Category Archives: Nachrichten

Petrozavods, Russland: AnarchistInnen wurden entführt und von unbekannten Maskierten schwer verletzt

jsuno1qjtkuAnarchistInnen und Organisierende der Demonstration “Gegen den Krieg in der Ukraine” in Petrozavodsk (Russland) wurden entführt und schwer verletzt von unbekannten Maskierten.

Am 9. März sollte zusammen mit der traditionellen Food Not Bombs Aktion die Demonstration „Gegen den Krieg in der Ukraine“ in Petrozavodsk stattfinden. Mit dieser Veranstaltung sollte sich für eine friedliche Lösung der angespannten Lage in der Ukraine und die Verhinderung weiteren Blutvergießens ausgesprochen werden.

Am Abend des 8. März wurden zwei Organisatoren der Demo und einer ihrer Freunde angegriffen. Zwei Autos kamen und ein dutzend maskierter kräftiger Männer begannen sofort mit einer Schlägerei. Sie schrien: “Ihr Arschlöcher wollt unsere Krim den Bandera Leuten aushändigen. Ihr werdet lernen, wie demonstriert wird, ihr  ***” und so weiter. Nach einer schnellen, aber einstudierten Ausführung gingen die Angreifer schnell zu ihren Autos und fuhren davon.

Am nächsten Morgen wurden vier an der Aktion Teilnehmende abermals von unbekannten maskierten Männern angegriffen als sie das Haus nach dem Kochen für Food Not Bombs eine halbe Stunde vor der Demo verließen. Sie wurden erneut geschlagen, in zwei Autos gestoßen und weggefahren. Wie später bekannt wurde, sind sie zu einem 40-45 km von der Stadt entfernt gelegenen Wald gebracht wurden. Auf dem Weg wurde ihnen von den Angreifern gesagt, dass sie ihre Gräber graben werden. Auf der ganzen Strecke wurden sie geschlagen und misshandelt. Nach der Ankunft wurden die Opfer nacheinander aus dem Auto geholt und zu verschiedenen Plätzen gebracht.  Sie wurden von jeweils 3-4 maskierten Leuten begleitet und dahinter folgte das Auto. Sie wurden wieder zusammen geschlagen und misshandelt. Polizeiknüppel und mit Polyethylen ummantelte Ketten wurden benutzt. Die Angreifer drohten sie zu Krüppeln zu schlagen oder zu töten.

Unterdessen kamen einige unbekannte Leute mit provozierenden Schildern, irrelevant für das Thema der Demo. Sie machten ein Foto und ergriffen die Flucht. Das Scheitern der Demo war eindeutig geplant. TeilnehmerInnen der Veranstaltung, sowie andere soziale AktivistInnen hatten gute Gründe ihre eigene Sicherheit und die ihrer Lieben zu fürchten.

Bitte gebt diese Information weiter.

Quelle

Griechische Gefängnisse: „Eine Aktion, die unseren Nachbarn gewidmet ist, die in der Hölle von Koridallos leben“

Seit dem 17. Februar 2014 befinden sich fast 180 Insassen der Aghios Pavlos „Krankenstation“ des Koridallos Gefängnisses im Streik. Sie verweigern Mahlzeiten und Arzneimittel, um gegen die entsetzlichen Zustände zu protestieren.

Anarchisten im Vierten Flügel des Männergefängnisses haben ein Transparent aus den Fenster „ihrer“ Zellen gehangen, die sich direkt gegenüber dem Gefängniskrankenhaus befinden. Auf dem Transparent ist zu lesen: „Kraft, Leute! Brecht den widerlichen gegenwärtigen Zustand, den ihr erdulden müsst (A)“. Die Patienten des Krankenhauses sahen das Transparent und mochten es sehr.

Kraft dem Knastkampf im Koridallos Gefängniskrankenhaus!

(1. März 2014)

Türkei: Regierungsfeindliche Proteste am 25. Februar 2014 in Kadıköy, İstanbul

Die Demo begann um 19 Uhr. An der Stierskulptur in Kadiköy versammelten sich Tausende. Die DemonstrantInnen blockierten für ein paar Stunden die Straße. Auf einer Straßenseite standen zwei TOMAs (Wasserwerfer) und Bullen auf der anderen. Ein riesiges Transparent, auf dem zu lesen war „Hükümet istifa“ (Regierung abdanken!), wurde entfaltet.

Weitere DemonstrantInnen befanden sich auf der Bahariye Straße, einer Fußgängerzone. Einige der Protestierenden, vor allem KommunistInnen und KemalistInnen verließen die Demonstration nach einige Stunden. Die KommunistInnen bewegten sich zu ihrem Parteibüro, während KemalistInnen zu ihren Mittelklasse-Häusern gingen. Bereits bevor sie gegangen sind, wurden Barrikaden auf der Bahariye Straße in Brand gesetzt. Das Gebiet war überfüllt. Anstatt dass sich alle an einer Stelle versammelten und gemeinsam in eine Richtung marschierten, waren die Widerstandleistenden auf der Baharive Straße verstreut. An vielen verschiedenen Punkten auf und im Umkreis der Baharive wurden ebenfalls Barrikaden in Brand gesetzt, die Fenster von Banken zerstört und Bankautomaten beschädigt. Parolen gegen den korrupten Tayyip und seinen Sohn wurden an die Wände, auf Schaufensterscheiben und an Plakatwände gesprüht. (Der Protest brach als Antwort auf kürzlich „geleakte“ Telefongespräche vom 17. und 18. Dezember 2013 zwischen dem Türkischen Ministerpräsidenten Tayyip Erdogan und seinem Sohn Bilal aus. Inhalt des Gespräch war, Schmiergeld loszuwerden oder zu verstecken.

Am nächsten Tag (26.2.2014) fand zur gleichen Zeit eine andere Demonstration in Taksim, Istanbul, statt.

Es sollte erwähnt werden, dass in der Türkei am 30. März 2014 Regionalwahlen stattfinden werden.

Ein paar Hintergrundinformationen:

Zwei Mächte, die sich zu einer Autorität zusammenschlossen, um an die Regierung zu gelangen, befinden sich jüngst im Krieg. Diese beiden Mächte sind Recep Tayyip Erdoğan’s regierende AK Partei und Fethullah Gülen’s Cemaat. Cemaat ist eine religiöse Gruppe, die sich geheim organisiert – zuerst in Studentenunterkünften. Sie öffneten unzählige ‘Dershanes’ (private Einrichtungen, in denen sich Studierende auf verschiedene Examen vorbereiteten) in der ganzen Türkei. Sie eröffneten auch viele Schulen und Universitäten auf der ganzen Welt, insbesondere in türkischen Ländern des nahen Ostens und muslimischen Ländern in Afrika. Kurz gesagt, sie verpassten jungen Leuten in diesen Orten eine Gehirnwäsche und schafften menschliches und geistiges Material für ihr Imperium. Dann setzten sie ihr Männer in wichtigen Stellungen der Polizeiorganisationen ein (Beamtentum oder Geheimdienst). Als die Polizei des türkischen Staates das realisierte, war es bereits zu spät.

Sie versucht, sie loszuwerden, war aber erfolglos. Cemaat war auch sehr gut um die muslimischen Unternehmen organisiert. Sie hatten auch die geheime Unterstützung der US-Regierung, anderen Einrichtungen und NGOs. Sie wurden eine Supermacht, die nicht nur auf die Vorkommnisse in der Türkei beeinflussen können, sondern auch im gesamten Mittleren Osten – eine der geheimen Kräfte des Imperiums und eine sehr mächtige. Sie unterstützten die AK Partei in den Wahlen, damit Recep Tayyip Erdoğan und seine Gang die Herrschenden der Türkei werden.

10 Jahre lang kamen sie zusammen ganz gut aus. Sie etablierten viele Unternehmen; sie verdienten unglaublich viel Geld zusammen. Cemaat wurde mehr und mehr sichtbar, nachdem sie mehr Macht erhielten. Tayyip Erdoğan wurde dann von Tag zu Tag größenwahnsinniger und vergaß, wieviel Macht er Cemaat verdankt. Er begann Dinge zu tun, die das Cemaat Netzwerk schaden würden. Dieser Streit wurde erstmalig offensichtlich als bei dem Vorfall die der stellvertrentende Vorsitzende des MIT (Nationale Sicherheitsorganisation der Türkei) Hakan Fidan beschuldigt wurde, Informationen aus Israel an den Iran weitergegeben zu haben. Dann wurde der Gezi Park besetzt. Cemaat sah seine Hegemonie wahrscheinlich gefährdet. Die AK Partei bestand dann auf die Durchsetzung eines neuen Gesetzes, das die Dershanes schließen sollte. Dies war ein weiteres Zeichen der Illoyalität vonseiten Tayyip Erdoğans gegen Fethullah Gülen, da die dershanes den Kern darstellen, wo Cemaat gedeihte; die Dershanes waren Rekrutierungsorgane der Cemaat. Dieses neue Gesetz der AK Partei war der Strohhalm, der den Kamelsrücken brach. Cemaat agierte wütend und startete ihre Operation: Viele Top-PolitikerInnen und Geschäftsleute wurden der Korruption beschuldigt und festgenommen. Tayyip Erdoğan reagierte darauf, indem er viele Offizielle und Offiziere der Polizei beseitigte.

Am 16. Dezember 2013 trat der frühere Fußballspieler Hakan Şükür von seinem Abgeordnetenamt für die AK Partei zurück. Am nächsten Tag lief Cemaats Operation an. Sie veröffentlichten Dokumente über Korruption. Sie verhafteten Söhne von Ministern und einige Geschäftsleute, die mit der AK Partei verbunden sind. Ihre Häuser wurden durchsucht und in ihnen wurden Millionen von Dollar in bar gefunden. Ein Teil des Geldes wurde in Schuhkartons versteckt – so wurden Schuhkartons das Symbol für Korruption. Die Operation setzte sich in den folgenden Tagen fort. Am 21. Dezember protestierten KemalistInnen in vielen Städten nach einem Aufruf der TGB (Türkische Jugendunion), einem Arm der CHP (Republikanische Volkspartei).

Vor dem Hintergrund des Krieges zwischen der AK Partei und Cemaat wurden Menschen müde und angewidert von beiden Seiten und entschieden sich, im Dezember 2013 auf die Straßen zu gehen; nicht um ein Subjekt ihres dreckigen Krieges zu werden, sondern den Kampf für Freiheit hervorzurufen.

Am 22. Dezember versammelten sich tausende von Menschen zu einer Kundgebung in Kadıköy, İstanbul. Der ursprüngliche Aufruf wurde Wochen zuvor geschrieben, um die Stadt gegen das Kapital zu verteidigen, aber als die Nachrichten der Korruption ausbrachen, verwandelte sich die Kundgebung in einen Protest gegen Korruption. Die Polizei griff die Masse an und versuchte, sie zu zerstreuen. Kämpfe brachen in den Straßen von Kadıköy aus.

Am 25. Dezember fanden Proteste unter der Parole ‘Regierung zurücktreten’ in vielen Städten und unterschiedlichen Orten in İstanbul statt. Die massivste war in Kadıköy. Die Masse ist hauptsächlich in zwei Blocks einzuteilen: Anti-Autoritäre, die LGBT-Gruppe und die städtischen Aktionsgruppen vorn und die TKP (Kommunistische Partei) und die CHP (Republikanische Volkspartei) hinten. Der erste Block ging zu dem Ort, wo die Kundgebung begann (an der Bullenskulptur) und der nächste Block teilte sich und ging zu dem Platz vor der Fähre. Als die Demo beendet wurde, wurde eine Solidaritätsnachricht vom Taksim verlesen. Einige verstreuten sich und gingen nach Hause. Andere Menschen blieben bei der Bullenstatue und eine Gruppe von ihnen ging zu der Parteizentral der AKP. Die Polizei griff sie an und die Demonstrierenden gingen zurück zur Bullenskulptur. Die übrigen Menschen vereinigten sich mit ihnen und bauten Barrikaden in der gesamten Bahariye Str. Die Masse war nicht gut organisiert und musste sich in der Bahariye Str. zurückziehen. Zusammenstöße dauerten bis Mitternacht an; 42 Menschen wurden festgenommen (6 von ihnen waren unter 18 Jahre alt). Am nächsten Tag, fuhren die Proteste in verschiedensten Orten in İstanbul fort.

Am 27. Dezember (Videos i, ii) griffen Cops Menschen an, die sich in kleinen Gruppen sammelten vor einer Demo auf dem Taksim Platz. Straßenkämpfe brachen sofort aus. Die Fährstation Kadıköy wurde von den Cops blockiert, um zu verhinden, dass Menschen von der anatolischen Seite sich dem Protest auf dem Taksim anschlossen.

Barcelona, Spanien: Bischöflicher Radiosender angegriffen

In dieser Woche der autonomen Angriffe gegen die Illegalisierung der Abtreibung (1.-7. Februar 2014) gingen wir auf die Straße, um unsere Zeichen der Wut beizufügen.

Am Donnerstag, 6.02.14, in der Frühe griffen wir die Büros von Radio Estel, dem Rundfunk des Bischofssitzes von Barcelona, und das Hauptquartier der Zeitschrift „Cataluny Cristiana“ an, welches sich zwischen den Straßen Puggari und Comtes de Bell.Lloc, in der Nachbarschaft des Sants befindet.

Wir entschieden, gegen diesen Radiosender vorzugehen, weil es ein Kommunikationsmedium im Dienste der spanischen Bischofskonferenz ist und als solches, durch einen als Information maskierten Katechismus zu indoktrinieren und zu manipulieren versucht. Es verteidigt das patriarchale, frauenfeindliche und normative Gesellschaftsmodell gegen das wir kämpfen. Aus diesen Gründen, zur Verteidigung des feministischen Kampfes und zur Selbstverteidigung unserer Leben, Ideen und eigenen Körper, zerschlugen wir ihre Fensterscheiben und hinterliessen den Slogan „Mein Körper, meine Wahl“.

Wir sind von ihrem verrotteten katholischen Moralismus genauso angewidert wie wir auch den Staat mit seinen politischen und legalistischen Tricks verabscheuen. Dieses neue Abtreibungsgesetz macht wieder einmal klar, dass eine Verbindung zwischen den beiden Institutionen Kirche und Staat besteht, um ihre Autorität und patriarchale Macht zu erhalten. Sie wollen uns unsere Autonomie, unsere Entscheidungsmacht, unsere Selbstbestimmung über unsere Bedürfnisse, über unser Empfinden und dem entsprechenden Handeln entziehen. Durch dieses Anti-Abtreibungsgesetz wird die Entscheidung, nicht Mutter zu werden zum Luxus, den sich nur die Reichen leisten können oder zur Gefahr für Gesundheit und Leben für jene wird, die sich keine sichere klinische Grundlage leisten können.

Wir sind nicht Willens ihnen zu erlauben uns in ihr Eigentum zu verwandeln. Wir werden ihnen niemals erlauben, für uns zu entscheiden. Wir werden uns weiter gegen jene wehren, die uns auf einen schlichten Reproduktionsfaktor ihres Systems reduzieren wollen.

Weder Gott noch Staat oder Ehemann. Tod dem Patriarchat.

Quelle: barcelona indymedia / Üb. mc, Lenzburg

Ukraine: Fünfzig braune Schattierungen

maidan-frozenAuf keinen Fall bedeutet der Sturz des autoritären Regimes von Janukowitsch für uns das Ende unseres Kampfes. Neue DiktatorInnen beeilen sich den Platz der „Partei der Regionen“ einzunehmen. Sie werden nicht zögern, sich nicht nur auf deutlich geschwächte Sicherheitsbehörden zu verlassen, sondern auch auf ultrarechte Militante. Das Regime von Polizei und strafrechtlicher Willkür verdiente zweifellos seinen Sturz. Es droht aber eine Zeit neuen Terrors, der sich ideologisch begründet.

Im Moment konzentriert sich die primäre Macht in den Händen der Oppositionspartei „Batkiwschtschyna“ („Vaterland“). Sie hat es geschafft einen wesentlichen Teil der regierenden Klasse zu versammeln. Ihre Führerin, die kürzlich aus dem Gefängnis entlassene Julia Timoschenko, hat offensichtlich Präsidentschaftsambitionen. Allerdings sollte daran erinnert werden, dass, als ihr Urteil verkündet wurde, sich für sie in Kiew nur 5000 Menschen auf einer Solidaritätsdemonstration versammelten und alle Massendemos dieser Partei auf Leute, die sie extra für ihr Erscheinen bezahlen mussten, angewiesen waren. Praktisch hat weder die Vaterlandspartei noch die Partei der Regionen ernsthafte Graswurzelunterstützung oder eine Basis von AktivistInnen, aber dafür ausreichend große materielle Ressourcen.

Um an der Macht zu bleiben, wird das Team von Julia Timoschenko die Ultrarechten besänftigen müssen, vor allem den „Rechten Sektor“ In dieser Hinsicht gab es bereits zwei Versuche. Faschisten, die nicht im Zusammenhang mit dem Maidan inhaftiert wurden, durften das Gefängnis verlassen, nachdem ein entsprechendes Gesetz im Parlament erlassen wurde. Der neue Innenminister Arsen Avakov hat versprochen, dass er VertreterInnen des Rechten Sektors in seinem Ministerium berücksichtigen wird. Jetzt können wir die Bullen aus gutem Grund „Nazis“ nennen. Aber solch ein stürmisches und unkontrolliertes Element an der Macht zu sehen, macht der Vaterlandspartei eindeutig Angst. Also wird sie versuchen, die Ultrarechte an den Haken zu kriegen, nicht nur indem sie sie kauft sondern auch indem sie sie mit Blut anbindet. Der Rechte Sektor träumt davon alte Rechnungen mit subkulturellen AntifaschistInnen zu begleichen. So wird ihm mit Bedacht der Bereich der Sicherheitsdienste zugestanden oder es werden ihm Polizeidossiers mit persönlichen Daten zugespielt. Vermutlich werden die Behörden bald ihre Augen bei Gewalt gegen die Linke oder rassistischen Angriffen verschließen. Aber sie werden es in ein paar Monaten widerrufen, wenn sie eine Ausrede brauchen, um ihrer unbequemen Bündnispartner Herr zu werden.

Der Rechte Sektor spielt sein eigenes Spiel und macht das schon lange genug. Heute erklärt sein Führer Dmytro Jarosch den Einstieg in die Macht auf einem sehr hohen Level, als Vize des Ministers für den National- und Sicherheitsrats. Gleichzeitig berichtet der Journalist Mustafa Nayem, dass Jarosch laut der in der Präsidialverwaltung gefundenen Aufnahmen am 20. Februar mit Janukowitsch oder seinen VertreterInnen kommunizierte. Sogar schon vorher, am 28. Januar wurden die Verhandlungen zwischen dem Rechten Sektor und Sicherheitsbehörden/Innenministerium bekannt gegeben. Einen Tag später entschlüpfte VertreterInnen der Rechten diese Tatsache, sie erklärten “den Wunsch, in den Verhandlungsprozess einzutreten”. Vermutlich haben solche Verhandlungen tatsächlich sehr viel früher begonnen, vor allem wenn man den Hintergrund aller Organisationen betrachtet, die Teil des rechten Sektors waren. „Tryzub“ („Dreizack“), SNA, und „Bely Molot“ („Weißer Hammer“) haben bereits seit den 90’ern und 2000’ern auf verschiedene Arten aktiv mit PolitikerInnen beider Systemparteien und mit den Sicherheitsbehörden interagiert.

Die Partei „Swoboda“ („Freiheit“) ist eine Konkurrenz für Vaterlandspartei und Rechten Sektor gleichermaßen. Letzterer will aktiv auf die Wählerschaft der Swoboda einwirken und bis zur Wahl wird die Situation zwischen beiden politischen Kräften eskalieren. Jetzt hat die Swoboda einen Stuhl in der Staatsanwaltschaft. Es ist symbolisch, weil die Bullen und die StaatsanwältInnen eng zusammenarbeiten und sich gleichzeitig hassen. Ihre Interessen sind sehr ähnlich, es kommt trotzdem zeitweise zu Konflikten. Das ist die Art der Beziehung, die zwischen Swoboda und dem Rechten Sektor existiert.

Die Sicherheitsbehörde untersteht Nalivaitschenko, der diesen Posten schon einmal unter Präsident Juschtschenko hatte. Der Chef dieser Behörde ist nicht nur berühmt für die Strafverfolgung Josef Stalins für den Holodomor nach seinem Tod (was wie ein Treppenwitz ausschaut), sondern auch für den Kampf gegen die „durch den Kreml gesponserte terroristische Organisation Antifa“. Nachdem er seinen Posten verloren hatte, arbeitete Nalivaitschenko mit der Ultrarechten (einschließlich des späteren Swoboda Aktivisten Jewhen Karas, der unter dem Pseudonym „Vortex“ bekannt ist) und versuchte eine Bewegung „Otpor“ aufzubauen. Aber dieses Projekt war nicht erfolgreich.

Gleichzeitig reifen in den Regionen, die, obwohl sie Janukowitsch abgeschworen haben, sich noch nicht der neuen Regierung gefügt haben, eigene faschistische Stimmungen heran. VertreterInnen der Partei der Regionen, die es verpasst hatten, sich der parlamentarischen Mehrheit anzuschließen, bilden Blöcke mit pro-russischen Ultrarechten, StalinistInnen, ImperialistInnen, KosakInnen und orthodoxen FanatikerInnen und alle zusammen kämpfen gegen die häufig imaginären „Banderisten“, währenddessen es zu Razzien gegen JournalistInnen und MenschenrechtsaktivistInnen kommt. Das braune Zentrum ist mit mindestens ebenso braunen Regionen konfrontiert. Der einzige Unterschied ist die historische Tradition, auf die sich berufen wird. Alle werden sich auf ihren „Kampf um traditionelle Werte“ konzentrieren, appellieren an Sozialpartnerschaft und kürzen gleichzeitig soziale Aufwendungen.

Wir schlagen uns im Konflikt zwischen Ukrainischen und Russischen NationalistInnen auf keine Seite. Aber viele, die gegen das Regime von Janukowitsch protestiert haben, werden mit beiden unzufrieden sein; mit der habgierigen Politik der Vaterlandspartei, die die Taschen der ArbeiterInnen leeren wird und der „Nationalen Revolution“ des Rechten Sektors und Swoboda, die versuchen die Überbleibsel der Menschenrechte und Freiheiten weg zu nehmen. Es sind diese Menschen, die desinteressiert der Ultrarechten und der Systemopposition kritisch gegenüber stehen, die „verärgerten Teile des Maidans“, die sich schon bald den Reihen der Linken und AnarchistInnen anschließen könnten.

AWU Kiew (Autonome ArbeiterInnen Union), 24.2.2014

Quelle

Santiago, Chile: Bekennung zum Angriffversuch auf die Präfektur von Santiago Ost und das 18° Kommissariat von Ñuñoa

Wenn einE Compas fällt, können wir nicht gleichgültig bleiben, wegschauen, bloß lesen und unseren kleinen Beitrag in Debatten und Diskussionen leisten. Unsere Tränen für die im Krieg gefallenen Compas werden zur Lava, die aus unseren Körpern fließt und zum inneren Feuer wird, das die Flamme entzündet um in jeder Aktion gegen unseren Feind und die Bastarde, die ihn verteidigen, alles zu geben.

Wir sind voller Stolz weil wir einige Minuten vor Mitternacht unter ihren Nasen ihre Mauern überwanden, um dann in Aktion zu treten, als alle feierten (auch die „RevolutionärInnen“). Sie vergaßen, dass es gefangene, angeklagte und getötete Compas gibt, die ihr Leben gegeben haben und so wurden diese Worte zu konkreten Aktionen gegen die Moral, den Komfort und das Leben des Feindes.

Als FreundInnen des Schwarzpulvers ist die Demoralisierung der Ordnungskräfte unser Ziel und ihnen das Gefühl der Verletzlichkeit zu geben. So wollen wir immer mehr furchtlose Individuen zu ermutigen, gegen die BeschützerInnen der sozialen Ordnung und des sozialen Friedens zu tun, was sie wollen. Obwohl das nicht immer endgültiges Ziel sein kann. Aber wir wissen um die bewaffneten Armeen des wahren Feindes, führten deshalb eine doppelte und qualitativ hochwertige Aktion durch. Einerseits indem wir diese gehorsame Welt leiden und sterben lassen. Andererseits indem wir gegen Ingenieure, WissenschaftlerInnen, UnternehmerInnen und Geschäftsleute vorgehen, die Projekte finanzieren, verwalten und schaffen, die diese Welt immer künstlicher machen und diesem abscheulichen Gesindel eine anscheinend immer grössere Freiheit und Vitalität verleiht.

In dieser unserer 4. Erklärung (1. Stawa-Büro in La Florida; 2. Gericht von Puento Alto; 3. Kaserne in Las Vizcachas) sind wir sowohl stolz als auch enttäuscht, da unser Zeitzünder voll funktionstüchtig war, aber wegen einer Unsicherheit bei der Aktivierung des elektrischen Teils durchtrennten wir den Draht, der den Kreislauf schloss. Um zwischen dem Betreten und Verlassen des Ortes unentdeckt zu bleiben, hatten wir 30 Sekunden zur Verfügung. So konnten wir logischerweise den Fehler nicht beheben. Wir entfernten uns in der Hoffnung das Glück sei auf unserer Seite, aber diesmal hatten sie Glück. Denn wäre alles nach Plan verlaufen, hätten wir die, wie immer unaufmerksamen und verwirrten Bastarde auf der anderen Seite der Türe getötet oder verletzt und grossen Sachschaden angerichtet. Unser Topf enthielt 3kg gepresstes Schwarzpulver, 250gr TNT, 3 Gaskartuschen, Zünder und ½kg Schraubenmuttern. Dazu wären auch die Splitter des Topfes gekommen. Es war ein guter Plan: alles oder nichts.

Die körperlichen und materiellen Ziele wurden nicht erreicht, die psychologischen sehr wohl. Nun lächeln wir, weil wir einen maximalen Alarm in allen Polizeikasernen verursachten, der bis zum 10. Januar dauerte und ihnen klar machte, dass wir zu allem bereit sind. Dass wohl sein mag, dass wir in den Anfängen stecken, aber auch, dass uns unsere Wut reifen lässt auf diesem Wege des Kampfes um Freiheit und Autonomie.

Wir widmen diese Aktion Pelao Angry [Spitzname für Sebastián Oversluij zusammengesetzt aus „Glatzkopf“ und der Stadtguerillagruppe „The Angry Brigade“], denn wir verstehen und teilen den Mut des Compa, in einer freien und wilden Welt leben zu wollen. Hoffentlich wirst du früher oder später gerächt…

Kraft für Mónica Caballero und Francisco Solar.
Kraft allen gefangenen und angeklagten Compas der Welt.

Nach der Ruhe der Sturm…

FreundInnen des Schwarzpulvers

Üb. mc, Lenzburg

Italien: Aktualisierung zur Zensur im HS-Trakt Knast Ferrara

28. Januar 2014 – Die Zensur und willkürliche Beschlagnahme der Korrespondenz und anarchistischen Presse rein und raus im Hochsicherheitstrakt von Ferrara geht weiter: Briefe und Infoausdrucke der Webseiten und Blogs der Bewegung werden nach wochenlanger Verzögerung ausgehändigt, englische anarchistische Presse wird seit zwei Monaten aufgehalten und beschlagnahmt. Die Korrespondenz mit einigen im Ausland gefangenen Compas wird blockiert und von der Zensur eingezogen.

Man erinnere sich daran, dass in dem AS2-Abteil Ferrara nur drei Anarchisten sitzen [Adriano Antonacci, Nicola Gai e Alfredo Cospito] und sie keinerlei Kontakt zu anderen Gefangenen haben, was alles dazu beiträgt, jeglichen aktiven Eingriff in die Diskussion draussen zu behindern wenn nicht gar zu verunmöglichen, da die Nachrichten spät und tröpfchenweise reinkommen.

Vor allem Alfredo möchte, dass über diesen Zustand berichtet wird (als letztes – was ihm vom Amt für Justizvollzug letzte Woche mitgeteilt wurde – die Beschlagnahme seines Interview-Briefes an die CCF-Compas in den Knast in Griechenland, der vor zwei Monaten aufgehalten wurde und die Mauern des Knastes nie verliess) und bestätigt seine Solidarität und Nähe zu denen, die weiter agieren, in Italien und im Ausland. Seine Solidarität und Nähe zu den gefangenen Compas und insbesondere der Compa Tamara Sol Vergara, die vom chilenischen Staat als Geisel genommen wurde, weil sie einen Wächter des Banco Esrado angegriffen hat, in Solidarität mit Sebastian Oversluij, einem Anarchisten der während einer Enteignung getötet wurde.

Anschrift der Genossen:
Alfredo Cospito – Nicola Gai
Casa Circondariale Ferrara, Via Arginone 327, IT-44122 Ferrara, Italien

Mehr Infos: nidieunimaitres@gmail.com
Üb. mc, Lenzburg

Sevilla, Spanien: Brand in der Kirche Santa Marina

SOLIDARITÄT MIT ANARCHISTISCHEN GEFANGENEN

Brandanschlag auf die Kirche, die sich in der San Luis Straße in Sevilla befindet

Früh um 4 Uhr im Schutze der Nacht 4./5. Januar 2014 heulten die Wölfe wieder… Diesmal war es die Türe besagter Kirche, die in Solidarität mit den in Barcelona Verhafteten mit Mollis und Solischriften angegriffen wurde.

Für das Abscheuliche, das die Kirche und ihre Sitze darstellen und in Solidarität mit Mónica, Cariñoso und all denen, die kämpfen: keinen Schritt zurück. Wenn ihr EinEn von uns angreift, greift ihr uns alle an.

gESUNDheit und REVoLTe
FREIHEIT FÜR MÓNICA UND FRANCISCO

Üb. mc, Lenzburg

Athen, Griechenland: Solidarität für migrantischen Arbeiter, der von seinem Chef verprügelt wurde

Mit Klassensolidarität und Organisation führen wir Krieg gegen die Bosse und die FaschistInnen –Basisgewerkschaft von KellnerInnen, KöchInnen und andere ArbeiterInnen im Lebensmitteldienstleistungsbereich.

Ein Migrant arbeitete für 5 Monate täglich mehr als 12 Stunden am Tag, im Restaurant mit Bar „Scherzo“, das sich in der Vorea Str. 8 in Maroussi, einem nördlichen Vorort von Athen, befindet. Sein Tageslohn betrug nur 10 Euro. Zusätzlich zum Geschirrspülen und der allgemeinen Reinigung wurde er auch für verschiedene Botengänge für das Unternehmen, aber auch für persönliche Angelegenheiten seines Arbeitgebers eingesetzt. Als ob das nicht genug wäre, schuldete ihm sein Chef Dimitris Tyrologos Geld. Eines Tages, als der Tellerwäscher/Nutzarbeiter darauf wartete, etwas von seinem nicht gezahlten Lohn zu bekommen, schlug ihn sein Chef brutal zusammen und stahl sogar seinen Rucksack samt seiner persönlicher Dokumente und Geld. Der Migrant lies es zu ins Krankenhaus gebracht zu werden und blieb dort drei Tage. Trotz täglicher Ausbeutung und Bedrohung bei der Arbeit hat er umgehend nachdem er verprügelt wurde die Arbeitsaufsichtsbehörde über den Übergriff informiert. Er hat seine Würde als Arbeiter geltend gemacht und auch soziale Räume und seine Basis-Gewerkschaft für sofortige Solidarität kontaktiert.

Am Samstag, den 22. Februar 2014 führten Kollektive und Basisgewerkachaften eine erste Intervention vor dem „Scherzo“ in Maroussi durch. Der Protest wurde von der Athener Basis-Gewerkschaft der KellnerInnen, KöchInnen und andere ArbeiterInnen im Lebensmitteldienstleistungsbereich organisiert. Es geschah aus Solidarität mit ihrem Kollegen, einem Mitglied der selben Basisgewerkschaft, der in diesem Zweig beschäftigt ist und kürzlich durch seinen Chef zusammengeschlagen würde, weil er ausstehenden Lohn einforderte. Für fast zwei Stunden riefen mehr als 200 Leute Parolen, verteilten Flugblätter und informierten PassantInnen und Geschäfte in der Nähe über den Vorfall. Kurz nach der Versammlung kamen die Protestierenden zu einer Demonstration im Viertel zusammen.

Jede Hand, die gegen ArbeiterInnen erhoben wird, sollte abgeschnitten werde.

Kiew: Stellungnahme der AWU (Autonome ArbeiterInnen Union) zur Situation in der Ukraine

Gestern (18.2.2014) begann der Bürgerkrieg in der Ukraine. In der Nähe der Werchowna Rada (Parlament) stieß eine nicht ganz so friedliche Demonstration mit staatlichen Verteidigungskräften und Einheiten zusammen, die sich aus AnhängerInnen der gegenwärtigen Regierung rekrutierten. Am 18. Februar richtete die Polizei, zusammen mit Paramilitärs ein Blutbad an, in dem zahlreiche DemonstrantInnen getötet wurden. Schlächter der Spezialeinheiten erledigten Verhaftete. VertreterInnen der regierenden Partei der Regionen und ihre bürgerlichen Lakaien von der „Kommunistischen“ Partei der Ukraine flohen durch einen unterirdischen Tunnel aus dem Parlament. Nach all dem fand die Wahl für eine Verfassungsänderung zur Beschränkung der präsidentiellen Macht nicht mehr statt. Nach ihrer Niederlage im Regierungsviertel zogen sich die DemonstrantInnen auf den Maidan zurück. Um 18 Uhr verkündeten das Innenministerium und der Geheimdienst (SBU) den Protestierenden ein Ultimatum und forderte sie zum Rückzug auf. Um 20 Uhr begannen mit Wasserwerfern und gepanzerten Fahrzeugen ausgerüstete Spezialkräfte der Polizei und Paramilitärs ihren Angriff auf die Barrikaden. Die Spezialeinheiten des SBU und auch regierungsfreundliche Schützen setzten ihre Schusswaffen ein. Die Protestierenden schafften es dennoch eines der gepanzerten Fahrzeuge nieder zu brennen und es stellte sich heraus, dass nicht nur die Regierungskräfte Waffen besitzen. Laut am 19. Februar um 16 Uhr veröffentlichten Polizeiangaben wurden 24 Personen getötet. 14 auf Seiten der Protestierenden und 10 Polizisten. 31 Polizisten wurden durch Schüsse verletzt. Selbst wenn die genannte Zahl getöteter und verletzter Polizisten stimmen sollte, ist sie auf Seiten der Opfer zu niedrig angesetzt. Die Sanitäter vom Maidan sprechen von mindestens 30 Getöteten.

Man erhält den Eindruck, dass der Präsident Janukowitsch sich sicher gewesen ist, dass der Widerstand zum Morgen hin gebrochen sein würde und so arrangierte er am 19. Februar um 11 Uhr ein Treffen mit den Oppositionsführern. Weil diese Verhandlungen nicht stattfanden, können wir schlussfolgern, dass der Regierungsplan fehlgeschlagen ist. Während der gescheiterten Operation den Maidan zu räumen, besetzten die BürgerInnen verschiedener westlicher Regionen Regierungsgebäude und verjagten die Polizei. Laut der SBU erbeuteten zum Zeitpunkt als die Polizei als Institution in L’viv. nicht mehr existierte, 1500 Schusswaffen. In weniger als 24 Stunden verlor die Zentralregierung die Kontrolle über einen Teil des Landes. Jetzt könnte die einzige Lösung der Rücktritt des Präsidenten sein, allerdings würde das bedeuten, dass er, seine Familie und ihre zahlreichen Gefolgsleute und Abhängigen, die eine größere Gruppe in der Regierung bilden, die Quelle ihres Profits verlieren würden. Vermutlich werden sie das nicht akzeptieren.

Für den Fall, dass Janukowitsch siegt, wird er zum Herrscher auf Lebenszeit werden und der Rest zu einem Leben verdammt sein, in dem sie mit Armut, Korruption und der Abschaffung ihrer Rechte und Freiheiten konfrontiert sind. Rebellische Regionen erleben jetzt die massive Wiederherstellung der “verfassungsmäßigen Ordnung”. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die Unterdrückung solcher “terroristischer Gruppen” in Galicien den Charakter von ethnischen Säuberungen haben wird. Die verrückten orthodoxen Radikalen von der Partei der Regionen sehen in den konservativen griechischen Katholiken seit langem die Gehilfen des “Eurosodom”. Solch eine “antiterroristische” Operation würde mithilfe der Armee, wie der Verteidigungsminister Lebedev bereits angekündigt hat, durchgeführt werden.

Die Ukraine erlebt heute eine Tragödie aber der wahre Horror wird beginnen, wenn die Regierung die Opposition zerschlägt und die Situation “stabilisiert”. Seit Anfang Februar, als Strafverfahren gegen die Maidan Selbstverteidigungseinheiten wegen Bildung illegaler Militäreinheiten eröffnet wurden, wurden Anzeichen für die Vorbereitung einer Massensäuberungoperation sichtbar. Laut Artikel 260 des Strafgesetzbuchs, können gegen Mitglieder solcher Einheiten Gefängnisstrafen von 2 bis 15 Jahren verhängt werden. Das bedeutet, dass die Regierung vorhat, über zehntausend BürgerInnen hinter Gitter zu sperren. In den Regionen aber auch in der Hauptstadt agieren spezielle “Todesdivisionen” als Ergänzung zu den herkömmlichen Polizeieinheiten. Die Verantwortung für die lebendige Verbrennung eines Maidan Aktivisten aus Zaporozhye wurde zum Beispiel von solch einer “Todesdivision”, die sich selbst “Sebastopol Geister” nennt, übernommen. Sie kündigten an, dass sie dazu bereit sind, Maidan TeilnehmerInnen im Osten einer ähnlichen Behandlung zu unterziehen.

Für den Fall, dass die Opposition siegt, würde das Leben auch alles andere als perfekt sein. Trotzdem Faschisten eine Minderheit unter den Protestierenden bilden, sind sie ziemlich aktiv und nicht die schärfsten Werkzeuge im Schuppen. Ein paar Tage des Waffenstillstands Mitte Februar führten zu Konflikten unter den rechten Gruppen und mündeten in mehreren sinnlosen und gewalttätigen Konfrontationen, sowie in Angriffen auf ideologische “Abweichler”. Neben den Faschisten werden auch alte und erfahrene Oppositionelle versuchen, die Macht zu ergreifen. Unter ihnen gibt es viele, die bereits Erfahrungen damit haben, in einer Regierung mitzuarbeiten. Korruption, Vetternwirtschaft und der Gebrauch von Haushaltsmitteln für persönliche Belange sind ihnen nicht fremd. Die “Zugeständnisse”, die die Opposition jetzt im Parlament fordert, sind erbärmlich. Selbst die Verfassung von 2004, die sie wiederherzustellen versucht, gibt dem Präsidenten zu viel Macht (Kontrolle über die Antiriot-Polizei und Spezialeinheiten als ein Beispiel) und das anteilige Wahlsystem mit geschlossenen Listen liefert das Parlament an die Kontrolle einer Gruppe von Diktator-ähnlichen Oberhäuptern aus, die an einer Hand abzählbar sind. Zusammen mit dem Präsidenten werden sie ungehindert regieren.

Ihre zweite Forderung, die Ernennung eines von der Opposition zusammengestellten Ministerkabinetts, ist ganz und gar beschämend. Riskieren die Menschen ihre Gesundheit, Freiheit und ihr Leben etwa, zugunsten von jemand, damit der Premierminister wird und damit jemand anderes eine Möglichkeit erhält, den Fluss der Korruptionsgelder zu kontrollieren? Das ist das logische Ergebnis, wenn Pathos bevorzugt wird, Reden von „der Nation“ beherrscht werden und auf vertikale, den gleichen verhassten Politikern angebundene Strukturen fokussiert wird. Anstatt von Grund auf Organisationen rund um finanzielle und materielle Interessen zu entwickeln. Das ist die wichtigste Lektion, die der Maidan noch zu lernen hat.

Allerdings werden wir diese Lektion der Praxis erst erfahren, wenn die jetzige Regierung den Kampf verliert. Die Opposition inner- und außerhalb des Parlaments ist in zahlreiche feindliche und konkurrierende Fraktionen zersplittert. Wenn sie gewinnt, wird sich das daraus ergebende Regime instabil und von Zusammenhanglosigkeit geprägt sein. Es wird so bürgerlich und repressiv sein, wie die Partei der Regionen vor ihrer ersten Machtdemonstration gegen die Protestierenden im November. Die Schuld für das vergossene Blut trägt zum Teil die EU, die gerne das Geld von den korrupten Drecksäcken in der Ukraine , Russland und etlichen afrikanischen Staaten entgegennimmt, während sie emsig versäumt die Quellen solcher „Investitionen“ zu prüfen. Erst nachdem die toten Körper der Opfer solcher „Investoren“ gesehen wurden, wurde sie so sentimental und voll von humanitärem Pathos.

Es ist nicht unser Krieg, aber der Sieg der Regierung wird die Niederlage der ArbeiterInnen bedeuten. Auch der Sieg der Opposition verspricht nichts Gutes. Wir können das Proletariat nicht dazu aufrufen, sich selbst für die Opposition und ihre Interessen zu opfern. Wir glauben, dass der Grad der Mitwirkung in diesem Konflikt Gegenstand einer persönlichen Entscheidung ist. Wir ermutigen jedoch alle, mit allen Mitteln die Aktionen der Regierung zu sabotieren und es zu verhindern, sich in den Dienst der von Janukowitsch kontrollierten Militärkräfte des Inneren einziehen zu lassen.

Keine Götter, Keine Herrscher, Keine Nationen, Keine Grenzen!

AWU Kiew (Autonome ArbeiterInnen Union)

Quelle: Avtonomia.net

Frankreich: Internationaler Aufruf für Antifa-Unterstützung und Solidarität in Coulogne, in der Nähe von Calais

Die „No Border“ Gruppe von Calais ruft zu unmittelbarer, internationaler Solidarität von Antifagruppen aus ganz Europa auf. Sie benötigt dringend Unterstützung und Leute vor Ort, die bei der Verhinderung einer ansteigenden Zahl von faschistischen Angriffen Hilfe leisten.

Seit einigen Tagen ist in Coulogne (ein Dorf in der Nähe von Calais) ein von ortsansässigen (FreundInnen der lokalen No Border-Gruppe) besetzter Bauernhof ständigen Angriffen faschistischer Element ausgesetzt. Eine Gruppe FaschistInnen (manchmal bis zu fünfzig Personen) belagert die Vorderseite des Hauses. Sie wirft ständig Steine auf Dach, Fenster und das Gebäude, verfolgt und schüchtert die Leute beim Beteten und Verlassen des Hauses ein und droht mit einer Zunahme der Gewalt. Am 21. Februar rufen die FaschistInnen zu einer Demonstration vor dem Haus auf, von der wir erwarten, dass sie zu einer Eskalation der Angriffe führen kann.

Wir rufen alle auf, uns in Calais zu besuchen und uns zu helfen gegen diese faschistischen Angriffe Widerstand zu leisten. Wenn möglich kommt mit euren FreundInnen oder eurer Gruppe!

Kontaktinfo / Quelle: No Border.nl

Ukraine: Eindrücke eines Anarchisten von den Maidan-Protesten in Charkiw

Die Faschisten bilden einen Stoßtrupp der ukrainischen Proteste, jedoch sind diese weitaus weniger bedeutsam als von bürgerlichen Massenmedien (der Ukraine, Anm. des Übersetzers) berichtet wird. Denn die Massenmedien sind es ohnehin gewohnt, nur von sensationellen Ereignissen zu berichten.

Die Situation in Charkiw ist wegen der umfassenden Protestwellen in der Ukraine schwer einzuschätzen. Wir sind der Meinung, dass der linke Widerstand zu schnell nachgelassen hat. Die Linken haben sehr schnell kampflos aufgegeben. Sie übergaben den Rechten gesamte Städte, ohne einen kleinsten Versuch zu unternehmen, für die tausenden Menschen auf den Straßen zu kämpfen. Die meisten Demonstrierenden gingen zum ersten Mal auf die Straße, um gegen die Verhältnisse zu protestieren.

Insgesamt wird die sogenannte “Revolution” in Kiew von Nazis und Liberalen gelenkt. Vor ungefähr 2 – 2,5 Monaten haben wir angefangen, die Menschen für die Euromaidan-Proteste zu agitieren. Anfangs wollten wir uns nicht in den Ablauf der Ereignisse einmischen. Ende November 2013 wurden noch keinerlei Anforderungen erhoben, außer Assoziierungsabkommen mit der EU zu unterzeichnen.

Die Situation eskalierte nach der Absage der ukrainischen Regierung, das Abkommen zu unterzeichnen und nach der folgenden Rücktrittsforderung seitens der Demonstrierenden. Zu Beginn der Massenproteste wurden die Demonstranten von den örtlichen Milizen [Polizeieinheiten “Беркутом”-“Berkut”] gewaltsam auseinander getrieben. Den Massenprotesten folgte die Stürmung einer Präsidialverwaltung durch Nazis des “rechten Sektors” [Правого сектора].

Zum Trotz der radikalen Geschehnisse in der Hauptstadt, blieb die Situation in anderen ukrainischen Städten unverändert, auch in Charkiw. Der lokale “Maidan-Protest” ist ausschließlich eine friedliche Versammlung und bleibt es bis zum heutigen Tag. Wir haben keine Nazisymbolik. Es gibt weder die “Swoboda” noch den “rechten Sektor” in Charkiw. Ja, es gibt faschistischen “Ultras” in Charkiw, aber sie sind nicht die Herrscher über die aktuelle Lage. Wir handeln aktiver und sind besser organisiert, außerdem sind wir besser in die Organisationsstruktur des Charkiw Maidan integriert. (Allerdings sind die Faschisten rein quantitativ zahlreicher und sie verfügen teils über eine militärische Ausbildung).

Continue reading Ukraine: Eindrücke eines Anarchisten von den Maidan-Protesten in Charkiw

Mexiko Stadt: Anarchist Mario López ‘Tripa’ auf Kaution freigelassen

Das Rechtsteam hat uns darüber informiert, dass der Genosse Mario López auf Kaution freigelassen wurde, nachdem er am 20. Januar verhaftet wurde. Er wurde beschuldigt, das Bundeswaffen- und Sprengstoffgesetz mit dem Ziel, der Herstellung von Sprengsätzen, verletzt zu haben.

Wir sind mehr als glücklich über diese Nachricht; trotzdem wird ersichtlich, dass die Hexenjagd auf AnarchistInnen weitergeht: Verhaftungen, Deportationen, Drohungen, rechtlich abgekartete Sachen, etc. Marios Verhaftung macht einen Teil dieser terroristischen Strategie, die der Staat in Gang gesetzt hat, aus.

Im Moment haben wir keine weiteren Informationen über diesen Fall.

Nieder mit den Gefängnismauern! Freiheit für alle!

Anarchist Black Cross Mexico

Chile: Über die Verhaftung von Tamara Sol Farías Vergara

Am 21. Januar 2014 wurde die anarchistische Genossin Tamara Sol Farías Vergara in Santiago de Chile verhaftet. Sie wird beschuldigt, am selben Tag in der Bankfiliale, die sich auf der Kreuzung Alameda Allee und Las Rejas Straße befindet, einen bewaffneten Angriff auf einen Wachmann der Banco Estado durchgeführt zu haben.

Am 22. Januar erschien die Genossin vor Gericht und wurde in Untersuchungshaft gesteckt. Sie ist angeklagt, die Waffe des besagten Wachmanns gestohlen zu haben und ihm schwere Körperverletzungen zugefügt zu haben. Die Ermittlungen werden innerhalb von 60 Tagen abgeschlossen sein, sie ist konfrontiert mit einer Haftstrafe von 10 Jahren und einem Tag bis zu Lebenslänglich.

Angesichts des Ernstes der Situation und der medialen Hysterie, die gegen Sol aber auch ihre Familie gestartet wurde, Mitglieder von ihr wurden von den Hunden des Pinochet Regimes ermordet, rufen wir zur aktiven Solidarität mit der Genossin auf und machen auf die Notwendigkeit aufmerksam, zu verhindern, dass die feindliche Propaganda reproduziert wird, d. h. die der Presse, Bullen und Richter.

“Mit einem Revolver erschossen zu werden, um klüger zu werden; das geschieht euch ganz recht!”

Anarchistische Propagandazelle für die internationale Aufwieglersolidarität

Athen: Demonstration gegen Sammellager

no-lager-11-1-14
Reißt die Sammellager ein!
no-lager-11-1-141
Solidarität mit allen ImmigrantInnen
no-lager-11-1-2014
So lange es Gefangenenlager gibt, ist niemand frei
nolager-11-1-14
Gegen Staat/Polizei und rassistische Pogrome – Bis zur Freilassung des/r letzten MigrantIn aus den modernen Konzentrationslagern

Am Samstag, 11. Januar 2014, führten Menschen in den Nachbarschaften des Athener Zentrums eine Demonstration gegen Gefangenenlager für MigrantInnen und die staatliche Säuberungoperation “Gastfreundlicher Zeus” durch. Die Demonstration wurde von mehreren Kollektiven organisiert, die im Zentrum aktiv sind (Nachbarschaftsversammlungen von Aghios Nikolaos, Kypseli und Patissia, AntifaschistInnen aus den Athen Zentrum, Antifaschistische Aktion Kypseli-Patissia, NoLager Versammlung) und von weiteren Gruppen und Individuen aus dem Zentrum sowie aus den Vorstädten unterstützt. Es waren auch viele MigrantInnen anwesend, die seit Beginn an dem Protest teilnahmen oder sich der Demo spontan anschlossen. Ungefähr 800 Demonstrierende liefen von Amerikis Platz durch die Straßen Mythimnis, Acharno, Skiathou, Epidamnou, Sifnou und Patission und kehrten zum Amerikis Platz zurück.

Im Laufe der Demo wurden hunderte Flugblätter in sieben Sprachen verteilt, tausende von Flyern verbreitet und Slogans und Stencils entlang der Route gesprüht. Die Demonstration verlief problemlos und wurde wärmstens von migrantischen AnwohnerInnen begrüßt. Es wurden unter anderem die folgenden Parolen gerufen:

Migranten sind unsere Klassenbrüder und -Schwestern / Keine Sammellager, nie und nirgends

Sammellager, Pogrome und Manolada / Das ist Griechenland, wenn du Migrant bist [diese Parole bezieht sich auf PlantagenarbeiterInnen, die – als sie gegen die ihnen auferlegte Sklaverei durch Erdbeerfeldbesitzer protestierten – von einem Vorarbeiter in Manolada (Peloponnes-Halbinsel) niedergeschossen wurden]

Sollen unsere Professoren Albaner sein, unsere Lehrer Roma und unsere Mitschüler aus Teheran

Terrorismus ist Jobsuche, keine Krankenversicherung zu haben und ohne Papiere zu leben

So ist es richtig – Papiere für MigrantInnen, Tritte für die Bosse

Golden Dawn-Bullen / nationalistische Patrioten / wir sind die Verräter der nationalen Einheit

Poster der Demo: i, ii / Quelle: nolager

Piräus, Griechenland: Neo-Nazi Angriff auf den selbstorganisierten Freiraum Resalto

[dailymotion]http://www.dailymotion.com/video/x1abj6v_25012014-ker_videogames[/dailymotion]

Am Morgen des 25. Januars 2014 hat eine Miliz von fast 100 Neonazis der Goldenen Morgendämmerung den selbstorganisierten Freiraum Resalto in Piräus (Hafen von Athen) angegriffen. Die Neonazis wurden durch ca. 15 GefährtInnen abgewehrt, die im Resalto waren. Vor ihrem koordinierten Angriff, gingen die Neonazis durch einige Straßen in den Vierteln von Keratsini und Amfiali, sprühten faschistische Graffiti auf Wände und randalierten auf dem Platz, wo der Antifaschist Pavlos Fyssas vor vier Monaten ermordet wurde. Natürlich geschah das alles mit Hilfe der Bullen.

Kurz nach dem Angriff gingen, neben einigen NachbarInnen, mehr als 400 Leute aus dem anarchistischen/antiautoritären Umfeld, aber auch von der Linken, auf die Straßen, wo die Neonazis früher in Erscheinung getreten waren und beseitigten ihre beschissene Graffiti und riefen Parolen gegen Nationalismus und das System, das ihn produziert.

Tod den PatriotInnen!

Thessaloniki, Griechenland: Die strafrechtlich verfolgten GefährtInnen des besetzten Delta wurden vor Gericht freigesprochen

poreia21012014_delta
DemonstrantInnen tragen ein anarchistisches Transparent in Patras (Griechenland, 21.1.2014), auf dem zu lesen ist “Solidarität mit den angeklagten BesetzerInnen des Delta (Thessaloniki)”

Am 21. Januar 2014 mussten die während der Räumung des Squats Delta in Thessaloniki verhafteten GefährtInnen einen 2. Prozess über sich ergehen lassen. Ihnen wurde Hausfriedensbruch und hoher Sachschaden in Höhe von dreieinhalb Millionen Euro vorgeworfen. Alle sechs GefährtInnen wurden von den Anklagen freigesprochen.

Solidarität mit den besetzten Häusern.

Der Krieg mit dem Staat und dem Kapitalismus geht weiter.

Porto Alegre, Brasilien: Brandanschlag in Solidarität mit Mónica Caballero und Francisco Solar

Solidarität ist eine lebendige Kraft! Entfache sie!

Am Montag, 16. Dezember 2013, als eine heiße Sonne von 34°C unterging und der Vollmond am Himmel, der uns überspannt, aufging, statteten wir der Santander Bankfiliale, die sich auf der Osvaldo Aranha Allee, direkt vor einer Polizeiwache befindet, einen Besuch ab. Wir betraten die Bankanstalt und hinterließen ihnen ein Weihnachtsgeschenk neben den Bankautomaten mit der eindeutigen Absicht das Eigentum zu zerstören. Danach taten Zeit und Feuer ihren Teil. Wir gingen nicht dorthin um ihr schmutziges Geld zu stehlen; sondern um es zu vernichten. Wir setzten unsere Pläne um:

Wir griffen an, verursachten Zerstörung, verschwanden unverletzt und demonstrierten mit dieser Aktion, dass Solidarität nicht einfach eine leere Parole ist oder nur in Worten in all ihrer Großartigkeit lebt. Diese kleine Geste zeigt uns, dass die erhöhten Überwachungsmaßnahmen in der Stadt unsere Sehnsucht der Macht konstant zu trotzen nicht stoppen können; wir können immer einen Weg finden, der „großen Bestie“ zu entkommen, angefangen mit der Dekonstruktion unserer eigenen Ängste.

Lasst dies den Anzünder für alle rebellischen Herzen sein, Aktionen im Kampf gegen die „Projekte zur Wachstumsbeschleunigung“ sowie der Weltmeisterschaft 2014, die mit Hochgeschwindigkeit angetrampelt kommt, in die Tat umzusetzen. Dass sich der Kampf nicht nur auf diese Sportveranstaltung, die sehr viele Menschen verletzt beschränkt, ist offensichtlich. Durch die Hitze dieses Feuers signalisieren wir außerdem Rafael Vieria und Jair Seixas Rodrigues „Baiano“ (eingesperrt in Rio de Janeiro wegen der Riots in den vergangenen Monaten), jenen, die sich gegen das Wasserkraftwerk in Belo Monte wehren, alljenen, die als Ergebnis der Proteste in Brasilien (von Juni bis September) im Winter mit Prozessen und Verfolgung konfrontiert sind, unsere Solidarität. Selbstverständlich fühlen wir keine Distanz zu allen, die in jeder Ecke dieser Welt gegen die Macht kämpfen und mit der Wucht des Strafvollzugsystems in Konflikt geraten in Argentinien, Griechenland, Indonesien, Chile, Italien, den USA, Bulgarien, Mexiko, der BRD, Spanien.

Mit diesem kleinen Angriff auf die spanischen Interessen, senden wir unsere Kraft und Solidarität an Mónica Caballero und Francisco Solar, die hinter den morbiden Gitterstäben des spanischen Staates, isoliert im FIES Hochsicherheitsregime, eingesperrt sind.

Aktive Solidarität mit allen Methoden gegen die Repression!

Kraft und Solidarität für Mónica und Francisco!

Freiheit für Baiano und Rafael Vieria, Gefangene in Rio de Janeiro!*

Anmerkung: Wir haben keinen Bericht über den Angriff letzte Nacht (16.12.2013) in den Massenmedien gefunden, obwohl die Zerstörung effektiv war, die Geldautomaten beschädigt wurden und die Bank bis jetzt geschlossen ist.

Auf Portugiesisch

* Laut FIST wurde Baiano entlassen; sie schmissen am 22. Dezember eine Willkommensparty für ihn.

Iruña, Spanien: Kundgebung in Solidarität mit der Roten Flora

IMAG03902Am Donnerstag, den 16. Januar, führten wir eine Solidaritätskundgebung mit dem Widerstand durch, der sich in der deutschen Stadt Hamburg ereignete. Die zentrale Parole der Versammlung war: “Rote Flora leistet Widerstand! Stoppt den Polizeistaat”.

Ungefähr 40 Leute sind erschienen und drückten ihre “Solidarität ohne Grenzen” aus, unterstützten und wollten eine mutmachende Botschaft aus Iruna, Spanien senden.

Quelle und Aufruf

Koridallos Gefängnis, Athen: Brief von Stefanos Amilitos in Bezug auf den Angriff auf ihn vom 3. Januar

Viel ist in diesen letzten Tagen gesagt und geschrieben worden. Deswegen betrachte ich es als notwendig, einige Dinge klarzustellen und zu sagen, dass es mir gut geht, sowohl physisch als auch psychisch.

Auf meinem langen Weg, auf dem ich erneut vor rund 20 Jahren während des Polytechnikum-Aufstands 1995 festgenommen wurde, habe ich viele Genossinnen und Genossen kennengelernt, Menschen des Widerstands und des Kampfes. Auf diesem Weg war ich mit vielen Leuten nicht einer Meinung, aber immer von Angesicht zu Angesicht. Niemals hinter dem Rücken von jemandem oder „durch VertreterInnen“. Deswegen glaube ich nicht, dass mir meine Verletzung von Genossen zugefügt worden ist, von Menschen, die gegen Autorität kämpfen. Die Veröffentlichung eines „Bekennerschreibens“ für den Angriff gegen mich auf einer Webseite der „neuen Anarchie“ von „einigen (anonymen…) Gefangenen“, die mich vage verleumden, kann nur Fragen aufwerfen und Besorgnis erregen. Seit so vielen Jahren, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Gefängnisses, bin ich jetzt im Widerstand und kämpfe gegen wirkliche Feinde – nämlich unsere Unterdrücker, ihre bewaffneten Schergen und ihre Faschisten – und nicht gegen imaginäre. Deswegen halte ich es für notwendig, nicht weiter zu einer Polarisierung und der Fragmentierung derer beizutragen, die den Widerstand und Kampf fortführen. Ich rufe alle Genossinnen und Genossen außerhalb der Mauern dazu auf, dasselbe zu tun.

Am 19. März 2014 wird mein Prozess beginnen. Und dies wird die direkteste Schlacht sein, die ich vorhabe zu kämpfen, mit meiner ganzen Kraft. Dort hoffe ich, werden das Konstrukt und die baufällige Anklageschrift gegen mich zusammenbrechen und werde ich, mit dem Beitrag von Solidarität, wieder frei sein. Frei, meine Ansichten und Gedanken zu teilen, auf eine mehr analytische Weise.

P.S. Danke an alle, die mich weiterhin unterstützen; eine erhobene Faust für die, die weiterhin gegen den Staat und seine Hunde Widerstand leisten und keinen Moment vergessen, dass der Geist das Ziel ist, das sie anvisieren.

Stefanos Amilitos
10. Januar 2014
Koridallos Gefängnis

Griechenland: Bekennerschreiben für eine Reihe von Brandstiftungen in Athen

Solidarität mit Spyros Stratoulis

Wir übernehmen die Verantwortung für die dreitägigen Brandanschläge und Zerstörungen gegen Strukturen des Staates und des Kapitalismus vom 8. bis 10. Januar als Zeichen der Solidarität mit dem Hungerstreikenden Spyros Stratoulis. Wir haben folgendes angegriffen:

– Einen Kleintransporter der Hellenischen Post (ELTA) und ein Kleintransporter der Hellenischen Telekommunikations-Organisation (OTE) in der Siotou-Straße im Bezirk Sepolia.

– Einen Geldautomaten der Piräus Bank in der Dodecanisou-Straße im Bezirk Alimos.

– Zwei Geldautomaten der Nationalbank von Griechenland in der Byzantiou-Straße im Bezirk Nea Ionia.

– Zwei Geldautomaten der Nationalbank von Griechenland in der Verbindungsstraße zwischen Soutsou-Straße und Iera Odos im Bezirk Egaleo.

– Drei Fassaden von Bankfilialen (Piräus Bank, Hellenische Postbank, Bank von Zypern) und zwei Geldautomaten in der Straße des Ethnikis Antistaseos („Nationaler Widerstand“) im Bezirk Kaisariani.

– Ein Motorrad, das einem Bullen gehört, in der Asimaki Fotila-Straße im Bezirk Neapoli, in der Nähe von Exarchia.

– Einen Geldautomaten der Piräus Bank in der Aghiou Alexandrou-Straße im Bezirk Palaio Faliro.

– Einen Geldautomaten in der Gennimata-Straße im Bezirk Ano Glyfada.

Inzwischen haben wir erfahren, dass Genosse Spyros Stratoulis seinen Hungerstreik beendet hat. Wir wünschen dem Genossen viel Glück und warten den Ausgang seines Falles ab.

AnarchistInnen

Anmerkung des/der Übersetzenden: Am 10. Januar 2014 beendete der Gefangene Spyros Stratoulis den Hungerstreik, den er seit dem 11. November 2013 durchführte, weil der Gerichtsrat endlich einen Beschluss in seiner Sache gefasst hat. Dennoch ist ihm die Entscheidung noch nicht mitgeteilt worden; er wird erst über den Ausgang informiert werden, nachdem das Dekret offiziell publiziert wurde.

Gefängnis von Koridallos: Brief der CCF in Bezug auf Christodoulos Xiros, Mitglied des „17. Novembers“

EIN WUNDERVOLLER TAG…

Der Stadtguerillakämpfer Christodoulos Xiros durchquert von nun an ohne Reue das Land der Freiheit.* Ein Land, das in weiter Ferne liegt für diejenigen, die den Angriff vergessen haben und die gebeugt wurden durch die Hoffnung auf Veränderung, ohne ihre eigenen Hände ins Feuer zu legen. Ein Land sehr nah für diejenigen, die dem Kampf so viel gegeben haben und jeden Tag mit dem Willen leben, noch mehr zu geben. Da, wo Leben, Kameradschaft und Aufstand geboren werden… in Negationen und schwierigen Entscheidungen.

Pass auf dich auf, Genosse…
Stärke für die reuelosen Gefangenen des „17. November“.

DIE ÄRA DES ANGRIFFS HAT BEGONNEN

P.S. Journalisten, ihr Krähen, eure Lügen werden euch begraben. Haltet eure gespaltenen Zungen fern von unserem Genossen.

Verschwörung der Zellen des Feuers – FAI/IRF (Gefängniszelle)

Quelle: interarma.info

* Christodoulos Xiros verstieß gegen die Auflagen während eines neuntägigen Hafturlaubs aus dem Gefängnis und wird seitdem gesucht.

Griechische Gefängnisse: Ergün Mustafa, Rami Syrianos und Michalis Ramadanoglou respektieren den Wunsch von Spyros Stratoulis und beenden ihren Hungerstreik

Transparent in der Innenstadt von Kavala: “Stärke und Solidarität für den Genossen im Hungerstreik (seit dem 11.11.2013) S. Stratoulis”

Am 31. Dezember 2013 beendeten die gefangenen Genossen Ergün Mustafa, Rami Syrianos und Michalis Ramadanoglou, die sich seit Ende November in Hungerstreik in Solidarität mit dem kämpfenden Gefangenen Spyros Stratoulis befanden, ihre Nahrungsverweigerung infolge dieses offenen Briefes:

Heute (am 30. Dezember 2013), nach 50 Tagen im Hungerstreik, stelle ich fest, dass die Staatsmechanismen versuchen, mich durch ihre Nachlässigkeit zu entkräften. Ich antworte darauf, indem ich den Kampf fortführe. Dennoch werde ich nicht zulassen, dass durch meine Entscheidung meine Genossinnen und Genossen zu Schaden kommen.

Die solidarischen Hungerstreikenden Rami Syrianos, Ergün Mustafa und Michalis Ramadanoglou haben sich meinem Entschluss vom 11. November zur Nahrungsverweigerung angeschlossen und fordern, dass die konstruierten Beschuldigungen gegen mich fallengelassen werden und mir wieder Hafturlaub gewährt wird.

Ich will nicht zulassen, dass drei echte Kämpfer drinnen gerade jetzt “fallen” — Rami Syrianos nach 40 Tagen Hungerstreik, Ergün Mustafa und Michalis Ramadanoglou nach 36 Tagen Hungerstreik. Ich bitte sie jetzt, meinen Vorschlag, den ich ihnen mache, anzunehmen, standhaft zu bleiben und sowohl mich als auch unseren Kampf am Leben zu erhalten. Ich habe meine solidarischen Brüder eindringlich gebeten, ihren Hungerstreik zu beenden, weil sie ihr Ziel bereits erfüllt haben: das heißt, sie haben bereits die Macht der Solidarität und die Botschaft des kollektiven Widerstands vermittelt, indem sie an meiner Seite stehen.

Unsere Körper und unser Geist handelten wie ein einziger, und dank ihrer kann ich standfest bleiben. Ihre unbeugsame Entschlossenheit und der Akt, sich meinem Kampf kompromisslos anzuschließen, wird für immer in meinem Herzen bewahrt bleiben. Ihr Akt sollte auch in unserer aller Erinnerung erhalten bleiben, denn er ist die Kulmination der politischen Verantwortung, gemeinsam dem Feind die Stirn zu bieten.

Die Freiheit gehört uns; und wir werden unsere Freiheit wiedererlangen.

Ich habe das Gefühl, dass ich es meinen Genossen gegenüber schuldig bin, meine Bitte an sie durch diesen offenen Brief öffentlich zu machen.

Ich führe den Hungerstreik fort; wir sind ZUSAMMEN und bleiben ZUSAMMEN bis zum Ende.

Die Leidenschaft für Freiheit ist stärker als alle Gefängnisse!
Widerstand und Solidarität vereinen uns und halten uns —noch— am Leben.

“Angesichts unserer Feinde müssen wir unsere Haltung in einfacher Weise erklären. Wir bitten nicht um Gnade, und wir werden keine Kompromisse eingehen.” (Terence MacSwiney)

Spyros Stratoulis, eingekerkert im Gefängnis von Larissa

Griechenland: Silvester am Gefängnis in Larissa, wo der Hungerstreikende Spyros Stratoulis eingekerkert ist

Solidarität mit allen politischen Gefangenen,  Solidarität mit Spyros Stratoulis… bis das letzte Gefängnis zerstört ist!

Übersetzung der Sequenzen im Video:

Radiostimmen: …man kann nicht behaupten, das sei nur eine kleine Minderheit gewesen. Es waren ziemlich viele Leute, die eindeutig Gewalt ausüben und Eigentum zerstören wollten… sie werden die ganze Macht des Gesetzes zu spüren bekommen…

Eingespielte Stimme: Es ist wohl lange her, dass dir jemand nein gesagt hat, was?

Untertitel: Silvester 2014 – Gefängnis von Larissa – Solidarität mit den politischen Gefangenen – bis zur Zerstörung aller Gefängnisse.

– Solidarität mit Spyros Stratoulis, seit 11. Nov. im Hungerstreik

Koridallos Gefängnis: Der anarchistische Gefangene Yannis Naxakis wurde verprügelt und ins Krankenhaus gebracht

Am heutigen Sonntag 5.1.2014 wurde um 18:30 unser Gefährte Yannis Naxakis außerhalb des A-Flügels aus einem Hinterhalt von mindestens fünf mit Stöcken bewaffneten Mitgliedern der Verschwörung der Feuerzellen (CCF) zusammengeschlagen. Der Gefährte wurde in ein Krankenhaus außerhalb des Gefängnisses gebracht.

Babis Tsilianidis
Yannis Michailidis
Tasos Theofilou
Dimitris Politis
Fivos Harisis
Argyris Ntalios
Giorgos Karagiannidis
Andreas-Dimitris Bourzoukos
Alexandros Mitroussias
Grigoris Sarafoudis