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Athen: Freilassung von Anarchist Kostas Sakkas gerichtlich angeordnet – 30.000 Euro werden für seine Kaution benötigt

Am Donnerstag den 11.Juli 2013 gewährte ein Gremium von Berufungsrichtern die Freilassung von Anarchist Kostas Sakkas. Der Genosse führte einen 38 tägigen Hungerstreik und befindet sich noch im Nikaia Krankenhaus.

Die ihm auferlegten restriktiven Bedingungen sind:
-30.000€ Kaution (er muss diesen Betrag bezahlen, um das Gefängnis verlassen zu können)
-ein Verbot das Land zu verlassen
-ein Verbot die Region Attika zu verlassen
-die Pflicht sich jeden Montag bei der nächstgelegenen Polizeistation zu melden
-die Pflicht sich nur an der Adresse aufzuhalten, die er als permanenten Wohnort angegeben hat
-ein Verbot von Kommunikation oder Treffen mit anderen Angeklagten im Fall um die „Verschwörung der Feuerzellen“ (diese Anordnung wurde erhoben, obwohl gegen den Genossen zurzeit zwei Gerichtverfahren für denselben Fall laufen).

Am heutigen Abend um 19Uhr wird es eine weitere Versammlung in Solidarität mit Kostas Sakkas in der Athener Polytechnikum geben um die Spenden zu organisieren, denn der Genosse muss die Kaution zahlen um aus dem Gefängnis rauszukommen.

Quellen: i, ii, iii

Feuer den Knästen!

Athen: Aktualisierung zum gesundheitlichen Zustand des anarchistischen Hungerstreikenden Kostas Sakkas

Sofortige Freilassung des Hungerstreikenden Kostas Sakkas! Es lebe die Anarchie!

Am 4. Juli, dem 31. Tag des Hungerstreiks von Kostas Sakkas, hat die Ärztin, die ihn die ganz Zeit untersucht, u.a. erwähnt, dass er 13kg verloren hat (15% seines ursprünglichen Körpergewichts) und in sehr kritischer Verfassung ist. Die Ärztin vom Allgemeinen Krankenhaus von Nikaia betont ausdrücklich, dass „es eine mathematische Gewissheit ist, dass die Fortsetzung seines vollständigen Verzichts auf Nahrungsaufnahme zum sicheren Tod führen wird.”

Außerdem hat die Athener Solidaritätsversammlung für den anarchistischen Hungerstreikenden Kostas Sakkas folgende Klarstellung herausgegeben:

„Es gab eindeutige Fehlinformationen in den letzten Tagen über den Gesundheitszustand des Gefährten Kostas Sakkas, zudem Veröffentlichungen von verschiedenen Seiten, die nichts mit der Realität gemein haben. Jede Entwicklung, die seinen Gesundheitszustand betrifft, wird durch offizielle Krankenberichte erfolgen. Ferner liefern wir auf jeder Versammlung, die regelmäßig für den anarchistischen Hungerstreikenden abgehalten wird, so schnell wie möglich Aktualisierungen über seinen Zustand. Inzwischen wurden Sitzungen im Koridallos Gerichtsgefängnis fortlaufend verschoben, weil Kostas Sakkas, als einer der Angeklagten, nicht in der Lage ist, beim Verfahren anwesend zu sein.“

Der Anarchist erwartet Antwort auf seinen zweiten Antrag für sofortige Entlassung und setzt den Kampf fort. Es wird erwartet, dass das Berufungsgericht innerhalb der nächsten Woche endgültig seine Entscheidung erlassen wird. Für Montag, den 8. Juli wird um 12 Uhr in Athen zu einer Kundgebung vor dem Berufungsgericht (Efeteio) in der Loukareos Straße aufgerufen.

Athen: Brief des in Untersuchungshaft sitzenden Genossen Stefanos Amilitos aus dem Korridallos Gefängnis

Wachhunde, passt gut auf eure Bosse auf! [Parole an die Bullen]

Freitagnacht, den 19. April, 2013 in Exarchia: einige Leute entscheiden sich den Antiriot- Einheiten der MAT ganz praktisch zu zeigen, dass sie in der Gegend unbeliebt sind. Zusammenstöße, Tränengas und Fahndung folgten. Ich verlasse meine Gruppe von Freunden in dem Café, wo wir saßen, und war auf dem Weg zur Tzavella Straße, um an ein Motorrad zu kommen, dass mir ein Freund geliehen hatte.

Dort wurde ich von Delta Motorradbullen angegriffen, die moderne Drecksversion von Bourandas [Amtsleiter der Motorrad-Einheit der Polizei während der Besetzung Griechenlands durch die Achsenmächte], deren einzige Aufgabe es ist Dissidenten oder einfach nur diejenigen, deren Persönlichkeit nicht mit ihrem eigenen Geschmack übereinstimmt, anzugreifen und zu vernichten. Sie versichern mir, dass sie mich nur zum GADA-Polizeihauptquartier bringen, um meinen Ausweis zu überprüfen.

Im Polizeihauptquartier ändern sie ihre Meinung. Eine zufällige Festnahme von vielen dieser Art wird zur Haft, weil belastende Beweise aus dem Nichts heraus auftauchen (ein Handschuh, ein Halstuch und ein Feuerzeug, das angeblich in meinem Besitz gefunden wurde), obwohl keiner dieser Gegenstände im Verhaftungsbericht erwähnt werden. Dann finde ich heraus, dass es Zeugen gegen mich gibt (alle von denen DELTA-Bullen), welche in identischen Aussagen bezeugen, dass sie mich wiedererkennen. Ich (obwohl viel größer und mit anderem Haar) wäre die Person, die sie aus großer Distanz mit einem Molotowcocktail „spöttisch“ winkend, bedroht hätte.

Der Rest des Verfahrens verläuft wie erwartet. Sie ordnen meine Untersuchungshaft an, trotz der Tatsache, dass es keine Gründe gibt für die Verhängung dieser ultimativen Maßnahme der Inhaftierung, so wie es deutlich durch ihre Gesetze definiert ist. Wie auch immer, diese Dinge sind mehr oder weniger bekannt, da ich weder der erste noch der letzte Fall bin, wo die Richter ihre eigenen Gesetze aufheben, die sie angeblich ehren, um jemanden von uns zu verurteilen, einen Proletarier, einer der von „denen da unten“ in diese Welt kommt.

Ich warte jetzt schon zwei Monate, um zu sehen, wann und ob sie beabsichtigen, mich aus dem Gefängnis zu entlassen. Sie haben sich auch Mühe gegeben, mich durch einen umstrittenen DNA-Bericht zu belasten. Ich verstehe, dass die Wachhunde der Macht Recht haben: Obwohl die gesetzlichen Voraussetzungen für meine Verhaftung und Untersuchungshaft nicht “erfüllt“ sind, gibt es andere, wichtigere Gründe für meine Inhaftierung. Meine Verurteilung als Besetzer des Polytechnikums 1995, meine Beteiligung in kollektiven Kämpfen und Projekten ohne Herren und Führer, meine Solidarität denen, die laut schreien: „Zurück Verräter! Vorwärts Genossen!“ in den Straßen, Stadien, Besetzungen und Gerichtssälen, meine Solidarität denen, die das staatliche Gewaltmonopol herausfordern sowie diejenigen, die letztlich nicht ihrer eigenen Vernichtung zustimmen und sich weigern den Weg für die nationalen und transnationalen Eliten zu öffnen, um Gewinne anzuhäufen…

Ich wurde für schuldig befunden, ohne verurteilt zu werden; schuldig dank komplett identischer Aussagen der faschistischen kriminellen Bande, die heutzutage DELTA, anstatt wie unter der Naziherrschaft, Organisation X, genannt wird. Das liegt daran, dass jeder, der nicht dem Staat, den Bossen und ihren Faschisten untergeordnet ist, nur schuldig in den Augen und Ohren derjenigen sein kann, die uns unterdrücken und vergeblich versuchen uns zu vernichten. Derjenige kann nur ein innerer Feind sein, oder einfach überflüssig und ideal zur „Lagerung“ in einen von ihren Kerkern.

Schuldig, weil ich wie viele andere Männer und Frauen nicht immer nur Wein in den Läden des Viertels getrunken habe, sondern stattdessen mit unvermummtem Gesicht denen, die nur einen Steinwurf entfernt die Köpfe und die Würde der Randalierer und gewöhnlicher Passanten niedergeschlagen haben, oft zugerufen habe: Wachhunde, passt gut auf eure Bosse auf!

Stefanos Amilitos
Erster Flügel des Koridallos Gefängnisses
12. Juni 2013

P.S. Solidarität mit Kostas Sakkas, der seit dem 4. Juni einen Hungerstreik führt, und Gerasimos Tsakalos; beide Genossen sind seit über 30 Monaten in den Kerkern der Demokratie in Untersuchungshaft.

Lissabon Portugal: Solidaritätsaktion für den anarchistischen Hungerstreikenden

Am Donnerstag, den 27. Juni 2013 fand anlässlich des von Gewerkschaften lancierten Generalstreiks in Portugal ein Protestmarsch in der Innenstadt von Lissabon statt. Auf diesem zeigten wir uns solidarisch mit dem seit Dezember 2010 in Griechenland inhaftierten Anarchisten Kostas Sakkas, Gefangener in Griechenland. Der Kollega befindet sich seit dem vierten Juni im Hungerstreik, seine sofortige Freilassung aus dem Gefängnis fordernd. Der 4. Juni war auch der Tag, an dem seine Untersuchungshaft endete. Nach griechischem Gesetz sind 30 Monate der längste Zeitraum, die ein in zwei Fällen angeklagter Inhaftierter in Untersuchungshaft verbleiben darf.

Während der Demonstration wurden 400 anarchistische Poster verklebt und hunderte Flyer wurden geworfen oder an Mauern angebracht – als kleinster Solidaritätsausdruck mit unserem Kollega bei seinem fortlaufenden Kampf für Freiheit und Leben.

Die Gefahren der Freiheit sind viel mehr wert, als die Sicherheit der Unterwürfigkeit.

Von Brasilen bis zur Türkei, organisieren wir den Angriff gegen Apathie.

Vom Wilden Streik bis zur revolutionären Erwerbslosigkeit.

Wir verlangen nichts, weil das was wir wollen, das Ende einer Welt ist, wo wir nicht alles haben können.

Solidarität, Selbstorganisierung, Angriff.

Sofortige Freilassung des Anarchisten Kostas Sakkas, in Griechenland seit dem 4. Juni im Hungerstreik.

Wut, Steine, Barrikaden, für ein Leben ohne Herren oder Sklaven. (A)

Paris: Geldautomaten und loyalen Bürger beschädigt

„Nicht eine Minute der Ruhe
ein Leben des Kampfes“

Es gibt nichts tragischeres als den Tod eines Genossen, sei es durch die Hände des Staates und seiner Bullen oder ihrer historischen Verbündeten, dreckige Nazis sind genauso verantwortlich für den Tod von Clément. Der Feind befindet sich sowohl in Staat und Kapital und in jeder Form ihrer Verwaltung, als  demokratischer Faschismus.

Aber so wie die Zeit der Trauer, kommt auch die von Wut und Vergeltung. Schluss mit T-shirts und „Ruhe in Frieden“, fertig mit lebhaften Hommagen mechanischer Augen journalistischer Aasfresser, und auch Schluss mit politischen Verhandlungen und Aufschwung. Es ist Zeit jene Welt anzugreifen, die den faschistischen Müll der Demokraten und ihre falschen Feinde produziert.

Zwei Geldautomaten einer Bank wurden total zerstört zwischen Belleville und Republic, ein Bürger, der versuchte uns zu stoppen verliert einen Zahn und versagte uns zu schlagen, Dienstagnacht, 18. Juni.

Das ist unser Beitrag, unser Antifaschismus.

Quelle

Griechenland: Text des gefangenen Anarchisten Panagiotis Argirou

Wie bekannt sein dürfte, erlitt ich in den ersten Tagen des Januars 2013 bei einem Unfall eine schwere Kopfverletzung. Was folgte waren zwei erfolgreiche Operationen und ein dreimonatiger Aufenthalt in verschiedenen Krankenhäusern. Seit einiger Zeit bin ich jetzt natürlich außer Gefahr, erhole mich langsam und warte auf eine letzte Rekonstruktionsoperation am Kopf. Ich bin jetzt wieder zurück bei meinen Genossen, und meinen Brüdern und Schwester von der Verschwörung der Feuerzellen, ein Grund selbst um mich besser zu fühlen.

Allmählich bekomme ich einen Einblick in das Interesse, dass während meines Krankenhausaufenthalts ausgedrückt wurde und möchte mich bei all jenen bedanken, die auf viele unterschiedliche Art und Weisen zu mir standen, von Blutspenden (die sehr gebraucht wurden) bis hin zu Spendensammlungen, um die medizinischen Kosten zu decken.

Die GenossInnen von der Internationalen Verschwörung für Rache-FAI/IRF, die den Privatwagen in Indonesien angezündet haben und die GenossInnen von der Aufständischen antiautoritären Zelle-FAI/FRI, die mit Brandvorrichtungen das Gebäude des Nationalen Verbandes der Gefängnisfunktionäre Chiles und vorher Einrichtungen, die zur chilenischen Gendarmerie gehören, angegriffen haben, haben einen besonderen Platz in meinem Herzen, wegen der großen Ehre, die sie mir zuteil werden ließen, indem sie den direkten Aktionszellen, die sich zu diesen anarchistischen Angriffen gegen die Herrschaft bekannt haben meinen Namen gaben. Brüder und Schwestern ihr solltet wissen, dass ihr in meinen Gedanken eingeschlossen seid und mich diese Aktionen tief bewegt haben. Möge das Feuer der Rebellion und Anarchie eure Herzen immer warm halten und eure Hände bewaffnet gegen die Feinde der Freiheit.

Abschließend möchte ich mich bei all den Gruppen in Griechenland und außerhalb bedanken, die an meinem Zustand interessiert waren und mir gute Besserung wünschten.

Ich freue mich zu sehen, dass in all dieser Zeit das Projekt der FAI/IRF dynamisch und aktiv geblieben ist. Ich erhoffe mir für die Zukunft, dass seine Intensität enorm wachsen wird und seine Ausbreitung Angst unter den globalen Herrschern verbreiten möge.

Lang lebe FAI/IRF
Lang lebe die Schwarze Internationale der AnarchistInnen der Praxis

Panagiotis Argirou
Mitglied der Verschwörung der Feuerzellen (CCF)

Chile: Grüße aus Santiago an die RebellInnen in der Türkei

Heute Abend (14.06.) gegen 18 Uhr haben wir eine Kundgebung vor der türkischen Botschaft durchgeführt. Das Transparent, das präsentiert wurde, schrieb: “Für die Ausbreitung der Revolte. Dayanışma bir  silahtır – Solidarität ist eine Waffe.” Flyer mit dem folgenden Text wurden verteilt:

Santiago’dan Türkiye’deki isyancılara selam

Vor 14 Tagen explodierte in Istanbul eine soziale Krise, die durch die Erbauung eines Einkaufszentrums auf dem Gebiet des letzten Parks der Stadt hervorgerufen wurde. Nachdem brutale, repressive Maßnahmen gegen die friedliche Bewegung, die sich der Konstruktion eines Wahrzeichens des Kapitalismus entgegenstellte, angewandt wurden, zog es tausende von Menschen in die Straßen, um sowohl die Bewegung zu stärken als auch den Park aus den Händen der Polizei zurückzunehmen.

Die Situation intensivierte sich je mehr Tage vergingen. Nacht für Nacht wurde die Stadt von den Protestierenden übernommen, die Widerstanden gegen die andauernden Polizeiangriffe leisteten. Am dritten und vierten Tag kostete diese Repression das Leben von vier Menschen: alle wurden von der Polizei erschossen, wofür es deutliche Videobeweise gibt. Der Präsident des Landes hielt eine Rede, in der er die Protestierenden beschuldigte, Terroristen zu sein.

In den Tagen nach den ersten Toten des Widerstands auf dem Taksim Platz (dem zentralen Platz Istanbuls) begannen soziale Spannungen zu steigen und sie breiteten sich in den größeren Städten der Türkei aus, wo sich das Ziel, den Bau eines Shopping Centers zu verhindern, in Rücktrittsforderungen von Präsident und Premierminister umwandeltet. In der Zwischenzeit lebten jene Menschen in den Straßen eine vollkommen unterschiedliche Realität als das, was im Fernsehen gezeigt wurde. Der abscheulichste Moment trat auf als CNN-Turkey die Live-Übertragung aus dem Stadtzentrum Istanbuls in den heftigsten Momenten des Straßenkampfes unterbrach, um eine Doku über Pinguine zu zeigen.

Tausende von Menschen wurden verhaftet und ebenso viele verletzt, die Anzahl der Opfer beträgt mehr als 4. Die Regierung verheimlicht die wahren Zahlen von jenen, die von Cops getötet wurden.

Anarchistische GenossInnen sind ein aktiver Teil jener Demonstrationen und sie verleihen uns ebenso wie die Tapferkeit all jener, die sich erheben, Mut, das weiterzuführen, was wir den Kampf für die Freiheit nennen. Daher weiten wir unsere unmittelbare Solidarität auf alle KämpferInnen aus, die für Freiheit kämpfe.

Nieder mit den Nationen und lang lebe die Anarchie!
Dayanışma bir silahtır / Solidarität ist eine Waffe!

Granada, Spanien: Noelia Cotelo seit 29. Mai im Hungerstreik

Solidarität mit Noelia

Noelia Cotelo, kämpfende Gefangene, hat als ein Mittel des Kampfes gegen die letzten Angriffe, die sie im Gefängnis von Albolote (Granada, Südspanien) über sich ergehen lassen musste, am 29. Mai einen Hungerstreik begonnen.

Die jüngsten Beispiele für Misshandlungen, die sie durchmachen muss sind, dass sie mehrere alte Strafen unmittelbar hintereinander verbüßen muss, persönliche Gegenstände nicht erhielt, nachdem sie aus Ávila verlegt wurde, oder ihr keine Post geliefert wurde.

Gleichzeitig wurde sie dem Gericht zu Verfahren und Aussagen vorgeführt, ohne vorher durch ihren Anwalt benachrichtigt worden zu sein und ohne genügend Zeit zur Vorbereitung zu haben. Am 6. Juni wurde sie ins Gericht von Granada gebracht, um eine Aussage als Beschuldigte zu machen, da ihrer Wärter gegen sie klagten. Es gab einen Aufruf zu einer Solidaritätsversammlung vor dem Gericht.

Solidarität mit Noelia Cotelo und allen kämpfenden Gefangenen!
Nieder mit den Gefängnismauern!

Lausanne, Schweiz: Lasst uns den Leerstand besetzen! Freiheit für Alle!

Solibanner mit einer Zeichnung des Delta Squats in Thessaloniki, Griechenland: „Von Griechenland bis in die Schweiz holen wir uns die Häuser zurück! Kämpft gegen alle Formen der Herrschaft.“
„Die Rebellierenden haben kein Vaterland – Solidarität mit dem autonomen Treffpunkt in Kavala (Griechenland)“; Nachricht zur Unterstützung der GenossInnen in der Stadt Kavala. Am 8. April 2013 griffen Faschos diesen autonomen Raum in einem Brandanschlag an. Glücklicherweise gab es keine Berichte über Verletzungen oder signifikante Schäden.

Das besetzte Haus Loc(A)motive in Bildern hier

Squat la Loc(A)motive — locomotive[ät]riseup.net
Chemin du chasseron 1, 1004 Lausanne, Schweiz

Istanbul: Am 11. Juni stürmten die Bullen den Taksim

Stellungnahme der Revolutionären Anarchistischen Aktion
(Devrimci Anarşist Faaliyet, DAF):

Gegen den Staat und Polizeiterror: Unsere Wut wächst, unser Kampf auch.

Die andauernde Besetzungen des Taksim Platzes und Gezi Parks wurden heute Morgen von der Polizei angegriffen (11. Juni 2013). Nach dem gestrigen Treffen des Ministerrats kam die Polizei am frühen Morgen, ungefähr um 7 Uhr, zum Platz. Während die Repressionsorgane Tränengas verschossen, gaben sie die Erklärung ab, dass sie den Park nicht angreifen werden. Hunderte Polizeibeamte betraten den Taksim Platz und proklamierten, dass es keinen Angriff auf den Park geben wird, sondern dass nur Transparente entfernt werden. Während diese am Atatürk Kulturzentrum abgenommen wurden, wollte eine andere Gruppe Polizisten die Zelte auf dem Platz beseitigen. Die Leute versuchten es zu unterbinden und die Polizei griff die Protestierenden mit Tränengas an. Während der Polizeiattacke kamen viele Leute zum Platz, um sich gegen diesen faschistischen Angriff zu wehren. Um die Menschen hiervon abzuhalten, feuerte die Polizei Tränengas in die U-Bahn und die Haltestelle Taksim wurde geschlossen.

Während die Polizei mit hartem Strahl aus Wasserwerfern schoss, wurde(n) massiv Tränengas, Lärmknallkörper (Blendgranaten) und Plastikgeschosse eingesetzt. Eine Gruppe Widerständiger bildete eine Kette und stand Arm in Arm, und die Polizei verschoss Tränengaskartuschen aus kurzer Distanz. Viele Menschen wurden durch Gas-Kartuschen verletzt, aber nachdem die Wirkung des Tränengases nachgelassen hatte, kamen wieder viele DemonstrantInnen zusammen und bildeten erneut die Kette.

Obwohl die Polizei verkündete, es erfolgt keine Intervention gegen den Park, haben sie massiv Tränengas in den Park geschossen, sogar in die provisorische Krankenstation. Die Verletzten wurden aus dem Gebiet gebracht.

Viele Leute wurden durch Tränengaskartuschen und Plastikgeschosse verletzt. Alp Altinörs, der Mitglied der Taksim Solidaritätsinitiative ist, wurde durch ein Plastikgeschoss an der Stirn getroffen und mit einem Krankenwagen ins Krankenhaus evakuiert. Es ist bekannt, dass die Polizei direkt auf Personen gezielt hat.

Außerdem begann die Polizei politische Räume und Büros zu attackieren. Das Büro der SDP (Sozialdemokratische Partei) wurde überfallen und viele Personen gewaltsam in Gewahrsam genommen. Die Polizei legte den Protestierenden Handschellen an und schlug sie während ihrer Verhaftung heftig.

Trotz des brutalen Angriffs leisteten die Menschen auf dem Taksim Platz und im Gezi Park weiter Widerstand. Der faschistische Staat, Unterdrückung und Polizeiterror kann uns nicht entmutigen, unser Kampf geht weiter, unsere Wut wächst.

İstanbul ist überall; überall gibt es Widerstand gegen Staatsterrorismus, Polizeigewalt und kapitalistische Ausbeutung.

AUFSTAND, REVOLUTION, ANARCHIE!

Spanien: Francesco Puglisi, Verurteilter im „Genua 10“ Verfahren in Italien, wurde in Katalonien festgenommen

Der anarchistische Genosse Francesco „Jimmy“ Puglisi, der nachdem er in einem Verfahren zur Revolte in Genua 2001 wegen „Verwüstung und Plünderung“ zu einer Gefängnishaftstrafe von 14 Jahren verurteilt wurde auf Flucht ging, wurde am 5. Juni 2013 in Barcelona festgenommen.

GenossInnen in Spanien nehmen an, dass er in ein Gefängnis in Madrid gebracht wurde, wahrscheinlich in das Soto del Real, bevor er nach Italien ausgeliefert werden wird.

Du kannst aktuelle Infos an Informa-azione at informa-a[ät]autistici.org (vorzugsweise auf Italienisch) schicken.

Solidarität mit den Gefangenen Francesco Puglisi, Alberto Funaro und Marina Cugnaschi!

Vincenzo bleib in Freiheit!

Türkei: Einige Neuigkeiten vom Kampf um den Taksim Gezi Park und den anhaltenden Aufständen

Banner auf der Insel Lesbos (gegenüber der türkischen Küste “: ‘Solidarität mit den RebellInnen in der Türkei.

Am 1. Juni waren wir gegen 15 Uhr auf dem Taksim Platz. Durch die Zusammenstöße, die am Morgen begannen, war die Polizei gezwungen, die Gegend zu verlassen. Zwei Stunden lang gab es keine Polizeipräsenz im gesamten Kerngebiet der Stadt. Die Leute besetzen indessen den Taksim Platz und den Gezi Park. Die Menschenmenge war riesig. Der gesamte Park, alle Plätze und Straßen, die zu diesem Gebiet führten, waren voller Leute. Alle Bauabsperrungen, die die Westseite des Parks absperrten, wurden durch die Protestierenden zerstört. Einige Polizeiabsperrungen wurden entfernt und auf die Straße geworfen. Neue Barrikaden wurden auf der Mumcu Bakka und Süleyman Seba Straße errichtet, um die Polizeikräfte daran zu hintern den Çarşı zu betreten, (Basar von Istanbul, wo viele Leute „abhängen.“ ) Als die Angriffe auf sie verstärkt wurden, benutzte die Polizei auch Plastikgeschosse. Die Auseinandersetzungen gingen bis ungefähr 1.30 Uhr in der Nacht weiter. Zum Schluss setze die Polizei eine exzessive Menge von Tränengasgranaten ein, um die Menge zu zerstreuen. Als Folge verließen die Leute die Barrikaden und suchten Schutz in den umliegenden Geschäften, oder gruppierten sie in den inneren Straße von Beşiktaş wieder neu.

Gleichzeitig errichteten Widerständige in Taksim die ganze Nacht riesige Barrikaden auf den Straßen und Wegen um den Platz und den Gezi Park. Außerdem zündeten sie Baufahrzeuge an. Busse, Autos, Baumaterialien, Polizeiabsperrungen, Müllcontainer usw. wurden als Barrikaden genutzt.

[vimeo]http://vimeo.com/67432788[/vimeo]

[vimeo]http://vimeo.com/67480646[/vimeo]

Auf den Plätzen in Istanbul, wo wir gewesen sind, überlegten viele DemonstrantInnen aus Angst vor möglicher Medienmanipulation zweimal, bevor sie kapitalistische Ziele um sie herum zerstörten. Neben Überwachungskameras, die sabotiert wurden, sahen wir nur einen zerstörten Geldautomaten. Wir nutzen verschiedene Autos als Barrikaden, zerstören sie aber nicht (jedenfalls nicht aus Absicht) So waren hauptsächlich die Bullen das Ziel dieser Kämpfe. Aber aus İzmir beispielsweise wissen wir das Protestierende u.a. eine Bank und das Starbucks angegriffen. Continue reading Türkei: Einige Neuigkeiten vom Kampf um den Taksim Gezi Park und den anhaltenden Aufständen

Türkei: Ein paar Parolen, die in den Straßen Istanbuls gerufen werden – Die Proteste und die polizeiliche Repression gehen auch am 1. Juni weiter

Solibanner auf dem Liontaria Platz in Heraklion, Kreta (Griechenland)

faşizme karşı omuz omuza / steht Seite an Seite gegen den Faschismus

hükümet istifa / Regierungsrücktritt

Taksim bizim, İstanbul bizim /Taksim gehört uns, Istanbul gehört uns

direne direne kazanacağız / wir werden gewinnen, indem wir uns widersetzen

her yer Taksim, her yer direniş / Taksim ist überall, der Widerstand ist überall

sık bakalım, sık bakalım, biber gazı sık bakalım, copunu bırak, kaskını çıkar, delikanlı kim bakalım / schießt doch, schießt doch, werft Tränengas, werft eure Knüppel weg, nehmt die Helme ab und dann werden wir sehen, was für harte Kerle ihr seid

hepiniz orospu çocuğusunuz / ihr seid alle Hundesöhne (an die Polizei)

orospu çocuğu Tayyip Erdoğan / Tayyip Erdoğan du Hundesohn

Solibanner aus Thessaloniki (Griechenland): “Solidarität mit den Rebellierenden in der Türkei. Rebellion jetzt und für immer”

Es gibt noch keine offiziellen Bestätigungen bzgl. auf die Toten.

Für kurze Zeit verließ die Polizei am 1. Juni den Taksim Gezi Park. Dann versammelten sich die Menschen um den Park wieder zu besetzen. Kurz darauf stürmte die Polizei das Gebiet, um die Menschen zu entfernen.

Aktuelle Infos auf Türkisch: 1 , 2 , 3

Nachricht eines/einer Genossen/Genossin um 17:15 (örtliche Zeit) von den Straßen Istanbuls: “Wir haben es geschafft. Der Taksim Platz und der Gezi Park sind besetzt. Die Polizei zieht sich zurück: sie verschwinden. Diem Menschen im Gezi Park feiern. Ein Polizeiwagen, er ist mit “sikik” (kaputt) beschrieben, wurde umgedreht und angezündet…”

Istanbul: Grobe Updates von der Besetzung des Taksim Gezi Parks

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Protestierende Menschenmenge auf der Istiklal Straße, Istanbul

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Unterstützt unsere Berichterstattung mit Informationen von den Straßen!

Die Besetzung des Taksim Gezi Parks in İstanbul begann am 28. Mai 2013. Nach einem Angriff der Polizei in dem Gebiet des Parks am 30. Mai haben Hacker von RedHack die Homepage der Beyoglu Polizeistation als Antwort auf den morgendlichen Angriff sabotiert.

Die Besetzung blieb weiterhin bestehen und tausende Menschen versammelten sich, um sich kollektiv den Plänen der Regierung (ein Shopping-Center zu errichten und den Park zu zerstören) zu widersetzen. Es entwickelte sich schnell zu einer der größten Mobilisierungen der letzten Jahre mit sehr verschiedenen Teilnehmenden (von radikalen AktivistInnen bis zu NGOs usw.), die der weltweiten Occupy-Bewegung glich.

Am 31. Mai begannen Straßenschlachten ab 5 Uhr morgens in Istanbul. Der Widerstand wuchs weiter, während die Polizei eine unglaubliche Anzahl von Tränengaskanistern abfeuerte. Vor einem weiteren Durchgreifen zogen auch nun UnterstützerInnen von drei zentralen Fußballvereinen (Besiktas,  Galatasaray, Fenerbahce) vereint in die Straßen. Die Auseinandersetzungen setzten sich fort bis in den späten Abend. Die Anzahl der Menschen in den Straßen war enorm. Tausende von Menschen versuchten in welcher Art auch immer den Taksim Platz zu erreichen. Selbst nach 16 Stunden Straßenkampf, gehen die Auseinandersetzungen weiter. Continue reading Istanbul: Grobe Updates von der Besetzung des Taksim Gezi Parks

Bern, Schweiz: Zusammenstöße nach einer widerständischen Straßenparty am 25. Mai

Die dritte jährliche Feier der widerständischen Straßenparty “Tanz dich Frei” in der schweizerischen Stadt Bern endete in Massenzusammenstößen zwischen vermummten Kämpfenden und Polizeikräften.

Tausende Menschen zogen tanzend zum lokalen Parlament, wo die Zusammenstöße ausbrachen. Rebellische Jugendliche griffen über 70 kommerzielle Läden an und beteiligten sich an der Straßenschlacht, warfen Steine, Flaschen, Bengalos und verschiedene andere Objekte auf die Cops.

Die Bullen geben an, mehr als 60 Personen festgenommen zu haben. Bisher gibt es aber noch keine aktuellen Infos über den Zustand der Festgenommenen oder welche Anklagen gegen sie erhoben werden könnten. Solltet ihr Infos von der Straße haben, teilt sie uns bitte mit.

Der scheinbare soziale Frieden in der helvetischen Metropole zersplitterte wunderschön. Solidarität mit allen, die nicht ihre Häupter neigen und sogar im Bauch der Bestie zurückschlagen.

Berichte auf Französisch und mehr Fotos: 1, 2

Istanbul: Taksim Gezi Park besetzt

 Es ist der dritte Tag [Stand 30.05.2013] der Besetzung des Taksim Gezi Parks in Istanbul. Das Protestcamp begann als Baustellenfahrzeuge in den Park kamen und versuchten, Bäume herauszureißen.

Die Regierung will ein Shopping-Center bauen an Stelle des Parks bauen. Viele Menschen campen daher in dem Taksim Gezi Park, um die Bäume zu beschützen.

http://www.youtube.com/watch?v=4wmoMwv-AwA

Am frühen Morgen des 30. Mai 2013 (gegen 5:00 Uhr) griff die Polizei die BesetzerInnen mit Tränengas an und zündete einige der Zelte an. Die Cops sorgten dafür, dass niemand sich dem Ort für Stunden nähern konnte, während drei Baustellenfahrzeuge ihre Arbeit verrichteten. Sie rissen drei Bäume heraus, die von den Demonstrierenden gepflanzt wurden und warfen sie in einen Müllabfuhrwagen.

Die Protestierenden besetzten den Park jedoch erneut und die Besetzung wird weitergehen.

Mehr Fotos

Belgien – “Operation Asche”: Häuser von GenossInnen gerazzt und durchsucht

Brüssel – 22. Mai 2013, gegen 6 Uhr früh führten dutzende Polizeikräfte der Antiterrorabteilung der Bundesjustizpolizei eine Razzia in drei Wohnungen durch, wo neben anderen Leuten anarchistische und antiautoritäre GenossInnen leben. Die Bullen durchsuchten auch die anarchistische Bibliothek Acrata. Alle Anwesenden wurden festgenommen und in die Büros der Bundespolizei gebracht.

Die Anklagen lauten: Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation, Verschwörung und Brandstiftung. Der Einsatz heißt “Asche” (Opération Cendres) und wird von der ermittelnden Richterin Isabelle Panou geleitet, die wegen ihrer langjährigen Karriere im öffentlichen Dienst berüchtigt ist.

Die Polizei beschlagnahmte viele Dokumente, persönliche Sachen, Computer und alles was mit ihnen in Verbindung steht, GSM (Handys), Agitationsmaterial, etc. Im Laufe der Verhöre – bei denen alle die Zusammenarbeit verweigerten – wurde klar, dass die Untersuchung die Kämpfe, Revolten und Aktivitäten von 2008 bis heute abdeckt. Sie beinhaltet auch jene gegen Gefängnisse, den Bau einer neuen Jugendstrafanstalt in Steenokkerzeel, das Brüssler Verkehrsunternehmen (STIB/MIVB), die europäischen Institution und die Eurokraten, den Bau eines RER (“Regionales Express(bahn)netz”) in Brüssel, die NATO, die Abschiebemaschinerie, die Büttel und den Bau eines Maxigefängnisses in Brüssel. Auch Veröffentlichungen wie z. B. Hors-Service (Außer Betrieb) wurden ausgewählt und allgemeinere Texte, Plakate etc., die von AnarchistInnen und Antiautoritären verteilt wurden.

Gegen 13 Uhr wurden alle ohne richterliche Vorführung entlassen.

Im Angesicht von Terrorismusvorwürfen, ihrer massiven Einschüchterung und Schikane ist es entscheidend, dass wir uns nicht von unseren Ideen und Aktionen, die auf die Zerstörung jeglicher Autorität abzielen und der Freude dieses Kampfes abwenden.

Lasst uns unseren Kampf für Freiheit fortsetzen, um diese tödliche Welt, die unterdrückt und ausbeutet, zu Fall zu bringen.

Nichts ist vorbei, alles geht weiter
Greifen wir an, was uns unterdrückt

Brüssel, 23. Mai 2013

Thessaloniki, Griechenland: Benefizkonzert für die GenossInnen der Verschwörung der Feuerzellen

Livekonzert zur finanziellen Unterstützung des Genossen Panagiotis Argirou von der Verschwörung der Feuerzellen, der in Kürze eine weitere Operation benötigt.

Sonnabend, 25. Mai 2013 um 22 Uhr in Asterokopeio, Thessaloniki.

Anarchistischer Treffpunkt Nadir

Anmerkung von Contra Info: Erinnern wir uns an die gravierende Verletzung des eingesperrten Anarchisten Panagiotis Argirou und seine Einlieferung ins Krankenhaus (siehe z. B. hier). Das Mitglied der Verschwörung der Feuerzellen wird sich in Kürze einer weiteren Spezialoperation und ärztlichen Behandlung unterziehen müssen. Aus diesem Grund gibt es einen dringenden Bedarf für große Spendenaktionen in nächster Zeit. Wir rufen jedEn solidarischEn AnarchistIn weltweit auf, unseren GenossInnen dabei zu helfen, für die Behandlungskosten zu sammeln. AnarchistInnen, die finanzielle Unterstützung schicken möchten, können auch die Versammlung in Solidarität mit der r. O. Verschwörung der Feuerzellen in Athen unter sal.spf(ät)gmail.com kontaktieren.

Schweiz: Andrea „Andi“ Stauffacher festgenommen

Die Kommunistin Andrea „Andi“ Stauffacher (Mitglied des Revolutionären Aufbaus sowie der Internationalen Roten Hilfe) ist eine der Solidarischen, die normalerweise Marco Camenisch im Gefängnis besuchen und unserem anarchistischen Genossen seit Jahrzehnten Unterstützung geben. Der schweizer Staat verfolgt Andi dafür gelegentlich und droht ihr mit Inhaftierung. Dieses Mal wird Andi laut informa-azione seit Montag, 13. Mai 2013 im Gefängnis Winterthur nahe Zürich in Gewahrsam festgehalten. Bis weitere Infos vorhanden sind kannst du ihr Solidaritätsbriefe an diese Adresse schicken:
Andrea Stauffacher, Palmstr. 2, CH-8411 Winterthur, Suisse/Schweiz.

Athen: Roma Gemeinde von gewaltsamer Räumung durch griechische Behörden bedroht

Am Montag, den 13. Mai protestieren die Roma der Gemeinde Halandri gegen die angekündigte Räumung ihrer Siedlung. Diese befindet sich am Rande von Iridos- und Santaporoustraße, nur wenige Schritte entfernt von der ziemlich neuen Metro Station „Nomismatokopeio“ in der Mesogeion Straße.

In dieser Siedlung leben seit 1971, somit inzwischen mehr als 40 Jahren, duzende Roma-Familien. In den letzten Monaten haben „empörte BürgerInnen“ (als gewöhnliche AnwohnerInnen getarnte FaschistInnen) die Roma drangsaliert, sie als KrankheitsüberträgerInnen dargestellt und sie in gewohnt feiger Manier attackiert. Außerdem haben FaschistInnen wiederholt gefordert, dass die Kinder der Roma nicht auf dieselben Schulen in Halandri gehen sollen, die von griechischen Kindern besucht werden. Diese unverhohlen rassistischen Beschwerden gegen die Roma Gemeinde sind seit dem Aufstieg der „Goldenen Morgendämmerung“ und ihrem Einzug ins griechische Parlament im letzten weiter angestiegen.

Staatliche Behörden haben die Zerstörung dieser Roma-Siedlung für Dienstag, den 14. Mai angesetzt. Die Anordnung dazu kommt von Dimitris Kalogeropoulos, dem Generalsekretär der Region Attika.

Um der Räumung morgen Widerstand entgegen zu setzen, ist eine solidarische Präsenz in Nähe der Nomismatokopeio Metro Station auf der Mesogeion Straße erforderlich.

Griechenland: Jüngste antifaschistische Aktionen

Am 26. April 2013 führten GenossInnen ihre dritte antifaschistische Motorraddemo in Kavala durch:

In der Stadt Igoumenitsa drohen Neonazis regelmäßig mit dem Tragen von Waffen und hissten Fahnen ihrer Partei, um ihr Gift auf die lokale Community zu verbreiten. Am 8. Mai wurde eine solche Fahne der Chrysi Avgi/Goldene Morgendämmerung von einigen AntifaschistInnen entwendet, die dafür sorgten, dass diese in Flammen aufging. Sie sendeten außerdem kämpferische Grüße an AntifaschistInnen in Agrinio.

Am 3. April 2013 gegen Mittag im Zentrum von Agrinio griffen zwei Mitglieder der Chrysi Avgi, Spyros Floroskoufis und Giorgos Koutroubas, einen 17-jährigen Antifaschisten an und nutzten dabei Schlagstöcke und hölzerne Bretter, die mit Nägeln versehen waren.

Am 7. Mai liefen einige GenossInnen dem Schläger des örtlichen Chrysi Avgi-Zweiges Floroskoufis im Krankenhaus von Agrinio über den Weg und attackierten den Faschisten, der zuvor eine Reihe von rassistischen und parastaatlichen Angriffen in der Region durchführte, sofort. Gegen 10 Uhr abends stürmte der Parlamentsabgeordnete der Chrysi Avgi Konstantinos Barbarousis mit seiner Waffe in der Hand mit Spyros Floroskoufis und mindestens vier weiteren Schlägern Restaurants, Bars und Cafés – auf der Suche nach AntifaschistInnen. Nachdem sie die Menschen, die zu jener Zeit in den Läden waren, gestört und verängstigt hatten, liefen sie weiter zum Gemeindepark, wo sie mit Taschenlampen in der Dunkelheit suchten. Es gibt Gerüchte, dass die Faschisten zeitweise von der DIAS Motorradpolizei und der OPKE Verbrechenspräventions-Einheit begleitet wurden. All dies passierte, obwohl es (in dieser eher kleinen Stadt) bekannt war, dass bereits eine spontane Versammlung von ungefähr 100 AntifaschistInnen und Jugendlichen an einem anderen Ort (Dimadi-Platz) geplant war.
Am 8. Mai führten 150 AntifaschistInnen als Antwort auf die Schikanen der Chrysi Avgi eine nächtlich Demonstration in den zentralen Straßen der Stadt Agrinio durch und hielten ein Transparent, das schrieb: ‘Der Faschist Barbarousis ist bewaffnet und terrorisiert Menschen’. Dabei riefen sie militante Slogans.

Argentinien: Die Demütigung der Normalität

Von Boletín La Oveja Negra:

Während sich an verschiedenen Orten der Welt eine aufkommende Aggression zu zeigen, zu materialisieren und zu organisieren beginnt, lebt die Masse der Bevölkerung des argentinischen Staates in einer Art Blase. Die Regierung einfach zu kritisieren reicht aus, um einer Seite zugeordnet zu werden. Zu einer anderen Seite wird mensch zugeordnet, wenn es um Unternehmen geht. Obwohl niemand sicher weiß, was die eine oder andere Seite ausmacht, scheint es zwei von ihnen zu geben.

In jüngster Zeit reduzierte sich Politik auf die einfache Frage der Identität. Die Parole des breiten Anti-Kirchner Spektums war ‘N8 – Ich gehe’ [1] während RegierungsunterstützerInnen jeglicher Couleur darauf antworteten: ‘N8 – Ich gehe nicht.’ Aber seit wann ist es wichtig bekanntzugeben, dass mensch nicht auf einen Aktionsaufruf antwortet? Vielleicht seitdem sich eine zunehmende Abhängigkeit von Facebook und seinen Gepflogenheiten breit macht oder seitdem Politik ihren elendsten Aspekt selbst gezeigt hat: Die Zuordnung einer Identität zu jedeM, der/die das Gefühl hat, einer Gruppe oder Fraktion anzugehören. Auf diese Weise werden Debatten nur Anhängsel, die einfach dazu genutzt werden, eine Parteilinie zu verstärken, die bereits vorher gewählt und nicht auf der Grundlage von Wahrhaftigkeit oder Stärke ihrer Forderungen gewählt wurde. Weil sie genauso gut der einen oder die anderen Seite dienen können, geht es bei jedem Argument nicht darum, Sinn zu erzeugen, sondern die eigene Empfindsamkeit aufzuerlegen. ‘Die eigene’ ist in diesem Zusammenhang nur ein sprichwörtlich zu verstehen, weil dieses Zartgefühl nicht mehr als die Argumentation der einen oder anderen bürgerlichen Fraktion ist.

Die ‘Debatten’, die als das Zentrum der Diskussion dargestellt werden, sind nichts weiter als unwichtige Füller in einer Identität, die – wenn es nicht darum geht, eine Religion oder eine Fußballmannschaft zu konsumieren – dasselbe tut wie die Politik. Persönliche Diskussionen haben sich televisuellen Dynamiken angenommen, die sie großzogen: Nachrichtenformate, Pseudo-Investigationen und (endlose) Wiederholungssendungen. NachbarInnen, Familienmitglieder, MitarbeiterInnen und Internet-Communities reden, als wenn sie ein Teil von einer im Fernsehen übertragenen Talkrunde wären, in der nichts mehr auf dem Spiel steht als Meinungen. In der Zwischenzeit geht das alltägliche Leben weiter – unverändert…

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