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Bern: Communiqué zum Abschluss der antikapitalistischen Kampagne

Zum Abschluss der Kampagne „In Bewegung bleiben – Kapitalismus abschaffen“ haben am 8. Oktober über 150 Leute in Bern lautstark gegen Staat und Kapital demonstriert. Nach mehr als einem Monat, in dem mit vielfältigen Aktionen und Inhalten auf die Härten des Kapitalismus aufmerksam gemacht wurde, haben wir unsere Kritik erneut auf die Strasse getragen. Abgesehen von zwei kleinen Zwischenfällen, bei denen reaktionäre Kleinbürger mit übertriebenem Geltungsdrang den Demozug aufzuhalten versuchten und gegen Demonstrierende handgreiflich wurden, verlief die Demo ohne Zwischenfälle. Die Störer wurden von Demoteilnehmenden ruhig gestellt.

Besammlungspunkt war 16.00 Uhr bei der Heiliggeistkirche am Bahnhofplatz, wo die Demoteilnehmenden begrüsst wurden und mit Beispielen aufgezeigt wurde, welchen Schaden der Kapitalismus tagtäglich anrichtet. Die Begrüssungsrede könnt ihr hier nachlesen. Mit Sprechchören und Feuerwerk zog die Demo durch die Altstadt. Mit einer Rede zu Bedarfswirtschaft wurde beim Kornhausplatz auf unseren täglichen Kampf für eine Welt ohne Staat und Kapital aufmerksam gemacht. So würde in einer Bedarfswirtschaft solidarisch produziert und verteilt, was die Menschen brauchen. Jeder nach seinen Fähigkeiten und Bedürfnissen. Ebenfalls beim Kornhausplatz wurde ein Transparent mit der Aufschrift „Scheiss auf Wahlkampf, wir wollen Klassenkampf“ aufgehängt. Beim Hirschengraben wurden Teilnehmenden sowie Passanten, mit einer Rede, unsere Kritik am Kapitalismus und dessen Garant, dem bürgerlichen Staat, vermittelt. Darin wurde auch ersichtlich, wieso Reformen niemals eine grundlegende Verbesserung der Verhältnisse bringen werden. Lautstark zog der Demozug anschliessend über den Bahnhofplatz zur Reitschule, wo die Demonstration ihren Abschluss fand.

Die Demonstration stellt den Abschluss der antikapitalistischen Kampagne dar, jedoch ist damit noch lange nicht erreicht, was wir wollen. Unser Kampf gegen ein System, in dem täglich zehntausende verhungern, während andere durch Eigentumsrechte Milliarden anhäufen; gegen ein System in dem die grosse Mehrheit gezwungen ist ihre Arbeitskraft zu verkaufen; gegen ein System in dem eine kleine Minderheit über alles verfügt und bestimmt; gegen ein System, das keine Rücksicht nimmt auf Natur, Tier und Mensch, geht weiter. Es ist ein täglicher Kampf, in dem wir euch alle aufrufen, zu diskutieren, selbst aktiv zu werden, euch zu organisieren und dadurch einen Beitrag zu leisten dieses System über den Haufen zu werfen. Denn dieses System wollen wir nicht! Wir wollen eine Wirtschaft, die für die Bedürfnisse der Menschen produziert, die Natur nicht zerstört und für jeden und jede genügend hergibt. Wir wollen eine selbstorganisierte, herrschaftslose Gesellschaft.

Wir werden keine Ruhe geben, bis der Kapitalismus abgeschafft ist
und bleiben auch weiterhin in Bewegung!
Für die soziale Revolution!

Exarchia, Athen: Direkte Aktion gegen ein Faschonest

In der Solonos Straße 114 wurde Freitag Nacht, den 7. Oktober, ein faschistischer Buchladen angezündet. Dem Eigentum der “Georgiadis Editionen” wurde erheblicher Sachschaden zugefügt. Es war der 17. Angriff gegen dieses bekannte Unternehmen, das dem berüchtigten ultra-rechten Adonis Georgiadis und seinem Bruder gehört.

Diese beiden Drecksäcke erscheinen regelmäßig im populistischen ultra-rechten Fehrnsehsender (TeleAsty) und verbreiten dort kontinuierlich Rassenhass und Nazi Gedankengut in der Gesellschaft.

Der LA.O.S. (“Völkisch-Orthodoxer Alarm”) Abgeordnete Adonis Georgiadis is auch einer der führenden Befürworter der Abschaffung des Universitätsasyls. Außerdem ist er ein starker Förderer der Verfolgung und Stilllegung von Gegeninformationsmitteln wie z. B. Indymedia Athen.

Zerschlagt die Faschisten und ihr Propagandamaterial – überall!

Athen: 12 Jahre alter Migrant (ohne Papiere) wurde beim Durchsuchen eines Mülleimers verhaftet

Am 5. Oktober wurde in Dafni, einem Viertel von Athen, der 12-jährige Ali Mohammed Rasul durch die Polizei verhaftet, als er dabei war einen Abfalleimer zu durchwühlen. Er wurde auf die örtliche Polizeistation und anschließend aufgrund fehlender Papier, in die Amygdaleza Jugendstrafanstalt in Thrakomakedones (nördwestliches Attika) gebracht. Der Zwölfjährige hat zwei weitere minderjährige Geschwister und seine Mutter verweilt in der Stadt und wünscht wieder mit ihm zusammen zu kommen.

Als solidarische Menschen sich bei den Zuständigen der Haftanstalt erkundigten, bekamen sie zur Antwort, dass die Mutter ihn mitnehmen kann, wenn sie selbst Papiere hat. (Sie hat allerdings keine) Sollte sie allerdings versuchen, die Haftanstalt ohne eigene Papiere zu besuchen, würde sie ebenfalls als illegale Migrantin festgenommen. Die Antwort der Wächter der Haftanstalt war, dass der 12 Jahre alte Junge für 6 bis 12 Monate in Haft verbleiben würde. Das ist angeblich in seinem eigenen Interesse , weil er als Jugendlicher über besonderen Komfort verfügt. Nach einem Jahr wird dann die Ausreise angeordnet.

Wiederholt wird darauf hingewiesen, dass der 12-jährige Junge zurück zur Familie möchte und nicht in der staatlichen Haftanstalt des sogenannten Wohlstandstaats verbleiben will. Wir bitten um euer Interesse und Hilfe, sowie juristische Unterstützung, um den Jungen wieder mit seiner Familie zu vereinen. Telefonischer Kontakt ist, wie bereits in früheren MigrantInnen-Fällen die +30 6949541712. Kollegas, dieses ist ein dringendes Anliegen.

Kein Gesetz kann eine Mutter von ihrem Kind trennen.

Wir wissen, dass die EU Unterstützung für die Verhaftung von MigrantInnen höher ist, als die Moral im Bewusstsein staatlicher Folterer und Zuhälter; jetzt wurde das für Kinder bestätigt.

Solidarische Menschen

Quellen: athens.indymedia.org, occupied london

Haftentlassungen für die drei MitgliederInnen des „Revolutionären Kampfes“ am 11. Oktober

Nach einer am Morgen des 6. Oktobers getroffenen Entscheidung des Athener Justizrats wurde für die drei MitgliederInnen des „Revolutionären Kampfes“ für Dienstag, den 11. Oktober Haftentlassung unter restriktiven Bedingungen angeordnet.

Das bedeutet, dass die GenossInnen Nikos Maziotis, Pola Roupa und Kostas Gournas an diesem Tage aus dem Knast Koridallos entlassen werden. Alle Drei erreichten die Grenze von 18-Monate Untersuchungshaft.

Ihre Freilassung wurde mit der Auflage verbunden, dass sie sich alle fünf Tage auf einer örtlichen Polizeidienstelle melden. Ihnen ist verboten die Präfektur Attika zu verlassen. Diese Entscheidung wurde als endgültig und unwiderruflich verkündet.

Der Prozess gegen die Organisation „Revolutionärer Kampf“ wird am Montag, 24. Oktober fortgesetzt.

Freiheit für auf alle Revolutionäre! Solidarität ist unsere Waffe!

Berlin: Anschlag auf Deutsche Telekom

In der Nacht zum 3.Oktober haben wir der deutschen Wirtschaft ein Geschenk gemacht. Auf einem Gelände der Deutschen Telekom in Berlin-Lichtenberg wurden von uns mehrere Fahrzeuge mit Brandsätzen angegriffen. Das Datum für diese Aktion haben wir im Hinblick auf den Prozess gegen die Organisation »Revolutionärer Kampf« der am 5.Oktober in Athen beginnt, gewählt.

Wir solidarisieren uns mit den Aktionen des »Revolutionären Kampfes« und fordern die Freilassung von Κostas Gournas, Panagiota »Pola« Roupa, Nikos Maziotis und allen anderen GenossΙnnen in Haft.

Die Option des bewaffneten Kampfes innerhalb autonomer und linksradikaler Widerstandsformen sollte zwar immer aufrecht erhalten werden, darf jedoch nicht isoliert von anderen Aktionsformen und Bewegungen geführt werden.

Hier gibt es keine Bewegung die die Möglichkeit des bewaffneten Kampfes unterstützen, tragen will und kann. Aus diesem Grund existieren in Deutschland momentan keine bewaffneten Gruppen.

Dennoch müssen die Widerstandsebenen in Europa aufeinander Bezug nehmen um das Projekt der Europäischen Großmacht wirksamer zu bekämpfen.

Die Troika macht die Privatisierung der Staatsbetriebe zur Bedingung für die weitere Kreditvergabe an den griechischen Staat. Die Deutsche Telekom hat in diesem Rahmen große Teile der griechischen Telefongesellschaft OTE zu Zeiten eines erhofften wirtschaftlichen Aufschwungs übernommen. Weil die Gewinne bei der OTE nicht in dem erwarteten Umfang steigen, plant die Deutsche Telekom Entlassungen und massive Lohnkürzungen bei den Mitarbeitern. Auch die Zahlungen an Vorruheständler werden von der Telekom als »Lasten« ihrer Bilanz angegeben. Mit diesem Druck spekuliert die Deutsche Telekom die Restanteile der OTE komplett vom griechischen Staat zu erwerben um so die absolute Vormachtstellung zu erlangen. Dies zeigt die unmenschliche kapitalistische Verwertungslogik am Beispiel dieses multinationalen Konzerns besonders deutlich auf.

Zudem ist die Telekom durch Sicherheitspartnerschaften mit Polizei und Militärs in die flächendeckende Überwachung der Telekommunikation im In- und Ausland eingebunden.

Unser Anschlag soll auch die Streiks der Angestellten und Arbeiter in Griechenland unterstützen und den Kampf der anarchistischen Bewegung über Grenzen hinaus zusammenführen.

Wir hoffen das diese Aktion auch andere ermutigt sich an einer militanten Perspektive aktiv zu beteiligen.

Wir Gedenken Lambros Foundas, der im Kampf für die Freiheit
von den Bullen erschossen wurde.

FÜR DIE ANARCHIE!

»Propagandisten der Tat«

Quelle: linksunten.indymedia.org

Internationaler Solidaritätsaufruf mit der Stadtguerilla Revolutionärer Kampf

Am 5. Oktober 2011 wird der Prozess gegen die griechische Stadtguerilla Revolutionärer Kampf [Revolutionary Struggle – Epanastatikos Agonas (E.A.)] beginnen. Er wird in dem Gerichtssaal im Knast Koridallos (Athen) stattfinden.

Acht Beschuldigte werden vor Gericht stehen, gegen welche laut einer vor kurzen vom Berufungsgericht getroffenen Entscheidung wegen der Mitgliedschaft in der Organisation verhandelt werden wird.

Beschuldigt in dem Verfahren von E.A. sind: N. Maziotis, P. Roupa, K. Gournas, Ch. Kortesis, V. Stathopoulos, S. Nikitopoulos, M. Beraha (Ehefrau von K. Gournas) und K. Katsenas.

Die ersten drei Beschuldigten, Maziotis, Roupa und Gournas, haben die Verantwortung übernommen für die Organisation und befinden sich im Knast, aber Mitte Oktober endet die 18-monatige Untersuchungshaft. Der Rest der Beschuldigten ist frei.

Kortesis, Stathopoulos und Nikitopoulos wurden vor kurzem unter Auflagen aus dem Knast entlassen, nach zwei Entscheidungen des Berufungsgerichtes, da der Oberste Gerichtshof die Widerrufung der ersten Entscheidung angeordnet hatte, danach wurde die Entscheidung des Berufungsgerichts stattgegeben.

Die Anklagepunkte für jede/n einzelne/n beinhalten die Verbrechen der Gründung und Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation; Beschaffung, Herstellung und Besitz von explosiven Stoffen; Herbeiführung von Explosionen und zahlreiche versuchte Morde.

E.A. hat zahlreiche Angriffe durchgeführt, darunter welche mit einem Raketenwerfer auf die amerikanische Botschaft, 12. Januar 2007, und der bewaffnete Angriff auf Bullen auf der Bouboulinas-Straße am 5. Januar 2009.

E.A. werden die folgenden Angriffe zugerechnet, alle fanden in Athen statt: Continue reading Internationaler Solidaritätsaufruf mit der Stadtguerilla Revolutionärer Kampf

SCHWARZER SEPTEMBER: Ein Blick auf die anarchistische Vergangenheit und Gegenwart in $hile

In Villa Francia, Santiago (Hauptstadt von $hile) , wurde in den frühen Stunden des 11. Septembers ein Mensch erschossen. Als Opfer wurde   der 22-jährige Cristopher Ramos Contreras indentifiziert. Die Schießerei fand während Unruhen statt, es gab Barrikaden und an vielen Punkten der Metropole und auch in weiter abgelegenen Gebieten Zusammenstöße mit den Repressionskräften.

Der 11. September 1973 war der Tag, an dem Diktator Pinochet durch brutale Gewalt und Unterstützung der USA die Macht übernahm. Erst im Jahre 1990 wurde er abgewählt, blieb aber bis 1998 Oberbefehlshaber des Heeres. 1998 fand zum Jahrestag des Putsches eine Demonstration in Santiago de $hile statt. Die anarchistische Studentin und Tänzerin Claudia Lopez wurde bei Barrikadenkämpfen von der Polizei erschossen. In ihrem Namen und in Gedenken an alle, unter den Bedingungen der Demokratie staatlich Ermordeten, bekämpfen seitdem unter der Parole des „Schwarzen Septembers“ Demonstrierende die Polizeibrutalität und staatliche Repression.

Dieses Jahr wurden während eines Generalstreiks Ende August unter der Amtsführung  des amtierenden  Staatspräsidenten Piñeras,  zwei weitere Menschen durch die Polizei ermordet (der 16-jährige Manuel Gutiérrez Reinoso und der 18-Jahre alte Mario Parraguéz Pinto).

Es folgen einige Auszüge einer Erklärung die Anti-Autoritäre/ AnarchistInnen aus Anlass des 11. September 2011 veröffentlicht haben. Den vollständigen Text könnt ihr hier (englischsprachig) nachlesesen:

Für einen kämpferischen und kreativen 11. September
Auf die Straße, mit Feuer und Erinnerung
Claudia Lopez ist immer bei uns.

Für uns steht jeder September für die lebendige Erinnerung an die Repression und für staatlichen Terrorismus gegen die Ausgebeuteten und Rebellen, in der Diktatur und der Demokratie. Für die meisten steht dieses Datum symbolisch für die Erinnerung an die Diktatur, die Periode als die Gewalt für die Mehrheit der BewohnerInnen ständig präsent und sichtbar war. Nach dem 11. September 1973 wurde die Herrschaft offen repressiv. In den ersten Jahren kam es zu unendlich vielen Verhaftungen, Morden, Folter und Verschleppungen. Später wurde dann selektiver gegen Mitglieder militanter politischer Gruppen vorgegangen. Der Sinn war die Unterdrückung der Organisation und des Kampfes, der sich durch Selbstorganisation, Betriebssperrungen und Landbesetzungen auszeichnete und Leben in die kämpfenden Kommunen brachte, das  später in den 90ern durch die demokratische Regierung durch Drogen vergiftet wurde.

Um es direkt klarzustellen: Salvador Allende ist nicht unser Genosse. Kein Präsident kann unser Gefährte sein.  Die Figur des Allende repräsentiert den reaktionärsten Sozialismus, der danach strebt friedlich und über Wahlen die Energie der ausgebeuteten Klassen in staatliche Entwürfe des sozialen Wandels zu kanalisieren. Es ist das wiederkehrende Bild einer “populären” Regierung, die letzten Endes die Interessen und Projekte einer Herrschaft von Organisationen und den politischen Parteien an der Macht vertritt. So geschehen 1917 in Russland, 1936 in Spanien, in den 50er Jahren auf Cuba,  wir könnten Stunden damit verbringen, auf weitere Beispiele einzugehen. Continue reading SCHWARZER SEPTEMBER: Ein Blick auf die anarchistische Vergangenheit und Gegenwart in $hile

Buenos Aires: Kommuniqué des Unterstützungsnetzwerkes über “Caso Security”

Freiheit für Freddy Fuentevilla, Marcelo Villarroel und Juan Aliste!

Angesichts der heiklen Lage (gerichtlich und die Situation im Knast) in der sich die Compañeros Juan Aliste Vega, Marcelo Villarroel Sepúlveda und Freddy Fuentevilla Saa (zur Zeit eingeschlossen in chilenischen Knästen) befinden, haben wir uns als verschiedene Individuen aus Buenos Aires dazu entschlossen ein Unterstützungsnetzwerk aufzubauen, um über die aktuelle Situation zu berichten und damit zu ihrer baldigen Freilassung beizutragen.

Niemals vergessen wir unsere gefangenen Compañeros. Wir wollen unsere gefangenen Compañeros nicht mystifizieren und wir wollen auch nicht teilnahmslos ihrem Knastalltag zusehen. Solidarität ist nicht nur ein hübsches Wort oder eine einfache Parole, sondern Teil unseres Kampfes. Sie kann sich auf vielfache und unterschiedliche Arten ausdrücken, schlagkräftig und kontinuierlich eingesetzt spielt sie eine wichtige Rolle.

Wie schon erwähnt in einem Kommuniqué während der Kampagne gegen ihre Ausweisung aus Argentinien, hat der juristische Schuldbegriff für uns keine Gültigkeit. Wir haben nie und wir werden auch in Zukunft nicht auf Ideen und Praktiken, die den Staat gefährden, verzichten. Solange es Elend gibt, wird es Rebellion geben, deshalb verbrüdern wir uns mit denen, die auf die eine oder andere Art und Weise das autoritäre System in dem wir leben in Frage stellen und bekämpfen. Ihnen gilt unsere Solidarität, verstanden als eine Ausbreitung und Verschärfung ihres jeweiligen Kampfes, welcher auch der unsere ist.

Wir regen dazu an mehr Unterstützungsnetzwerke aufzubauen oder sich auf andere Weise solidarisch zu zeigen, um den Kampf für Freiheit von Marcelo, Freddy und Juan zu verstärken.

Ein kurzer Rückblick Continue reading Buenos Aires: Kommuniqué des Unterstützungsnetzwerkes über “Caso Security”

Gefangenenrevolte im Knast Koridallos in Athen

Am Dienstag, den 13. September weigerten sich 275 Inhaftierte des ersten Flügel des Männertraktes des Athener Knastes Koridallos in ihre Zellen zurückzukehren. Dies geschah in Solidarität mit zwei inhaftierten Mitgliedern der anarchistischen revolutionäre Organisation Verschwörung der Feuerzellen (Conspiracy of Cells of Fire), namentlich Gerasimos Tsakalos und Panagiotis Argirou, die am Montag in den Knast Domokos verlegt wurden.

Beide weigerten sich der psychologischen Folter der gewaltsamen Ganzkörperkontrolle zu gehorchen, und wurden angegriffen von dem Schließer Christos Kliaris und einer Gruppe von Helfern der Wärter. Die beiden politischen Gefangenen widersetzten sich den widerlichen Angriffen und Bedrohungen der Aufseher. Damit demonstrierten sie, dass nicht alle Eingesperrten gegenüber den demütigenden Prozeduren und Autoritäten apathisch bleiben.

Ein Kommuniqué wurde von insgesamt 275 Gefangenen unterzeichnet, die sich dazu entschieden während der Mittagszeit für drei Stunden nicht in ihre Zellen zu gehen. Sie widmeten ihre Aktion Gerasimos Tsakalos, Panagiotis Argirou und allen Gefangenen, die für ihre Würde kämpfen und Folterungen erlitten haben.

Weder Kriminelle, noch politische Gefangene
Setzt alle Knäste in Brand

Übersetzung: ABC Berlin

Protest gegen die TIF (Internationale Ausstellung Thessaloniki)

Aktuelle Meldungen (alle Zeiten MEZ):

Später, in der Nacht zum Sonntag (11/9), gab es starke Kritik am Verhalten der StudentInnenvereinigung auf der Demonstration vom Samstag in Thessaloniki.

Es ist zu erwähnen, dass bis heute in ganz Griechenland 310 Fakultäten von Studierenden besetzt sind. Aus diesem Grunde wird von vielen Leuten allgemein mit hoher Erwartung von der aktuellen StudentInnenbewegung gesprochen. Sie hoffen auf einen weitgehenden Widerstand der Jugend gegen die Politik der Regierung.

Nach der Demonstration wird von einigen zwar betont, dass die koordinierende Versammlung der StudentInnen bereits vorher entschieden hat die Kundgebung zu beenden. Durch das Betreten der Universität sollte in einer symbolischen Aktion das (vor kurzen abgeschaffte) Asyl verteidigt werden. Zusammenstöße mit der Polizei wurden nicht als Option erster Wahl(!) angesehen. Andere dagegen, weisen darauf hin, dass eine bedeutende Anzahl von StudentInnnen gewünscht hat, den Marsch in Kamara zu beenden. Tatsächlich zog ein Teil der Studierenden bis hierhin (zusammen mit verschiedenen Basisgewerkschaften).

Viele Kommentatoren behaupten, dass kurz nach 20.30 Uhr MEZ, der Block der Studierendenvereinigung es absichtlich vermieden hat, sich den Repressionskräften des YMCA (HANTH) Platzes zu stellen und andere Protestierende zurück ließ. Während Zahlreiche gegen die Bullen kämpften, verließ die Studierendenvereinigungen den Platz in Eile und vermieden den Straßenkampf. Es wurde erzählt, dass Leute, die an den Auseinandersetzungen beteiligt waren und sich selbst gegen die Bullengefahr verteidigten, den StudentInnenblock um Hilfe und um aktive Solidarität riefen. Dieser zog dennoch in einem festen Block vorbei (in Linie aufgezogenen Streikposten mit Hölzern und auf beiden Seiten Menschenketten). Andere wiederum erwähnen, dass die komplette, von den Studierenden gewählte Demoroute selbst, sehr lang war und dass sich hierdurch die Ankunft vor dem TIFF Gebäuden unnötig verzögerte.

Jetzt liegt es an der er Studierendenbewegung selbst, zu beweisen, dass sie in der Lage ist sich zu wehren – neben anderen sozialen Bewegungen wie z.B. der Anarchismus.

01.46 Motorradbullen der DELTA wurden in Athen mit Molotow Cocktails und Steinen in der Benaki Straße in Exarchia angegriffen. Bereits vorher kam es in diesem Gebiet zu Spannungen.

01.15 In der Kassandrou Straße in Thessaloniki, in der Nähe des Generalkonsulats von Thrakien und Mazedonien wurde ein junger Mann brutal durch fünf Drecksbullen der Motorradeinheiten zusammen geschlagen. Als er vor Schmerzen schrie, kamen mehr Bullen hinzu. NachbarInnen brüllten vom Balkon gegen die uniformierten Schweine an. Der heftig geschlagene Mann wurde verhaftet. Ein andere Mann wurde ebenfalls verhaftet, einzig und allein für den Grund, dass er auf ein Taxi wartend in der Nähe stand und zur Hilfe herbeieilte. Polizeibrutalität in all ihrer Pracht:

Wir fordern die sofortige Freilassung aller Ingewahrssamgenommenen und Verhafteten der heutigen Demo. Der Kampf geht weiter!

22.10 Ca. 2.000 Studierende befinden sich innerhalb der akademischen Räumlichkeiten, und verteidigen das (kürzlich abgeschaffte) Asyl. Die Leute sollten über die Zivis und der Polizei auf Motorrädern in den Vierteln der Stadt unterrichtet sein. 

21.50 Auf dem Chimiou Platz ereignet sich ein heftiger Angriff der Bullen.

21.30 Laut Leitstelle der Bullen gab es bis 21:30 Uhr 95 Ingewahrsamnahmen und drei Verhaftete. Die Mörderbullen gaben keine weiteren Informationen z.B. zu den Tonnen von Tränengas und die Knallgranaten, die von ihnen während des Tages in der Stadt eingesetzt wurden.

21.15 Viele Leute errichteten Barrikaden und gehen vor dem Universitätseingang zum Gegenangriff auf die Polizei über.
Die Bullen sind auch an die Kirche von Rotonda gekommen; in zahlreichen Fällen haben sie Tränengas direkt auf DemonstrantInnen gefeuert. In Kamara gibt es eine Barrikade, andauernde Auseinandersetzungen am Syntrivani und Chimiou Platz und rund um die Ethnikis Amynis Straße —währenddessen ging die öffentlichen Beleuchtung aus.
Ein Polizeibus passierte die Iasonidou Straße vor dem ABC Hotel. Als er sich zur Egnatia Straße bewegte, entdeckten ihn Leute und griffen ihn mit vielen Steinen an. Continue reading Protest gegen die TIF (Internationale Ausstellung Thessaloniki)

Thessaloniki: Einschüchterungsversuch der Polizei gegen das besetzte Libertatia

Gegen Mittag erschienen am Freitag, den 9. September 2011 mehr als 100 Polizisten auf Motorrädern in den umliegenden Straßen des besetzten Libertatia. Aus Angst vor Räumung eilten sofort solidarische Leute herbei. Die Bullen drangen nur in den Vorhof des Gebäudes, verhafteten aber zwei Kollegas und und hielten sie im Polizeipräsidium fest: Beide sind inzwischen entlassen.

Diese Polizeiaktion beabsichtigte die Einschüchterung eines Teil der radikalen sozialen Bewegung, nur einen Tag bevor den geplanten Versammlungen, Kundgebungen und Demonstrationen anlässlich der 76. Internationalen Messe Thessalonikis (TIF).

Bereits jetzt ist die Präsenz repressiver Kräfte in den Straßen der Stadt enorm. Ab Samstag wird der Verkehr in den Straßen der Innenstadt abgesperrt und für alle Fahrzeuge ist der Zutrtitt zu den Anlagen des TIFs verboten.

Dieses Jahr wird der Ministerpräsident Giorgos Papandreou die Messe nicht einmal selbst einweihen, infolge der zu großen Furcht vor Gegenprotesten. Stattdessen hält er am Samstag, den 10. September (20.00 Uhr GMT+2) eine Rede vor geschlossener Tür im Ioannis Velidis Kongresszentrum und am Sonntag, den 11. September (13.00 Uhr GMT+2) nimmt an der jährlichen Pressekonferenz im Lagehaus C im Hafen der Stadt teil.

Auf die Straßen, Schluss mit der Angst!
Ausgedehnte Revolte Jetzt!

Quelle: Radio Revolt

Thessaloniki, Dezember 2008

Lest auch: Arson attack on bank in Ano Poli, Thessaloniki

Dortmund: Antikriegstag 2011

Geschichte des Antikriegstages
Den Antikriegstag oder auch Weltfriedenstag gibt es offiziell erst seit 1966 und er soll an den Beginn des 2. Weltkriegs am 1.9.1939 erinnern, als deutsche Truppen in Polen einmarschierten. Dieser Tag wird oft auch genannt wenn es um die erste militärische Aktion Nazi-Deutschlands geht. Diese geschah allerdings bereits am 26.4.1937 mit dem Luftangriff auf die spanische Stadt Guernica, welcher heutzutage leider oft verschwiegen wird um die spanische Republik und die damit verbundenen bisher am besten funktionierenden anarchistischen Gesellschaftsstrukturen in weiten Teilen Spaniens zu vergessen.

Seit 2005 versuchen Neonazis den Antikriegstag zu ihren Gunsten zu missbrauchen. Mit dem sogenannten „nationalen Antikriegstag“ am ersten Samstag im September versuchen sie nicht nur die Geschichte des Nationalsozialismus zu relativieren, sondern auch durch verkürzte Kapitalismuskritik mehr Jugendliche auf ihre Seite zu ziehen. Die Kapitalismuskritik der Neonazis beschränkt sich zusammenfassend auf Antiamerikanismus und Antisemitismus. Verantwortlich für die Ausbeutung von Natur und Menschheit (bzw. bei den Nazis „Völkern“) ist nicht die gesamte Struktur dieser Gesellschaft, sondern ein kleiner Teil bzw. wenige Völker. Somit beinhaltet auch die Kapitalismuskritik der Nazis Rassismus.

Der „nationale Antikriegstag“ begann eher klein mit unter 300 Teilnehmern, wuchs aber im Laufe der Jahre zu einem der größten Naziaufmärsche Deutschlands an. Somit wuchs aber auch der antifaschistische Widerstand.
Freitag (2. September): Vorabenddemo
Am Freitag war die Vorabenddemo des Alerta-Bündnisses mit 500-600 Teilnehmern bereits gut besucht und zog lautstark durch das Kreuzviertel und den Dortmunder Süden. Es gab mehrere Redebeiträge über Geschichtsrevisionismus, Antiamerikanismus und linksradikale Kritik an Krieg und Kapitalismus. Leider enthielten die Beiträge antideutsche Tendenzen und auch im Demozug gab es vereinzelnte kleine Israelfahnen. Ironisch, da sich die gesamte Demo immer wieder gegen Nationalismus und Staaten artikulierte. Anscheinend ist für manche der Nationalstaat Israel weder  Staat noch Nation. Seine Solidarität mit verfolgten Bevölkerungsgruppen kann mensch auch ohne Nationalflaggen ausdrücken. Continue reading Dortmund: Antikriegstag 2011

Athen: Solidaritätsposter für die Anarchisten Simos Seisidis und Aris Seirinidis

Am 3. Mai 2010 lief der gesuchte Anarchist Simos Seisidis durch Zufall in eine Polizeistreife. Während er zu fliehen versuchte, wurde er kaltblütig von dem Bullen Panagiotis Bokos, der ihn verfolgte, von hinten angeschossen.

Als Folge dieser ernsten Verletzung, musste sein rechtes Bein amputiert werden.

In einer beispiellosen Verdrehung der Realität, zerrt die Rechtsinstanz Simos nun am 16. September 2011 wegen versuchtem Mord an Bokos vor Gericht, um ihr “ehrenwertes Kind” zu schützen.

DER TÄTER WIRD ZUM OPFER.

DER SCHULDIGE ZUM UNSCHULDIGEN.

UND NEIN, DAS IST KEIN MISSVERSTÄNDNIS!

Am 16. September 2011, mit Simos Seisidis als Exempel, werden sie alle jene verurteilen, die sei es weil sie es gewagt haben, sich zu erheben oder weil sie sich zur falschen Zeit am falschen Ort befunden haben, den Bullenknüppel, das Tränengas der Demokratie oder die Law and Order-Kugeln zu spüren bekamen.

Am 16. September 2011, im Angesicht von Panagiotis Bokos werden wir die Polizeigewalt und die Brutalität der Regierung verurteilen.

FREIHEIT FÜR SIMOS SEISIDIS

SOLIDARITÄT FÜR ARIS SEIRINIDIS,
der am gleichen Tag in entfernterer Umgebung verhaftet wurde und wegen geringfügiger Delikte vor das gleiche Gericht gerufen wird.

FREITAG, 16. September 2011
DEGLERI-GERICHT, Athen, 9 Uhr

Solidaritätsversammlung für die inhaftierten und verfolgten KämpferInnen

$hile: Ein zweiter Mord beim Generalstreik

Am Dienstag, den 30. August wurde der Drecksbulle Miguel Millacura Carcamo, der den 16 Jahre alten Manuel Gutiérrez Reinoso erschoss, angeklagt und eines „Tötungsdelikts“ beschuldigt. Zurzeit befindet er sich in Untersuchungshaft in der „Kaserne“ der Pudahuel Gemeinde, die als spezielles Gefangenenlager zum Schutz ehemaliger Polizeibeamter dient. Bald wird entschieden, ob ein Zivil- oder Militärgericht das Urteil gegen den Mörder sprechen wird.

Indem der chilenische Staat durch seine Marionetten-Regierung dabei ist, die an dem Mord beteiligten (Karabiniers, aber auch ihre Vorgesetzten) schwer zu „bestrafen“ hat er damit begonnen sein lädiertes öffentliches Bild zu säubern. Mit dieser Maßnahme soll die gesamte Gesellschaft von der Verantwortung des Innenministeriums abgelenkt werden.

In der Nacht des 24. August wurde ein 18-jähriges Mädchen, während es vor der Polizei weglief, ernsthaft durch Polizei-Geschosse verletzt. Die Polizei begehrte Rache für die im ganzen Land insgesamt 156 Verletzten in ihren eigenen Reihen.

In der Nacht von Donnerstag, 25. August wurde inmitten gewalttätiger Ausschreitungen in Pincoya (Viertel von Santiago) der 18-jährige Mario Parraguéz Pinto ins Gesicht geschossen und ins Krankenhaus überführt. Sein Zustand verschlechterte sich, bis er am Montag den 29. August verstarb.

Mario geriet in die Kampflinie zwischen bewaffneter Polizei und DemonstrantInnen. Jenseits der Faktenlage, wie der Junge starb (im Gegensatz zu den staatlichen Umgang im Falle des Todes von Manuel) schaffen das Polizeipräsidium und die Massenmedien ein Szenario, nachdem Mario durch einen Drogendealer erschossen wurde. Die Karabiniers, die oft wahllos auf Leute schießen, werden somit von ihrer Verantwortung entbunden.

Quelle: liberaciontotal

[vimeo]http://vimeo.com/28266267[/vimeo]

„Die Dämmerung der Angst“ eine unkommentierte kurze Dokumentation, die Bilder von den Bildungsprotesten vom 9. August 2011 in Santiago einfängt. Die für den Film Verantwortlichen haben dieses Zeugnis aus den Straßen Chiles dem von der Polizei erschossenen Manuel Gutiérrez Reinoso gewidmet.

Hier könnt ihr mehr Videos von der anarchistischen Gruppe Sin(Α)psis – Productora de Comunicación Social anschauen.

Thessaloniki: Das besetzte Delta ist von Räumung bedroht

Das Squat DELTA wird bestehen bleiben!

ES IST NICHT ZU VERMIETEN

Ende Juli gab das „Alexander Technological Educational Institute (ATEI)“ in Thessaloniki seine Absicht bekannt, das Gebäude in der Egnatia Str. 13 zukünftig zu vermieten, ein Gebäude, das seit 4 Jahren besetzt ist.

Nach Jahren des Verfalls, wurde dieser aufgegebene und nicht betretbare Raum durch kollektive Methoden in ein freies und soziales Projekt „offen für Alle“ gewandelt. Es funktioniert auf der Basis von Gleichheit und Solidarität, gegen und weit weg jeglicher staatlicher oder von privatwirtschaftlicher Organisierungsform. Entscheidungen werden gemeinsam und horizontal getroffen und basieren auf unseren Bedürfnissen, Wünschen und Möglichkeiten.

Befreite Räume und Squats sind die Lösung
Das Problem ist Kapitalismus.

Wir durchleben eine Zeit wilder Umverteilung von sozialem Wohlstand, in der die Reichen weniger und reicher und die Armen mehr und ärmer werden. Mit dem Wunsch ihre abscheulichen Pläne durchzuführen, setzen sie damit fort, ihr gesetzliches und logistisches Arsenal auszubauen, innerhalb der internationalen Planungen der Bosse. Der Staat handelt im Rahmen der „Teile und herrsche“ Strategie und versucht alle die kämpfen und Widerstand leisten zu isolieren und sie zu stigmatisieren, um leichter mit ihnen fertig zu werden.

Wenn die besetzten Häuser, die subversiven Teile der Gesellschaft
und KämpferInnen angegriffen werden, ist es so, als ob sie uns alle angreifen.

Über den direkten Effekt hinaus hat Repression auch “abschreckenden” Charakter. Absicht ist es alle, die Widerstand leisten und für ihr Leben nach radikal-realistischen Lösungen suchen, zu entmutigen. Deshalb ist Klassen- und gesellschaftliche Solidarität zwischen den Unterdrückten notwendig. Es gibt keine individuellen Lösungen für gemeinschaftliche Probleme, kollektive Aktionen sind die Antwort.

Wenn wir uns nicht in einem gemeinsamen Kampf gegen Unterdrückung vereinen, dann werden wir eine gemeinsame Niederlage teilen.

Quelle

Bristol: Polizei stürmt besetztes Haus auf der Suche nach mutmaßlichem/n Rioter(n) —17. August

Bristol: Zusammenstöße zwischen ca. 3.000 Erwerblosen und der Polizei am 23. Februar 1932

Mit mehr als 10 Riot Vans und einer Einheit zur Beweismittelsicherung stürmte die Polizei heute Abend ein besetztes Haus in der Park Row. Sie war auf der Suche nach einem Mann. Die Bullen suchten nach Computer, Handys, Hämmern, Handschuhen, Farbe, anarchistischer Literatur, Material, das mit Indymedia in Verbindung steht und versuchten die Sachen zu beschlagnahmen. Das lässt vermuten, das die Durchsuchung mit dem jüngsten Angriff – am Donnerstag in der Nacht vom 11. August – auf den Firmensitz der Bristol Evening Post in Zusammenhang steht.

Die National Union of Journalists (NUJ – Nationale Gewerkschaft der Journalisten) und die Massenmedien sind Teil der Repressionswerkzeuge des kapitalistischen Systems, sie sind Handlanger der britischen PolitikerInnen und der herrschenden Klasse.

Die Gründe für den Angriff auf die Evening Post sind unten aufgeführt:

„Trotz der großen Polizeipräsenz in der Innenstadt und im restlichen Bristol, zerschlugen wir Donnerstag Nacht die unteren Frontscheiben und auch einige höher gelegene des Hauptsitzes der Evening Post und dekorierten die Fassade mit Farbbomben. Der Schaden bei der Zeitung beläuft sich auf geschätzte 20.000 Pfund.

Indem die Medien die dämonisieren, die sich entschlossen haben sich zu wehren und züruckzukämpfen, öffnen die den Weg für mehr Repression gegen uns alle. Sie versuchen unsere Aufmerksamkeit von den echten alltäglichen VerbrecherInnen und BrandstifterInnen abzulenken – den Bullen und KapitalistInnen, die routinemäßig mit Großdiebstählen und Mord davonkommen.

Das ist Teil der entzweienden Strategie der Herrschenden, uns so weit zu kriegen, bis wir Angst voreinander haben, uns gegenseitig bekämpfen und uns gegen die RebellInnen auf die Seite der MachtinhaberInnen schlagen.

Diese Aktion wurde von Menschen gemacht, die sich nicht täuschen lassen. Sie verstehen unsere Wut nicht als eine unaufhaltsame Kraft, die nicht mit Schlagstöcken und Kugeln zu stoppen ist – wir kämpfen mit allen Mitteln für eine Zukunft der völligen Freiheit, die wir erst noch kennenlernen müssen.

Wenn die Samthandschuhe ausgezogen werden, wird der soziale Krieg sichtarer als jeh zuvor sein. Der Klassenfeind antwortet durch die Massenmedien, die er als eine weitere Waffe gegen uns alle einsetzt, die wir etwas besseres in unserem Leben wollen und gegen die, die erst noch kommen werden.

Lasst uns zusehen, wie die Bosse und PolitikerInnen sich darum streiten, mit dem Besen auf den Straßen gesehen zu werden – es ist ihr Dreck, der auf sie herabregnet. Die Fronten sind gezogen: so sieht eine Gesellschaft aus, die richtig am Arsch ist.“

Gegen staatliche Repression,
SOLIDARITÄT HEISST ANGRIFF!

Quellen: 1, 2, 3

Griechenland: Die „Metapolitefsi“ wurde gesetzlich beendet

Poster des „Container“ Squat im Dezember 2008

Am Mittwoch zur Mittagszeit, 24. August, wurde der besetzte Container auf dem Unicampus in Zografou, im Bezirk Illisia, gestürmt und geräumt. Der besetzte Container wurde zertrümmert, alle Gegenstände mitgenommen und beschlagnahmt. Die StudentInnen des besetzten Mensagebäudes in der Paneptistimiou Str. im Zentrum Athens, riefen am Mittwoch um 20 Uhr (MEZ) zu einer Lagebesprechung der aktuellen Situation auf.

Stunden vorher protestierten über 2.000 StudentInnen im Zentrum Athens. Gleichzeitig fanden in Thessaloniki, Heraklion (Kreta) und Patras auch Demonstrationen gegen die Gesetzesvorlage zur Bildungsreform statt. Trotzdem verabschiedete das griechische Parlament den Gesetzesentwurf, der durch die Bildungsministerin Anna Diamantopoulou eingebracht wurde. Diese Gesetzesvolage beinhaltet einige der tiefgreifendsten Veränderungen, die das Bildungssystem des Landes in seiner Geschichte jeh gesehen hat.

In letzter Sekunde wurde die Gesetzesvorlage zur Bildungsreform abgeändert. Der Minister verkündete die komplette Abschaffung des historischen Universitätsasyls (das der Polizei im Namen der freien Meinungsäußerung untersagt, das Universitätsgelände zu betreten) und die Wahl der VizerektorInnen der Universität, hauptsächlich durch ihre akademische Gemeinde.

Natürlich wurde das Universitätsasyl in der Praxis schon oftmals gebrochen, nicht nur während der „Metapolitefsi“ (politische Wende nach dem Sturz der Militärjunta 1967 bis 1974) sondern vor allem in den vergangenen Jahren.

Quellen: 1, 2

Fresno, Kalifornien: Molotow-Cocktails auf den Fuhrpark der Polizei geworfen

Aus Solidarität zu Allen, die gegen Polizeibrutalität und den Polizeistaat kämpfen wurden Molotow-Cocktails auf den Parkplatz geworfen, wo Polizeifahrzeuge und die privaten Wagen der Schweine geparkt waren. Mindestens 2 Autos sind verbrannt.

Diese Aktion wurde vor allem aus Solidarität mit denjenigen in der East Bay durchgeführt, die sich gegen die mörderische BART Polizei erheben. Diese hat kürzlich Charles Hill hingerichtet. Die BART benutzte dann faschistoide Methoden, indem sie alle Handys in Stationen lahmlegte, von denen sie glaubte, dass Protestierende aufkreuzten. Wir lassen uns nicht zum Schweigen bringen!

Alle PolizistInnen sind Mörder. Vor kurzem hat die FPD Carl Maggiorini exekutiert und hat einen Ruf Personen mit dunkler Hautfarbe hinzurichten, ganz gleich ob sie bewaffnet sind oder nicht.

Jetzt ist die Zeit zurück zu kämpfen! Wir leben in einem Polizeistaat. Dies alles ist „gewöhnliches Geschäft“ für sie. Wir müssen zusammen kommen und uns wehren, Fickt diese Schweine! Das ist Krieg, die Zeit zum Spielen ist vorbei, beteiligt euch am Kampf.

Solidarisch mit Seattle, Chile, London, Griechenland und jedem, jeder der / die sich wehrt. Sehen wir uns auf den Straßen..

Indybay

Ioannina: „Unterstützt die MigrantInnen“ (gemeinsames Poster)

Die AuswanderInnen von gestern
sind die heutigen EinwanderInnen

Am 9. Juni 2011, evakuierte und zerstörte die Polizei gewaltsam die Siedlungen der MigrantInnen in Igoumenitsa. Dutzende wurden verhaftet, während viele dazu gezwungen wurden aufs Festland zu fliehen. Einige kamen in unsere Stadt [Ioannina, im Nordwesten Griechenlands].

MigrantInnen –sie sind der unterschätzte und ausgenutzte Teil der ArbeiterInnenklasse– sie sollten nicht mehr verfolgt werden.

MigrantInnen nicht mehr den Appetit von Bullen, RichterInnen, RassistInnen und geruhsamen BürgerInnen aussetzen! Solidarität und gegenseitige Hilfe gegen die einsetzen, die die Ausbeutung und Unterdrückung sowohl der MigrantInnen als auch Einheimischen organisieren. Es darf sich nicht mehr über das universelle Recht auf Bewegungsfreiheit und Ansiedlung rücksichtslos hinweggesetzt werden.

Die durch Grenzen und Heimat errichteten Trennlinien sind zu brechen.

Sachlich – Materiell – Politisch

Unterstützt die MigrantInnen

Kollegas | Antifa [ i ] | Tapi & psychremi [Pleite & cool] | ESE Ioanninon [Libertäre Syndikalistische Union, Ioannina] | Antiviosi katalispi [Antibiosis squat]

Quelle: Autonomes Radio von Ioannina

AnarchistInnen aus Bristol erklären sich für einen Angriff auf die lokale Polizei verantwortlich

Heute haben wir am frühen Morgen (9.8.11) haben wir heute eine Wanne der Bereitschaftspolizei in Brand gesetzt.

Wir freuen uns über den Aufstand vieler staatlich-brutalisierter, marginalisierter Jugendlicher, wie sie eine neue Beziehung zu ihrer Umgebung aufbauen und anderer Rebellen, die sich die Revolte in ganz England auf ihre Fahnen geschrieben haben.

An all die angewiderten „BürgerInnen“, die nur die tägliche, dieser Gesellschaft inhärenten Klassen-Gewalt sehen wollen; Was habt ihr erwartet, wenn der Spieß umgedreht wird?

Wir sehen eine neues Jahrzehnt eines städtischen Krieges, aufs Neue geschmiedet durch verschiedene Schattierungen gesellschaftlich Kämpfender. Unsere Rolle als AnarchistInnen ist hierbei unsere Ideen kontinuierlich voranzubringen, destruktive Angriffe in neue Gebiete und auf einem neue Einsatz-Level zu bringen sowie bei den Auseinandersetzungen KomplizInnen zu finden (wo und wenn unsere Wünsche einander entsprechen) sowie ein internationales informelles Netzwerk von Kollegas  zu pflegen und auszubauen.

Während wir diese Aktion ausgeführt haben, waren wir in Gedanken bei jedem / jeder durch die Bullen Getöteten, während der Ausschreitungen Verhafteten, den inhaftierten AntifaschistInnen in diesem Land.

Quelle: Bristol Indymedia

Antwort der SolFed Nord-London auf die Riots

Nachdem einige Medien „Anarchie“ für die sich entwickelnde Gewalt in London und England verantwortlich gemacht haben, ist die »North London Solidarity Federation« (SolFed) der Meinung, dass eine Antwort seitens einer anarchistischen Organisation, die in der Hauptstadt aktiv ist, angebracht ist.

Während der letzten Tage haben Riots größere Schäden in Teilen von London, an Ladenfronten, Häusern und Autos verursacht. Von links hören wir den immerwährenden Aufschrei, dass Armut dies verursacht habe. Von rechts, dass Gangster und anti-soziale Elemente eine Tragödie ausnutzen würden. An beidem ist etwas Wahres. Die Plünderungen und Riots während der letzten Tage sind ein komplexes Phänomen und beinhalten mehrere Strömungen.

Es ist kein Zufall, dass die Riots sich jetzt ereignen, wo das soziale Unterstützungsnetz für Großbritanniens Entrechtete zerstört wird und die Menschen dem Sturz in den Abgrund überantwortet werden und dabei noch durch die Schlagstöcke der Metropolitan Police verdroschen werden. Aber es gibt keine Entschuldigungen für das Anzünden von Wohnungen und die Terrorisierung von ArbeiterInnen. Wer immer so etwas tut, hat keinen Anspruch auf unsere Unterstützung.

Die Wut aus den Armenvierteln ist wie sie ist, hässlich und unkontrolliert, aber nicht unvorhersehbar. Großbritannien hat seine sozialen Probleme jahrzehntelang verschleiert, sie mit einer brutalen Kette bewaffneter Büttel eingezäunt. In den Armenvierteln aufzuwachsen, bedeutet oft, sie nie zu verlassen, außer auf dem Rücksitz eines Polizeiwagens. In den 1980ern führten diese Probleme zum Aufstand von Toxteth. In den den 1990ern trugen sie zu den Poll Tax Riots bei. Und jetzt sind sie wieder auf der Tagesordnung – weil die Probleme nicht einfach immer noch da sind, sondern weil sie sogar schlimmer geworden sind.

Polizeiverfolgung und Brutalität sind Teil des Alltags in den Armenvierteln überall in Großbritannien. Selbst die Wohlfahrtssysteme, die das Überleben kaum sicherten, sind brüchiger oder ganz abgeschafft worden. In Hackney wurde den StraßensozialarbeiterInnen, die die Kids kennen und ihnen bei ihren Problemen zu helfen versuchten, mitgeteilt, dass man sie nicht länger bezahlen wird. Die Mieten steigen und staatlich unterstützte Jobs, die etwas Geld in die Viertel brachten, werden zusammengestutzt und in unbezahlte Ehrenämter im Namen einer „Big Society“ verwandelt. Menschen, die immer sehr wenig hatten, haben nun überhaupt nichts mehr. Sie haben auch nichts mehr zu verlieren.

Die Rolle der Medien sollte nicht vergessen werden. Bei all dem nachträglichen Gerede über „friedliche Proteste“, die den Ereignissen von Tottenham vorangegangen sind, kann man davon ausgehen, dass sie nichts berichtet hätten, wenn es nur eine Mahnwache vor einer Polizeistation gegeben hätte. Polizeigewalt und Proteste dagegen finden andauernd statt. Aber nur dann, wenn die andere Seite (gegen legitime Ziele oder auch nicht) zurückschlägt, findet sich überhaupt irgendeine Erwähnung in den Medien.

Es sollte also niemanden verwundern, wenn Menschen, die eine Leben in Armut und Gewalt leben, schließlich in den Krieg gezogen sind. Niemand sollte schockiert darüber sein, dass Leute Plasmafernseher plündern, deren Verkauf ihre Miete für mehrere Monate sichert und unverkäufliche Bücher in den Regalen stehen lassen. Für viele ist das die einzige Art ökonomischer Umverteilung, die sie für die nächsten Jahre sehen werden, während ihrer erfolglosen Suche nach Jobs.

Viel wurde darüber geredet, dass die Leute „ihre eigenen Communities angreifen“. Aber Riots ereignen sich nicht in einem sozialen Vakuum. Die Riots in den 1980ern schienen zielgerichteter gewesen zu sein, indem sie Unschuldige verschonten und sich mehr auf die Repräsentanten von Klassen- und Rassenunterdrückung richteten: die Polizei, Polizeistationen und Läden. Was ist seit der 1980ern geschehen? Generationen von Regierungen haben sich alle Mühe gegeben, jedes Gefühl von Klassensolidarität und -Identität systematisch zu zerstören. Ist es da noch irgendwie überraschend, dass die Beteiligten an den jüngsten Riots sich auch gegen andere Mitglieder unserer Klasse wenden?

Die Solidarity Federation basiert auf Widerstand durch Kämpfe auf der Arbeit. Wir sind nicht beteiligt an den Plünderungen und anders als die rechten Wadenbeißer und auch die sympathisierenden-aber-verurteilenden Kommentatoren der Linken, werden wir nicht Unbekannte dafür verurteilen oder stillschweigend dulden, dass sie sich ein wenig von dem Reichtum aneignen, den man ihnen Zeit ihres Leben verweigert hat.

Aber als Revolutionäre können wir keine Angriffe auf ArbeiterInnen, auf Unschuldige dulden. Läden abzufackeln, über denen sich Wohnunen befinden, die Transportmittel, mit denen Leute zu ihren Jobs fahren müssen und ähnlicher Schwachsinn, sind ein Angriff auf uns selbst und sollten so entschieden bekämpft werden, wie jede Maßnahme staatlicher „Austeritäts“-Politik, preistreibende Vermieter, wie Bosse, die uns unsere Arbeitskraft stehlen wollen. Heute Nacht und solange es dauern mag, sollten die Menschen zusammenstehen und sich selbst verteidigen, wenn solche Arten von Gewalt ihre Wohnungen und Communities bedroht.

Wir sind der Ansicht, dass die legitime Wut der Aufrührer viel stärker sein kann, wenn sie sich in etwas kollektives und basisdemokratisches verwandelt, das nicht versucht, andere ArbeiterInnen zum Opfer zu machen, sondern eine Welt frei von Ausbeutung und der Ungleichheit zu schaffen, die dem Kapitalismus wesenseigen sind.

North London Solidarity Federation

Übersetzung: FAU

Norwegen: Zu den Terroranschlägen vom 22.07. in Oslo

Norsk Syndikalistik Forbund (NSF-IAA):
Zu den terroristischen Bombenanschlägen in Oslo und dem Massaker in Utøya am 22. Juli 2011

Was es bisher an politischer Gewalt in Norwegen gab, kam immer von Rechtsradikalen. Während die Polizei sich [nach dem Anschlag in Oslo] auf die „radikalen Islamisten“ konzentrierte, fand eine weitere rechtsextreme Gewalttat statt – diesmal jedoch weitaus größer, grausamer und blutiger! Die anarchosyndikalistische Gewerkschaft „Norsk Syndikalistik Forbund“ (NSF-IAA) hat den Opfern dieses blutigen Terrors seine Anteilnahme ausgedrückt und würde gern folgendes mitteilen:

Einleitung

Zu Beginn möchten wir mitteilen, dass im heutigen Kapitalismus ein gefährliches Klima herrscht, welches viele Länder und auch Norwegen betrifft:

– Der Kapitalismus ist in einer schweren Krise. Die Regierungen verordnen Sparprogramme und werden zu Sicherheitsstaaten, die Arbeitslosigkeit steigt. Einwanderer werden zu Sündenböcken gemacht und Asylsuchende werden abgeschoben. Die rot-grüne Regierung hat 4.615 Asylsuchende im Jahr 2010 abschieben lassen und dieses Jahr waren es bereits 2.000 Abschiebungen. In Norwegen wurden die Renten im privaten Sektor gekürzt, wobei der Gewerkschaftsdachverband LO [Landsorganisasjonen] noch mithilft. Weitere Kürzungen sind bereits geplant.

– Der weltweite Kapitalismus beutet aus und führt Kriege. Die größte Bedrohung nach dem 11. September 2001 waren die radikalen Islamisten bzw. Terrorgruppen. Norwegen nimmt auch teil an den Kriegen in Afghanistan und Libyen, welche als humanitäre Operationen bezeichnet werden.

– Organisationen, wie der Arbeitgeberverband, machen Einwanderungswellen, sowie Rentner/innen und Empfänger/innen von Sozialleistungen als Bedrohung des Wohlfahrtsstaates verantwortlich. Schlecht ausgebildete Immigrant/innen aus nicht-westlichen Ländern seien nicht nachhaltig [von der Wirtschaft auszubeuten]. Norwegen solle stattdessen hochgebildete Arbeiter/innen importieren. Die Regierung hat dazu bereits öffentliche Studien in Auftrag gegeben.

Es gibt Parteien, die diese reaktionäre Politik vorantreiben. Bei den landesweiten Parlamentswahlen wurde die Fortschrittspartei [Fremskrittspartiet] 2009 mit 41 Abgeordneten zur zweitstärksten Kraft. Einwanderer mit „muslimischer Herkunft“ werden von ihnen diskriminiert und auch [der Attentäter] Behring Breivik war Mitglied dieser Partei. Auf der extremen Rechten existieren in Norwegen die Nazis und Faschist/innen in kleinen Gruppen, jedenfalls bei der Mobilisierung auf der Straße. Aber auf rechtsradikalen Internetseiten haben sie ein großes Publikum und bekommen Unterstützung für ihre Ansichten.

Faschismus heute

Der Terrorist und Freimaurer Anders Behring Breivik kommt aus einem westlich gelegenen Oberklasse-Stadtteil von Oslo. Kurz vor seinen schrecklichen Taten hat er sein Manifest veröffentlicht. Er beschreibt die christichen Kreuzritter im Lauf der Geschichte bis heute und auch seine Vorbereitungen, die – nach seinen Angaben – kurz vor den Terroranschlägen vom 22. Juli 2011 abgeschlossen waren.

Die Ansichten des Mörders sind Teil eines weitreichenden politisch-kulturellen Wandels, in dem anti-islamische und ausländerfeindliche Webseiten, Gruppen und Organisationen in ganz Europa mehr und mehr Fuß fassen. Sie behaupten, dass sie den Islam aus sogenannten kulturellen Gründen angreifen und sie selbst seien anti-rassistisch, antifaschistisch, anti-totalitär usw. Aber wir wollen mal klarstellen: Das ist nur deren Versuch, um taktische Bündnisse einzugehen, damit sie mehr Aufmerksamkeit bekommen. Das Weltbild von Behring Breivik trägt ganz klare Merkmale des Faschismus:

– Es geht um Nationalismus und/oder europäische Indentität bzw. um einen Super-Patriotismus mit historischer Aufgabe.

– „Die Juden“ als Feind werden ersetzt durch „die Muslime“, welche bekämpft und aus Europa vertrieben werden sollen. Der Islam wird als eine existenzielle Bedrohung für die Welt angesehen, wobei die Anführer/innen und Regierungen alle Kollaborateur/innen sind, die es zulassen, dass der Islam den Westen „unterwandert“.

– Zu der [antisemitischen und anti-kommunistischen] Verschwörungstheorie der 1903 in Russland herausgegebenen „Protokolle der Weisen von Zion“, lässt sich sagen, dass sie zwar als Fälschung entlarvt worden sind, aber trotzdem ab 1933 von den Nazis in deutschen Schulen unterrichtet wurden. Sie werden heute immernoch als „Beweis“ herangezogen, dass „die Juden“ angeblich planen würden die Weltherrschaft zu übernehmen. Heute gibt es die Verschwörung von „Eurabien“, die sich auf ein angebliches Abkommen bezieht, das in den 1970er Jahren zwischen arabischen und europäischen Staaten geschlossen worden sei, damit „die Muslime“ Europa „erobern“ dürfen. Der von Nazis und Faschist/innen benutzte Begriff „jüdisch-bolschewistisch“ wurde dabei lediglich ersetzt durch „islamische Kultur-Marxisten“.

– Im Spannungsfeld von Populismus und Elitarismus ist es so, dass die Massen zwar mobilisiert werden sollen, aber sie nur ein Werkzeug für die Ideen und Pläne der Elitären, die selbst eine Diktatur anführen wollen.

– Die faschistische Verherrlichung von Gewalt und die Verwendung von militärischer Sprache behauptet, dass die Muslime Europa besetzen würden und die Demographie ihre Waffe sei, wobei ein geheimes Akommen mit den „kulturmarxistischen“ Verräter/innn geschlossen wurde, usw. Dabei werden auch die sogenannten militärischen Orden [wie die Tempelritter] verherrlicht. Behring Breivik schreibt, dass er andere aus ganz Europa getroffen habe. Auch einen „serbischen Kreuzritter“ und „Kriegshelden“, der im Kampf viele Muslime umgebracht habe. Aber seitens der Europäischen Union soll dieser wegen angeblicher Verbrechen gegen Muslime angeklagt werden. Es sei unverkennbar, dass sich eine Linie der Gewalt durch die Geschichte ziehe – und Behring Breivik sieht sich in dieser Tradition. Seine terroristische Bombe in Oslo ermordete 8 Leute und bei dem Massaker auf Utøya hat er 69 Menschen umgebracht, die meisten von ihnen zwischen 14 und 22 Jahren alt. Von Regierung und Presse wird dies als der größte Angriff auf das Land seit der Besetzung Norwegens durch die Nazis im Zweiten Weltkrieg angesehen.

Das Lied „Til Ungdommen (Kringsatt av fiender)“ [An die Jugend (Umstellt von Feinden)] von Nordahl Grieg wird heute in ganz Norwegen gesungen. Leider wird in den Medien wenig über die Ursprünge des Liedes gesagt, das unter dem Eindruck des spanischen Widerstandes gegen die Faschist/innen 1936 geschrieben wurde. Der faschistische Putsch vor 75 Jahren wurde von spanischen und internationalen Arbeiter/innen bekämpft, die dabei auch Industriebetriebe und Landwirtschaft vergesellschafteten.

Der moderne Faschismus muss bekämpft werden, wobei wir auch die Lehren der spanischen Arbeiter/innen nicht vergessen dürfen. Die Arbeiterklasse muss sowohl gegen den Faschismus, wie auch für ihre Arbeitsbedingungen und Rechte kämpfen! Doch um schließlich den Faschismus ein für alle Mal loszuwerden, muss das System abgeschafft werden, das ihn von Zeit zu Zeit (wieder-)hervorbringt – der Kapitalismus.

Oslo, 02. August 2011

Arbeitsausschuß des Norsk Syndikalistik Forbund
– Internationale Arbeiter/innen-Assoziation

Übersetzung: Anarchosyndikat Köln/Bonn, http://anarchosyndikalismus.org
Dieser Text ist gemeinfrei bei Nennung der Autor/innen und Übersetzer/innen, sowie der Webseite http://anarchosyndikalismus.blogsport.de

Athen: Besetztes anarchistisches Skaramaga Squat geräumt

Heute morgen (29. Juli) wurde das besetzte Patission 61 & Skaramaga Squat, in Athen, in einem polizeilichen Großeinsatz geräumt. Die Räumung folgte nach Einleitung rechtlicher Schritte durch den Hausbesitzer. Eine Person, die in das Gebäude eindrang, um die Räumung zu verfolgen, wurde festgenommen. Weitere 70 Menschen, die versuchten in das Gebäude zu gelangen wurden von massiven Polizeieinheiten zurückgedrängt.


Weitere Infos folgen, soweit vorhanden.

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„Jenseits von Grenzen“: Ein Radioprogramm von 98 FM & Contra Info –Montag, 27. Juni

Im Rahmen der Kooperation zwischen Athens freier Radiostation 98 FM und dem Übersetzungsnetzwerk für Gegeninformationen Contra Info fand am Montag, den 27. Juni eine weitere Liveübertragung mit dem Titel „Jenseits von Grenzen“ [Ektos synoron] statt.

Dieses Mal gibt es ein Interview mit DJ Questionmark vom Free Radio Olympia (Washington).

Die englischsprachige Diskussion geht u.a. um den Aufbau und dem Erhalt revolutionärer Infrastruktur, dem gemeinsamen Kampf gegen Faschismus und Nationalismus, Solidarität mit MigrantInnen, Gefangenenhilfe, den Aufstand von 2008, Generalstreiks, Vollversammlungen und Nachbarschaftstreffen. Kurz wird auch auf die anarchistische Bewegung und den Gefangenenkampf in den USA eingegangen.

Die Sendung vom 27. Juni findet ihr hier im Wortlaut (ca. 2 Stunden) und hier vollständig in der ca. vierstündigen Version.

Seit neuestem werden ausgewählte Beiträge auch auf www.freie radios.net zum Download bereit stehen.