Category Archives: Proklamationen

Porto Alegre, Brasilien: Brandanschlag in Solidarität mit Mónica Caballero und Francisco Solar

Solidarität ist eine lebendige Kraft! Entfache sie!

Am Montag, 16. Dezember 2013, als eine heiße Sonne von 34°C unterging und der Vollmond am Himmel, der uns überspannt, aufging, statteten wir der Santander Bankfiliale, die sich auf der Osvaldo Aranha Allee, direkt vor einer Polizeiwache befindet, einen Besuch ab. Wir betraten die Bankanstalt und hinterließen ihnen ein Weihnachtsgeschenk neben den Bankautomaten mit der eindeutigen Absicht das Eigentum zu zerstören. Danach taten Zeit und Feuer ihren Teil. Wir gingen nicht dorthin um ihr schmutziges Geld zu stehlen; sondern um es zu vernichten. Wir setzten unsere Pläne um:

Wir griffen an, verursachten Zerstörung, verschwanden unverletzt und demonstrierten mit dieser Aktion, dass Solidarität nicht einfach eine leere Parole ist oder nur in Worten in all ihrer Großartigkeit lebt. Diese kleine Geste zeigt uns, dass die erhöhten Überwachungsmaßnahmen in der Stadt unsere Sehnsucht der Macht konstant zu trotzen nicht stoppen können; wir können immer einen Weg finden, der „großen Bestie“ zu entkommen, angefangen mit der Dekonstruktion unserer eigenen Ängste.

Lasst dies den Anzünder für alle rebellischen Herzen sein, Aktionen im Kampf gegen die „Projekte zur Wachstumsbeschleunigung“ sowie der Weltmeisterschaft 2014, die mit Hochgeschwindigkeit angetrampelt kommt, in die Tat umzusetzen. Dass sich der Kampf nicht nur auf diese Sportveranstaltung, die sehr viele Menschen verletzt beschränkt, ist offensichtlich. Durch die Hitze dieses Feuers signalisieren wir außerdem Rafael Vieria und Jair Seixas Rodrigues „Baiano“ (eingesperrt in Rio de Janeiro wegen der Riots in den vergangenen Monaten), jenen, die sich gegen das Wasserkraftwerk in Belo Monte wehren, alljenen, die als Ergebnis der Proteste in Brasilien (von Juni bis September) im Winter mit Prozessen und Verfolgung konfrontiert sind, unsere Solidarität. Selbstverständlich fühlen wir keine Distanz zu allen, die in jeder Ecke dieser Welt gegen die Macht kämpfen und mit der Wucht des Strafvollzugsystems in Konflikt geraten in Argentinien, Griechenland, Indonesien, Chile, Italien, den USA, Bulgarien, Mexiko, der BRD, Spanien.

Mit diesem kleinen Angriff auf die spanischen Interessen, senden wir unsere Kraft und Solidarität an Mónica Caballero und Francisco Solar, die hinter den morbiden Gitterstäben des spanischen Staates, isoliert im FIES Hochsicherheitsregime, eingesperrt sind.

Aktive Solidarität mit allen Methoden gegen die Repression!

Kraft und Solidarität für Mónica und Francisco!

Freiheit für Baiano und Rafael Vieria, Gefangene in Rio de Janeiro!*

Anmerkung: Wir haben keinen Bericht über den Angriff letzte Nacht (16.12.2013) in den Massenmedien gefunden, obwohl die Zerstörung effektiv war, die Geldautomaten beschädigt wurden und die Bank bis jetzt geschlossen ist.

Auf Portugiesisch

* Laut FIST wurde Baiano entlassen; sie schmissen am 22. Dezember eine Willkommensparty für ihn.

Indonesien: Bombenanschlag gegen Bankautomaten in Malang, Ost-Java

Phönix Projekt #10

Ihr könnt Wölfe nicht ins Gefängnis sperren. Ihr könnt nur den Körper ins Gefängnis sperren, doch nicht den Geist der Befreiung und den Willen, weiterhin alle Feinde anzugreifen. Ihr könnt einen Kämpfer ausschalten, doch sein Geist wird weiter lebendig sein und bis an die entferntesten Orte dringen, wo ihr euch sicher fühlt. Ihr habt einen ewigen Feind, der niemals einen Schritt zurück machen wird, auch wenn wir Genossinnen und Genossen verloren haben. Wir, die nihilistischen Anarchistinnen und Anarchisten werden niemals aufhören, euch zu schlagen, bis ihr Asche seid. Wir sind der Gegenpol zu eurem miserablen Verständnis dessen, was Anarchie und Chaos für uns ist. Und ja, wir sind Terroristinnen und Terroristen, die seit Hunderten von Jahren für Freiheit kämpften, mit Fäusten, Steinen, Molotows, Brandsätzen und natürlich mit Bomben.

Und wir haben dies nun gegen euch angewendet. Gegen eins eurer allerliebsten Instrumente: Banken. Wir jagten eine eurer Geldmaschinen mit unserer kleinen explosiven Kreation in die Luft. Wir machten die Bombe mit unseren begrenzten Kenntnissen, die wir darüber aus vielen verschiedenen Quellen gewannen. Ihr und eure folgsame Bürgerschaft sollt wissen, dass wir niemals zulassen werden, dass unsere Begrenzungen unser Verlangen zügeln, unsere Wut kontinuierlich gegen euch alle zu richten. Wir machten die Bombe aus einer kleinen Menge Schwarzpulver und mischten es mit einigen Eisenstücken aus Nägeln, um die Kraft zu verstärken. Und es hat erfolgreich eines eurer unterstützenden Instrumente zerstört und lahmgelegt.

Doch ist unsere Wut nicht der einzige Grund für unsere Aktion. Durch unsere Aktion möchten wir unsere geliebten Compañer@s Monica und Francisco grüßen, die vor kurzem in Spanien verhaftet wurden und beschuldigt werden, hinter Aktionen zu stecken, die von einer FAI-Zelle durchgeführt wurden [Bemerkung: eigentlich erklärte sich das Insurrektionalistische Kommando Mateo Morral zu den Aktionen]. Unsere Brüder und Schwestern der Verschwörung der Zellen des Feuers, die in Griechenland eingesperrt sind, Marco Camenisch und Gabriel Pombo da Silva, Alfredo Cospito und Nicola Gai, Andreas Tasvdaridis und Spyros Mandylas, die Anarchisten des doppelten Bankraubs von Kozani, Fredy-Marcelo-Juan, John Bowden und Alfonso Alvian und Hermez Gonzales, die vor kurzem nach dem Versuch verhaftet wurden, sich zurückzuholen, was die Feinde in Chile von unserem Leben stehlen, und natürlich alle anarchistischen Gefangenen in der ganzen Welt, die wir nicht alle einzeln erwähnen können, aber in unserem Herzen sind.

Doch am allermeisten hat es uns im Herzen getroffen, als wir von einem Genossen erfuhren, der in der Schlacht gegen den Feind in Chile gefallen ist. Sebastian Oversluij Seguel.

Mit Stolz haben wir deinen Namen gesungen, während wir am frühen Donnerstagmorgen des 9. Januar in Malang, Ost-Java, das Paket in die Geldmaschine legten. Dir, Bruder, widmeten wir die Aktion, und gaben der sie ausführende Zelle deinen Namen. Für uns bist du lebendig, neben uns, in jedem unserer Schritte und jedem Atemzug, der uns in diesem Krieg aufrechterhält. Dieser Bombenangriff gegen das Eigentum des Feindes ist unsere Art, deiner als eines Tapferen zu gedenken.

Bis die Gesellschaft zusammenbricht,
Bis zu Chaos und Anarchie

Sebastian O. Seguel Zelle
Internationale Verschwörung für Rache
Informelle Anarchistische Föderation

Griechenland: Bekennerschreiben für eine Reihe von Brandstiftungen in Athen

Solidarität mit Spyros Stratoulis

Wir übernehmen die Verantwortung für die dreitägigen Brandanschläge und Zerstörungen gegen Strukturen des Staates und des Kapitalismus vom 8. bis 10. Januar als Zeichen der Solidarität mit dem Hungerstreikenden Spyros Stratoulis. Wir haben folgendes angegriffen:

– Einen Kleintransporter der Hellenischen Post (ELTA) und ein Kleintransporter der Hellenischen Telekommunikations-Organisation (OTE) in der Siotou-Straße im Bezirk Sepolia.

– Einen Geldautomaten der Piräus Bank in der Dodecanisou-Straße im Bezirk Alimos.

– Zwei Geldautomaten der Nationalbank von Griechenland in der Byzantiou-Straße im Bezirk Nea Ionia.

– Zwei Geldautomaten der Nationalbank von Griechenland in der Verbindungsstraße zwischen Soutsou-Straße und Iera Odos im Bezirk Egaleo.

– Drei Fassaden von Bankfilialen (Piräus Bank, Hellenische Postbank, Bank von Zypern) und zwei Geldautomaten in der Straße des Ethnikis Antistaseos („Nationaler Widerstand“) im Bezirk Kaisariani.

– Ein Motorrad, das einem Bullen gehört, in der Asimaki Fotila-Straße im Bezirk Neapoli, in der Nähe von Exarchia.

– Einen Geldautomaten der Piräus Bank in der Aghiou Alexandrou-Straße im Bezirk Palaio Faliro.

– Einen Geldautomaten in der Gennimata-Straße im Bezirk Ano Glyfada.

Inzwischen haben wir erfahren, dass Genosse Spyros Stratoulis seinen Hungerstreik beendet hat. Wir wünschen dem Genossen viel Glück und warten den Ausgang seines Falles ab.

AnarchistInnen

Anmerkung des/der Übersetzenden: Am 10. Januar 2014 beendete der Gefangene Spyros Stratoulis den Hungerstreik, den er seit dem 11. November 2013 durchführte, weil der Gerichtsrat endlich einen Beschluss in seiner Sache gefasst hat. Dennoch ist ihm die Entscheidung noch nicht mitgeteilt worden; er wird erst über den Ausgang informiert werden, nachdem das Dekret offiziell publiziert wurde.

Athen: Erklärung des Anarchisten A.D. Bourzoukos zu Beginn des Verfahrens im Velventos-Fall

blacktDer Grund, warum ich hier bin – euch gegenüber – ist nicht, euer Mitgefühl zu erringen, um Vergebung zu bitten oder ein faires Verfahren zu fordern. Wörter und Bedeutungen wie fair und unfair sind vollkommen degeneriert und herabgewürdigt durch das System, dessen Diener ihr seid. Ich gestehe es keinem Hüter bourgeoiser Legalität, keinem Sklaven der Autorität zu, über mich zu urteilen und mich zu verurteilen. Ich bin heute hier, in diesem Theater des Symbolismus, um euch daran zu erinnern, dass es immer entschlossene Menschen geben wird, Menschen des Kampfes, die sich von eurer augenscheinlichen Allmacht nicht bezwingen lassen. Ich bin hier, als Anarchist, und als einer eurer Feinde, um die Bedingungen des Kampfes umzukehren, um aus der defensiven Position, in der ihr mich gerne hättet, herauszukommen und zum Angriff überzugehen. Um die Trennungslinie zwischen zwei Welten zu verstärken. Der einen der Ausbeutung, Unterdrückung und Autorität, die ihr repräsentiert, und der anderen des Kampfes, der Solidarität, der Revolution, von der ich ein Teil bin.

Eine weitere Schlacht im endlosen Krieg der Revolutionärinnen und Revolutionäre gegen Herrschaft. Und wie in jeder Schlacht sind wir nicht allein, wir haben GenossInnen und KämpferInnen neben uns, geistig und körperlich, welche die Welt des Kampfes bilden. Ich bin hier für mich, für alle Genossinnen und Genossen, die sich vor mir in dieser Position befunden haben und für alle, die sich in Zukunft darin befinden werden. Um dem kollektiven Gedächtnis einen Moment des Kampfes hinzuzufügen.

Mag es also so sein, dass ich mich jetzt hier befinde und ihr euch absprecht, wie viele Jahre ihr mir aufbürden werdet. Jahre, die für euch nichts weiter sind als eine weitere Zahl, die zu den tausenden hinzuaddiert werden wird, die ihr mit so leichter Hand verteilt – seht ihr, das “ethische” Gewicht ist dadurch geringer und lässt euch nachts ruhig schlafen. Mag es also so sein, dass jetzt die Rollen so verteilt sind, aber es wird sicher der Moment kommen – wenn nicht für euch, dann für die, welche euer schmutziges Geschäft fortsetzen – in dem wir euren Schlaf mit Alpträumen füllen. Wenn die Stimmen Tausender von Aufständischen widerhallen werden und eure scheinbare Ruhe erschüttern. Dann werden die Rollen nichts mehr bedeuten, eure Autorität und Macht wird zerfallen und eure Entscheidungen werden euch erdrücken. Vielleicht wird es noch lang hin sein bis zu diesem Tag, höchstwahrscheinlich werde ich ihn nicht mehr erleben. Trotzdem werde ich, solange noch Luft in meine Lungen und Blut in meinen Adern fließt, nicht aufhören, dafür zu kämpfen. Für die Revolution, für Freiheit.

LANG LEBE ANARCHIE

Quelle: actforfreedomnow…weitere Informationen zum Velventos-Fall: hier

Athen: Bekennerschreiben für die Platzierung von Brandsätzen

In den frühen Morgenstunden des 27. Dezember 2013 platzierten wir zwei Brandsätze mit geringer Sprengkraft an zwei Filialen der „Christou Bäckerei“ (die sich in der Hippokratous- und der Voulgaroktonoustraße, auf der Acharnon und in der Olympiastraße befinden). Die Bäckereien dieser Kette gehören der Ehefrau des Mitglieds der Goldenen Morgendämmerung und Parlamentsmitglieds Germenis und ihrer Familie. Sie ist selbst ein führendes Mitglied des Frauenkerns der Partei Goldene Morgendämmerung und spuckt auf die Vergangenheit ihres gewerkschaftlich aktiven Vaters. Wir nehmen jede „Infrastruktur“ ins Visier, die der Nazi Goldenen Morgendämmerung Geld verschafft, jede Firma, jedes Unternehmen ihres Interesses.

Entflammbare Grüße an alle kämpfenden Gefangenen.

Solidarität mit unserer Schwester Mónica Caballero und unserem Bruder Francisco Solar, vom spanischen Staat wegen brandstiftender Aktivitäten gefangen gehalten.

AnarchistInnen

Schweiz: Erklärung zum Hunger- und Arbeitsstreik von Marco Camenisch

Hungerstreik 30.12.’13 bis mindestens 26.01.’14 und Arbeitsstreik vom 6.01.’14 bis mindestens 26.01.’14…

… ist mein solidarischer Beitrag am weltweiten Widerstand und Kampf zur totalen Befreiung inner- und ausserhalb der Mauern, gegen Repression, Klassenjustiz, Knast, Folter, Isolation, Sexismus, Rassismus, Xenophobie, gegen den imperialistischen Krieg, gegen die Vernichtung des Lebens auf dem Planeten. Eine Vernichtung, die sich seit dem Aussterben der Dinosaurier (Meteoriteneinschlag?) jener erdgeschichtlichen Katastrophe noch nie so angenähert hat (z.B. Artensterben). Die heute jedoch durch die patriarchalische technoindustrielle Zivilisation der global mörderischen und terroristischen Herrschaft, Unterdrückung und Ausbeutung durch das Kapital und seine Staaten vorangetrieben und vollbracht wird.

Es ist mein Beitrag zur gemeinsamen revolutionären Solidarität jenseits der Tendenzen, für die Freiheit aller revolutionären Gefangenen und aller Gefangenen weltweit. Es ist ein solidarischer Gruss an alle, die für totale Befreiung kämpfen.

Es ist Beitrag und Aufruf zum Kampf gegen das MörderInnentreff der Herrschenden und Lakaien des WEF in DAVOS (21.01 – 24.01.’14) wo sie sich in Luxus schwelgend treffen um ihre inneren Gegensätze, die imperialistische Aufteilung der Welt, den imperialistischen Krieg gegen innen und aussen ihrer Länder zur Nachhaltigkeit und zum Wachstum der kapitalistischen Plünderung der Gesellschaften, Völker, „Ressourcen“ und des gesamten Planeten wirtschaftlich, politisch und militärisch auch in Davos effektiver weiterzuverhandeln.

Es ist mein Beitrag und Gruss ans diesjährige Symposium vom 24. bis 26.01.’14 der GenossInnen aus dem türkischen Staat, gegen Imperialismus, Repression, Folter, Isolation F-Typ, mit ihrem reichhaltigen Programm und Grup Yorum Konzert.

Die länger als vorgesehene Dauer und dazu Arbeitsstreik dieser Mobilisierung ist aus folgendem Anlass, den ich als „Nebenanlass“ mit doch besserem Infobedarf umgehend als Teil aber ausserhalb dieser Erklärung nachreichen werde:

Als allgemein missbräuchlich Schikane und Erniedrigung aber auch politische Provokation wurde am 30.12.13 wegen „Verdacht auf Cannabiskonsum“ eine Urinprobe verordnet, was ich prinzipiell verweigere. So bekam ich vom 30.12.13 bis 04.01.’14 Arrest, und da bei Verweigerung der Test automatisch als positiv bewertet wird, wurde mir im Zuge dieser geballten Ladung an Rechtsbrüchen und -verletzungen auch der PC umgehend entzogen (für 6 Monate). Alles „gemäss Hausordnung“, die die PCs als „Unterhaltungselektronik“ bezeichnet. Die jedoch für viele Gefangene und erst recht für mich in Wirklichkeit grundlegendes Speicher- und Arbeitsgerät für „alles“ sind, und für mich meiner gesamten persönlichen und politischen Beziehungs- und Beitragsarbeit. Was bei plötzlichem PC-Klau natürlich ein enormer Aufwand und Verlust zur Neuorganisierung und Umstellung praktisch von Null auf bedeutet, für den Gefangenen und seine Beziehungen.

Solidarität und Liebe für Andi! Für Gabriel, Monica und Francisco!

Solidarität und Liebe den Gefangenen der VZF in Griechenland, Nicola und Alfredo und allen in Italien und in allen Knästen der Welt!

Solidarität und Liebe den KämpferInnen im „Phönix Projekt“, „Green Nemesis“, allen FAI/FRI – Zellen und allen Kämpfenden Zellen und Individuen, Gruppen und Völkern weltweit!

Für die totale Befreiung!

marco camenisch
Lenzburg, CH, 6.1.2014

Athen: Bekennerschreiben zum Angriff auf die Firma Sioufas & Associates Law

Wir sind an einem Punkt, wo der Staat und die Bosse den direkten Angriff auf die Armen und Unterdrückten lanciert haben. Indem sie uns zu einem Leben in Armut und Elend verurteilt, beabsichtigt die Macht jeden Aspekt des täglichen Lebens zu kontrollieren. Wir erleben an der eigenen Haut den Zusammenbruch der öffentlichen Gesundheitsfürsorge und Bildung, Entlassungen und Lohnkürzungen, Steuerraubzüge und die Militarisierung der Repression. Zu diesem heiklen Gefälle kommt hinzu, dass auch das anscheinend “heilige” kapitalistische Recht auf Hauseigentum in Frage gestellt wurde. Doch wenn die KapitalistInnen von Eigentum reden, meinen sie den Besitz der Produktionsmittel, die ihnen nach in den Händen weniger sein sollten. Das meinen sie, wenn sie unser Wohneigentum Investition nennen.

Jedes Inkassobüro ist ein bedeutendes Rädchen in diesem Konzentrationsprozess der „Investition in Wohneigentum“ in die Hände weniger – und es ist uns scheißegal, ob sie legal oder illegal sind. Diese Unternehmen erpressen und terrorisieren die Leute und sie geben Zahlungsbefehle heraus, um die SchuldnerInnen zu zwingen, ihre Wohnungen zu verpfänden. Was folgt sind die Versteigerungen. Die größten dieser einschlägigen Firmen (in Griechenland) gehört der Familie von Dimitris Sioufas, Ex-Minister und früherer Sprecher griechischen Parlaments. Ganz nebenbei, wie könnte das politische Personal des Landes in diesem lukrativen und parasitären Geschäft nicht dabei sein?

Am Donnerstagnachmittag, dem 10. Dezember 2013, entschieden wir uns zum Angriff auf das Hauptquartier der oben genannten Firma in der Eikostis Pemptis Martiou Str. 7 im Bezirk Tavros (Athen). Abgesehen von seiner offensichtlichen politischen Symbolik, ist unser Angriff auch eine Praxis der Würde, der sozialen und der Klassen-Solidarität; ein Akt des Widerstandes von und für alle von uns, die täglich die Gewalt der Bosse erfahren; eine Aktion als Teil unseres gesamten Kampfes gegen Staat und Kapital.

Wir vergessen die Tausende unserer Mitmenschen nicht, die sich unter der Last der staatlichen und kapitalistischen Barbarei krümmen, und in den Selbstmord getrieben werden. Wir vergeben keinem derer, die zu diesem Ergebnis beigetragen haben.

Wir heben unsere Fäuste in GenossInnenschaft mit jenen, die in und außerhalb der Zellen der „Demokratie“ im Kampf für die soziale Revolution weitermachen.

AnachistInnen

P.S.1: Es war eine politische Entscheidung, mit den Firmenangestellten nicht in Konflikt zu treten. Wir verstehen ihre Zwangslage, die sie zu einer solchen Arbeit getrieben haben mag, aber wir können die Tatsache nicht übersehen, dass sie in der gegen unsere Klasse lancierten Schlächterei eine besondere Rolle übernommen haben. Was sie brauchen, ist soziale Verachtung und Isolation.

P.S.2: Für uns gehören Wohnungen den darin Wohnenden, die ihr Grundbedürfnis ohne jeglichen Eigentumssinn decken. Um uns klar auszudrücken: Wir sind nur daran interessiert, die Wohnungen der kleinen Besitzer zu retten.
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Der Text wurde von Marco Camenisch, anarchistischer Gefangener im Lenzburger Knast (Schweiz), übersetzt und leicht editiert. Er ist im Original hier zu finden. Vielen Dank, Marco und solidarische Grüße!!

Athen: Transpi-Aktion an der Villa Amalias am 19. Dezember 2013

Auf dem Transparent steht: “Unsere Träume werden eure Alpträume werden. Leere Häuser gehören uns. Villa Amalias”

Es folgt ein Text des Villa Amalias Kollektivs:

Die Villa ist hier. Sie steht noch immer in ihrer ganzen Höhe da, wie sie Tausende von Menschen, die das Gebäude besuchten und darin kreativ waren, 22 Jahre lang ununterbrochen lebendig erhielten.

Ihre Höhe ist unüberwindbar.

Alle diejenigen, die nach ihrer Räumung in der Umgebung Immobilien zu hohen Preisen verkaufen werden—
Alle diejenigen, die in ihrem Namen politische Spiele inszenieren und durchführen—
Alle diejenigen, die über die Struktur der Athener Innenstadt reden und Tag für Tag die menschliche Existenz entwerten—
Alle diejenigen, die sich Nazi- und nationalistischen Gruppierungen unterordnen und jene unterstützen, die unter ihrer Haut und in ihrem Geist dem “Dorn” nichts entgegenzusetzen haben, der sie bluten lässt, das Hindernis, das sich ihren rassistischen Kampagnen im Bezirk entgegenstellt—
Alle diejenigen, die uns Tag für Tag unter der Überschrift “nationale Einheit” und “Rettung des Landes” ausbluten —
Alle diese Leute werden niemals den Gipfel der Villa oder irgendeines anderen besetzten Hauses oder selbstorganisierten Raumes erreichen. Ganz einfach weil sie den Gipfel nicht sehen.

Und wie sollten sie ihn auch sehen können, wenn sie immer nur auf ihre Taschen, die Wahlurne, die Kamera, ihre Ruhe schauen.

Du musst den Kopf hoch halten, um den Himmel zu sehen. Von der Dachspitze, den Wänden, dem Hof, den Schatten, den Atemzügen, der Straße…

BESETZTE HÄUSER FÜR IMMER
VILLA AMALIAS

Besetzte Häuser gehören den kämpfenden Menschen. “Unsere Träume werden eure Alpträume werden”
… Schergen und Bosse, schiebt euch das Budget von 3,5 Millionen für die Rekonstruktion der Villa Amalias in den Arsch.

19. Dezember 2013

Athen: Bekennerschreiben zum Brandanschlag auf die Polizeiwache in Exarchia

Am Freitag, 13. Dezember, griffen wir die Polizeiwache in Exarchia (in der Kallidromiou Straße im Zentrum Athens) an. Rund 40 GenossInnen vertrieben die WachpolizistInnen. Sie erreichten den Eingang der Polizeiwache, setzten die Eingangstür, das Wärterhäuschen und Polizeifahrzeuge in Brand. Eine weitere Gruppe von 30 GenossInnen blockierte in der Nähe, auf der Charilaou Trikoupi Straße, gleichzeitig den Verkehr und errichtete Barrikaden. Gleich nachdem der Angriff vorbei war, verließen wir den Ort gemeinsam, ohne dass es zu unerwarteten Problemen kam. Nach ein paar Minuten stürmten Motorradbullen der DELTA-Einheiten den Exarchia-Platz, nahmen total willkürlich 84 Personen fest, die nichts mit der Aktion zu tun hatten. Zu solch einer Razzia kommt es immer, wenn im weiten Umkreis ein Angriff stattfand.

Die Aktion wurde als kleine Antwort auf den massiven Polizeieinsatz und die Repression am 6. Dezember 2013 im Bezirk Exarchia durchgeführt (dem 5. Jahrestag des Mordes von Alexandros Grigoropoulos).

Sie ist auch den Anarchisten gewidmet, die sich im Koridallos Gefängnis im Hunger- und Durststreik befinden: Fivos Harisis, Argyris Ntalios, Giorgos Karagiannidis, Dimitris Politis, Yannis Michailidis (der Brandanschlag fand statt, bevor Babis Tsilianidis und Grigoris Sarafoudis ankündigten, dass sie auch in den Hunger- und Durststreik treten).

AnarchistInnen
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Filmaufnahmen Momente nach dem Angriff hier

Athen: Bekennerschreiben für den Sprengstoffanschlag im Finanzamt von Kifissia

In den frühen Morgenstunden des 26. September 2013 brachten wir im örtlichen Finanzamt von Kifissia [einem Stadtteil im Norden Athens] einen Sprengsatz an, als eine erste Antwort auf die Anstrengungen, die der Staat unternimmt, um sich als Schiedsrichter und Bestrafungsinstanz seiner eigenen Golden-Dawn-Angestellten aufzuspielen und auf das Spektakel, das er inszeniert und das als Nebelwand fungiert, um von seinem eigenen faschistischen Regierungsstil wie auch den neuen mörderischen Sparmaßnahmen abzulenken. Der Faschismus ist genau wie die präsidentielle parlamentarische Demokratie ein Machtmodell, das auf dem gegenwärtigen Wirtschaftssystem aufbaut und Kapitalisteninteressen dient. Die in Kraft gesetzten Maßnahmen werden durch den freien Markt diktiert, durch Interessen, die niemals demokratisch sein werden – vielmehr sehen wir weder in den Verhältnissen der Arbeit noch des alltäglichen Lebens, wo diese nach den Grundsätzen des Kapitalismus organisiert werden, Demokratie und Freiheit in Anwendung. Der moderne Totalitarismus wird aufgebaut durch Konzentrationslager, den Erschießungen von migrantischen Feldarbeitern wie in Manolada [auf dem Peloponnes] geschehen, den Schließungen von öffentlichen Krankenhäusern, Entlassungen, kino-inspirierten Invasionen von Robocops, Hungerlöhnen, der Inhaftierung von Kämpfenden, die Diffamierung von sozialen Kämpfen ohne Anführer, der öffentlichen Stigmatisierung von [angeblich] HIV-positiven Frauen, Steuerraubzügen und den existierenden und zukünftigen Memoranden mit der IWF/EZB/EU-Troika.

Den Mord an Pavlos Fyssas, der eine Sturmflut des Zorns gegen den Faschismus auslöste, versucht die Regierung für ihre Zwecke auszubeuten. Die Regierung hat die politischen Kosten der Vertuschung eines weiteren faschistischen Mordes berechnet, sich geschickt eine demokratisch-antifaschistische Fassade aufgesetzt und propagiert ununterbrochen zwei Theorien: die Doktrin der zwei Extreme, und die Doktrin des demokratischen Bogens. Entsprechend der ersten versuchen sie ganz offensichtlich, Aktionen gegen den Totalitarismus und Aktionen der Rechten über einen Kamm zu scheren. Diese harte Linie gegen die Anomie der Nazis, eine durch das gegenwärtige „politische Gleichgewicht“ auferlegte Vorgehensweise, schließt auch Aktionen von Revoltierenden mit ein und bereitet den Weg für eine neue Angriffswelle gegen Menschen, die den Kampf weiterführen. Der „demokratische Bogen“, schlimmer noch, die „antifaschistische Front“ zielt genau auf dasselbe ab. Es ist lediglich ein weiteres politisches Spiel zu dem Zweck, die systemischen Kräfte gegen jeglichen „Extremismus“ zu bündeln. Wir möchten diejenigen, die plötzlich die antifaschistische Front entdeckt haben, daran erinnern, dass es den Kampf gegen Faschismus bereits gab, bevor die Nazis in das griechische Parlament einzogen, und dass er seit Jahrzehnten von Tausenden von Menschen geführt wird, die von Faschisten angegriffen wurden und die Faschisten angegriffen haben. Dieser Kampf muss sich noch enorm verstärken; eine wesentliche Grundbedingung dafür ist, alle Kräfte des autoritären Spektrums auszuschließen, die sich opportunistisch Antifaschisten nennen. Die Goldene Morgendämmerung, die herrschenden politischen Parteien und die ewig apologetische, sich selbst als Opfer darstellende Linke sind die Fliegen, die den Scheißhaufen der Macht umschwirren.

Die sich auf derselben Wellenlinie wie die Regierungen befindlichen Fernsehsender zusammen mit dem ganzen Rest der konservativen Presse porträtieren sich als Antifaschisten. Die Abkömmlinge der mavragorites [der Schwarzhändler während der Nazibesatzung in Griechenland] in ihrer Ministerkostümierung verurteilen heuchlerisch die faschistischen Messerstechereien als Teilnehmer eines Spiels, das „Kampf gegen Faschismus“ betitelt wird. Gutbezahlte Journalisten skandieren Arm in Arm mit Politikern „Nein zu Faschismus“. Es ist tragikomisch, dass diese untergeordneten Papageien es wagen, von Antifaschismus zu sprechen, dieselben, die durch jahrzehntelange systematische Propaganda gegen „ausländische Kriminelle“ die Goldene Morgendämmerung gefördert und den Nationalstolz angestachelt haben, nachdem die nationale Fußballmannschaft ein paar Treffer gelandet hatte. Das Fernsehen, das es leicht hat, seine Zuschauer zu verdummen, hat seinen Teil dazu beigetragen, dass das Stimmvolk sich im Glauben wiegt, von den Eiern Platos abzustammen und aufgrund seiner Weißhäutigkeit vom Schicksal zu Großem bestimmt zu sein.

So wurde ein Klima der Toleranz von Aggressionen und Folter an Menschen erzeugt, in den Straßen wie auf Polizeirevieren, bis hin zur Toleranz von Morden, wie der tödliche Messerangriff auf Shehzad Luqman am 17. Januar 2013 in Petralona durch die Faschisten Christos Stergiopoulos und Dionisis Liakopoulos. Der Fahrkartenkontrolleur, der den 19jährigen Thanassis Kanaoutis am 13. August 2013 in Peristeri bei einer Busfahrkartenkontrolle ermordete, ist der typische Kannibale, der durch Arbeitsdschungel, soziale Unsicherheit und Wirbelsturm im Gehirn erschaffen wird. Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, war der Mord an Pavlos Fyssas am 18. September 2013 in Amfiali durch das Mitglied der Goldenen Morgendämmerung Giorgos Roupakias. Durch ihn wurde die Kettenreaktion in Gang gesetzt, welche die Regierung versucht, zu ihrem Vorteil zu drehen. Das Kapital gebärt den Faschismus, der Staat zieht ihn auf, und die kritische Masse der Wähler, die Idioten, aber nichtsdestoweniger verantwortlich sind, liefert die Grundlage und den Brennstoff. Die Logik, nach der die Verantwortung an Politiker oder Gewerkschafter abgegeben wird, auf der einen Seite und die Gehirnwäsche durch Massendomestizierungsmedien auf der anderen Seite haben zu der gegenwärtigen Faschisierung eines beträchtlichen Teils der Gesellschaft geführt. Individuen, die in Angst leben, da sie den Aufstieg in höhere Gesellschaftsschichten nicht geschafft haben, obwohl sie über Leichen gegangen sind, und auf die Rettung durch einen Messias-Führer hoffen, sind die idealen Unterstützer einer faschistischen Partei.

Die Rolle der Goldenen Morgendämmerung ist es immer gewesen und ist es noch, die Drecksarbeit für das System zu erledigen, den Vortrupp zu stellen für die extremsten Maßnahmen des Staates. Nationalistische Gruppierungen existieren, um jene Teile der Bevölkerung zu terrorisieren und zu disziplinieren, die durch die gesetzlichen Mittel des Staates nicht genügend in Angst versetzt werden können, um sie von radikalen Lösungen abzuhalten. Wir sollten nicht die Dutzende von Angriffen mit Tötungsabsichten auf migrantische und lokale Arbeiterinnen und Arbeiter vergessen wie auch die gezielten parastaatlichen Angriffe, die aus Gründen von schierem Glück und Unzulänglichkeit der Durchführung nicht zu dem (von ihnen) gewünschten Ziel geführt haben. Die Handgranate, die am 24. Februar 2009 vor dem sozialen Zentrum für Migrantinnen und Migranten [Steki Metanaston] in Exarchia während eines Treffens von Kriegsdienstverweigerern explodierte; die Bombe beim ehemaligen Xenia Hotel auf dem Berg in Parnitha, die am 10. Juli 2010, ein paar Tage nach einer zweitägigen von Anarchisten organisierten Veranstaltung entdeckt wurde (ein Fall, der zur Verhaftung Christos Loukopoulos, eines Handlangers mit Verbindungen zur Goldenen Morgendämmerung, führte), sind einige Beispiele für Aktionen der Rechten.

Natürlich müssen Organisationen wie die Goldene Morgendämmerung und dergleichen entsprechend konfrontiert werden, besonders wenn sie selbst das Gewaltniveau erhöhen, doch darf darüber nicht vergessen werden, was das primäre Ziel ist, nämlich ihre Auftraggeber: der Staat und die Bosse, das Finanzestablishment; Kapitalisten wie Bobolas, Vardinogiannis, Kouris und die Politiker, die sie unterstützen und von ihnen unterstützt werden wie die politischen Familien von Venizelos, Karamanlis und Mitsotakis; diejenigen, die an den Schaltstellen des Staatsapparates sitzen, Berater und Chefs der Exekutive wie Provopoulos [gegenwärtiger Direktor der griechischen Zentralbank] und Kranidiotis [enger Berater des gegenwärtigen Premierministers Antonis Samaras] und die designierten Wissenschaftler und Journalisten zu ihren Diensten.

Antifaschistin und Antifaschist zu sein bedeutet, gegen das System zu sein, das Faschismus ausbrütet. Die einzige Front, die sich gegen den Faschismus stellt, ist dieselbe, die gegen Staat und Bosse kämpft.

Kräfte des Revolutionären Bogens

PS. Wir senden unsere kameradschaftlichen Grüße und Solidarität an die Kämpfenden in Gefangenschaft. Stärke für die des doppelten Bankraubs Beschuldigten in Velventos, Kozani, deren Verhandlung am 29. November 2013 in Athen beginnen wird.

Montreal, Kanada: Sabotage von Fahrzeugen des Ministeriums für Öffentliche Sicherheit

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Kürzlich haben wir dem Parkplatz des Ministeriums für Öffentliche Sicherheit von Quebec in der Fullum Str. 600, Montreal, einen Besuch abgestattet und die Dienstfahrzeuge mit Abbeizmittel behandelt und die Reifen zerstochen.

Das Ministerium für Öffentliche Sicherheit von Quebec ist unter anderem für die Oberaufsicht der Stadt- und Provinzpolizei und auch der Provinzgefängnisse zuständig. Im Endeffekt ist das  Ministerium für alle Aspekte der Haftbedingungen in Quebec verantwortlich: vom Verhalten der Polizei bis zu dem, was in den Kantinen verfügbar ist.

Während wir das hier schreiben, laufen zwei Beispiele von Widerstand gegen das Gefängnissystem in Kanada. Erstens der Hungerstreik von in Ontario, ohne jegliche Anklage, gefangenen MigrantInnen. Sie sind trotzdem in Haft und erwarten ihre Abschiebung. Ihre Forderungen sind u.a. eine bessere Behandlung und das Ende der Haft für MigrantInnen, gegen die keine Anklage erhoben wurde. Sie befinden sich in der 5. Streikwoche.

Zweitens ein Arbeitsstreik in vielen Bundesgefängnissen im ganzen Land als Protest gegen die Kürzung des Lohnes in allen Bundesgefängnissen. Die Regierung rechtfertigt die Kürzung damit, dass sie den Gefangenen Essen und ein Dach über dem Kopf gebe. Nun müssen die Gefangenen also nicht nur die Gefängnisse mit ihrer Arbeit erhalten, sondern auch noch dafür bezahlen, dass sie eingesperrt sind. Diese Lohnkürzung ist Teil einer breiteren Verschärfung der Bedingungen für die Gefangenen: wie längere Strafen,strengere Voraussetzungen zur bedingten Entlassung,doppelte Belegungen  in den Zellen und weniger Programme im Gefängnis.

Solidarität mit den kämpfenden Gefangenen – für das Ende aller Gefängnisse und der Polizei.

Und für Youri und Guillaume – Gefangene des G20 von Toronto, im Provinzknast von Bordeaux, Montreal, eingesperrt.

Quelle 1, 2, 3

Paris, Frankreich: Sabotage der Abschiebungsmaschinerie

Feuer den Knästen

LASST UNS DIE ABSCHIEBEMASCHINE SABOTIEREN!

Sonntag Nacht, 22. September 2013, gingen in der Rue Montiboeuf, im 20. Bezirk von Paris zwei Fahrzeuge des Roten Kreuzes (Peugeot 208 und Peugeot Modell „Partner“) in Rauch auf. Alle wissen,  dass das Rote Kreuz an der Einkerkerung und Abschiebung der Sans Papier beteiligt ist.

Unsere Absicht war, den Flüchtigen aus den staatlichen Abschiebegefängnissen (Centres de Rétention Administrative – CRAs), den Meuterern des Mesnil-Amelot Abschiebelagers und allen kämpfenden Gefangenen ein kleines Zeichen der Komplizenschaft zu senden.

Draußen, genauso wie drinnen. Lasst uns die Abschiebungsmaschine und jegliche Einsperrung  angreifen! Feuer den Knästen und ihren KollaborateurInnen!

FEUER DEN KNÄSTEN!

In der Nacht des 6. Oktober ging ein Lieferwagen der bedeutenderen Bau- und Konzessionsgesellschaft) angewidert vom eigenen Leben als  Knastkolloborateur in der Rue Docteur Gley, im 20. Bezirk von  Paris von selbst in Flammen auf. Seine letzten Worte waren: „Feuer den Knästen! Feuer denen, die sie bauen!“

WIEDER EIFFAGE…

In der Nacht des 26.Oktober ging in der Rue Fréres Flavien, im 20. Bezirk von Paris ein Fahrzeug von Eiffage Energie in Flammen auf.

Lasst uns Alle angreifen, die Knäste bauen!

Wandbilder gegen den Bau des neuen Polizei- und Justizzentrums in Zürich

In der Nacht vom 7. auf den 8. November 2013, haben wir in einem Park in Zürich einige Wände verschönert.

Gegen den Bau des neuen Polizei- & Justitzzentrums!
Fuck the Police!

Text: „Das Gefängnis ist die tragende Struktur der Gesellschaft, in der wir leben. Eine fortschrittliche, erzieherische, permissive Gesellschaft, eine Gesellschaft, die sich von aufgeklärten Politikern führen lässt, gegen jeglichen Einsatz der harten Manier, eine Gesellschaft, die schockiert auf die mehr oder weniger weit entfernten Massaker blickt, die die Landkarte der Welt übersäen, diese Gesellschaft, die von so vielen anständigen Bürgern bewohnt scheint, nur darauf achtend, der Natur nicht zu schaden und möglichst wenig Steuern zu bezahlen, diese selbe Gesellschaft, die sich fern von der Barbarei und vom Schrecken glaubt, hat das Gefängnis vor der Tür. Die Existenz eines Ortes, an dem Männer und Frauen in entsprechend eingerichteten stählernen Käfigen eingesperrt gehalten werden, unter der Aufsicht von anderen Männern und anderen Frauen, die einen Schlüssel in der Hand halten, ein Ort, an dem Menschen Jahre für Jahre ihres Lebens verbringen und nichts tun absolut nichts, ist das höchste Zeichen der Schändlichkeit. Nichts kann das Gefängnis verändern. Es ist eine Eiterbeule, die die Gesellschaft erfolglos zu verstecken versucht. Sowie die Mediziner des 17. Jahrhunderts, die die Pest behandelten, indem sie Salben auf die Beulen strichen, aber die Ratten weiterhin zwischen den Abfällen tummeln ließen, so versuchen unsere Fachleute von heute auf allen Stufen der Gefängnishierarchie Schambedeckungen aufzustellen, um diesen oder jenen grausameren Aspekt des Gefängnisses zu verbergen , ohne sich zu überlegen, dass die einzige Möglichkeit, das Gefängnis anzugehen, darin besteht, es zu zerstören. Es zu zerstören, ohne dass davon ein Stein auf dem anderen bleibt.“

Hamburg: Angriff auf Staatsanwaltschaft

Die Staatsanwaltschaft wurde in der Nacht des 24.10. mit Steinen und Farbe angegriffen.

Flüchtende, Suchende, Unzufriedene, Unterdrückte…
Wir machen ihnen Sorgen!

Gesetze, Papiere, zu kontrollieren, zu funktionieren,
an den Grenzen ein tägliches Morden!

Uniformen in den Straßen, ihre Ordnung zu schützen.
Wir müssen uns heute erheben und nicht morgen!

Athen: BekennerInnenschreiben zur Brandstiftung an einem Fahrzeug im diplomatischen Dienst

In den frühen Morgenstunden vom Freitag, den 11. Oktober 2013 haben wir an der Kreuzung der Pyrras- und Delacroixstraße in der Gegend von Neos Kosmos in Athen einen Kleinbus des diplomatischen Korps mit dem Kennzeichen CD 93-3 in Brand gesetzt.

Diese Aktion ist von ganzem Herzen unseren Gefährten, die wegen des Doppelraubs in Velventos (Kozani) strafrechtlich verfolgt und Ende November vor Gericht stehen werden gewidmet, und außerdem als Erinnerung an den ermordeten Antifaschisten Pavlos Fyssas gedacht.

Wir sollten uns nicht an das Bild von Angst und Tod gewöhnen. Wir sollten gegen den gegenwärtigen Totalitarismus mit allen verfügbaren Mitteln Widerstand leisten.

Wir schaffen unsere eigenen Strukturen, wir stärken und erweitern unsere solidarischen Beziehungen und wir schaffen die Grundlagen für Anarchie und Kommunismus. Soziale Revolution, die einzige Lösung…

BrandstifterInnen mit Gewissen

* Die Verhandlung für den Doppelraub in Velventos soll am 29. November 2013 stattfinden. Verhandlungsort ist das Berufungsgericht in der Loukareosstraße in Athen. Angeklagte Gefährten sind Andreas-Dimitris Bourzoukos, Dimitris Politis, Nikos Romanos, Yannis Michailidis, Fivos Harisis-Poulos und Argyris Ntalios.

Athen: Angriff auf faschistisches Nest in Peristeri

Ich würde wirklich gerne gemeinsam FaschistInnen jagen…

Am 13. Oktober, spät in der Nacht, wurde das faschistische Fitnessstudio in der Thivonstraße in der Gegend von Peristeri, das Apergis gehört, mit Farbe und Steinen angegriffen. Apergis, seit vielen Jahren organisiertes Mitglied der Golden Morgendämmerung war die rechte Hand des Parlamentariers der Goldenen Morgendämmerung Panagiotaros und Trainer der patriotischen Miliz.

Militanten Antifaschismus in alle Stadtteile!

Quelle

Schweiz: Wandbild in Zürich

In der Nacht vom bla bla bla zum bla bla bla, haben wir in einem Park in Zürich den Klappentext zum Text in offener Feindschaft auf eine Wand gesprüht.

Manchmal braucht man nicht zwingend ein Plakat um lange Inhalte zu vermitteln.

Gegen den Bau des neuen Polizei- und Justizzentrums in Zürich!

Für eine Welt ohne Autorität und Knäste!
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Mehr lesen: i, ii, ii

Espoo, Finnland: Bankautomaten demoliert als Reaktion auf den Mord von Pavlos Fyssas

Transparent in Arta, Griechenland: “Staat + Nazis = derselbe (Drecks)laden”

In der Nacht vom 18. zum 19. September 2013 wurden mehrere Bildschirme von Bankautomaten in Espoo (Ballungsraum Helsinki) zerstört. Diese Aktion war eine Reaktion auf den Mord an Pavlos Fyssas von einem Mitglied der neonazistischen Goldenen Morgendämmerung.

Antifaschistischer Kampf heißt auch Action gegen Kapitalismus. Faschismus ist ein Symptom des Kapitalismus und eine wachsende Gefahr für – unter anderem – die ArbeiterInnenklasse, MigrantInnen und sexuelle Minderheiten.

Helsinki, Finnland: Griechische Botschaft demoliert

Athen, 25.09.2013

In der Nacht vom 23. auf den 24. September 2013 wurde die Fassade der griechischen Botschaft in Helsinki verwüstet.

„In Gedenken an Pavlos Fyssas, der Kampf geht weiter!“ wurde an die äußere Mauer gesprüht. Zudem wurde die Wand der Botschaft mit anarchistischen Symbolen und die Fenster des Treppenhauses mit Farbbomben dekoriert.

Mit diesem Akt gedenken wir Pavlos Fyssas, der von einem Mitglied der neofaschistischen Partei Goldene Morgendämmerung ermordet wurde. Tagtäglich schüren Nationalstaaten und die Europäische Union Krieg gegen Arme und Aufständische. Nazis machen die Drecksarbeit im Namen der politischen EntscheidungsträgerInnen. JedeR UnterdrückerIn ist unser Feind.

Wir vergessen nicht unsere GenossInnen, die zum Ziel von Angriffen und Repression geworden sind. Für diese Art von Aktionen brauch mensch nur eine Sprühdose und die Bereitschaft zu handeln.

Die Fortführung des Kampfes ist der beste Weg, unseren GenossInnen zu gedenken!

Besançon, Frankreich: Angriffe aus Solidarität mit Sonja Suder

In der Nacht zum 15. September wurde der Zeitarbeitsagentur Randstadt, die sich am Anfang der Allee Carnot befindet, ein Fenster zerstört.

Dieses Loch wurde im Zusammenhang einer internationalen Kampagne für die Freilassung von Sonja Suder geschaffen, die seit zwei Jahren im Hochsicherheitstrakt der JVA Preungesheim in Frankfurt einsitzt. Ihr werden verschiedene Angriffe in den späten Siebzigern vorgeworfen.

Einige Nächte vorher wurde „Freiheit für Sonja Suder“ auf eine Mauer in der Nähe gesprüht, und die Bankfiliale der Crédit Agricole gegenüber dem Chaprais Friedhof mit Steinen angegriffen, was zwei größere Beschädigungen an der Fassade hinterließ.

Für Sonja und Alle, die es verweigern sich der Herrschaft zu unterwerfen!

Ein unerwünschter Nachtschwärmer

Exarchia, Athen: BekennerInnenschreiben für Brandanschlag auf Polizeibus in Erinnerung an Pavlos Fyssas

Schande ist kein Job.

Acht Stunden im Umkreis eines Polizeibusses an der Kreuzung Charilaou-Trikoupi-/ Didotou-Straße in Exarchia stehend, sich wundernd, wenn man mit „Flaschen“ und durch Steinwürfe angegriffen wird. Empfänger von Hass und Wut, die unser gesamtes Leben durchdringen. Für das, was ihr seit. Für das, was wir sind. Für diejenigen, denen ihr dient. Für das, wofür wir kämpfen.

Acht Stunden in Folge und jetzt ist die Zeit für die Nachtschicht, am 19. September 2013 um 22.00 Uhr. Neue Schweine sind gekommen, um euch zu ersetzen. Nach einem Smalltalk betretet ihr alle zusammen den mobilen Schweinestall.

Aber ihr müsst euch uns stellen, wenn ihr am wenigsten damit rechnet, wenn ihr mit eurem Arsch auf dem Sitz eures Polizeibusses sitzt, erschöpft von diesem Dreck, den ihr einen Beruf nennt.

Zwei Blöcke weiter, an der Kreuzung von Charilaou-Trikoupi und Dervenion-Straße, haben GefährtInnen darauf gewartet, dass der Polizeibus sich in Bewegung setzt. Sie nehmen ihre Positionen ein, warten noch ein bisschen länger und dann verschieben sie Müllcontainer und blockieren die Straße. Die 10-liter Benzinkanister werden unter das Fahrzeug platziert. Die Bullen schaffen es gerade noch rechtzeitig und verlassen den Bus, bevor sie sehen, wie der erste Molotow.-Cocktail das entflammbare Material entzündet. Sie haben Angst in ihren Augen.

Ein anderes Mal, an einem anderen Ort, werden wir auf euch warten.

Pavlos lebt unter uns.

Quelle

Thessaloniki, Griechenland: Direkte Aktion in Gedenken an Pavlos Fyssas

In der Nacht des 19. September einen Tag nach der Ermordung Pavlos Fyssas in Piräus im Bezirk Keratsini entschlossen wir uns, die Ladenfront der faschistischen Cafeteria „Astoria“, die sich im Bezirk Kalamaria in Thessaloniki befindet, zu demolieren. Die ist ein Treffpunkt von Mitgliedern der Goldenen Morgendämmerung, in der die organisatorischen Wiederzusammenführungen der faschistischen Zellen von Kalamaria passieren.

Schlagt die Faschos, wo immer sie sein mögen.
Die Feindschaft wird anhalten…

Quelle