London: Scheiß auf die Olympischen Spiele 2012

Die Eröffnungszeremonie der Olympischen Sommerspiele 2012 in London ist auf den 27. Juli angesetzt. Eine Gruppe von AnarchistInnen organisiert einen massenhaften Protest gegen die Spiele:

Aufruf zu Protesten gegen die Olympiade am Freitag, den 27. Juli. Getroffen wird sich um 18:00 Uhr an der South Bank under der Waterloo Brücke (London). Wir werden dann um 19:00 Uhr loslegen, die Straßen zu blockieren und Chaos rund um das West End zu stiften. Verbreitet die Nachricht bitte so weit es geht. Lasst es uns richtig groß werden lassen! Scheiß auf die Olympischen Spiele 2012!

Quelle

[ABC Berlin] Neue Ausgabe des ‘Sägeblatt’

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Wir verweisen auf die lesenswerte Broschüre des Anarchist Black Cross Berlin mit aktuellen Informationen zu Repression, Solidarität, Gefangenen und ihren Kämpfen.

Außerdem weisen wir nochmal auf das Konzert am 1.8. 2012 in der Köpi (Berlin) hin, das vom ABC Berlin organisiert wird.

Be updated! Keep on fighting!

Solidarität mit den anarchistischen Bewegungen weltweit!

Rom: Elf Jahre nach dem G8-Gipfel in Genua werden DemonstrantInnen zu Haftstrafen verurteilt

Nach Berichten von linksunten.indymedia bestätigte am 13. Juli 2012  der erste Senat des Obersten Gerichtshofs (Kassionsgerichtshof – das höchte Gericht im italienischen Justizsystem) teilweise die harten Urteile gegen die 10 beschuldigten AktivistInnen.

Verfolgt wegen der Straßenkämpfe gegen den G8-Gipfel in Genau im Juli 2001 wurden zwei Menschen bis zu 15 Jahren Knast verurteilt. Drei haben eine Strafmilderung von 9 Monaten bis zu einem Jahr ihrer mehrjährigen Haftstrafe erfahren, während 5 erneut Rechtsmittel gegen ihre Verurteilung einlegen können. Was die anderen angeht, so können ihre Verurteilungen nicht länger juristisch angefochten werden. Demzufolge werden fünf Menschen eingeknastet und fünf weitere haben eine Wiederaufnahme des Verfahrens vor sich.

Alle Protestierenden wurden aufgrund derselben Anklage verfolgt und verurteilt: “Plünderung und Verwüstung” (was einem Vergehen wegen schweren Landfriedensbruch nahe kommt, jedoch schwerer wiegt). In Wahrheit setzte die Judikative jedoch den sogenannten Codice Rocco durch, ein Paragraph, der sich in die Ära des Faschismus zurückverfolgen lässt.

Wir würden es schätzen, wenn ihr mit weiteren Gegeninformationen aus erster Hand beitragen könntet.

Rom, Italien: Endgültige Urteile durch den Obersten Gerichtshof (Kassionsgerichtshof) für die Bullen, die in der Schlächterei in der Diaz Schule während des G8-Gipfels in Genua involviert waren

Athen, Griechenland: Text des anarchistischen Kollektivs ‘Feuerkreis’ in Solidarität mit den 10 verfolgten KämpferInnen von Genua

Update von Gipfelsoli:

Der italienische Kassationsgerichtshof hat am vergangenen Freitag ein hohes Urteil gegen zehn angeklagte AktivistInnen teilweise bestätigt: Wegen der Kämpfe gegen den G8-Gipfel in Genua 2001 und damit verbundenen Sachbeschädigungen sollen fünf italienische GenossInnen bis zu 14 Jahre Knast absitzen. Der Richterspruch ist nicht anfechtbar.

Marina (12 Jahre 3 Monate) und Alberto (10 Jahre) haben ihre Strafe bereits angetreten, während Francesco (14 Jahre) und Vincenzo (13 Jahre) für die Polizei unauffindbar sind. Ines (6 Jahre 6 Monate) erhielt wegen ihres kürzlich geborenen Kindes Haftverschonung. Fünf weitere können ihre Strafen (zwischen 7 und 11 Jahren) überprüfen lassen und müssen sie voräufig nicht absitzen.

Poznan, Poland: Antifaschistische Demonstration

Heute, 30.06.2012 fand in Poznan (Posen) unter dem Motto “Schneidet der extremen Rechten den Sauerstoff ab” eine antirassistische Demonstration statt. Mehr als 150 Menschen demonstrierten in den Straßen des Stadtzentrums, um ihren Widerstand gegen Neonazigruppen zu zeigen, welche versuchen, ihre Präsenz in öffentlichen Räumen der Stadt zu etablieren.

Die Masse rief antirassistische und antifaschistisch Parolen, informierte PassantInnen über die Gefahr von marginalisierten, aber gewalttätigen Rechtsaußen-Gruppen wie der ONR, den Wielkopolska “Patrioten” oder den “autonomen” Nationalisten. Außerdem wurde Flyer bzgl. eines Boykotts der Treffpunkte  “Guesthouse” und “U Honzika” verteilt, welche von Maciej Witzberg und Jana Iżyckiego betrieben werden, die ihre Grundstücke nutzen, um faschistische Aktionsgruppen zu finanzieren und ihnen Raum für ihre Treffen bieten. Maciej Witzberg selbst beteiligte sich an einem Angriff auf ein Do-It-Yourself Festival des besetzten Hauses Rozbrat (den wir hier auf polnisch beschrieben haben).

Die Demonstrierenden betonten auch die Heuchelei der Autonomen Nationalisten, die heute – am Tag  “zu Ehren” der ‘Helden von Poznan’ vom Juni ’56 – zu tragen kam. Es ist nicht überraschend, dass sie zu den Feierlichkeiten der ArbeiterInnen an dem Cegielski Fabriktor fernblieben. Sie sind nur an der Ausbreitung ihrer kranken Ansichten interessiert, die auf Hass und sozialer Exklusion beruhen, was die Negation der Freiheit darstellt.

Die TeilnehmerInnen der Demonstration kündigten an, dass jeder Versuch, diese Ideen und “Rezepte” zur Lösung von sozialen Problemen zu verbreiten, mit den Antworten begegnet wird, die sie verdienen. In Poznan – wie auch an anderen Orten – gibt es keinen Platz zur Verbreitung totalitärer Ideologien!

Quelle

La Paz, Bolivien: Kommuniqué von Henry Zegarrundo, der in U-Haft im Knast San Pedro sitzt

Terror äußert sich vornehmlich durch Verfolgung, Repression und Inhaftierung für jene von uns, die die Ideologie der Angst durchbrechen. Eine Ideologie, die durch die ‘Kommunikations’-Medien bekräftigt und durch jene, die sie sklavenhaft akzeptieren – ob sie sie mit ihnen übereinstimmen oder nicht – zementiert wird.

Macht strebt nach dem SOZIALEN TOD durch Einkerkerung, trachtet nach der Verminderung des Individuums durch die MORAL DER VERNICHTUNG. Aber bis hierhin habe ich nicht eines dieser beiden durch den Staat entwickelten Phänomene durchgemacht; das einzige, was sie bisher geschafft haben, ist es, dass ich mich freier als je zuvor fühle, obwohl ich hinter dicken Wänden eingesperrt bin.

Die meiste Zeit denken wir, dass die Macht unser einziger Feind ist. Aber wir haben andere Feinde, die als AnarchistInnen getarnt sind. Solche Feinde sind jene, die Vorwürfe erfinden oder falsche Beschuldigungen auf der Grundlage von Mutmaßungen gegen jene von uns aussprechen, die eingesperrt sind. Dann veröffentlichen diese unmoralischen Gestalten Unterstützungsbotschaften und leugnen gleichzeitig, Erklärungen gegen mich ausgegeben zu haben. Solange sie weiterhin jedeN zufriedenstellen möchten, werden sie mit ihren Lügen weitermachen und sich Geschichten ausdenken, um ihre dreckigen Ärsche zu retten, die so dreckig wie ihre eigenen Existenzen sind.

Nina und ich wurden durch Renatto Vincenti (der unter den Gefangenen des 29. Mai und Mitglied der OARS (Anarchistische Organisation für die Soziale Revolution) ist) beschuldigt. Jener, der sich verpflichtete, mit den ErmittlerInnen weiterhin zu ‘kollaborieren’, wobei das schlimmste ist, dass die Funktionäre des Staates ihm blind vertrauen. Schließlich hat jedeR verzweifelt Erklärungen gewählt, die auf Annahmen beruhen; sie wurden besiegt, ohne dass sie je bekämpft wurden. Ich hoffe, dass Vico nicht in das Spiel der Angst eingetreten ist.

Ich möchte eine Sache klarstellen: Politische habe ich mich immer von hierarchischen, patriarchalen, speziesistisch und aktivistischen Organisationen (typisch für politischen Parteien) distanziert. Ich vertraue nicht auf Dogmen, Märtyrer und Helden, daher bin ich weder Teil von OARS noch von RED VERDE (Grünes Netzwerk), wie jene Mächtigen es – auf der Grundlage von dem, was Renatto in seiner Stellungnahme geäußert hat – gern  glauben möchten; zumal Mitglieder der OARS auch in der RED VERDE involviert sind. Was für ein Widerspruch oder?

Ich kenne die FAI-FRI nur durch ihre Kommuniqués, die sie veröffentlichten. Gewiss wird jedoch die Schreibweise mit ‘x’ (die paritätische Schreibweise im Spanischen) als ein Beweis gegen mich verwendet werden, sobald die ErmittlerInnen dieses Kommuniqué lesen werden.

Anarchie bedeutet nicht, in unserer theoretischen Abgeschlossheit zu bleiben. Es geht darum, Freiheit in die Praxis unseres Alltags zu verwandeln. Wir müssen uns von den VerräterInnen und heimtückischen Gestalten abspalten, weil dies ansonsten bedeuten würde, den anarchistischen Kampf zu verraten und niederzuknienen, zu lügen, andere zu beschuldigen, Angst auszulösen. In der Theorie bedeutet Verrat, jemanden zu betrügen, der/die etwas mit dir selbst zu tun hatte; aber – in diesem speziellen Fall – bedeutet Verrat durch Lügen dasselbe – oder vielleicht sogar schlimmeres – wie sich selbst zu betrügen, obgleich ein Diskurs aufrecht erhalten wird, der jedoch über Worte nicht hinausgeht.

Was mich glücklich macht, ist, dass mensch dort draußen Solidarität, Freiheit und Kampfgeist riechen kann, der trotz aller Inhaftierungen weitergehen muss. Es ist jetzt noch wichtiger als je zuvor, weiter zu kämpfen, zu debattierren, Nachrichten zu verbreiten, zu diskutieren und Texte zu veröffentlichen. Es ist ziemlich unangenehm zu wissen, dass sich einige distanziert haben, obwohl sie weiterhin radikale Diskurse nutzen. Aber das betrübt mich überhaupt nicht, da es allemal besser ist, wenige zu sein als eine Herde, die einfach nur den Entscheidungen von anderen folgt.

Das ist erstmal alles; Ich drücke meine Solidarität mit allen Geiseln des Staates aus und sende ihnen jede Menge Stärke, Grüße, Küsse und Umarmungen.

Das Echo der solidarischen Menschen in Peru, Ecuador und sonstwo auf der Welt hat diesen Ort erreicht.

Stärke der TIPNIS (Verteidigungskämpfe des ‘Isiboro Sécure Nationalparks und der indigenen Gebiete’)! Obwohl ich mit der Umsetzung des neunten (‘national indigenen’) Marschs nicht übereinstimme, verfolge ich täglich alles, was passiert von hier drin und hoffe, dass weise Entscheidungen getroffen werden, weil wir wissen, dass der Staat betrügen und Zwiespalt sähen wird, um seine kapitalistischen Gesetze einzuführen. Die beste Strategie, die ich sehe, ist es, genau am selben Ort des Konflikts, im Isiboro Secure selbst, zu kämpfen.

Ich danke meiner Familie und meinen FreundInnen, altbekannt und unbekannt für andere, die mir einen Besuch abstatteten. Ich wiederhole meine Grüße an all jene, die sich entschieden haben, alltägliche KämpferInnen zu sein, die in der Lage sind, Angst und Terror zu begegnen.

Henry Zegarrundo
Anti-autoritärer Anarchist

Quelle: ABC Mexico
Einige Hintergrundinformationen zum Fall: i, ii

Athen: Die griechische Justiz unterwirft sich dem Druck der Terroreinheit

Savvas Xiros wurde bis jetzt nicht in das Krankenhaus von Thessaloniki verlegt, er ist immer noch in den Kerkern des Koridallos Gefängnisses. Der Staatsanwalt von Piräus eröffnete erneut den Fall von Savvas Antrag für eine Aussetzung der Vollstreckung seiner Urteils. Der Staatsanwalt fordert nun, dass der Gefangene nicht in einem Krankenhaus seiner Wahl behandelt wird – wie es ihm laut Gesetz zusteht – sondern die Wahl von der Antiterrorismuseinheit der griechischen Polizei getroffen wird.

Der Fall wird am Dienstag, den 19. Juli im 1. Drei-Mitglieder-Strafgericht von Piräus wieder angehört. Es handelt sich um das selbe Gericht, dass Savvas Antrag bewilligt hatte und entschied, dass sein Urteil für fünf Monate ausgesetzt wird, um ihn in das Krankenhaus AHEPA in Thessaloniki zu verlegen, dass zustimmte, den Patienten nach den rechtlichen Bestimmungen zu behandeln.

Athen: Umsonstbasar am Sonnabend, organisiert von der Versammlung der EinwohnerInnen aus Vyronas, Kaisariani, Pangrati

Video vom “Umsonstbasar am Sonnabend”, der am 9. Juni am zentralen Eingangstor von Alsos Pangratiou in Athen stattfand und auf Tausch/Wiederverwendung basiert

Termine für die nächsten Freiluftbasare in den Stadtteilen Vyronas, Kaisariani und Pangrati:
Sonnabend, 14. Juli, um 19:30 Uhr (griechischer Zeit), auf dem Tsirakopoulou Plath in Vyronas
Sonnabend, 8. September, 19 Uhr (gr. Zeit), auf dem Varnava Platz in Pangrati

vkp.squat.gr / Kontakt E-Mail: tapitourgeio[at]gmail[dot]com

Agrinio, Griechenland: Apertus Squat von Faschos angegriffen

Am 10. Juli, nur einen Tag nach einer direkten Aktion, die durch AntifaschistInnen in der Stadt Argrinio erfolgreich durchgeführt wurde, begab sich ein sehr gefährlicher Brandanschlag auf das besetzte Haus Apertus. Es folgt das Kommuniqué der HausbesetzerInnen:

Dienstagnacht, den 10. Juli, kurz vor Mitternacht, wurde das freie soziopolitische besetzte Haus Apertus mit einem Sprengsatz angegriffen und dadurch beschädigt. Außerdem brach im Hof des besetzten Hauses ein Feuer aus. Das Haus selbst war zu diesem Zeitpunkt leer, niemand wurde verletzt. Die Explosion konnte im gesamten Bereich Aghios Dimitrios gehört werden. NachbarInnen eilten zu dem Gebäude, löschten das Feuer und alarmierten sofort die Leute vom HausbesetzerInnenplenum.

Seit nunmehr zwei Jahren ist das besetzte Haus Apertus ein Ort für politische Treffen und Kollektivierung, das darauf abzielt, nicht einfach nur zu funktionieren sondern Solidaritätsstrukturen aufzubauen und soziale Kämpfe in der ganzen Stadt bekannt zu machen. Deshalb haben wir neben politischen Events, Diskussionen, Buchpräsentationen, Filmvorführungen, kollektiven Festivals etc. im besetzten Haus auch Umsonstbasare, Theaterstücke etc. in anderen Teilen der Stadt organisiert.

Wir müssen nicht unbedingt Spionagewissen haben um zu verstehen, dass dieser Angriff einer Rotte nur aus den Kreisen der Neonaziorganisation Chrissi Avgi/Goldene Morgendämmerung kommen kann. Eine Organisation, die wie eine Schlange im sozialen Bereich dieser Stadt herumkriecht, Gift in ihrem Kielwasser verströmt und in ihrer Fixierung auf die Nation versucht, Unkraut unter den Unterdrückten zu sähen, während sie eine informelle repressive Reserve des Staates darstellt… Eine Organisation, die in ihrem Versuch ihre wahre Rolle zu verschleiern vorgibt, anti-systemisch, wohltätig und gegen die Memoranden zu sein, was nichts anderes als die Verwaltung des Kapitalismus in der Krise darstellt. An welchem Ort die AnhängerInnen der Goldenen Morgendämmerung auch immer auftreten, überall versprechen sie den Leuten, die gewillt sind, ihnen zu folgen, dass sie ihnen bei der Lösung ihrer Probleme helfen werden; ihnen helfen werden, eine (SklavInnen) Arbeit zu finden, ihnen ermöglichen, ohne Angst shoppen zu gehen, so sagen sie… In der Region um Agrinio verteilen sie Versprechen, dass sie ein für alle Mal das “Romakriminalitätsproblem” lösen werden, in Wirklichkeit schwebt ihnen ein Pogrom vor, der direkt auf den Hitlerfaschismus anspielt. Während sie auf der Bühne ihren Akt der Sozialarbeit und Legitimierung politischer Aktivitäten aufführt, stechen sie dahinter auf ImmigrantInnen ein und legen Brandsätze in selbstverwalteten Räumen. Diese beiden Tatsachen wurden in Agrinio somit bestätigt, durch den Angriff auf das besetzte Haus Apertus und den Angriff auf Roma, den die Neonazis in Panaitolio (einer Stadt die sehr nahe bei Agrinio liegt) inszeniert haben. Auf diese Weise erreichen sie eine moderne Apartheid. Die Verantwortung dafür tragen aber auch mehrere lokale Mainstreammedien, die seit langem das entsprechende Klima geschaffen haben, indem dies alles passieren kann.

Diese Probleme innerhalb der Gesellschaften, bleiben aber trotzdem ein Resultat der Natur des kapitalistischen Systems und der sozialen Beziehungen, die es etabliert. Kein Mensch bekommt allumfassende Hilfe, indem er einfach nur “die Goldene Morgendämmerung anruft”. Dieser Mülleimer der Goldenen Morgendämmerung, der heute so freigiebig Hilfe verspricht, wird morgen Gegenleistungen verlangen, wie ZuhälterInnen und PatronInnen es tun. Ihre Idee, der in den Bezirken patrouillierenden Korps hört sich schließlich nach einem sehr guten Geschäftsplan an. Wir bitten die lokale Gemeinde dringend darum, nicht auf die Lügen dieser wahnwitzigen Persönlichkeiten hereinzufallen, die hier den lokalen Kern der faschistischen Organisation formen und den Faschoschnauzen der Goldenen Morgendämmerung nicht zu erlauben, im Alltag der Menschen zu erscheinen. Wir bitten dringend darum, jedem/jeder aufstrebenden PatronIn der Sozialinteressen den Rücken zuzuwenden.

Die Historie der Krisen zeigt auf, wie sie zu einer Zuspitzung der Ausbeutung, Armut und gesellschaftlichen Faschisierung führt. Der Ausweg aus der Krise wird weder vom Staat noch vom Parastaat oder kriminellen Gangs kommen. Unsere Verteidigung gegen Krisen ist die gegenseitige Hilfe und Unterstützung, die Selbstorganisation, soziale Strukturen, GenossInnensschaftlichkeit und Solidarität. Nur dann können wir auf eigenen Beinen stehen und unsere Würde erhalten.

Die “störenden Vorfälle” (wie sie abwertend in der lokalen bürgerlichen Presse erwähnt werden), die mit den Versuchen der Goldenen Morgendämmerung begannen, in Agrinio Fuß zu fassen, sind keine “Vendetta” zwischen einigen Extremisten. Sie entstammen der ureignen Geschichte Agrinios… Die Gesellschaft in einer Stadt mit einem tiefgreifenden kämpferischen Hintergrund, mit einem Gedächtnis an Blutvergießen während Arbeitskämpfen, Massenhinrichtungen und öffentlichen Strangulationen kann es nicht zulassen, dass die Nachkommen von InformantInnen, KollaborateurInnen der deutschen Tsoliades auf ihren Straßen, Alleen und Feldern als RetterInnen darstellen.

Unsere Antwort ist eine politische und kommt direkt von der Bewegung!
Nicht einen Schritt zurück!

Weder in Agrinio noch irgendwo anders
Zerschlagt die FaschistInnen in den Städten und Dörfern

11. Juli 2012
Apertus Squat
Kalivion Str. 70, Agrinio

Die GenossInnen in Agrinio antworten auf die wachsende faschistische Repression mit einem Aufruf zu einer antifaschistischen Demonstration auf dem zentralen Platz der Stadt am Dienstag, den 17. Juli, um 19 Uhr (griechische Zeit).

Korfu: Brandanschlag auf das besetzte Haus Draka führt zu großflächigen Schäden

Am Freitagabend, den 13. Juli, gegen 20:30 Uhr brach ein Feuer in dem Gebäude des Hausprojekts und politischem Squat Draka aus. Das besetzte Haus befindet sich in einer der zentralsten Straßen der Stadt Korfu. KeinE Genosse/Genossin war im Gebäude, als das Feuer ausbrach, es gab keine Verletzten. Das Feuer zerstörte allerdings einen erheblichen Teil des Gebäudes (das gesamte Obergeschoss des besetzten Hauses brannte aus – Video).

Innerhalb der letzten 1,5 Jahre wurde drei Gebäude in der Stadt Korfu angegriffen: das Elaia Squat, die jüdische Synagoge (beide Brandanschläge ereigneten sich im April 2011) und jetzt das besetzte Haus Draka.

Update: Es folgt ein Auszug der Erklärung des besetzten Hauses Draka zum Brandanschlag in der vergangenen Nacht. Der Text wurde auch während der Lautsprecherkundgebung verteilt, die heute (14.7.) stattfand.

“Es ist wohlbekannt, dass wir Beziehungen der Solidarität, GenossInnenschaftlichkeit, Gleichberechtigung und Freiheit entwickelt haben.

Es ist wohlbekannt, dass die einzigen Gründe für unsere Aktionen, Aktivitäten, Mentalität und Vorgehensweise vom Staat und Parastaat nur als feindlich wahrgenommen werden können – im Endeffekt sind sie nur zwei Seiten der gleichen Medaille.

Mögen sie behaupten, dass das Feuer durch einen Kurzschluss ausgelöst wurde, obwohl sie alle sehr genau wissen, dass das überhaupt nicht passieren kann, wenn es keinen Strom gibt, insbesondere, da die Stromzufuhr schon vor dem Feuer unterbrochen war.

Mögen sie behaupten, dass das Feuer aufgrund einer weggeworfenen Zigarette ausbrach, obwohl sie nur zu gut wissen, dass vor Ausbruch des Feuers niemand in den Räumen war.

Mögen sie behaupten, dass wir auf die eine oder andere Art sowieso verantwortlich, aber sie wissen sehr genau, dass alle von uns, die mit dem HausbesetzerInnenprojekt beschäftigt waren, niemals etwas derartiges zulassen würden, unter gar keinen Umständen. Wir würden das Haus eher mit allen Mitteln verteidigen.

Sie wissen auch genauso gut wie wir, dass es ganz eindeutig Brandstiftung war. Was auch immer irgendwer behaupten wird, unsere Meinung wird sich deshalb nicht ändern.

Die InteressentInnen, die das Gebäude in Beschlag nehmen und ausbeuten wollten sind nur zu gut bekannt.

Es ist bekannt, dass die Neonazis von Chrissi Avgi/Goldene Morgendämmerung ein Büro in der Alexandra Allee (wo sich das besetzte Haus befindet) eröffnen wollen.

Es ist bekannt, dass in den letzten 1,5 Jahren drei Gebäude in der Stadt Korfu durch Brandanschläge abgebrannt sind: Elea Squat, die jüdische Synagoge and nun das Draka Squat. Lasst uns auch darauf hinweisen, dass die TäterInnen dieser Anschläge niemals gefunden wurden und immer noch auf freiem Fuß sind.

Was nicht bekannt sein mag ist, dass das besetzte Haus Draka nicht eine Summe seiner Wände oder Stockwerke ist, die wir aber trotzdem nicht verlassen wollen (und falls es machbar ist, beabsichtigen wir sobald wie möglich zu Restaurieren). Bei Draka geht es um unsere ganzen Ideen, Beziehungen; es ist die Welt, die wir uns vorstellen und aufzubauen versuchen; es sind alle und jedEr Einzelne, die zu dem Projekt stehen; jene Leute, mit denen wir gemeinsame Werte teilen; es geht darum, was wir alle sind und diese Materialien sind nicht brennbar.”

Griechenland: Großrazzia in Thessaloniki

Am 2. Juli 2012 fand in der Stadt Thessaloniki eine umfangreiche Polizeioperation mit Razzien in zwei besetzten Häusern, Hausdurchsuchungen und massiven Präventivfestnahmen (die Menschen wurden sogar in ihren eigenen Wohnungen und in mehreren Straßen festgenommen und nach ein paar Stunden auf den Polizeiwachen wieder entlassen) sowie Verhaftungen, statt.

Gegen 6.30 Uhr stürmten Polizeieinheiten den anarchistischen Treffpunkt Nadir und verhafteten die Leute, die sich in dem Gebäude aufhielten. Die Bullen stürmten dann auch das besetzte Haus Ortanotrofio und verhafteten dort auch Menschen.

Die griechischen Medien stellten diese Razzien sofort in Verbindung mit einem Polizeifall, indem es um die Vorkommnisse in den letzten Monaten in dieser nordgriechischen Stadt geht.

Zur Hölle mit den Polizeisöldnern und den herrschenden Medien… Uns ist allen bewusst, dass die Justiz und die Bullen, in diesem eskalierenden Krieg gegen den internen Feind, die dominante Propaganda loyal bedienen werden.

Trotzdem können wir nicht wirklich unterlassen zu erwähnen, dass es sich bei diesen Spekulationen um die “Vorkommnisse in den letzten Monaten” tatsächlich um die ernsten Konflikte zwischen Einzelpersonen und/oder Kollektiven in Thessaloniki handelt, die (zumindest theoretisch oder für außenstehende Beobachter) mit denselben politischen Orten in Verbindung stehen, aber vermeintlich oder bewusst selbst verschiedene Tendenzen und Denkweisen in vielen Fällen gegeneinander verteidigen (in einigen auch mit öffentlichen Kommuniqués). Es gibt viele Fakten über einen vorgeblich internen Konflikt innerhalb der aktiven politischen Orte des breiteren libertären Milieus in Thessaloniki, über die ganz bewusst nicht berichtet wurde und es könnte passieren, dass diese Angelegenheit niemals öffentlich annalysiert werden wird. Aber wir können über die große Gefahr refletkieren, die sich hinter solchen Zerwürfnissen versteckt, jetzt, da die Repression hart zuschlägt und durch die Razzia offensichtlich GenossInnen beider “Seiten” dieses Streits betroffen sind.

Lasst uns unsere unverhandelbare Unterstützung für die Verhafteten zeigen, bevor wir uns einer konstruktiven (Selbst)Kritik zuwenden. Immer und zuerst Solidarität; Freiheit für alle GenossInnen.

Athen: Gericht in Piräus-Koridallos entscheidet, dass N-17-Mitglied Savvas Xiros für 5 Monate in ein Krankenhaus verlegt werden kann

Am 5. Juli 2012 haben die drei Richter des Amtsgerichts von Piräus entschieden die Haft des haftunfähigen Savvas für 5 Monate zu unterbrechen und akzeptierten damit einen seiner unzähligen diesbezüglichen Anträge. Er kann dadurch in das stattliche AHEPA Krankenhaus von Thessaloniki verlegt werden und wird dabei die ganze Zeit unter strengster Bewachung durch Bullen stehen.

Dadurch kann das inhaftierte Mitglied der Revolutionären Organisation 17. November – der unter extrem ernsten Problemen mit seinem Augenlicht, dem Gehör und seinen aus bisher unbekannten Grund anschwellenden Beinen; er selbst vermutet eine bakterielle Infektion durch die Haftbedingungen – endlich das so genannte Krankenhaus des Kerkers von Koridallos verlassen.

Savvas musste sich zahlreicher Operationen unterziehen, nachdem eine Bombe, die einen Streik der Matrosen in Piräus unterstützen sollte, in seinen Händen explodiert worden war. Eigentlich bereits klinisch tot wurde er – wie andere griechische Freiheitskämpfer auch – künstlich am Leben erhalten und vierzig Tage zwecks Verhör unter Drogen gesetzt, also übelst gefoltert. In seinem Buch “Guantanamo auf Griechisch” versucht er diese Zeit zu rekonstruieren, was ihm hervorragend gelingt und mensch begreifen lässt, dass die Junta in Hellas nie aufgehört hat zu existieren.

In seinem Berufungsverfahren, das 2007 endete, bekam er 5 Mal Lebenslänglich, plus 25 Jahre, plus eine Geldstrafe von 22900 Euro.

Paris: Rückmeldung von den Antiterrorismusprozessen gegen sechs GenossInnen

Hier folgt das Protokoll von den Prozessen gegen sechs GenossInnen, die im Mai 2012 geführt wurden – das Urteil wurde am Montag, den 25. Juni um 13:30 Uhr gesprochen.

Um eine detailliertere Übersicht über den Fall auf Französisch zu bekommen, schaut auf mauvaises intentions vorbei

Franck wurde nicht schuldig gesprochen, alle Anklagen gegen ihn fallengelassen; ihm steht es zu, um Reparationen für die 6 Monate U-Haft zu klagen, die er bereits abgesessen hat.

Ivan wurde für die Verweigerung der DNA-Identifikation freigesprochen, aber für den Rest der Anklagen schuldig gesprochen; er wurde zu 12 Monaten Haft verurteilt (von denen 6 Monate zur Bewährung ausgesetzt wurden); sein Antrag auf Nichteintrag in der Führungsakte wurde abgelehnt.

Bruno wurde für die Verweigerung der DNA-Identifikation freigesprochen, für den Rest der Anklagen schuldig gesprochen; er wurde zu 12 Monaten Haft verurteilt (von denen 6 Monate zur Bewährung ausgesetzt wurden).

Damien wurde für die Verweigerung der DNA-Identifikation freigesprochen, für den Rest der Anklagen schuldig gesprochen; er wurde zu 24 Monaten Haft verurteilt (von denen 12 Monate zur Bewährung ausgesetzt wurden).

Inès wurde in allen Anklagepunkten schuldig gesprochen; sie wurde zu 30 Monaten Haft verurteilt (von denen 18 Monate zur Bewährung ausgesetzt wurden). Ihr Antrag auf Nichteintrag in der Führungsakte wurde abgelehnt.

Javier wurde in allen Anklagepunkten schuldig gesprochen; er wurde zu 36 Monaten Haft verurteilt (von denen 24 Monate zur Bewährung ausgesetzt wurden). Sein Antrag auf Nichteintrag in der Führungsakte wurde abgelehnt.

Zusätzlich dazu wurden alle versiegelten Gegenstände (die von der Polizei und/oder dem Gericht beschlagnahmt wurden) konfisziert.

Beachte, dass die Zeit der U-Haft, die die GenossInnen bereits abgesessen haben, fast der gesamten Haftlänge entspricht (der “harten Gefängnisstrafe”), also ist die Chance gering, dass einer von ihnen ins Gefängnis zurückkehren muss. Diejenigen, die noch ein paar Wochen oder Monate Haftstrafe absitzen müssten, müssen vor einem speziellen Rechtsrat erscheinen (dem “J.A.P.”), der über den Vollzug ihrer Urteile entscheiden wird.

Der terroristische Charakter dieses Falls wurde auch aufrechterhalten.

Alle Urteile entsprechen entweder genau den anfänglichen Forderungen der Staatanwaltschaft, oder sind ein bisschen milder (in Inès und Javiers Fall) – natürlich mit Ausnahme Francks, der von allen Anklagen freigesprochen wurde.

Die Staatsanwälte und auch die Verteidigung haben zehn Tage Zeit, um in Berufung zu gehen. (Updates werden hier hinzugefügt)

Quelle

Griechenland: Antifaschistische Aktion in Ioannina

Die parlamentarischen FaschistInnen streben danach einen Konsens zu erkaufen, indem sie Geld auf den lokalen Markt Ioanninas und darüber hinaus schmeißen. Antifaschistische GenossInnen wollten jedEn GeldrafferIn daran erinnern, dass wer mit den Neonazis Geschäfte macht nicht nur Profite macht sondern sie auch Schäden einbringen…

Die Neonazis der Chrissi Avgi/Goldene Morgendämmerung delegierten in ihren Anstrengungen in der Stadt Ioannina aus ihren Löchern zu kommen, die Bedruckung von Aufklebern und Schlüsselbändern ihrer Gang an den Druckereiladen A. Exarhos, der sich in der Riga Fereou Str. 3 befindet.

Am Freitag, den 29. Juni besuchten AntifaschistInnen mit dem Ziel ein klares Zeichen zu setzen, dass jegliche Kollaboration mit den Nazis nicht toleriert werden und nicht unbeantwortet bleiben wird den Laden Exarhos und zerstörten alle Faschomaterialien. Es kam zu einer verbalen Konfrontation, der Slogan “Krieg gegen die Unterstützer des Faschismus” wurde and die Fenster des Ladens geschrieben und sämtliche gedruckte Neonazi-Aufkleber, die gefunden wurden, wurden zerstört.

Zypern: “Würden Sie gerne für uns arbeiten? Dann müssen Sie 25 Euro im Voraus zahlen!”

Auf der Webseite der Cyta Hellas erfahren wir, “Die Telekommunikationsbehörde Zyperns, auch bekannt als Cyta, wurde 2007 als Tochtergesellschaft der Nationalen Telekommunikationsorganisation Zyperns in Griechenland gegründet, mit dem Ziel ihre Strategie der Expansion ihrer Aktivitäten im Ausland umzusetzen.”

Und wie könnte dieses bekannte Unternehmen auch nicht expandieren, wenn es von Bewerber_innen 25 € im Voraus, als Voraussetzung für die Zusendung von Bewerbungsunterlagen verlangt?

Ja, du liest richtig; wenn potentielle Mitarbeiter_innen sich gerne um eine der Stellenausschreibungen in dem speziellen Geschäft bewerben möchten sind sie, mit den eigenen Worten des Unternehmens verpflichtet, “den Betrag von 25 € zu zahlen, um ihre Bewerbung einzureichen (der betreffende Preis muss vor der endgültigen Abgabe für jede einzelne Bewerbung in voller Höhe bezahlt werden).” Die Klammern wurden offensichtlich ausschließlich dazu benutzt, um uns verständlich zu machen, was von uns gefordert wird.

Um die Sache noch klarer zu machen fügt das Unternehmen in derselben Notiz in hechtender Eile noch hinzu, dass “Die verlangte Gebühr für die Einreichung der Bewerbung beträgt 25 € und wird nicht erstattet.” Dieses Unternehmen ist so schlicht und einfach…

Jene, die dachten, dass die konstant erweiterte Offensive gegen Arbeiter_innen nicht zu “wir werden bevor wir arbeiten bezahlen, um arbeiten zu dürfen” ausgeweitet wird, denkt noch einmal nach. Cyta zeigt den Weg.

Ohne jeglichen weiteren Kommentar, ihr könnt euch die betreffende Mitteilung der Stellenausschreibungen in Zypern selbst auf der Webseite des Unternehmens cyta.com.cy durchlesen (auf Griechisch).

Quelle: Katalipsi Esiea
“Katalipsi Esiea” steht für die Versammlung der Lohnarbeiter_innen, verschiedener prekärer Arbeiter_innen, Erwerbsloser und Student_innen der Mainstreammedia-Sparte in Griechenland. Dieses Projekt wurde kurz nach den Riots im Dezember 2008 gegründet, genauer während der Besetzung des ESIEA-Gebäudes in Athen (dem Hauptsitz der Journalistengewerkschaft der Athener Tageszeitungen), die vom 10. bis zum 16. Januar 2009 dauerte. Die Genoss_innen veranstalten wöchentliche Versammlungen und führen bis zum heutigen Tage Aktionen zur Gegeninformation durch.

[Griechenland] Eine Woche in der rassistischen Hölle: Eine Welle der Gewalt markiert den Beginn des neuen Parlaments in Griechenland

Griechenland steht am Beginn einer extremen Zunahme rassistischer Pogrome. Um einen Eindruck von der Gewalt zu bekommen, wollen wir nur kurz wiedergeben, was in den sieben Tagen seit der Parlamentswahl vom 17. Juni auf den griechischen Straßen an rassistischen Übergriffen vor sich gegangen ist. Die Aufzählung ist schockierend, doch die Realität übersteigt diese noch um Längen.– Der 17.6., früh am morgen: Aus der Masse an Fußballfans, die den Sieg der griechischen Mannschaft über Russland feiern, löst sich eine ca. 70-köpfige Gruppe und attackiert Einwanderer auf dem zentral gelegenen Omonia-Platz in Athen. Sie halten Busse an und attackieren nicht-griechische Passagiere, schlagen und treten auf sie ein, und bedrohen jedeN, der/die sich ihnen dabei in den Weg stellen will. Ähnliche Angriffe finden auch weiter westlich statt, auf dem Attiki-Platz im Hot-Spot von Agios Panteleimonas, und an der Kreuzung Acharnon-Galatsiou, wo ImmigrantInnen in einem nahegelegenen Park von einer Gruppe Biker angegriffen werden. Diese benutzen hier ihre Helme als Waffen. Es gibt ebenso Berichte, dass dieselbe Gruppe wenige Minuten zuvor die lokalen Filialen der linken Parteien SYRIZA und ANTARSYA verwüstet und angezündet hat.

– 17.6., früh am Morgen: in Chania auf der Insel Kreta attackiert eine vierköpfige Gruppe mit Messern und Eisenstangen zwei 23 und 27-jährige Albaner die am Strand von Nea Chora geschlafen haben und stiehlt ihnen ihre Handys und Decken. Die beiden Opfer enden im Krankenhaus.

– 17.6., 23.50 Uhr: Eine Gruppe Golden-Dawn-Anhänger attackiert einen Einwanderer in der Athener U-Bahn-Station “Attiki”. Der Angriff wird von einem Passanten gefilmt, der anscheinend mit einem Freund am Telefon spricht (in Untertiteln auf der Aufnahme werden die Schreie der Faschisten und die Hilferufe des Immigranten widergegeben). Der Angriff ist nur ein Ausschnitt aus einer Nacht der Gewalt, in der die Golden-Dawn-Anhänger den Sieg ihrer Partei bei den Parlamentswahlen feiern.

– 17.6., die Nacht der Wahlen: Im Athener Polizeihauptquartier bestätigen die polizeilichen Elite-Truppen zum zweiten Mal in zwei Monaten die gängige Assoziation von Polizei und Faschisten, indem sie in überwältigender Mehrheit für Golden-Dawn stimmen. In einigen Fällen haben über 50% der lokalen Polizeieinheiten für die neo-faschistische Partei gestimmt.

– 17.6. später Abend: Wieder in Chania wird ein 25-jähriger obdachloser Ägypter mit einer Eisenstange angegriffen. Die Attacke ist so brutal, dass sich das Opfer einer Notoperation unterziehen muss während der die Ärzte seine Niere entfernen. Drei Tage später verhaftet die Polizei einen 39-jährigen Griechen, der an dem Angriff beteiligt war. (Es ist die einzige berichtete Festnahme in dieser Liste widergegebenen Angriffe).

– 18.6., zwischen 15 und 15.30 Uhr: zwei Jugendliche schlagen mit Knüppeln auf nicht-griechische Straßenhändler in Alimos ein. Mehrere Badegäste stehen tatenlos herum und beobachten das Geschehen. Nur vier Mädchen reagieren, indem sie die Angreifer anschreien.

– 18.6., 21.30 Uhr: Ein 23-jähriger Pakistani fährt auf dem Fahrrad entlang der Hauptstraße zwischen Corinth und Loutraki von der Arbeit nach Hause und wird von zwei Griechen auf einem Mottorad angehalten, die ihn fragen ob er pakistanisch ist. Er streitet dies ab, da er weiß, dass dies die typische Weise ist auf die die rassistischen Überfälle beginnen. Einige Minuten später wird er von einer sechsköpfigen Gruppe auf drei Motorrädern gejagt und attackiert, die mit einem Holzknüppel auf ihn einschlagen. Das Opfer überlebt und landet im Krankenhaus. Als der Vorfall der Polizei gemeldet wird, ist von einem Konflikt zwischen Pakistanis die Rede. Im Anschluss nimmt die Polizei 10 Illegalisierte (Immigranten ohne Papiere) fest, als diese ihren verletzten Freund im Krankenhaus besuchen.

– 20.6.: Zwei Jugendliche attackieren Straßenhändler in Palaio Faliro, nur einige Kilometer von Alimos entfernt.

– 21.6., 15.30 Uhr: in Kalamaki, auf derselben zu Palaio Faliro und Alimos gelegenen Küstenseite von Athen, attackiert eine zehnköpfige Gruppe khaki-tragender Angreifer migrantische Straßenhändler.

– 23.6., zwischen 13.30 und 14.30 Uhr: Eine Bande von GD-Anhängern auf Motorrädern fährt auf den Agios Giorgios-Platz im Athener Vorort Nikaia, geht in jeden Laden der von Nicht-Griechen geführt wird und bedroht die Immigranten, den Landen zu verlassen. Sie drohen ihnen Gewalt an, sollten sie in einer Woche immer noch hier sein. Sie erkundigen sich ebenso in dem Viertel nach den Namen von Vermietern die Zimmer an Immigranten vergeben. Ihr “Besuch” wird genauestens von der Polizei beobachtet, die zu keinem Zeitpunkt eingreift.

– 23.6., Abend: In dem industriellen Slum von Elaionas nahe des Zentrums Athens eskaliert ein Vorfall zwischen griechischen Anwohnern und Nicht-Griechen, als eine Gruppe von 20 Schlägern auftaucht und beginnt, die Nicht-Griechen zu jagen. Sie schlagen mit Knüppeln auf sie ein und verwüsten im Anschluss die Häuser von vier Immigranten. Als die Polizei eintrifft nimmt sie die Illegalisierten fest und fährt davon. Ein verletzer Immigrant muss auf den Kopf der pakistanischen Gemeinde in Griechenland warten, der ihn mit seinem Auto aufsammelt und ins Krankenhaus fährt. Gegen 23 Uhr eskaliert die Situation erneut und die lokalen griechischen “Normalbürger” attackieren die verbliebenen Miganten. Die Polizei kommt erneut und nimmt wiederum 20 Einwanderer ohne Papiere fest.

Zur Ergänzung dieses kurzen Eindrucks des Schicksals von EinwandererInnen in Griechenland wollen wir im Folgenden von einem Vorfall berichten, der am letzten Tag der ersten Woche nach den Wahlen passierte. Er verdeutlicht, was es für die EinwandererInnen bedeutet, Griechenland zu verlassen, was die Faschisten und die meisten Griechen von ihnen verlangen.

Am 23. Juni wurden zwei Flüchtlinge tot in einem Lastwagen aufgefunden, der die Fähre von Patras nach Ancona in Italien verlassen hatte. Die zwei Afghanen waren erstickt, während 18 weitere ihrer Schicksalsgenossen mit unterschiedlichen Verletzungen und Atemwegsproblemen ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Kaum einer der oben genannten Fälle, von dem Angriff in Chania abgesehen, fand Erwähnung in den Mainstream-Medien.

Die Eskalation der Gewalt ist zum Teil Folge des Aufstiegs rassistischer, neo-faschistischer und fremdenfeindlicher Politik in Griechenland in den letzten Monaten. Die Wahlen des 17. Juni brachten zum zweiten Mal in zwei Monaten die neo-faschistische Partei “Goldene Morgendämmerung” (GD) mit nahezu 7% der Stimmen in das griechische Parlament.

Sie brachten zudem die konservative “Nea Demokratia” unter der Führung von Antonis Samaras an die Macht, einem ständigen Vertreter fremdenfeindlicher und nationalistischer Positionen. Theoretisch sollten seine extrem rechten Tendenzen durch seine Koalitionspartner der sozialdemokratischen PASOK und der Reformisten der Demokratischen Linken unter Kontrolle gehalten werden. Doch die Erstgenannten haben sich in den letzten Jahren durch die Einrichtung von Flüchtlingslagern bereits eindeutig hervorgetan, und Letztere leiden bestenfalls unter der selben Verirrung aller Reformisten, die auf ihrem Weg vergessen, dass sie die kleinste Partei in dieser politischen menage a trois darstellen.

Doch es gibt ebenso eine klare strategische Entscheidung der extremen Rechten, durch zunehmende Eskalation eine Welle des Rassismus auszulösen, während der durch verschiedene Vorfälle ein landesweites Progrom vorangetrieben wird, das nicht nur die Einwanderer zwingen soll das Land zu verlassen, sondern das die gesamte politische Agenda weiter an den rechten Rand verschieben soll.

Diese Rechte muss gestoppt werden.

Quelle

Athen: Bekennerschreiben zu den Brandanschlägen der Revolutionary Groups of Terror Dispersion (CCF/FAI-IRF)

Wölfe können nicht eingesperrt werden; sie können nicht gezähmt werden

Der folgende Textausschnitt ist den anarchistischen Revolutionären Yannis Michailidis und Dimitris Politis gewidmet, die von den Behörden aufgrund ihrer mutmaßlichen Beteiligung in der anarchistischen revolutionären Organisation CCF gesucht werden und sich niemals ergeben werden! Unsere Feuer sollen ihnen Stärke geben und unsere Asche die Spuren unserer Brüder verwischen.

“Wenn ich mich umsehe, wird mir schlecht. Auf der einen Seite die Wissenschaftler, denen ich Glauben schenken soll, damit ich nicht ignorant bin. Auf der anderen Seite die Moralisten und Philosophen, deren Vorschriften ich akzeptieren soll, damit ich nicht brutal bin. Dann kommt das Genie, das ich glorifizieren soll und der Held, vor dem ich mich zu verbeugen habe.

Dann kommen die Genossen und Freunde, die Idealisten und Materialisten, die Atheisten und Gläubigen und eine riesige Horde von definierten und undefinierten Affen, die mir ihre guten Ratschläge unterbreiten und mich schließlich auf den rechten Weg bringen wollen. Weil der Weg, den ich gehe, (natürlich) falsch ist, genauso wie meine Ideen, meine Gedanken, mein gesamtes Dasein falsch sind.

Ich bin ein falscher Mensch. Sie – arme Verrückte – sind besessen von der Idee, dass das Leben sie zu Priestern berufen hat und sie eine Zeremonie ihrer größten Missionen leiten, wenn sie Menschlichkeit als ihre größte Bestimmung bezeichnen…

Diese armen, pathetischen Bestien – vernarbt durch Scheinideale und verklärt durch Aberwitz  – können nie die tragischen und heiteren Wunder des Lebens verstehen, da sie nie sehen, dass sich Menschlichkeit nicht auf irgendein großartiges Schicksal beruft. Wenn sie irgendetwas davon verständen, würden sie zumindest gelernt haben, dass ihre sogenannten Neigungen in der Tat kaum das Verlangen besitzen, das eigene Rückgrat zu brechen, indem sie Abgründe überbrücken, die einen vom anderen trennt.

Aber was ich bin, ist egal.

Und das Krächzen dieser verschiedenfarbigen Elstern dient nur dem Zweck, die persönliche und edle Weisheit zu erhellen. Oh, apostolische Affen der Menschheit und des gesellschaftlichen Fortschritts, hört Ihr nicht etwas donnern über euren Phantomen?

Hört, hört! Es ist ein durchdringendes Dröhnen meines wilden Gelächters, das überkopf in die Höhe poltert!

[Renzo Novatore, unter dem Pseudonym Brunetta, der Brandstifter]

Zuallererst sollten wir klar machen, dass es nicht das Ziel dieser Analyse ist, eine Theorie zu formulieren. Stattdessen ist sie verfasst als ein Mittel zur Verbreitung eines revolutionären Verständnisses und zielt grundlegend auf die praktische Etablierung (-Ermächtigung) von kollektivem Widerstand gegen jede Autorität, auf die gleiche Weise, wie die Macht persönliche Beziehungen schwächt und den Alltag dekontextualisiert, ab.

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Thessaloniki: Solikonzert für gefangene GenossInnen

Samstag, 23. Juni, um 21:00 Uhr auf der Wiese bei der Theologiefakultät (Aristoteles Universität Thessaloniki)

Konzert für die finanzielle Unterstützung von gefangenen KämpferInnen mit: Dinos Sadikis, Ektos Elenchou (‘Außer Kontrolle’), P.R.C (aus der Stadt Veria), Creepy Society, Home ’n’ Dry

Ich weiß, dass sie es niemals auf meine Füße absehen.
Der Verstand ist ihr Ziel.

Halt ihn zusammen, ja?
[Katerina Gogou]

Athen: Vierjähriges Bestehen des Grassroot-Servers ESPIV.NET – Do it Yourself Konzert und Party auf dem Strefi-Hügel in Exarchia

Cybrigade, das Kollektiv, das den freien Server espiv.net in Griechenland verwaltet, feiert heute (23. Juni) das vierjährige Bestehen  und organisiert eine Veranstaltung zur finanziellen Unterstützung. Das Event wird auf dem Strefi-Hügel in Exarchia stattfinden. Es wird Beiträge von Cybrigade geben und ebenso werden andere Texte von Projekten, die auf dem espiv-Server gehostet sind, verteilt.

Der Cyberspace – und der digitale Raum im Allgemeinen – beruht auf den Prinzipien der Freiheit und Autonomie. Seit 2008 versuchen GenossInnen der Cybrigade, Repression und Kontrolle sowie die Durchsetzung von dominierenden Ansichten in der online-Welt und darüber hinaus zu konfrontieren. Die zentralen Positionen des Kollektivs beruhen auf Autonomie, gegenseitiger Hilfe und der Verbreitung von Wissen. Es strebt eine Gesellschaft ohne gesetzliche Hierarchien, Unterdrückung oder Angst an. Die GenossInnen leisten Widerstand gegen jede Form des Rassismus, bürgerlichen Zwangs und ähnliche Ideologien. Sie unterstützen und fördern direkte Demokratie, Selbstbestimmung und Selbstverwaltung von gesellschaftlichem Vermögen, lokale Autonomie und die Wiederaneignung der Natur und der freien Meinungsäußerung.

Der Espiv-Server wurde errichtet für Basisbewegungen. Seit den vier Jahren des Bestehens in Griechenland, bietet der freie Server Infrastruktur für all jene an, die sich gegen die soziale Unterordnung auflehnen und Selbstbestimmung fordern. Zurzeit unterstützt das Projekt Individuen und Gruppen in Europa und Amerika.

Eure Solidarität wird den GenossInnen von Cybrigada helfen, ihr Angebot an Infrastruktur auszuweiten, um noch mehr Menschen einzubeziehen, die sich organisieren möchten und den Staat, die Bourgeoisie, die spießigen Illusionen und die dominanten Diskurse konfrontieren wollen.

 Samstag, 23. Juni, Lofos Strefi (Strefi-Hügel), Exarchia, Athen

20:00 Uhr Do It Yourself – Konzert mit:

with Achaireftoi | Yponoia | Indico | Kill the Cat | So Uzd

Danach: Party bis in die frühen Morgenstunden

espiv.net

[Frankreich] WÄHLT NIEMALS…

Uns gefällt es, uns selbst als freie und ganze Frauen und Männer zu betrachten und nicht als in kleine Teile zerschnitte Wesen, die man in die institutionellen Schubladen des Staats oder in die Finanzschubläden der Chefs oder anderer Eigentümer zwängen kann. Aber es ist unschwer festzustellen, dass dies alles nur eine weitere Illusion ist. Tatsächlich gelingt es uns nicht, uns selbst zu gehören. Durch Geld und Zeit werden wir zum Besitz der Herrschenden. Unsere Zeit ist in kleine Brocken zerstückelt zur Unterhaltung der Politiker_innen, der Werbemacher_innen, der Bullen, der Richter_innen, der Sozial”hilfe”, der Chefs, der Medizin, der Gemeinschaften und der Familien. All jene verbünden sich früher oder später, ob sie sich dessen bewusst sind oder nicht, um uns zu zerteilen, uns gegeneinander aufzubringen, unserem Dasein ihren Sinn aufzudrücken, uns auszunehmen, uns einzugliedern, uns zu analysieren, uns zu bedrohen, uns zu kaufen und zu verkaufen, oder uns ganz einfach nur niederzuknüppeln.

Die Politiker_innen sind jene, die uns zum besten Preis einkaufen, um uns zum Schleuderpreis zu verschachern. Sie gehören zu jenen, die uns feuchte Augen machen, bevor sie unsere verfügbare Hirnzeit vergewaltigen. Sie geben vor, unsere Bestrebungen zu repräsentieren, während sie uns ihre aufzwängen – die soziale Knarre an der Schläfe. Im Tausch gegen einen Wahlschein versprechen sie uns Oasen in den Sandstürmen unserer Existenzen, in der Wüste des falschen Scheins und des Elends, die unglücklicherweise unsere langweiligen Leben besiedeln.

Bald ist es wieder so weit, eine neue Wahlfrist, die Schlammschlacht, die absolute Vorherrschaft der Ideologieteppichhändler. Aber wer ist noch bescheuert genug, aufrichtig daran zu glauben? Wer ist noch bescheuert genug, mit klopfendem Herzen wählen zu gehen, als wäre es das erste Rendezvous?

Ungefähr niemand; wir gehen wählen wie andere stempeln, wir gehen wählen wie wir arbeiten gehen, wir gehen wählen wie wir die Steuererklärung ausfüllen: der Sache absolut überdrüssig, mit gesenktem Blick und uns selbst hassend.

Einige geben sich offen als Vertreter_innen des Bürgertums, einige andere behaupten, sie würden die Armen und Unterdrückten repräsentieren; aber nichts ähnelt einer_m Vertreter_in des Bürgertums mehr als ein_e Vertreter_in der Armen und Unterdrückten.

Kein_e Kandidat_in wird jemals unseren Hunger danach repräsentieren, nicht mehr repräsentiert werden zu wollen; keine_r von ihnen wird je wirklich zwei Individuen zugleich repräsentieren können. Keine Wahl wird uns je frei machen können, uns unsere Leben zurückgeben können. Die Frage ist nicht, für wen oder für was wählen, die Frage ist: wählen, für welchen Zweck?

Bei den nächsten Wahlen, wie schon bei den vorherigen, werden wir uns enthalten, und wir laden jede_n ein, es uns gleich zu tun, nicht teilzunehmen an der eigenen Versklavung. Es geht allerdings nicht nur darum, sich zu enthalten und den Urnengang zu verweigern. Es geht darum, sie alle zu verbrennen und diese Welt in Flammen aufgehen zu lassen, die uns entwürdigt und entwertet. Es geht darum, uns unsere Leben wiederanzueignen, unsere Körper und unsere Würde. Und wenn Intelligenz nicht genügt, wird Gewalt den Rest tun.

Revolution.

GREIFEN WIR ALLES AN, WAS UNS SCHWACH MACHT UND UNS UNSERER LEBEN ENTEIGNET.
BEFREIEN WIR UNS VON DER POLITIK.

Anarchist_innen

Quelle

Italien: Große repressive Operation gegen AnarchistInnen

Seit dem 13. Juni gab es in Italien einen repressiven Angriff, Operation „Ardire“, auf AnarchistInnen und deren Projekte, wie z. B. Culmine, ParoleArmate und Informa-Azione. Über 40 Wohnungen wurden durchsucht, gegen 24 Personen wird ermittelt, unter anderem wegen der Mitgliedschaft in einer „terroristischen Vereinigung“. Acht AnarchistInnen sitzen seitdem in Untersuchungshaft.

Lies weiter hier i, ii, iii

(und auf Englisch hier)

Solidaritätsaktionen für die anarchistischen Gefangenen in der Türkei

Zum internationalen Aktionstag für die gefangenen türkischen AnarchistInnen fanden verschiedene Aktionen statt, die unseren GenossInnen Mut zusprechen sollen.

Schottland: Soliaktion im Faslane Peace Camp

Am Dienstag, dem 12. Juni, haben GenossInnen des Faslane Peace Camp in Schottland ein Transparent vor ihrem Camp gut sichtbar an einer viel befahrenen Landstraße, die zur Flottenbasis Faslane führt (Standort der britischen Atom-U-Boot Flotte), platziert. Diese Soliaktion fand im Zusammenhang mit den 30 Aktionstagen statt, die das 30-jährige Bestehen des Peace Camps markieren.

Wales: Soliaktion in Cardiff

Freiheit für die anarchistischen 1.-Mai Gefangenen in der Türkei!

Am 12. Juni wurde um 17:00 Uhr im Zusammenhang mit dem internationalen Solidaritätstag für die neun gefangenen AnarchistInnen in der Türkei ein Transparent in einem mehrstöckigen Parkhaus im Zentrum von Cardiff platziert und hunderte von Flyer verteilt.

Auf den Flyern war zu lesen:

Während der 1. Mai-Demonstration in Istanbul (Türkei) wurden die Gebäude von Banken und multi-nationalen Unternehmen zum Ziel in einer Reihe von Aktionen. Zwei Wochen später wurden zeitgleich die Wohnungen von AktivistInnen durchsucht und 60 Menschen in Verbindung mit diesen Aktionen festgenommen. Neun von ihnen bleiben weiterhin im Knast. Wir fordern die sofortige Freilassung der neun anarchistischen GenossInnen.

Solidarität mit den AnarchistInnen in der Türkei.

Die Flyer wurden in der gesamten Stadt verbreitet und viele Menschen nahmen sie mit Interesse auf. Das Transpi blieb eine gesamte Nacht am Parkhaus hängen, wurde jedoch am nächsten Morgen beseitigt.

Absolute Solidarität!

Feuer den Banken und Knästen!

Solidarität mit den gefangenen und verfolgten AnarchistInnen in Istanbul!

Wir dokumentieren einen Solidaritätsaufruf für anarchistische GenossInnen aus Istanbul:

Am 14.05 gab es eine Polizei-Operation gegen Anarchist_innen in Istanbul. Mehr als 60 Gefährt_innen wurden festgenommen, denen vorgeworfen wird, an den 1. Mai Riots beteiligt gewesen zu sein, bei dem der anarchistische Block Banken, Geschäfte und Institutionen angriff. 9 von ihnen sind immer noch im Knast und es drohen harte Gefängnisstrafen.

Zum 12. Juni wurde zu einem Aktionstag in Solidarität mit den von der Repression Betroffenen in Istanbul aufgerufen. Als einen Beitrag gibt es ein Soli-Plakat zum Ausdrucken und Plakatieren an dem Ort, an dem du lebst.

Solidarität mit den Anarchist_innen in Istanbul! Freiheit für alle Gefangenen!

Den offnenen Brief der gefangenen GenossInnen findet ihr bei ABC-Berlin.

Übersetzungsnetzwerk für Gegeninformation