Am Montag, den 4. Juni, wurde Stelle endlich aus den Koridallos Frauengefängnissen entlassen, weil sie die Grenze der 18-monatigen Untersuchungshaft erreicht hatte. Einschränkende Auflagen wurden ihr jedoch auferlegt (ebenso wie in dem Fall Takis Masouras und Nina Karakatsani, die ebenfalls unter Vorsichtsmaßnahmen freigelassen wurden), nachdem die jüngste Welle von neuen Verfolgungen gegen viele unserer GenossInnen in Bezug mit den 250 CCF-Angriffen in Umlauf ist.
Sofortige Freiheit für all Gefangenen des Staates!
„Ihr könnt alle Blumen abschneiden, aber ihr könnt nicht den Frühling verhindern“ – Ein Plakat, das während der Zeit des Streiks zirkuliert.
DIE GESETZE
Am Freitag, den 18. Mai 2012, sind in Montreal zwei neue Gesetze in Kraft getreten. Ihr Ziel ist es, die antikapitalistische Revolte zu ersticken, die aus dem studentischen Protest hervorgeht, welcher in dieser Provinz vor mittlerweile fünfzehn Wochen angefangen hat. Die Gesetze sollen die Ordnung wiederherstellen, sodass damit begonnen werden kann, die Maßnahmen des Sparplans in diesem Gebiet in die Tat umzusetzen.
Das erste Gesetz ist eine kommunale Regelung. Es zielt darauf ab, die Leute einzuschüchtern, sich während der Demonstrationen zu vermummen, indem ihnen Geldstrafen in Höhe von 1000$ bis 5000$ angedroht werden. Dieses Gesetz greift also bereits. Gleichzeitig strebt die Bundesregierung (le gouvernement fédéral) an, ein Gesetz durchzusetzen, das eventuell auf dem gesamten Staatsgebiet angewendet werden könnte und welches diejenigen mit maximal zehn Jahren Haft betrafen würde, welche ihre Identität verbergen „während sie an Massenunruhen teilnehmen“.
Die Kinder von König Ludd
greifen sich selbstgemachte Hämmer
und bringen sie nieder,
in Raserei,
wieder und wieder
bis sie die Welt der Maschine
ein für alle Mal zerstören
und ganz bleibt weder Ritzel noch Rad
damit jedes kleine Ding
jede einzelne Tat
aufhört, als Kopien herauszukommen
wir aufhören, als Nummern zu zählen
und Einer zum Herrn des Nichts wird
Die Kinder von König Ludd
greifen sich selbstgemachte Hämmer
und bringen sie nieder,
in Raserei,
wieder und wieder
bis sie die Zeit
endgültig kaputtschlagen,
damit wir die Geduld verlieren
und jeder, der durchs Feuer wandert
vor Freude weint
– wie die streunenden Hunde es tun –
im Laufe des Alltags
Der Anarchist Simos war in Untersuchungshaft im “Krankenhaus” der Koridallos Knäste und wartete auf seine letzte Verhandlung. Am 28. Mai berichtete Indymedia Athen, dass Simos in allen Anklagepunkten freigesprochen wurde – nachdem auch der Staatsanwalt auf Freispruch plädierte. Am 29. Mai wurde unser Genosse dann aus dem Knast freigelassen.
Freiheit für alle – jetzt! KeinE GenossIn darf allein zurückgelassen werden!
Für weitere Informationen zum Fall Seisidis sie hier und hier
Nach 24 Jahren Aktivität und Kampf organisierte das älteste anarchistische besetzte Haus – in der Lelas Karagianni Str. 37 (nahe Amerikis Platz) – am 18., 19., 25. und 27. Mai Veranstaltungen für junge und alte GenossInnen wie Filmvorführungen, selbstorganisierten Seminaren, Vokü und eine drogenfreie Party.
Der letzte Sonntag (27.5.) war kleinen Kindern mit kreativen Aktivitäten, Kinderlunch und einem Film gewidmet .
Im Folgenden dokumentieren wir einen Aufruf des ABC Belarus und rufen zur Unterstützung unserer GenossInnen auf:
Es ist schon ein Jahr vergangen, seitdem wir aufgerufen haben, eure Solidarität mit gefangenen Anarchist*innen aus Belarus zu zeigen. Heute sehen wir, dass die Gefangenen eine neue Solidaritätswelle brauchen. Es kann ihnen helfen früher aus dem Knast zu kommen. Deswegen rufen wir alle dazu auf, an den Solidaritätsaktionstagen von 30.6 bis 2.7 teilzunehmen.
Die Aktivisten Igor Olinewitsch, Nikolaj Dedok, Alexander Fratskewitsch, Artem Prokopenko, Pawel Syromolotov, Eugenij Waskowitsch wurden im Herbst 2010 festgenommen und später zu Haftstrafen von 3 bis 8 Jahren
verurteilt. Sie haben Angriffe auf die Symbole der Macht und des Kapitals verübt und sind schon seit fast zwei Jahren in Haft. In dieser Zeit haben die Genoss*innen und Verwandten dafür gesorgt, die Haft möglichst erträglich zu machen und eine möglichst schnelle Freilassung zu erwirken. Im Oktober 2011 wurden Nikolaj Dedok, Igor Olinewitsch und Alexander Frantskewitsch als politische Gefangene von Menschenrechtler*innen anerkannt. In den Urteilen von Artem Prokopenko, Pawel Syromolotow und Eugenij Waskowitsch sehen die Menschenrechts-NGO’s auch eine politische Motivation, die die Höhe der Strafe bestimmt hat.
Am Freitag, 25. Mai 2012 wurde in der Stadt Volos ein frisch gewählter Parlamentarier von der Neonazipartei Goldene Morgendämmerung beim Essen in einem Restaurant gesichtet. Er wurde schnell von lokalen Antifas, die bevor die Polizei ankam, den Ort des Geschehens schon wieder verlassen hatten, umzingelt und angegriffen.
Der frisch gewählte Abgeordnete (Iliopoulos) aß mit Kalampokas, dem rechte Schläger und Mörder des Lehrers Nikos Temporeras, der seine Schule während der Schulbesetzungen in Patras 1990-1991 vor den rechtsradikalen Verbrechern verteidigte.
Am 23. Mai 2012 sollte im Athener Gerichtshof der Prozess gegen Themis Skordeli, einer Kandidatin der Goldenen Morgendämmerung, stattfinden. Sie ist angeklagt, im Athener Stadtteil Agios Panteleimonas ImmigrantInnen Stichverletzungen zugefügt zu haben. Zur selben Zeit, als Skordelis Fall erneut verschoben wurde (auf September 2012), wurden die versammelten AntifaschistInnen im Gerichtshof auf ein anderes ihnen bekanntes Gesicht aufmerksam: Thanasis Plevris, ein ultrarechter Ex-Abgeordneter der LAOS-Partei und seit einigen Tagen Mitglied der ‘mitte’-rechten ND (Nea Dimokratia/Neue Demokratie) – ein weiteres Zeichen für die Radikalisierung der griechischen Rechten, wie dieser sehr gute Artikel bei Radio Bubble darlegt. Plevris und jene, die versuchten ihn zu beschützen, bekamen es ein wenig heimgezahlt für seine rechtsradikalen Hasspredigten gegen MigrantInnen.
Dreieinhalb Jahre ist es her, seit der infame Krieg gegen die ImmigrantInnen aus Aghios Panteleimonas ausgebrochen ist und du sorgtest dafür, dass du von Beginn an bei den täglichen Überfällen als Soldatin an der vordersten Front dabei warst.
Du warst an vorderster Front bei den „Säuberungen“ des Platzes und sogar bei der Schließung des Spielplatzes dabei. Du zogst durch die TV-Kanäle, auf denen du stolz dein rassistisches Gift auskotztest und es so in ein Medienspektakel verwandeltest.
Und als du dann überzeugt warst, dass jedEr in deiner Nachbarschaft, der/die einer anderen Religion angehört, oder aus einem anderem Land stammte, von Angst besessen war, organisiertest du auf anderen Plätzen, neue rassistische Parolen, dieses Mal etwas weiter entfernt.
Dann, in den Tagen der rassistischen Pogrome im Mai 2011 spieltest du wieder mit. Und ein paar Monate später, brachtest du sogar deine Freunde, die Bullen dazu, dich zusammen mit einem anderen Arschloch, mit derselben Ideologie wie deiner, vor Gericht zu zerren, angeklagt ImmigrantInnen Stichverletzungen zugefügt zu haben.
Am Ende schafftest du es auf die Kandidatenliste deiner geliebten Goldenen Morgendämmerung, eine Belohnung für all die Scheißarbeit, die du in diesen Jahren gemacht hast. Und bis dahin warst du davon überzeugt, dass alles super läuft.
Aber das Gedächtnis lässt sich nicht so einfach verarschen. Gerade wenn du denkst, dass du es ein für alle Mal im Mülleimer der Geschichte versenkt hast, springt es plötzlich ohne zu fragen direkt vor dir heraus. Themis, du warst ein wichtiges, symbolisches Kapitel dieser ganzen reaktionären Formationen, die sich als „Einwohnerkommittees“ bezeichneten. Aber deine Aktionen hatten allem voran, blutige Resultate. Und wir vergessen sie nicht. Deshalb entschlossen wir uns am 2. Mai 2012 dein Motorrad, im helllichten Tageslicht auf der Acharnon Straße, im Herzen deiner infamen Nachbarschaft, abzufackeln. Nur, damit du dich niemals und nirgendwo mehr sicher fühlen kannst. Wir wissen, dass ein paar abgefackelte Co2-Schleudern verglichen mit den Traumata, die du verursacht hast, nichts sind. Aber die Fehde geht weiter.
In dieser Videoreportage seht ihr, wie Themis Skordelis, von Minute 13:00 bis 13:42, ImmigrantInnen bedroht und beleidigt, bevor sie auf ihrem Motorrad wegfährt.
In den letzten paar Monaten intensivierte sich in der Innenstadt Athens, inner- und außerhalb der ASOEE (Wirtschaftsuniversität Athen), die staatliche Repression gegen migrantische StraßenhändlerInnen, StudentInnen und allen Menschen, die solidarisch an der Seite der Unterdrückten stehen. Die permanente Anwesenheit der Antiriot-Mannschaften und Zivibullen, die durchgängig und gemeinsam gezielte Angriffe durchführen, oft mit Tränengas im Umkreis des Universitätsgeländes und des Vorplatzes der ASOEE, sind um die Uni herum zum tagtäglichen Zustand geworden. Am 28. Mai fand wieder einmal eine durch ein Großkontingent der Polizei, Zivilbullen und mindestens 30 SchlägerInnen der Neonazipartei Chrissi Avgi/Goldene Morgendämmerung (bei denen beobachtet wurde, dass sie mit Helmen und Schlagstöcken ausgerüstet waren) am Haupteingang der ASOEE gegen ImmigrantInnen statt.
Das Plakat ist ein Soliaufruf mit ImmigrantInnen und UnterstützerInnen, der sich auf die Antirassismus- und Antifademo am Abend des 29. Mai bezog.
Hier folgt, was die StudentInnen der Uni zu der anhaltenden, repressiven Situation sagen:
Resolution der Generalversammlung der StudentInnenverbindung “Sotiris Petroulas” der ASOEE – 22. Mai 2012
Seit mehreren Monaten erleben wir nun einen Polizeistaat im Zentrum Athens, insbesondere im Umkreis der ASOEE, unter konstanter Präsenz von Polizeibussen und MAT-Einheiten (Antiriot-Mannschaften) und tagtäglichen Übergriffen auf StudentInnen und ImmigrantInnen auf dem Vorhof der Uni.
Der Höhepunkt dieses Polizeistaates- und terrors, war die Invasion Mittwochnacht, während des studentischen Wahlprozesses und als die Uni mit StudentInnen gefüllt war. Hier findet ganz klar ein Angriff auf kollektive und demokratische Prozesse statt, aber auch auf das Universitätsasyl, das zum Besitzstand der Bevölkerungsbewegung gehört. Die mit Leuten gefüllte Uni war für die Bullen auch ein idealer Ort, um ihre feindliche und terroristische Fratze zu bestätigen. Gegen 1 Uhr nachts am Donnerstag (17.05.), trafen zwei Polizeimotorräder vor dem Haupteingang ein. Als sie sahen, dass sich immer noch StudentInnen auf dem Unigelände befanden, stürmten fast 20 Polizisten der DELTA Motorradeinheit den Vorhof, sie schwangen ihre Knüppel und begannen junge StudentInnen zu jagen. Die Bullen überfielen das Erdgeschoss. Das Gebäude verlassend, beschimpften und provozierten jedEn um sie herum. Also konfrontierten die meisten StudentInnen die Bullen und versuchten sie vom Gebäude weg zu drängen. Draußen schmissen die Bullen schon Steine auf StudentInnen und drohten damit, das Gelände erneut zu stürmen. Ein genereller Zustand des Terrors blieb auf beiden Seiten zurück; innerhalb und außerhalb der Uni, da einE StudentIn mit Knüppeln von den Bullen verprügelt wurde und ins Krankenhaus eingeliefert werden musste.
Diese Razzia war das i-Tüpfelchen, während der anhaltenden Spannungen in den letzten paar Monaten, mit dem ganzen Polizeistaat in diesem Gebiet. Und lasst uns nicht vergessen, dass am 9. Mai Neonazis zusammen mit MAT-Einheiten, Steine auf ImmigrantInnen und StudentInnen schmissen. Auch zu diesem Zeitpunkt, betrieben die Polizeiführung und die Massenmedien eine totale Schönfärberei der realen Tatsachen.
Am Dienstag, den 22. Mai 2012, während dieser Generalversammlung der StudentInnenverbindung, erreichten uns Informationen, dass außerhalb der ASOEE in der zentral gelegenen Patission Straße gerade ein rassistischer Übergriff auf einen Immigranten mit einem Schraubendreher stattgefunden hatte. Um genauer zu werden; als ein Immigrant die Patission Straße überquerte, sprang ein Mensch aus einem parkenden Auto mit vier Leuten und rammte dem Immigranten die Tür in den Bauch. Als der Betroffene fragte, warum sie ihn verdammt noch mal so behandeln, schlug der Angreifer ihm ins Gesicht , danach griffen diese SchlägerInnen ihn mit einem Schraubendreher, den sie ihm in seine Hand stachen. Gleichzeitig bedrohten sie ihn auch mit einem Messer. Glücklicherweise folgte die Antwort der Leute aus der Uni prompt. Sie bewegten sich sofort zur Patission Straße, blockierten den einen Verkehrsfluss mit großen Transparenten und riefen antifaschistische Sprechchöre.
Trotzdem das Dekanat seit so langer Zeit mit all dem konfrontiert ist, schweigt es einfach. Offensichtlich stimmt es mit all diesen verbrecherischen Akten überein und applaudiert den TäterInnen.
Die Übergriffe auf ImmigrantInnen finden nicht zufällig statt, sondern sind in Wahrheit ein Versuch der Herrschenden, den Klassenzusammenhalt unter den ArbeiterInnen zu brechen. Außerdem wollen sie jede Stimme und jeden sozialen Kampf, der sich in den Räumen, in denen seit Jahrzehnten das Universitätsasyl erkämpft wurde, frei ausdrückte, unterdrücken und Mundtodmachen.
Die Lösung all dieser Dinge liegt in der aktiven Mobilisierung aller Menschen, um es uns zu ermöglichen, für das zu kämpfen, was uns gehört. Unsere Waffen sind die Generalversammlungen und jegliche Formen radikaler Kämpfe und Organisierungen von Unten.
Wir fordern folgendes:
– den sofortigen Abzug der Antiriot-Polizei aus dem Umkreis der ASOEE
– keine Festnahmen der/kein Terror gegen ImmigrantInnen und solidarischen Menschen
– Hände weg vom Universitätsasyl
Unsere Beschlüsse sind wie folgt:
– wann immer es zu Polizeiübergriffen auf die ASOEE kommt, sollten wir sie mit einer kollektiven Intervention der StudentInnen, außerhalb der Uni, mit Transparenten auf der Patission Straße beantworten
– Verteilung von gegeninformativen Texten, beginnend am Mittwoch, 23. Mai, um 11 Uhr, auf dem Vorhof der Uni
– Protestkundgebung vor dem Ministerium für Zivilschutz am Donnerstag, 24. Mai, um 11 Uhr
– Zweitägiges Festival am Donnerstag, 24. Mai und Freitag, 25. Mai, das von der relevanten AG der Versammlung organisiert wird
– Antirepressions- und Antifademo am Dienstag, 29. Mai (wir treffen uns um 18 Uhr an der ASOEE)
– Neue Generalversammlung am Mittwoch, 30. Mai, um 13 Uhr im Auditorium der ASOEE
StudentInnenverbindung „Sotiris Petroulas“ der ASO€€
_
Sotiris Petroulas (1943-1965) war ein junger Aktivist und Wirtschaftsstudent, der während der politischen Unruhen und StudentInnenproteste in Griechenland 1965, unter Misstrauen erregenden Umständen im Kampf fiel. Während seiner Studienzeit an der ASOEE, wurde er für ein Jahr aus politischen Gründen von der Uni ausgeschlossen. Am 21. Juli 1965 nahm er an einer studentischen Großdemonstration in Athen teil. In den frühen Abendstunden, versuchten die Bullen, die Protestmenge mit Tränengas, Schlagstöcken, etc. zu zerstreuen. Auf der Kreuzung der Stadiou- und Ladastraße wurden gegen 22 Uhr laut Berichten mindestens 250 DemonstrantInnen verletzt und festgenommen, unter ihnen Sotiris Petroulas. Der erste Bericht zu seinen Verletzungen folgte am 22. Juli, um 3 Uhr aus einer Erste-Hilfe-Station, in der er später tot aufgefunden wurde. Das offizielle Ergebnis der forensischen Untersuchung lautete; Tod durch Erstickung, ausgelöst durch das Tränengas. Die tatsächlichen Details und Gründe seines Todes sind bis zum heutigen Tag unbekannt. Sein öffentliches Begräbnis verwandelte sich in eine Demonstration. 1975 beschloss die StudentInnenverbindung der ASOEE, sich „Sotiris Petroulas“ zu nennen und dem verschiedenen Kämpfer damit als Mitglied zu Ehren.
Am Donnerstag, den 17. Mai, setzten Mitglieder des Übersetzungsnetzwerkes für Gegeninformationen Contra Info ihre Bemühungen fort, die internationale, gegenseitige Solidarität zu stärken. Sie brachten an fünf verschiedenen Orten im Bezirk Exarchia, im Zentrum Athens, Transparente an.
Ein Transparent platzierten wir am Haupteingang der Polytechnischen Schule (Polytechnio) in der Stournari Straße, in Solidarität mit dem Genossen David Lamarte, einem Taxifahrer aus Montevideo, der am 9. Mai von den Strafverfolgungsbehörden des Staates Uruguay festgenommen wurde. Am 17. Mai wurde zu einer Protestkundgebung zu Davids Unterstützung in Montevideo aufgerufen, also senden wir am gleichen Tag ein Zeichen der Solidarität aus Griechenland. David Lamarte ist ein anarchistischer Genosse, der sich seit 15 Jahren aktiv in Widerstandsbewegungen beteiligt, angefangen vom älteren Anarcho-Punk-Widerstand während seiner Jugendzeit, bis zu seiner Beteiligung in der kämpferischen Gewerkschaft für TaxifahrerInnen und TelefonistInnen (SUATT), sowie verschiedenen anderen anarchistischen Kollektiven. Aktuell droht ihm eine Gefängnisstrafe zwischen 3 Monaten und 3 Jahren. Das Strafmaß richtet sich nach dem Gutdünken der Gerichtsbehörden; eine Entscheidung steht noch aus. Dem inhaftierten Genosse wird vorgeworfen, für Zusammenstöße mit streikbrechenden TaxifahrerInnen verantwortlich zu sein und auch während des Streiks am 1. Mai Taxameter zerstört zu haben.
Laut AugenzeugInnenberichten auf Indymedia Athen, kam es in der Athener Metro zu einer kaltblütiger Messerattacke eines selbsternannten Faschisten auf einen pakistanischen Migranten:
“In der Nacht des 28. Mai 2012, wurde in der elektrischen U-Bahnstation Omonia Platz ein Immigrant ohne jegliche Provokation von einem Anhänger der Goldenen Morgendämmerung (Neonazipartei Chrissi Avgi) angegriffen.
Ich bin einE Augenzeuge/in des Vorfalls, der sich am 28. Mai gegen 23 Uhr im U-Bahnhof Omonia Platz in dem Zug, der nach Kifissia fährt, abspielte. Ein weißer Mann im “trendigen” Rebetikooutfit, etwa 1,75 m groß, 30 bis 35 Jahre alt, mit schwarzem Bart, der einen grauen, karierten Hut im Cowboy-Stil und eine Bouzouki-Tasche auf seinem Rücken trug, attackierte einen Immigranten aus Pakistan mit einem Klappmesser, was fast zu dessen Tod führte.
Ich möchte darauf hinweisen, dass als ich ihn fragte, wer er ist und warum er den Mann angegriffen hat, er sagte: “Ich bin ein Anhänger der Goldenen Morgendämmerung, er hat meine Mutter beleidigt…”. Als ich in den Zug (in eine andere Tür, nicht dort, wo sich der Vorfall ereignete) einstieg, konnte ich Hilferufe mehrerer Fahrgäste hören. Der mörderische Neonazi hatte sein Opfer in den Hals und Bauch gestochen. Der Mörder kam in völlig gelassener Verfassung (weder zitterte noch schwitzte er) langsam und zielstrebig aus dem Zug spaziert und als der Verbrecher die Treppen hochging, sprach er die oben erwähnten Worte aus.
Die Polizei traf fast 10 Minuten später ein, während der Krankenwagen 15 Minuten nach dem Mordversuch ankam – der Täter war zu diesem Zeitpunkt schon weg. Die Menschen machten Fotos von dem verletzt am Boden liegenden Immigranten, sollte jemensch solche Dokumentationen haben, ladet sie bitte hoch.
Selbstorganisation überall; schlagt die FaschistInnen in allen Stadtteilen; Solidarität mit den ImmigrantInnen.”
Zu prähistorischen Zeiten lebten unsere Vorfahren in Höhlen, deren Wände mit bunten Bildern bemalt waren, oder sie ritzten Bilder in Felsen. Selbst später in Ägypten versahen Sklaven, die zum Bau der Pyramiden gezwungen wurden, übrig gebliebenes Baumaterial mit Karikaturen der Pharaonen und anderen verachteten Herrschenden. In der griechischen Antike waren die Tempel übersäht mit allen möglichen Nachrichten ihrer BesucherInnen. Auch die Straßen von Pompeji waren voll von Graffiti. Graffiti ist keineswegs eine neue Erfindung. Es ist eine Ausdrucksform des Menschen, sein Bedürfnis, seine Umwelt mitzugestalten, abzubilden und ein Lebenszeichen zu hinterlassen. Wer von all diesen “anständigen und zivilisierten Anti-Graffiti-Leuten” würde es jemals wagen, unsere prähistorischen oder antiken Vorfahren dafür als Kriminelle zu beschuldigen? KeinEr von ihnen. Bis der erste gierige und machthungrige Mensch etwas erfand, was sich “Eigentum und Gesetz” nennt, um seine Mitmenschen zu versklaven, bis zu diesem Zeitpunkt gehörte die Welt sich selbst und der Mensch hatte die Freiheit, sie zu durchwandern, sich niederzulassen und sie zu gestalten.
Heutzutage würden unsere malenden und gestaltenden Vorfahren von staatlichen Behörden verfolgt und als Vandalen und Kriminelle diffamiert werden. Sondereinheiten der Polizei würden sie jagen, in den Gerichten wären RichterInnen damit beschäftigt, sie “im Namen des Volkes” zu verurteilen – und sei es sogar zu Gefängnisstrafen, so genannte “Bürgerinitiativen”, PolitikerInnen und selbsternannte EigentümerInnen würden sie in der Öffentlichkeit als “Vandalen” brandmarken, usw. Das ist der aktuelle Stand der Menschheit, dem wir ausgesetzt sind. Der Punkt ist nicht, ob es unter irgendwelchen staatlichen Gesetzen legal ist, unsere Umwelt zu bemalen und zu gestalten, sondern dass dies ein angeborenes menschliches Bedürfnis ist, von dem sie uns liebend gerne weismachen würden, dass es sich um eine Art Krebs handelt, der aus der Gesellschaft herausgeschnitten werden muss, um seine Ausbreitung zu stoppen. Aber die Kreation von Dingen, sei es in der Öffentlichkeit oder im Privaten, sei es Malen, Schreiben, bildnerisches Gestalten etc., ist fast so notwendig für unser Wohlbefinden, wie die Nahrungsaufnahme: Sie ist unsere geistige Nahrung. Insbesondere in städtischen Metropolen, deren Architektur nicht zu Gunsten der Mehrheit ihrer EinwohnerInnen gestaltet wurde, in denen massenhaft Menschen (unter ihnen unzählige Kinder und Jugendliche) dazu gezwungen sind, in so genannten “Arbeiterschließfächern” zu hausen, inmitten einer leblosen und sterilen Umgebung aus Beton, fern der Natur und jeglicher Möglichkeit, dort jemals herauszukommen – insbesondere dort ist Graffiti ein Ausdruck der Lebendigkeit und stimuliert unsere abgestumpften Sinne.
NIEDER MIT IHREN GESETZEN, DIE UNS VERSKLAVEN!
FÜR DIE FREIHEIT UNS AUSZUDRÜCKEN:
GRAFFITI IST KEINE STRAFTAT!
Freiheit für OZ, N. und M. und jedEn, die/der verfolgt wird, weil er/sie unsere triste, städtische Umwelt in bunte, lebendige Orte verwandelt!
Gegen 7 Uhr morgens am Sonntag 26.Mai umstellte eine große Polizeikontingente den Gebäudekomplex des ehemaligen in der zentralen Papandreou-Allee gelegenen Chatzikostakrankenhauses in der Stadt Ioannina. In diesem Komplex finden MigrantInnen und Flüchtlinge eine vorübergende Bleibe, die Antiviosi-Hausbesetzung ist ebenfalls hier beheimatet.
Verschiedenerlei Bereitschafts- und Einsatzkräfte, darunter auch Einheiten aus anderen Städten, sowie Feuerwehreinheiten und städtische Angestellte führten den Befehl des Bürgermeisters Filippas Filios, des Gouverneurs der Region Epirus, Alexandros Kachrimanis, des Direktors des Chatzkostaskrankenhauses, Fotis Vavvas, zur Versiegelung der Eingänge des Komplexes in Anwesenheit eines Staatsanwaltes aus.
Im Vorfeld der Repression wurde das entsprechende Klima von der örtlichen rechten Zeitung Proinos Logos und dem Fernsehsender TV1 geschaffen. Diese verbreiten systematisch den neonazistischen und ausländerfeindlichen Diskurs des Chrissi Avgi-Kandidaten Christos Pappas. Unter der Parole der Säuberung der “Gesundheitsbombe”, die MigrantInnen angeblich darstellen, haben die örtlichen Behörden, die Staatsanwaltschaft, die Bullen, die Neonazis, und die Denunziantenschweine der lokalen Medien eine regelrechte Menschenjagd auf sog. “Illegale” losgetreten. Diese Repressionswelle in Ioannina kommt ein paar Tage nach den Pogromen und Ausschreitungen der Neonazis in der ehemaligen Fabrik Peiraiki-Patriaki in Patras.
Wie vom gegeninformativen Autonomen Radio von Ioannina live berichtet wird, ist es bisher zu zwei Festnahmen und Durchsuchungen von GenossInnen gekommen. Derweil findet eine antifaschistische Demo zur Unterstützung der MigrantInnen seit 10 uhr vor dem Rathaus statt. Gleichzeitig sind weitere GenossInnen in der Antiviosi-Hausbesetzung verblieben, um jedem versuchten Angriff durch die Bullen Widerstand zu leisten.
Während die Gemeindeangestellten die Eingänge des ehemaligen Krankenhauses weiterhin versiegeln, bewegten sich weitere Repressionskräfte in Richtung der alten Militärgefängnisse in der Gennimata-Allee auf der Suche nach sog. Illegalen, die dort Zuflucht gesucht haben könnten. Bislang ist den Bullen nämlich keine einzige Verhaftung gelungen. Dieser Komplex sollte ebenfalls geräumt und versiegelt werden, wir warten allerdings immer noch auf eine Bestätigung (bis 13 Uhr sollen dort weder Polizeimannschaften, noch MigrantInnen gewesen sein).
Trotz der behördlichen “Säuberungs”-Aktionen, inmitten einer skrupellosen Kampagne im Vorfeld der Wiederholungswahlen am 17. Juni, wurde keinE ImmigrantIn in den besagten Gebäuden aufgefunden. Unsere GenossInnen und weitere antifaschistische UnterstützerInnen beschützen immer noch das besetzte Haus Antiviosi. Allerdings wurden trotzdem 30 ImmigrantInnen (anscheinend ohne und mit Papieren) überall in der Stadt festgenommen. Die Polizei stürmte sogar ihre Wohnungen.
Eine Demonstration gegen das neokoloniale Projekt „Plan Nord“ hat sich zu einer regelrechten Straßenschlacht zwischen Aufständischen und polizeilichen Riot-Einheiten verwandelt, wie sie in Montréal hinsichtlich ihres Ausmaßes und ihrer Dauer selten so gesehen wurde. Das Ziel des Projekts „Plan Nord“ ist es, zu Gunsten von Minenunternehmen ein Maximum des Untergrunds in Quebecs
Norden auszubeuten.
Zur Demonstration versammelten sich etwa 2000 Personen, darunter lokale Aktivist_innen, Naturschützer_innen, im Streik befindliche Student_innen, Anarchist_innen und Gewerkschaftler_innen, deren Präsenz zur starken Störung der Arbeitsmesse des „Plan Nord“ geführt hat. Die Messe fand am Freitag (20. April) im Montrealer Kongressgebäude statt.
Gegen 12:30 Uhr ist es einer Gruppe von Demonstrant_innen gelungen, in das riesige Gebäude einzudringen, was eigentlich schwerstens von den polizeilichen Riot-Einheiten bewacht wurde.
Text, der während der Supermarktenteignung verteilt wurde:
Wir werden keinen Boss um Mitleid anbetteln. Wir leben in einer Realität, die voller Ungleichheiten ist. Manche Leute wundern sich, was sie aus ihren gefüllten Kühlschränken rausschmeißen sollen, während wieder andere die Abfalleimer nach Lebensmitteln durchsuchen. Manche schauen sich nach einer Karriere mit hohen Gehältern um, während andere einem Tagelohn hinterher jagen, um zu überleben. Manche wundern sich, wie sie ihre zivilen Rechte ausüben können, während andere überhaupt gar keine Rechte haben. Die Balance, die entwickelt wurde, um diese Realität so wie sie ist aufrecht zu erhalten ist verwundbar; wir werden genau dort zuschlagen.
Enteignete Produkte aus dem Supermarkt werden als Bedürfnisgüter von niemandem vermisst; sie fehlen nur in den Profiten des Ladenbosses. Bevor wir einen Boss um Gnade oder ein paar schlecht bezahlte Arbeitsstunden in seinem/ihrem Dienst anbetteln, bevorzugen wir es, uns die Produkte zu nehmen, ohne dafür zu bezahlen, wenn wir sonst nicht unsere alltäglichen Bedürfnisse nicht abdecken können. So sehen wir für eine Weile, wie der Kreislauf der Sklaverei von uns durchbrochen wird und wir ein paar Stunden unseres Tages beanspruchen, um etwas konstruktiveres zu tun.
Der Krieg tobt weiter. Er bedarf keiner extra Erklärung von uns. Es gibt aber Bedarf, uns zu organisieren, uns gegen die Angriffe der Bosse zu verteidigen, indem wir Wege finden, Schläge gegen sie auszuteilen. Fern des Klichees, das uns als moderne Robin Hoods darstellt und ohne eine Avantgardposition zu beanspruchen, wollen wir unsere Motive und Beweggründe teilen. Schritte wie dieser, sind ein Weg aber keinesfalls das Ende der Fahnenstange. Wir sind nicht damit zufrieden, einfach Bosse um uns herum zu haben, die wir bestehlen oder anbetteln, oder von deren Abfällen wir leben. Wir wollen für uns selbst und unsere Beziehungen verantwortlich sein und wir wollen niemanden über unseren Köpfen, der/die die Dinge für uns arrangiert.
Eine offene Wette, die ihren Preis hat…
Da wir uns entschlossen haben, diesen Weg zu gehen, wollen wir auch nicht unsere GenossInnen aus Larissa vergessen, die immer noch verfolgt werden und auf ihren Prozess warten, angeklagt räuberischem Diebstahl Vorschub geleistet zu haben, was mit Gefängnisstrafen zwischen 5 und 20 Jahren bestraft werden kann, für eine Aktion im Februar 2009, so wie unsere heute (18.05.).
Wir haben auch nicht den Genossen Rami Syrianos vergessen, der im Gefängnis sitzt, weil er sich Geld eines Dealers, der mit gestohlenen Eigentum der ODDY handelte, einer Organisation, die die Rolle der staatlichen Beschränkung spielt, indem sie gepfändete Autos verschuldeter Menschen auf Auktionen verkauft, aneignete. Sein Prozess wurde auf den 21. Mai verlegt. Im Nigrita Gefängnis, wo er jetzt festgehalten wird, haben es die Gefänisbediensteten auf ihn abgesehen, weil er sich in seinem Widerstand gegen die Demütigung der Leibesvisitation an den Häftlingskämpfen beteiligt. Ihm wird ein besonderes Isolationsregime aufgezwungen. Er hat die längste Zeit in Einzelhaft verbracht, alleine in der Neuankömmlingszelle. Seit dem 15. Mai befindet er sich im Hungerstreik und fordert ein Ende dieser Herrschaft, sowie seine Überführung in ein anderes Gefängnis. Wir sind auf seiner Seite.
… Eine Wette, die es wert ist, gewonnen zu werden.
Revolt and Crisis in Greece Between a Present Yet to Pass and a Future Still to Come ein Buch-Projekt von Occupied London
Die Einnahmen aus dem Verkauf dieses Buches werden an anarchistische Druck- und Veröffentlichungsprojekte weltweit fließen, Rotta in Griechenland und AK Press in den USA mit eingeschlossen.
»In der Vergangenheit versuchten wir, Occupied London als ein „anarchistisches Kollektiv, dass über alle möglichen städtischen Dinge schreibt“ zu beschreiben. Das stimmt zwar, ist aber so nicht ganz richtig. Wir sind nicht ausschließlich anarchistisch, wird sind nicht exakt ein Kollektiv und wir schreiben auch über andere Sachen! Aber als wir das erste Mal im Herbst 2007 zusammentrafen, um ein größtenteils irreguläres Journal zu produzieren, war folgendes unser Hauptziel: Wir waren an Fragen zu städtischen Revolten interessiert und auch am alltäglichen Leben in den Städten – insbesondere in London, da das der Ort ist, wo wir uns zu der Zeit alle befanden. Und wir wollten diese Fragen auf einer anarchistischen Plattform stellen, einer, die allen offen stand, die mit uns reden wollten.
Im Dezember 2008 veränderte sich der Fokus unseres Projekts dramatisch. Als sich die Revolte in Griechenland entfaltete, bemerkten wir, dass vieler unserer Fragen genau dort beantwortet wurden, wo viele von uns herkamen. Also verlagerte sich der Fokus auf die Situation in Griechenland und das Blog „On the Greek Riots“ (jetzt „From the Greek Streets“) wurde geboren. Auf eine Art und Weise ist das Buch eine Evolution unseres Interesses und Fokusses auf Griechenland in den vergangen paar Jahren.«
—aus einem Interview mit Occupied London und VerlegerInnen von „Revolt and Crisis in Greece“ (8. Juni 2011)
Öffentliche Ankündigung einer BauarbeiterInnen-Initiative in Kallithea
Hände weg von unserem Mitarbeiter Nikos Katsifis
Unsere Initiative der Bau- und BühnenarbeiterInnen verurteilt die Verhaftung des Bauarbeiters Nikos Katsifis, die am Sonntag, den 13. Mai 2012 von Zivilbullen vor seinem Haus durchgeführt wurde. Sie folgte einer Großkundgebung griechischer und migrantischer ArbeiterInnen am Abend zuvor, gegen faschistische Übergriffe, toleriert durch die Polizei, im Bezirk Kallithea und darüber hinaus. Unser Mitarbeiter, der im selben Gebiet wohnt, nahm auch an der Kundgebung teil.
Die aggressiv-terroristische Festnahme Nikos Katsifis, der ein Bauarbeiter und Gewerkschafter (Mitglied des BauarbeiterInnen-Syndikats und speziell der Sektion von Kallithea, mit langjähriger, konsequenter Teilnahme) ist, beweist ganz klar, dass was die Hand des Parastaates nicht greifen kann, von der Hand des offiziellen Staates gegriffen wird und umgekehrt. Es scheint, dass der bourgeoise Block des Memorandums, der Armut und Misere, verärgert ist, wenn die ArbeiterInnenbewegung auf die Straße geht, um Beschränkungen gegen die kapitalistische Barbarei, die Repression, gegen Rassismus und Faschismus zu fordern, zu erkämpfen und zu erreichen.
Sie sollten sehr genau wissen, dass wir keinEn MitarbeiterIn (GriechIn oder ImmigrantIn) ihrem Terrorismus alleine in Auge blicken lassen werden.
Sie sollten überlegen, bevor sie sich wieder einmal mit der ArbeiterInnenbewegung anlegen.
Und von jetzt an, werden sie uns gegen sich finden.
SOFORTIGE FREILASSUNG DES BAUARBEITERS NIKOS KATSIFIS
Nikos Katsifis wurde in der Polizeihauptwache Athens (GADA) eingesperrt und am 14. Mai dem Staatsanwalt vorgeführt. Zuerst wurde er der Ruhestörung, des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, der Gefangenbefreiung, Beleidigung, versuchten einfachen Körperverletzung beschuldigt. Diese Anklagepunkte kamen von den Polizisten, die versuchten während der antifaschistischen Kundgebung in Kallithea am Sonntag, den 12. Mai, einen Immigranten festzunehmen, ein Vorfall, bei dem Nikos neben weiteren Protestierenden, denen es auf direkter, kämpferischer Art und Weise gelang, den festgenommenen Immigranten zu befreien, auch anwesend war. Es wurde auch berichtet, dass Nikos Festnahme auf einer Aussage eines Schlägers basiert, der Verbindungen zur Neonazi-Partei Chrissi Avgi/Goldene Morgendämmerung hat. Der Prozess wurde auf Dienstag, den 22. Mai verschoben. Nikos wurde entlassen und verließ das Evelpidon-Gericht gemeinsam mit seinen 150 UnterstützerInnen, die vorher im Gerichtssaal Sprechchöre mit Parolen anstimmten, die seine sofortige Freilassung forderten und klarmachten, dass dies eine rein politische Verfolgung ist.
Am Sonntag, 6. Mai, gegen Sonnenaufgang sabotierten wir Automaten verschiedener Banken, z. B. der Santander Bank (bekannt dafür, dass sie die Waffenindustrie finanziert). Am gleichen Tag verbrachte die prekäre und passive Jugend ihre Zeit mit Alkoholkonsum und Tanzen in derselben Stadt, in der ihre Bankautomatentempel angezündet wurden. Wir verachten den Umstand, dass tausende junge Menschen an einem Festival wie dem SOS 4.8 teilnahmen, das von dem korrupten Kulturberater finanziert und von multinationalen Unternehmen gesponsert wurde.
Während die SklavInnen alles versuchen, um ihrer ungewissen Zukunft nicht geradewegs ins Auge blicken zu müssen, organisieren wir uns selbst. Jede Nacht steigt unsere Zahl, so wie es sich mit ihren Drohungen und ihrer Angst immer verhält. Wir wissen, dass wir nicht regierbar sind und sie uns nicht zum Schweigen bringen werden. Jene, die die Bankautomaten anzünden sind dieselben, die sich in den besetzten Häusern organisieren, die sich in den Versammlungen zu Wort melden und die die Herrschaftsverhältnisse in Frage stellen.
Abschließend schrieben wir einige Parolen, z. B. SOÑAMOS, NO MATÉIS NUESTROS SUEÑOS (Wir träumen; bringt unsere Träume nicht um) und die Namen vieler GenossInnen (Patricia Heras, Lambros Foundas, Salvador Puig Antich, Alexis Grigoropoulos, u. a.), die kämpfend und denkend gestorben sind an die Wände.
Es gibt keine bessere Hommage als weiter zu kämpfen.
Für die Zuspitzung der Revolte.
Am Mittwoch, den 9. Mai, nahm die Polizei zwei GenossInnen fest, den einen von ihnen an seinem Arbeitsplatz, den zweiten in seinem Haus. Sie wurden beide in die Abteilung für Spezialeinsätze überführt und am Dienstagmorgen, 10. Mai, ins Gericht zur Aussage gebracht.
Während David unter der Anklage, einen streikbrechenden Taxifahrer, der am 1. Mai arbeitete, angegriffen zu haben, wieder in U-Haft genommen wurde, wurde der zweite entlassen.
Das Urteil könnte sich von 3 Monate auf drei Jahre Gefängnis verlängern. Der Richter wird seine Entscheidung in den nächsten 10 Tagen fällen. Genosse David ist wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung von Fahrzeugen angeklagt.
Was der Staat verurteilt ist nicht nur der hier erwähnte Vorfall, sondern der Angriff auf die Stützen seiner Bosse, weil es seiner Welt der Ausbeutung nicht sehr dienlich ist; was verurteilt wird, ist der Bruch mit den Lebensbedingungen, die uns durch Staat und Kapital aufgezwungen werden.
Gleichzeitig versuchen sie, Angst in all jenen zu generieren, die ihre Häupter nicht verneigen oder wegschauen werden. All jene, die nicht aufgeben und all jene, die diese Art zu leben nicht akzeptieren. Das ist der Grund, weshalb wir einen Solidaritätsaufruf an alle richten, um klar zu machen, dass niemand alleine gelassen werden wird.
Freitag, 11. Mai: Solikundgebung auf dem Libertad Platz, 16 Uhr, für die Freilassung des anarchistischen Genossen David.
In diesem Video der Massenmedien kann mensch sehen, wie die Neonazis der Goldenen Morgendämmerung einen Journalisten zwingen – Aasgeier von den Massenmedien, die auf die Pressekonferenz mit dem “Führer” der Neonazipartei warteten – aufzustehen, wenn Michaloliakos den Raum betritt. Sie erreichten es durch Drohungen und Gebrüll “über den Respekt zum Führer”.
*Um das Video in DE anzuzeigen Copy&Paste den Link [http://www.youtube.com/watch?v=UHY0tPTRadM] in Unblock YouTube
Disziplinarische Überführung von Olga Ekonomidou, inhaftiertes Mitglied der r. O. CCF, vom Frauengefängnis Eleonas-Thebes zum Diavata Frauengefängnis / detailierte Infos gibt es bei -> actforfreedomnow
[Thessaloniki] Am Dienstag, 8. Mai 2012, um 19 Uhr (MEZ) wird an der Uni von Thessaloniki eine Versammlung zur Koordination der Soliaktionen gegen die Gefangenüberführung in Olgas Fall stattfinden.