Mayday in Istanbul und New York

Auch dieses Jahr gingen wieder AnarchistInnen und Antiautoritäre, ArbeiterInnen und StudentInnen, ArbeiterInnen und Arbeitslose auf die Straßen, um ihren Unmut gegen Staat und Kapital auszudrücken. Wir dokumentieren in der Folge ein paar Eindrücke aus Istanbul und New York.

Istanbul – Anarchistischer Mayday gegen Kapitalismus

Continue reading Mayday in Istanbul und New York

Athen: Wohnprojekt “Panteion” geräumt

Am frühen Sonntagmorgen, 29. April, maschierten Polizeimannschaften und Zivilbullen in den angrenzenden Straßen rund um die Panteion Universität für Politik- und Sozialwissenschaften (in der Syngrou Allee), auf. Die Bataillone der Demokratie umzingelten das Wohnprojekt an der Ecke Kallirrois Allee und Lagoumitzi Straße, überfielen das besetzte Haus und versiegelten den Eingang mit Stahlplatten. Berichte über Verletzte oder Verhaftete existieren nicht.

Dieses ehemals verlassene Gebäude, das einst ein StudentInnenwohnheim und eine lausige Mensa beherbergte, wurde 1999 von dem Erdbeben in Athen getroffen und war für viele Jahre zerstört. In diesem speziellen Fall (und nicht nur hier), stahlen die staatlichen Unibehörden in aller Öffentlichkeit die Subventionen, die für die Instandsetzung des mehrstöckigen Gebäudes gewährt wurden; gleichzeitig entkernten sie die Räume und verkauften die sanitären Einrichtungen, Türen, Altmetalle und alles, was sich irgendwie für ihren lukrativen Handel anbot. In den ersten Monaten des Jahres 2008 wurde das Gebäude angeeignet, um zwei Zwecken zu dienen; einem politischen Ort für Versammlungen, Vorbereitung von Aktionen etc. und auch, um den Wohnbedürfnissen seiner BesetzerInnen zu dienen.

In einer Vorwahlenperiode, die von allen Sorten faschistischer Vorfälle gezeichnet ist, kann die jetzige repressive Operation als weitere Anwendung des Räumungsbefehls gegen besetzte öffentliche Orte, der erst kürzlich vom Obersten Gericht Griechenlands erlassen wurde, angesehen werden. Aber sie ist auch als ein erneuter Schlag gegen die radikale Infrastruktur zu verstehen. Effektiv verteidigte besetzte Häuser sind auch die, die in den parallelen Kämpfen und ihrer benachbarten Communitys verwurzelt sind. Unterschiedliche selbstorganisierte Projekte haben schon immer ein berechtigtes Interesse am Überleben von anderen besetzten und wiedergewonnenen Räumen gehabt. Also kann es jetzt nur gut sein, ein starkes Solidaritätsnetzwerk, dass keine Grenzen kennt, zu aktivieren.

Die HausbesetzerInnenbewegung kann nicht eingeschüchtert werden; sie kann nur zurückschlagen!

Athen: Stahlplatten der Polizei zum Versiegeln des wieder besetzten Sozialzentrums VOX wurden zu einem guten Preis zu Gunsten politischer Gefangener verkauft

Das VOX-Gebäude während der (total gescheiterten) Räumung…

Das besetzte Sozialzentrum VOX, eines der beiden Gebäude, das am 20. April in Exarchia von der Polizei geräumt wurde, wurde am nächsten Tag von AnarchistInnen, NachbarInnen und weiteren, solidarischen Menschen, die die Stahlplatten, die den Eingang versiegelten, abmontierten, wieder besetzt.

Am 26. April berichteten ein paar GenossInnen, die den BesetzerInnen halfen, das VOX wieder zu besetzen, dass alle Stahlplatten, die die Bullen und ihre bezahlten Söldner zum Versiegeln benutzten, behalten und nun auf dem Markt verkauft wurden. Der gesamte Gewinn (fast 300 Euro) wird den eingesperrten Kämpfenden in Griechenland als Finanzhilfe zufließen.

Herzlichen Glückwunsch GenossInnen!

Frankreich: Das Ende der Illusionen

Ein Poster, das vor kurzem anlässlich des Prozesses in Paris vom 14.-22. Mai gegen 6 GenossInnen verbreitet wurde:

Die Monatsenden sind schon schwer unter Dach und Fach zu bringen, und nun verspricht mensch uns auch noch von allen Seiten einen neuen Sparkurs, den wir mit zugehaltener Nase hinunterschlingen sollen, ohne auch nur aufzumucken. Kurz; eine mehr schlechte als rechte Notwendigkeit, um diese Schinderei, mit der wir uns seit langem abquälen und die es ohnehin nicht mehr lange macht, vor ihrem endgültigen Aus zu bewahren.

Die Welt steht auf dem Kopf. Problematisch ist nicht, dass eine Minderheit sich auf dem Rücken der anderen bereichert, sondern dass wir uns mit den Krümeln abfinden, die man uns zubilligt. Es ist nicht die Vermarktung von allen und allem, sondern dass einige an der Kasse vorbeigehen, ohne zu zahlen. Es ist weniger die Herrschaft der Politik als viel mehr, dass die Aufständischen für eine Gesellschaft ohne Herrscher und Beherrschte, ohne Herren und Sklaven kämpfen müssen.

In dieser auf den Kopf gestellten Welt ist es keine Zumutung, dass die Erde mit Industrie- und nuklearen Giften übersättigt wird oder völlig demokratisch ganze Bevölkerungen bombardiert werden, dass Milliarden Menschen durch Maloche verstümmelt und getötet werden. Aber diese Ausbeutungs- und Dominanzroutine muss aufgebrochen werden, damit wir endlich damit beginnen können zu erproben, wie es ist, in einer Welt zu leben, die von Freiheit und Gegenseitigkeit bestimmt ist.

Denn uns gegenüber, jedes Mal, wenn wir den Kopf nicht genug verbiegen, sind es der Knüppel und seine Zuhälter, die versuchen, uns wieder in die Reihen einzuordnen. Uns gegenüber stehen die Uniformen, die militärisch die Viertel besetzen, die die Treibjagd durchführen mit Dateien und Überwachungskameras, die zu immer mehr Kontrollen und Prügeleien führen.

Nun, wer hat nie daran gedacht, ihnen jeden Schlag mit einem Gegenschlag zurückzuzahlen, wer hat nie das Verlangen verspürt, Schluss zu machen mit den Hunden, die die Ordnung und die Privilegien der Mächtigen hüten?

Uns gegenüber, wenn man es ablehnt, schön artig dahinzusiechen, droht der Staat stets mit Gefängnis. Gefangen, weil wir nicht die höchst-heiligen Besitzrechte respektiert haben, eingesperrt, da nicht in Besitz des entsprechenden Stückchens Papier, weggeschlossen dafür, dass wir der Autorität unseren Wut in die Fresse rotzen.

Nun, wer hat nie davon geträumt, dass jeder Knast dem Erdboden gleichgemacht wird? Ist der Angriff auf Witzfiguren oder Gefängnisse nicht Teil des Vergnügens, wenn Aufstände ausbrechen, hier oder anderswo, so wie letztes Jahr in Tunesien?

Vom 14. bis 22. Mai stehen sechs GenossInnen in Paris vor Gericht, beschuldigt, Teil einer terroristischen Verbrechervereinigung zu sein. Die Fakten betreffen das versuchte Anzünden eines Bullenfahrzeugs im Jahr 2007 während der letzten Präsidentschaftsmaskerade und eine Sabotage des Zugverkehrs während der Bewegung Anti-CEP im Jahre 2006. Sie sind zudem angeklagt, rauchentwickelnde Wurfkörper und Gegenstände zum Aufschlitzen von Reifen hergestellt zu haben, die für eine Demonstration vor dem Ausländergefängnis in Vincennes 2008 bestimmt waren. Darüber hinaus wird ihnen vorgeworfen, Sabotagewerkzeug bei sich getragen zu haben, wie Chlorat sowie Originalgrundrisse des Gefängnisses für Minderjährige in Porcheville (Yvelines).

Eine Kluft trennt jene, die rebellieren, um sich zu befreien, und jene, die in die Masse schlagen, um zu verteidigen, Macht festigen oder erobern wollen, das heißt der Staat, die Chefs und ihre Konkurrenten.

Da Freiheit also das Verbrechen ist, dass alle anderen in sich vereint, möge jede_r ihre und seine Solidarität auf die passendste Weise ausdrücken!

Die Meuterinnen und Meuterer des sozialen Gefängnisses

GEGEN DEN STAATSTERRORISMUS, AUF DASS DIE SCHÖNE NEUE WELT VERRECKE!

Quelle

Athen: Update von der inhaftierten migrantischen Studentin nach der Räumung des Valtetsiou Squats

Wie wir berichteten, hatten die Bullen am 20. April das besetzte Gebäude in der Valtetsiou Straße 60 in Exarchia (Eigentum des staatlichen “Sozialversicherungsinstituts”-IKA) geräumt. Drei Personen wurden bei der Räumung festgenommen. Sie wurden auf einer Polizeiwache festgehalten, einem Staatsanwalt vorgeführt (der illegalen Einwanderung beschuldigt) und zwei von ihnen wurden schließlich freigelassen. Die dritte Person, eine 19jährige migrantische Studentin wird seitdem in der “Ausländerabteilung” der Polizeidirektion in der Petrou Ralli Straße festgehalten, weil sie im Moment keine Papiere hat.

Erklärung des geräumten Hausprojekts Valtetsiou Straße 60

Die lärmende Art, mit der der Staat sich entschieden hat, am 20. April zwei besetzte Häuser in Exarchia zu räumen, namentlich das soziale Zentrum VOX und das Valtetsiou Hausprojekt, hat auch Opfer zurückgelassen.

Unter dem Vorwand bedeutungsloser bürokratischer Hindernisse bleibt eine der drei Festgenommenen in Haft: Anastasia ‘Nancy’ Plamantiala wird in der in der “Ausländerabteilung” der Polizeidirektion Athen festgehalten und mit Abschiebung bedroht, ungeachtet dessen, dass sie jetzt schon seit vielen Jahren in Griechenland lebt und an der Universität studiert.

Solidarität mit Anastasia kann nicht nur Sache von zwei, drei ihrer FreundInnen und Bekannten sein. Es geht alle Gruppen und Individuen an, die sich in der Hausbesetzungsbewegung engagieren.

Wenn Anastasia nicht sofort freigelassen wird, werden wir im Gegenzug zu einer spezifischen Form der Unterstützung aufrufen.

Wir sind im besetzten Gebäude geblieben, um unsere Entscheidungen zu verteidigen, obwohl wir im Vorfeld bereits von der Polizeioperation wussten. Nach den Festnahmen und der Räumung werden wir das Recht unserer Genossin verteidigen, freigelassen zu werden und weiterhin in Griechenland zu leben.

SOLIDARITÄT MIT ALLEN HAUSBESETZUNGEN
Valtetsiou Squat

Update: Nach einer Soliaktion wurde die 19-jährige migrantische Studentin wieder freigelassen.

Athen: Bekennerschreiben zu einer Brandstiftung an einem Ministerialgebäude im Viertel Neos Kosmos

„Zwischen so vielen Nächten, so vielen Felsen, so vielen Getöteten – sagte er – hast Du Revolution und die breiten Alleen geöffnet für eine allmenschliche Zusammenkunft  […] Wenn wir sonst nichts gewonnen haben – sagte er – haben wir zumindest gelernt, dass wir uns morgen treffen werden.“
Giannis Ritsos, Keine Politik

Wir übernehmen die Verantwortung für den Angriff am 9. April 2012 auf das Gebäude, welches das Sekretariat für öffentliche Verwaltung und Elektronische Verwaltung beherbergt, angesiedelt an der Ecke der Straßen Kallirrois und der Theofilopoulou im Stadtteil Neos Kosmos („Neue Welt“, im südwestlichen Teil der Stadt Athen).

Das Sekretariat für öffentliche Verwaltung und Elektronische Verwaltung ist dafür zuständig „Funktionsstörungen“ der öffentlichen Verwaltung im Bezug auf die Formung und Durchsetzung der staatlichen Politik der personellen Ressourcen, Strukturen und Systeme des öffentlichen Bereichs zu regeln. Kürzlich nahm der PASOK-Parlamentarier und gegenwärtige Minister Dimitris Reppas, zusammen mit den übrigen Führungskräften der Ministerien an einer Diskussion mit der IWF/EZB/EU-Troika über Themen der Arbeit teil, wie beispielsweise Entlassungen und Verschiebung von Personal, genauso wie Arbeitsbedingungen im öffentlichen Bereich (Lohnkürzungen und Flexibilisierung von Arbeitsstunden). Continue reading Athen: Bekennerschreiben zu einer Brandstiftung an einem Ministerialgebäude im Viertel Neos Kosmos

-(A)-CAB all cats are beautiful

die verschwörung der katzen

heute morgen, als ich auf die straße ging,
war sie tot, nicht einmal die vögel wagten es zu singen…
ertränkt in grün und blau, blieb keine luft mehr zum atmen.

heute nachmittag, als ich auf die straße ging,
war ein gestank auf der straße, fürchterlich…
ertränkt in grün und blau, blieb keine luft mehr zum atmen.

aber heute abend, werde ich auf die straße gehen
und sie wird brennen, voll mit leben!
überlaufen mit wilden katzen, wird die luft explodieren mit freiheit!

Katowice, Polen: Proteste gegen den Europäischen Wirtschaftskongress

Vom 14. – 16. Mai 2012  wird in Katowice der 4. Europäische Wirtschaftskongress abgehalten werden. Die Wichtigkeit dieser Veranstaltung wird dadurch ersichtlich, dass sie innerhalb kürzester Zeit den Titel des “wichtigsten Wirtschaftsereignisses von Zentraleuropa” errungen hat. Während des drei Tage langen Kongresses wird eine Gruppe mit mehreren Tausend Mitgliedern der politischen Klasse aus Polen und dem Ausland Schlüsselthemen, die in Verbindung mit der Wirtschaft stehen, hinter dem Rücken gewöhnlicher EuropäerInnen diskutieren. Es ist bezeichnend, dass wichtige ökonomische und soziale Angelegenheiten, die die Entwicklung Europas betreffen, hinter unserem Rücken diskutiert werden und wir die Ergebnisse nur durch die Medien erfahren.

Das unterstreicht die Tatsache, dass unser Schicksal von einer Gruppe privilegierter Individuen abhängig ist. Wir können solch eine Ordnung nicht akzeptieren. Im Lichte dieses Ereignisses beabsichtigen AktivistInnen der Anarchistischen Förderation Slask eine landesweite Demonstration zu organisieren. Es zeigt unseren Widerstand gegen die autoritäre Idee des Europäischen Wirtschaftskongresses und damit unseren Widerstand gegen alle privilegierten PolitikerInnen, Firmen und Unternehmen und allen anderen Personen und Institutionen, die zur Vertiefung der sozialen Ungerechtigkeiten im herrschenden kapitalistischen System beitragen.

Weitere Infos werden hier bald folgen!

"Ihr wälzt die Kosten auf die Gesellschaft ab und nehmt euch die privatisierten Profite..."

Quelle

Athen: Polizeirazzia im besetzten sozialen Zentrum VOX in Exarchia

In  den ersten Tagen des Jahres 2012, besetzten Menschen aus dem  anarchistisch/antiautoritären Milieu das VOX Gebäude (Eigentum des  staatlich geführten “Sozialversicherungsinstituts”-IKA), mit dem  Vorsatz, es in ein offenes Sozialzentrum zu verwandeln. “ΒΟΞ” war der  Name eines Freilichtkinos, dass sich einmal im selben Gebäude an der  Ecke der Arachovis- und Themistocleous Straße befand. Das Gebäude selbst  bietet genug Raum für verschiedene Projekte. Das Ziel der Gruppe ist  die Ausweitung soziopolitischer Kämpfe durch kollektive Forderungen, in einer Zeit, in der ökonomisch-systemische Krisen die meisten Teile der Gesellschaft bedrohen und angreifen. Es geht auch darum, solidarische Beziehungen und Kommunikation mit Menschen und weiteren Initiativen in der Nachbarschaft aufzubauen.

Am  20. April, nur einen Tag vor der öffentlichen Eröffnung des neuen Projekts, stürmte ein Großaufgebot an Polizeikräften das Gebiet und insbesondere den Exarchia Platz. Um 5 Uhr früh (MEZ) räumten Bullen und  Staatsanwälte das VOX Gebäude (es scheint, dass keinE BesetzerIn drinnen war).

Continue reading Athen: Polizeirazzia im besetzten sozialen Zentrum VOX in Exarchia

Chillán, $hile: Folgen des Brandanschlags auf eine Bankfiliale in Chile

Kommuniqué zu den Gerüchten über verletzten AnarchistInnen

GenossInnen, wir haben entschieden, eine Antwort zu verfassen bezüglich unseres letzte Angriffs (am 20. März 2012) als wir erfreulicherweise eine Bankniederlassung in Chillán ($hile) größtenteils zu Asche verwandelt haben. Wie wir festgestellt haben, hat sich seither ein gewisser Grad an Ungewissheit breit gemacht. Wir dürfen nicht vergessen zu erwähnen, dass diese Aktion Teil des Tages der Solidarität mit unserem Bruder Luciano Pitronello war. Aber wir wissen, dass die Aktion für Furore gesorgt hat, was in den Nachrichten durch die lokale Söldnerpresse ging, in der widerhallte, wie unserer Zelle angehörige Individuen angeblich während dieser Aktion verletzt worden sind.

Wir bestreiten nicht, was geschehen ist, aber um jene Anonymen in anderen Teilen des Territoriums, die von Angst und Zweifel durchdrungen sind, zu beruhigen: Die GenossInnen haben sich bereits erholt und haben aus dem bestimmten Akt gelernt, esnicht nicht zu wiederholen und Vorsichtsmaßen zu treffen, da zu der Zeit der Hass und die Entscheidung eine vollständige Planung verhindert hatten.

Wir freuen uns jetzt auf mehr Kriegserfahrung, mit unseren wie Steine angeschwollenen Herzen, die nach anarchischem und wildem Feuer rufen, welches sich bald wie Unkraut durch die Zivilisation, die die Strukturen und Autoritäten in Chillán und der Welt am Leben hält, verbreiten wird.

Freiheit für Tortuga, Freddy, Marcelo, Juan und die kürzlich Entführten Ivan Silva und Carla Verdugo!

Feuer gegen Autoritäten und Gefängnisse!
Worte sind nichts, Aktion ist alles!
Wir sind überall, wir werden bald mehr berichten!

Aus einem Ort in der Region $hile.

Informal Anarchist Federation / Efraín Plaza Olmedo Incendiary Cell

Griechenland: Antifaschistische Demo in Veria

Neben vielen antifaschistischen Aktionen, die in den letzten Tagen, vor dem 1. Mai und dem Wahlbetrug am 6. Mai, in Athen und weiteren griechischen Städten durchgeführt wurden, gab es am 21. April (dem Tag des Putsches in Griechenland 1967) auch eine antifaschistische Demo in der Kleinstadt Veria.

“Je mehr sie dir dein Leben stehlen, umso mehr füttern sie dein Hirn mit Nation und Rasse – (A)ntifaschistInnen”

Gegen 16 Uhr (MEZ) versammelten sich die AntifaschistInnen auf dem Dimarhiou Platz in Veria, wo sie ein öffentliches Soundsystem für Musik und Gegeninformationen aufbauten. Um 17.30 Uhr begann die Demo und fast 70 Menschen zogen durch die Innenstadt. Die GenossInnen verteilten antifaschistische Texte und skandierten Parolen. Gleichzeitig malten sie Parolen an die Büros der ultra-rechten Partei LAOS und an Bankfilialen.

Infos aus dem Autonomen Treffpunkt BARUTI, Veria
baruti.squat.gr

Lamia, Griechenland: Hitlergruss vor den Wahlen

Die Goldene Morgendämmerung verließ das Rathaus mit dem Nazigruß, während die kommunalen AmtsträgerInnen sich beeilten, die antifaschistische Intervention als “undemokratisch” zu verurteilen…

In der Kleinstadt Lamia provozierten die Neonazis bereits am 21. März die Kollektive der Bevölkerung, als sie Plakate für den internationalen Tag gegen Rassismus entfernten ( i , ii ).

Am Abend des 10. April, als Sitzung des Stadtrates abgehalten wurde, verschlimmerten sich die Dinge sogar noch. Ein Thema, das u. a. zur Diskussion angesetzt war, war die Einführung der berüchtigten Internierungslager für ImmigrantInnen/Flüchtlinge in der Region. Es handelt sich um ein neues staatliches Projekt, das vom “Zivilschutz”-Minister Michalis Chrysochoides (ein PASOK Abgeordneter) angeordnet wird. Das spezifische Thema zog eine kleine Gruppe der lokalen Fraktion der Chrissi Avgi/Goldene Morgendämmerung an, die dachten, dass sie damit einen Schritt in der Verbreitung ihrer Hasspropaganda vorankommen könnten.

GenossInnen waren insbesondere darüber informiert, dass um die 8 Neonazis nicht nur vorhatten, sich selbst als BürgerInnen zu der Frage der Internierungslager für ImmigrantInnen zu positionieren sondern auch Texte verteilten und aufgrund der Stadtratssitzung vom frühen Nachmittag an Plakate verklebten.

Die Antwort kam sofort. Um die zwanzig AnarchistInnen und Antifas eilten vor Ort und rissen alle Naziplakate von den Wänden, bevor sie die Räumlichkeiten betraten. Im Rathaus unterstützten mehrere Linke die Aktion der GenossInnen, deren Ziel es war, die dreckige Rede der Mitglieder von der Goldenen Morgendämmerung zu stoppen – was dann auch erreicht wurde.

Kurz vor Beginn der Stadtratssitzung, trat die Bande der Goldenen Morgendämmerung ungestört ein. Sie wurde angeführt von dem Neonazi Apostolos Gletsos (dem Cousin des gleichnamigen Showbiz-Schauspielers und jetzigen Bürgermeisters von Stylidas, der früher der stalinistischen Partei KKE nahe stand). Dieser Feigling war sehr gut darauf vorbereitet, mit seinem Nazidelirium in den Ratszirkus zu intervenieren, aber schließlich stand er inmitten der sehr angespannten Situation von seinem Stuhl auf und befahl seinen Schergen, ihm zum Ausgang zu folgen. Die Mitglieder der Goldenen Morgendämmerung wurden im Raum von der Mehrheit der Protestierenden wieder einmal mit unzähligen antifaschistischen Parolen verbal angegriffen. Die Botschaft war klar: Redefreiheit verträgt sich nicht mit der offenen Unterstützung des Nazismus.

Schläger von Golden Dawn beim Zeigen des Hitlergrußes

Die Bande verließ die Räumlichkeiten, und bedrohte die Umstehenden, während einer der Faschos, ihren Führer Nikolaos Michaloliakos imitierend, den Hitlergruß benutzte. Und trotzdem spielte der Bürgermeister von Lamia, Giorgos Kotronias, erneut die führende Rolle in diesem manipulierten Spiel der Politik und bestand darauf, dass es ein demokratisches Prozedere ist, andere von ihrer freien Meinungsäußerung abzuhalten. Andere Gemeindemitglieder bewiesen sich während dieser Situation entweder als total gleichgültig oder den Protestierenden gegenüber feindlich gesinnt. Gleichzeitig versuchten einige an Eindruck zu gewinnen, sahen sie sich doch mit empörten Individuen konfrontiert – die sie offensichtlich lieber als potentielle WählerInnen behandelten, anstatt gemeinsam mit ihnen denselben antifaschistischen Standpunkt zu teilen.

Weder Lamia noch irgendwo anders
Schlagt die FaschistInnen, wo ihr sie trefft

Quelle / kommerzielles Video

Anmerkung: Im Januar 2011, betrat Michaloliakos – das, in dem Jahr, frisch gewählte Mitglied des Athener Stadtrats – die Ratssitzung eskortiert von seinen Schlägern (wie er das immer tut, egal, wohin er geht). Der Präsident des Stadtrats bat ihn, ohne seine Bodyguards zu kommen. Er lehnte es ab, so dass linke Mitglieder schließlich seinen Ausschluss forderten. Das war der Zeitpunkt, an dem Michaloliakos den Hitlergruss benutzte, bevor er den Raum verließ.

Athen: Farbanschlag auf die Büros der sozialdemokratischen PASOK und der ultrarechten LAOS Partei in Halandri und Holargos

Am Sonnabend, den 14. April, während alle redlichen BürgerInnen sich zu Ostern in den Indolenztempeln befanden, entschlossen wir uns, die in den nördlichen Vororten Halandri und Holargos gelegenen  politischen Räume der LAOS und Batsok* mit Farbe zu bewerfen. Es ist das minimale Zeichen unser Solidarität mit Mitroussias, Sakkas, Karagiannidis, die sich mittlerweile seit zwölf Tagen im Hungerstreik befinden.

KEINE VERFOLGUNG DER HUNGERSTREIKENDEN

SOFORTIGE FREILASSUNG VON STELLA ANTONIOU

* PASOK + batsoi (Bullen) = Batsok

Spanien: 12. Anarchistische Buchmesse in Valencia

Es ist wieder soweit: die Anarchistische Buchmesse in Valencia wird vom 17. – 22. April im Bezirk Carme, im nördlichen Teil der Stadt, auf dem Carme Platz, stattfinden. Die Buchmesse wird an allen Terminen den ganzen Tag lang geöffnet sein.

Wenn du eine Vertriebsagentur besitzt oder einem Kollektiv angehörst oder einfach an dem Event interessiert bist, kannst du unser Blog besuchen, wo du auch detaillierte Infos, zu dem, was stattfinden wird und zu den Buchvorstellungen, findest.

Wir freuen uns auf euch und hoffen, dass ihr diese Tage gut annehmen werdet, und dass ihr die freie Zirkulation anarchistischer Bücher in unseren Einrichtungen, Gebieten etc. voranbringen werdet.

Wir sehen uns in Valenci(A)!

Anmerkung: Das „Made in Spain“ auf der Zeichnung bezieht sich auf die Waffenindustrie im spanischen Staat.

Santiago, $hile: Aufruf zur Büchersammlung für eine anarchistische Bibliothek

Um Räume zu schaffen, die antagonistisch zur Herrschaft sind!

GenossInnen,

mit dem Ziel, den anarchistischen Samen zu verbreiten, wird in dem besetzten Raum ‘La Kólera’ (der sich auf der Presidente Errázuriz #2845, an der Ecke Libertad Str., in der Innenstadt von Santiago befindet) die Einrichtung einer anarchistischen Bibliothek in Angriff genommen. Diese Bibliothek wird als eine mit einem exklusiven politischen Charakter und als ein Treffpunkt für GenossInnen errichtet, deshalb bitten wir um Solidarität, um diesen kleinen aber unzähmbaren Raum aufzubauen.

Wir bitten um Spenden anarchistischer Bücher, die ansonsten bei euch zuhause verstauben oder Propagandamaterial, von dem wir denken, dass es notwendig ist, es mit all jenen zu teilen, die etwas mehr lernen wollen. Für alle, die gerne etwas spenden möchten: Kontaktiert bitte die Redaktionsgruppe Afila Tus Ideas oder Entropía Ediciones, da das besetzte Haus nicht zu regulären Öffnungszeiten betrieben wird.

Solidarität mit den besetzten Räumen!
Um libertäre und antagonistische Alternativen gegen die Dominierung darzustellen!

PS: Die Eröffnung der Bibliothek ist für Mitte oder Ende April geplant. Die Aktivitäten für ihren Aufbau werden in Kürze beginnen.

Quelle

Aus den griechischen Knästen: Kurze, fortlaufende Updates bzgl. der hungerstreikenden GenossInnen

4. April: Spyros Dravilas (Gefangener des Knastes Domokos; derzeit im Krankenhaus des Knastes Koridallos) geht in den Hungerstreik und veröffentlicht eine Stellungnahme unter dem Titel “Der Staat und seine Institutionen rächen sich an jene, die ihrem System nicht erliegen, indem sie das Recht auf regelmäßige Freigänge verweigern.” Hintergrund: Die Behörden verweigern Spyros Dravilas die Freigänge. Er wurde nun zu 2,5 Jahre Haft verurteilt.

6. April: Giorgos Karagiannidis, Alexandros Mitroussias und Kostas Sakkas gehen in den Hungerstreik – “von heute an (6.4.) begeben wir uns in den Hungerstreik und fordern eine Lockerung unserer willkürlichen und auf Rache beruhenden Untersuchungshaft und die sofortige Freilassung unserer Mit-Angeklagten Stella Antoniou aufgrund gesundheitlicher Gründe.” Auch Stella Antoniou (die sich derzeit dem Knastessen enthält) unterzeichnete die Erklärung mit.

6. April: Panagiotis  Argirou und Gerasimos Tsakalos – inhaftierte Mitglieder der CCF – erklären, in den Hungerstreik zu gehen und fordern ihren endgültigen Transfer und Aufenthalt in den Koridallos Knästen, um ihren wiederholten, willkürlichen Knasttransfers und körperlich-psychologische Belastung ein Ende zu setzen.

7. April: Aus Solidarität enthält sich der Anarchist Vaggelis Kailoglou, der einer der 4 Festgenommenen vom 12. Februar ist und seitdem in Untersuchungshaft sitzt, dem Knastessen.

7. April: Aus Solidarität enthalten sich ebenfalls die anarchistischen Gefangenen Sokratis Tzifkas (Diavata Knäste), Giannis Skouloudis (Avlona  Knäste), Babis  Tsilianidis and Dimitris Dimtsiadis (Koridallos Knäste).

8. April: Der CCF-Gefangene Christos Tsakalos geht aus Solidarität zu den anderen beiden CCF-GenossInnen in den Hungerstreik

8. April: Ca. 130 Gefangene im 1. Flügel des Männerknastes in Koridallos enthalten sich aus Solidarität dem Knastessen.

9. April: Soliplenum im Polytechnikum in Athen (Gini-Gebäude) mit einer telefonischen Kontaktaufnahme zu den Hungerstreikenden aus den Knästen.

9. April: Der Rest der CCF-Gefangenen und der Anarchist Theofilos Mavropoulos erklären, dass sie sich dem Hungerstreik ihrer Brüder Panagiotis Argirou, Gerasimos and Christos Tsakalos teilweise anschließen.

11. April: Eine Stellungnahme von Stella Antoniou über die gegenwärtigen Entwicklungen: Die Strafverfolgungsbehörden beschlossen, dass Stella nicht mehr in U-Haft bleiben muss. Nichtsdestotrotz ordneten sie U-Haft für Sakkas, Mitroussias,  Karagiannidis aufgrund der willkürlichen Anklage bzgl. 250 älterer CCF-Brandanschläge. Angesichts dieser Tatsachen und nach Übereinstimmung mit ihren drei Genossen, erklärte Stella, dass sie ihre Teilnahme am Hungerstreik abbrach und sich trotz ihrer Gesundheitsprobleme dem Knastessen enthält so lange auf ihre Forderungen eingegangen wird.

11. April: Der Anarchist Rami Syrianos enthält sich aus Solidarität ebenfalls dem Knastessen.

14. April: Ein Plenum in Solidarität mit G.Karagiannidis, A.Mitroussias, K.Sakkas und S.Antoniou veröffentlichte (unter anderem) die folgenden Neuigkeiten: “Momentan werden die drei Genossen Karagiannidis, Mitroussias, Sakkas im Falle der 250 CCF-Anschläge durch die Experten des Anklagebehörde Mokkas und Baltas – die anordneten, dass alle drei sowie die Mitglieder der revolutionären Organistion CCF weiterhin in Untersuchungshaft bleiben – beschuldigt. Stella Antoniou wurde im selben Fall angeklagt, aber muss nicht weiter in Untersuchungshaft bleiben. Es wird daher angenommen, dass sie am Ende ihrer 18-monatigen Untersuchungs-Einkerkerung (Juni 2012) freigelassen wird, obwohl ihr fünftes Ersuchen auf Freilassung aufgrund gesundheitlicher Gründe bis jetzt unbeantwortet blieb.”
Lasst uns daran erinnern, dass Stella bereits für 16 Monate in Untersuchungshaft sitzt auf Grundlage des Besitzes eines gefälschten Personalausweis als einziger Beweis gegen sie.

14. April: Neuigkeiten von den drei CCF-Gefangenen nach einer Woche Hungerstreik. Gerasimos hat sechs, Panagiotis fünf und Christos sieben Kilo abgenommen.

15. April: Drei weitere gefangenen CCF-GenossInnen (Haris Hadjimihelakis, Damiano Bolano, Giorgos Polidoros) erklären, dass sie ab dem 17. April in den Hungerstreik gehen werden.

Seit dem 6. April bis heute haben Solidaritätsaktionen und ebenso Brandanschläge in verschiedenen Regionen von Griechenland (von Heraklion auf Kreta, Athen, Livadia, Patras und Thessaloniki bis Verio und Komotini in Nordgriechenland) aber auch über ganz Europa und Lateinamerika (von Barcelona in Katalonien, A Illa de Arousa in Galizien und Murcia in Spanien, Cardiff, Bristol, Cambridge in der UK, Amsterdam in Holland, Hamburg und Berlin in Deutschland, bis Cono Sur in Chile, La Paz in Bolivien, New York in den USA und dem Anarchist Black Cross of Medellin in Kolumbien) stattgefunden.

"Freiheit wird aus der Asche der Knäste blühen" - Link zu Briefesammlung anarchistischer Gefangener in Griechenland von Act for Freedom Now

Eine Sammlung der Texte der gefangenen GenossInnen befindet sich auch in der neuen Broschüre von Act for Freedom Now

Dieser Post wird fortgesetzt…

Ein Brief von Tomo, bezüglich der kürzlich durchgeführten Razzien gegen AnarchistInnen in Italien

Am Donnerstag, in der Nacht des 29. März, wurden diverse Häuser von vier AnarchistInnen in verschiedenen Städten (Pisa, Ravenna, Genua, etc.) durchsucht. Angeordnet wurde dies von der Leitung der Staatsanwaltschaft in Perugia und von der pubblico ministero (Staatsanwältin) Manuela Comodi. Verschiedene Einheiten der Carabinieri wurden dafür angefordert, inklusive der Abteilung für Verbrechensbekämpfung aus Bologna, der „Anti-eversione“ (Anm. d. Ü.: ähnlich einer Anti-Terror-Einheit der paramilitärischen Carabinieri gegen umstürzlerische Kräfte) und der Kriminaltechnischen Einheiten des Spezial-Einsatz-Kommandos (Raggruppamento Operativo Speciale, ROS) aus Rom.

Um 4:05 Uhr befand ich mich mit sechs Carabinieri (2 Lokale, 2 ROS und 2 von der oben genannten Abteilung für Verbrechensbekämpfung), die in mein Haus eindrangen, auf der Suche nach dokumentarischen Material, verwertbaren Materialien zur Herstellung explosiver Pakete und so weiter. All das nur aufgrund meiner affinen Beziehungen zu den GefährtInnen von Culmine und zu meinem/r Gefährten/in, der/die sich zusammen mit mir am Projekt von ParoleArmate beteiligt.

Während der Razzia gaben die Bullen sarkastische Kommentare zu allem, was sie zwischen ihre Finger bekamen, was mein Gefühl der Übelkeit, der Abscheu und des Ekels ihnen gegenüber nur verstärkte.

Nach drei Stunden des Durchsuchens und des Herumstöberns, kehrten sie mit 2 Pappkartons voll mit Material zur Polizei-Station zurück (den einen Karton bekam ich umgehend zurück, während sie den Anderen behielten, da der Inhalt als brauchbar für beabsichtigte Ermittlungen angesehen wurde).

Sie nahmen alles: einen Computer, 3 Handys, um die 40 Bücher, Pamphlete, Flyer, Briefe (mit besonderer Hinsicht auf Material zu den GefährtInnen der „Verschwörung der Feuerzellen“/CCF, was zwei Briefe und einige Broschüren umfasste), ein Paar Handschuhe, alte handschriftlich beschriebene Zettel, und so weiter.

Ich wurde an diesem Morgen genötigt zur lokalen Wache der Carabinieri zu kommen, wo ich die Unterlagen zur Hausdurchsuchung und die Liste der beschlagnahmten Gegenstände bekam; das war der Zeitpunkt, als ich erfuhr, dass ich im Gegensatz zu den anderen 4, deren Häuser ebenfalls durchsucht wurden, der Einzige bin, gegen den nicht ermittelt wird.

Meine GefährtInnen wurden aufgrund der Artikel 110, 112, 270bis und 280 (des Italienischen Strafgesetzbuches) angeklagt.

Diese Operation ist nichts weiter als ein zigster Versuch jene zu unterdrücken und einzuschüchtern, die widerspenstig und rebellisch sind, ein Versuch das anarchistische und aufständische Feuer zu löschen, das in uns brennt. Es ist unnötig hier zu betonen, dass sie dieses Ziel nicht im Geringsten erfolgreich umsetzen konnten. Wir gehen den Weg weiter, der kein Weg ist, den der Flammen und der Abscheu, ohne nur einen Millimeter zurück zu weichen.

Auf dass sich die Wörter, Gedanken und Hände bewaffnen; konkretisieren wir unsere Wut, unser Verlangen und die Notwendigkeit der Zerstörung.

Eine verschwörerische Umarmung des Feuers an all die verfolgten GefährtInnen und all denen, die ihnen affin sind und ihre Nähe und ihre Solidarität bewiesen, unter denen sich auch die GefährtInnen von Cerberus Editionen (Edizioni Cerbero) und die GefährtInnen der „Verschwörung der Feuerzellen“/CCF befinden. Möge sich die Feuersbrunst des anarchistischen Aufstands verbreiten und vermehren, aus dem Herzen und den Augen der Unbeugsamen in die Straßen der Städte und Metropolen der ganzen Welt, ungeachtet all den Versuchen sie einsperren und löschen zu wollen.

Deswegen schließe ich mich dem Ruf meiner GefährtInnen an:

VIVA L’ANARCHIA! LANG LEBE DIE ANARCHIE!
LASST DAS PULVER TOSEN UND DIE FLAMMEN ZERSTÖREN!

Tomo, 2. April, 2012 al Culmine del Nulla
… auf dem Höhepunkt von Nichts.

übersetzt von ABC Berlin

Bialystok, Polen: Antifaschistische Mobilisierung nachdem ein Mensch ermordet und zwei andere von Nazis verletzt wurden

Während der Osterfeiertage führten “Blood & Honour”-Mitglieder zwei Angriffe in Bialystok durch. Das erste Opfer wurde am Sonntag (8. April) gegen 22.30 Uhr bewusstlos aufgefunden und verstarb kurze Zeit später im Krankenhaus. Danach am Montag, ungefähr gegen 4.30 Uhr, betraten Nazis den Fiction Pub. Sie grölten, dass sie “alle Linken loswerden” würden. Es kam daraufhin zu Auseinandersetzungen mit ArbeiterInnen und BesucherInnen, die die Nazis zwangen, den Pub zu verlassen. Allerdings schafften es die Nazis eine 28-jährige Frau und einen 26-jährigen Mann zu verletzen. Vor den Räumen setzten sich die körperlichen Auseinandersetzungen fort, bis die Angreifer vom Ort des Geschehens flüchteten.

Aufgrund der Ereignisse in Bialystok (das Ergebnis der Aktionen vom Sonntag sind ein Toter und zwei Verletzte) und um weitere Angriffe der Faschoschläger, weitere Verletzte Menschen und eine wachsende Atmosphäre des Terrors in der Stadt zu verhindern, rufen wir zu einer landesweiten antirassistischen Demonstration in Bialystok auf.

Wir als Antifaschistische Aktion Warschau, sind von der Notwendigkeit einer solchen, sofortigen Aktion überzeugt. Wir stehen in Kontakt mit der Bewegung in Bialystok, die dieselbe Meinung teilt. Dieses sind Situationen, in denen die Empörung der Medien nicht genug sind, in denen polizeiliche Ermittlungen nicht ausreichen und wo eine Schweigedemonstration nicht genug ist…

Es gibt Zeiten, wo die einzig richtige Antwort eine laute und entschlossene soziale Antwort ist. Eine solidarische Reaktion mit allen Opfern des rechtsextremen Terrors. Eine Reaktion, die der Anfang vom Ende von dem ist, was sich seit Jahren in Bialystok abspielt.

Wir rufen die gesamte “Koalition des 11. Novembers” auf, sich diesem Appell anzuschließen. Wir wenden uns an alle Bewegungen, die wie unsere, über das Ausmaß der rassistischen Gewalt empört sind. Wir rufen zu einer Großdemonstration unter dem Motto “Stoppt die Nazigewalt” auf.

Die Demonstration wird am Sonntag, den 15. April, um 13 Uhr auf dem Kosciusko Platz stattfinden.

Setúbal, Portugal: Für einen anti-kapitalistischen und anti-autoritären 1. Mai

Menschen, die das Meer nicht fürchten, haben keine Angst zu kämpfen

Wir sind eure Kinder, eure Brüder und Schwestern, eure Nachbarn. Menschen, die euch den Kaffee an den Tisch servieren, die mit euch auf den Bus warten und gestehen, nach acht Stunden Arbeit müde neben euch zu stehen. Wir sind nur Menschen… mit Blut in unseren Venen. Wir sind keine Terroristen, wir zerstören nicht die Welt oder profitieren vom Tod. Im Gegenteil: Wir rebellieren gegen jene, die gegen die Armen und die ArbeiterInnen Terror auferlegen. Wir greifen jene an, die unser Leben manipulieren und ausbeuten und den Planeten zerstören wollen und sich selbst trotzdem in den Massenmedien als gute und vertrauenswürdige Menschen darstellen. Deshalb sehen sie uns als eine Bedrohung an und nutzen geeigneten Mittel, um zu kontrollieren, dass du an das gleiche glaubst.

Aufgrund unserer radikalen Liebe zur Freiheit ist es für uns nicht genug, friedlich zu demonstrieren während BänkerInnen unser Geld klauen, Cops uns ins Gesicht lachen, wenn sie uns verprügeln und der Staat – geschützt in Palästen aus Gold und Heuchelei – uns als Maden bezeichnet.

Wir sind nur Menschen… aber mit Rückgrat! Wir wollen nicht, dass ihr für uns oder irgendjemand anderes wählt, wir wollen kein Geld durch die Politik machen oder unsere Ideale durch sie durchsetzen. Wir wollen weder Meister noch Sklave von irgendjemandem sein. Wir stehen Schulter an Schulter mit jenen, die für ein würdiges, freies und solidarisches Leben kämpfen wollen.

Am Ende sind wir nur Menschen, aber jene, die bereit sind, etwas zu riskieren; jene, die etwas aufbauen wollen; jene, die willens sind, auf die Straße zu gehen und ihre Gesichter verhüllen, damit wir uns alle auf derselben Linie wiederfinden.

terra livre, 1demaio.terralivre.net

Aufruf für Dienstag, 1. Mai 2012: 14:00 Uhr, Lg Misericórdia, Setúbal

Gegen jede Autorität - Wir rettem Würde, wir kämpfen für Freiheit

Gegen jede Autorität – Wir rettem Würde, wir kämpfen für Freiheit

Mörderischer Angriff der Polizei gegen anarchistische DemonstrantInnen
nach der Maidemo im letzten Jah in Setúbal

Katowitz, Polen: AntifaschistInnen rufen zu Gegenprotesten gegen nationalistische Veranstaltungen auf

Die Position der Schlesischen Antifaschistischen Bewegung gegenüber der bevorstehenden Demo des National-Radikalen Lagers (ONR), die für den 14. April in Katowitz anberaumt ist

Eine Demo wirde von der ONR vor dem Hintergrund des 78. Jahrestages der Organisation organisiert und wird am 14. April in Katowitz stattfinden.

Dieser Tag soll ihnen Gelegenheit geben, die Losungen der ONR, die zu Hass aus ethnischen oder ideologischen Gründen anstachelt und sich gegen sexuelle Minderheiten und andere gesellschaftliche Gruppen richtet, die von ihnen als “Feinde der Nation” beschrieben werden – dieser Ausdruck richtet sich an all jene, die sich von der neofaschistischen, antisemitischen und nationalistischen Ideologie der Gruppe abgrenzen. Indem die ONR-Mitglieder braune T-Shirts mit Falanga-Symbolen und Keltekreuze tragen, betrügen sie sich selbst, wenn sie damit meinen, dass ihre Demo die Stärke und Echtheit ihres Korpsgeistes beweisen soll. Ihre Jubiläumsversammlung, die durch den Katowitzer Stadtrat bestätigt wurde, ist nicht gleichbedeutend mit der gesellschaftlichen Akzeptanz der geplanten Maskerade. Kein vernünftiger Mensch aus Schlesien wird sie unterstützen oder der Tradition dieser faschistischen Rechtsaußen-Gruppen folgen.

Wir als Schlesische Antifaschistische Bewerbung glauben, dass das Verhalten, das durch Mitglieder der ONR gefördert wird, zur Volksverhetzung führt und zu Gewalt und gesellschaftlichem Rückschritt aufruf durch ihre brutalen Ansichten, die auf einer faschistischen Ideologie beruhen. Unserer Meinung nach reichen eiserne Halsbänder nicht aus, um neue Menschen zu rekrutieren. Die geplante Demo am 14. April ist daher nichts weiter als eine Selbstbeweihräucherung nationalistischer Zirkel, die losgelöst von den wahren sozialen Problemen agieren.

Wir werden der Proklamation von antisemitischen, homophoben und rassistischen Parolen keine Erlaubnis geben, sich in unseren Straßen zu verbreiten. Deshalb rufen wir  landesweit dazu auf, sich uns am 14. April anzuschließen und gemeinsam der faschistischen Ideologie der ONR Einhalt zu gebieten.

Die anti-rassistische Demonstration wird um 13:30 auf dem Platz der Freiheit (Plac Wolności)  in Katowitz beginnen!

Griechenland: Direkte Aktion gegen Neonazis und ihre Komplizen in Volos und Ioannina

Volos: Direkte Aktion gegen die Neonazis von Golden Dawn

Am Sonntag, dem 8. April gegen 14:00 Uhr versuchte eine Gruppe von 25 Neonazis, die zur Organisation ‘Chrissi Avgi / Golden Dawn’ (Goldener Sonnenaufgang) gehören, eine Propagandaveranstaltung vor dem Hintergrund der baldigen Wahlen in dem Stadtteil Paralia (‘Strand’) in Volos zu veranstalten. Einige Menschen vor Ort schätzten, dass die Mehrheit des Nazi-Abschaums aus Städten in der näheren Umgebung kamen und weniger aus Volos selbst.

Als sich herumsprach, dass die Nazis sich organisierten, eilten ca. 50 AntifaschistInnen herbei und konfrontierten sie. Die Reaktion der meisten PassantInnen auf diese Aktion war positiv und mehrere trieben die Leute öffentlich zum Kampf und zur Jagd auf die Faschisten an.

Nach ein paar Minuten versteckten sich die Faschisten von Golden Dawn (unter ihnen war auch mindestens einer ihrer Wahlkandidate für die regionale Sektion von Magnisia) in einem nahe gelegenen Kaffee, um (vor Schlägen und nicht vor ihrer offensichtlichen Demütigung) zu fliehen.

GenossInnen versammelten sich außerhalb des Kaffees und riefen antifaschistische Parolen, aber aufgrund der Anwesenheit der enormen Präsenz von Polizeieinheiten, die zum Ort des Geschehens eilten (4 DIAS Motorräder, 5-6 Cops der Hafenpolizei und 3 Streifenwagen), entschlossen sie sich, nicht noch einmal zuzuschlagen.

Die AntifaschistInnen gingen würdig, während die feigen Patrioten, die sich in das Kaffee flüchteten, von ihren Komplizen in Uniform unterstützt wurden. Es war offensichtlich, dass (zumindest für diesen Moment) die Neonazis mit ihrer ekelerregenden Propaganga und deren Verteilung auf den Straßen der Stadt nicht durchkamen.

Die AntifaschistInnen blieben in Bereitschaft bis nachmittags wachsam und in voller Alarmbereitschaft.

Ioannina: AntifaschistInnen greifen nazifreundlichen
Fernsehmoderator mit Joghurt und Eiern an

Mit einer Intervention beim Fernsehsender Ipiros TV machten antifaschistische GenossInnen deutlich, dass sie es nicht dulden, Neonazis eine Plattform zu geben. Derselbe Moderator, der in dem Video zu sehen ist, hatte in der Sendung zuvor Nazis von Golden Dawn in die Sendung eingeladen, um die Öffentlichkeit über den faschistischen Angriff auf den Kampus in Zografou (Uni Athen) ‘zu informieren’.

Lokale AnarchistInnen und AntifaschistInnen riefen während der Liveübertragung Parolen, die sich gegen die Kollaboration von Bullen, Fernsehen und Nazis richtete und solidarisierten sich mit MigrantInnen, die hauptsächlich unter faschistischen Angriffen zu leider haben.

Keine Toleranz der faschistischen Bedrohnung! Antifa heißt Angriff!

Griechenland: Breitet die Revolte aus!

12. Februar 2012: 67 Jahre nach dem Abkommen von Varkiza und dem Verrat von bewaffneten Kampf und tausenden Kämpfenden im Bürgerkrieg unternehmen die Menschen einen erneuten Versuch, dieses Abkommen zu durchbrechen und sich in einen schonungslosen gesellschaftlichen Klassenkampf zu begeben.

* mit etwas Verspätung dokumentieren wir die Erlebnisse von GenossInnen nach der dreitägigen Mobilisierung gegen das zweite Memorandum im Februar diesen Jahres. Weitere Impressionen können in der Bildergalerie auf unserem englischsprachigen Blog eingesehen werden.

Zuerst sollten wir klar machen, dass es unmöglich ist, in Worten auszudrücken, was wir am 12. Februar auf den Straßen erlebt haben. Die Straßenkämpfe in Athen und anderen griechischen Städten erreichten das Level eines Aufstandes, da die Wut der Menschen an vielen Orten gleichzeitig ausbrach und es unmöglich machte, jede einzelne der unzähligen Aktionen des Aufruhrs aufzuzeichnen. Wir werden jedoch versuchen, einige Szenen in Athen hervorzuheben, wie wir sie auf den Barrikaden erlebt haben und wie wir sie von unseren GenossInnen in verschiedenen Gegeninformationsforen berichtet bekommen haben

Continue reading Griechenland: Breitet die Revolte aus!

Übersetzungsnetzwerk für Gegeninformation