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Athen: Die 8 Festgenommenen aus der Villa Amalias wurden entlassen, 24.12.2012

Solibanner in Mytilini (Insel Lesvos): „Die Villa Amalias ist jedEr Einzelne von uns. Verschwindet ihr Schläger! Vorwärts GenossInnen!“
Solibanner in Mytilini (Insel Lesvos): „Die Villa Amalias ist jedEr Einzelne von uns. Verschwindet ihr Schläger! Vorwärts GenossInnen!“
Solibanner in Thessaloniki: „HÄNDE WEG VON VILLA AMALIAS“
Solibanner in Thessaloniki: „HÄNDE WEG VON VILLA AMALIAS“

Die acht GenossInnen, die während der Bullenrazzia am 20. Dezember in der Villa Amalias festgenommen wurden, sind wieder auf freiem Fuß. Drei von ihnen konnten ohne Auflagen gehen, die anderen fünf müssen sich einmal im Monat auf der örtlichen Polizeiwache melden. An der Kundgebung im Evelpidon Gerichtsgebäude nahmen fast 300 solidarische Menschen teil. Das besetzte Haus wird immer noch von den Bullen bewacht.

Wir werden uns die Villa Amalias zurückholen.
Nichts ist zu Ende… es hat gerade erst angefangen.

Quelle: i, ii

Erklärung der Villa Amalias: Wir sind, und wir werden bestehen bleiben!

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Das Feuer verbrennt uns nicht, es brennt in uns. Solidarität mit der Villa Amalias

Heute, am 20. Dezember 2012, überfiel  die Polizei die Villa Amalias. Unter dem Vorwand einer Anzeige wegen Drogenhandels durchsuchten sie das Gebäude in Gegenwart eines Bezirksanwalts. Ihre Ergebnisse sind lächerlich. Laut Dendias (dem Minister für öffentliche Ordnung und Bürgerschutz) ist dieses dennoch der Beweis, dass die Villa seit 22 Jahren ein „Epizentrum für Gesetzlosigkeit“ gewesen ist und dass das Gesetz, dank des „mutigen politischen Willens von Premierminister Samara“ am Ende wieder hergestellt wurde.

Welcher logische Spagat erkennt leere Bierflaschen als „Material zur Konstruktion von Molotow-Cocktails?“ Ist es ungewöhnlich an einem Ort, der einen Konzertraum und ein Café/eine Bar beherbergt, eine größere Anzahl Bierflaschen zu haben? Woraus besteht „entflammbares Material“? Beziehen sie sich auf die Reinigungsflüssigkeit für die Druckerpresse, die in dem besetzten Haus im Betrieb ist? Sollten wir über die Gas-Masken sprechen, die jeder Protestierende, der um seine Gesundheit besorgt ist, bei einer Demo mit sich tragen sollte? Sollten wir über die elementare Bedeutung von Selbstverteidigung  (die nachgemachten Blitzknallkörper, Zwillen usw. ) in einen Raum reden, der wiederholt durch parastaatliche Banden angegriffen wurde. (Brandanschläge, Messerstechereien, Prügeleien) mit dem Höhepunkt im Jahre 2008, als der damalige Minister für öffentliche Ordnung und Bürgerschutz die „EinwohnerInnen“ von Agios Panteleimonas besuchte und ein Angriff erfolgte, kurz nachdem er gegangen war. Continue reading Erklärung der Villa Amalias: Wir sind, und wir werden bestehen bleiben!

Griechenland: Erklärung des IMC Athen-Kollektivs, 22.12.2012

state-emergency-managementAm Dienstag, den 20. Dezember 2012, äußerte sich der  Rektor der POSDEP (der sogenannten Panhellenischen Föderation der Vereinigungen der UniversitätsprofessorInnen-WissenschaftlerInnen) Nikos Stavrakakis in in einer Stellungnahme schluchzend über die Gewalt an griechischen Fakultäten. Er forderte den Staat auf, alle besetzten Räume in Universitäten zu beseitigen und ebenfalls Indymedia Athen loszuwerden. Diese Ausführungen wurden unter dem Vorwand zweier Vorfälle  an der  Technischen Universität Athen (Metsovio) und der  Aristoteles Universität Thessaloniki (Aristotelio) getätigt. Vorfälle, die miteinander nichts zu tun haben und ganz offensichtlich in keinerlei Verbindung mit dem Administratorenteam von Athens IMC stehen.

Die Stellungnahme  wurde im Fernsehen der gesellschaftlichen Massenverblendung kolportiert, die spektakuläre Schlagzeilen wie „Terrorismus in Fakultäten!“ benutzten und die wahren Fakten verfälschten. Jeden Abend verkaufen dieselben Massenmedien der Gesellschaft Angst, lecken die Stiefel des Staates, unterstützen die Bosse und helfen somit ihren Plänen von ganzen Herzen.

Der Rektor der POSDEP repräsentiert einen Haufen konservativer UniversitätsprofessorInnen, die wohlklingende Wörter wie „Demokratie“ benutzen. Dann machen sie sich selbst zum Gespött, indem sie Gewalt verurteilen, egal wo sie herkommt, während sie gleichzeitig die gewaltsame Räumung selbstverwalteter Räume und das Verstummen jeder Stimme fordern, die wie Indymedia Athen das Establishment kritisiert, dem sie loyal dienen. Sie unterstützen die gewaltsame Unterdrückung jeder Protestmobilisierung, ob von ArbeiterInnen oder StudentInnen, und die gewaltsame Beseitigung der Wahrscheinlichkeit jeglicher Kämpfe. Sie wollen ihren Traum einer Universitäts-Industrie fügsamer Staatsbürger mit dem Entwurf des neuen Bildungsgesetzes Wirklichkeit verwirklicht sehen.   Aber das POSDEP ging nicht auf die Rechte der VertragsarbeiterInnen der Aristoteles Universität von Thessaloniki und deren jüngsten Kämpfe ein.

Außerdem offenbart die POSDEP Erklärung, die sich ausdrücklich gegen Indymedia Athen richtet, eine verblüffende Ähnlichkeit zu den einschlägigen Anfragen der Neo-Nazis von Golden Dawn im griechischen Parlament. Die POSDEP Delegierten können sich tarnen, indem sie die Maske eines friedensliebenden Demokratiestrebens aufsetzen, ihre Worte aber sind im Wesentlichen identisch: sie sind das Wesen von Totalitarismus und dem Zermalmen jeden freien  Ausdrucks.

Wir sind nicht verblüfft, das Indymedia und selbstverwaltete Räume zum soundsovielten Male zum Angriffsziel genommen wird. Das ist genau die Periode, in der Angriffe der Herrschenden sich gegen alle Kämpfenden und Widerstandleistenden entfalten. Und die Höflinge der Macht treiben jetzt an die Oberfläche und schlagen Schaum.

Indymedia Athen ist ein Teil derer, die kämpfen und dem Frontalangriff von Staat/Kapital Widerstand leisten. Daher, gibt Indymedia Athen denen eine Stimme, die keine haben und bekämpft die Hässlichkeit des Kapitalismus.

Solidarität mit selbstorganisierten besetzten Räumen innerhalb und außerhalb der akademischen Fakultäten.
Solidarität mit den gegenwärtigen Kämpfen der ArbeiterInnen der Aristoteles Universität von Thessaloniki und anderswo.

Indymedia Athens wird erst stillgelegt, wenn das Ende der Welt nah ist.

Athens IMC Kollektiv

Athen: Erklärung der GenossInnen aus dem besetzten Haus Villa Amalias, 20.12.2012 – Update 21.12.

Staat und parastaatliche Arschlöcher, wir sind hier und wir werden hier bleiben —Villa Amalias Squat

Heute, 20. Dezember 2012, um 7 Uhr Morgens durchsuchten Polizeikräfte das besetzte Haus Villa Amalias. Der Vorwand für diese unterdrückerische Zurschaustellung der Macht war eine “anonyme Beschwerde” bei der Polizei.

Acht GenossInnen, die sich im besetzten Haus befanden, wurden festgenommen und in die Polizeihauptwache GADA in der Alexandras Allee verschleppt, wo sie immer noch festgehalten werden.

GenossInnen, die aus Solidarität mit den HausbesetzerInnen in das Gebiet kamen, wurden von den Repressionsmotorradeinheiten auch in Gewahrsam genommen, dasselbe passierte anderen GenossInnen, die im Athener Rathaus in der Liosion Straße gefangen genommen wurden. Dorthin gingen sie, um gegen den Repressionsbürgermeister Giorgos Kaminis zu intervenieren. (Letztere wurden laut Berichten nach einer Weile wieder entlassen.)

Vom Anbeginn der Razzia versammelten sich dutzende GenossInnen vor dem besetzten Haus; bis zu diesem Moment verbleiben wir in der Acharnon Straße, um unsere Solidarität kund zu tun.

Bürgermeister und Minister kriegt es in eure Köpfe rein: nicht einmal in euren wildesten Träumen könntet ihr uns die Villa Amalias wegnehmen.

Nehmt eure Hände weg von den besetzten Häusern!
Sofortige Befreiung unserer GenossInnen!

Villa Amalias Squat, Acharnon 80 und Heyden Str.

Hände weg von der Villa Amalias! Solidarität mit besetzten Häusern!

Gestern gegen 15:30 Uhr (griechische Zeit) war das besetzte Haus nicht versiegelt, die polizeiliche Durchsuchung lief noch unter Anwesenheit eines Staatsanwaltes und eines Zeugen von anarchistischer Seite. Etwa 200 solidarische Menschen waren zu dem Zeitpunkt noch vor dem besetzten Haus versammelt, das seit 22 Jahren existiert und in dieser Zeit schon vielen repressiven Angriffen widerstanden hat.

Die Polizei hat die HausbesetzerInnen in der Vergangenheit schon mehrfach vorübergehend geräumt, aber die Villa Amalias wurde immer wiederbesetzt. Erwähnenswert ist, dass das Gebäude circa 1860 erbaut wurde und seit 1990 nur dank der autonomen Aktion der HausbesetzerInnen und vieler solidarischer Menschen instand gehalten wurde. Die Villa Amalias hat bei vielen Gelegenheiten immer wieder erklärt, dass sie sich AusbeuterInnen, Schergen, Zuhältern und Drogenbaronen jeglicher Nationalität in den Stadtteilen der Innenstadt bewusst entgegensetzt und dauerhaft gegen faschistische und rassistische Gewalt kämpft, um die interkulturelle Koexistenz und Selbstorganisation voranzutreiben.

Das älteste anarchistische Squat Athens, Lelas Karagianni 37, ruft zur dringenden Solidarität mit der Villa Amalias auf und fordert auch die sofortige Freilassung aller Festgenommenen des gestrigen Tages.

Gestern Mittag begannen GenossInnen vom Skaramaga Squat Erklärungen zur Razzia in der Villa Amalias über ein Lautsprechersystem in der Pattison Straße zu verlesen.

Zusätzlich dazu, schickten viele anarchistische Kollektive, HausbesetzerInnen und Einzelpersonen aus ganz Griechenland seit dem frühen Morgen der Villa Amalias ihre vorbehaltlose Solidarität. Einige Aktionen zur Gegeninformation, die gestern Abend zwischen 17 und 18 Uhr stattfanden, umfassten die Städte Thessaloniki, Veria, Patras und Heraklion (Kreta) und es werden mit Sicherheit mehr folgen…

Update (21.12.): Die Festgenommen (sechs in Griechenland und zwei in der BRD Geborene) werden immer noch gefangen gehalten und mussten sich einem Vorverfahren unterziehen. Gegen 13:45 Uhr kamen die acht GenossInnen unter starker Polizeipräsenz am Athener Gericht an. Dutzende solidarische Menschen waren am Evelpidon Gerichtsgebäude versammelt und begrüßten sie mit lauten Sprechchören und Soliparolen. Etwa zwei Stunden lang wurden die acht Festgenommenen durch den Staatsanwalt verhört, der vorschlug, sie wegen der Straftat des Herstellens von explosiven Materialien und einiger Ordnungswidrigkeiten anzuklagen. Somit waren die Angeklagten verpflichtet, vor einem Untersuchungsrichter, der über die Anklageschrift entschied, zu erscheinen. Gegen 16 Uhr wurde berichtet, dass die acht GenossInnen mehr Zeit verlangen, um ihre Verteidigung vorzubereiten. Die nächste Anhörung soll am Montag, 24.12.2012 (also zu Weihnachten) stattfinden. Bis dahin bleiben sie eingekerkert in der Polizeihauptwache in der Alexandras Allee!

Für aktuelle Informationen und weitere Soliaktionen nach der Polizeiinvasion im Villa Amalias Squat, wurde Versammlungen in der ASOEE (Patission Straße) einberufen.

Alle raus auf die Straße! Villa Amalias bleibt!

Athen: Bekennerschreiben zur Brandstifung auf zwei Polizeiautos, welche in einer Autowerkstatt im Stadtteil Goudi entdeckt wurden

Und die Zeit vergeht, Minuten drängen sich aneinander und die Tage pfeifen unbeschwert. Unsere Gedanken werden geschliffen von den Diktaturen der Blicke und monotonen Wiederholungen, auf der Suche nach Wegen des Verstoßes.

Der morgendliche Wecker klingelt laut in unseren Ohren, identische Figuren erschrecken uns auf der Straße, unsere Albträume lauern…

Träume werden unterbrochen durch Verfolgungsjagden, Schreie durch Folter, und den letzten Worten der Menschen, die hingerichtet wurden oder Selbstmord begangen haben; von dem Seufzen der verstoßenen Migrant/-innen, dem Weinen kleiner Kinder, den Geheimnissen gefangener Brüder und Schwestern.

Die ruhige Nachtschlaf in der Metropole, in den dunklen Schlafzimmern, unter den blutbefleckten Laken, ist nur heuchlerisch. Wie kann jemand in seinem Schlaf versinken, seine Augen schließen und träumen, während zur selben Zeit die Schatten der Straßen unter Verfolgung stehen? Wie kann das Gewissen selbstzufrieden auf einem Kissen liegen, wenn das Blut der ganzen Welt nachts durch die seufzenden Straßen fließt?

Minderheiten, eine handvoll von Freunden unter einer Vielzahl, bei denen Hass und Liebe aus den Augen schimmert… Risiken wurden in Kauf genommen mit Jahren im Gefängnis. Risiken wurden in Kauf genommen mit Reisen in andere Welten. Wahlen und Lebensentscheidungen erfüllt von Hoffnungen, Erwartungen aber auch Enttäuschungen, Sackgassen.

Austausch von Blicken, unruhige Augen, einige Waffen, Fantasie, Angst, Erleichterung.

Ein Gang durch die Stadt. Hunderte von Zielen. Du weißt noch nicht einmal, was du zuerst auswählen sollst. Gebäude und Menschen, feindselige Darstellungen von Dominanz.

Ein Gang in der Stadt, in seinen erdrückenden Nachbarschaften. Ausfindig machen, suchen, prüfen…

Zwei Polizeistreifenwagen in der Garage einer Autowerkstatt. Nur eine Glasswand trennt uns von den Fahrzeugen. Es ist nichts. Es ist eine Gelegenheit.

Montag, 19. November, im Morgengrauen. Aristomenousstraße, Goudi. Wir zerlegen die Glaswand und setzen beide Polizeiautos in Brand. Der Sachschaden für die Garage ist nicht unsere Sorge; jeder andere diebische Garagenbesitzer sollte es sich das nächste Mal zweimal überlegen, bevor er dahineilt um ein Polizeiauto zu flicken.

Überall, jederzeit, wie jede/-r mag: die Bullenschweine angreifen!

Zwei Streifenwagen, die verbrannt sind, sind zwei Streifenwagen weniger. In ihren Reperaturläden, ihren Häusern, ihren Polizeistationen, auf ihrem Rückweg von der Arbeit.

Es wird niemals einen Waffenstillstand mit den uniformierten Wächtern des Establishments geben; mit den „Leuten“ die sich entscheiden, für ein paar Euro Recht und Gesetz zu schützen. Wir werden auch alle angreifen, die mit den Bullen zusammenarbeiten, genauso wie ihre Petzen.

Für tausende von Gründen, unzählige Anlässe, viele Ereignisse…

Für gefallene Freunde…

Für die Jugendlichen, die Kugeln bekamen, weil sie an einer Straßenecke nicht anhielten…

Für die gefährlichen und stolzen Neulinge, die in den Kämpfen mit den Hunden des Regimes gefallen sind…

Für alle Männer und Frauen, dessen Körper von Kugeln durchlöchert wurden, all diejenigen, die [mit den Händen] auf dem Rücken in Handschellen gelegt wurden, auf der Rückbank eines Streifenwagens verharrend…

Für die Unglücklichen unserer Welt, die in den Polizeistationen, Gefängnissen und einsamen Straßen gedemütigt, gefoltert und geschlagen werden…

Für die Prostituierten, die von uniformierten Dreckskerlen vergewaltigt werden…

Für alle Männer und Frauen, die bereit sind, ihren eigenen großen Sprung nach vorne zu machen und den Himmel zu erstürmen.

Wir senden unsere wärmste Umarmung an die Vagabunden aus Thessaloniki, Babis Tsilianidis, Sokratis Tzifkas und Dimitris Dimtsiadis, die einen anderen Prozess durchlaufen, dieses Mal für den Fall der Verhaftungen in den Athener Stadtteilen Tavros und Vyronas. Brüder, wir fühlen uns als wären wir die Autoren eures letzten Textes gewesen (in Bezug auf die Verweigerung am Gerichtsverfahren teilzunehmen und vieles mehr) und wir übernehmen jedes einzelne Wort.

Neben all jenen, die verurteilt wurden oder zur Zeit in einem Gerichtsverfahren stecken.

KRIEG IHRER DEMOKRATIE
ALLES FÜR ALLE

PS 1: Eine erhobene Faust an die Freunde aus Agrinio, die an dem Tag mit den Bullen kämpften an dem Chrisi Avgi (Goldene Morgendämmerung) ein neues Lokalbüro eröffnete.

PS 2: „Sie reden über Leute, sie reden über die Massen; niemand von ihnen war jemals fähig gewesen die Spannung, die Leidenschaft, den Aufstieg und den Fall einer gesamten Welt in nur 24 Stunden aus dem Leben eines Revolutionären zu fühlen.“ wir sagen Chronis Missios Lebewohl (Schriftsteller, ehem. politischer Gefangener geb.: 1930, gest.: 20. November 2012).

PS 3: Einfach fürs Protokoll, diese spezielle Aktion war komplett (und wissentlich) von den Mainstreammedien verschwiegen worden.

Kreise der Sünder/-innen
Revolutionäre Zelle der Vagabunden

Quelle

Athen: Solidarität mit den besetzten Häusern und selbstorganisierten Räumen

“Solidarität mit den Squats, selbstorganisierten Unternehmungen und kämpfenden Menschen”
“Die Squats sind Teil des sozialen Kampfes – Solidarität mit dem Delta Squat” / “Wir sind die ersten Regentropfen eines kommenden Sturmes”

Es folgt der zentrale Text zur Demonstration, die am 1.12.2012 in Solidarität mit den besetzten Häusern in den Straßen des Athener Zentrum stattfand und am Victoria Platz begann. An der Demo nahmen ca. 1000 Menschen teil.

HÄNDE WEG VON DEN BESETZTEN HÄUSERN
SOLIDARITÄT MIT DEN SQUATS UND SELBSTORGANISIERTEN SOZIALEN ZENTREN

In einer Legalität, die unsere Leben plündert, bleiben wir ein Nest der Illegalität.

WIR ERSCHAFFEN

Squats und selbstorganisierte soziale Zentren sind Teil der Freiräume. Sie sind utopische Risse inmitten eines Prozesses von gesellschaftlicher Trostlosigkeit, den die Herrschenden uns versuchen aufzwängen. Sie sind soziale Bollwerke gegen Faschismus. In ihnen beherbegen sie die Samen der Subversion. In diesen Räumen experimentieren wir mit den Strukturen, die wir uns erträumt haben. Wir versuchen, anti-kommerzielle und selbst-organisierte Expressionen durch Konzerte und Theatervorführungen zu fördern. Wir erzeugen Zonen der Gegeninformation durch Radiostationen und Internetprojekte. Wir entwickeln die kollektive Selbst-Bildung, dessen Unterricht offen für alle ist. Wir gestalten soziale Solidarität mit Krankenstationen und VoKüs. Auf diesem Weg versuchen wir langsam, in jeder Stadt und jedem Bezirk die Art von Beziehungen und Ideen zu erschaffen, die diese uns aufgezwungene Herrschaft der Sklaverei stürzen.

SIE ZERSTÖREN

Die Unterdrückung des Delta Squats (in Thessaloniki), aber auch die Angriffe auf selbstorganisierte Projekte in ganz Griechenland (z.B. Draka Squat in Korfu, Apertus Squat in Agrinio, das besetzte soziale Zentrum Aphroditis 8 in Veria) – und dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob diese Angriffe Teil der offiziellen Regierungslinie sind oder Teil der Aktivitäten paramilitärischer Organisationen – , sie sind nur eine weitere Ergänzung auf der langen Liste von Übergriffen auf die Gesellschaft, deren Höhepunkt die anti-sozialen und sich gegen Lohnabhängige richtende Maßnahmen sind, die in den vergangenen paar Jahren umgesetzt wurden. Der fortlaufende und exemplarische Angriff des Staates und des Kapitals gegen all jene, die Widerstand leisten, hat die Terrorisierung und das Ende jeder subversiven Praxis und Stimme zum Ziel. Indem sie Desorientierung und Angst als Waffen nutzen, versuchen sie uns in gezähmte Subjekte zu verwandeln, um so ihren Weg zur Erreichung ihres Ziels zu ebnen – der totalitären Gesellschaft.

Koordination der besetzten Häuser, selbstorganisierten Räume und sozialen Zentren Athens,
Genossinnen und Genossen


Quelle: i,ii / mehr Fotos von der Demo hier

Athen: Bombenangriff auf die Büros von Chrissi Avgi (Goldene Morgendämmerung/GM)

Bekennerschreiben zu der Bombe, die vor dem lokalen Hauptsitz der nationalistischen Partei in Aspropyrgos in den frühen Stunden des 4. Dezembers 2012 explodierte:

Die Antifaschistische Front / Informelle Anarchistische Föderation (Antifascist Front / Informal Anarchist Federation – FAI) übernimmt die Verantwortung für das Deponieren eines selbstgebauten Sprengkörpers vor den regionalen Büros der Chrissi Avgi (GM) im Vorort Aspropyrgos, am 17. km der Autobahn, die von Athen nach Korinth führt. Die besonderen Charakteristika der Örtlichkeit (es ist ein Gebiet mit fast keinem Verkehr – vor allem in den Abendstunden) gaben uns den Vorteil, den Sprengkörper ohne einen vorherigen Warnruf detonieren zu lassen – was die Cops vielleicht auch dazu veranlasst hätte, das Zündwerk, das wir genutzt habe, zu deaktivieren, um die Büros ihrer Kollaborateure und Freunde – die Schergen von GM – zu schützen.

Außerdem haben die GenossInnen, die den Sprengkörper gelegt haben, das Gebiet im Umkreis vor dem Angriff ausgekundschaftet, damit keine PassantInnen zu Schaden kommen würden. Es war nicht unsere Intention, Schaden am Etikettenladen im Erdgeschoss zu hinterlassen, da unser Ziel ausschließlich die Büros der GM im ersten Stock waren. Aber wir müssen klar sagen, dass jene, die tolerieren, im selben Haus wie die Faschos untergebracht zu sein, verantwortlich dafür sind, dass das Problem an ihre Hausschwelle gebracht wird. Demzufolge, sollten sie ihre Neonazi-Nachbarn nach einer Kompensation fragen.

Unsere Wahl für den Schlag fiel auf die Büros der GM, weil wir glauben, dass – wenn es um Faschos geht – zuerst gehandelt und nicht auf sie gewartet werden muss, um den ersten Schritt zu machen. Wir werden nicht solange rumlungern und nichts tun, während die Schlange schlüpft. Wir lehnen es ab, die Passivität der öffentlichen Anprangerung sowie die Rolle des ewigen Opfers zu akzeptieren, das den Mut zur offenen Konfrontation mit den Faschos nicht aufbringen kann. Wir verabscheuen die humanitäre Heuchelei und die berufliche Ehrbarkeit von PolitkerInnen und JournalistInnen, die GM dämonisieren, um die Demokratie der Demagogie zu segnen. Wir werden wütend mit jedem konstitutionellen Aufruf der Rechtmäßigkeit sowie jeder lächerlichen Bitte, dass »GM verboten werden soll.« Continue reading Athen: Bombenangriff auf die Büros von Chrissi Avgi (Goldene Morgendämmerung/GM)

24. November – 2. Dezember: Aktionswoche gegen die Goldminenprojekte auf der Halbinsel Halkidiki in Nordgriechenland

Auf dem Poster steht:

Sonnabend, 24. November, Thessaloniki: Demo gegen den goldenen Tod
Versammlungsort: Weißer Turm Thessalonikis (Lefkos Pyrgos), um 11 Uhr
Nach der Demo findet eine offene Diskussion/Versammlung für kommende Aktionen im „Alexandros“ Kino statt

Gegeninformationsveranstaltungen:
Donnerstag, 29. November, 19 Uhr:
Ioannina, im Antiviosi Squat

Freitag, 30. November, 19 Uhr:
Athen/Keratsini, im Resalto – Korfu, im Elaia Squat

Sonnabend, 1. Dezember, 19 Uhr:
Athen/Exarchia, im Autonomo Steki – Agrinio, im Apertus Squat

Sonntag, 2. Dezember, 16 Uhr:
Athen/Ilion, im Agros

Offene Koordinative von Thessaloniki gegen die Goldminen

Hier folgt der Aufruf zu einer Demonstration und einem offenen Plenum gegen die Goldminen, die am 24.11.2012 in Thessaloniki stattfanden:

„Die Minen von Halkidiki sind eine goldene Gelegenheit, die nicht verschwendet werden sollte“

11.000.000 Euro: Das ist der Preis, den Hellas Gold bezahlte, um die Minenrechte für ein Gebiet im nördlichen Halkidiki, das 317.000 Morgen Land umfasst, zu erhalten. Der Vertrag wurde vom griechischen Staat nach der Intervention von Herrn Pachtas, dem damaligen Staatssekretär für Finanzen and jetzigem Bürgermeister der Gemeinde Aristoteles, unterzeichnet. Im Vorfeld des Vertrags gab es keine öffentliche Ausschreibung. Stattdessen wurde die Kommission direkt an ein Unternehmen vergeben, das gerade mal zwei Tage vorher gegründet wurde (ein Unternehmen mit einem Aktienkapital von 60.000 Euro!). Überdies wurde das Unternehmen laut Vertragsbedingungen von jeglichen Reparationsauflagen befreit, die im Zuge der Umweltschäden verursacht durch die Canadian TVX Gold (dieses Unternehmen löste sich eines Nachts in Luft auf, hinterließ 472 unbezahlte ArbeiterInnen; die Gesamtschulden des Unternehmens gegenüber den ArbeiterInnen betragen 17 Millionen Euro) im Gebiet auftraten.

95.700.000 Euro: Der Gewinn, den Leonidas Bobolas, Dimitrios Koutras und Frank Timiş (die Hauptaktionäre von Hellas Gold) machten, nachdem sie das Unternehmen schrittweise in Teilstücke zerlegten, die sie dann an das multinationale Mutterunternehmen European Goldfields verkauften.

408.000.000 Euro: Beträgt der Marktwert der Minen laut einer Schätzung, die ein globaler Finanzdienstleister sechs Monate nachdem der griechische Staat sie überschrieb, abgab. Das bedeutet, dass der Wert auf das 37-fache des Kaufpreises angestiegen ist. Trotzdem hielt es die Regierung nicht davon ab, Hellas Gold mit 15.000.000 Euro zu subventionieren.

2.300.000.000 Euro: Ist der heutige Wert mit dem die Minen auf dem Aktienmarkt von Toronto gehandelt werden, nach der Übernahme der European Goldfields durch die Eldorado Gold Corporation, die jetzt 95 % der Aktienanteile der Hellas Gold kontrolliert. Eldorado Gold ist eine in Kanada ansässige multinationale Aktiengesellschaft. Ihre Hauptinvestoren sind Fonds und Banken wie J.P.Morgan und Goldman Sachs.

15.436.000.000 (!) Euro: Der Wert der Mineralien, die in den Minen von Halkidiki liegen.

0 Euro: Der Gewinn des griechischen Staates. Laut des Bergbauverfahrens gehören die Erzressourcen und Ablagerungen in den Minen ausschließlich den Unternehmen, die sie abbauen. Es gibt keine Klausel zur Abtretung der Minenrechte an den Staat aufgrund ihrer Erschließung. Das ist der Grund, warum die IWF/EZB/EU Troika den Vorschlag der griechischen Regierung ablehnte, als diese in den Verhandlungen zum Schuldenabkommen die Halkidiki Minen als Garantien anbot.

„Jene, die reagieren sind Provokateure und stehen gegen den Fortschritt“

Viele Menschen denken wahrscheinlich, dass Eldorado Gold vorhat, Untergrundminen mit Schächten zu bauen, Tunnel zu graben etc. Das ist aber nicht der Fall. Continue reading 24. November – 2. Dezember: Aktionswoche gegen die Goldminenprojekte auf der Halbinsel Halkidiki in Nordgriechenland

Athen: Soligig für Indymedia Athen – Sonnabend, 1. Dezember

11 Jahre Indymedia Athen

11 Jahre selbstorganisierter, nichtkommerzieller Gegeninformationen

Wir bringen die Kommunikationsstrukturen des Existierenden zu Fall, um den Weg für eine neue Gesellschaft zu öffnen
Am Sonnabend, 1. Dezember um 20:30 Uhr wird im Polytechnikum (Eingang von der Stournari Str., Athen) ein DIY Live-Konzert zur finanziellen Unterstützung der Infrastruktur von IMC Athen veranstaltet. Bands, die spielen werden sind die Lost Bodies, Antidrasi, Hot Trick, Grain, Speira, Propaganda und Hit&Rap.

Eure praktische Unterstützung wird unseren GenossInnen von IMC Athen ermöglichen, das Projekt lebendig und am Laufen zu erhalten.

Athen: Bericht über die Solidaritätsdemo (12.10.) für die Revolutionäre Organisation der „Verschwörung der Feuerzellen“ (CCF) und alle wegen derselben Gerichtssache angeklagten AnarchistInnen

SOLIDARITÄT MIT DEN GEFANGENEN KÄMPFERINNEN UND KÄMPFERN (Α)

Am Freitagabend, den 12. Oktober, gab es in der Athener Innenstadt eine Demonstration in Solidarität mit den gefangenen Mitgliedern der Revolutionären Organisation der „Verschwörung der Feuerzellen“ (CCF) und mit den zehn weiteren anarchistischen Genossinnen und Genossen, die wegen derselben Gerichtssache angeklagt wurden. Der CCF-Prozess hatte am 8. Oktober begonnen im Spezialgericht des Frauengefängnisses Koridallos.

Eigentlich war bereits für den 6. Oktober zu der Demo aufgerufen worden, doch mitten in der vergangenen Woche überraschten die staatlichen Repressalien gegen die Antifaschisten der Motorraddemo und die sich mit ihnen Solidarisierenden (30.9. und 1.10.). So beschloss die Solidaritätsgruppe des CCF-Prozesses, die Demo auf diesen Freitag zu verlegen.

Ab 19.30 Uhr versammelten sich die Menschen an der Propylaea, wo Texte und Flyer an die Passanten verteilt, Slogans an Wände gemalt und Erklärungen über ein Soundsystem verlesen wurden. Ungefähr um 20.30 Uhr zogen rund 300 Genossinnen und Genossen die Panepistimiou-Straße entlang in Richtung Omonia-Platz. An der Kreuzung zur Patission–Straße versuchten motorisierte DIAS-Bulleneinheiten und MAT-Schwadrone den Demonstrationszug auseinanderzutreiben. Die Atmosphäre erhitzte sich durch die Bullenpräsenz etwas, Zusammenstöße jedoch gab es nicht. Die Demonstranten gingen auf der Patission-Straße, verursachten dort Verkehrschaos, setzten ihren Zug fort auf der Solomou-Straße und beendeten die Demo im Stadtteil Exarchia.

In Anbetracht der gravierenden Situation, in welche die juristische Mafia unsere Genossinnen und Genossen gebracht hat, waren es zwar nur wenige, die ihre bedingungslose Unterstützung der in der Gerichtssache der CCF verfolgten AnarchistInnen zum Ausdruck brachten. Die jedoch gingen auf die Straße wie Wölfe.

Einige der lautstark skandierten Slogans waren:

„Freiheit für die Feuerzellen“

„Die Leidenschaft für Freiheit ist stärker als alle Gefängnisse“

„Theofilos Mavropoulos ist unser Bruder; Rebell im Gefängnis, unser Genosse auf den Straßen“

„Schüsse aus Kalaschnikows sind das Richtige für Cops“

„Faschisten, Arschlöcher, die Galgen warten schon auf euch“

„Von Mexiko bis Indonesien, lang lebe FAI-FRI und die neue Anarchie“

„Staaten sind die einzigen Terroristen; Solidarität mit der bewaffneten Guerilla“

„Internationaler revolutionärer Kampf gegen Staat und Kapital“

„Hört zu, Wächter: Hände weg von den Kämpfern“

„Dendias (Minister für öffentliche Ordnung), du Kriecher, wir brennen die Stadt nieder“

„Wut und Bewusstsein, Verweigerung und Gewalt; wir säen Chaos und Anarchie“

„Solidarität ist die Waffe des Volkes; Krieg dem Krieg der Bosse“

„Bullen, erinnert ihr euch noch an Gyzi? Eins – drei, Christos Tsoutsouvis“
(in Gedenken an den Gegner des Staates und Stadtguerillero Christos Tsoutsouvis, der am 15. Mai 1985 bei einer Schießerei im Athener Stadtteil Gyzi drei Bullen exekutierte, bevor er durch Polizeikugeln fiel)

„Und jetzt lasst uns eine Parole rufen, die alle vereint: BULLEN–SCHWEINE–MÖRDER“

„Von Athen bis London, von Santiago bis Turin, Feuer den Gesetzen, Kugeln für die Bullen, und für jeden Nazi Benzin und Docht“

„Vorwärts, Anarchisten, vorwärts Nihilisten, alle Befürworter im Dreck vergraben“

„Solidarität mit GenossInnen in Italien – Anarchie, Destabilisierung, Direkte Aktion, Aufstand“

„Freiheit für alle, die in Gefängniszellen sind!“

Athen: Text der 15 Gefangenen der antifaschistischen Motorraddemonstration am 30.9.

18. Oktober 2012

„Heute erklärte der Staat den Bürgerkrieg. Diejenigen, die nicht durch die Messer der Faschisten getötet wurden, kommen durch juristische Entscheidungen der Junta ins Gefängnis.

Wir rufen Kämpfende und alle, für die WÜRDE, SOLIDARITÄT, GLEICHHEIT und FREIHEIT nicht bloß leere Worte sind, sondern eine Lebenshaltung, dazu auf, den historischen Moment, in dem wir leben zu begreifen und dementsprechend zu handeln.

IDEEN können weder unterdrückt noch eingekerkert werden

Die 15 verhafteten AntifaschistInnen

Seit einiger Zeit wird es immer deutlicher, dass selbst die „Vorspiegelungen von Demokratie“, die der Staat konstant betreibt, nicht nur schattenhafter geworden, sondern auch schwerer zu definieren sind. Die Entscheidung für einen gewalttätigen Angriff nicht nur gegen jene, die den Weg direkter Konfrontation wählen, sondern auch gegen all jene, die nichts als ihre grundlegenden Rechte fordern, ist ein klarer Hinweis darauf, dass wir nicht in derselben Art und Weise sprechen können wie noch vor fünf, zehn oder mehr Jahren. Die andauernde Wirtschaftskrise treibt jeden Tag mehr und mehr Menschen in Elend und Armut und fördert zugleich sozialen Kannibalismus. Währenddessen offenbaren Konflikte innerhalb der Klassen und das Erstarken des Faschismus ein solches soziales Chaos, dass niemand mit Bestimmtheit voraussagen kann, wo das hinführen wird und wie, unter welchen Bedingungen das geschehen wird. Angesichts einer möglichen TOTALEN sozialen Explosion verschärft der Staat seine Taktiken der Unterdrückung, des Zwangs und der Terrorisierung, während er sein juristisches Arsenal aufrüstet, um so viele Menschen wie möglich als „Geiseln des Rechtssystems“ halten zu können. Die dabei verwendeten Methoden sind berechenbar und wiederholen sich. Demonstrationen oder Versammlungen verbieten, Streiks niederschlagen, brutale Gewalt anwenden gegen Demonstranten und Streikende, Fotos und persönliche Daten veröffentlichen, besetzte Häuser räumen und soziale Freiräume zerstören, mit Polizeikräften in Schulen und Universitäten eindringen, Verhaftungen, Festnahmen usw.; die Liste ist zu lang, entsprechend ihrer Perversität.

Gleichzeitig fördern sie die faschistischen Banden, damit diese die Drecksarbeit machen, dort „auskehren“, wo der offizielle Staat nicht hinreicht. Mit den Pogromen gegen Migranten, Linke und Anarchisten, Brandstiftungen in Häusern, Geschäften und sozialen Räumen, Messerstechereien und Prügelattacken wollen sie die extreme Rechte als etwas „Anti-Systemisches“, als eine neue Alternative darstellen. Was wir weiterhin in Großbuchstaben schreiben müssen, ist, dass Faschismus noch NIEMALS menschlichen Gesellschaften etwas Neues präsentiert hat, dass er dem Staat schon IMMER als Krücke gedient hat und dass seine Rolle in Zeiten der Krise (ökonomisch, systemisch oder politisch) immer darin bestanden hat, die Entscheidungen der Herrschaft zu stützen, damit diese „Zeit gewinnen“ konnte, um sich umzugruppieren, und es dem Staat zu ermöglichen, mit jeglicher Unruhe fertigzuwerden.

Dies waren die Umstände, als wir uns als Kämpfende, AnarchistInnen und AntifaschistInnen entschlossen, an der antifaschistischen Motorraddemonstration am 30. September teilzunehmen. Die Demonstration sollte sich am Exarchia Platz sammeln und dann durch Stadtgebiete fahren, wo rassistische und faschistische Angriffe gegen Migranten immer häufiger und immer gewalttätiger werden. Unser Ziel war es, Unterstützung zu geben, die Angst im alltäglichen Leben zu durchbrechen, Mut und Stärke zu geben und zugleich denjenigen, die jeden Tag mit Rassismus konfrontiert werden, die Botschaft der Selbstorganisation und des Widerstands zu vermitteln. Außerdem wollten wir bekunden, dass etwas so vages und allgemeines wie die totale Verzauberung der griechischen Gesellschaft durch den Faschismus eine Lüge ist, dass es auch Menschen gibt, die an GLEICHHEIT, FREIHEIT, WÜRDE und SOLIDARITÄT glauben und dafür kämpfen.

Die motorisierten Repressionskräfte griffen in dieser Nacht die Motorraddemo brutal an, und nach heftigen Prügeleien wurden 15 Personen verhaftet, gefoltert, in vorläufigen Gewahrsam genommen und haben mit schwerwiegenden Anklagen zu rechnen. Wir möchten zu diesem Zeitpunkt noch nicht darüber berichten, was während unserer Festnahme und fünftägigen Haft im Polizeihauptpräsidium von Athen (GADA) geschehen ist, und möchten uns auch an keinem Versuch der Viktimisierung beteiligen. Für diejenigen, die noch nicht zwei und zwei zusammengezählt haben, ist es Zeit, zu erkennen, dass der Staat angreift, indem er alle seine Hilfsmittel gebraucht, dass er den Krieg erklärt, und im Krieg ist zu erwarten, dass es Verletzte geben und dass man Härten begegnen wird. Wirklich bedeutsam ist jedoch die Bürgerkriegsmentalität, die immer weiter sowohl von institutionellen Akteuren als auch von staatlichen Sicherheitskräften vorangetrieben wird, wie zum Beispiel durch die offiziellen (ob uniformiert oder nicht) Bullenhorden. Ihre ständige Bezugnahme auf „Grammos und Vitsi“ [zwei Berge im Norden Griechenlands, wo die griechische demokratische Armee (DSE) in den Kämpfen 1949 schwere Verluste erlitt und die Übriggebliebenen der DSE-Kräfte nach dem militärischen Ende des Griechischen Bürgerkrieges nach Albanien fliehen mussten], auf den Griechischen Bürgerkrieg und unsere Großeltern ist ein Hinweis darauf, wo diese Geschichte hingeht. Sie versuchen, Kämpfende zu terrorisieren, sie entweder in den Untergrund zu zwingen oder in einen Zustand der Angst zu treiben (da sie uns mit „Hausbesuchen“ drohen) mit direkten Morddrohungen und ähnlichen Frivolitäten…

Derselben Bürgerkriegsmentalität folgend, intensiviert die Staatsanwaltschaft ihre Bestrebungen, Kämpfende zu terrorisieren, indem sie mit Untersuchungshaft droht und auf diese Weise de facto ihr eigenes Strafgesetzbuch aufhebt, genau das, welches sie zu beobachten und verteidigen hat.

ABER WEIL…
wir die Wichtigkeit dieses historischen Moments und unsere Pflicht uns selbst wie der Geschichte gegenüber begreifen, können wir nichts anderes tun als rufen KEINEN SCHRITT ZURÜCK!!!

Wir müssen zusammenkommen, um den Handschuh, den sie uns hinwerfen, aufzuheben und zurück in ihre Gesichter zu klatschen. Wir müssen jede Quelle des Widerstands und des Kampfes stärken, alles das, was gegen die Barbarei zurückschlägt, die sie versuchen durchzusetzen. Wir müssen die Wildheit der menschlichen Würde organisieren… für uns selbst, für alle.

„Unterwegs starben viele von uns oder wurden gefangen genommen; viele andere wurden verwundet und dauerhaft handlungsunfähig; und bestimmte Elemente schlichen sich sogar aus Mangel an Mut nach hinten; doch ich glaube sagen zu können, dass unsere Formation als Ganzes niemals von ihrem Kurs abwich, bis sie ins Innerste der Zerstörung tauchte.“
[Guy Debord, In girum imus nocte et consumimur igni, 1978]

REVOLUTIONÄRE GRÜSSE
AN DIE GEFANGENEN ANTIFASCHISTEN IN PATRAS
AN DIE 4 GEFANGENEN SOLIDARISCHEN VON EVELPIDON
AN ALLE GENOSSINNEN UND GENOSSEN IN GRIECHENLAND UND IN ANDEREN LÄNDERN, DIE UNS UNTERSTÜTZEN

Nichts ist zu Ende; alles geht weiter.

Die 15 AnarchistInnen, AntifaschistInnen und Kämpfenden
(einige unter uns, stolze Nachkommen der anarcho-kommunistischen Banditen/symmorites)

Athen: Räumung des besetzten Wohnprojekts in der Spyridonos Trikoupi Straße in Exarchia

Miete ist Diebstahl

Am 30. Oktober gegen 10 Uhr stürmten Anti-Riot-Mannschaften die umliegenden Straßen des Exarchia Platzes und räumten unter Gewaltanwendung das besetzte Haus in der Spyridonos Trikoupi Straße. Laut ersten Informationen wurden circa 10 Leute auf die Polizeiwache Exarchias verschleppt, obwohl der “legale” Eigentümer (noch) keine Klage gegen die inhaftierten BesetzerInnen erhoben hat.

Update, 18 Uhr (griechische Zeit, +1h): Der “Hausbesitzer” hat Klage gegen die BesetzerInnen eingereicht. Alle Gefangenen werden bis zum 31.10. auf der Polizeiwache festgehalten, dann sollen sie einem Staatsanwalt vorgeführt werden.

[Griechenland] Internationaler Solidaritätsaufruf für den Fall des „Revolutionären Kampfes“ am 22., 23. und 24. November 2012

Rendezvous auf den Straßen der Wut (A)

Die soziale Revolution ist keine Vergangenheit; sie ist die Gegenwart und Zukunft der Welt.

Im Zusammenhang mit dem internationalen Aufruf für die Aktion und die Solidarität

Als Plenum für den Fall des „Revolutionären Kampfes“/Revolutionary Struggle [Epanastatikos Agonas] und in Kontinuität zu den Solidaritätsaktionen im Zusammenhang mit diesem Fall, laden wir am 22., 23. und 24. November zu dieser Solidaritätskampagne auf lokaler sowie auch auf internationaler Ebene ein.

Wir sind entschlossen die Mauer des Schweigens im Zusammenhang mit dem Fall des „Revolutionären Kampfes“ zu durchbrechen und zu beweisen, dass die vor Gericht stehenden Genossen nicht alleine sind, dass der Fall des „Revolutionären Kampfes“ unser aller Fall ist, und dass dieser die Essenz des Kampfes betrifft. Deshalb also, laden wir Genossinnen und Genossen aus aller Welt ein, mit ihrer Aktion beizutragen und damit einen Gruß der Solidarität und des Kampfes zu senden.

Unser Ziel ist die Erweiterung des dynamischen Widerstandes mit revolutionärer Perspektive. Unser Vorhaben ist, den Kampf für den Umsturz des Existierenden auszuweiten, und gleichzeitig seine historische und gegenwärtige Wichtigkeit hervorzuheben, während wir im selben Moment unsere praktische Solidarität mit den Genossen, die sich vor Gericht befinden zum Ausdruck bringen.

Die internationale Einladung zu den drei Tagen der Solidarität, Information und Aktion für den Fall des „Revolutionären Kampfes“ ist ein Teil und eine Weiterführung des Sozial- und Klassenkampfes für den Umsturz und die Revolution. Dort ist diese einzuordnen und auf diese Art wird der Fall des „Revolutionären Kampfes“ historisch niedergeschrieben.

Chronik des Falles des „Revolutionären Kampfes“

Am 10.03.10 nach einem bewaffneten Konflikt mit den Polizeikräften wird der anarchistische Genosse Lambros Foundas ermordet. Es sind jene Tage in denen Griechenland unter die erstickende Kontrolle der Troika gerät, es sind die Tage in denen Lambros Foundas, Mitglied des „Revolutionären Kampfes“, sein Leben während einer Schießerei mit der Polizei verliert, als er an der Vorbereitung einer Aktion teilnahm. Eine Aktion die gegen die politische und ökonomische Elite gerichtet war, gegen diejenige, die den Planeten weltweit verwüstet, plündert und den Sozialen Reichtum raubt und damit das menschliche Leben bis zum niedrigsten Punkt demütigt.

Einen Monat später, in einem Klima des Terrors, werden im April 2010, im Rahmen der Verhaftungen im Zusammenhang mit dem „Revolutionären Kampf“, die AnarchistInnen Kostas Gournas, Nikos Maziotis und Pola Roupa festgenommen. Die drei übernehmen die politische Verantwortung für die Mitgliedschaft in der Organisation. Gleichzeitig werden die Anarchisten Vaggelis Stathopoulos, Christoforos Kortesis und Sarantos Nikitopoulos festgenommen, die von Anfang an ihre Mitgliedschaft in der Organisation kategorisch verneinten und erklärten, dass sie im Zusammenhang mit ihrer jahrelangen Einbindung in subversiven Projekten, ihrer politischen Zugehörigkeit zur anarchistischen/antiautoritären Szene, und ihrer Beziehungen mit den Genossen verfolgt werden.

Der Mitgliedschaft beim „Revolutionären Kampf“ wird auch Kostas Katsenos angeklagt, der zurzeit mittels Haftbefehls gesucht wird. Das System, das den Revolutionären Kampf als Drohung betrachtet, möchte mit diesen Festnahmen seinen Angriff erweitern und damit ganze Teile der Bewegung zerschlagen.

Im Rahmen der Ausweitung der repressiven Offensive, werden sechs Monate später, neben FreundInnen und Verwandten der Gefangenen, dutzende GenossInnen aus der anarchistischen Szene als ZeugInnen vorgeladen und verhört.

Die Rachsüchtigkeit der Mechanismen wird nochmals bewiesen, indem sie zu dem Punkt gelangen Marie Beraha, die Lebensgefährtin von Kostas Gournas, wegen Teilnahme in der Gruppe, anzuklagen. Ihre Verfolgung ist ein Akt der Rache an Kostas Gournas, ein Versuch seine kämpferische Haltung zu brechen. Continue reading [Griechenland] Internationaler Solidaritätsaufruf für den Fall des „Revolutionären Kampfes“ am 22., 23. und 24. November 2012

Athen: Anti-Repressions-Flugblatt der offenen Volksversammlung in Peristeri

Wenn wir nicht in jedem Stadtteil Widerstand leisten, werden unsere Städte moderne Gefängnisse

20. Oktober

WIR LASSEN UNS WEDER ZUM SCHWEIGEN BRINGEN NOCH TERRORISIEREN

Am Mittwoch, 26. September, dem Tag des Generalstreiks, protestierten Tausende von Menschen gegen die bevorstehenden arbeitnehmerInnenfeindlichen Maßnahmen, die noch mehr Verarmung in unser Leben bringen werden.

Vom frühen Morgen an erfolgten Angriffe eines massiven Polizeiaufgebots ohne Anlass auf die sich vorab treffenden Nachbarschaftsversammlungen von Aghios Dimitrios (Brachami), Vyronas–Kaisariani–Pangrati und Zografou und hinderten sie daran, an der Streikdemonstration ins Stadtzentrum teilzunehmen. Dutzende von Menschen wurden festgenommen. Besonders in Zografou wurden Personen von den Repressionskräften gejagt und verprügelt und Terror im ganzen Gebiet verbreitet. Insgesamt gab es allein in Zografou 20 Festnahmen, von denen 12 in Inhaftierungen umgewandelt wurden, darunter auch minderjährige Schülerinnen und Schüler.

Während der Streikdemo schlugen die Repressionskräfte TeilnehmerInnen brutal zusammen, verschossen massiv Tränengas, nahmen 129 Personen in Gewahrsam und verhafteten 22 Personen, wobei sie einem genau vorbereiteten Plan folgten, die Menschenmenge auseinanderzutreiben.

Am selben Nachmittag versammelten sich Dutzende von Menschen erneut auf dem Gardenias Platz in Zografou, wo sie ohne Anlass von DELTA-Polizeieinheiten auf Motorrädern und MAT-Sondereinsatzschwadronen schikaniert wurden.

Die staatliche Repression setzte sich in der folgenden Zeit fort mit einer Reihe von Versuchen, jegliche Aktivität innerhalb der Protestbewegung zu verhindern.

Am 30. September während einer antifaschistischen Motorraddemonstration im Zentrum Athens attackierten DELTA-Einheiten auf Motorrädern einige der Teilnehmenden und schlugen sie zusammen. 15 Antifaschistinnen und Antifaschisten wurden festgenommen, auf dem Polizeihauptquartier gefoltert und, der Verbrechen beschuldigt, auf Kaution freigelassen.

Am ersten Oktober bei einer Solidaritätszusammenkunft vor dem Gericht in Evelpidon wurden die Anwesenden auf dem Gelände auseinandergejagt und bis in die umgebenden Straßen hinein verfolgt. Weitere 25 Personen wurden festgenommen, wobei vier von ihnen angeklagt und im Polizeihauptquartier in Gewahrsam gehalten wurden.

Zur gleichen Zeit wurden viele Schulen in ganz Griechenland von Schülerinnen und Schülern besetzt, die für eine freie Bildung kämpfen. Auch sie wurden von Behörden angegriffen. Vor allem am 2. Oktober drangen uniformierte und zivile Polizisten in den Hof des 1. Staatlichen Gymnasiums in Holargos ein und zögerten nicht, Schülerinnen und Schüler zu verspotten und zu verletzen, um die Besetzung zu beenden.

Am 4. Oktober stürmten Werftarbeiter, die schon seit sechs Monaten keinen Lohn mehr erhalten hatten und zusätzlich gegen die Implementierung von Arbeitsplatzrotation in der Skaramaga Schiffswerft kämpfen, das Pentagon (Hauptquartier des griechischen Verteidigungsministeriums) und forderten ihren ausstehenden Lohn. Es folgten direkte Zusammenstöße, Handgemenge, daraufhin massive Repression und Tränengaseinsatz. MAT-Einheiten nahmen 107 Personen in Gewahrsam und inhaftierten 12 Personen.

Am selben Tag (dem 4.10.) während einer weiteren solidarischen Zusammenkunft für die 15 verhafteten Antifaschistinnen und Antifaschisten der Motorraddemo vom 30.9. gab es erneut brutale Repression durch Aufstandsbekämpfungseinheiten, mehrere der Anwesenden wurden verletzt.

In den frühen Morgenstunden des 8. Oktobers, während der Besetzung des Informationszentrums des staatlichen Elektrizitätsunternehmens (Public Power Corporation) durch Angestellte, Mitglieder der Arbeitergewerkschaft GENOP–PPC, wurden 18 Personen festgenommen.

Am Morgen desselben Tages (8.10.) bei einer Protestaktion von Arbeitern im psychiatrischen Krankenhaus Dromokaiteio nahm die Polizei drei Mitglieder des Gewerkschaftsvorstands fest.

Am 9. Oktober demonstrierte der Staat „Zero Tolerance“ durch das Verbot von Demonstrationen und Versammlungen von Personen im Zentrum Athens und den Einsatz von Scharfschützen und Polizeihubschraubern, Bedingungen, die nur Erinnerungen an das Junta-Regime wachrufen können. AktivistInnen wurden in ihrem Zuhause festgenommen und ganze Kollektive als Geisel genommen und von ihrem Versammlungsort abgeführt. Die versammelte Menge im Zentrum der Stadt wurde auseinandergetrieben und von MAT-Schwadronen, DELTA- und DIAS-Motorradeinheiten verprügelt. Insgesamt erfolgten 217 Festnahmen und 24 Inhaftierungen.

Am Donnerstag, 18. Oktober, Generalstreik, machten die Repressionseinheiten massiv Gebrauch von Gewalt, Chemiewaffen und Blendschockgranaten. Demonstrierende wurden schwer verletzt, 107 Personen festgenommen, 7 in Polizeigewahrsam gehalten mit drohenden Anklagen als Konsequenz des Angriffs auf sie. Während der Streikdemo kam ein Demonstrant ums Leben. Er war ein Hafenarbeiter, seit 2006 arbeitslos, und hatte sich dem Block der Gewerkschaft PAME angeschlossen.

In 23 Tagen gab es insgesamt 585 Festnahmen und 105 Inhaftierungen.

Noch einmal, die Rachsucht der Repressionsmechanismen entlädt sich in Maßnahmen, die ein Exempel statuieren sollen an allen, die Widerstand leisten und kämpfen. So vielen Menschen wird ein Verbrechen vorgeworfen, sogar wegen des Tragens einer einfachen OP-maske, und Fotos ihrer Gesichter und Details festgenommener Demonstranten haben sie an die Medien des Regimes weitergegeben.

  • SOZIALE KÄMPFE KÖNNEN NICHT EINGEKERKERT ODER ANGEKLAGT WERDEN

  • KEINE STRAFVERFOLGUNG DER GEFANGENEN KÄMPFERINNEN UND KÄMPFER

  • GEMEINSAMER WIDERSTAND IST UNSERE STÄRKE
  • SOLIDARITÄT IST UNSERE WAFFE

OFFENE VOLKSVERSAMMLUNG IN PERISTERI

Jeden Montag & Donnerstag auf dem Dimarchiou Platz um 20.00 Uhr

Nordgriechenland: Antifaschistische Motorraddemo in der Stadt Kavala

Am Freitag, 19. Oktober ging eine antifaschistische Motorraddemonstration gegen 20:30 Uhr in Kavala erfolgreich zu Ende. Die GenossInnen, die mit etwa 35 Motorrädern unterwegs waren, führten diese Aktion in Solidarität mit den Gefangenen der Athener antifaschistischen Patrouille durch, die am 30. September angegriffen wurde.

Begleitet von antifaschistischen Sprechchören, führte die Motorraddemo durch zentrale Straßen und Stadtteile. Die AntifaschistInnen hielten auch mehrfach an, um gegeninformative Texte zu den kürzlich geschehenen Ereignissen, die sich in Athen und Patras abspielten, zu verteilen.

Weder in Kavala noch anderswo…
Schlagt die Faschos in jedem Stadtteil!

Quelle

Athen: Berichterstattung von der antifaschistischen Demo auf dem Amerikis Platz


Am Freitagabend, den 12. Oktober, führten EinwohnerInnen und UnterstützerInnen, die sich dem Faschismus und sozialen Kannibalismus widersetzen, in Kypseli eine große antifaschistische/antirassistische Demo durch.

Die Kundgebung mit Lautsprechersystem auf dem Amerikis Platz wurde – als direkte Antwort auf eine Versammlung, zu der Faschos und RassistInnen zur selben Uhrzeit mobilisierten – von AntifaschistInnen aus den Stadteilen Kypseli und Patissia organisiert und fand unter Beteiligung solidarischer Menschen aus anderen Athener Stadtteilen, unter ihnen viele ImmigrantInnen, statt.

Mehr als 300 Protestierende füllten den Amerikis Platz, brachten Transparente an, verteilten und verlasen antifaschistische Texte. Gleichzeitig zogen Anti-Riot-Polizeieinheiten in den engen Gassen rund um den unteren Teil des Platzes auf und versperrten so den Weg zu den hunderten Faschos, die sich in der Acharnon Straße versammelten. Schlussendlich marschierten die Neonazis, eskortiert von den Bullen, zum Sektor Aghios Panteleimonas weg.

Kurze Zeit später, bewegte sich die große antifaschistische Demo in die Patission Straße und der Umgebung des Amerikis Platzes. Egal, wo die Protestierenden – laut antifaschistische Parolen rufend und Sprechchöre in Solidarität mit ImmigrantInnen anstimmend – langliefen, schlossen sich ihnen weitere Menschen an, die Hälfte von ihnen ImmigrantInnen. So erreichte die TeilnehmerInnenzahl fast 600 Menchen. Hier findet ihr weitere Bilder: i, ii.

SOLIDARITÄT MIT DEN POLITISCH VERFOLGTEN KÄMPFENDEN ANTIFAS AUS PATRAS!

Athen: Brandanschlag auf die lokalen Büros der Demokratischen Linken (DIMAR) in Kaisariani

Am Donnerstag, 11. Oktober, zu früher Stunde, führte eine direkte Aktionsgruppe einen Brandanschlag auf eine örtliche Filiale der politischen Partei “Demokratische Linke” (Dimokratiki Aristera), deren Büros sich in der Ethnikis Antistaseos Straße im Stadtteil Kaiseriani befinden, durch. Diese Partei, die von Fotis Kouvelis angeführt wird, ist Teil der jetzigen aus drei Parteien bestehenden Regierungskoalition (zusammen mit Nea Dimokratia und PASOK).

Es folgt ein Auszug aus dem Bekennerschreiben, eine Solidaritätserklärung mit all jenen, die wegen ihrer subversiven Aktionen verfolgt werden:

“Das mindeste gegen solche Schergen und stiefelleckenden Denunzianten ist Feuer. Und zu denen, die unsere Aktion jetzt als Faschismus beschreiben sagen wir, dass Faschismus die mehreren hundert Präventivfestnahmen von AktivistInnen und Streikenden sind. Faschismus ist die Verarmung der gesamten Gesellschaft, sind die Pogrome gegen deren “Überreste”. Faschismus ist die Folterung der antifaschistischen DemonstrantInnen und solidarischen GenossInnen auf der Polizeihauptwache in Athen, sind die Razzien in besetzten Häusern und die entfesselten Horden der menschenähnlichen DELTA und DIAS Motorradpolizei. Und jeglicher Kampf gegen den Faschismus von Staat und Bossen ist WIDERSTAND.”

Griechenland: Generalstreik, 18. Oktober

Wir bleiben für immer VerräterInnen der nationalen Einheit

22:30 Insgesamt nahm die Polizei in Athen 103 Menschen fest.

Sieben Ingewahrsamnahmen wurden später in Haft umgewandelt. Unter den Inhaftierten hatte ein Protestierender eine gebrochene Nase, da er von den Mördern in Uniform im früheren Verlauf der Demo angegriffen wurde. Dadurch benötigte er dringend medizinische Hilfe. Sie werden in U-Haft in der Polizeihauptwache (fünf von ihnen unter Anklage wegen schweren Verbrechen, zwei wegen minderen Delikten) festgehalten.

Um praktische Solidarität mit den sieben Gefangenen zu zeigen, wird für Freitag, den 19. Oktober um 12:30 Uhr zu einer Kungebung im Evelpidon Gericht (Haus 16) aufgerufen, wo sie morgen einem Staatsanwalt vorgeführt werden.

Foto-Berichterstattung der Streikmobilisierung in Athen.

18:50 Fast 30 GenossInnen riefen dazu auf, sie bei einer Solikundgebung vor der Athener Polizeihauptwache zahlreich zu unterstützen, um die Freilassung aller Festgenommen zu fordern.

18:00 Entlang der Zoodochou Straße in Exarchia wurden wieder Barrikaden in Brand gesetzt.

17:50 In Athen gab es mehr als 100 Ingewahrsamnahmen (die Zahl der DemonstrantInnen, die mit Anklagen konfrontiert sind ist bisher unbekannt).

17:20 Vor einer ganzen Weile wurden in der Innenstadt von Athen zwei Zivibullen von DemonstrantInnen gesichtet und erhielten eine „Spezialbehandlung“.

17:00 Trikala: Nach der Streikdemo zogen LehrerInnen der staatlichen Schulen und UnterstützerInnen zur Präfekturabteilung, vor allem, um gegen den örtlichen Leiter des Sekundarschulwesens zu protestieren, der beabsichtigt, seine Zustimmung zur Zusammenlegung von Schulen und weiteren Kürzungen im Bildungsbereich in diesem Gebiet zu geben.

Preveza: Gegen Mittag endete eine lebhafte Demo mit mindestens 300 Streikenden. In dem Demoblock einer neuen Gruppe, den Libertären Zirkeln aus Preveza, waren rund 30 GenossInnen. Die Demo wurde durchgängig von Einheiten der Motorradpolizei, Streifenwagen und Zivibullen verfolgt.

Patras: Über 10.000 Streikende von Basisgewerkschaften etc. gingen auf die Straße. Nach einem Aufruf von der Versammlung der AnarchistInnen gegen Lohnsklaverei (‘O ergaleioforos’), beteiligten sich 400 GenossInnen an dem anarchistischen Block, auf dessen zentralen Transparent zu lesen war: „Null Toleranz für Staat, Bosse, Faschos – Soziale und Klassen-Gegenanriffe“. Die StalinistInnen der PAME kamen in ihrer Einzelparade auf knappe 13.000 Menschen.

Serres: Fast 300 Streikende zogen durch die Stadt.

Xanthi: Über 5.000 Menschen gingen auf die Straße und fast alle kommerziellen Läden blieben an diesem Tag geschlossen.

Anarchistischer Block, Patras 18.10.2012

16:10 Weitere Festnahmen auf dem Syntagma. Eine kleine Anzahl an Streikenden versuchten, sich dem Platz zu nähern, nachdem sie von den Neuigkeiten des 65-jährigen Demonstranten, der zuvor starb, gehört hatten.

15:50 Starke Auseinandersetzungen zwischen Widerständischen und Cops in der Straßen rund um den Exarchia-Platz.

15:40 Nach bestätigten Berichten starb ein älterer Demonstrant (ein 65 Jahre alter Hafenarbeiter, der wahrscheinlich der PAME nahe steht und Langzeitarbeitsloser ist) aufgrund von Herzversagen, nachdem er bereits um 14:00 Uhr in das Krankenhaus Evangelismos überführt wurde.

Ein weiterer junger Protestierender wurde in einem sehr ernsten Zustand in ein Krankenhaus evakuiert. Er blieb bewusstlos.

15:20 Dutzende von Anti-Riot-Einheiten begannen ihre endgültige ‘Säuberungsaktion’ im weiteren Gebiet des Syntagma und besonders vor dem Parlament.

15:00 Zuvor wurden viele Demonstrierende vom Syntagma weggejagt und mussten die Syngrou Allee hinaufeilen. Viele Menschen wurden von Gruppen von Cops eingekesselt in den Ermou und  Mitropoleos Str. Weiterhin verstreut sind die Protestierenden auf dem Syntagma. DIe Cops beschützen das Parlament.

Die Cops umzingelten das Erste-Hilfe Team auf der unteren Seite des Syntagma-Platzes. Gewaltsame Festnahmen wurden nach heftigen Prügelorgien gemacht. Außerdem sprachen die Söldner der Macht Drohungen gegen Demonstrierende aus.

14:50 20 Schläger der DELTA-Cops lauerten auf 10 Polizeimotorrädern an der Ecke Akadimias / Emmanouil Benaki Str. Andere Polizei-Motorradeinheiten kamen auch schnell von der Apostolou Pavlou Str. – in der Nähe der Akropolis – herbei.

14:30 Zuvor wurde berichtet, dass ein Parlamentsmitglied des kleinen Koalitionspartners DIMAR (Demokratische Linke) von Protestierenden ausgebuht wurde und wegrennen musste, um sich in den Arkaden der Karageorgi Servias Str. zu verstecken.

14.20 Viele anarchistische/anti-autoritäre Blöcke sind auf dem Weg zurück nach Exarchia, obwohl der Zugang zum Syntagma von der Panepistimiou Str. offen ist. Streikende verstreuten sich über den Syntagma-Platz. Mehrere Blöcke der Demonstrierenden erreichen den Platz weiterhin von der Stadiou Str., wurden jedoch durch die Polizei von der Vasileos Georgiou Str. abgeschnitten und mit einer untolerierbaren Masse an Tränengas konfrontiert. In der Zwischenzeit versammelten sich immer mehr Nationalisten (eine große Gruppe, die sich von den paar Neo-Nazis, die sich zuvor blicken ließen, unterscheidet) an der Ecke Amalias Allee / Vasileos Georgiou Str. Vor allem waren die ‘linken’ PatriotInnen, die zur patriotischen ‘Spitha’-Fraktion gehören, welche wiederum vom Komponisten Mikis Theodorakis und anderen nationalistischen Saftsäcken gegründet wurde, dort vertreten. Sie trugen Nationalfahnen und dienten buchstäblich als Leibwache der Cops vor dem Hotel Grand Bretagne. Kurz darauf konfrontierten GenossInnen, die auf dem Syntagma blieben jene verbal als ‘Linksfaschisten’ und riefen unter anderem die Parole: ‘Weder Patrioten, noch Stalinisten – Atheisten, Anti-Nationale und Anarchisten!’

14:15 Eine schwer verletzte Frau lag lange Zeit auf der Panepistimiou Str. in der Nähe der Propylea; der Krankenwagen verspätete sich trotz wiederholter Notrufe. Mindestens zwei weitere Streikende wurden schwer verletzt. Eine große Anzahl von Protestierenden erlitten leichtere Verletzungen; viele von ihnen durch den Einsatz von Schlagstöcken im Kopfbereich. In verschiedenen Fällen behinderten die Polizeikräfte die Transporte der Krankenwagen.

14:00 Auf dem Syntagma Platz, wurde ein Neonazi verprügelt und ihm das Shirt (mit Faschosymbolen) vom Leib gerissen.

13:50 Hunderte Protestierende wurden von den Anti-Riot-Mannschaften in Richtung des oberen Teils des Syntagma Platzes abgedrängt.

Die Polizei hat das Erste-Hilfe-Team, das auf dem Syntagma ist, eingekesselt. Die Atmosphäre ist durch das Tränengas wirklich erstickend.

13:40 Auf dem Syntagma nahe dem Hotel Grande Bretagne setzen sich die Zusammenstöße mit den Polizeikräften fort.

An der Ecke Vasileos Georgiou Straße und Amalias Allee wurde von Streikenden eine Gruppe Neonazis (mit charakteristischem Erscheinungsbild) gesichtet

13:20 BULLEN-SCHWEINE-MÖRDER rufen verschiedene Protestierende, als die Anti-Riot-Mannschaften vor dem Hotel Grande Bretagne eingesetzt werden und somit die Vasileos Georgiou Straße am Syntagma Platz dicht machen. Die Bullen setzen auch Tränengas- und Schockgranaten ein, um die Menge auseinander zu treiben. Die Menschen widerstehen der Repression, manche mit Pazifismus, andere mit Wut und Anwendung von Gegengewalt.

13:10 Aus mehreren Stadteilen Athens werden Präventivfestnahmen berichtet.

12:50 Insel Lesvos: In der Stadt Mytilini beteiligten sich über 100 Streikende an der Demo der Basisgewerkschaften, während die PAME 250 ihrer StalinistInnen auf die Straße mobilisierte.

12:45 Athen: An den heutigen Streikmobilisierungen nehmen weniger Menschen Teil, als beim letzten Streik (26. September), trotzdem sind bis jetzt immer noch Tausende auf den Straßen. Die anarchistischen/antiautoritären Blöcke befinden sich auf der Höhe Omonia Platz und Stadiou Straße.

12:30 Ioannina: Fast 6.000 Streikende nahmen an der Demo in der Stadt teil.

12:15 Komotini, Nordgriechenland: Aufgrund des Streiks bleiben fast alle kommerziellen Läden geschlossen.

12:00 Athen: Die Stalinos von der PAME zog mit ihren Blöcken alleine durch das Zentrum Athens und gingen danach nach Hause.

Korinth: Um die 500 Menschen nahmen an der Streikkundgebung teil.

11:50 Stadtzentrum Athens: Hunderte Menschen sammeln sich in der Patission Straße, um sich auf die Hauptstreikdemo die zum Syntagma führt vorzubereiten. An vielen Stellen ist die Polizei massiv präsent.

Thessaloniki: Die Blöcke mit StalinistInnen von der PAME haben sich in Bewegung gesetzt; wie üblich getrennt von den anderen Streikaktionen.

Die ArbeiterInnen von der Viomichaniki Metalleutiki oder VIO.MET, einem Bergbau in Thessaloniki – die sich immer noch im Streik befinden und die Übernahme des Betriebs in ihre eigenen Hände erwägen – rufen auch zur heutigen Demo auf.

11:30 Insel Lefkada: Insgesamt 250 Menschen beteiligten sich an der Streikdemo in der kleinen Stadt, unter ihnen die SchülerInnen, die sich für einen eigenen Demoblock entschlossen, anstatt zur Schule zu gehen.

Insel Skopelos: Mindestens 100 Menschen beteiligten sich an der lokalen Streikkundgebung.

Stadtteile Athens – ein paar der Aufrufe von den Stadteilversammlungen zu Vorversammlungen zwischen 10-11 Uhr: Aghios Dimitrios-Brachami Versammlung am U-Bahnhof Dafni, Petralona-Thissio-Koukaki Versammlung an der U-Bahnstation Petralona, Zografou Versammlung auf dem Gardenias Platz, Vyronas-Kaisariani-Pangrati Versammlung an der Ecke Foromionos und Ymittou Straße, Peristeri Versammlung auf dem Dimarchiou Platz, Cholargos-Papagou Versammlung vor dem Rathaus von Cholargos, Aghia Paraskevi Versammlung auf dem Aghiou Ioannou Platz.

Die Selbstorganisation der ArbeiterInnen wird das Grab der Bosse sein!

Die gelben Gewerkschaften Griechenlands, GSEE und ADEDY, kündigten für den 18. Oktober einen 24-stündigen Generalstreik an. Im Stadtzentrum Athens wird zu Versammlungen am Morgen in der Nähe des Archäologischen Museums in der Patission Straße aufgerufen. Dieser Artikel wird konstant mit Übersetzungen und Berichten von den Menschen auf der Straße, Indymedia Athen und den freien Radiostationen aktualisiert. Alle Zeitangaben entsprechen der griechischen Zeit (+1 Stunde).

Athen: Bekennerschreiben zum Brandanschlag auf Privatfahrzeuge von Bullen

LEBEN IN ZEITEN DER TOTALITÄREN DEMOKRATIE

Im Anschluss an die Sommerkampagne gegen ImmigrantInnen mit zehntausenden Festnahmen und Verhaftungen, die bis heute landesweit weitergeht und sarkastischerweise den Namen “Xenios Zeus” (gastfreundlicher Zeus) trägt, rückt nun wie erwartet, der Feind im Inneren ins Visier der Repression und Wilkür.

Daher wird es nun, nach dem ersten Anlauf mit der Hollywood-artigen Invasion durch Anti-Riot- und Antiterrorpolizeieinheiten (MAT und EKAM) im Delta Squat in Thessaloniki, Zeit für die Streikenden und antifaschistischen DemonstrantInnen. Am 26. September, dem Tag des Generalstreiks (i), trafen die repressiven Schläge die Vorversammlungen der Volksversammlungen in den Gebieten Zografou und Aghios Dimitrios. Kämpfende wurden verprügelt und festgenommen, ihre Fotos medial veröffentlicht. Die tausenden Streikenden mussten während der Demonstrationen, inmitten eines Klimas unerbittlicher Polizeigewalt, gar noch schlimmeres wegstecken.

Am 30. September wurde eine antifaschistische Motorradpatrouille von den Nachfolgern Bourandas (ii), den amoklaufenden Mannschaften der DELTA Polizei, angegriffen, die herbeieilten, um ihre ideologischen Freunde zu verteidigen, nachdem selbige von den Antifas die Behandlung bekamen, die sie verdienen. Die Resultate der Operation führten zu schwer verletzten GenossInnen und 15 Verhaftungen unter ihnen. Am nächsten Tag, während die Verhafteten in der Polizeihauptwache (GADA) weiterhin verprügelt und gefoltert wurden, wurde die Solidaritätskundgebung mit dem berüchtigten Sadismus, der den Prätoren der griechischen Polizei anhängt, in dem – “sterilisierten” und für diese Umstände passenden – Gericht in der Evelpidon Straße ohne Provokation angegriffen . Als Ergebnis gab es mehr Verletzungen und vier zusätzlich Festgenommene.

Die Transformation des Landes in einen lateinamerikanischen Regimetyp erinnert uns an andere Zeiten – an das vergipst werden, falls jemensch das nicht sofort verstanden hat (iii) -, was auch demonstriert wurde durch das Verbot von Umzügen und Versammlungen am 9. Oktober in großen Teilen Attikas, die von dem Polizeipräsidenten angeordnet wurden, sowie durch die Orgie an Präventivfestnahmen, die auf den Straßen, vor den Häusern der Kämpfenden und an den Haltestellen der öffentlichen Verkehrsmittel während und nach den Protesten gegen den Besuch der Kaiserin Merkel in Athen durchgeführt wurden; und diese Entwicklung wird nicht toleriert werden.

Deshalb trugen wir am 8. und 9. Oktober unseren Teil bei und fackelten Privatautos- und Motorräder von Bullen in folgenden Bezirken ab:

– 2 Motorräder in der Eressou Straße in Exarchia
– 1 Fahrzeug in der Leosthenous Straße in Peristeri
– 2 Motorräder in der Lyttis Straße in Egaleo
– 1 Fahrzeug in der Sporadon Straße in Kypseli

An dieser Stelle, möchten wir die Polizei darauf aufmerksam machen, dass diese Aktion nur der Anfang war; und sie ungeachtet ihrer “Heldentaten” zum Ziel werden. Wir werden sie auf jede Art und mit allen Mitteln, die wir zum jeweiligen Zeitpunkt als notwendig erachten, angreifen.

Alles geht weiter…

Quelle

i Der nächste Generalstreik wurde für den 18. Oktober 2012 angekündigt.
ii Nikos Bourandas war der Anführer der Kraftfahrzeugabteilung der griechischen Polizei während der Besatzung Griechenlands durch die Achsenmächte – ein berüchtigter Nazikollaborateur in Athen-Piräus.
iii Während der Militärdiktatur (1967-74), beschrieben die Obristen das Land als einen “eingegipsten Patienten”, um ihn von den Krankheiten Kommunismus und Anarchismus zu heilen.

Athen: Brief der 15 gefangenen AntifaschistInnen des Evelpidon Gerichts – Update vom 4. Oktober

Es folgt ein (weiterer) Text der 15 Gefangenen aus dem Gerichtshof in der Evelpidon Str.:

“Heute erklärte der Staat den Bürgerkrieg. Diejenigen, die nicht durch die Messer der Faschisten getötet wurden, kommen durch juristische Entscheidungen der Junta ins Gefängnis.

Wir rufen Kämpfende und alle, für die WÜRDE, SOLIDARITÄT, GLEICHHEIT und FREIHEIT nicht bloß leere Worte sind, sondern eine Lebenshaltung, dazu auf, den historischen Moment, in dem wir leben zu begreifen und dementsprechend zu handeln.

IDEEN können weder unterdrückt noch eingekerkert werden

Die 15 verhafteten antifaschistischen Frauen und Männer”

Am 4. Oktober wurden die 15 verhafteten AntifaschistInnen der Motorraddemo, einem Untersuchungsrichter vorgeführt. Während zwei Staatsanwälte Untersuchungshaft für alle 15 Gefangenen forderten, egal ob sie eines Verbrechens oder Vergehens beschuldigt wurden, entschied der Haftrichter entgegengesetzt.

Die Geiseln des Staates und ihre Verteidiger verbrachten den ganzen Tag im Gericht, vom frühen Morgen bis spät abends. Am Mittag wurden UnterstützerInnen und Verwandte von Anti-Riot-Bullen für das bloße Verfolgen der gerichtlichen Vorgänge angegriffen, es wurde von keinen Festnahmen, aber von einigen Verletzten berichtet.

Wegen dieser Meinungsverschiedenheit zwischen Staatsanwaltschaft und Untersuchungsrichter und nach einer langwierigen Besprechung wurde der Fall schließlich an den Justizrat überwiesen, der am 5. Oktober darüber entscheiden wird, ob die 15 GenossInnen in Untersuchungshaft kommen oder nicht.

Deswegen verbleiben alle 19 verhafteten GenossInnen im Hauptpolizeipräsidium in der Alexandras Avenue und werden erneut am 5. Oktober vor Gericht erscheinen.

Die vier GenossInnen, die am 1. Oktober im Rahmen der solidarischen Versammlung vor dem Gericht verhaftet wurden, wurden um 9 Uhr zum Gericht gebracht. Die 15 AntifaschistInnen, die am 30.9. verhaftet wurden, werden einem getrennten Verfahren ab 12 Uhr unterzogen.

Quellen: 1, 2

Update
Alle 19 GenossInnen sind wieder frei (5.10.)
:

Die vier GenossInnen (am 1.10. festgenommen) wurden schließlich freigelassen. Der weitere Verlauf wurde auf Freitag, den 12. Oktober, um 9:00 Uhr im Gerichtshaus in der Evelpidon Str. vertagt.

Nach einer ausgedehnten Sitzung des Justizrats wurden die 15 AntifaschistInnen (festgenommen am 30.9.) von den restriktiven Bedingungen (auf Kaution) befreit – die Berufung steht noch aus.

After an extended session of the Judicial Council, the 15 antifascists (arrested on 30/9) were freed on restrictive terms (and monetary bail, pending appeal).

Quellen: i, ii, iii

Aufruf zu einer neuen Versammlung von TeilnehmerInnen der antifaschistischen Interventionspatrouille: Mittwoch, 10. Oktober, 18:00 Polytechnikum (Gini-Gebäude, Eingang Stournari Str.)

Athen: Dritte antifaschistische Motorrad-Demo clashte mit Neonazis; Polizei griff aus Vergeltung die Demo an

Anarchistisches Transpi an der Kamara, Thessaloniki: “Solidarität mit den Verhafteten der antifaschistischen Motorrad-Demo – Athen – Evelpidon Gerichte, 4.10.”

In der Nacht des 15. September fand die erste Motorrad-Patrouille durch Athens Zentrum mit der Verteilung von Flyern und dem Rufen von Protestparolen gegen neonazistische Angriffe statt. Am 22. September wurde eine weiterere Antifa-Motorrad-Demo erfolgreich durchgeführt.

Am  Abend des Sonntag, 30. September, bewegte sich eine dritte antifaschistische Motorrad-Patrouille zu berüchtigten Orten in der Innenstadt und wurde bald durch den faschistischen Abschaum behindert. Daraufhin vermöbelten GenossInnen ungefähr drei Neonazis in der Nähe der Phylis Str. im Bezirk  Aghios Panteleimonas (im Athener Zentrum). Gegen ca. 9:00 Uhr, als einer von den Faschisten noch verletzt am Boden lag, wurden die letzten Motorräder der Demo als Vergeltung von mehreren Schlägern der DELTA-Motorradeinheit angegriffen.

Fast  alle der AntifaschisteÍnnen auf den Motorrädern wurden gejagt und angegriffen, zuerst  in der Nähe des Amerikis Platz (nicht weit vom tansanischen Gemeindezentrum, das von FaschistInnen erst vor ein  paar Tagen verwüstet wurde), dann auf der Alexandras Allee und schließlich als sie zurück nach Exarchia waren. Auch dort wurden ein paar Jugendliche von der Polizei verfolgt und festgenommen. Mehrere Motorräder wurden hinter sich gelassen und schließlich von der Polizei beschlagnahmt. Kurz danach versammelten sich viele GenossInnen in den zentralen Athener Squats, um die Leute zu verteidigen.

Unter einer unbestätigten Anzahl von GenossInnen, die durch Cops verletzt wurden, wurde ein Antifaschist schwer verletzt. Fast 23 Personen, die an der Aktion teilnahmen, wurden zunächst vermisst. Unter ihnen waren 15, die an verschiedenen Orten festgenommen und im Polizeipräsidium in der Alexandras Allee, ohne Zugang zu einem Anwalt, festgehalten wurden.

Zu einer Kundgebung wurde für Montag Mittag, dem 1. Oktober, an den Evelpidon-Gerichten in Solidarität mit den Verhafteten aufgerufen. Das Verfahren wurde verschoben und schließlich auf Donnerstag vertagt, während die Versammlung von mehr als 300 GenossInnen besucht wurde. Am Abend griffen verschiedene Polizeieinheiten die UnterstützerInnen vor dem Gerichtshof heftig an und verfolgten sie in die umliegenden Straßen, was zu zahlreichen Gewahrsamnahmen führte – vier wurden später in Verhaftungen umgewandelt.

Die 15 AntifaschistInnen, die am 30.9. festgenommen wurden, befinden sich immer noch in der Polizeidirektion – ihre Vorladung vor den Evelpidon-Gerichten wurde für den Morgen des Donnerstags, 4.10., anberaumt. Die vier verhafteten GenossInnen vom 1.10. werden bis Freitag, den 5.10., im Polizeipräsidium festgehalten werden. Dann werden sie sich wahrscheinlich den Untersuchungen der  Evelpidon-Gerichte unterziehen müssen.

AntifaschistInnenn, die an der Aktion teilgenommen haben, haben bisher noch nicht ihre eigene Version der Ereignisse veröffentlicht, erwähnten aber, dass mehr als 10.000 Euro für Gerichtskosten und Kaution zusammenkämen. Außerdem wurde am späten Mittochabend, 3.10., zu einer offenenen Versammlung im Polytechnikum aufgerufen, um über die neuesten Updates zu den 15 Verhafteten der antifaschistischen Interventionspatrouille (30.9.),  den vier Verhafteten der Solidaritätsversammlung bei den Evelpidon-Gerichten (1.10.) und kommende Aktionen zu informieren. Die Veranstaltung wurde von mehr als 300 Anhängern besucht.

In der gleichen Nacht wurde ein Video der Intervention vom 30.9. veröffentlicht mit Aufnahmen kurz vor dem repressiven Schlag. Darüber hinaus haben alle 19 Geiseln in der Polizeidirektion eine erste Berichterstattung geschickt:

Dienstag, 3. Oktober 2012

Ein paar Worte aus den Arrestzellen in der 7. Etage des Athener Polizeipräsidium

Obwohl nun schon drei Tage seit unserer Verhaftung während der antifaschistischen Motorraddemo und der Flyerverteilung (am Sonntag 30/9) vergangen sind, denken wir, es ist gut, ein paar Dinge auch jetzt zu klären.

Nach einem öffentlichen Aufruf am Sonntag, 30.9., fand eine antifaschistische Motorrad-Demo und Flyerverteilung in der Innenstadt von Athen statt, die in Exarchia begann. Diese Demonstration war eine Reaktion auf faschistische Pogrome und Angriffen gegen MigrantInnen, die in mehreren Gebieten im Zentrum von Athen von faschistischen Banden ausgeführt wurden, welche sich als ‘Ausschüsse der Bewohner oder Ladenbesitzer’ tarnen und mit Hilfe von offiziellen staatlichen Banden handeln.

 Im  Moment sind wir nicht daran interessiert, das gegebene und triviale Verhältnis der Golden Dawn (Chrissi Avgi) mit der griechischen Polizei zu analysieren oder zu erklären.

 Kurz nachdem die Patrouille von Mitgliedern der Golden Dawn (“Bürger”) angegriffen wurde, gab es einen Ansturm von Cops der DELTA Motorradeinheiten, die nicht nur dem Ende der Demo gefolgt waren, sondern auch in parallelen Gassen fuhren.

 Am Ende wurden 15 antifaschistische KämpferInnen gefangen gefangen – sowohl Frauen als auch Männer. Sie  wurden an verschiedenen Teilen ihres Körpers – Kopf, Arme und  Beine – verletzt, während Cops auch Taser (Elektroschock-Waffen) verwendet.

 Wir  wurden in die 6. Etage des Athener Polizeipräsidium gebracht, vor die Abteilung des Staatsschutzes, wo unsere Nacht mit Schlägen, Drohungen, Haare ziehen und Verbrennungen von den DELTA-Teams, die Bilder für ihre privaten Fotoalben schossen, während sie uns beobachteten, begleitet wurde.

 Drohungen wie “Jetzt, da wir wissen, wer ihr seid, werden wir euch wie eure Großeltern im Bürgerkrieg begraben” sind bezeichnend für den Terrorismus, den die idiotischen Prätoren der DELTA Teams auf uns auszuüben versuchten. Zur gleichen Zeit durften wir nicht mit RechtsanwältInnen oder ÄrztInnen in den darauf folgenden 19 Stunden kommunizieren. Am nächsten Tag, nachdem sie eine Vorführung von uns Verdächtigen mit der Aufnahme unserer Profile machten, brachten sie uns letztlich an die Gerichte dee ehemaligen Militärschule Evelpidon.

 Während wir noch bei den Gerichten blieben, griffen Anti-Riot-Einheiten der Polizei die versammelten solidarischen Menschen an, verprügelten viele von ihnen heftig. Insgesamt 25 Personen wurden in Gewahrsam genommen und vier Festgenommene wurden schließlich angeklagt. Kurz nach ihrer Verhaftung wurden sie in die 6. Etage des  Polizeipräsidiums überführt, wo die Cops ähnliche Maßnahmen der  Einschüchterung, einschließlich demütigenden Leibesvisitationen, wie bei uns anwendeten. Nach einer beispiellosen rachsüchtigen Entscheidung wurde die vorübergehende  Festnahme der vier Verhafteten für weitere drei Tage (bis Freitag) verlängert, während die vorübergehende Festnahme der 15 ersten Verhafteten bis Donnerstag verlängert wurde.

 Sie brachten uns zu den Knastzellen in der 7. Etage des Polizeipräsidiums, in eine überfüllte Abteilung (ausgelegt für 30  Personen, während im Moment 80 Personen dort unter unglaublich erbärmlichen Bedingungen ‘leben’) und versuchten so, ‘unsere Standhaftigkeit zu brechen’. Allerdings stießen wir auch auf ein wirklich außergewöhnliches Gefühl der Solidarität  von Menschen, die bis zu drei Monaten an diesem Ort “vergessen” wurden.

 Inmitten der “wirtschaftlichen Krise”, wo mehr und mehr Menschen in Armut und Elend  getrieben werden, wird der soziale Kannibalismus als Tugend belohnt, hebt der Faschismus seinen Kopf in unseren Gemeinden und Nachbarschaften, wird die staatliche Offensive auf allen Ebenen intensiviert; inmitten dieser Zeit sind jene Optionen, die Selbst-Organisation, Solidarität, Genossenschaft und direkte Aktionen fördern, Mittel, die nicht nur der Angst, die sie versuchen, auf unser Leben zu verhängen, widerstehen, sondern auch die Aussicht auf eine andere gesellschaftliche Organisation geben.

Du musst begreifen, worum es im Faschismus wirklich geht.

Faschismus wird nicht einfach von allein sterben; du musst ihn zerstören.

Gefangene vom 30.9. und 1.10.

(Einige unter uns, stolze Nachkommen der anarcho-kommunistischen Banditen (symmorites).

Athen: Stellungnahme der neun Mitglieder der revolutionären Organisation Conspiracy of Cells of Fire und Theofilos Mavropoulos in der ersten Sitzung des neuen CCF-Prozesses

8. Oktober 2012: Die GenossInnen Konstantinos Papadopoulos, Stella Antoniou, Giorgos Karagiannidis, Alexandros Mitroussias und Kostas Sakkas nahmen an der ersten Anhörung des neuen CCF-Prozesses teil. Zu Beginn des Prozesses, nachdem das CCF-Mitglied Olga Ekonomidou darauf bestand, die folgende Stellungnahme im Gerichtssaal der Koridallos-Frauengefängnisse laut zu verlesen, verließen die neun Mitglieder des revolutionären Organisation CCF und der Anarchist Theofilos Mavropoulos den Gerichtsraum und wurden in ihre Knastzellen zurückgebracht.

Der Prozess wurde auf Mittwoch, den 10. Oktober, vertagt.

“Bevor euer Kriegsgericht beginnt, werde ich eine Stellungnahme im Namen der Mitglieder der Conspiracy of Cells of Fire verlesen.

Wir sind Gefangene des griechischen Staates und machen deutlich, dass wir keine Autorität anerkennen – gar nicht zu reden von der Judikativen – und natürlich auch keines eurer Gesetze. Der Fakt, dass wir Kriegsgefangene sind, heißt weder, dass wir aufgegeben haben, noch irgendetwas bereuen.

Wir sind weiterhin stolz auf unsere Organisation. Jede Aktion der CCF, jedes Wort, das wir in unseren Kommuniqués geschrieben haben, ist und wird immer ein reueloser Teil in jedeM von uns sein.

CCF ist der Weg einer neuen Kriegsführung der Stadtguerilla, sie ist Teil einer ausgedehnten globalen Verschwörung gegen die Institutionen und die Moral der Gesellschaft, die die Menschen seit Jahrhunderten versklavt.

Unsere Haft stoppt nicht unsere Gründe oder die neue Stadtguerilla, die sich in eine tägliche Praxis verwandelt und somit nie unseren permanenten Kampf für Freiheit stoppen wird, den ihr – Puppen des Systems – nie aufhalten könnt.

CCF lebt in uns neun, die die Veranwortung dafür übernommen haben, und weder hat ein anderer Angeklagter irgendeine Beziehung zur Organisation noch könnten sie was mit ihr zu tun haben.

Wir stehen immer noch zu unserem Genossen Theofilos Mavropoulos im unaufhörlichen Verlauf einer lebenslangen anarchistischen Auflehnung, ohne zurückzublicken.

Wir verzichten auf jede Hemmung und Entschuldigung und werfen uns selbst ein für allemal in das Feuer der Aktion. Von dort, wo wir stehen, senden wir wärmste Grüße an Yannis Michailidis und Dimitris Politis, die wegen der Mitgliedschaft in der CCF gesucht werden. Bis wir uns alle an dem Punkt treffen, an dem es kein Zurück mehr gibt. Wir senden unsere Stärke und Solidarität an alle aufständischen GenossInnen, die von den italienischen Behörden verfolgt werden, und ebenso an unsere GenossInnen der FAI, die flüchtig sind.

Schließlich stehen wir mit unseren Gedanken und Herzen eng an der Seite des anarchistischen Genossen Mario López, der in Mexiko bei der Explosion eines selbstgebauten Sprengsatzes verletzt wurde, und der Anarchistin  Felicity Ryder, die sich für den klandestinen Weg entschied und nun im selben Fall strafrechtlich verfolgt wird.

Lang lebe die Informal Anarchist Federation (FAI)
Lang lebe die International Revolutionary Front (FRI)
Lang lebe die Conspiracy of Cells of Fire (CCF)

Quellen: i, ii

Athen: Antifaschistische / Antirassistische Kundgebung auf dem Amerikis-Platz

TOD DEM FASCHISMUS

Es folgen einige Ausschnitte aus dem Aufruf von AntifaschistInnen aus der Nachbarschaft Kypseli und Patissia:

Keine Toleranz den Nazi und den faschistischen Gangs

In letzter Zeit versucht eine kleine rassistische/faschistische Gruppe in der Umgebung des Amerikis-Platzes (auf der Patission Str. in Kypseli) einen Zustand von Angst und Intoleranz gegen afrikanische ImmigrantInnen aus der Nachbarschaft zu schaffen. (…)

Der antifaschistische Protest – am 26.9., dem Tag nach dem faschistischen Pogrom – umfasste eine Demonstration in den Straßen der Nachbarschaft und eine Versammlung auf dem Amerikis-Platz, die von vielen AnwohnerInnen – Einheimischen und MigrantInnen – beigewohnt wurden. Die Initiative der Menschen gab eine erste Antwort auf die faschistischen Pläne. Aber, um ihre Aktionen ein für allemal zu beenden, brauch es eine breitere und kontinierlichere Mobilisierung von allen antifaschistischen und antirassistischen AnwohnerInnen, die rassistische Gewalt von verschiedenen faschistischen Gruppen in unserer Nachbarschaft nicht dulden. (…) Lasst uns unsere eigenen Lebensbedingungen mit Würde und Freiheit ausgestalten.

Gemeinsame Kämpfe von Einheimischen und MigrantInnen gegen Armut, Repression und Rassismus

Selbstorganisation, Widerstand, Solidarität in jeder Nachbarschaft

 Antifaschistische-antirassistische Versammlung der kämpfenden AnwohnerInnen und ihre UnterstützerInnen

Amerikis-Platz, Freitag, 12. Oktober, 19:30 Uhr

Athen: antirassistische-antifaschistische Abenddemo in Patissia

“Terror sind die Nationalflaggen, die von den Balkonen hängen”

Als unverzügliche Reaktion auf ein weiteres faschistisches Pogrom, das am Tag zuvor im Umkreis des Amerikis Platzes stattfand und aus Protest gegen die Neonazis (so genannte “empörte griechische Bürger”), die damit drohten, erneut aus ihren Löchern zu kommen und ihren nationalistischen Terror zu verbreiten, wurde für den Abend des 26. Septembers im Bezirk Patissia, im Zentrum Athens zu einer antirassistischen Demo aufgerufen.

Zuerst versammelten sich AntifaschistInnen in der Nähe der Straßenecke Stavropoulou und Lemessou vor den Räumen der Tansanischen Gemeinde in Griechenland, die vor kurzem auch von neonazistischen SchlägerInnen angegriffen und demoliert wurde (siehe Video).

Auf dem Amerikis Platz wurde mit massiver Beteiligung von ImmigrantInnen und anderen AnwohnerInnen, die sich den faschistischen Einschüchterungsversuchen entgegensetzen, eine offene Versammlung abgehalten, in der ihre alltäglichen Probleme diskutiert wurden. Danach ging ein großer Block AnarchistInnen, AntifaschistInnen, antirassistischer Linker und weitere UnterstützerInnen und beides, ImmigrantInnen und Einheimische auf die Straße und stimmten antifaschistische Sprechchöre an.

Antifaalarm! Solidarität unter den Unterdrückten.

Quellen:  i, ii, iii