Tag Archives: Demonstration

Poznan, Poland: Antifaschistische Demonstration

Heute, 30.06.2012 fand in Poznan (Posen) unter dem Motto “Schneidet der extremen Rechten den Sauerstoff ab” eine antirassistische Demonstration statt. Mehr als 150 Menschen demonstrierten in den Straßen des Stadtzentrums, um ihren Widerstand gegen Neonazigruppen zu zeigen, welche versuchen, ihre Präsenz in öffentlichen Räumen der Stadt zu etablieren.

Die Masse rief antirassistische und antifaschistisch Parolen, informierte PassantInnen über die Gefahr von marginalisierten, aber gewalttätigen Rechtsaußen-Gruppen wie der ONR, den Wielkopolska “Patrioten” oder den “autonomen” Nationalisten. Außerdem wurde Flyer bzgl. eines Boykotts der Treffpunkte  “Guesthouse” und “U Honzika” verteilt, welche von Maciej Witzberg und Jana Iżyckiego betrieben werden, die ihre Grundstücke nutzen, um faschistische Aktionsgruppen zu finanzieren und ihnen Raum für ihre Treffen bieten. Maciej Witzberg selbst beteiligte sich an einem Angriff auf ein Do-It-Yourself Festival des besetzten Hauses Rozbrat (den wir hier auf polnisch beschrieben haben).

Die Demonstrierenden betonten auch die Heuchelei der Autonomen Nationalisten, die heute – am Tag  “zu Ehren” der ‘Helden von Poznan’ vom Juni ’56 – zu tragen kam. Es ist nicht überraschend, dass sie zu den Feierlichkeiten der ArbeiterInnen an dem Cegielski Fabriktor fernblieben. Sie sind nur an der Ausbreitung ihrer kranken Ansichten interessiert, die auf Hass und sozialer Exklusion beruhen, was die Negation der Freiheit darstellt.

Die TeilnehmerInnen der Demonstration kündigten an, dass jeder Versuch, diese Ideen und “Rezepte” zur Lösung von sozialen Problemen zu verbreiten, mit den Antworten begegnet wird, die sie verdienen. In Poznan – wie auch an anderen Orten – gibt es keinen Platz zur Verbreitung totalitärer Ideologien!

Quelle

Aufruf zur Solidarität mit den sozialen Unruhen in Montreal – weitgehend verbreiten !

„Ihr könnt alle Blumen abschneiden, aber ihr könnt nicht den Frühling verhindern“
– Ein Plakat, das während der Zeit des Streiks zirkuliert.

DIE GESETZE

Am Freitag, den 18. Mai 2012, sind in Montreal zwei neue Gesetze in Kraft getreten. Ihr Ziel ist es, die antikapitalistische Revolte zu ersticken, die aus dem studentischen Protest hervorgeht, welcher in dieser Provinz vor mittlerweile fünfzehn Wochen angefangen hat. Die Gesetze sollen die Ordnung wiederherstellen, sodass damit begonnen werden kann, die Maßnahmen des Sparplans in diesem Gebiet in die Tat umzusetzen.

Das erste Gesetz ist eine kommunale Regelung. Es zielt darauf ab, die Leute einzuschüchtern, sich während der Demonstrationen zu vermummen, indem ihnen Geldstrafen in Höhe von 1000$ bis 5000$ angedroht werden. Dieses Gesetz greift also bereits. Gleichzeitig strebt die Bundesregierung (le gouvernement fédéral) an, ein Gesetz durchzusetzen, das eventuell auf dem gesamten Staatsgebiet angewendet werden könnte und welches diejenigen mit maximal zehn Jahren Haft betrafen würde, welche ihre Identität verbergen „während sie an Massenunruhen teilnehmen“.

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Mayday in Istanbul und New York

Auch dieses Jahr gingen wieder AnarchistInnen und Antiautoritäre, ArbeiterInnen und StudentInnen, ArbeiterInnen und Arbeitslose auf die Straßen, um ihren Unmut gegen Staat und Kapital auszudrücken. Wir dokumentieren in der Folge ein paar Eindrücke aus Istanbul und New York.

Istanbul – Anarchistischer Mayday gegen Kapitalismus

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Katowice, Polen: Proteste gegen den Europäischen Wirtschaftskongress

Vom 14. – 16. Mai 2012  wird in Katowice der 4. Europäische Wirtschaftskongress abgehalten werden. Die Wichtigkeit dieser Veranstaltung wird dadurch ersichtlich, dass sie innerhalb kürzester Zeit den Titel des “wichtigsten Wirtschaftsereignisses von Zentraleuropa” errungen hat. Während des drei Tage langen Kongresses wird eine Gruppe mit mehreren Tausend Mitgliedern der politischen Klasse aus Polen und dem Ausland Schlüsselthemen, die in Verbindung mit der Wirtschaft stehen, hinter dem Rücken gewöhnlicher EuropäerInnen diskutieren. Es ist bezeichnend, dass wichtige ökonomische und soziale Angelegenheiten, die die Entwicklung Europas betreffen, hinter unserem Rücken diskutiert werden und wir die Ergebnisse nur durch die Medien erfahren.

Das unterstreicht die Tatsache, dass unser Schicksal von einer Gruppe privilegierter Individuen abhängig ist. Wir können solch eine Ordnung nicht akzeptieren. Im Lichte dieses Ereignisses beabsichtigen AktivistInnen der Anarchistischen Förderation Slask eine landesweite Demonstration zu organisieren. Es zeigt unseren Widerstand gegen die autoritäre Idee des Europäischen Wirtschaftskongresses und damit unseren Widerstand gegen alle privilegierten PolitikerInnen, Firmen und Unternehmen und allen anderen Personen und Institutionen, die zur Vertiefung der sozialen Ungerechtigkeiten im herrschenden kapitalistischen System beitragen.

Weitere Infos werden hier bald folgen!

Quelle

Griechenland: Antifaschistische Demo in Veria

Neben vielen antifaschistischen Aktionen, die in den letzten Tagen, vor dem 1. Mai und dem Wahlbetrug am 6. Mai, in Athen und weiteren griechischen Städten durchgeführt wurden, gab es am 21. April (dem Tag des Putsches in Griechenland 1967) auch eine antifaschistische Demo in der Kleinstadt Veria.

“Je mehr sie dir dein Leben stehlen, umso mehr füttern sie dein Hirn mit Nation und Rasse – (A)ntifaschistInnen”

Gegen 16 Uhr (MEZ) versammelten sich die AntifaschistInnen auf dem Dimarhiou Platz in Veria, wo sie ein öffentliches Soundsystem für Musik und Gegeninformationen aufbauten. Um 17.30 Uhr begann die Demo und fast 70 Menschen zogen durch die Innenstadt. Die GenossInnen verteilten antifaschistische Texte und skandierten Parolen. Gleichzeitig malten sie Parolen an die Büros der ultra-rechten Partei LAOS und an Bankfilialen.

Infos aus dem Autonomen Treffpunkt BARUTI, Veria
baruti.squat.gr

Katowitz, Polen: AntifaschistInnen rufen zu Gegenprotesten gegen nationalistische Veranstaltungen auf

Die Position der Schlesischen Antifaschistischen Bewegung gegenüber der bevorstehenden Demo des National-Radikalen Lagers (ONR), die für den 14. April in Katowitz anberaumt ist

Eine Demo wirde von der ONR vor dem Hintergrund des 78. Jahrestages der Organisation organisiert und wird am 14. April in Katowitz stattfinden.

Dieser Tag soll ihnen Gelegenheit geben, die Losungen der ONR, die zu Hass aus ethnischen oder ideologischen Gründen anstachelt und sich gegen sexuelle Minderheiten und andere gesellschaftliche Gruppen richtet, die von ihnen als “Feinde der Nation” beschrieben werden – dieser Ausdruck richtet sich an all jene, die sich von der neofaschistischen, antisemitischen und nationalistischen Ideologie der Gruppe abgrenzen. Indem die ONR-Mitglieder braune T-Shirts mit Falanga-Symbolen und Keltekreuze tragen, betrügen sie sich selbst, wenn sie damit meinen, dass ihre Demo die Stärke und Echtheit ihres Korpsgeistes beweisen soll. Ihre Jubiläumsversammlung, die durch den Katowitzer Stadtrat bestätigt wurde, ist nicht gleichbedeutend mit der gesellschaftlichen Akzeptanz der geplanten Maskerade. Kein vernünftiger Mensch aus Schlesien wird sie unterstützen oder der Tradition dieser faschistischen Rechtsaußen-Gruppen folgen.

Wir als Schlesische Antifaschistische Bewerbung glauben, dass das Verhalten, das durch Mitglieder der ONR gefördert wird, zur Volksverhetzung führt und zu Gewalt und gesellschaftlichem Rückschritt aufruf durch ihre brutalen Ansichten, die auf einer faschistischen Ideologie beruhen. Unserer Meinung nach reichen eiserne Halsbänder nicht aus, um neue Menschen zu rekrutieren. Die geplante Demo am 14. April ist daher nichts weiter als eine Selbstbeweihräucherung nationalistischer Zirkel, die losgelöst von den wahren sozialen Problemen agieren.

Wir werden der Proklamation von antisemitischen, homophoben und rassistischen Parolen keine Erlaubnis geben, sich in unseren Straßen zu verbreiten. Deshalb rufen wir  landesweit dazu auf, sich uns am 14. April anzuschließen und gemeinsam der faschistischen Ideologie der ONR Einhalt zu gebieten.

Die anti-rassistische Demonstration wird um 13:30 auf dem Platz der Freiheit (Plac Wolności)  in Katowitz beginnen!

Piräus: Antifaschistische Demonstration in den Bezirken Koridallos und Nikaia (7. April)

Sonnabend, 7. April 2012 – 12 Uhr (griechische Zeit) – Eleftherias Platz

Der Weg öffnet sich, wenn einEr vorwärts geht
Bekämpft den Staat – die Bosse – die Faschos

Um jeden Pfeiler des gesellschaftlich beschleunigten Faschismus zu zertrümmern
Um die selbstorganisierten Kollektive, die ohne Bevormundung existieren, zu stützen
Um den Kampf für die soziale und individuelle Befreiung zu stärken

ANTIFASCHISTISCHE DEMONSTRATION
in Koridallos – Nikaia

Der Protest richtet sich gegen Neonazis und wird von AnarchistInnen, Antifas, Kollektiven der besetzten Häuser und GenossInnen aus selbsverwalteten Räumen, die in verschiedenen Bereichen Piräus leben, organisiert. Das Poster wurde von GenossInnen der Agros (in Ilion), Thersitis (in Ilion), blocco stin exousia (‘Blockade gegen die Herrschaft’, in Nikaia), Papoutsadiko Squat (in Haidari), Resalto (in Keratsini), Sinialo Squat (in Egaleo), DeStato (in Perama), Pasamontaña (in Koridallos), Anarchistische Gruppe von Piräus und AntifaschistInnen aus Peristeri unterschrieben.

Nachrichten aus Athen und Heraklion (Insel Kreta)

Murcia, im Südosten Spaniens, 6. April: FREIHEIT FÜR STELLA ANTONIOU

Am 6. April kündigten die AnarchistInnen S. Antoniou, G. Karagianidis, A. Mitrousias und K. Sakkas einen Hungerstreik an, der heute beginnen wird (Stella Antoniou wird wegen ihrer gesundheitlichen Probleme eine Woche später beginnen). Die vier erklärten in einem Kommuniqué, dass sie Mitte März zur Zeugenaussage bezüglich mehrerer Brände und Briefbomben vorgeladen wurden, die der Conspiracy of Cells of Fire zugeschrieben werden. Doch in der ganzen Zeit ihrer Inhaftierung vor 16 Monaten haben Polizei und Justizsystem keine eindeutigen Beweise geliefert und die vier wiesen die Zugehörigkeit sowohl zu dieser als auch jeder anderen bewaffneten Gruppe zurück. Bei ihrer Festnahme wurden sie ursprünglich der Zugehörigkeit zu “einer unbekannten Gruppe mit unbekannten Aktivitäten” bezichtigt aufgrund ihrer politischen Einstellung und ihrer Beziehungen. In zwei Monaten hätten K. Sakkas und S. Antoniou das Recht, ihre Freilassung bis zur Verhandlung zu beantragen. Trotzdem keine neuen Beweise vorliegen, werden sie jedoch plötzlich seit Mitte März wegen einer völlig neuen Serie von Aktionen befragt, mit denen sie bei ihrer Festnahme 16 Monate früher nicht in Verbindung gebracht wurden, so dass sie nun nicht mehr das Recht haben, einen Antrag auf Haftentlassung zu stellen.

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Spanien: AnarchistInnen in Barcelona und CNT Katalonien rufen zum Generalstreik am 29. März auf

Die AnarchistInnen kommen!

Gegen die Gewerkschaftsführer, die unsere Zukunft bestimmen wollen,

gegen die politischen Parteien, die Unterwerfung billigen und fördern,

gegen die Bosse, die uns tagtägliche ausbeuten,

gegen Staat und Kapital!

Wir AnarchistInnen beteiligen uns am Generalstreik!

12:00 Uhr – Plaça de Catalunya (Catalonia Square)
16:30 Uhr – Jardinets de Gràcia, Demonstration

Heute und immer… Der Kampf ist der einzige Weg!

GENERALSTREIK – 29M

CNT Katalonien ruft alle ArbeiterInnen auf, sich am Generalstreik am 29. März zu beteiligen. Gegen die Arbeitsreformen und sozialen Kürzungen (bei Renten, Bildung, Gesundheitsvorsorge, öffentlichen Verkehrsmitteln, Strom, Wasser, …). Der Kampf ist der einzige Weg, den wir gegen das kapitalistische System und den Staat haben!

Quellen: a, b (besucht auch unseren neuen katalanischen Blog)

Athen: Gedenkdemonstration und Kampf für den Revolutionär Lambros Foundas

Gedenkdemonstration und Kampf für den Revolutionär Lambros Foundas

Sonnabend, 10. März 2012 um 12 Uhr, Monastiraki Platz, Athen

Zwei Jahre sind vergangen, seit dem der anarchistische Genosse Lambros Foundas ermordet wurde. Er war Mitglied der Organisation “Revolutionärer Kampf” und starb kämpfend, während einer Vorbereitungsaktion der Organisation,  in einer bewaffneten Auseinandersetzung mit Polizisten. Es ist unsere Aufgabe, den subversiven Kampf für Freiheit, Gleichheit und Anarchie fortzusetzen.

Gegen die Junta der Troika und den modernen Totalitarismus, gegen Kapital und Staat; für den Regimesturz, für die soziale Revolution

Solidarität mit den Mitgliedern von Revolutionärer Kampf
und allen, die wegen desselben Falles vor Gericht stehen

AnarchistInnen

MEHR: zweitägiges Event mit Diskussionen im Athener Polytechnikum 08.-09. März, um 18 Uhr

Athen: Der Häftling Panagiotis Avdikos auch im Durststreik

Wie geplant gab es am 3.Dezember vor dem Koridallos Gefängnis eine Kundgebung in Solidarität mit Panagiotis Avdikos. Der Platz glich einem Schlachtfeld mit Polizisten überall, einem Gefangenenbus, DIAS Motorradspezialeinheiten und Polizeiblockaden in jeder Gasse. In der Tat fühlten sich einige der Kundgebungsteilnehmer stark bedroht, als ein Bulle den Blick eines Kolleg@s als zu provokativ empfand…

Die Menschen versammelten sich gegenüber des Gefängniskrankenhauses um ihre Unterstützung mit Panagiotis zu zeigen. Die Reaktion der Inhaftierten innerhalb des Traktes für männliche Gefangene kam unmittelbar und dynamisch. Der sich im Hungerstreik befindende Panagiotis sprach per Telefon zu den sich mit ihm solidarisierenden Menschen und verkündete, dass er entschlossen sei seinen Kampf fortzuführen bis ihm Gerechtigkeit widerfahren wird. Danach richteten sich die Demonstranten an den Bereich für inhaftierte Frauen und drückten ihre Solidarität mit den weiblichen gefangenen aus – vor allem mit der Anarchistin Stella Antoniou.

Was Panagiotis Gesundheit angeht, er wird schon jetzt irreparable Schäden davon tragen. Als der Gefängnisleiter ihm drohte in mit Zwang intravenös zu ernähren, antwortete Panagiotis, dass er dann den nächsten Schritt ginge und in den Durststreik trete.

Einen Tag vor dem Protest hatte die Gefängnisaufsicht die Absicht geäußert Panagiotis aus dem Krankenhaus wieder in die Zelle zu stecken und die Nachricht verbreitet er hätte plötzlich freiwillig seinen Hungerstreik beendet. Nachdem Panagiotis seine Solidaritätsgruppe kontaktierte, machten diese der Krankenhausleiterin deutlich, dass sie die Verantwortung über sein Leben trage falls ihm etwas zustoße. Die Leiterin versuchte die Verantwortung auf den Arzt zu schieben. Allerdings wurde der Transfer erfolgreich verhindert. Panagiotis ist derzeit in Untersuchungshaft.

Seit dem 5. Dezember befindet sich Panagiotis auch im Durststreik. Nach seiner Stärke zu urteilen, glaubt er, dass er sehr bald ins Koma fallen wird. Er erachtet seine Inhaftierung als ungerecht und willkürlich. Trotz allem zeigt die griechische „Gerechtigkeit“ und das Gefängnissystem eine krasse Gleichgültigkeit für menschliches Leben.

Kontaktadresse:
Panagiotis Avdikos
Aghios Pavlos Krankenhaus für Gefangene
Koridallos Gefängnis
Terma Nikiforidi (Straße)
Postfach 18122, Athen-Attica, Griechenland

Freiheit für Panagiotis Avdikos!
Solidarität ist unsere Waffe!

aus der korinthischen Kollektiv Antistrofi Metrisi

http://www.youtube.com/watch?v=WZvOXfGjSjw

Griechenland: Solidarität mit dem anarchistischen Kriegsdienstverweiger G. Koronaios, der auf sein Gerichtsverfahren wartet

Am Morgen des 3. Septembers hat in Patras vor dem besetzten Paratima eine Solidaritätsversammlung für den Anarchisten G.Koronaios stattgefunden. Infolge seiner öffentlichen Erklärung den Kriegsdienst zu verweigern, wird er durch die griechischen Autoritäten strafrechtlich verfolgt.

Während der Aktion wurden viele Texte verteilt und Poster verklebt und die Leute mit Hilfe einer PA [mikrofoniki] über den bevorstehenden Prozess gegen G. Koronaios vor dem Militärgericht von Inonna am 13. Dezember informiert.

Die nächste Versammlung wird am Montagmorgen (5. Dezember) auf dem Gelände der Universität von Patras stattfinden. Die Solidaritätsaktionen werden am 10. Dezember mit einer morgendlichen Demonstration und einem Nacht-Konzert im besetzten Paratima ihren Höhepunkt entfalten. Für den Prozesstag rufen anarchistische KollegAs zu einer Solidaritätsversammlung vor dem Militärgericht in Ioannina auf.

Wie der Anarchist G.Koronaios selbst in einer öffentlichen Erklärung zur Kriegsdienstverweigerung schrieb :

Ich erkläre, dass ich nicht durch die Armee rekrutiert werden möchte. Ich möchte auch keinerlei Kontakt mit diesen Struktuen des autoritären Systems […] Ich bin ein Feind jeden Staates, jeder Nation und ihr potentieller Zerstörer.  

Solidarität mit dem Anarchisten G. Koronaios!
Nicht eine einzige Stunde in der Armee! 

Quellen: ipposd, athens.indymedia

Athen: DRINGENDER AUFRUF für internationale Solidarität mit Panagiotis Avdikos, Häftling im Hungerstreik

Nach langem Hungerstreik ist Panagiotis Avdikos zurzeit im “Krankenhaus“ des Koridallos –  Gefängnisses eingesperrt.

Er wurde am 18. April 2011 außerhalb seiner Wohnung mit der Beschuldigung verhaftet, Drogen zu besitzen. Unmittelbar darauf entschied er sich einen Hungerstreik zu beginnen, um gegen die bewussten Falschanschuldigungen durch die Polizei (auch als „Frame Work“ bekannt)  zu protestiere, die zu seiner Einkerkerung in die Verliese der griechischen Demokratie geführt haben.

Seit Mai 2011 befindet er sich im Hungerstreik, der nur kurz im August unterbrochen wurde. Die Nachlässigkeit der Autoritäten, seine Entlassung zu verweigern und damit das Gefängnissystem der Unmenschlichkeit und Gräuel aufrechtzuerhalten, ist der Grund, warum Panagiotis jetzt in Gefahr ist, sein Leben zu verlieren.

Am Morgen des 29.November führten KollegAs des in Komotini (nördliches „Griechenland“) gelegenen anarchistischen Freiraum Utopia A.D.   eine anarchistische Einmischung / Gegeninformationsaktion  für den gefangenen Hungerstreikenden durch. An verschiedenen zentral gelegenen Plätzen, vor den Gerichtsgebäuden und Anwaltskanzleien wurden Flugblätter verteilt, die den Hungerstreik von Panagiotis Avdikos thematisieren. Texte wurden auch der lokalen Gaststätten-Vereinigung ausgehändigt.

Die Korinthische Gefangenensolidaritätsgruppe  — Kollektiv Antistrofi Metrisi (‘Countdown’) ruft für den 3. Dezember  für eine Versammlung zur Unterstützung für Panagiotis Avdikos vor dem Koridallos Gefängnis auf. Beginn: 15 Uhr

Sofortige Freiheit für Panagiotis Avdikos!
Nieder mit den Mauern der Gefängnisse!
Nieder mit den Staats-MörderInnen!

Solidarität ist unsere Waffe!

“Türkei”: Weltweiter Aufruf für Solidaritätsaktionen mit dem veganen Anarchisten Osman Evcan

İstanbul: Solidaritätsaktionen für Osman Evcan am Mittwoch, den 23. November

Der 23. November wurde zum globalen Aktionstag für Osman Evcan erklärt. Parallel zu Aktionen weltweit  findet eine Demonstration in İstanbul statt. Sie führt von der Straßenbahnhaltestelle am Taksim Platz zur Galatasaray Hochschule.

Vegane Kollektive, Freiheit für die Erde Assoziationen, Land und Freiheit Kooperativen, Rythmus des Widerstands und AnarchistInnen werden  an der Demo teilnehmen.

AUFTAKTKUNDGEBUNG: STRASSENBAHNHALTESTELLE TAKSIMPLATZ
Mittwoch, 23. November 2011 um 19.00 Uhr

Verschiedensprachige Aufrufe für Aktionen: act for freedom now

Infos  über Osman Evcan: osmanyemek.english

Links zu Gruppen, die an der Demonstration teilnehmen werden:
Freedom to Earth Association
Land and Freedom Cooperative
Rhythms of Resistance

Quelle: ainfos.ca

Benefizveranstaltung aus Solidarität mit den 13 Verhafteten der 17. November Demo

Am Sonntag, den 20. November, organisieren KollegAs aus Solidarität mit den Verhafteten der 17. November Demonstration und zu ihrer finanziellen Unterstützung eine Party im Exarchia Viertel. Die Veranstaltung beginnt um 15 Uhr und geht bis in den späten Abend.

Am Montag, den 21. November findet um 11 Uhr aus  gleichem Anlass eine Solidaritätsversammlung am Gericht auf der Evelpidon Straße statt.

Quelle

Griechenland: Versammlungen/Demonstrationen zum 17. November

Es existiert ein Bericht auf Indymedia Athen, dass ein Demonstrant schwer verletzt wurde. Beide Beine sind gebrochen, er hat außerdem noch weitere Verletzungen, auch Kopfverletzungen. Anscheindend ist er, während er von den DIAS-Motorradbullen durch die Straßen Kolonakis gejagt wurde, aus einer größeren Höhe heruntergefallen.

Es gibt einigen Hickhack zwischen den Kolleg@s, die aus Solidarität mit dem Schwerverletzten ins Krankenhaus gekommen sind und den Bullen, die dort auch vor Ort sind.

17:30 MEZ Die Leute errichteten brennende Barrikaden auf der Alexandras Straße. Davor wurde eine Trennwand der Polizei vor dem EU-Gebäude in der Vasilissis – Sofias – Allee in Brand gesetzt. Die Straßenlaternen vor der Amerikanischen Botschaft waren ausgeschaltet, die meisten Demoblöcke haben diesen Ort schon verlassen. Die KKE/PAME-Blöcke bewegen sich immernoch Richtung Botschaft durch die Vasilissis Sofia Allee. Auf dem nahegelegenen Maviliplatz gibt es Zusammenstöße zwischen DemonstrantInnen und Bullen, Barrikaden werden errichtet.

Während wir dieses hier schreiben (16:20 MEZ), finden vor dem Parlament kleinere Auseinandersetzungen zwischen den Bullen und DemonstrantInnen (die meisten von den anarchistischen/antiautoritären Blöcken) statt, es wurden mehrere Festnahmen gemeldet. Immernoch kommen neue DemonstrantInnen auf die Straßen; die Demo startete vom Klafthmonos-Platz, ohne dass sich soviele wie erwartet daran beteiligten. Vorher setzten die Bullen Tränengas auf dem Syntagmaplatz und in Exarchia ein. Das zum Polytechnikum gehörende Gebäude Patission Straße und der gesamte Umkreis scheint durch Polizeieinheiten abgesperrt zu sein. Laut der Liveberichterstattung des Radios 98 FM, soll es bereits ungefähr 100 Festgenommene geben, unter ihnen AnarchistInnen – wahrscheinlich sind auch Aris Seirinidis und seine Mutter unter ihnen. Es wurden viele Menschen verhaftet, sogar vor ihren Wohnhäusern. Die Bullen sind buchstäblich überall. Am Syntagmaplatz sperrten sie im früheren Verlauf die Georgiou Straße ab, während die DemonstrantInnen versuchten dort durchzukommen, um so wie jedes Jahr die US-Botschaft zu erreichen. Im Gegensatz dazu wurde einigen parteinahen Blöcken (u. a. der PASOK nahestehende) von Beginn an erlaubt, zu ihrem Versammlungsort vor der US-Botschaft zu kommen.

Den obligatorischen Polizeizaun vor dem Parlament gibt es heute scheinbar nicht. Erst jetzt! ist es DemonstrantInnen erlaubt, den gesamten Weg vom Syntagmaplatz zur US-Botschaft zu gehen. Laut früheren Berichten, wurde der Block der Anarchistischen Archivgruppe auf dem Syntagmaplatz von Bullen eingekesselt.

Es wird von durchgehenden Polizeikontrollen berichtet. Schätzungsweise 7.000 Polizeischläger wurden auf die Athener Straßen gesandt, im Zentrum sind die Haupverkehrswege und U-Bahnstationen gesperrt/geschlossen. Die StalinistInnen der KKE versammeln sich auf dem Omoniaplatz.

In Ano Glyfada haben sich gerade fast 150 Leute auf dem Aghios Tryphonasplatz versammelt, wo ein Soundsystem aufgebaut ist.

Das Bild ist von der Sponti heute morgen, als fast 100 SchülerInnen in Gedenken an den Polytechnikum Aufstand 1973 durch den Bezirk Zografou zogen. Die SchülerInnen riefen Parolen gegen FaschistInnen, Kürzungsmaßnahmen und IWF. Die Mobilisierung wurde von den EinwohnerInnen gut aufgenommen.

Patras: In der Corinthou- und der Ermoustraße kam es heute morgen zu Zusammenstößen zwischen antiautoritären OberschülerInnen und Polizeieinheiten. Die SchülerInnen griffen das Rathaus mit Farbbeuteln an.

In Thessaloniki sollten DemonstranntInnen sehr gut auf sich aufpassen, wenn sie in die Nähe des Polytechnikum gelangen. Im früheren Tagesverlauf kam es dort zu mehreren Festnahmen. Das Gelände rund um die Uni ist durch StalinistInnen der KNAT und Polizeimannschaften abgesperrt.

Einen Ticker (engl.) von den Demos zum 17. November findet ihr auf Occupied London

Wir verweisen auch auf unsere Seite zum historischen Hintergrund und einen Text zum Tode des 15-jährigen Schülers Michalis Kaltezas, der im Jahre 1985 auf einer Gedenkdemo zum 17. November von der Polizei erschossen wurde.

Heike Schrader lügt in ihrem Artikel in der jungen welt zum Generalstreik in Griechenland

Heike Schrader lügt!

Betrifft den Artikel „Mörderischer Angriff“ in der Tageszeitung junge welt vom 21. Okt. 2011. In der fett gedruckten Unterüberschrift behauptet die junge welt „Hintergründe zu den gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten“ in Athen liefern zu wollen. Der folgende Artikel strotzt dann jedoch nur so vor Auslassungen, Verdrehungen, Halbwahrheiten und Parteipropaganda der KKE. Da Heike Schrader seit Jahren in Athen lebt dürfte ihr all das bekannt sein. Der Artikel kann deshalb nur als wissentliches Lügenkonstrukt bezeichnet werden.

Zu den Auseinandersetzungen war es am 2. Tag des 48stündigen Generalstreiks zwischen einem Block von AnarchistInnen, Linksradikalen und nicht eingebundenen Jugendlichen einerseits und Ordnern der stalinistischen KKE, ihrer Jugendorganisation und der von der KKE dominierten Gewerkschaftsfront Pame gekommen. Das 53-jährige Pame-Mitglied Dimítris Kotzarídis erlitt nach Tränengas- und Blendschockgranatenbeschuss durch die MAT-Sondereinheiten der Polizei einen Herz- und Atemstillstand und verstarb noch vor Ort. Ärzte, die vergeblich versuchten ihn wiederzubeleben, führen seinen Tod auf das Einatmen großer Mengen von Tränengas zurück. Nach Aussagen eines ihn begleitenden Bekannten, war er nicht an den Auseinandersetzungen beteiligt und „fiel direkt nachdem eine Tränengasgranate vor seinen Füßen explodierte, plötzlich um.“ Anstatt diesen erneuten Polizeimord anzuklagen, sprach die KKE-Vorsitzende Aléka Paparíga die Polizeikräfte noch am 20. Okt. auf einer Pressekonferenz von jeder Schuld frei. Continue reading Heike Schrader lügt in ihrem Artikel in der jungen welt zum Generalstreik in Griechenland

Athen: Niemand ist alleine mit der Krise konfrontiert!

Freitag, 14. Oktober, um 20.00: Nachbarschaftsversammlung auf dem Merkouriplatz

Samstag, 15. Oktober, um 15.00: Volxküche im besetzten PIKPA  (Timodimou und Antoniadou Straße, “Petrina”, Ano Petralona)

Dienstag, 18. Oktober um 19.00: Demonstration im Viertel (wir treffen uns an der U-Bahn-Station Petralona, Ausgang Fußgängerzone Kato Petralona)

Mittwoch,  19. Oktober um 08.00: Aktion zur Unterstützung des Generalstreiks in unserem Viertel / ab 10.30 Uhr: Demonstration vom Viertel bis zur Streikkundgebung (wir treffen uns an der U-Bahn-Station Petralona, Ausgang Fußgängerzone von Kato Petralona)

DAUERHAFTER GENERALSTREIK
FÜR DEN VOLLSTÄNDIGEN UMSTURZ

Vollvesammlung der EinwohnerInnen von Petralona, Koukaki, Thissio
Telefonkontakt.: +30 69 72 75 16 20

Quelle

Für Mittwoch, den 19. Oktober und Donnerstag, den 20. Oktober haben die beiden Ausverkaufsgewerkschaften GSEE (zuständig für den privatwirtschaftlichen Sektor) und ADEDY (ihr Zuständigsbereich ist der öffentliche Sektor) zu einem 48-stündigen Generalstreik aufgerufen. 

Bern: Communiqué zum Abschluss der antikapitalistischen Kampagne

Zum Abschluss der Kampagne „In Bewegung bleiben – Kapitalismus abschaffen“ haben am 8. Oktober über 150 Leute in Bern lautstark gegen Staat und Kapital demonstriert. Nach mehr als einem Monat, in dem mit vielfältigen Aktionen und Inhalten auf die Härten des Kapitalismus aufmerksam gemacht wurde, haben wir unsere Kritik erneut auf die Strasse getragen. Abgesehen von zwei kleinen Zwischenfällen, bei denen reaktionäre Kleinbürger mit übertriebenem Geltungsdrang den Demozug aufzuhalten versuchten und gegen Demonstrierende handgreiflich wurden, verlief die Demo ohne Zwischenfälle. Die Störer wurden von Demoteilnehmenden ruhig gestellt.

Besammlungspunkt war 16.00 Uhr bei der Heiliggeistkirche am Bahnhofplatz, wo die Demoteilnehmenden begrüsst wurden und mit Beispielen aufgezeigt wurde, welchen Schaden der Kapitalismus tagtäglich anrichtet. Die Begrüssungsrede könnt ihr hier nachlesen. Mit Sprechchören und Feuerwerk zog die Demo durch die Altstadt. Mit einer Rede zu Bedarfswirtschaft wurde beim Kornhausplatz auf unseren täglichen Kampf für eine Welt ohne Staat und Kapital aufmerksam gemacht. So würde in einer Bedarfswirtschaft solidarisch produziert und verteilt, was die Menschen brauchen. Jeder nach seinen Fähigkeiten und Bedürfnissen. Ebenfalls beim Kornhausplatz wurde ein Transparent mit der Aufschrift „Scheiss auf Wahlkampf, wir wollen Klassenkampf“ aufgehängt. Beim Hirschengraben wurden Teilnehmenden sowie Passanten, mit einer Rede, unsere Kritik am Kapitalismus und dessen Garant, dem bürgerlichen Staat, vermittelt. Darin wurde auch ersichtlich, wieso Reformen niemals eine grundlegende Verbesserung der Verhältnisse bringen werden. Lautstark zog der Demozug anschliessend über den Bahnhofplatz zur Reitschule, wo die Demonstration ihren Abschluss fand.

Die Demonstration stellt den Abschluss der antikapitalistischen Kampagne dar, jedoch ist damit noch lange nicht erreicht, was wir wollen. Unser Kampf gegen ein System, in dem täglich zehntausende verhungern, während andere durch Eigentumsrechte Milliarden anhäufen; gegen ein System in dem die grosse Mehrheit gezwungen ist ihre Arbeitskraft zu verkaufen; gegen ein System in dem eine kleine Minderheit über alles verfügt und bestimmt; gegen ein System, das keine Rücksicht nimmt auf Natur, Tier und Mensch, geht weiter. Es ist ein täglicher Kampf, in dem wir euch alle aufrufen, zu diskutieren, selbst aktiv zu werden, euch zu organisieren und dadurch einen Beitrag zu leisten dieses System über den Haufen zu werfen. Denn dieses System wollen wir nicht! Wir wollen eine Wirtschaft, die für die Bedürfnisse der Menschen produziert, die Natur nicht zerstört und für jeden und jede genügend hergibt. Wir wollen eine selbstorganisierte, herrschaftslose Gesellschaft.

Wir werden keine Ruhe geben, bis der Kapitalismus abgeschafft ist
und bleiben auch weiterhin in Bewegung!
Für die soziale Revolution!

15. Oktober: Demonstration in Karlsruhe “Grenzenlose Solidarität statt kapitalistischem Überlebenskampf”

Der Aufruf

In der griechischen Bevölkerung wächst die Wut: Demonstrationen, Streiks, Besetzungen. Seit der Ankündigung der Sparmaßnahmen durch die griechische Regierung und der EU traten zum wiederholten Male tausende Menschen auf die Straße, um ihren Unmut darüber kund zu tun.

Im Gegensatz zu den Protesten 2008, die die Ermordung des 15-jährigen Alexandros Grigoropoulos thematisierten, ist nun die Ausweitung der Finanz- und Staatskrise deutlich zu erkennen. Der Schwerpunkt der Teilnehmer_innen an den Protesten setzt sich jetzt nicht mehr nur aus den prekarisierten und einkommensschwachen Bevölkerungsteilen Griechenlands zusammen, sondern breitet sich längst über alle gesellschaftlichen Schichten aus. Allein in Athen und Thessaloniki protestierten rund 20.000 Menschen im Zuge des 24-stündigen Generalstreiks am 11. Mai diesen Jahres gegen die geplante Erhöhung der Arbeitszeiten, welche die Sparmaßnamen der Regierung vorsehen. Drei Wochen später versammelten sich sogar 500.000 Menschen im Athener Zentrum, um sich gegen Kürzungen bei Gehalt und Rente zu wehren.
Die “Krise” wird nicht von einzelnen Staaten verschuldet, denn sie ist ein zyklisch auftretender fester Bestandteil des Kapitalismus:

“Als ökonomische Krise bezeichnet man schwere Störungen der ökonomischen Reproduktion einer Gesellschaft. In einer kapitalistischen Ökonomie heißt dies, dass ein großer Teil der produzierten Warenmenge nicht mehr absetzbar ist: Nicht etwa weil kein Bedürfnis für die entsprechenden Produkte bestehen würde, sondern weil kein zahlungsfähiges Bedürfnis vorhanden ist. Das Warenkapital lässt sich nicht mehr vollständig in Geldkapital verwandeln, sodass sich das vorgeschossene Kapital immer schlechter verwertet und die Akkumulation abnimmt. Damit vermindert sich die Nachfrage der kapitalistischen Unternehmen nach den Elementen des produktiven Kapitals, also nach Produktionsmitteln und Arbeitskräften. Massenarbeitslosigkeit und ein Rückgang der Kaufkraft der Arbeitnehmer_innen sind die Folgen, was zu einem weiteren Rückgang der Nachfrage führt und die Krise verschärft.

Der Kapitalismus ist zwar nicht die einzige Produktionsweise, in der neben ungeheurem Reichtum riesige Armut existiert, er ist allerdings die einzige Produktionsweise, in der der Überfluss an Gütern ein Problem darstellt, unverkäufliche Güter zum Ruin ihrer Besitzer führen und es gleichzeitig Menschen gibt, denen es am nötigsten fehlt und denen es auch nicht gelingt, das einzige worüber sie verfügen – ihre Arbeitskraft – zu verkaufen.“ (Nach Heinrich; “Kritik der politischen Ökonomie – Eine Einführung” , theorie.org 2005)

Der griechische Staat wurde seit der Verkündung der Staatsverschuldung im Oktober 2009 zum Spielball des Finanzsektors: Rating-Agenturen stuften die Kreditwürdigkeit des Staates herunter. Dies hat die Folge, dass Griechenland keine Möglichkeit mehr hat, günstig Kredite für Wirtschaftsprogramme aufzunehmen. Gleichzeitig geht durch die Wetten der Finanzspekulant_innen auf einen griechischen Staatsbankrott das Vertrauen in die Zahlungsfähigkeit Griechenlands in immer größerem Maße verloren. Die globale Kapitalismus-/Finanzkrise 2009 sorgt zugleich für eine andauernde Krise der griechischen Realwirtschaft. Steigende Arbeitslosenzahlen sowie weiter ansteigende Staatsschulden vergrößern den Vertrauensverlust an den Märkten. Continue reading 15. Oktober: Demonstration in Karlsruhe “Grenzenlose Solidarität statt kapitalistischem Überlebenskampf”

Athen: 5.Oktober-Generalstreik geprägt vom Hass auf uniformierte Schläger

Erneut gingen mehrere Tausende in der Innenstadt von Athen auf die Straße. Sie demonstrierten vor allem gegen die harten Maßnahmen im Namen des „Aufschwungs“. Zum Generalstreik riefen die zwei Ausverkaufs-Gewerkschaften GSEE (Verband für die Privatbranche) und ADEDY (Verband für die öffentliche Branche) auf. Es nahmen aber auch Studierende an der Demo teil.

Wie bei früheren Generalstreiks, hielten die U-Bahn ArbeiterInnen die Verkehrsanlagen geöffnet: Dieses Mal versuchten sie auch die während der Proteste in die Metrostation einfallende Bereitschaftspolizei hinaus zu befördern.

Die Menge strömte zum Syntagma-Platz, direkt vors Parlament: Hier kam es zu kleineren Scharmützeln mit der Polizei. Bei mehreren Gelegenheit warfen die Bullen Tränengas- und Blitz-/Knallgranaten. Während sie mehrere DemonstrantInnen und mehrere JournalistInnen der Mainstreammedien verprügelten. Die Polizei überfiel auch die U-Bahn Station Syntagma und griff die Leute an, die sich dort aufhielten.

Loukanikos, der Hund, der in Exarchia herumstreunt, bekam auch einen Tritt von einem Polizisten ab, bevor (oder nachdem) er es schaffte, einen Bullen zu beißen.

Auf den Syntagma Platz entdeckte eine Gruppe Protestler einen Mann, der sehr nach einem Neo-Nazi aussah. Der Drecksack wurde sofort verfolgt, um ihn wirksam zu attackieren. Später halfen die Reppressionskräfte diesen Typen beim Entkommen. Vor und Nach diesem Vorfall zerschlugen die Bullen dutzende Köpfe von DemonstrantInnen und warfen wiederholt Menschen auf den Boden. Insbesondere wurde ein Mann, der die Polizei lediglich beschimpfte, brutal geschlagen (natürlich kam kein verdammter Bulle ihm zur Hilfe).

Am gleichen Tag wurde Vasilis Saraliotis, der Polizist der wegen Komplizenschaft beim Mord an Alexis Grigoropoulos am 6. Dezember 2008 zu 10 Jahre verurteilt wurde aus „humanitären Gründen“ Haftentlassung gewährt (sein Vater ist krank und seine Familie ist in finanziellen Schwierigkeiten… was für eine Überraschung!). Das bedeutetet, dass seine Verurteilung, nach einem Urteil lediglich aus erster Distanz aufgehoben wurde und dass er sich jetzt nur innerhalb der Präfektur von Drama (Nordgriechenland) aufhalten darf. Gleichzeitig, wurden mehrere DemonstrantInnen verhaftet, weil sie ihren Verstand einsetzen und gegen das korrupte System kämpften.

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Auch in anderen griechischen Städten kam es zu Demonstrationen. Am nächsten Tag gab es eine Verhaftung unter den wahnsinnigen Bullen. Der Grund war das brutale Zusammenschlagen einer Journalistin – etwas was fast jede(r) JournalistIn im Grunde genommen verdient hat, aber die Polizei versucht bloß zu vermeiden, dass die Massenmedien auf diese Art und Weise berichten, zumindest in Athen.

Der nächste Generalstreik findet am 19. Oktober statt.

Unsere Gerechtigkeit wird die Vergeltung sein.

Englischsprachige Beichterstattung, Fotos und Videos auf Occupied London

Griechenland: Die „Metapolitefsi“ wurde gesetzlich beendet

Poster des „Container“ Squat im Dezember 2008

Am Mittwoch zur Mittagszeit, 24. August, wurde der besetzte Container auf dem Unicampus in Zografou, im Bezirk Illisia, gestürmt und geräumt. Der besetzte Container wurde zertrümmert, alle Gegenstände mitgenommen und beschlagnahmt. Die StudentInnen des besetzten Mensagebäudes in der Paneptistimiou Str. im Zentrum Athens, riefen am Mittwoch um 20 Uhr (MEZ) zu einer Lagebesprechung der aktuellen Situation auf.

Stunden vorher protestierten über 2.000 StudentInnen im Zentrum Athens. Gleichzeitig fanden in Thessaloniki, Heraklion (Kreta) und Patras auch Demonstrationen gegen die Gesetzesvorlage zur Bildungsreform statt. Trotzdem verabschiedete das griechische Parlament den Gesetzesentwurf, der durch die Bildungsministerin Anna Diamantopoulou eingebracht wurde. Diese Gesetzesvolage beinhaltet einige der tiefgreifendsten Veränderungen, die das Bildungssystem des Landes in seiner Geschichte jeh gesehen hat.

In letzter Sekunde wurde die Gesetzesvorlage zur Bildungsreform abgeändert. Der Minister verkündete die komplette Abschaffung des historischen Universitätsasyls (das der Polizei im Namen der freien Meinungsäußerung untersagt, das Universitätsgelände zu betreten) und die Wahl der VizerektorInnen der Universität, hauptsächlich durch ihre akademische Gemeinde.

Natürlich wurde das Universitätsasyl in der Praxis schon oftmals gebrochen, nicht nur während der „Metapolitefsi“ (politische Wende nach dem Sturz der Militärjunta 1967 bis 1974) sondern vor allem in den vergangenen Jahren.

Quellen: 1, 2

28. Juni: Live-Ticker zum 1. Tag des Generalstreiks

23.00 Die Innenstadt Athens wurde zu einem Schlachtfeld. Die Leute bleiben trotz dem unerbittlichen Einsatz von Tränengas und heftigen Angriffen der Bullen auf der Straße. Diese erreichten in der Nacht ihren Höhepunkt. Die Protestierenden brauchen dringend Hilfe. Diejenigen, die sich zurückziehen, tun das nicht aus Angst sondern aufgrund ihrer überwältigenden Ermüdung. Den ganzen Tag lang befahl das Regime seiner Supermacht von Repressionstruppen und den massiv eingesetzten Zivicops den Syntagma-Bereich zu räumen. Es wurden auch Bullen aus dem Umland zusammengezogen. Es ist daran zu erinnern, dass morgen um 13 Uhr (MEZ) das Sparpaket im Parlament zur Abstimmung gestellt werden soll. Deshalb werden alle bereits am frühen Morgen auf den Syntagma strömen, damit das Parlament blockiert werden kann. Viele Streikende werden mit dem ersten Zug aus Thessaloniki erwartet.

22.50 Vor wenigen Minuten stürmten Polizeitruppen aus der Stadiou Str. und erstickten die Menschen unter Massen von Tränengas. Im unteren Teil des Syntagma wurden Barrikaden errichtet. Die DemonstrantInnen widersetzen sich, trotz ihrer enormen Müdigkeit. Der ganze Platz vibriert unter den Parolen: COPS, SCHWEINE, MÖRDER und DIE JUNTA ENDETE NICHT 1973.

22.39 Nach 3 Stunden Ingewahrsahmnahme wurden alle Verhafteten für weitere 6 Stunden ins Polizei Hauptquartier in Athen gebracht. Die Ingewahrsahmnahmen wurden schnell zu Verhaftungen. Morgen, 29. Juni um 10Uhr wird eine Solidaritätskundgebung vor dem Gerichtsgebäude an der Evelpionstrasse statt finden. Unter anderem wurde eine 56 Jährige Frau auf dem Syntagma fest genommen.

22.30 Bis jetzt kommt es immer wieder zu schweren Zusammenstößen. Immer wieder sieht mensch SantitäterInnen die den vielen Verletzten vor dem Hotel Grande Bretagne helfen.

22.17 Der Widerspruch ist allgemein; überall im Zentrum von Athen bewerfen Menschen die Polizei mit Steinen. In der Stadiou Str. greift die Polzei jetzt DemonstrantInnen an und die Zusammenstöße auf dem Syntagma halten nach wie vor an. Die Filellinon und die umliegenden Straßen sind voll mit Polizeitruppen. Nahe dem Syntagma vor der Russischen Kirchen sind min. 5-6 Polizeieinheiten. Beim Zappeion sind hunderte DELTA Mottorradpolizisten. An der Ecke Ardittou und Vouliagmenis Str., nahe dem 1. Friedhof Athens, sind dutzende Motorradcops.

22.15 Eine riesige Menschenmenge ist heute Nacht auf dem Syntagma, um ein mehrfaches größer, als die Menge, die sich heute Morgen an der Generalstreikdemo beteiligt hatte. Zusammenstöße zwischen Polizeimannschaften und DemonstrantInnen verzögern das Konzert. Die Polizei wirft viele Tränengas- und Schockgranaten auf die Köpfe der DemonstrantInnen.

21.55 Die Massenzusammenstöße in Athen halten noch an. Die Menschen kämpfen entschieden, trotz der extrem brutalen Unterdrückung.

21.35 Die Polizei attackiert die Leute, die sich in der Amalias Str. Vor dem Parlament aufhalten; min. eine Ingewahrsamsnahme. Das Live-Konzert wurde unterbrochen. Die Leute setzen Steine gegen die Cops ein.

21.20 Syntagma: Das Live-Konzert geht weiter. Eine ziemlich lange Zeit haben die Leute Lagerfeuer an verschiedeten Stellen angezündet, um die Chemikalien zu neutralisieren.

20.24 Erneut kommt es zu Zusammenstöße zwischen der Polizei und den Leuten, die sich auf dem Platz versammelt haben. Auch gibt es einen Livestream vom Syntagma.

20.10 Die Polizei hat versucht den Syntagma zu räumen, ohne Erfolg. Die Menschen verteidigen den Platz.

20.00 Straßenschlachten vor dem Hotel Grande Bretagne. Großflächiger Einsatz von Tränengas; Schockgranaten.

19.35 Der Motorradkorso aus Thessaloniki ist gerade am Syntagma angekommen.

18.50 Syntagma: Angriffe durch Einheiten der Bereitschaftspolizei, mit dem Vorwand, dass sie von Leuten mit Wasserflaschen aus Plastik beworfen wurden. Die versammelten Menschen gruppierten sich wieder und starteten zur Gegenattacke. Fast mit bloßen Händen bewegten sie sich auf die Cops zu, schoben sie weg und stellten die vierreihigen Gitter beiseite. So eroberten sie sich den Platz vor dem Denkmal des Unbekannten Soldaten zurück. Ununterbrochen strömen Menschen auf den Platz. Continue reading 28. Juni: Live-Ticker zum 1. Tag des Generalstreiks

Thessaloniki: Polizei überfallt das besetzte Orfanotrofio

Update, 17. Juni

Ioannina: Wegen der gestrigen Geschehnisse um den repressiven Einsatz gegen das besetzte Orfanotrofio fand am Morgen des 17. Juni eine Kundgebung mit Gegeninformationen und einer Solidaritätsadresse über Mikrofon [„mikrofoniki“], auf der auch Flyer verteilt wurden, auf dem zentralen Platz der Stadt statt.

Thessaloniki: Zu einer Solidaritäts- und Gegeninformationsdemo wird am Sonnabend, den 18. Juni, um 12 Uhr außerhalb des Orfanotrofio Squats (162, Lambraki Straße, Toumba) aufgerufen. Thema ist der gestrige Polizeieinsatz und der Versuch der Autoritäten die radikalen sozialen Teile zu terrorisieren.

Wir sind nicht eingeschüchtert. Wir sind wütend.
Solidarität ist unsere Waffe!

Solidaritäts - Banner in Larissa: Hände weg von unseren besetzten Häusern; Hände weg vom Orfanotrofio Squat!
Solidaritäts - Banner in Larissa: Hände weg von unseren besetzten Häusern; Hände weg vom Orfanotrofio Squat!

Update (16. Juni): Die im besetzten Haus festgehaltenen GenossInnen wurden verhaftet. Während die Bullen sie aus dem Haus holten, wurden von solidarischen Leuten kämpferische Parolen gerufen. Kurz darauf kam es zu Zusammenstößen zwischen GenossInnen und Polizeieinheiten, die nicht zögerten, mit den Metallgriffen ihrer Knüppel zuzuschlagen, während sie Tränengas und Lärmgranaten abfeuerten. Eine Straßenbarrikade aus Mülltonnen wurde errichtet und einige Steine auf die Bullen geworfen, die den Ort verlassen haben.

Inzwischen haben AnarchistInnen das Orfanotrofio wieder betreten. Aber es gibt noch keine Einschätzung, wie sich die Lage weiter entwickelt. Es muss gesagt werden, dass viele NachbarInnen die HausbesetzerInnen unterstützten.

Die fünf verhafteten GenossInnen werden am Morgen des 17. Juni vor den Häschern erscheinen. Soeben wurde eine Solidaritätsversammlung außerhalb des Gerichtgebäudes von Thessalonki für morgen, 11 Uhr angekündigt.


16. Juni: Anhaltende repressive Operation der Polizei gegen ein besetztes Haus in Thessaloniki: Die sogenannte „anti“-Terror Einheit der Polizei überfiel das Haus während die griechische Polizei mehrere Personen festhält, die sich während des Überfalls im Gebäude aufhielten.

Die offizielle Begründung der Polizei ist ein angebliches Drogengeschäft innerhalb des Gebäudes. Circa 200 Menschen standen in Solidarität mit dem Projekt und den gefangengenommen Personen vor dem Haus, riefen Parolen und blockierten die Labraki Straße.

Der „legale“ Besitzer des Gebäudes, wie auch im Fall des Pipka-Hauses in Heraklion (Kreta), ist das Gesundheitsministerium. Obwohl die Ermittlungen noch laufen sprechen die Massenmedien bereits von einer kommenden Räumung. Solidarität ist gefragt.

Quelle: athens.indymedia