Tag Archives: Exarchia

Athen, Griechenland: Schüsse auf einen Genossen in Exarchia am 4. Dezember 2013

Bild von der morgendlichen Demo in Gedenken an Alexis Grigoropoulos (Athen, 6. Dezember 2013)
Im Polizeikessel gefangene SchülerInnen in den Propylaea (Athen, 6. Dezember 2013)

Bevor ich anfange, den Vorfall zu beschreiben, möchte ich die Gründe aufführen, warum ich keine formale Klage oder ein Verfahren angestrengt habe. Erstens verstehe ich mich selbst als Anarchisten/Antiautoritären. Deshalb kann mein Gewissen nicht durch Gerichtsverfahren getäuscht werden. Wer für Freiheit kämpft, sollte die Kampflinien beim System und den “Privilegien”, die es uns anbietet, ziehen. Im nun folgenden Bericht zum Vorfall (der sich zwei Tage vor dem Jahrestag des Mordes an Genossen Alexis Grigoropoulos im Jahre 2008 zutrug) möchte ich klarstellen, dass ich mich nicht als Opfer des beschriebenen Angriffs verstehe, weil die Kampflinien gezogen sind und wir gegen den Feind stehen, wie ich bereits anführte.

In der Nacht des 4. Dezember 2013 war ich gemeinsam mit anderen GenossInnen im Innenstadtbereich in Exarchia als wir nahe der Ecke Benaki und Eressou Straße bemerkten, dass wir von drei Zivilbullen verfolgt wurden. Wir tauschten uns kurz aus, was zu tun ist und dann verfolgten und beschimpften wir die Bullen. Zwei der Bullen rannten weg in die Eressou Straße und auch in Richtung Zoodochou Pigis Straße. Es war keine Überraschung als wir die beiden ersten Schläger in die Valtetsiou Straße einbiegen sahen und dann in die Charilaou Trikoupi Straße, genau dort, wo eine Antiriot-Mannschaft dauerhaft stationiert ist. Wir schauten zurück auf den dritten Bullen und ich rief ihm zu: „Was glaubst du, wo du hingehst, scheiß Zivibulle?“ Plötzlich sah ich, dass er eine Waffe auf mich gerichtet hatte. Die Waffe auf meine Brust richtend, schrie er: „Komm her…ich mach dich kaputt“. Während der nächsten Sekunden spannte er seine Pistole, fertig zum Schießen, ich schrie zurück: „Was machst du jetzt, mich erschießen?“ Er schoss mir ins Bein. Genau zu diesem Zeitpunkt merkte ich aber nicht, dass ich verletzt war. Der Gedanke daran, dass seine nächste Kugel mich treffen würde, ließ mich Richtung Exarchia Platz laufen. Dort sah ich schließlich, dass mein Bein verletzt war.

Ich betrachtete es als hilfreich, diese Information öffentlich zu machen, nicht um Angst zu verbreiten, sondern Wut. Wir machen uns nicht vor Angst in die Hosen, egal was passiert; sie müssen das in ihre Köpfe rein bekommen, wir beugen uns nicht, nicht einmal ihren Kugeln.

Zuerst und immer Angriff, auf jede mögliche Art und mit allen Mitteln gegen den Staat und dessen Knechte.

Wir sehen uns auf der Straße, heute am 6. Dezember und jeden Tag.
Die Kugel wird zu beiden zurückkehren, den Ermittlern und den Tätern.
Kraft für die Vagabunden, die in den Fällen Velventos und Nea Filadelfeia angeklagt sind.

M. K.

Athen: Der Gefährte Giorgos Kalaitzidis wird offen von Nazis bedroht

Als ich in den frühen Morgenstunden des 17. November 2013 nach Hause zurückkehrte, sah ich, dass Kalaitzidis : Grammos–Vitsi, zusammen mit einem Keltenkreuz und den Initialen „X.A.“ über meinen Hauseingang gesprüht war.*

Offensichtlich haben die Schläger der Goldenen Morgendämmerung, die diese bedrohende Parole angebracht haben, meine Wohnung nicht selbst gefunden, sondern meine Privatadresse wurde ihnen direkt von jemandem innerhalb des Polizeiapparates gegeben. Ich möchte erwähnen, dass wenige Stunden später, am Morgen des 17. November (Datum des 40. Jahrestages des Athener Politechnikumaufstands) im Zusammenhang mit „Vorbeugehaftmaßnahmen“ vor der alljährlichen Demonstration, Männer der Staatssicherheit mich zum x-ten Male verhafteten und mich für sieben Stunden auf dem Athener Polizeipräsidium festhielten. Ich erinnere außerdem daran, dass im November 2012 das Sozialzentrum VOX (ein Hausprojekt in Exarchia), an dem ich mich beteilige, einer Veranstaltung zur Schaffung antifaschistischer politofilakés (ziviler Wächter oder Milizen) in den Vierteln organisiert hat. An dem Tag dieser offenen Versammlung hat das Parlamentsmitglied der Goldenen Morgendämmerung Lagos (derzeit ein Untersuchungshäftling) eine parlamentarische Anfrage an die Regierung eingereicht, die sich auf unsere Veranstaltung bezieht und die Behörden dafür angeklagt, dass sie diese erlauben.

Nach dem jüngsten Vorfall mit der besagten gemalten Parole auf der Mauer meines Hauses, ist es eindeutig, dass ich zum Ziel der FaschistInnen geworden bin. Deshalb erkläre ich, wenn mir etwas zustoßen sollte, dass die Polizeibehörde, die die Privatadresse den Neonazis ausgehändigt hat, unmittelbar verantwortlich ist.

Giorgos Kalaitzidis

* Erläuterung: „X.A.“ steht für Chrissi Avgi, der Nazipartei der Goldenen Morgendämmerung; Grammos und Vitsi sind zwei Berge in Nordgriechenland, wo die Demokratische Armee Griechenlands (DSE) heftige Verluste während der Kämpfe in 1949 erlitten hat, was das Ende des Griechischen Bürgerkriegs in militärischer Hinsicht bedeutete.

Exarchia, Athen: BekennerInnenschreiben für Brandanschlag auf Polizeibus in Erinnerung an Pavlos Fyssas

Schande ist kein Job.

Acht Stunden im Umkreis eines Polizeibusses an der Kreuzung Charilaou-Trikoupi-/ Didotou-Straße in Exarchia stehend, sich wundernd, wenn man mit „Flaschen“ und durch Steinwürfe angegriffen wird. Empfänger von Hass und Wut, die unser gesamtes Leben durchdringen. Für das, was ihr seit. Für das, was wir sind. Für diejenigen, denen ihr dient. Für das, wofür wir kämpfen.

Acht Stunden in Folge und jetzt ist die Zeit für die Nachtschicht, am 19. September 2013 um 22.00 Uhr. Neue Schweine sind gekommen, um euch zu ersetzen. Nach einem Smalltalk betretet ihr alle zusammen den mobilen Schweinestall.

Aber ihr müsst euch uns stellen, wenn ihr am wenigsten damit rechnet, wenn ihr mit eurem Arsch auf dem Sitz eures Polizeibusses sitzt, erschöpft von diesem Dreck, den ihr einen Beruf nennt.

Zwei Blöcke weiter, an der Kreuzung von Charilaou-Trikoupi und Dervenion-Straße, haben GefährtInnen darauf gewartet, dass der Polizeibus sich in Bewegung setzt. Sie nehmen ihre Positionen ein, warten noch ein bisschen länger und dann verschieben sie Müllcontainer und blockieren die Straße. Die 10-liter Benzinkanister werden unter das Fahrzeug platziert. Die Bullen schaffen es gerade noch rechtzeitig und verlassen den Bus, bevor sie sehen, wie der erste Molotow.-Cocktail das entflammbare Material entzündet. Sie haben Angst in ihren Augen.

Ein anderes Mal, an einem anderen Ort, werden wir auf euch warten.

Pavlos lebt unter uns.

Quelle

Athen: Zunehmende Islamophobie in den Straßen von Exarchia

Am 18. Juli 2013 versammelten sich wieder einmal faschistische Islamophobe zusammen mit Autonomen NationalistInnen in Neapoli, Exarchia. Sie trugen griechische Nationalflaggen unter dem Deckmal der sogenannten „Aktion unabhängiger Bürger“, um gegen den genehmigten Bau einer Moschee im Stadteil Votanikos in Athen zu protestieren. Ihre „christlichen“ Parolen umschreiben ihre Hasssprache gegenüber „illegalen MigrantInnen“. In den letzen Tagen nähern sich in den Morgenstunden die FaschistInnen dem Exarchia Gebiet mit geplanten Kundgebungen. Der Nazi–Abschaum hat sich wiederholt vor den Büros des staatlich geführten Fachdienstes für Öffentliche Bauarbeiten (EYDEK) versammelt, der sich an der Ecke von Vatatzi und Zoodochou Pigis Straße in der Athener Innenstadt befindet, wo Versteigerungen und Ausschreibungen für den Bau der Moschee geleitet werden.

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Athen: Brief des in Untersuchungshaft sitzenden Genossen Stefanos Amilitos aus dem Korridallos Gefängnis

Wachhunde, passt gut auf eure Bosse auf! [Parole an die Bullen]

Freitagnacht, den 19. April, 2013 in Exarchia: einige Leute entscheiden sich den Antiriot- Einheiten der MAT ganz praktisch zu zeigen, dass sie in der Gegend unbeliebt sind. Zusammenstöße, Tränengas und Fahndung folgten. Ich verlasse meine Gruppe von Freunden in dem Café, wo wir saßen, und war auf dem Weg zur Tzavella Straße, um an ein Motorrad zu kommen, dass mir ein Freund geliehen hatte.

Dort wurde ich von Delta Motorradbullen angegriffen, die moderne Drecksversion von Bourandas [Amtsleiter der Motorrad-Einheit der Polizei während der Besetzung Griechenlands durch die Achsenmächte], deren einzige Aufgabe es ist Dissidenten oder einfach nur diejenigen, deren Persönlichkeit nicht mit ihrem eigenen Geschmack übereinstimmt, anzugreifen und zu vernichten. Sie versichern mir, dass sie mich nur zum GADA-Polizeihauptquartier bringen, um meinen Ausweis zu überprüfen.

Im Polizeihauptquartier ändern sie ihre Meinung. Eine zufällige Festnahme von vielen dieser Art wird zur Haft, weil belastende Beweise aus dem Nichts heraus auftauchen (ein Handschuh, ein Halstuch und ein Feuerzeug, das angeblich in meinem Besitz gefunden wurde), obwohl keiner dieser Gegenstände im Verhaftungsbericht erwähnt werden. Dann finde ich heraus, dass es Zeugen gegen mich gibt (alle von denen DELTA-Bullen), welche in identischen Aussagen bezeugen, dass sie mich wiedererkennen. Ich (obwohl viel größer und mit anderem Haar) wäre die Person, die sie aus großer Distanz mit einem Molotowcocktail „spöttisch“ winkend, bedroht hätte.

Der Rest des Verfahrens verläuft wie erwartet. Sie ordnen meine Untersuchungshaft an, trotz der Tatsache, dass es keine Gründe gibt für die Verhängung dieser ultimativen Maßnahme der Inhaftierung, so wie es deutlich durch ihre Gesetze definiert ist. Wie auch immer, diese Dinge sind mehr oder weniger bekannt, da ich weder der erste noch der letzte Fall bin, wo die Richter ihre eigenen Gesetze aufheben, die sie angeblich ehren, um jemanden von uns zu verurteilen, einen Proletarier, einer der von „denen da unten“ in diese Welt kommt.

Ich warte jetzt schon zwei Monate, um zu sehen, wann und ob sie beabsichtigen, mich aus dem Gefängnis zu entlassen. Sie haben sich auch Mühe gegeben, mich durch einen umstrittenen DNA-Bericht zu belasten. Ich verstehe, dass die Wachhunde der Macht Recht haben: Obwohl die gesetzlichen Voraussetzungen für meine Verhaftung und Untersuchungshaft nicht “erfüllt“ sind, gibt es andere, wichtigere Gründe für meine Inhaftierung. Meine Verurteilung als Besetzer des Polytechnikums 1995, meine Beteiligung in kollektiven Kämpfen und Projekten ohne Herren und Führer, meine Solidarität denen, die laut schreien: „Zurück Verräter! Vorwärts Genossen!“ in den Straßen, Stadien, Besetzungen und Gerichtssälen, meine Solidarität denen, die das staatliche Gewaltmonopol herausfordern sowie diejenigen, die letztlich nicht ihrer eigenen Vernichtung zustimmen und sich weigern den Weg für die nationalen und transnationalen Eliten zu öffnen, um Gewinne anzuhäufen…

Ich wurde für schuldig befunden, ohne verurteilt zu werden; schuldig dank komplett identischer Aussagen der faschistischen kriminellen Bande, die heutzutage DELTA, anstatt wie unter der Naziherrschaft, Organisation X, genannt wird. Das liegt daran, dass jeder, der nicht dem Staat, den Bossen und ihren Faschisten untergeordnet ist, nur schuldig in den Augen und Ohren derjenigen sein kann, die uns unterdrücken und vergeblich versuchen uns zu vernichten. Derjenige kann nur ein innerer Feind sein, oder einfach überflüssig und ideal zur „Lagerung“ in einen von ihren Kerkern.

Schuldig, weil ich wie viele andere Männer und Frauen nicht immer nur Wein in den Läden des Viertels getrunken habe, sondern stattdessen mit unvermummtem Gesicht denen, die nur einen Steinwurf entfernt die Köpfe und die Würde der Randalierer und gewöhnlicher Passanten niedergeschlagen haben, oft zugerufen habe: Wachhunde, passt gut auf eure Bosse auf!

Stefanos Amilitos
Erster Flügel des Koridallos Gefängnisses
12. Juni 2013

P.S. Solidarität mit Kostas Sakkas, der seit dem 4. Juni einen Hungerstreik führt, und Gerasimos Tsakalos; beide Genossen sind seit über 30 Monaten in den Kerkern der Demokratie in Untersuchungshaft.

Athen: Erklärung zum Brandanschlag auf die Bullenwache in Exarchia vom 21. Februar

Gestern Abend (21.2.2013) haben wir die Bullenwache von Exarchia in einem kleinen Zeichen der Solidarität mit unseren Genossen N. Romanos, A.D. Bourzoukos, G. Michailidis, D. Politis angegriffen, die nach dem doppelten Raubüberfall in Velvento (bei Kozani) festgenommen wurden. Gemeinsam erheben wir unsere Fäuste und unsere Feuer, wenn die Entscheidungen Praxis werden, wenn der Blick oben bleibt und sich nicht senkt, wenn der Krieg tobt.

Es war erwartungsgemäß, dass es die sensationsgeilen Antiterrorismus-Massenmedien in Rekordzeit fertigbrachten, mit den Bildern und Namen unserer Genossen von Sender zu Sender zu laufen; zusammen mit niederträchtigen Analysen und Psychogrammen von jedem Medienstricher, immer auf der Suche nach Informationen und außergewöhnlichen Reportagen.

Wir sind nicht überrascht von den Befunden der scheiß Bullen aus Veria und der Feiglinge der E.K.A.M. [spezielle Antiterroreinheit in Griechenland] im Krankenhaus von dem faschistischen Bürgerschutzminister Dendias und unterschiedlichen Offizieren der Antiterrorbekämpfung. Wir glauben nicht, dass die Veröffentlichung der Bilder mit den geschlagenen Genossen in dieser Situation ein Fehler der Direktion der besonderen Gewaltverbrechensbekämpfung [DAEEV] war, mit dem einzigen Zweck der schnellen Verbreitung von Informationen zur Aktion der Verhafteten, sondern ein deutlich gezielter Schritt zur Streuung von Angst unter denen, die bewusst den Angriff gegen das Bestehende wählen.

Wir haben nichts weniger erwartet von den Mechanismen der Repression, die mit einer Leidenschaft, in jeder Situation, in der sie können, DNA sammeln; mit dem Höhepunkt der jüngsten Vorfälle in Skouries (Chalkidiki), mit der Entführung von Bewohnern und der gewaltsamen Aufname genetischen Materials für das Konstrukt von Anklagen und Festnahmen, da es als einziger Faktor genutzt wird und aus der „zweifellosen“ Beweisfabrik der griechischen Polizei [EL.AS.] stammt.

Minister, Bullen, Richter, Journalisten, Zeugen, Nachbarn und Wohnungseigentümer, deren Telefon ihre Armverlängerung geworden ist – ihr vergesst eine Sache: DASS WIR NICHT VERGESSEN.

Auf den geschwollenen Gesichtern unserer Genossen erkennen wir keinesfalls das Bild eines „Opfers“, im Gegenteil, wir hören nicht auf das Lächeln, die Wünsche, die Wut zu sehen, die zu Schritten auf dem Schlachtfeld führten, wie unsere nächsten Schläge.

Hinter den Ankündigungen zur Bekämpfung von Gesetzlosigkeit, “Terrorismus” und den neuen Anweisungen, hören wir nicht auf unsere Durchgänge zu sehen. Wir werden das bis zum Letzten ausnutzen.

(Die unmittelbare Reaktion der Bullen ist das (Weg)Rennen, wie es die bewaffnete Wache aber auch ein Streifenwagen machten.)

P.S. 1: Niemand ist ein „toller Kerl“ geworden, indem er einen schlägt der in Handschellen hinter seinem Rücken gefangen ist.

P.S. 2: Viel Kraft und Glück den gesuchten Genossen.

Quelle

Athen: Versuchte Wiederbesetzung des Skaramaga Squats endet mit Massenverhaftungen im Gebiet Exarchia und juristischem Nachspiel für einen Genossen

“Ich möchte, dass mein Kind ein/e HausbesetzerIn wird”

Am 15. und 16. Februar 2013 wurde zu einer zweitägigen Soliveranstaltungen mit besetzten Häusern, selbstorganisierten Projekten und selbstverwalteten Strukturen der Gegeninformation, die seit dem Polizeiüberfall auf die Villa Amalias (20.12.2012) von Repression betroffen sind, im Polytechnikum im Stadteil Exarchia (Athen) aufgerufen.

Am Abend des Freitags (15.02.) kurz vor Beginn der Diskussionen des ersten Tages, wurden GenossInnen, die sich im Polytechnikum versammelten, von Leuten aus dem Umfeld des Patission 61 & Skaramaga Squats (besetzt seit 2009 und am 9.1.2013 vorerst geräumt) dazu ersucht, sich zur Patission Str. zu begeben. Eine Gruppe von GenossInnen hatte sich bereits dem Gebäude genähert, mit der Absicht, das Haus wiederzubesetzen. Weitere solidarische Menschen hielten ihnen gleichzeitig den Rücken frei, indem sie sich am Ort des Geschehens versammelten – Zusammenstöße mit den Cops sollten dabei unterlassen werden (!). Und so geschah es dann auch.

Gegen 19:15 Uhr versammelten sich insgesamt 400 GenossInnen vor dem geräumten Haus, während gleichzeitig durch das Einreißen der Stahlplatten, die den Eingang versiegelten, versucht wurde, den Skaramaga Squat wiederzubesetzen. Für die Öffnung des Eingangs wurde jedoch mehr Zeit als gedacht benötigt – eine Verzögerung, die es den drei Einheiten der Anti-Riotpolizei MAT und der DELTA Motorradcops ermöglichte, die Versammlung in der Patission Str. anzugreifen, was zum Scheitern der Wiederbetzung führte.

Die Cops setzten über 15 Minuten lang Schlagstöcke und Tränengas ein, um die Masse zu zerstreuen. In jenen Momenten versuchten viele, den Angriff abzuwehren, wobei einige verletzt und ein solidarischer Genosse außerhalb des Gebäudes festgenommen wurde. Eine weitere Polizeieinheit wurde in der Nähe des Skaramaga Squats aufgestellt, während die meisten der solidarischen Menschen es schafften, in das Polytechnikum zurückzukehren.

Kurz darauf umzingelte ein Großaufgebot an Polizeikräften das Polytechnikum und besetzte buchstäblich das gesamte Gebiet des Stadtteils Exarchia. Cops schickanierten dann unzählige Male wahllos Leute, durchsuchten PassantInnen und lösten einen umfangreichen repressiven Einsatz aus. Rührend hingegen war die Reaktion verschiedenster AnwohnerInnen aus dem Gebiet, die offen die Polizeijagd missbilligten und den GenossInnen halfen, ihre Festnahme zu vermeiden. Trotzdem wurden 49 Menschen festgenommen und für Stunden mit dem Genossen, der zuvor festgenommen wurde, in der Polizeidirektion festgehalten. Andere Menschen blieben vor der Polizeidirektion in der Alexandras Allee bis spät in die Nacht, als alle in Gewahrsam Genommenen schließlich wieder frei waren.

Am nächsten Morgen wurde der festgenommene Genosse, der die ganze Nacht sitzen musste, zu einem Staatsanwalt in den Evelpidon Gerichten gebracht. Er wird wegen zweier Vergehen belastet (‘Störung des Hausfriedens’ und ‘grundlose Körperverletzung’). Sein Verfahren wurde auf Dienstag, den 19. Februar verschoben. Er wurde gegen Mittag freigelassen und von ca. 50 solidarischen Menschen begleitet.

Das Skaramaga-Kollektiv rief zu größtmöglicher Teilnahme von GenossInnen an dem zweiten Tag der Diskussionen am Polytechnikum (16.2. 18:00 Uhr vom Eingang Stournari Str.) auf.

Solidarität mit dem Genossen, der sich mit den Anschuldigungen konfrontiert sieht!

Solidarität mit allen Gruppen, Versammlungen und Projekten aus dem Umfeld des Skaramaga Squats!

Quellen: i, ii, iii, iv, v, vi

Athen: Räumung des besetzten Wohnprojekts in der Spyridonos Trikoupi Straße in Exarchia

Miete ist Diebstahl

Am 30. Oktober gegen 10 Uhr stürmten Anti-Riot-Mannschaften die umliegenden Straßen des Exarchia Platzes und räumten unter Gewaltanwendung das besetzte Haus in der Spyridonos Trikoupi Straße. Laut ersten Informationen wurden circa 10 Leute auf die Polizeiwache Exarchias verschleppt, obwohl der “legale” Eigentümer (noch) keine Klage gegen die inhaftierten BesetzerInnen erhoben hat.

Update, 18 Uhr (griechische Zeit, +1h): Der “Hausbesitzer” hat Klage gegen die BesetzerInnen eingereicht. Alle Gefangenen werden bis zum 31.10. auf der Polizeiwache festgehalten, dann sollen sie einem Staatsanwalt vorgeführt werden.

Athen: Dritte antifaschistische Motorrad-Demo clashte mit Neonazis; Polizei griff aus Vergeltung die Demo an

Anarchistisches Transpi an der Kamara, Thessaloniki: “Solidarität mit den Verhafteten der antifaschistischen Motorrad-Demo – Athen – Evelpidon Gerichte, 4.10.”

In der Nacht des 15. September fand die erste Motorrad-Patrouille durch Athens Zentrum mit der Verteilung von Flyern und dem Rufen von Protestparolen gegen neonazistische Angriffe statt. Am 22. September wurde eine weiterere Antifa-Motorrad-Demo erfolgreich durchgeführt.

Am  Abend des Sonntag, 30. September, bewegte sich eine dritte antifaschistische Motorrad-Patrouille zu berüchtigten Orten in der Innenstadt und wurde bald durch den faschistischen Abschaum behindert. Daraufhin vermöbelten GenossInnen ungefähr drei Neonazis in der Nähe der Phylis Str. im Bezirk  Aghios Panteleimonas (im Athener Zentrum). Gegen ca. 9:00 Uhr, als einer von den Faschisten noch verletzt am Boden lag, wurden die letzten Motorräder der Demo als Vergeltung von mehreren Schlägern der DELTA-Motorradeinheit angegriffen.

Fast  alle der AntifaschisteÍnnen auf den Motorrädern wurden gejagt und angegriffen, zuerst  in der Nähe des Amerikis Platz (nicht weit vom tansanischen Gemeindezentrum, das von FaschistInnen erst vor ein  paar Tagen verwüstet wurde), dann auf der Alexandras Allee und schließlich als sie zurück nach Exarchia waren. Auch dort wurden ein paar Jugendliche von der Polizei verfolgt und festgenommen. Mehrere Motorräder wurden hinter sich gelassen und schließlich von der Polizei beschlagnahmt. Kurz danach versammelten sich viele GenossInnen in den zentralen Athener Squats, um die Leute zu verteidigen.

Unter einer unbestätigten Anzahl von GenossInnen, die durch Cops verletzt wurden, wurde ein Antifaschist schwer verletzt. Fast 23 Personen, die an der Aktion teilnahmen, wurden zunächst vermisst. Unter ihnen waren 15, die an verschiedenen Orten festgenommen und im Polizeipräsidium in der Alexandras Allee, ohne Zugang zu einem Anwalt, festgehalten wurden.

Zu einer Kundgebung wurde für Montag Mittag, dem 1. Oktober, an den Evelpidon-Gerichten in Solidarität mit den Verhafteten aufgerufen. Das Verfahren wurde verschoben und schließlich auf Donnerstag vertagt, während die Versammlung von mehr als 300 GenossInnen besucht wurde. Am Abend griffen verschiedene Polizeieinheiten die UnterstützerInnen vor dem Gerichtshof heftig an und verfolgten sie in die umliegenden Straßen, was zu zahlreichen Gewahrsamnahmen führte – vier wurden später in Verhaftungen umgewandelt.

Die 15 AntifaschistInnen, die am 30.9. festgenommen wurden, befinden sich immer noch in der Polizeidirektion – ihre Vorladung vor den Evelpidon-Gerichten wurde für den Morgen des Donnerstags, 4.10., anberaumt. Die vier verhafteten GenossInnen vom 1.10. werden bis Freitag, den 5.10., im Polizeipräsidium festgehalten werden. Dann werden sie sich wahrscheinlich den Untersuchungen der  Evelpidon-Gerichte unterziehen müssen.

AntifaschistInnenn, die an der Aktion teilgenommen haben, haben bisher noch nicht ihre eigene Version der Ereignisse veröffentlicht, erwähnten aber, dass mehr als 10.000 Euro für Gerichtskosten und Kaution zusammenkämen. Außerdem wurde am späten Mittochabend, 3.10., zu einer offenenen Versammlung im Polytechnikum aufgerufen, um über die neuesten Updates zu den 15 Verhafteten der antifaschistischen Interventionspatrouille (30.9.),  den vier Verhafteten der Solidaritätsversammlung bei den Evelpidon-Gerichten (1.10.) und kommende Aktionen zu informieren. Die Veranstaltung wurde von mehr als 300 Anhängern besucht.

In der gleichen Nacht wurde ein Video der Intervention vom 30.9. veröffentlicht mit Aufnahmen kurz vor dem repressiven Schlag. Darüber hinaus haben alle 19 Geiseln in der Polizeidirektion eine erste Berichterstattung geschickt:

Dienstag, 3. Oktober 2012

Ein paar Worte aus den Arrestzellen in der 7. Etage des Athener Polizeipräsidium

Obwohl nun schon drei Tage seit unserer Verhaftung während der antifaschistischen Motorraddemo und der Flyerverteilung (am Sonntag 30/9) vergangen sind, denken wir, es ist gut, ein paar Dinge auch jetzt zu klären.

Nach einem öffentlichen Aufruf am Sonntag, 30.9., fand eine antifaschistische Motorrad-Demo und Flyerverteilung in der Innenstadt von Athen statt, die in Exarchia begann. Diese Demonstration war eine Reaktion auf faschistische Pogrome und Angriffen gegen MigrantInnen, die in mehreren Gebieten im Zentrum von Athen von faschistischen Banden ausgeführt wurden, welche sich als ‘Ausschüsse der Bewohner oder Ladenbesitzer’ tarnen und mit Hilfe von offiziellen staatlichen Banden handeln.

 Im  Moment sind wir nicht daran interessiert, das gegebene und triviale Verhältnis der Golden Dawn (Chrissi Avgi) mit der griechischen Polizei zu analysieren oder zu erklären.

 Kurz nachdem die Patrouille von Mitgliedern der Golden Dawn (“Bürger”) angegriffen wurde, gab es einen Ansturm von Cops der DELTA Motorradeinheiten, die nicht nur dem Ende der Demo gefolgt waren, sondern auch in parallelen Gassen fuhren.

 Am Ende wurden 15 antifaschistische KämpferInnen gefangen gefangen – sowohl Frauen als auch Männer. Sie  wurden an verschiedenen Teilen ihres Körpers – Kopf, Arme und  Beine – verletzt, während Cops auch Taser (Elektroschock-Waffen) verwendet.

 Wir  wurden in die 6. Etage des Athener Polizeipräsidium gebracht, vor die Abteilung des Staatsschutzes, wo unsere Nacht mit Schlägen, Drohungen, Haare ziehen und Verbrennungen von den DELTA-Teams, die Bilder für ihre privaten Fotoalben schossen, während sie uns beobachteten, begleitet wurde.

 Drohungen wie “Jetzt, da wir wissen, wer ihr seid, werden wir euch wie eure Großeltern im Bürgerkrieg begraben” sind bezeichnend für den Terrorismus, den die idiotischen Prätoren der DELTA Teams auf uns auszuüben versuchten. Zur gleichen Zeit durften wir nicht mit RechtsanwältInnen oder ÄrztInnen in den darauf folgenden 19 Stunden kommunizieren. Am nächsten Tag, nachdem sie eine Vorführung von uns Verdächtigen mit der Aufnahme unserer Profile machten, brachten sie uns letztlich an die Gerichte dee ehemaligen Militärschule Evelpidon.

 Während wir noch bei den Gerichten blieben, griffen Anti-Riot-Einheiten der Polizei die versammelten solidarischen Menschen an, verprügelten viele von ihnen heftig. Insgesamt 25 Personen wurden in Gewahrsam genommen und vier Festgenommene wurden schließlich angeklagt. Kurz nach ihrer Verhaftung wurden sie in die 6. Etage des  Polizeipräsidiums überführt, wo die Cops ähnliche Maßnahmen der  Einschüchterung, einschließlich demütigenden Leibesvisitationen, wie bei uns anwendeten. Nach einer beispiellosen rachsüchtigen Entscheidung wurde die vorübergehende  Festnahme der vier Verhafteten für weitere drei Tage (bis Freitag) verlängert, während die vorübergehende Festnahme der 15 ersten Verhafteten bis Donnerstag verlängert wurde.

 Sie brachten uns zu den Knastzellen in der 7. Etage des Polizeipräsidiums, in eine überfüllte Abteilung (ausgelegt für 30  Personen, während im Moment 80 Personen dort unter unglaublich erbärmlichen Bedingungen ‘leben’) und versuchten so, ‘unsere Standhaftigkeit zu brechen’. Allerdings stießen wir auch auf ein wirklich außergewöhnliches Gefühl der Solidarität  von Menschen, die bis zu drei Monaten an diesem Ort “vergessen” wurden.

 Inmitten der “wirtschaftlichen Krise”, wo mehr und mehr Menschen in Armut und Elend  getrieben werden, wird der soziale Kannibalismus als Tugend belohnt, hebt der Faschismus seinen Kopf in unseren Gemeinden und Nachbarschaften, wird die staatliche Offensive auf allen Ebenen intensiviert; inmitten dieser Zeit sind jene Optionen, die Selbst-Organisation, Solidarität, Genossenschaft und direkte Aktionen fördern, Mittel, die nicht nur der Angst, die sie versuchen, auf unser Leben zu verhängen, widerstehen, sondern auch die Aussicht auf eine andere gesellschaftliche Organisation geben.

Du musst begreifen, worum es im Faschismus wirklich geht.

Faschismus wird nicht einfach von allein sterben; du musst ihn zerstören.

Gefangene vom 30.9. und 1.10.

(Einige unter uns, stolze Nachkommen der anarcho-kommunistischen Banditen (symmorites).

Athen: “Kommando”angriff mit Molotows auf die Antiriot-Polizeimannschaften in Exarchia

Am Sonnabend, den 29. September um Mitternacht, griffen wir mit Molotowcocktails die MAT-Mannschaften in der Harilaou Trikoupi Straße an. Diese Aktion steht für eine reflexive Resonanz gegen das an den Pranger stellen unserer GenossInnen und Kämpfenden durch die offizielle Veröffentlichung ihrer Fotografien kurz nach ihrer Festnahme an dem Tag der Streikmobilisierungen. Wenn sie denken, dass die gewalttätigen Repressionsmethoden und die Welle der Terrorismuslust uns einschüchtern werden, dann irren sie sich gewaltig.

Widerstand mit allen Mitteln und zu jeder Zeit mit Wut und Bewusstsein
SOLIDARITÄT MIT ALLEN WÜRDIGEN GEISELN DER HERRSCHAFT
NICHTS IST VORBEI. ALLES GEHT WEITER…

GenossInnen in Solidarität

Quelle
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Die Bullen haben Fotos und Einzelheiten von insgesamt 9 der 23 der am 26. September in Athen verhafteten DemonstrantInnen veröffentlicht und drängen andere gesetzestreue BürgerInnen erneut dazu, zu DenunziantInnen zu werden. Nachdem die Verhafteten einem Gerichtsverfahren unterzogen wurden (erwachsene ebenso wie jugendliche, unter ihnen viele ernsthaft verletzte), wurde berichtet, dass sie entlassen wurden – einige unter restriktiven Bedingungen, mehreren drohen weitere Verfahren. (Sobald wir bestätigte Infos haben, werden Aktualisierungen folgen.)

Athen: Nächtlicher Straßenkampf im Bezirk Exarchia

Ungefähr um Mitternacht am Samstag, dem 8. September, hörte eine Gruppe von GenossInnen, dass in ca. 100 Meter Entfernung vom zentralen Platz – in der Stournari Str. und gegenüber des Eingangs des Polytechnikums Auseinandersetzungen zwischen zwei Gruppen von Menschen ausbrachen. Wir gingen gemeinsam mit anderen zum Ort des Geschehens , um zu sehen, was los ist, wobei wir nicht genau verstanden, wer diejenigen waren, die sich gegenseitig bekämpften. Als wir Menschen auf der Straße fragten, fanden wir heraus, dass DrogendealerInnen versuchten, ihr widerliches Geschäft in diesem Gebiet mit Unterstützung von Zivicops auszubreiten. Nehmt zur Kenntnis, dass die Cops seit ein paar Monaten wieder mal versuchen, die Nachbarschaft in einen Drogenumschlagspunkt zu verwandeln und Stournari Str. sich regelmäßig in eine Szenerie von Straßenkämpfen zwischen DrogendealerInnen und Menschen, die dort wohnen oder das Gebiet besuchen.

Als wir auf Höhe Bouboulinas Str. eintrafen, wurde die Invasion bereits durch eine Gruppe von vermummten jungen Menschen zurückgewiesen und die ersten Barrikaden aus brennenden Mülltonnen wurden errichtet. Von nun an – und für die nächsten paar Stunden, wurde der Verkehr in der Stournari Str. unterbrochen und dutzende von vermummten AktivistInnen, unter ihnen MigrantInnen verschiedenster Herkunft, warfen Steine, Flaschen und diverse andere Gegenstände auf die Anti-Riot Einheiten der MAT, die aus den den Seitenstraßen auftauchten und mit Tränengas antworteten.

Um ca. 01:30 eilten ca. 100 Menschen von der Stournari Str. in den selbst-verwalteten Park in der Navarinou und Zoodohou Pigis Str. und zogen an den zentralen Straßen der Nachbarschaft vorbei. Als sie die Charilou Tripouki Str. erreichten, wurden neue Barrikaden errichtet, von denen aus neue Angriffe gegen die MAT ausgingen, die sich außerhalb der pädagogischen Fakultät der Athener Uni positionierten. Die MAT-Einheiten schafften es, uns zurückzudrängen, indem sie die Leute die Zoodohou Pigis in Richtung Strefi Hügel lang jagten. Trotzdem wurden neue Barrikaden an der Kreuzung Valtetsiou and Charilou Tripouki Str. errichtet, die den Verkehr an diesem Punkt unterbrachen. Als wir für einige Zeit in der Zoodohou Pigis Str. verharrten und sich die Lage entspannte, bewegten wir uns wieder Richtung Stournari Str., um zu sehen, dass dort immer noch reichlich Spannung herrschte und Straßenkämpfe weitergingen, mit kontinuierlichen Angriffen und Gegenangriffen von Seiten der Schweine und der Widerstand Leistenden. Ein paar Typen, die versuchten Fotos zu machen, wurden von vermummten Jugendlichen zurechtgewiesen und die Fotos, die sie gemacht haben, wurden gelöscht.

Einige Parolen, die während der Konfrontation zu hören waren:
Wut und Bewusstsein, Negation und Gewalt, wir werden erst das Chaos pflanzen und dann die Anarchie!
Freiheit für die Feuerzellen (CCF)!
Freiheit für all jene in den Knastzellen!
Anarchie, Destabilisierung, direkte Aktion, Aufstand!
Nur eine Salve aus der Kalaschnikov würde Gerechtigkeit bringen und euch [Cops] zur Besinnung bringen!
Solidarität ist eine Waffe des Volkes; Krieg gegen den Krieg der Bosse!
Die Aufständischen sind im Recht, nicht die Spitzel und solche, die sich ihnen beugen!

Im Übrigen nahm die Insensität der Konfrontation gegen 3 Uhr bedeutend ab und wir verabschiedeten uns vom Kampffeld und gönnten uns einen wohl verdienten Schlaf.

Griechenland: Gegeninformationsaktionen in Athen

Wir haben (bis jetzt) die folgenden Aktionen im Zusammenhang mit dem Contra Info-Aufruf ausgeführt:

Wir haben an dem Exarchia Platz ein Transparent in Solidarität mit den anarchistischen GenossInnen  gehängt, die von den Repressionen der “Operation Kühnheit” (operazione ardire), die am 13. Juni 2012 von den italienischen Behörden in Gang gesetzt wurde, betroffen sind. Wenn die Carabinieris und Staatsanwälte denken, dass sie mit den Leben unserer GenossInnen tun können, was immer sie wollen, haben sie sich geschnitten. Sie werden uns vor ihnen finden: in Italien, in der Schweiz, in Deutschland, Griechenland und woimmer sie sich trauen, ihre Tentakeln auszustrecken.

Am Haupteingang des Polytechnikums in der Patission Str. haben wir ein Transparent gegen die Olympischen Spiele, die bereits angelaufen sind, angebracht. Auf dem Transpi ist zu lesen: Zerschlagt die Olympischen Spiele und die kapitalistischen Wichser – Feuer den olympischen Idealen – Brenn, London, brenn”… Die olympischen Ideale stinken nach Geld, Militarisierung und Repression. Wir werden unsere GenossInnen nicht vergessen, die trotz des Super-Spektakels, das eingerahmt wird von Cops, Militär und Massenmedien, einen Schritt voran gehen und der Gesellschaft der Unterwerfung ins Gesicht spucken. Lasst uns auch an die Menschen der denken, die die Fußball Weltmeisterschaft 2014 und die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro erleiden müssen. Es brauch hier eine internationale Kampagne gegen die Umsiedlung der unterdrückten Bevölkerung, die in den brasilianischen Favelas lebt.

An einer Fußgängerbrücke über der zentralen Autobahn im Zentrum Athens haben wir ein Transpi in Solidarität mit den inhaftierten Migliedern der Conspiracy of Cells of Fire – Informal Anarchist Federation / International Revolutionary Front gehangen. Ihr Mut und ihre Enschlossenheit machen uns stärker. Mit dieser kleinen Geste senden wir ihnen unsere wärmsten revolutionären Grüße.

Wir malten außerdem Parolen in Solidarität mit den verhafteten und verfolgten AnarchistInnen weltweit an die Wände. Wir senden all unsere Kraft an Luciano Pitronello, dessen Prozess in diesen Tagen in Santiago de Chile stattfinden wird, an Mario López, eingekerkert in den Zellen der mexikanischen Demokratie, und an Felicity Ryder, die sich nun auf freiem Fuß befindet und wegen des gleichen Falls wie der gefangene Bruder Mario verfolgt wird.

Als Erwiderung des Aufrufs für Aktionen bzgl. des Todes des sudanesischen Flüchtlings Noureddin Mohamed in Calais (Frankreich) am 7. Juli haben wir Stencils an die Wände Exarchias gesprüht. In der Person Noureddins spiegeln sich die Schicksale von tausenden anonymen ImmigrantInnen und Flüchtlingen, die ihr Leben verloren als sie versuchten, die undurchdringliche Festung Europa zu betreten. Weder vergessen wir, noch vergeben wir. Feuer allen Grenzen!

Diese symbolischen Akte, die in den ersten drei Augusttagen in Athen ausgetragen wurden, sind unser Beitrag zu einem Krieg, der täglich in den Straßen tobt. Die Aktionstage gegen Repression gehen weiter…

Vorwärts, GenossInnen, verpisst euch, Spitzel!

Athen: Vierjähriges Bestehen des Grassroot-Servers ESPIV.NET – Do it Yourself Konzert und Party auf dem Strefi-Hügel in Exarchia

Cybrigade, das Kollektiv, das den freien Server espiv.net in Griechenland verwaltet, feiert heute (23. Juni) das vierjährige Bestehen  und organisiert eine Veranstaltung zur finanziellen Unterstützung. Das Event wird auf dem Strefi-Hügel in Exarchia stattfinden. Es wird Beiträge von Cybrigade geben und ebenso werden andere Texte von Projekten, die auf dem espiv-Server gehostet sind, verteilt.

Der Cyberspace – und der digitale Raum im Allgemeinen – beruht auf den Prinzipien der Freiheit und Autonomie. Seit 2008 versuchen GenossInnen der Cybrigade, Repression und Kontrolle sowie die Durchsetzung von dominierenden Ansichten in der online-Welt und darüber hinaus zu konfrontieren. Die zentralen Positionen des Kollektivs beruhen auf Autonomie, gegenseitiger Hilfe und der Verbreitung von Wissen. Es strebt eine Gesellschaft ohne gesetzliche Hierarchien, Unterdrückung oder Angst an. Die GenossInnen leisten Widerstand gegen jede Form des Rassismus, bürgerlichen Zwangs und ähnliche Ideologien. Sie unterstützen und fördern direkte Demokratie, Selbstbestimmung und Selbstverwaltung von gesellschaftlichem Vermögen, lokale Autonomie und die Wiederaneignung der Natur und der freien Meinungsäußerung.

Der Espiv-Server wurde errichtet für Basisbewegungen. Seit den vier Jahren des Bestehens in Griechenland, bietet der freie Server Infrastruktur für all jene an, die sich gegen die soziale Unterordnung auflehnen und Selbstbestimmung fordern. Zurzeit unterstützt das Projekt Individuen und Gruppen in Europa und Amerika.

Eure Solidarität wird den GenossInnen von Cybrigada helfen, ihr Angebot an Infrastruktur auszuweiten, um noch mehr Menschen einzubeziehen, die sich organisieren möchten und den Staat, die Bourgeoisie, die spießigen Illusionen und die dominanten Diskurse konfrontieren wollen.

 Samstag, 23. Juni, Lofos Strefi (Strefi-Hügel), Exarchia, Athen

20:00 Uhr Do It Yourself – Konzert mit:

with Achaireftoi | Yponoia | Indico | Kill the Cat | So Uzd

Danach: Party bis in die frühen Morgenstunden

espiv.net

Athen: Stahlplatten der Polizei zum Versiegeln des wieder besetzten Sozialzentrums VOX wurden zu einem guten Preis zu Gunsten politischer Gefangener verkauft

Das VOX-Gebäude während der (total gescheiterten) Räumung…

Das besetzte Sozialzentrum VOX, eines der beiden Gebäude, das am 20. April in Exarchia von der Polizei geräumt wurde, wurde am nächsten Tag von AnarchistInnen, NachbarInnen und weiteren, solidarischen Menschen, die die Stahlplatten, die den Eingang versiegelten, abmontierten, wieder besetzt.

Am 26. April berichteten ein paar GenossInnen, die den BesetzerInnen halfen, das VOX wieder zu besetzen, dass alle Stahlplatten, die die Bullen und ihre bezahlten Söldner zum Versiegeln benutzten, behalten und nun auf dem Markt verkauft wurden. Der gesamte Gewinn (fast 300 Euro) wird den eingesperrten Kämpfenden in Griechenland als Finanzhilfe zufließen.

Herzlichen Glückwunsch GenossInnen!

Athen: Update von der inhaftierten migrantischen Studentin nach der Räumung des Valtetsiou Squats

Wie wir berichteten, hatten die Bullen am 20. April das besetzte Gebäude in der Valtetsiou Straße 60 in Exarchia (Eigentum des staatlichen “Sozialversicherungsinstituts”-IKA) geräumt. Drei Personen wurden bei der Räumung festgenommen. Sie wurden auf einer Polizeiwache festgehalten, einem Staatsanwalt vorgeführt (der illegalen Einwanderung beschuldigt) und zwei von ihnen wurden schließlich freigelassen. Die dritte Person, eine 19jährige migrantische Studentin wird seitdem in der “Ausländerabteilung” der Polizeidirektion in der Petrou Ralli Straße festgehalten, weil sie im Moment keine Papiere hat.

Erklärung des geräumten Hausprojekts Valtetsiou Straße 60

Die lärmende Art, mit der der Staat sich entschieden hat, am 20. April zwei besetzte Häuser in Exarchia zu räumen, namentlich das soziale Zentrum VOX und das Valtetsiou Hausprojekt, hat auch Opfer zurückgelassen.

Unter dem Vorwand bedeutungsloser bürokratischer Hindernisse bleibt eine der drei Festgenommenen in Haft: Anastasia ‘Nancy’ Plamantiala wird in der in der “Ausländerabteilung” der Polizeidirektion Athen festgehalten und mit Abschiebung bedroht, ungeachtet dessen, dass sie jetzt schon seit vielen Jahren in Griechenland lebt und an der Universität studiert.

Solidarität mit Anastasia kann nicht nur Sache von zwei, drei ihrer FreundInnen und Bekannten sein. Es geht alle Gruppen und Individuen an, die sich in der Hausbesetzungsbewegung engagieren.

Wenn Anastasia nicht sofort freigelassen wird, werden wir im Gegenzug zu einer spezifischen Form der Unterstützung aufrufen.

Wir sind im besetzten Gebäude geblieben, um unsere Entscheidungen zu verteidigen, obwohl wir im Vorfeld bereits von der Polizeioperation wussten. Nach den Festnahmen und der Räumung werden wir das Recht unserer Genossin verteidigen, freigelassen zu werden und weiterhin in Griechenland zu leben.

SOLIDARITÄT MIT ALLEN HAUSBESETZUNGEN
Valtetsiou Squat

Update: Nach einer Soliaktion wurde die 19-jährige migrantische Studentin wieder freigelassen.

Athen: Polizeirazzia im besetzten sozialen Zentrum VOX in Exarchia

In  den ersten Tagen des Jahres 2012, besetzten Menschen aus dem  anarchistisch/antiautoritären Milieu das VOX Gebäude (Eigentum des  staatlich geführten “Sozialversicherungsinstituts”-IKA), mit dem  Vorsatz, es in ein offenes Sozialzentrum zu verwandeln. “ΒΟΞ” war der  Name eines Freilichtkinos, dass sich einmal im selben Gebäude an der  Ecke der Arachovis- und Themistocleous Straße befand. Das Gebäude selbst  bietet genug Raum für verschiedene Projekte. Das Ziel der Gruppe ist  die Ausweitung soziopolitischer Kämpfe durch kollektive Forderungen, in einer Zeit, in der ökonomisch-systemische Krisen die meisten Teile der Gesellschaft bedrohen und angreifen. Es geht auch darum, solidarische Beziehungen und Kommunikation mit Menschen und weiteren Initiativen in der Nachbarschaft aufzubauen.

Am  20. April, nur einen Tag vor der öffentlichen Eröffnung des neuen Projekts, stürmte ein Großaufgebot an Polizeikräften das Gebiet und insbesondere den Exarchia Platz. Um 5 Uhr früh (MEZ) räumten Bullen und  Staatsanwälte das VOX Gebäude (es scheint, dass keinE BesetzerIn drinnen war).

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Athen: Residenz des Präsidenten Griechenlands angegriffen

Am Samstagabend des 4. Februar 2012 führte eine Gruppe vermummter GenossInnen eine direkte Aktion in der Asklipiou Straße am Haus des Präsidenten von Griechenland durch, indem sie mit Stöcken und Steinen seine Residenz bewarfen. Sie wurden in der Zoodochou Straße in Exarchia von Motorradspezialeinheiten angegriffen und mit Blendschockgranaten beschossen. Alle GenossInnen flohen rennend.

Der Ministerpräsident Lucas Papademos und der griechische Präsident Karolos Papoulias

Verantwortungsübernahme:

Gegen 20 Uhr attackierten 60 Solidarische am Samstag, den 4. Februar, die persönliche Wache, das Wachhäuschen und die Staatskarossen vor der Residenz des Präsidenten der Demokratie Karolos Papoulias. Papoulias’ Personenschutz flüchtete und Flugblätter wurden vor ort hinterlassen, die die Solidarität mit den AnarchistInnen Stella Antoniou, Kostas Sakkas, Giorgos Karagiannidis and Alexandros Mitroussias manifestieren.

Die Solidarischen zogen sich vom Ort der Aktion, der nicht weit weg vom Polizeipräsidium ist, mit koordiniertem Tempo zurück. Einige Minuten später tauchte eine Einheit Delta Motorradbullen auf, die die Solidarischen mit Blendschockgranaten beschoß, aber verfehlte.

Die gestrige Aktion fand aus Solidarität mit Stella Antoniou und anderen im selben Fall angeklagten GenossInnen statt und zwar als eine erste Antwort auf die Weigerung sie auf Kaution raus zu lassen.

Diese Aktionen werden solange fortgesetzt bis Stella Antoniou aus dem Gefängnis entlassen wird.

SOFORTIGE FREILASSUNG DER ANARCHISTIN STELLA ANTONIOU

FREIHEIT FÜR DIE ANARCHISTEN SAKKAS, KARAGIANNIDIS, MITROUSSIAS

AnarchistInnen

Exarchia, Athen: Direkte Aktion gegen ein Faschonest

In der Solonos Straße 114 wurde Freitag Nacht, den 7. Oktober, ein faschistischer Buchladen angezündet. Dem Eigentum der “Georgiadis Editionen” wurde erheblicher Sachschaden zugefügt. Es war der 17. Angriff gegen dieses bekannte Unternehmen, das dem berüchtigten ultra-rechten Adonis Georgiadis und seinem Bruder gehört.

Diese beiden Drecksäcke erscheinen regelmäßig im populistischen ultra-rechten Fehrnsehsender (TeleAsty) und verbreiten dort kontinuierlich Rassenhass und Nazi Gedankengut in der Gesellschaft.

Der LA.O.S. (“Völkisch-Orthodoxer Alarm”) Abgeordnete Adonis Georgiadis is auch einer der führenden Befürworter der Abschaffung des Universitätsasyls. Außerdem ist er ein starker Förderer der Verfolgung und Stilllegung von Gegeninformationsmitteln wie z. B. Indymedia Athen.

Zerschlagt die Faschisten und ihr Propagandamaterial – überall!

Anarchist Aris Seirinidis vom Athener Gericht freigesprochen!

Aris wurde voller Freude von seinen Freunden am zentralen Platz im Athener Stadtteil Exarchia empfangen, nachdem er aus dem Gefängnis Koridallos entlassen wurde.

Seine Freisprechung ist ein Sieg für die Bewegung. Ein Jahr lang war er in Gefängnissen und vor Gerichten, obwohl er unschuldig war und ist.

Was sagt ihr nun, Bullen-Richter? Was sagt ihr nun, Journalisten? Ihr habt ihn an den Pranger gestellt und gesagt er sei schuldig und das alles nur wegen seiner politischen Überzeugungen, doch er war und ist unschuldig!

Ihr friedlichen und dem Gesetz Folge leistenden Bürger solltet das sehen; ihr welche gesagt habt „er ist ein Anarchist“, „irgendetwas Schlimmes muss er ja getan haben“ …

UNSCHULDIG !!!

Staatsterrorismus hält uns nicht auf!
Wir gehen weiter auf der Straße des Kampfes!

Willkommen zurück, Aris!

Englisches Original: actforfreedomnow

Informationen zu den Vorwürfen gegen Aris: indymedia.de

Angriff auf eine Polizeistation im Athener Stadtteil Exarchia mit Molotowcoctails. Drei Menschen verletzt.

Am Samstag, 14.Mai, gegen 13Uhr griechischer Zeit, griffen 40-50 Leute die Polizeistation auf Kallidromiou Straße mit Molotowcocktails an. Sekunden später explodierte ein vor der Station geparktes Motorrad der Polizei, wodurch wohl eine Frau in der Nähe verletzt wurde.

Drei Menschen wurden ernsthaft durch den Angriff verletzt. Periklis Maniatis, 47-Jahre alt, wurde intubiert; Dionissia Sarafadi, 55, und Alexandros Petrov, 48, sind beide auch mit schweren Verbrennungen der Haut ins Krankenhaus eingeliefert. Sie sind alle im Krankenhaus “Georgios Gennimatas.”

Quelle: occupiedlondon.org

Übersetzung des Kommuniqués zu dem Angriff auf die Bullenstation in Exarchia, Athen