Tag Archives: Festnahmen

Brüssel: “Anti-Terror” Durchsuchungen bei GefährtInnen und im Le Passage

An diesem Dienstag, den 10. Juni 2015, haben kurz vor 6 Uhr morgens verschiedene Gruppen der Antiterroreinheit vier Häuser von GefährtInnen sowie den Raum für den Kampf gegen das Maxi Gefängnis „Le Passage“ durchsucht. Diese Hausdurchsuchungen waren Teil einer Operation mit dem Namen “Cavale” („Auf der Flucht“).

6 GefährtInnen wurden aufs Büro der Bundespolizei mitgenommen und nach einer Befragung, während der niemand etwas zu sagen hatte, gegen 14 Uhr wieder entlassen.

Neben Computertechnik und Telefonen richtet sich die Aufmerksamkeit der Bullen vor allem auf Propagandamaterialien (Zeitschriften, Zeitungen, Plakate,…) welche genauesten geprüft und in vielen Fällen mitgenommen wurden.

Bis zum jetzigen Zeitpunkt sieht es so aus, als ob diese Festnahmen die Folge einer im Jahre 2013 begonnenen Ermittlung sind, wobei es um “Anstiftung zum Begehen von terroristischen Taten” und “Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung ” geht. Verantwortlich geleitet wird diese durch den Ermittlungsrichter De Coster.

Die reguläre Öffnung des Ladens “Le Passage” ist für diesen Mittwoch ab 17 Uhr gesichert und ein Infopoint ist für 19 Uhr geplant.

Immer im Kampf gegen das Gefängnisse und die Welt, die damit einhergeht.

La Lime ( Solidaritätfonds, um die Stäbe der Repression zu zersägen)

Athen: Riots in Exarchia in Solidarität mit dem hungerstreikenden anarchistischen Gefangenen Nikos Romanos

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In der Nacht vom 2. auf den 3.Dezember 2014, kurz nach einer abendlichen Soli-Demonstration tausender Menschen zur Unterstützung des laufenden Kampf des anarchistischen Gefangenen Nikos Romanos und seiner Mitgefangenen Yannis Michailidis, Andreas-Dimitris Bourzoukos und Dimitris Politis, die sich im Soli-Hungerstreik befinden, brachen in Exarchia massive Riots aus. Berichten zufolge kam es zu zahlreichen Verletzten und Festnahmen durch die Polizei (mindestens zwei Festgenommene wurden ernsthaft verletzt und mussten ins Krankenhaus gebracht werden).

Das Videomaterial zeigt Beispiele für Brandsätze in direkter Aktion und Momentaufnahmen der Straßenkämpfe zwischen Aufrührern/Aufrührerinnen und Cops in der Stournari Straße und der Verteidigung der besetzten Polytechnischen Schule Athens in Exarchia.

Am gleichen Tag kam es in diversen anderen Städten Griechenlands zu Solidartäts-Kundgebungen mit den anarchistischen Gefangenen im Hungerstreik.

Solidarität heißt Angriff!

Athen: Antifaschisten nach einem Handgemenge in Nea Smyrni festgenommen

Das anarchistische Kollektiv „Vogliamo Tutto e per tutti“ berichtet, dass es am Sonnabend, 10. Mai 2014, gegen Mittag, auf dem Platz Nea Smyrni, ein Handgemenge zwischen Antifas und einem lokalen Fascho, der zwei Pfefferspraydosen bei sich hatte und benutzte, gab. Die Bullen erschienen während des Zusammenstoßes und nahmen auf Vorschlag des heulenden Faschos drei Genossen fest, die sich auf dem Platz aufhielten und für ihre antifaschistischen Aktivitäten bekannt sind. Die drei Genossen und der Fascho, der in das Ereignis involviert war, sollen am Sonntagmorgen dem Staatsanwalt im Athener Gericht in der Evelpidon Straße vorgeführt werden.

(Sobald es Neuigkeiten gibt, werden wir sie veröffentlichen.)

Tampere, Finnland: Proteste gegen den Nationalfeiertag

Zurzeit gibt es in Finnland große Schlagzeilen. Circa 500 Menschen sind am 6.Dezember, dem Nationalfeiertag in Finnland, in Tampere in Form einer Eishockey-Demonstration gegen Nationalismus und Kapitalismus auf die Straßen gegangen. Banken und Kaufhausfenster wurden zerschlagen und PolizistInnen angegriffen.

Der 6. Dezember ist neben dem Nationalfeiertag auch der Tag, an dem der finnische Präsident eine jährliche Elitenparty organisiert. Normalerweise werden diese Feierlichkeiten im Präsidentenpalast in Helsinki begangen, aber dieses Jahr wird jener renoviert, weshalb sie ihre nationalistische und elitäre Party ins Tamperer Rathaus verlegten.

1918 war Tampere eine Hochburg der Roten im Bürgerkrieg [die Revolutionäre waren ‘die Roten’ und kämpften gegen die Kapitalisten und Faschisten – ‘die Weißen’]. Wir haben das nicht vergessen. Im Zentrum der Stadt und in den umliegenden Arealen wurden tausende Revolutionäre ermordet. Wir wollten zeigen, dass es immer noch Revolutionäre gibt und dass wir unsere Vergangenheit nicht vergessen haben. Eine Demonstration wurde über das berühmte Eishockey-Thema organisiert (Tampere ist Eishockey-Zentrum und Eishockey ist ein proletarischer Sport). Der Name war dementsprechend: „Eishockey Party ungebetener Gäste“ ( Kiakkovierasjuhlat).

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„Nationalität ist eine Illusion – der Staat muss weg!“
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Einige Nationalfahnen wurden gestohlen und von den Hockey-Leuten zerstört; andere wurden von der Polizei entfernt, um Diebstahl zu verhindern.

pic-1 pic-4 pic-5 pic-6 pic-7 pic-8 pic-10 pic-12 pic-13Rund 500 Demonstrierende nahmen teil; einige loyal zum Hockey-Thema und andere eher zu Pyrotechnik. Wir schafften es nicht, die Präsidentengala zu stürmen, aber die Realität der Klassengesellschaft wurde in dieser Nacht gehört und am nächsten Tag in allen großen Tageszeitungen gelesen, welche schockiert über die zerstörten Fenster und verletzen PolizistInnen waren.

Die Demo lief in Seitenstraßen weiter, nachdem die Polizei uns vom Gehen auf der Hauptstraße abhielt. Als die meisten Leute schon dachten, der Protest wäre vorbei und somit schon die Szenerie verlassen hatten, gingen einige Teilnehmer zurück zum Veranstaltungsort der Präsidentenfeier. Zu diesem Zeitpunkt gab es eine Festnahme. Nachdem die Leute zurück an den Zäunen vor dem Tampere Saal waren und die PolizistInnen erneut provozierten und attackierten, verließen die meisten Leute den Platz und die Polizei nahm einige Individuen wahllos fest.

Insgesamt wurden 28 Menschen verhaftet. Sie wurden in den darauffolgenden Tagen mit geringen Anschludigungen und Strafen von 60-200€ wieder entlassen.

Links bzgl. der Aktion: a, b, c

Griechenland: In Igoumenitsa wurde das im Juli geräumte Keli wieder besetzt

„Die Rebellierenden haben Recht! Solidarität mit allen besetzten Häusern! –Keli Squat, gegen den Staat, FaschistInnen und Muskelprotze“

Am 3. September, wurde das Keli („Zelle der Freiheit“) Squat wieder besetzt.* Das war unsere schnelle Antwort auf die fortlaufende staatliche Repression gegen AnarchistInnen und HausbesetzerInnen. Wie wir immer gesagt haben, geht der Kamp weiter und wird fortgeführt.

Außerdem besetzten drei weitere StudentInnen die leeren Schlafsäle des Technologischen Bildungsinstituts (TEI) Igoumenitsas. Das Hausprojekt wird fortgesetzt und wir laden alle StudentInnen mit finanziellen Problemen dazu ein, dasselbe zu tun.

Schande über die verantwortlichen WissenschaftlerInnen, die die Bullen in die Räumlichkeiten der TEI gebracht haben. Schande über Feiglinge, die sich dafür entschieden haben ruhig zu bleiben, wenn sie staatlicher Repression ausgesetzt sind.

Solidarität mit geräumten Hausprojekten – Villa Amalias und Skaramaga in Athen; Delta und Orfanotrofio in Thessaloniki; Maragopouleio, Parartima und der selbstverwaltete Treffpunkt der TEI in Patras; Valveios in Messolonghi – so wie mit dem anarchistischen Treffpunkt Nadir in Thessaloniki, Draka Squat auf Korfu, Radio98fm, Indymedia, und dem Treffpunkt in Xanthi…

Freundschaftliche Grüße und Solidarität dem besetzten Apertus in Agrinio, der vor einiger Zeit wieder von FaschistInnen angegriffen wurde, allen AntifaschistInnen in der selben Stadt und viel Kraft den BesetzerInnen des örtlichen Parks, wo kürzlich viele Bäume abgeholzt wurden.

Die RebellInnen sind im Recht, nicht die VerräterInnen und StiefelleckerInnen.

Solidarität an alle, die nicht kneifen, wenn sie staatlicher Repression konfrontiert sind.

Anarchistische AntifaschistInnen

Banner der anarchistischen Gruppe Baruti in der Stadt Veria, in Solidarität mit den geräumten besetzten Häusern in Patras.

* Übersicht über die aktuellen Antibesetzungsrazzien quer durch Griechenland, die allein in den Sommermonaten 2013 stattfanden:

– 2. Juli: Räumungseinsatz und Festnahmen im Studentenwohnheim innerhalb des TEI in Igoumenitsa, in dem sich das (wiederbesetzte) Keli Squat befindet.

– 11. Juli: Razzia im Nadir Squat in Thessaloniki im Zuge eines antiterroristischen Großeinsatzes; zwei Leute wurden in Untersuchungshaft genommen.

– 5. August: Räumungseinsatz und Festnahmen in drei besetzten Häusern in Patras; im Parartima, Maragopouleio und dem selbstverwalteten Treffpunkt TEI. Die fünf Festgenommenen aus dem Maragopouleio Squat wurden freigelassen; geplant ist, dass sie am am 22. Januar 2014 vor Gericht erscheinen müssen.

– 17. August: Razzia auf dem Unicampus in Thessaloniki, wo die Bullen angeblich Flaschen fanden, die für Molotowcocktails benutzt werden könnten.

– 21. August: Razzia und Festnahmen im Polytechnikum in der Innenstadt Athens, wo sich autonome Treffpunkte befinden.

– 26. August: Räumung des Valveios Squats (einer ehemaligen Bibliothek) in der Stadt Messolonghi; dieser besetzte Raum wurde im Juni von Faschos angegriffen.

– 29. August: Räumung des Antiviosi Squats in Ioannina; Festnahmen in benachbarten Gebäuden.

– 2. September: Räumungseinsatz und Festnahmen im Orfanotrofio Squat in Thessaloniki; die 7 Festgenommenen wurden freigelassen, am 6. September vor Gericht gebracht, alle Anklagen gegen sie wurden fallengelassen.

– 4. September: Räumung eines besetzten Hauses in Lofos Strefi in Exarchia, Athen.

Athen: Fahrgast ohne Ticket nach einer Auseinandersetzung mit einem Kontrolleur tot

In der Nacht des 13. Augusts setzte ein Kontrolleur einen 19 Jährigen in einem fahrenden Trolley-Bus unter Druck, ihm seine Personalien auszuhändigen und eine Geldstrafe zu zahlen, weil er kein Ticket hatte. Er drohte ihm andernfalls damit, ihn auf die nächste Bullenwache zu bringen, sollte er seinen Anordnungen nicht folgen. Nach einer Weile, schaltete sich der Busfahrer in den Streit ein und argumentierte zugunsten des Kontrolleurs. Der Fahrgast widersetzte sich der Schikane und es kam zu einem Handgemenge. Dann öffnete sich plötzlich die Tür und der junge Mann sprang entweder heraus oder wurde (wahrscheinlicher) aus dem Fahrzeug geschubst. Beim Aufprall auf dem Bürgersteig wurde er tödlich verletzt. Während der Körper des Teenagers in einer Blutlache auf dem Boden lag fuhr der Fahrscheinkontrolleur damit fort weitere Fahrgäste, die durch die Geschehnisse wütend waren, zu bedrohen und forderte sogar die Festnahme einer Frau durch die Bullen.

Es folgt ein Kommuniqué der offenen Volksversammlung des Bezirks Peristeri, wo sich der tödliche Vorfall abspielte:

Montag, 19. August 2013

Der Staat, die SS, die Bullen, die Kontrolleure nehmen jemandem das Leben wegen eines Fahrscheins.

Am 14. August 2013 löste der Tod von Thanassis Kanaoutis eine spontane Kundgebung in Peristeri aus, wo sich der tragische Vorfall ereignet hatte. Der 19 Jährige verlor sein Leben während einer Kontrolle in einem Trolley-Bus der Linie 12, nachdem er von einem Fahrscheinkontrolleur schikaniert wurde, weil er kein gültiges Ticket hatte – das führte zu einem tödlichen Sturz des Fahrgastes aus dem fahrenden Fahrzeug. Menschen, die sich in der Nähe, auf dem Dimarchiou Platz, versammelt hatten, entschlossen sich, zu einer Demonstration am selben Tag aufzurufen.

Am 16. August 2013 fand die Beerdigung des 19 Jährigen auf dem Friedhof Peristeri statt. Die Zeremonie in dem Bezirk verwandelte sich bald zu einer Protestveranstaltung. Mehr als 2.000 Menschen kamen auf die Straße, riefen Parolen und zeigten praktisch ihren Widerstand gegen die Pläne der Herrschaft, die versucht, die gesamte Gesellschaft in ein Kontrolllager zu verwandeln, einem Dschungel, in dem selbst der Verlust eines Menschenlebens als Kollateralschaden betrachtet wird.

Nach der Einäscherungszeremonie kehrte die versammelte Menge an den Ort des tödlichen Vorfalls zurück. Nachdem die Demonstration auf dem Dimarchiou Platz ankam, blieb ein großer Teil der Demonstrierenden dort. Ungefähr 200 Leute (die meisten von ihnen SchülerInnen) liefen weiter in Richtung der U-Bahnstation Aghios Antonios. Sie drückten ihre Wut durch direkte Aktionen aus, errichteten Barrikaden und zündeten Müllcontainer an.

Kurz darauf wurden die Leute von MAT Anti-Riot-Einheiten und Motorradeinheiten der DELTA durch die Panagi Tsaldari Straße, die Ethnikis Antistaseos Fußgängerzone und die umliegenden Gassen bis hin zur Thivon Allee verfolgt.

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Bern, Schweiz: Zusammenstöße nach einer widerständischen Straßenparty am 25. Mai

Die dritte jährliche Feier der widerständischen Straßenparty “Tanz dich Frei” in der schweizerischen Stadt Bern endete in Massenzusammenstößen zwischen vermummten Kämpfenden und Polizeikräften.

Tausende Menschen zogen tanzend zum lokalen Parlament, wo die Zusammenstöße ausbrachen. Rebellische Jugendliche griffen über 70 kommerzielle Läden an und beteiligten sich an der Straßenschlacht, warfen Steine, Flaschen, Bengalos und verschiedene andere Objekte auf die Cops.

Die Bullen geben an, mehr als 60 Personen festgenommen zu haben. Bisher gibt es aber noch keine aktuellen Infos über den Zustand der Festgenommenen oder welche Anklagen gegen sie erhoben werden könnten. Solltet ihr Infos von der Straße haben, teilt sie uns bitte mit.

Der scheinbare soziale Frieden in der helvetischen Metropole zersplitterte wunderschön. Solidarität mit allen, die nicht ihre Häupter neigen und sogar im Bauch der Bestie zurückschlagen.

Berichte auf Französisch und mehr Fotos: 1, 2

Belgien – “Operation Asche”: Häuser von GenossInnen gerazzt und durchsucht

Brüssel – 22. Mai 2013, gegen 6 Uhr früh führten dutzende Polizeikräfte der Antiterrorabteilung der Bundesjustizpolizei eine Razzia in drei Wohnungen durch, wo neben anderen Leuten anarchistische und antiautoritäre GenossInnen leben. Die Bullen durchsuchten auch die anarchistische Bibliothek Acrata. Alle Anwesenden wurden festgenommen und in die Büros der Bundespolizei gebracht.

Die Anklagen lauten: Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation, Verschwörung und Brandstiftung. Der Einsatz heißt “Asche” (Opération Cendres) und wird von der ermittelnden Richterin Isabelle Panou geleitet, die wegen ihrer langjährigen Karriere im öffentlichen Dienst berüchtigt ist.

Die Polizei beschlagnahmte viele Dokumente, persönliche Sachen, Computer und alles was mit ihnen in Verbindung steht, GSM (Handys), Agitationsmaterial, etc. Im Laufe der Verhöre – bei denen alle die Zusammenarbeit verweigerten – wurde klar, dass die Untersuchung die Kämpfe, Revolten und Aktivitäten von 2008 bis heute abdeckt. Sie beinhaltet auch jene gegen Gefängnisse, den Bau einer neuen Jugendstrafanstalt in Steenokkerzeel, das Brüssler Verkehrsunternehmen (STIB/MIVB), die europäischen Institution und die Eurokraten, den Bau eines RER (“Regionales Express(bahn)netz”) in Brüssel, die NATO, die Abschiebemaschinerie, die Büttel und den Bau eines Maxigefängnisses in Brüssel. Auch Veröffentlichungen wie z. B. Hors-Service (Außer Betrieb) wurden ausgewählt und allgemeinere Texte, Plakate etc., die von AnarchistInnen und Antiautoritären verteilt wurden.

Gegen 13 Uhr wurden alle ohne richterliche Vorführung entlassen.

Im Angesicht von Terrorismusvorwürfen, ihrer massiven Einschüchterung und Schikane ist es entscheidend, dass wir uns nicht von unseren Ideen und Aktionen, die auf die Zerstörung jeglicher Autorität abzielen und der Freude dieses Kampfes abwenden.

Lasst uns unseren Kampf für Freiheit fortsetzen, um diese tödliche Welt, die unterdrückt und ausbeutet, zu Fall zu bringen.

Nichts ist vorbei, alles geht weiter
Greifen wir an, was uns unterdrückt

Brüssel, 23. Mai 2013

Athen: Update zu den 92 Festgenommenen der Villa Amalias Wiederbesetzung

[15:36 Uhr griechische Zeit] Seit heute Morgen, den 12. Januar, einige Stunden, bevor eine große Solidaritätsdemo in der Innenstadt Athens begann, werden die 92 bei der Wiederbesetzung des Villa Amalia Squat Festgenommenen von einem Untersuchungsrichter im Evelpidon Gerichtsgebäude verhört. Etwa 25 GenossInnen wurden bisher ohne Kaution entlassen; sie haben aber die Auflage bekommen, sich einmal im Monat auf der Polizeiwache zu melden.

An der Solidartitätsdemonstration in Athen beteiligen sich bisher 10.000 Menschen. Sie begann an den Propyläen der Athener Universität und führte über die Patission Allee zum Evelpidon Gericht. Auch in anderen griechischen Städten kam es heute zu Solidaritätsaktionen für besetzte Häuser, z. B. in Thessaloniki, Patras, Chania, Rethymnon und Heraklion (auf Kreta), Mytilini (auf Lesvos) und auf Naxos.

[18:55] Bisher wurden insgesamt 42 Festgenommene aus der Villa Amalias Wiederbesetzung entlassen. Laut aktuellen Informationen sind sie verpflichtet, sich monatlich in einer Polizeidirektion in der Nähe ihres Wohnortes zu melden und dürfen das Land bis zu ihrem Gerichtsverfahren nicht verlassen.

[20:07] Weitere 26 der Festgenommenen werden gerade entlassen; 68 sind nun draußen auf der Straße.

Protestkundgebungen in Solidarität mit besetzten Räumen wurden auch in den Städten Trikala, Arta, Preveza, Ioannina, Xanthi und Kozani abgehalten.

[22:28] Das Athener Gericht entließ schließlich alle verhafteten GenossInnen; sie wurden von knapp 250 solidarischen Menschen begleitet.

San Francisco: Griechisches Konsulat aus Solidarität mit dem anarchistischen Squat Villa Amalias mit Farbbeuteln angegriffen

Kampf dem Faschismus! Verbreitet Anarchie!

In der Nacht des 9. Januar, bewarfen wir die Fassade und das Staatswappen des griechischen Konsulats in San Francisco mit Farbbeuteln. Wir hätten auch mehr gemacht, doch leider befindet sich über dem Konsulat eine Wohnung. Diese Besorgnis über Menschenleben ist eine, die unsere faschistischen Feinde nicht teilen.

Unter der Leitung des rechten Premierministers Samaras und seines Ministers für öffentliche Ordnung, räumte die griechische Polizei am Morgen dieses Tages das wiederbesetzte Squat Villa Amalias und danach das Skaramaga Squat. Das war genug, um unsere Wut zu entfachen. Diese bescheidene Aktion soll unsere Solidarität mit unseren GenossInnen in der Ferne zeigen. Es existieren genügend Belege in Bezug auf die Zusammenarbeit zwischen der griechischen Regierung und der faschistischen Partei Goldene Morgendämmerung. Die Villa Amalias wurde aufgrund ihrer besonderen Ortslage in Athen (an der Grenze zwischen Faschogebiet und dem der ImmigrantInnen) geräumt. Es ist eine zwingende Notwendigkeit, dass sich der Kampf gegen den Faschismus im Angesicht dieses Angriffs intensiviert.

Diese Aktion nahm drei Stunden unseres Lebens in Anspruch. Wir verstehen, dass sich die Leute traurig und hoffnungslos fühlen aber wir wollen euch daran erinnern, dass es einfach ist zu Handeln. Wir ermutigen euch, Demos gegen griechische Konsulate und Botschaften zu planen, griechische Anlagen und Unternehmen ins Visier zu nehmen und im Allgemeinen wild zu werden, gegen welches Ziel auch immer, bei dem ihr das Gefühl habt, dass es einen Angriff wert ist. Macht mehr als wir, macht es besser als wir und geht in die Vollen.

1, 100, 1000 Villa Amalias! Verteidigt die besetzten Häuser!

Lang lebe die Anarchie!

Brigada Maricónes

PS: Wir sind verdammt schwach in den USA, aber wir versuchen, es nicht mehr zu sein. =)

Quelle

Athen: Bzgl. des Skaragmaga Squats (geräumt durch die Polizei am 9. Januar)

Die 8 Gefangenen von dem Angriff auf dem Skaramaga Squat (von denen vier angaben, Bewohner des besetzten Hauses zu sein und einer minderjährig war) wurden am 10. Januar freigelassen. Es folgt ein Text der Versammlung für die Antispeziesistische  Aktion (eine Gruppe von Teilnehmenden an Hausprojekten) und ein Update durch das Kollektiv des Skaramaga Squats.

NICHTS IST BEENDET; ALLES BEGINNT JETZT… SOLIDARITÄT MIT DER VILLA AMALIAS – Antispeziesistische Aktion (Das Transpi wurde vor den Toren des Polytechnikums in der Patission Str. im Januar 2013 aufgehangen)

  • Mitteilung bzgl. des Angriffs auf den Skaramaga Squat und die Verhaftung unserer GenossInnen

10. Januar, 03:36 Uhr

Am Mittwochnachmittag, dem 9.1., griff der Staat das besetzte Haus Patission 61 & Skaramaga durch eine weitere Machtdemonstration von den finsteren Gestalten der Repression und ihren Bossen an, nachdem am selben Morgen eine Klage von Christos Fotiou, Präsident der NAT (Pensionsfond der kaufmännischen Seeleute) und selbsternannter Eigentümer des Gebäudes, beim Gericht einging.

Sieben unserer GenossInnen waren im Gebäude während der Invasion und mehrere Stunden später wurden sie in die Polizeihauptverwaltung (GADA) überstellt. Ein weiterer Genosse, der sich gerade außerhalb des Gebäudes befand, wurde ebenfalls festgenommen und in die Polizeiwache in Omonia transferiert und wurde daraufhin in die Polizeihauptverwaltung weitergeleitet.  Wir wissen, durch die Kommunikation mit einem Antwalt, der sich in der GADA befand, dass sie immer noch im 11. Stockwerk festgehalten werden [Stand: 10.01]. Zuvor versuchten wir vegane Esswaren zu unseren GenossInnen zu bringen, aber die Cops verweigerten dies gegen 02:30, obwohl alle von ihnen ohne Nahrung bereits seit 12 Stunden – dem Zeitpunkt des Angriffs – gefangen waren.

Sieben von diesen Verhaftungen wurden in Arreste umgewandelt und sie werden wegen Hausfriedensbruch, Verstöße gegen das Waffen- und Sprengstoffrecht angeklagt. Sie werden einem Gerichtsverfahren am Morgen [10.01.] an den Evelpidon Gerichten unterzogen.

Sofortige Freilassung der Festgenommenen aus dem Skaramaga Squat
Sofortige Freilassung der Festgenommenen aus dem Villa Amalias Squat
Solidarität mit allen besetzten Häusern

KAMPF FÜR DIE TOTALE BEFREIUNG

Versammlung der Antispeziesistischen Aktion / Athen

VILLA AMALIAS SQUAT FÜR IMMER – SOLIDARITÄT MIT DEN GEFANGENEN (Transpi, das am Skaramaga Squat angebracht wurde, nachdem die Cops die Villa Amalias am 20. Dezember 2012 gestürmt hatten)

  • Update von den Evelpidon Gerichten

10. Januar, 19:59 Uhr

Die Gefangenen von der gestrigen Wiederbetzung der Villa Amalias wurde in das Polizeihauptquartier zurückgebracht (somit sind insgesamt 92 GenossInnen immer noch in U-Haft; der 93. Gefangene war minderjährig und wurde entlassen).

Die Gefangenen bei der gestrigen Razzia im Skaramaga Squat wurden freigelassen. Auf 6 von ihnen (alle Erwachsene) wartet der Prozess am 24.01.2013. Unser siebter (minderjährige) Genosse wird wahrscheinlich schon morgen (11.1.) seine Verhandlung haben. Updates darüber werden folgen.

Der achte Genosse, der gestern auf der Straße gefangen genommen wurde, wurde schließlich ohne Anklage wieder freigelassen.

Heute baten die Anwälte eine Verzögerung der Verfahren und forderten, dass Christos Fotiou (Präsident der NAT) das Gericht besucht, da er es war, der die Klage gegen die HausbesetzerInnen einreichte. Die Richter werden ihn als Zeugen in der nächsten Sitzung anhören.

Vyronas, Athen: Brennende Barrikaden und Angriff auf das städtische Gebäude in Solidarität mit der Villa Amalias

Die Hunde des Staates haben die besetzten Häuser erneut überfallen; wir werden Athen anzünden, das ist, was wir machen.

In den frühen Morgenstunden des 10. Januar, unterbrachen wir an der Kreuzung Karaoli- und Dimitriou Straße, im Bezirk Vyronas, den Verkehrsfluss. Wir schoben Mülltonnen auf die Straße und zündeten sie an. In Solidarität mit den besetzten Häusern, sprühten wir Parolen und bewarfen die Fassade des örtlichen Rathauses mit Farbe. Es war ein minimales Zeichen der Solidarität mit dem besetzten Haus Villa Amalias und unseren festgenommenen GenossInnen.*

Wenn nur unsere Zuhause wie besetzte Häuser wären…

Quelle

* Von denen, die bei der Wiederbesetzung des Villa Amalias Squat am 9.1. festgenommen wurden, werden immer noch 92 Leute (der 93. Gefangene, bei dem es sich um einen Minderjährigen handelt, wurde entlassen) festgehalten und mit Anklagen wegen Straftaten bedroht. Sie wurden am 10.1. zum Athener Gericht gebracht und am Abend von dort aus zurück auf die Polizeihauptwache überführt. Mittlerweile ist auch bestätigt, dass gestern Mittag etliche Gegenstände aus der Villa Amalias auf Lkws verladen und vom Gebäude weggebracht wurden.

Athen: Bullenrazzia im besetzten Haus Skaramaga

Nach der Räumung der Villa Amalias und den dortigen Massenfestnahmen am Morgen des 9. Januar, findet gerade eine Bullenrazzia im besetzten Haus Patission 61 & Skaramaga statt. Gegen 15 Uhr, traten Antiriot-Einheiten die Tür ein und stürmten das Gebäude.

Kurze Erklärung des Kollektivs aus dem Skarmaga Squat zu der Razzia:

15:56 Uhr (griechische Zeit): Heute um 15 Uhr fand eine polizeiliche Hausdurchsuchung im besetzten Haus Patission 61 & Skaramaga statt. Im Gebäude befinden sich sieben GenossInnen (die als Zeugen die Durchsuchung des Squats durch die Polizei beobachten). Der repressive Einsatz kam rachsüchtig, wenige Stunden nach der Wiederbesetzung der Villa Amalias und der Besetzung der DIMAR-Parteizentrale. Diese beiden Einsätze endeten mit Räumungen, bei denen etwa 150 GenossInnen festgenommen oder verhaftet wurden.

Die Dreiparteienregierung, die Polizei und die NAT (der Pensionsfond der kaufmännischen Seeleute, der das Eigentum an dem Gebäude beansprucht) sind in der Hauptsache verantwortlich für diesen Angriff. Wir werden uns ihnen entschlossen entgegen stellen.

Hände weg von den besetzten Häusern! Sofortige Freilassung aller Festgenommenen/Verhafteten!
Sofortiger Rückzug der Repressionskräfte auf beiden, dem Villa Amalias Squat und dem Skaramaga Squat!

Update 18:40 (griechische Zeit): Es  formiert sich gerade ein Protestzug, der sich vor der Polizeihauptwache  in der Alexandras Allee sammelte und von ca. 1500 Menschen besucht  wird, die ihre Solidarität mit den Festgenommenen der Villa Amalias am  Morgen demonstrieren (die in Gewahrsam Genommenen von der Besetzung der  DIRMAR-Büros wurden laut Berichten wieder freigelassen).

Mittlerweise  werden die sieben GenossInnen, die sich während der Polizeiinvasion im  Skaramaga Squat befanden, in einem Polizeivan direkt vor dem besetzten  Haus festgehalten (sie wurden also noch nicht auf eine Bullenstation  überführt). Es werden keine Anwälte im besetzten Haus zugelassen und  bisher hatte niemand direkte Kommunikation in jeglicher Art mit den  festgenommenen GenossInnen. Die Polizei führt weiterhin ihre  Durchsuchungen im Inneren des Gebäudes durch, fotografiert dessen Räume  und konfisziert einige Computer.

Die HausbetzerInnen haben ihre eigenen Archivfotos vom Gebäude veröffentlicht und erklären der Öffentlichkeit ihre vielfältigen Aktivitäten als Reaktion auf die Bilder der Polizei und der reißerischen Berichterstattung der Massenmedien, die nicht zögern, sie als ‘Kriminelle’ zu porträtieren. Schaut euch die Bilder hier an.

Update 21:02 (griechische Zeit): Nachdem sie Studen lang wie Geiseln in einem Polizeivan gehalten wurden, sind nun alle festgenommenen GenossInnen vom Skaramaga Squat in die Bullenstation in Omonia überstellt worden.

Mehr Infos folgen.

Athen: Bekennerschreiben zum Brandanschlag auf eine bürgerliche Dienstleistungsfiliale in Sepolia, in Solidarität mit der Villa Amalias

villa-amalias-buildingIn den frühen Morgenstunden am Freitag, den 21. Dezember deponierten wir eine Brandvorrichtung bestehend aus fünf Gasflaschen an der Fassade des KEP-Gebäudes (so genanntes Bürgerzentrum), das sich an der Kreuzung Dyrrachiou und Amvrakias Straße, im Bezirk Sepolia befindet.

Wir sind bewaffnet mit Wut und Bewusstsein, was die aktuellen Schritte des Klassenfeindes gegen das anarchistische/antiautoritäre Milieu angeht, insbesondere durch den faschistischen Minister für Bürgerrepression, alias Minister für öffentliche Ordnung Dendias und seinen Partnern, dem Ministerpräsidenten Samaras und dem Athener Bürgermeister Kaminis, die in dem besetzten Haus Villa Amalias eine Razzia durchführen ließen.

Auf diese praktische Art und Weise, zeigen wir unsere Solidarität mit dem anarchistischen besetzten Haus Villa Amalias und den acht verfolgten GenossInnen, die in den Elendslöchern der Athener Hauptpolizeiwache festgehalten wurden. Wir griffen die KEP an, weil sie in den Zuständigkeitsbereich der Athener Stadtverwaltung fällt, die eine führende Rolle bei der versuchten Räumung des besetzten Hauses einnahm.

Wir warnen alle, die sich an diesem speziellen Angriff beteiligten, dass dies erst der Anfang war.

SOFORTIGER ABZUG DER REPRESSIONSKRÄFTE
AUS DEM BESETZTEN HAUS

wütende AnarchistInnen

Athen: Die 8 Festgenommenen aus der Villa Amalias wurden entlassen, 24.12.2012

Solibanner in Mytilini (Insel Lesvos): „Die Villa Amalias ist jedEr Einzelne von uns. Verschwindet ihr Schläger! Vorwärts GenossInnen!“
Solibanner in Mytilini (Insel Lesvos): „Die Villa Amalias ist jedEr Einzelne von uns. Verschwindet ihr Schläger! Vorwärts GenossInnen!“
Solibanner in Thessaloniki: „HÄNDE WEG VON VILLA AMALIAS“
Solibanner in Thessaloniki: „HÄNDE WEG VON VILLA AMALIAS“

Die acht GenossInnen, die während der Bullenrazzia am 20. Dezember in der Villa Amalias festgenommen wurden, sind wieder auf freiem Fuß. Drei von ihnen konnten ohne Auflagen gehen, die anderen fünf müssen sich einmal im Monat auf der örtlichen Polizeiwache melden. An der Kundgebung im Evelpidon Gerichtsgebäude nahmen fast 300 solidarische Menschen teil. Das besetzte Haus wird immer noch von den Bullen bewacht.

Wir werden uns die Villa Amalias zurückholen.
Nichts ist zu Ende… es hat gerade erst angefangen.

Quelle: i, ii

Erklärung der Villa Amalias: Wir sind, und wir werden bestehen bleiben!

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Das Feuer verbrennt uns nicht, es brennt in uns. Solidarität mit der Villa Amalias

Heute, am 20. Dezember 2012, überfiel  die Polizei die Villa Amalias. Unter dem Vorwand einer Anzeige wegen Drogenhandels durchsuchten sie das Gebäude in Gegenwart eines Bezirksanwalts. Ihre Ergebnisse sind lächerlich. Laut Dendias (dem Minister für öffentliche Ordnung und Bürgerschutz) ist dieses dennoch der Beweis, dass die Villa seit 22 Jahren ein „Epizentrum für Gesetzlosigkeit“ gewesen ist und dass das Gesetz, dank des „mutigen politischen Willens von Premierminister Samara“ am Ende wieder hergestellt wurde.

Welcher logische Spagat erkennt leere Bierflaschen als „Material zur Konstruktion von Molotow-Cocktails?“ Ist es ungewöhnlich an einem Ort, der einen Konzertraum und ein Café/eine Bar beherbergt, eine größere Anzahl Bierflaschen zu haben? Woraus besteht „entflammbares Material“? Beziehen sie sich auf die Reinigungsflüssigkeit für die Druckerpresse, die in dem besetzten Haus im Betrieb ist? Sollten wir über die Gas-Masken sprechen, die jeder Protestierende, der um seine Gesundheit besorgt ist, bei einer Demo mit sich tragen sollte? Sollten wir über die elementare Bedeutung von Selbstverteidigung  (die nachgemachten Blitzknallkörper, Zwillen usw. ) in einen Raum reden, der wiederholt durch parastaatliche Banden angegriffen wurde. (Brandanschläge, Messerstechereien, Prügeleien) mit dem Höhepunkt im Jahre 2008, als der damalige Minister für öffentliche Ordnung und Bürgerschutz die „EinwohnerInnen“ von Agios Panteleimonas besuchte und ein Angriff erfolgte, kurz nachdem er gegangen war. Continue reading Erklärung der Villa Amalias: Wir sind, und wir werden bestehen bleiben!

Athen: Erklärung der GenossInnen aus dem besetzten Haus Villa Amalias, 20.12.2012 – Update 21.12.

Staat und parastaatliche Arschlöcher, wir sind hier und wir werden hier bleiben —Villa Amalias Squat

Heute, 20. Dezember 2012, um 7 Uhr Morgens durchsuchten Polizeikräfte das besetzte Haus Villa Amalias. Der Vorwand für diese unterdrückerische Zurschaustellung der Macht war eine “anonyme Beschwerde” bei der Polizei.

Acht GenossInnen, die sich im besetzten Haus befanden, wurden festgenommen und in die Polizeihauptwache GADA in der Alexandras Allee verschleppt, wo sie immer noch festgehalten werden.

GenossInnen, die aus Solidarität mit den HausbesetzerInnen in das Gebiet kamen, wurden von den Repressionsmotorradeinheiten auch in Gewahrsam genommen, dasselbe passierte anderen GenossInnen, die im Athener Rathaus in der Liosion Straße gefangen genommen wurden. Dorthin gingen sie, um gegen den Repressionsbürgermeister Giorgos Kaminis zu intervenieren. (Letztere wurden laut Berichten nach einer Weile wieder entlassen.)

Vom Anbeginn der Razzia versammelten sich dutzende GenossInnen vor dem besetzten Haus; bis zu diesem Moment verbleiben wir in der Acharnon Straße, um unsere Solidarität kund zu tun.

Bürgermeister und Minister kriegt es in eure Köpfe rein: nicht einmal in euren wildesten Träumen könntet ihr uns die Villa Amalias wegnehmen.

Nehmt eure Hände weg von den besetzten Häusern!
Sofortige Befreiung unserer GenossInnen!

Villa Amalias Squat, Acharnon 80 und Heyden Str.

Hände weg von der Villa Amalias! Solidarität mit besetzten Häusern!

Gestern gegen 15:30 Uhr (griechische Zeit) war das besetzte Haus nicht versiegelt, die polizeiliche Durchsuchung lief noch unter Anwesenheit eines Staatsanwaltes und eines Zeugen von anarchistischer Seite. Etwa 200 solidarische Menschen waren zu dem Zeitpunkt noch vor dem besetzten Haus versammelt, das seit 22 Jahren existiert und in dieser Zeit schon vielen repressiven Angriffen widerstanden hat.

Die Polizei hat die HausbesetzerInnen in der Vergangenheit schon mehrfach vorübergehend geräumt, aber die Villa Amalias wurde immer wiederbesetzt. Erwähnenswert ist, dass das Gebäude circa 1860 erbaut wurde und seit 1990 nur dank der autonomen Aktion der HausbesetzerInnen und vieler solidarischer Menschen instand gehalten wurde. Die Villa Amalias hat bei vielen Gelegenheiten immer wieder erklärt, dass sie sich AusbeuterInnen, Schergen, Zuhältern und Drogenbaronen jeglicher Nationalität in den Stadtteilen der Innenstadt bewusst entgegensetzt und dauerhaft gegen faschistische und rassistische Gewalt kämpft, um die interkulturelle Koexistenz und Selbstorganisation voranzutreiben.

Das älteste anarchistische Squat Athens, Lelas Karagianni 37, ruft zur dringenden Solidarität mit der Villa Amalias auf und fordert auch die sofortige Freilassung aller Festgenommenen des gestrigen Tages.

Gestern Mittag begannen GenossInnen vom Skaramaga Squat Erklärungen zur Razzia in der Villa Amalias über ein Lautsprechersystem in der Pattison Straße zu verlesen.

Zusätzlich dazu, schickten viele anarchistische Kollektive, HausbesetzerInnen und Einzelpersonen aus ganz Griechenland seit dem frühen Morgen der Villa Amalias ihre vorbehaltlose Solidarität. Einige Aktionen zur Gegeninformation, die gestern Abend zwischen 17 und 18 Uhr stattfanden, umfassten die Städte Thessaloniki, Veria, Patras und Heraklion (Kreta) und es werden mit Sicherheit mehr folgen…

Update (21.12.): Die Festgenommen (sechs in Griechenland und zwei in der BRD Geborene) werden immer noch gefangen gehalten und mussten sich einem Vorverfahren unterziehen. Gegen 13:45 Uhr kamen die acht GenossInnen unter starker Polizeipräsenz am Athener Gericht an. Dutzende solidarische Menschen waren am Evelpidon Gerichtsgebäude versammelt und begrüßten sie mit lauten Sprechchören und Soliparolen. Etwa zwei Stunden lang wurden die acht Festgenommenen durch den Staatsanwalt verhört, der vorschlug, sie wegen der Straftat des Herstellens von explosiven Materialien und einiger Ordnungswidrigkeiten anzuklagen. Somit waren die Angeklagten verpflichtet, vor einem Untersuchungsrichter, der über die Anklageschrift entschied, zu erscheinen. Gegen 16 Uhr wurde berichtet, dass die acht GenossInnen mehr Zeit verlangen, um ihre Verteidigung vorzubereiten. Die nächste Anhörung soll am Montag, 24.12.2012 (also zu Weihnachten) stattfinden. Bis dahin bleiben sie eingekerkert in der Polizeihauptwache in der Alexandras Allee!

Für aktuelle Informationen und weitere Soliaktionen nach der Polizeiinvasion im Villa Amalias Squat, wurde Versammlungen in der ASOEE (Patission Straße) einberufen.

Alle raus auf die Straße! Villa Amalias bleibt!

Griechenland: Heftige Zusammenstöße in der Stadt Agrinio im Gedenken an Alexis Grigoropoulos (1993-2008)

06.12.08 – Der Staat tötet.

Etwa 350 SchülerInnen hielten in Agrinio eine Demonstration in Gedenken an Alexis Grigoropoulos ab, der am 6. Dezember 2008 von Bullen erschossen wurde.

Als die Antirepressionsdemo das Rathaus erreichte, griffen die Jugendlichen das Team der DIAS-Motorradpolizei an, das das Gebäude bewachte. Mollis und Steine flogen auf den verängstigten Polizeimob, der sich hinter einem Kiosk versteckte.

Kurz darauf kämpften SchülerInnen in dem Gebiet Syntrivani (Brunnen) gegen Bullen von der OPKE Gruppe für Kriminalitätsprävention- und Unterdrückung. Auf dem Dimadi Platz kam es zu Frontalzusammenstößen zwischen DemonstrantInnen und Antiriot-Mannschaften, als die Polizei versuchte, den Platz zu umstellen.

Die Bullen zögerten nicht, den städtischen Markt und mehrere kommerzielle Läden mit Tränengas zu beschießen und ernteten dafür wüste Beschimpfungen von Zuschauenden. Wir wollen auch darauf hinweisen, dass als ein Polizist seine Waffe auf SchülerInnen richtete, er von PassantInnen ausgebuht wurde.

Zwei spitzelnde ReporterInnen versuchten sich an die Demo anzuschleichen, um Videonahaufnahmen zu machen, bekamen aber vor Ort eine Abreibung von den Protestierenden. Das Fahrzeug des Bürgermeisters wurde auch angegriffen.

Bisher gab es keine Fest- oder Ingewahrsamnahmen in Agrinio. Berichten zufolge wurden allerdings bei den morgendlichen Mobilisierungen in andern griechischen Städten viele Protestierende von den Bullen in Gewahrsam genommen.

Die meisten Menschen werden erst später im Verlauf des heutigen Abends überall in Griechenland auf die Straße gehen, um dem Tod des 15-jährigen Alexandros zu gedenken.

Patras: Nachricht von einer Gruppe ImmigrantInnen

10. November 2012

Wir sind eine Gruppe von ImmigrantInnen, illegale, die es schafften, den Festnahmen während der Operation „Xenios Zeus“, die am 1. Oktober in Patras stattfand, zu entgehen. Während dieser Operation wurden viele unserer FreundInnen festgenommen und werden nun ohne jegliche Gründe in den Internierungslagern (Gefängnissen) festgehalten. Der Grund, warum wir diese Worte schreiben, ist unser Wunsch, dass unsere Nachricht JedEn, der/die in Griechenland lebt erreichen wird, um bestimmte Dinge klarzustellen, denn der Staat formt ein sehr verzerrtes Bild von uns.

Die meisten Menschen, auf die die Operation „Xenios Zeus“ abzielt, sind Teil der griechischen Gesellschaft und leben seit 2008 in diesem Land. Das heißt, sie waren schon vor der Krise hier.

Wir bitten den griechischen Staat und die Polizei darum, uns zu erlauben, den Müll aus den Abfalleimern in Frieden zu essen, anstatt uns in Internierungslagern einzusperren.

Wir bitten, um die Solidarität aller, damit wir „Xenios Zeus“ ein Ende bereiten können, um die Befreiung unserer FreundInnen, die in den Lagern festgehalten werden fordern zu können.

Der Besen ist etwas, das erfunden wurde, um den Müll wegzukehren und nicht Menschen und wir sind uns sicher, dass die Menschen in diesem Land nicht darüber glücklich sind, wenn andere Menschen wie Müll behandelt werden.

Geld wird dafür ausgegeben, ImmigrantInnen in Lagern zusammen zu treiben, dabei könnten sie uns Dokumente geben, damit wir uns selbst entscheiden können, ob wir bleiben oder in andere Länder migrieren, dasselbe, was GriechInnen jetzt wegen der Krise machen.

Wir bedanken uns für die Zeit, die ihr euch genommen habt.

Quelle

„Xenios Zeus“: Der Name, den der Staat euphemistisch den laufenden Polizeioperationen, die auf ImmigrantInnen/Flüchtlinge abzielen, zu Propagandazwecken gab. Der Mythologie zufolge, war Zeus der Schutzgott der Gastfreundschaft und jegliche Art von Fehlverhalten gegenüber Unbekannten, Reisenden, ImmigrantInnen war eine schwere Straftat.

„Besen (skupa)“: Massive Kehroperation der Polizei.

Istanbul: Anarchistische BerufsschülerInnen wegen der Verbreitung von Flugblättern gegen berufliche Ausbildung festgenommen

Am Morgen des 6. November 2012 wurden drei BerufsschülerInnen vor der industriellen Berufsschule İsmail Erez (Istanbul) in Polizeigewahrsam genommen, nachdem sie Flyer verteilten, die sich gegen die berufliche Berufsausbildung richtete. Die Cops schlugen auf die drei GenossInnen ein und zwangen sie in die Streifenwagen.

In den vergangenen Monaten, wurden bereits andere GenossInnen und StudentInnen von derselben Schule von der Polizei angegriffen, weil sie einen Boykott gegen die Schulkantine durch die Einrichtung von Soliständen einlegten: Sie brachten Essen von zu Hause und teilten es mit Freunden und MitschülerInnen und artikulierten somit ihren Protest gegen die Preiserhöhungen der Schulverwaltung.

Athen: Brandanschlag auf die lokalen Büros der Demokratischen Linken (DIMAR) in Kaisariani

Am Donnerstag, 11. Oktober, zu früher Stunde, führte eine direkte Aktionsgruppe einen Brandanschlag auf eine örtliche Filiale der politischen Partei “Demokratische Linke” (Dimokratiki Aristera), deren Büros sich in der Ethnikis Antistaseos Straße im Stadtteil Kaiseriani befinden, durch. Diese Partei, die von Fotis Kouvelis angeführt wird, ist Teil der jetzigen aus drei Parteien bestehenden Regierungskoalition (zusammen mit Nea Dimokratia und PASOK).

Es folgt ein Auszug aus dem Bekennerschreiben, eine Solidaritätserklärung mit all jenen, die wegen ihrer subversiven Aktionen verfolgt werden:

“Das mindeste gegen solche Schergen und stiefelleckenden Denunzianten ist Feuer. Und zu denen, die unsere Aktion jetzt als Faschismus beschreiben sagen wir, dass Faschismus die mehreren hundert Präventivfestnahmen von AktivistInnen und Streikenden sind. Faschismus ist die Verarmung der gesamten Gesellschaft, sind die Pogrome gegen deren “Überreste”. Faschismus ist die Folterung der antifaschistischen DemonstrantInnen und solidarischen GenossInnen auf der Polizeihauptwache in Athen, sind die Razzien in besetzten Häusern und die entfesselten Horden der menschenähnlichen DELTA und DIAS Motorradpolizei. Und jeglicher Kampf gegen den Faschismus von Staat und Bossen ist WIDERSTAND.”

Athen: Bekennerschreiben zum Brandanschlag auf Privatfahrzeuge von Bullen

LEBEN IN ZEITEN DER TOTALITÄREN DEMOKRATIE

Im Anschluss an die Sommerkampagne gegen ImmigrantInnen mit zehntausenden Festnahmen und Verhaftungen, die bis heute landesweit weitergeht und sarkastischerweise den Namen “Xenios Zeus” (gastfreundlicher Zeus) trägt, rückt nun wie erwartet, der Feind im Inneren ins Visier der Repression und Wilkür.

Daher wird es nun, nach dem ersten Anlauf mit der Hollywood-artigen Invasion durch Anti-Riot- und Antiterrorpolizeieinheiten (MAT und EKAM) im Delta Squat in Thessaloniki, Zeit für die Streikenden und antifaschistischen DemonstrantInnen. Am 26. September, dem Tag des Generalstreiks (i), trafen die repressiven Schläge die Vorversammlungen der Volksversammlungen in den Gebieten Zografou und Aghios Dimitrios. Kämpfende wurden verprügelt und festgenommen, ihre Fotos medial veröffentlicht. Die tausenden Streikenden mussten während der Demonstrationen, inmitten eines Klimas unerbittlicher Polizeigewalt, gar noch schlimmeres wegstecken.

Am 30. September wurde eine antifaschistische Motorradpatrouille von den Nachfolgern Bourandas (ii), den amoklaufenden Mannschaften der DELTA Polizei, angegriffen, die herbeieilten, um ihre ideologischen Freunde zu verteidigen, nachdem selbige von den Antifas die Behandlung bekamen, die sie verdienen. Die Resultate der Operation führten zu schwer verletzten GenossInnen und 15 Verhaftungen unter ihnen. Am nächsten Tag, während die Verhafteten in der Polizeihauptwache (GADA) weiterhin verprügelt und gefoltert wurden, wurde die Solidaritätskundgebung mit dem berüchtigten Sadismus, der den Prätoren der griechischen Polizei anhängt, in dem – “sterilisierten” und für diese Umstände passenden – Gericht in der Evelpidon Straße ohne Provokation angegriffen . Als Ergebnis gab es mehr Verletzungen und vier zusätzlich Festgenommene.

Die Transformation des Landes in einen lateinamerikanischen Regimetyp erinnert uns an andere Zeiten – an das vergipst werden, falls jemensch das nicht sofort verstanden hat (iii) -, was auch demonstriert wurde durch das Verbot von Umzügen und Versammlungen am 9. Oktober in großen Teilen Attikas, die von dem Polizeipräsidenten angeordnet wurden, sowie durch die Orgie an Präventivfestnahmen, die auf den Straßen, vor den Häusern der Kämpfenden und an den Haltestellen der öffentlichen Verkehrsmittel während und nach den Protesten gegen den Besuch der Kaiserin Merkel in Athen durchgeführt wurden; und diese Entwicklung wird nicht toleriert werden.

Deshalb trugen wir am 8. und 9. Oktober unseren Teil bei und fackelten Privatautos- und Motorräder von Bullen in folgenden Bezirken ab:

– 2 Motorräder in der Eressou Straße in Exarchia
– 1 Fahrzeug in der Leosthenous Straße in Peristeri
– 2 Motorräder in der Lyttis Straße in Egaleo
– 1 Fahrzeug in der Sporadon Straße in Kypseli

An dieser Stelle, möchten wir die Polizei darauf aufmerksam machen, dass diese Aktion nur der Anfang war; und sie ungeachtet ihrer “Heldentaten” zum Ziel werden. Wir werden sie auf jede Art und mit allen Mitteln, die wir zum jeweiligen Zeitpunkt als notwendig erachten, angreifen.

Alles geht weiter…

Quelle

i Der nächste Generalstreik wurde für den 18. Oktober 2012 angekündigt.
ii Nikos Bourandas war der Anführer der Kraftfahrzeugabteilung der griechischen Polizei während der Besatzung Griechenlands durch die Achsenmächte – ein berüchtigter Nazikollaborateur in Athen-Piräus.
iii Während der Militärdiktatur (1967-74), beschrieben die Obristen das Land als einen “eingegipsten Patienten”, um ihn von den Krankheiten Kommunismus und Anarchismus zu heilen.

Griechenland: Antifaschistische Demonstration in Volos


Auf dem Plakat steht:

WENN IHR HEUTE FASCHISMUS TOLERIERT
WIRD ER EUCH DAFÜR MORGEN LEIDEN LASSEN

Am Sonnabend, dem 29. September, wurde der lokale Abgeordnete von der Goldenen Morgendämmerung P. Iliopoulos in der Dimitriados Straße in Volos gesichtet. Aufgrund der faschistischen und terrorisierenden Methoden des Abgeordneten und auch weil dieselbe Person regelmäßig im Internet von der Goldenen Morgendämmerung verleumdet wurde, fing diese Person einen verbalen Streit mit ihm an.

Kurz darauf an der Ecke Dimitriados und Skenderani Straße, wo sich das lokale (inoffizielle) Hauptquartier der nationalistischen Partei befindet, stritt sich die vorher erwähnte Person verbal mit sieben Mitgliedern der Goldenen Morgendämmerung – die gerade mit Eisenstangen und Holzknüppeln bewaffnet aus dem Gebäude kamen – und mit dem Abgeordneten selbst, der nicht nur mit einem Holzknüppel bewaffnet war sondern auch noch seine Schusswaffe präsentierte, um den unbewaffneten Antifaschisten herauszufordern und zu bedrohen.

Innerhalb nur weniger Minuten traf ein Großaufgebot an Polizeikräften am Ort des Geschehens ein und bildete eine Absperrkette vor den bewaffneten Faschos, um sie zu schützen. Dann nahmen die Bullen unter Einsatz von Gewalt und dem Vorwand, Zeugenaussagen zum Vorfall einzuholen, sechs Leute und den Antifa in Gewahrsam.

Ein anderer Zeuge, der zufällig dort war, ging auf die Polizeiwache, um aufgrund des Verhaltens des Abgeordneten eine Anzeige gegen ihn zu machen. Die Bullen ignorierten ihn und sagten ihm, er solle später wiederkommen.

WIR WOLLEN NICHT WIE SKLAVEN LEBEN

Das einzige, was die Mainstreammedien ihrer “Berichterstattung” und den Darstellungen der Bullen in diesem Fall hinzufügten, war der legale Schusswaffenbesitz. Wenn der Abgeordnete geschossen hätte, hätten sie wahrscheinlich dafür gesorgt, wie üblich hinzuzufügen, dass die Waffe zufällig losging oder es sich bei der Kugel um einen Querschläger handelte.

NIEDER MIT DEN FASCHOS
Demonstration am Sonnabend, 6. Oktober, 18 Uhr, Aghios Nikolaos in Volos

Versammlung gegen Faschisten

Update:

Die Neonazis verbreiteten einen Aufruf zu einer “Panthessalischen Demo” am selben Tag, zur selben Zeit in Volos, die nicht stattfand. Zu Zusammenstößen mit ihnen kam es nicht. Allerdings versammelten sich etwa 70 Anhänger der Goldenen Morgendämmerung vor deren immer noch inoffiziellen Büros in Volos.

An der antifaschistischen Demonstration nahmen ca. 600 Menschen teil. Es folgen ein paar Fotos mit Eindrücken von der kämpferischen Demo, die durch das Zentrum von Volos ging:

Athen: “Kommando”angriff mit Molotows auf die Antiriot-Polizeimannschaften in Exarchia

Am Sonnabend, den 29. September um Mitternacht, griffen wir mit Molotowcocktails die MAT-Mannschaften in der Harilaou Trikoupi Straße an. Diese Aktion steht für eine reflexive Resonanz gegen das an den Pranger stellen unserer GenossInnen und Kämpfenden durch die offizielle Veröffentlichung ihrer Fotografien kurz nach ihrer Festnahme an dem Tag der Streikmobilisierungen. Wenn sie denken, dass die gewalttätigen Repressionsmethoden und die Welle der Terrorismuslust uns einschüchtern werden, dann irren sie sich gewaltig.

Widerstand mit allen Mitteln und zu jeder Zeit mit Wut und Bewusstsein
SOLIDARITÄT MIT ALLEN WÜRDIGEN GEISELN DER HERRSCHAFT
NICHTS IST VORBEI. ALLES GEHT WEITER…

GenossInnen in Solidarität

Quelle
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Die Bullen haben Fotos und Einzelheiten von insgesamt 9 der 23 der am 26. September in Athen verhafteten DemonstrantInnen veröffentlicht und drängen andere gesetzestreue BürgerInnen erneut dazu, zu DenunziantInnen zu werden. Nachdem die Verhafteten einem Gerichtsverfahren unterzogen wurden (erwachsene ebenso wie jugendliche, unter ihnen viele ernsthaft verletzte), wurde berichtet, dass sie entlassen wurden – einige unter restriktiven Bedingungen, mehreren drohen weitere Verfahren. (Sobald wir bestätigte Infos haben, werden Aktualisierungen folgen.)

Thessaloniki: Delta Squat geräumt

Am Mittwoch, 12. September, gegen 7:30 Uhr, fuhren vor dem anarchistischen Delta Squat in Thessaloniki mindestens fünf Antiriot-Polizeistaffeln der MAT und zwei Jeeps der EKAM – “Anti-Terror Einheit” auf. Kurze Zeit später, stürmten sie das Gebäude.

Zehn Menschen wurden im Gebäude festgenommen, mehrere Leute, die kamen, um ihre Solidarität zu zeigen, wurden auf der Straße verhaftet. Weitere solidarische Leute, die sich in der Nähe des besetzten Hauses versammelten, wurden von der Polizei umzingelt und eingekesselt.

Die Bullen durchsuchten das mehrstöckige Gebäude (seit 2007 besetzt) und beschlagnahmten zahlreiche persönliche Gegenstände der BesetzerInnen, u. a. Infrastruktur wie Computer und Festplatten, aber auch Bargeld. Außerdem haben die Bullen einen Videozusammenschnitt der Invasion der Sondereinheiten in das besetzte Haus ohne Ton veröffentlicht. Antiriot-Staffeln umstellen das Gebiet, in dem sich das Gebäude befindet, der Vordereingang des Hauses ist versiegelt.

Diejenigen, die kamen, um ihre Solidarität zu zeigen und verhaftet wurden, wurden mittlerweile alle freigelassen.

Die zehn GenossInnen, die im Gebäude festgenommen wurden, werden immer noch in der Polizeihauptwache von Thessaloniki (GADTH) festgehalten. Sie werden entweder im Verlauf der Nacht oder am 13.09. dem Staatsanwalt vorgeführt. Sie werden wegen Ordnungswidrigkeiten angeklagt (soweit uns bekannt ist).

Am 12.09. um 13 Uhr fand in der Polytechnischen Schule von Thessaloniki eine anarchistische Eilversammlung zu der gewalttätigen Räumung des Delta Squat statt. Fast 100 solidarische Menschen beschlossen dort zusammen mit Mitgliedern des BesetzerInnenkollektivs, folgende Aktionen zu veranstalten:
i) Am 12.09. um 18:30 Uhr in Kamara (Zentrum Thessalonikis), Kundgebung mit Lautsprechersystem, um auf weitere Informationen über die verhafteten GenossInnen zu warten.
ii) Für den Fall, dass die verhafteten GenossInnen dann immer noch festgehalten werden, findet um 21 Uhr eine Protestkundgebung vor der Polizeihauptwache von Thessaloniki statt.
iii) Wenn die Verhafteten tatsächlich am 13.09. vor dem Staatsanwalt erscheinen müssen, findet dann eine Solidaritätskundgebung vor dem Gericht von Thessaloniki statt.
iv) Die nächste öffentliche Versammlung, um Solidaritätsaktionen zu organisieren, findet am 13.09. in der Polytechnischen Schule von Thessaloniki um 18 Uhr statt.

Keine repressive Machenschaft der Herrschaft darf unbeantwortet bleiben.
Solidarität ist unsere Waffe!

Delta Squat bleibt! Hände weg von unseren Leben!

Alle Einnahmen aus dem Live-Konzert, organisiert von der Gruppe BausMaus, das am 12.09. um 23 Uhr vor der Biologiefakultät Thessalonikis, stattfand, werden für die Anwaltskosten, die durch die Verteidigung der verfolgten GenossInnen nach der repressiven Operation gegen das Delta Squat entstehen werden, aufgewandt.

Quelle: 1, 2, 3, 4