Tag Archives: Lateinamerika

Lima, Peru: Anarchistisches Kollektiv MareaRebelde schließt sich der weltweiten Kampagne direkter Aktionen vom 2. Februar bis 12. Februar 2013 an

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Aus Lima schließen wir uns der internationalen Solidaritätskampagne an, auch wenn wir daran auf täglicher Basis glauben. Also bereiten wir eine informative Aktion über besetzte Häuser und Freiräume, die sich den Schlägen der Autoritäten in Griechenland und der Welt widersetzen, vor. Wie einige Kolleg@s aus dem Süden es klar machten: “die größte revolutionäre Solidarität ist, den Kampf in jeder unserer Regionen fortzusetzen”.

Für jedes zerstörte Projekt müssen zwei Neue rund um den Globus entstehen. Für jeden im Knast sitzenden Kolleg@ sollten unsere Aktionen sprechen.

Quelle

Santiago, Chile: Zusammenstöße in Erinnerung an Alex Lemún (November 2012)

Am Mittwoch, dem 14. November 2012, in der ehemaligen Pädagogischen Fakultät von Santiago, während ein kultureller Festakt beendet wurde – in Gedenken an den Kämpfer Alex Lemún, der im Alter von 17 genau vor zehn Jahren im Jahr 2002, von den Hunden der Demokratie und des Kapitals, ermordet wurde und zur selben Zeit in der zwei politische Gefangene der Mapuche einen weiteren Hungerstreik begannen (siehe Kommuniqué in Englisch hier) – stürmte eine Gruppe von 35-40 Jugendlichen in den Universitätscampus und zündete brennende Barrikaden an der Ecke Macul und Grecia Allee an, um die Zirkulation gleichgültiger Menschen (aka lebender Ware) aufzuhalten.

Sie machten Platz für direkte Aktion und Konfrontation, warfen Molotowcocktails auf die Bullen, die in der Gegend die Konsumzentren schützten. Kurz darauf, zogen sich die Brandstifter vom Tor zurück, da die Luft erstickend war und stellten sich näher zur Grecia Allee auf.

Sie gingen jedoch wieder mit mehr Molotowcocktails über in den Straßenkampf, dieses Mal durch den Haupteingang des Campus. Die Auseinandersetzungen hielten über anderthalb Stunden an, bis die vermummten Jugendlichen sich nach ihrer letzten Munition zurück zogen.

Es ist wichtig daran zu erinnern, dass im Namen des Kapitals nichts anderes als Mord begangen wird. Daher kann die Ermordung an Alex Lemún nicht nur im Kontext des Kampfes der Mapuche für ihre eigene Autonomie gesehen werden. Die Wahrheit des Konflikts liegt in der Akkumulation des Kapitals, das in eroberten Territorien erzeugt wird. Die Kapitalisten versuchen diese Länder vollkommen auszubeuten. Wir müssen daher diese Idee in Spannung versetzen, um Wege des Kampfes zu vereinigen und sie gegen einen gemeinsamen Feind, jenseits aller eigenen Forderungen, zu entwickeln. Wir können die Weltsicht der kämpfenden Mapuche heranziehen um die antikapitalistischen Kämpfe zu nähren.

Alex Lemún lebt!
Freiheit für alle politischen Gefangenen!
Tod dem Kapital und dem Staat!

[vimeo]http://vimeo.com/53297811[/vimeo]

Quelle

Mexiko Stadt: Solidaritätsinterventionen bei verschiedenen Botschaften am 28. September

Im Zusammenhang mit den Tagen der Mobilisierung (21.-30. September) und der internationalen Solidarität mit GenossInnen, die weltweit gefangen gehalten werden, wurde am Freitag Mittag, dem 28. September, zu einer Anti-Repressions Demonstration in Mexico City aufgerufen.

Die anarchistische Demo stattete den Botschaften verschiedener Staaten, in den GenossInnen eingekerkert sind, einen Besuch ab und richtete sich ebenso gegen das Vertretungsorgan der Guanajuato-Regierung angesichts der Tatsache, dass Braulio Durán in Leon gefangen ist.

Es folgen einige Eindrücke von der Anti-Knast-Intervention:

Präsidium der Guanajuato-Regierungsvertretung:

“Dies ist der Weg, wie ich meine SOLIDARITÄT ausdrücke:

– mit einem festen Schritt, der sich trotz allem nicht umkehren lässt 
– mit einem liebenden Herzen, das vor einem/r GenossIn enthüllt
– mit einer liebevollen Hand und einem/r anderen GenossIn.
Dies ist der Weg, wie ich meine SOLIDARITÄT ausdrücke: in jedem Kampf eine Summe von wertvoller Freiheit zu gewinnen.

Gabriel Pombo Da Silva

Freiheit für die Gefangenen!

$hilenische Botschaft:

Indonesische Botschaft:

Polizeigefolgschaft:

Schweizer Botschaft:

Griechische Botschaft:

Italienische Botschaft:

Quellen und weitere Fotos: ABC Mexico via Liberación Total

Athen: Bekennerschreiben zum Brandanschlag auf Privatfahrzeuge von Bullen

LEBEN IN ZEITEN DER TOTALITÄREN DEMOKRATIE

Im Anschluss an die Sommerkampagne gegen ImmigrantInnen mit zehntausenden Festnahmen und Verhaftungen, die bis heute landesweit weitergeht und sarkastischerweise den Namen “Xenios Zeus” (gastfreundlicher Zeus) trägt, rückt nun wie erwartet, der Feind im Inneren ins Visier der Repression und Wilkür.

Daher wird es nun, nach dem ersten Anlauf mit der Hollywood-artigen Invasion durch Anti-Riot- und Antiterrorpolizeieinheiten (MAT und EKAM) im Delta Squat in Thessaloniki, Zeit für die Streikenden und antifaschistischen DemonstrantInnen. Am 26. September, dem Tag des Generalstreiks (i), trafen die repressiven Schläge die Vorversammlungen der Volksversammlungen in den Gebieten Zografou und Aghios Dimitrios. Kämpfende wurden verprügelt und festgenommen, ihre Fotos medial veröffentlicht. Die tausenden Streikenden mussten während der Demonstrationen, inmitten eines Klimas unerbittlicher Polizeigewalt, gar noch schlimmeres wegstecken.

Am 30. September wurde eine antifaschistische Motorradpatrouille von den Nachfolgern Bourandas (ii), den amoklaufenden Mannschaften der DELTA Polizei, angegriffen, die herbeieilten, um ihre ideologischen Freunde zu verteidigen, nachdem selbige von den Antifas die Behandlung bekamen, die sie verdienen. Die Resultate der Operation führten zu schwer verletzten GenossInnen und 15 Verhaftungen unter ihnen. Am nächsten Tag, während die Verhafteten in der Polizeihauptwache (GADA) weiterhin verprügelt und gefoltert wurden, wurde die Solidaritätskundgebung mit dem berüchtigten Sadismus, der den Prätoren der griechischen Polizei anhängt, in dem – “sterilisierten” und für diese Umstände passenden – Gericht in der Evelpidon Straße ohne Provokation angegriffen . Als Ergebnis gab es mehr Verletzungen und vier zusätzlich Festgenommene.

Die Transformation des Landes in einen lateinamerikanischen Regimetyp erinnert uns an andere Zeiten – an das vergipst werden, falls jemensch das nicht sofort verstanden hat (iii) -, was auch demonstriert wurde durch das Verbot von Umzügen und Versammlungen am 9. Oktober in großen Teilen Attikas, die von dem Polizeipräsidenten angeordnet wurden, sowie durch die Orgie an Präventivfestnahmen, die auf den Straßen, vor den Häusern der Kämpfenden und an den Haltestellen der öffentlichen Verkehrsmittel während und nach den Protesten gegen den Besuch der Kaiserin Merkel in Athen durchgeführt wurden; und diese Entwicklung wird nicht toleriert werden.

Deshalb trugen wir am 8. und 9. Oktober unseren Teil bei und fackelten Privatautos- und Motorräder von Bullen in folgenden Bezirken ab:

– 2 Motorräder in der Eressou Straße in Exarchia
– 1 Fahrzeug in der Leosthenous Straße in Peristeri
– 2 Motorräder in der Lyttis Straße in Egaleo
– 1 Fahrzeug in der Sporadon Straße in Kypseli

An dieser Stelle, möchten wir die Polizei darauf aufmerksam machen, dass diese Aktion nur der Anfang war; und sie ungeachtet ihrer “Heldentaten” zum Ziel werden. Wir werden sie auf jede Art und mit allen Mitteln, die wir zum jeweiligen Zeitpunkt als notwendig erachten, angreifen.

Alles geht weiter…

Quelle

i Der nächste Generalstreik wurde für den 18. Oktober 2012 angekündigt.
ii Nikos Bourandas war der Anführer der Kraftfahrzeugabteilung der griechischen Polizei während der Besatzung Griechenlands durch die Achsenmächte – ein berüchtigter Nazikollaborateur in Athen-Piräus.
iii Während der Militärdiktatur (1967-74), beschrieben die Obristen das Land als einen “eingegipsten Patienten”, um ihn von den Krankheiten Kommunismus und Anarchismus zu heilen.

Porto Alegre, Brasilien: Solitransparent für Henry und Krude, inhaftierte Genossen aus Bolivien

Am Freitag, dem 28. September, haben wir ein Transparent als einen symbolischen Akt der Propaganda und Solidarität mit unseren Brüdern und Schwestern, die nun Kriegsgefangene sind, am Eingang des Túnel da Conceição im Zentrum von Porto Alegre aufgehangen. Das Transpi widmeten wir den beiden inhaftierten Genossen in Bolivien. Es schreibt: ‘Mit allen Formen des Kampfes gegen die Macht! Freiheit für Henry und Krudo, Gefangene in Bolivien.’

Mit diesem simplen Propagandaakt antworten wir auf den Aufruf für Tag der Agitation für Gefangene im Kampf!

Gegen alle Mauern! Gegen alle Knäste! Lang lebe die Anarchie!

Buenos Aires: Solidaritätsaktionen im Rahmen des Contra Info Aufrufs

Gegen die Gesellschaft der Knäste – Freiheit für die politischen Gefangenen
Es lebe die Informal Anarchist Federation (FAI) – International Revolutionary Front (IRF)
Nieder mit den Mauern der Knäste. Tod dem Staat (A)
Lasst die Gefangenen frei! (A)
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Wir müssen alle sterben, aber der Feind zuerst – Gegen staatliche Unterdrückung: Selbstverteidigung

Unsere Herzen schlagen für Liebe und Rebllion. Sie schlagen, wenn wir uns lebendig fühlen, wenn wir praktisch aus unseren Leben heraus agieren, weder auf etwas wartend noch etwas erwartend. Warten ist für Feiglinge. Der Wunsch, unsere Leben zurückzunehmen, bewegt uns zu Aktionen.

Von Buenos Aires, im argentinischen Staat, schließen wir uns den Propagandaaktionen gegen Repression von Contra Info an, indem wir die folgenden Aktionen ausführten:

  • 1. August: Gegen 22:30 Uhr (MEZ – 3 Stunden) explodierte einige Meter entfernt von der Bullenstation Pilar eine Bombe
  • 8. August: Ein Transparent wurde an einiger Kreuzung mit der folgenden Aufschrift aufgehangen: “Solange es Elend gibt, wird es Rebellion geben. Nur der Kampf wird uns befreien.
  • 9. August: Ein Transparent wurde in der Nähe der Militärschule ‘General Lemos’ aufgehangen, die sich auf dem ekelerregenden Campo de Mayo (eine Militärbasis) befindet. Es ist zu lesen: “Gegen die Knastgesellschaft. Freiheit für alle Gefangenen.” Als wir den Ort verließen, verteilten wir weiterhin Flyer. Am späten Abend verklebten wir Sticker und hinterließen Kratzer in einer bürgerlichen Nachbarschaft.

Wir agierten unter den Augen der Tyrannen, die – nicht schlafend – an ihren Fenstern hangen und diese “verdächtigen” Aktivitäten beobachteten, welche sie eifrig meldeten. Sie mögen es so sehr, die Autorität zu spielen! Sie lieben es, die guten BürgerInnen zu sein, wie es ihnen morgens im Fernseher eingetrichtert wird, bevor sie rausgehen, um zu sehen, wie ihre Leben an ihren Arbeitsplätzen gestohlen wird

Wir griffen an, während wir an unsere Brüder und Schwestern denken. Jene, die hinter den Knastgittern unter dem wachsamen Auge des Feindes sind, sich aber sicher nicht geschlagen geben. Jene, die im Untergrund sind und den Augen der Autorität entwischen. Jene, die – gerade jetzt – dabei sind ihren nächsten Schlag auszuführen. Unsere Grüße gelten ihnen allen und ein besonderer geht an jene, die von der Informal Anarchist Federation und International Revolutionary Front inhaftiert sind.

Mit Mauricio Morales und allen im Kampf Gestorbenen in unseren Köpfen.

Gegen den Staat und seine Verteidiger!

Lang lebe die Anarchie!

auf Spanisch

Santiago, Chile: Propaganda-Aufkleber zu den internationalen Propagandatagen gegen Repression (1.-10. August)

Wir senden euch zwei Propaganda-Aufkleber, die wir selbst entworfen haben und in der Aktionswoche der GenossInnen von Contra Info in den Straßen verklebten.

Einer der beiden verteidigt die befreiende anti-autoritäre Gewalte und der andere ist eine Geste und ein Aufruf zur Solidarität mit dem Genossen Luciano Pitronello, der nun (Stand: 10. August) unter Hausarrest steht und von den Mainstreammedien verleugnet wird. Er wartet auf sein Urteil, das bei bis zu 10 Jahren Knast liegen könnte [15. August: Tortuga ist zu 6 Jahren Bewährung verurteilt worden – die Berufung steht noch aus].

Wir entschieden uns, diese Propagandaaktion durchzuführen, um mit unseren Ideen im Zusammenhang mit dem internationalem Kampf und der GenossInnenschaft verschiedene Formen von anti-autoritären Aktionen zu verteidigen (ohne die eine Tat über die andere stellen zu wollen). Aus diesem Anlass schrieben wir, nachdem wir unter GenossInnen diskutierten, wie wir Propaganda verstehen, zwei Flugblätter.

Unsere Propaganda richtete sich einerseits an GenossInnen, als Grüße an inhaftierte Brüder und Schwestern und als ein Aufruf zu Solidaritätsaktionen. Andererseits bricht eine Ansammlung von Ideen in die Gesellschaft heraus als ein Versuch, die unterwürfigen Positionen der BürgerInnen anzuprangern und jenen Stärke zu verleihen, die den Kampf der Rebellion begonnen haben. Das ist, was wir Anti-Autoritäre der Praxis unter Propaganda verstehen und als ein notwendiges Werkzeug des Kampfes betrachten – nicht um eine Schafherde zu dirigieren oder massenhaft Militante zusammenzufassen, sondern wegen der Bedeutung und der Einfachheit, unsere Positionen herauszuschreien und zu verbreiten; Vorschläge für die Überwindung der gesellschaftlichen Befehlsautorität zu unterbreiten und andere unbeherrschbare Herzen mit dem Feuer der Freiheit anzustecken.

Wir verstehen anti-autoritärer Propaganda als Teil der täglichen Offensive und als ein Werkzeug eines stetigen Kampfes in jeder Lebenslage. Das schließt folgende Handlungen ein: anarchistische Flugblätter drucken, die Bezahlung des Tickets im öffentlichen Nahverkehr verweigern, revolutionäre Gewalt gegen Unterdrückende verwenden, Supermärkte enteignen, anti-autoriäre Beziehungen auf der Grundlage von Bezugsgruppen, freien Willensassoziationen und gegenseitiger Unterstützung zu schaffen, usw…

Aus den genannten Gründen haben wir daher auf den 10-tägigen Aufruf zur Agitation geantwortet. Aber wir wollen auch klarmachen, dass der Kampf gegen Repression nur ein Teil des Kampfes gegen alle Formen der Herrschaft ist und dass die anarchisische Internationale von koodinierten Solidaritätsaktionen nicht nur aus Anlass von bestimmten Daten oder Kampagnen besteht.

Lasst unsere Botschaften in die Zellen eindringen, um die Isolation unserer inhaftierten GenossInnen zu zerstören.

Kämpferische Grüße an all jene, die gefangen sind und von den Mächtigen verfolgt werden.

Niemand ist allein und sicherlich nicht vergessen.

BESONDERE GRÜSSE AN UNSEREN BRUDER LUCIANO PITRONELLO: GENOSSE, WIR WOLLEN DIR SAGEN, DASS DU NICHT ALLEIN BIST UND DASS DEINE TAPFERKEIT AUCH IN ANDEREN STECKT, DIE NICHT RESIGNIEREND ODER IN KOLLABORIERENDER STILLE WEGSEHEN UND IN PERMANENTER SPANNUNG DURCH DAS LEBEN GEHEN. WIR HABEN IDEEN, WUT, UNTERSCHIEDLICHE ERFAHRUNGEN, SCHMERZEN UND FREUDEN…

DAHER SIND PROPAGANDA- UND DIREKTE AKTIONEN TEIL UNSERER PRAXIS UND UNSERER FREIHEIT UND WERKZEUG IM TÄGLICHEN KAMPF, DEN WIR STOLZ KÄMPFEN…

La Paz, Bolivien: Kommuniqué von Henry Zegarrundo, der in U-Haft im Knast San Pedro sitzt

Terror äußert sich vornehmlich durch Verfolgung, Repression und Inhaftierung für jene von uns, die die Ideologie der Angst durchbrechen. Eine Ideologie, die durch die ‘Kommunikations’-Medien bekräftigt und durch jene, die sie sklavenhaft akzeptieren – ob sie sie mit ihnen übereinstimmen oder nicht – zementiert wird.

Macht strebt nach dem SOZIALEN TOD durch Einkerkerung, trachtet nach der Verminderung des Individuums durch die MORAL DER VERNICHTUNG. Aber bis hierhin habe ich nicht eines dieser beiden durch den Staat entwickelten Phänomene durchgemacht; das einzige, was sie bisher geschafft haben, ist es, dass ich mich freier als je zuvor fühle, obwohl ich hinter dicken Wänden eingesperrt bin.

Die meiste Zeit denken wir, dass die Macht unser einziger Feind ist. Aber wir haben andere Feinde, die als AnarchistInnen getarnt sind. Solche Feinde sind jene, die Vorwürfe erfinden oder falsche Beschuldigungen auf der Grundlage von Mutmaßungen gegen jene von uns aussprechen, die eingesperrt sind. Dann veröffentlichen diese unmoralischen Gestalten Unterstützungsbotschaften und leugnen gleichzeitig, Erklärungen gegen mich ausgegeben zu haben. Solange sie weiterhin jedeN zufriedenstellen möchten, werden sie mit ihren Lügen weitermachen und sich Geschichten ausdenken, um ihre dreckigen Ärsche zu retten, die so dreckig wie ihre eigenen Existenzen sind.

Nina und ich wurden durch Renatto Vincenti (der unter den Gefangenen des 29. Mai und Mitglied der OARS (Anarchistische Organisation für die Soziale Revolution) ist) beschuldigt. Jener, der sich verpflichtete, mit den ErmittlerInnen weiterhin zu ‘kollaborieren’, wobei das schlimmste ist, dass die Funktionäre des Staates ihm blind vertrauen. Schließlich hat jedeR verzweifelt Erklärungen gewählt, die auf Annahmen beruhen; sie wurden besiegt, ohne dass sie je bekämpft wurden. Ich hoffe, dass Vico nicht in das Spiel der Angst eingetreten ist.

Ich möchte eine Sache klarstellen: Politische habe ich mich immer von hierarchischen, patriarchalen, speziesistisch und aktivistischen Organisationen (typisch für politischen Parteien) distanziert. Ich vertraue nicht auf Dogmen, Märtyrer und Helden, daher bin ich weder Teil von OARS noch von RED VERDE (Grünes Netzwerk), wie jene Mächtigen es – auf der Grundlage von dem, was Renatto in seiner Stellungnahme geäußert hat – gern  glauben möchten; zumal Mitglieder der OARS auch in der RED VERDE involviert sind. Was für ein Widerspruch oder?

Ich kenne die FAI-FRI nur durch ihre Kommuniqués, die sie veröffentlichten. Gewiss wird jedoch die Schreibweise mit ‘x’ (die paritätische Schreibweise im Spanischen) als ein Beweis gegen mich verwendet werden, sobald die ErmittlerInnen dieses Kommuniqué lesen werden.

Anarchie bedeutet nicht, in unserer theoretischen Abgeschlossheit zu bleiben. Es geht darum, Freiheit in die Praxis unseres Alltags zu verwandeln. Wir müssen uns von den VerräterInnen und heimtückischen Gestalten abspalten, weil dies ansonsten bedeuten würde, den anarchistischen Kampf zu verraten und niederzuknienen, zu lügen, andere zu beschuldigen, Angst auszulösen. In der Theorie bedeutet Verrat, jemanden zu betrügen, der/die etwas mit dir selbst zu tun hatte; aber – in diesem speziellen Fall – bedeutet Verrat durch Lügen dasselbe – oder vielleicht sogar schlimmeres – wie sich selbst zu betrügen, obgleich ein Diskurs aufrecht erhalten wird, der jedoch über Worte nicht hinausgeht.

Was mich glücklich macht, ist, dass mensch dort draußen Solidarität, Freiheit und Kampfgeist riechen kann, der trotz aller Inhaftierungen weitergehen muss. Es ist jetzt noch wichtiger als je zuvor, weiter zu kämpfen, zu debattierren, Nachrichten zu verbreiten, zu diskutieren und Texte zu veröffentlichen. Es ist ziemlich unangenehm zu wissen, dass sich einige distanziert haben, obwohl sie weiterhin radikale Diskurse nutzen. Aber das betrübt mich überhaupt nicht, da es allemal besser ist, wenige zu sein als eine Herde, die einfach nur den Entscheidungen von anderen folgt.

Das ist erstmal alles; Ich drücke meine Solidarität mit allen Geiseln des Staates aus und sende ihnen jede Menge Stärke, Grüße, Küsse und Umarmungen.

Das Echo der solidarischen Menschen in Peru, Ecuador und sonstwo auf der Welt hat diesen Ort erreicht.

Stärke der TIPNIS (Verteidigungskämpfe des ‘Isiboro Sécure Nationalparks und der indigenen Gebiete’)! Obwohl ich mit der Umsetzung des neunten (‘national indigenen’) Marschs nicht übereinstimme, verfolge ich täglich alles, was passiert von hier drin und hoffe, dass weise Entscheidungen getroffen werden, weil wir wissen, dass der Staat betrügen und Zwiespalt sähen wird, um seine kapitalistischen Gesetze einzuführen. Die beste Strategie, die ich sehe, ist es, genau am selben Ort des Konflikts, im Isiboro Secure selbst, zu kämpfen.

Ich danke meiner Familie und meinen FreundInnen, altbekannt und unbekannt für andere, die mir einen Besuch abstatteten. Ich wiederhole meine Grüße an all jene, die sich entschieden haben, alltägliche KämpferInnen zu sein, die in der Lage sind, Angst und Terror zu begegnen.

Henry Zegarrundo
Anti-autoritärer Anarchist

Quelle: ABC Mexico
Einige Hintergrundinformationen zum Fall: i, ii

Montevideo, Uruguay: Anarchistische GenossInnnen wegen Zusammenstößen mit StreikbrecherInnen am 1. Mai verhaftet

Sie fassen einen von uns an, sie fassen uns alle an! Solidarität mit den Kämpfenden!
Freiheit für die GenossInnen, die verfolgt werden, weil sie kämpfen

Am Mittwoch, den 9. Mai, nahm die Polizei zwei GenossInnen fest, den einen von ihnen an seinem Arbeitsplatz, den zweiten in seinem Haus. Sie wurden beide in die Abteilung für Spezialeinsätze überführt und am Dienstagmorgen, 10. Mai, ins Gericht zur Aussage gebracht.

Während David unter der Anklage, einen streikbrechenden Taxifahrer, der am 1. Mai arbeitete, angegriffen zu haben, wieder in U-Haft genommen wurde, wurde der zweite entlassen.

Das Urteil könnte sich von 3 Monate auf drei Jahre Gefängnis verlängern. Der Richter wird seine Entscheidung in den nächsten 10 Tagen fällen. Genosse David ist wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung von Fahrzeugen angeklagt.

Was der Staat verurteilt ist nicht nur der hier erwähnte Vorfall, sondern der Angriff auf die Stützen seiner Bosse, weil es seiner Welt der Ausbeutung nicht sehr dienlich ist; was verurteilt wird, ist der Bruch mit den Lebensbedingungen, die uns durch Staat und Kapital aufgezwungen werden.

Gleichzeitig versuchen sie, Angst in all jenen zu generieren, die ihre Häupter nicht verneigen oder wegschauen werden. All jene, die nicht aufgeben und all jene, die diese Art zu leben nicht akzeptieren. Das ist der Grund, weshalb wir einen Solidaritätsaufruf an alle richten, um klar zu machen, dass niemand alleine gelassen werden wird.

Freitag, 11. Mai: Solikundgebung auf dem Libertad Platz, 16 Uhr, für die Freilassung des anarchistischen Genossen David.

Quelle: periódico anarquía

Ein Streikbrecher, ein Feind.

Fotos von weiteren Soligraffiti

Santiago, $hile: Aufruf zur Büchersammlung für eine anarchistische Bibliothek

Um Räume zu schaffen, die antagonistisch zur Herrschaft sind!

GenossInnen,

mit dem Ziel, den anarchistischen Samen zu verbreiten, wird in dem besetzten Raum ‘La Kólera’ (der sich auf der Presidente Errázuriz #2845, an der Ecke Libertad Str., in der Innenstadt von Santiago befindet) die Einrichtung einer anarchistischen Bibliothek in Angriff genommen. Diese Bibliothek wird als eine mit einem exklusiven politischen Charakter und als ein Treffpunkt für GenossInnen errichtet, deshalb bitten wir um Solidarität, um diesen kleinen aber unzähmbaren Raum aufzubauen.

Wir bitten um Spenden anarchistischer Bücher, die ansonsten bei euch zuhause verstauben oder Propagandamaterial, von dem wir denken, dass es notwendig ist, es mit all jenen zu teilen, die etwas mehr lernen wollen. Für alle, die gerne etwas spenden möchten: Kontaktiert bitte die Redaktionsgruppe Afila Tus Ideas oder Entropía Ediciones, da das besetzte Haus nicht zu regulären Öffnungszeiten betrieben wird.

Solidarität mit den besetzten Räumen!
Um libertäre und antagonistische Alternativen gegen die Dominierung darzustellen!

PS: Die Eröffnung der Bibliothek ist für Mitte oder Ende April geplant. Die Aktivitäten für ihren Aufbau werden in Kürze beginnen.

Quelle

$hile: Text zu den vier, nach dem Erdbeben in 2010, ermordeten Insassen aus chilenischen Gefängnissen

Wie ihr vielleicht schon wisst, wurden im Zuge des Erdbebens in den frühen Morgenstunden des 27. Februars 2010, die Mauern des Vernichtungszentrums auch chilenische Gefängnisse genannt, durch einen gewaltigen Schlag der wilden Natur, niedergerissen. In diesem Kontext und als natürliche Reaktion auf den glücklichen Umstand des Gefängniskollapses, flüchteten 269 Insassen. Aber inmitten dieses Chaos wurden vier Gefangene von den Repressionskräften (Ermittlungspolizei Chiles (PDI); Karabiniere und Gefängniswärter der Gendarmerie), die sofort herbeieilten, um den Gefängnisausbruch niederzuschlagen, ermordet.

Ermordet wurden:
– Rodolfo Angel Leal Medina (31 Jahre), angeklagt wegen einfachen Diebstahls
– Luis Guillermo López Velenzuela (22 Jahre), angeklagt wegen Raubes
– Jonathan Andrés Aguirre Aguirre (23-years-old), beschuldigt des Wohnungseinbruchs
– Horacio Ernesto Núñez Zambrado (41 Jahre), beschuldigt des Wohnungseinbruchs

Chilenisches Gefängnis nach der Flucht

Die ersten drei wurden von der Gendarmerie, dem PDI oder den Karabiniere, erschossen, während Horacio als Resultat des Feuers, das im Zuge der Gefängnisrebellion während des Ausbruchs gelegt wurde, bei lebendigem Leibe verbrannte. Er war offensichtlich ein weiterer ermordeter Gefangener, da die Wärter, assistiert vom Rest der Bullen, sich darum bemühten, die Insassen inmitten des Feuers einzusperren.

‘Er nahm Drogen und hing mit anderen Kids, die in solche Dummheiten…wie Stehlen… verwickelt waren, herum… Diese zwei Jahre waren für mich sehr schlimm; ich nehme Medikamente wegen einer Depression, manchmal kann ich arbeiten, aber die Depression kommt immer wieder und ich bleibe betäubt… and das einzige, was ich mache ist schlafen, schlafen…’
– Auszug von Aussagen, die Jonathans Mutter während eines Interviews mit dem lokalen Journal La Discusión machte

Auf der Suche nach Wegen, um meine Solidarität mit den Familien auszudrücken und weder Jonathan noch die anderen von der Polizei und der Gefängnisgesellschaft Ermordeten in der Vergessenheit versinken zu lassen, möchte ich meine Position also Anti-Gefängnis-Person klar zum Ausdruck bringen. Diese Position basiert auf Gründen, die ein ganzes Buch bräuchten, um sie darzulegen; aber ich bevorzuge es stattdessen, diesen Text als eine Erinnerung daran zu verfassen, wer unsere Feinde und Mörder sind, diejenigen, die oft von den so genannten “BürgerInnen” (eine Bezeichnung, der ich mich auch verweigere) verteidigt werden. Es ist auch einer Erwähnung wert, dass jetzt leider (für mich) nur noch 13 auf der Flucht sind, von dem Ausbruch nach dem Gefängiskollaps.

KeinEr, der/die vom Staat ermordet wurde, wird je vergessen werden.
Meuterei und Flucht!

Von einem/einer anonymen VerfasserInQuelle

Ein Gefängnis genannt Honduras

von Organización Fraternal Negra Hondureña, OFRANEH

Dienstagnacht, 14. Februar, verbrannte das Zentrum der JVA in Comayagua, mit dem bedauerlichen Resultat von mehr als 355 verkohlten Gefangenen. Das ist das dritte Mal in 10 Jahren, dass entsetzliche Feuer hunderten Gefangenen das Leben kosten; viele unter ihnen wurden nicht einmal für irgendetwas verurteilt oder wurden nur vor die Behörden gezerrt, weil sie Tätowierungen hatten.

Die Feuer während der Amtszeit des Nationalisten Ricardo Maduro im Gefängnis von Ceiba und San Pedro Sula, dienten nicht als Lehrstück zur abnormen Verwaltung der Justiz und der Gefängnisse in Honduras. Einmal mehr wiederholt sich die Geschichte aber jetzt wie es scheint sogar noch grimmiger, mit durchgesickerten Erklärungen von angeblichen Flüchtenden, die von einer geplanten Flucht in Komplizenschaft mit der Gefängnisleitung und Hinweisen von NachbarInnen der Gefängnisfarm handelt, die einen stechenden, aus der Gasleitung des Gefängnisses kommenden Geruch wahrnahmen. Die Gewalt, in der sich das Land wieder findet ist nicht unbegründet. Die reduzierte Machtelite macht sich mitschuldig an der Absonderung Honduras, ganz klar mit der üblichen Unterstützung von Ländern, deren Interessen sich um die Plünderung der so genannten natürlichen und menschlichen Ressourcen drehen.

Der Putsch 2009 diente als Katalysator für die Demütigungen, die die Bevölkerung Honduras erlitten hat. Leider legitimierten die Wahlen, die vom US-Imperium und einigen EU-Ländern aufgezwungen wurden die Putschisten und das Nachfolgeregime, das dem Prozess des Fenstersturzes der Demokratie dient.

Der existierende Fäulnisprozess in den staatlichen Sicherheitsorganen, die Plünderung der Arsenale, der Waffenschmuggel aus der USA, die Militarisierung der Drogenkartelle, die unkontrollierbaren Banden (Maras, Kinder des Neoliberalismus) sind Teile dieses Gewaltcocktails, der die Menschen in Honduras vernichtet.

Wenn sich die Gerüchte über die Beteiligung der Strafvollzugsbehörden bei der Entstehung des Feuers bestätigen (neben dem verabscheuungswürdigen schuldhaftem Verhalten, der Feuerwehr den Zugang zum Gelände zu verweigern und die Gefängniszellen verschlossen zu halten), werden sich die Ereignisse von Comayagua als geplantes Massaker erweisen und somit das bereits verschiedene Rechtssystem der derzeitigen Bananenrepublik steinigen.

Das gesamte Land ist von diesem Massaker komplett überwältigt. In der Zwischenzeit behält die jetzige Verwaltung ihr permanentes Lächeln und im Orwellschen Erzählstil seines Ministeriums für Wahrheit, versuchen sie das Honduras zu verbergen, die Tiefen, in die wir versunken sind, in ein Feld der Menschenrechtsverletzungen und Wirtschaftskrise, die das Land in Mitleidenschaft zieht. In diesem Land sind wir alle Gefangene einer kleinen Gruppe Wahnsinniger, einige unter ihnen auf Repression spezialisiert andere auf Abschreckung. Das politische Labor, das zum so genannten Todesdreieck (Guatemala, El Salvador und Honduras) geworden ist, half dem US-Imperium eine Kriegszone zu erschaffen, in der Unsicherheit zur Mediendesinformation genutzt wird, um den Menschen die Notwendigkeit einer strengen Regierung, die die Gewalt auslöscht, einzuimpfen.

Ein Beispiel ist der gewählte Präsident von Guatemala Otto Pérez, auch bekannt als der Schlächter der Ixil Menschen. Der Verlust des historischen Gedächtnisses der Menschen ist ein ernstzunehmender Indikator für die Unfähigkeit unsere Probleme zu lösen und wie einige Fraktionen sich einschalten und um eine Intervention aus dem Ausland nachsuchen.

Die laufende Gewalt ist nicht grundlos sondern eher ein gut vorbereitetes Skript, das über lange Distanzen geleitet wird, mit dem makabren Ziel Honduras in Brand zu stecken und die Herrschaft zu verlängern.

La Caiba, Atlántida, 20. Februar 2012

Quelle: 1 , 2