Internationaler Aufruf zu Sabotage und direkten Aktionen gegen die Weltmeisterschaft in Brasilien

Am 12. Juni 2014 beginnt die Fußballweltmeisterschaft in Brasilien, ein Sportevent, das Geschäftsleute, PolitikerInnen, JournalistInnen und SympathisantInnen kaum erwarten können, manche aus Gier, andere aufgrund eines nationalistischen Deliriums, eine Weltmeisterschaft, die das größte Budget der Geschichte aufweist (über 600.000 Millionen Dollar, und das ist noch nicht alles…).

Doch hinter der farbenfrohen Atmosphäre, den Tänzen, dem Karneval und der Heiterkeit sieht die Realität anders aus:

In Carioca (Rio de Janeiro) vollziehen die repressiven Kräfte, die unter dem Kommando des bösartigen Dilma Rousseff stehen und von US-Antiterrorbrigaden trainiert werden, nämlich die Armee, die Polizei oder die ironisch bezeichnete „Polizei Pazifizierungs-Einheiten“ (UPP), die von den Milizionären Alexandre Braga und Ezequiel Oliveira de Mendonça angeführt wird, eine Politik der Vernichtung gegen marginalisierte Bevölkerungsgruppen. Ihre Angriffe konzentrieren sich auf die Favelas und die ärmsten Gebiete dieser Region. Diese Vernichtung nimmt seit dem Einsatz der Militärpolizei, der vom Polizeichef Tarcísio Andreas Jansen und Oberst Marcelo Rocha inszeniert wurde, alles andere als ab sondern spitzt sich mit dem Herannahen der Eröffnungszeremonie zu.

Allein in Städten wie São Paulo wurden fast 70.000 Familien während der Bauarbeiten zur Vorbereitung der WM vertrieben, während in Rio de Janeiro circa 40.000 Familien das gleiche Schicksal erlebten.

Der brasilianische Staat, der mit seinem Fortschritt und seinem Ruf als perfekter Gehilfe prahlt, hat einigen der Geräumten (von denen natürlich niemand aus den bürgerlichen Bezirken kam, denn diese waren nicht im Geringsten betroffen) einen Geldbetrag angeboten, der nicht im mindesten ausreicht, um die Kosten der Wiederherstellung ihrer ursprünglichen Wohnungen abzudecken. Damit spucken sie auf die Würde der BewohnerInnen und denken, mit Geld das ganze Blutvergießen kaschieren zu können.

Und wo wir schon von Blutvergießen sprechen, es gab Hunderte von Verletzten und Dutzende von Toten in den letzten Monaten in Brasilien.

Wir können nicht die abscheulichen Aktivitäten des Staates verschweigen, der Kinder, die auf der Straße überleben auf feigste Weise ermordet, um geschätzte 600.000 Touristen im Land zu empfangen und diesen stattdessen die Aberhunderte von Körpern der Frauen und Mädchen anzubieten, die der Prostitution unterworfen sind.

Diese Postkartenansichten sind, für viele vielleicht unbekannt, die Währung in Süd-Amerika; daher ist unsere Wut aus aufrichtigstem Hass, aus dürftig gedeckten Grundbedürfnissen, den täglichen Unterwerfungen und den ständigen Demütigungen geboren, daher kommt unsere Wut nicht aus Langeweile oder revolutionärer Pose, sondern ist notwendig und dringend und natürlich schön gewalttätig…

Als AnarchistInnen können wir gegenüber so viel Elend, so viel Schmerz, so viel Folter und so viel Tod nicht gleichgültig bleiben.

Diejenigen, die für diese Gräueltaten verantwortlich sind, verstecken sich nicht; sie sind die Sponsoren, die multinationalen Konzerne, die Gesellschaft selbst, die dieses Turnier mit ihrer Passivität und Diensteifrigkeit tolerieren und unterstützen.

Von Ersteren können wir Büros und Vertretungen in allen möglichen Teilen des Globus finden; als nächstes müssen wir nichts weiter tun als sie ins Visier zu nehmen und zu schießen.

Von Letzteren erwarten oder erbitten wir nichts, also rufen wir uns selbst zum Handeln auf, die anarchistischen Kämpfer in verschiedenen Regionen, die für diese dreckige Ordnung nicht anfällig sind, und die Subversiven, die verstehen, dass der einzige Weg die direkte und reale Konfrontation ist.

Für Konsequenz und Kohärenz in Rebellion und Aktion.

Aus diesem Grund ist dieses Schreiben nicht als bloße Zurückweisung gedacht, sondern als klare Aufforderung zur Verschwörung, Sabotage und Angriff gegen alle Instrumente des Herrschaftssystems, das darauf abzielt, uns zu domestizieren, und in diesem Fall besonders, gegen diese beschissene Weltmeisterschaft.

Wir unsererseits, quasi als Anstoß, machten einen anonymen Anruf zum Flug JJ8011 der TAM Fluggesellschaft von Buenos Aires nach São Paulo und warnten vor einem Sprengsatz mit dem Ziel, den normalen Strom von Touristen in das vom brasilianischen Staat kontrollierte Gebiet zu stören. Entweder merken sie nicht, was da drüben passiert oder sind wegen ihrer Apathie Komplizen.

WENN NICHT DU, WER DANN? WENN NICHT JETZT, WANN DANN?

Aktive Solidarität mit den aufständischen GenossInnen in Brasilien!

Rache für die vom Staat Verletzten, Eingesperrten und Ermordeten!

Es wird keine Weltmeisterschaft geben!

Iinternationale Solidaritätszelle
Gewinnen oder sterben für die Anarchie.

auf Spanisch, Portugiesisch, Englisch, Griechisch

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