Vom 1.-3. Oktober fanden in Bonn vielfältige Aktionen gegen die Einheitsfeierlichkeiten Deutschlands statt. Im Buchladen “Le Sabot“ gab es Samstag und Sonntag Vorträge zu verschiedenen Themen sowie eine Ausstellung mit dem Namen „Anarchie statt Deutschland“. Samstag gab es eine Kundgebung, an der sich 120 Menschen beteiligten, Sonntag eine antinationale Demonstration unter dem Motto „The only PIIG‘S the System“ an der sich 300 Menschen beteiligten und die vom kommunistischen Bündnis „Ums Ganze“ organisiert wurde. Montags gab es eine Demonstration unter dem Motto „Friede Freude Eierkuchen? Gegen Einheitsfeier und NRW Tag“ zu der bundesweit mobilisiert wurde und die von verschiedensten Organisationen veranstaltet wurde.
Friede Freude Eierkuchen? Demo Verlauf
Zuerst 200, später 600 Menschen nahmen an der Demonstration teil, die mit über einer Stunde Verspätung begann. Direkt am Startpunkt gab es zwei Redebeiträge, die wohl nur die Demonstranten und die Bullen verfolgen konnten, weil sonst kein Mensch in Hörweite war. Zuerst gab es einen sehr guten Beitrag der ASJ Bonn (anarchosyndikalistische Jugend), gefolgt von einem mehr als ätzenden Beitrag des antideutschen Bündnisses „Imagine there’s no Deutschland“.
Die Bullen filmten (wie immer) die Demo von Anfang bis Ende aus jeder Perspektive ab und waren mit einem wie gewohnt gigantischem Aufgebot am Start, liefen Spalier und auch der eine oder andere Staatsschutzwagen fuhr mehr oder weniger unauffällig mit aufgesetztem Blaulicht durch die Gegend. Auch sonst provozierten die Bullen. Bereits bei der Anreise gab es vollkommen überzogene Vorkontrollen und sogar 2 Festnahmen. Auf der Demo selbst durchsuchte und kontrollierte die Polizei oft willkürlich Leute, doch es gelang ihe nicht eine Auseinandersetzung zu provozieren, welche wohl auch aufgrund der Übermacht der Bullen aussichtslos gewesen wäre. Nach der Demonstration wurden 2 weitere Person festgenommen, denen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte vorgeworfen wird.
Die Demoroute war relativ lang und ging viel durch Gegenden an denen relativ wenig Menschen anzutreffen waren. Erst bei der Abschlusskundgebung kam Mensch in die Nähe des Deutschlandfestes und so auch in die unmittelbare Nähe der Innenstadt. Dort gab es dann noch einen Redebeitrag, welcher sich offen antinational und gegen die antideutsche Linke richtete (deren Block war lustigerweise direkt vor dem Lauti aber nur ein Antideutscher fühlte sich angesprochen und wedelte wild mit seiner Israel-Fahne.)
Leider kam dieser Beitrag aus der kommunistischen Ecke des „Ums Ganze“-Bündnis . Sie schafften es dieses Mal über kurze Strecken ihres Beitrages sich nicht in pseudo-interlektuellen, für den normal Menschen kaum verständliches Gelaber zu verstricken und brachten zur Abwechslung auch einige gute Inhalte rüber.
Auf der Demonstration gab es drei Blöcke, welche unterschiedlicher nicht hätten sein können. Den vordersten Blog teilten sich AnarchistInnen und KommunistInnen. Der Block hinter dem Lauti, füllte das „Imagine there´s no Deutschland“ Bündnis mit vielen Roten und Israel-Fahnen aus. Und zum Schluss gab es noch einen Tanz Block, welcher vornehmlich von zumeist recht jungen AnarchistInnen besucht war. Auch wenn sich Deutschland bekanntlich nicht weg tanzen lässt, war die Auswahl der Musik doch recht gelungen.
Am Ende scheiterten dann noch viele der DemonstrantInnen beim Versuch das offizielle Deutschlandfest zu besuchen, um den Protest genau dorthin zu tragen, wo er hingehört. Hierzu hätte es dann aber einer besseren Vorbereitung bedurft.
Fazit zur Demo Continue reading Bericht: 1.-3. Oktober Einheitsfeierlichkeiten in Bonn