Am Montag morgen wollte das SEM (Staatssekretariat für Migration) eine tschetschenische Frau und ihren Sohn (11) ausschaffen. Die Frau wurde in Embrach in eine psychiatrische Klinik eingewiesen und befindet sich immer noch dort. Ihr 11-jähriger Sohn wurde von seiner Mutter getrennt und mit Suizidgedanken in die Psychiatrische Klinik in Meilen gesteckt. Die Frau befindet sich in einem sehr schlechten psychischen wie physischen Zustand, was mit ihrer Situtation zu tun hat. Ihre drei volljährigen Kinder wurden von der Menschenabfertigungsmaschinerie „Schweizer Staat“ schon nach Russland ausgeschafft, wo sie nun untertauchen mussten. Dies zeigt einmal mehr die Mentalität des Asylregimes – aus den Augen aus dem Sinn.
Die Frau und ihr Sohn sind vom gleichen Szenario bedroht und hier in einer, vom Staat produzierten, handlungsunfähigen Situation gefangen. Menschen die hierhin flüchten, werden eingesperrt, verwaltet und herumgeschoben, also abgefertigt und zermürbt. Psychisch ans Ende gebracht, kommt dann das SEM, um die Mutter auszuschaffen. Auch die zuständige Psychiatrieärzt*in verhinderte die Ausschaffung nicht, obwohl es offensichtlich war, dass die Frau in desaströsem psychischem Zustand ist.
Das Urteil nicht akzeptieren und gemeinsam die Ausschaffung verhindern! Dies war ein Teil der Motivation all der Menschen, welche sich am Montag morgen gegen die Ausschaffung solidarisierten. In Embrach gab es lautstarke Proteste mehrerer Aktivistinnen, welche eine erneute ärztliche Überprüfung der Frau bewirkten. In Meilen begaben sich mehr als 50 Menschen zur psychiatrischen Klinik, um die Ausschaffung des Kindes zu blockieren. Das SEM und die Bullen waren schon vor Ort und die Klinikmitarbeitenden bereiteten den Jungen zum Transport vor. In dieser Situation gelang es, dass das Kind sich an seiner Tante, welche auch nach Meilen kam, festklammern konnte und so nicht in die Hände der SEM-Mitarbeitenden fiel. Alle alternativen Ausgänge wurden blockiert, dem Transportfahrzeug vom SEM wurde die Luft aus den Reifen gelassen und die Windschutzscheibe schwarz eingefärbt. Um sich auf ein mögliches Anrücken der Bullen vorzubereiten, wurde die Zufahrtsstrasse mit Containern blockiert und klar signalisiert, dass das Kind nicht ausgeschafft wird. Durch die grosse Solidarität und die Anwesenheit der traumatisierten Kinder wurde ein grösserer Bulleneinsatz nicht in Erwägung gezogen. Für einmal sahen sie davon ab, noch mehr Menschen zu traumatisieren. Nach längerer Zeit war sicher, dass das Kind nicht zum Flughafen transportiert wird. In der Zwischenzeit konnte die Mutter durch Insistieren der Aktivistinnen in Embrach von einer Ärztin untersucht und für flugunfähig erklärt werden. Die Ausschaffung wurde diesmal verhindert.
Ausschaffungen blockieren
Abschiebemaschinerie sabotieren
Solidarität mit den Geflüchteten und viel Kraft allen, die gegen jegliche Form der Unterdrückung kämpfen.