ZAD: Bis wohin werden wir mit diesem Betrug der Verhandlungen gehen?

erhalten auf englisch am 28.5.2018

Autor. John Doe

Ich habe das Projekt nicht unterzeichnet und glaube auch nicht an Verhandlungen mit dem Staat. Ich möchte mit diesem Unterdrücker nicht diskutieren, ich möchte ihn ganz einfach nur zerstören. Aber ich bin durch diesen Vorgang der Legalisierung (der fast das ganze Land und Orte der ZAD umfasst) immer noch besorgt. Dieses Gebiet, das ich als Ganzes sehe und nicht als mein kleines  Zuhause, das es es sehr bald sowieso nicht mehr sein wird.  Die  Verfügungen der Präfektin werden Verhandlungen genannt, , während ich wirklich nicht sehe, wann wir verhandelt haben. Wann haben wir irgendeinen Vorteil aus dieser Situation gehabt? Wann haben wir irgendetwas anderes gesagt als. Ja, Ja, Madame, Wir sind eingeschüchtert, wir sind nette Leute”? Und heute ist es wieder ein Thema, hinzugehen und für die (landwirtschaftlichen) Projekte zu unterzeichen. Sogar ohne auf diejenigen zu warten, die bisher noch nicht akzeptiert wurden. ?! Wieder wird einmal unser berühmte Grenze verschoben, wann wir aufhören, uns über‘s Ohr hauen zu lassen

Einige der Playdoyers, die FÜR die Legalisierung sind und fordern, dass wir uns SCHNELL legalisieren, erscheinen für mich als absurd. Ich bleibe ratlos: Sind dieses überzeugte Leute, die sich selbst betrügen oder mich? Ich glaube nicht, dass wir schlauer als der Feind sein können, wenn wir sein eigenes Spiel spielen.

Hier sind die Gründe, die genannt wurden.

« Unterzeichnen, um nicht die Unterstützung zu verlieren. »

Reden wir über die Unterstützung, die es hier nicht mehr gibt? Durch die Nutzung von verwässerten Positionen, die alle Komponenten berücksichtigen wollen, wissen viele Leute nicht mehr, was sie hier verteidigen. Ich möchte lieber mehrere starke Stimmen mit einer festen Stimme hören, als eine, die die angebliche Einheit mit zu vielen weichen Worten vorlügt. Diejenigen, die auf Legalisierung drängen, benutzen Erpressung. “Falls ihr das nicht tut, lassen wir euch tief in der Scheiße sitzen.” (das wird noch nicht einmal eingehalten, das D281 Straßenthema ist ein gutes Beispiel). Während diese selben Personen freundliche Texte und Pressemitteilungen über unsere weitreichende Solidarität schreiben, sind sehr wenige auf dem Feld, an der Front, entweder in erster, 2. oder dritter Kampflinie, wir haben das gesehen. Anderseits, begrenzen sich viele verärgefte Leute selbst in ihren Aktionen, aufgrund der Einheit und Mäßigung. Eins sei klar gestellt, ich verüble es niemandem, der keine Bullen bekämpfen möchte, es gibt viele andere nützliche Dinge zu tun. Aber es ist wichtig in möglichst hoher Anzahl anwesend zu sein! Und wo sind all diese Unterstützer*innen, um massiv gegen die Extrem-Gewalt und die Repression des Staates zu protestieren? Wo sind diese magischen Momente geblieben, als unterschiedliche Leute sich zu einem Block vermischten? Wo alle Aktionen ihren Platz hatten und wir zumeist den Feind nicht verwechselten. Mit dem Verweise auf zwei unterschiedliche und getrennte Gruppen, vereinfache ich, aber mir ist klar, dass sich viele in diesem Dilemma befinden. Viele stellen diese Frage: “Bin ich bereit, Verstümmelungen und Gefängnisstrafen für Leute zu riskieren, die am Ende nur Miete und Hausrechnungen bezahlen wollen?“

« Unterzeichnen, um Zeit zu gewinnen »

Zeit zu gewinnen, um in Vergessenheit zu geraten, was für eine gute Idee! Wir wissen, dass starke und intensive Moment häufig kurz sind. Ist Zeit noch unser Verbündeter? Ist es wirklich nötig Verzögerungstaktiken einzusetzen? Ob es heute oder später sein wird, mein Lebenstil wird illegal bleiben, weshalb es für mich wenig clever erscheint, dass sie die Räumungen aufschieben, damit sie über einen längeren Zeitraum verteilt unter ruhigeren Bedingungen erfolgen. Oder setzen wir vielleicht auf Zeit, um den Normen zu entsprechen? Vielleicht wird der Kampf gegen die Normalisierung nicht von allen geteilt?

« Es entspricht unserem Intereresse zu unterzeichen. »

Ich wundere mich, ob wir die ZAD als Ganzes verteidigen oder ob jed* versucht, den eigenen Lebensort zu verteidigen. Ich verstehe, dass der Verlust eines Bauernhofs, ein Geschäft, Warenhaus usw. nicht das selbe ist, wie der von einer aus „zusammengetragenen Abfall“ errrichteten Waldhütte. Ich verstehe nicht so ganz die Manipulationen, die sich unter dem Gemeinschaftsinteresse verbergen, aber in Wirlichkeit ihr „Home, sweet home“ schützen. Wir können wir uns untereinander verstehen, wenn wir nicht die Wahrheit erzählen.

« Diesen beschissenen Vertrag und seine Klauseln zu unterschreiben, weil die Präfektin sie nicht umsetzen wird. »

Wo kommt das blinde Vertrauen her? Wie und warum sollte ein Vertrag unterzeichnet werden, der deutlich zu Denunziation und Normalisierung drängt (zweiter Artikel der C.O.P: keine Wohnmobile, Lastkraftwagen, Waldhütten usw. sind rund um den Ort zugelassen).

Ich verstehe nicht, dass die 15 Gefährt*innen mit ihren Namen bei den Projekten in Erwägung ziehen können, solch einen Vertrag zu unterezeichnen. Aber vielleicht habe ich wieder missverstanden, wer meine Freund*innen sind.

Lieber möche ich und ich werde unterstützen, dass wir unsere Überzeugung vor der Regierung nicht verleugnen. Die Klauseln des Vertrages scheinen uns in die gleiche Situation zu bringen, wie zuvor, aber dieses Mal steht es dann „Schwarz auf Weiß“ geschrieben und als Draufgabe, erhältst du tägliche Strafzettel und die Zerstörung von dem, was nicht den Normen entspricht, erfolgt auf eigene Kosten. Es sein denn, natürlich, wir respektieren den Vertrag und in diesem Fall, ja, die ZAD ist tot und ja, ich ich werde ein verdammt großes Chaos anrichten, bevor ich gehe …

Jahre der Kämpfe gegen den Flughafen UND seine Welt können nicht zu einer Hand voll landwirtschaftlicher Ausbeutung führen, alle ordentlich, alles gut, alles normalisiert, ohne wütenden Zorn von denen zu wecken, die hier gekämpft  und / oder gelebt haben.

Quelle: zadresist.antirep.net

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