Am Freitagabend, den 13. Juli, gegen 20:30 Uhr brach ein Feuer in dem Gebäude des Hausprojekts und politischem Squat Draka aus. Das besetzte Haus befindet sich in einer der zentralsten Straßen der Stadt Korfu. KeinE Genosse/Genossin war im Gebäude, als das Feuer ausbrach, es gab keine Verletzten. Das Feuer zerstörte allerdings einen erheblichen Teil des Gebäudes (das gesamte Obergeschoss des besetzten Hauses brannte aus – Video).
Innerhalb der letzten 1,5 Jahre wurde drei Gebäude in der Stadt Korfu angegriffen: das Elaia Squat, die jüdische Synagoge (beide Brandanschläge ereigneten sich im April 2011) und jetzt das besetzte Haus Draka.
Update: Es folgt ein Auszug der Erklärung des besetzten Hauses Draka zum Brandanschlag in der vergangenen Nacht. Der Text wurde auch während der Lautsprecherkundgebung verteilt, die heute (14.7.) stattfand.
“Es ist wohlbekannt, dass wir Beziehungen der Solidarität, GenossInnenschaftlichkeit, Gleichberechtigung und Freiheit entwickelt haben.
Es ist wohlbekannt, dass die einzigen Gründe für unsere Aktionen, Aktivitäten, Mentalität und Vorgehensweise vom Staat und Parastaat nur als feindlich wahrgenommen werden können – im Endeffekt sind sie nur zwei Seiten der gleichen Medaille.
Mögen sie behaupten, dass das Feuer durch einen Kurzschluss ausgelöst wurde, obwohl sie alle sehr genau wissen, dass das überhaupt nicht passieren kann, wenn es keinen Strom gibt, insbesondere, da die Stromzufuhr schon vor dem Feuer unterbrochen war.
Mögen sie behaupten, dass das Feuer aufgrund einer weggeworfenen Zigarette ausbrach, obwohl sie nur zu gut wissen, dass vor Ausbruch des Feuers niemand in den Räumen war.
Mögen sie behaupten, dass wir auf die eine oder andere Art sowieso verantwortlich, aber sie wissen sehr genau, dass alle von uns, die mit dem HausbesetzerInnenprojekt beschäftigt waren, niemals etwas derartiges zulassen würden, unter gar keinen Umständen. Wir würden das Haus eher mit allen Mitteln verteidigen.
Sie wissen auch genauso gut wie wir, dass es ganz eindeutig Brandstiftung war. Was auch immer irgendwer behaupten wird, unsere Meinung wird sich deshalb nicht ändern.
Die InteressentInnen, die das Gebäude in Beschlag nehmen und ausbeuten wollten sind nur zu gut bekannt.
Es ist bekannt, dass die Neonazis von Chrissi Avgi/Goldene Morgendämmerung ein Büro in der Alexandra Allee (wo sich das besetzte Haus befindet) eröffnen wollen.
Es ist bekannt, dass in den letzten 1,5 Jahren drei Gebäude in der Stadt Korfu durch Brandanschläge abgebrannt sind: Elea Squat, die jüdische Synagoge and nun das Draka Squat. Lasst uns auch darauf hinweisen, dass die TäterInnen dieser Anschläge niemals gefunden wurden und immer noch auf freiem Fuß sind.
Was nicht bekannt sein mag ist, dass das besetzte Haus Draka nicht eine Summe seiner Wände oder Stockwerke ist, die wir aber trotzdem nicht verlassen wollen (und falls es machbar ist, beabsichtigen wir sobald wie möglich zu Restaurieren). Bei Draka geht es um unsere ganzen Ideen, Beziehungen; es ist die Welt, die wir uns vorstellen und aufzubauen versuchen; es sind alle und jedEr Einzelne, die zu dem Projekt stehen; jene Leute, mit denen wir gemeinsame Werte teilen; es geht darum, was wir alle sind und diese Materialien sind nicht brennbar.”