Aufstände in griechischen Gefängnissen (2007)

Der folgende Text ist der Gegeninformationsbroschüre »Jüngsten Vergangenheit und Gegenwart« entnommen.

Grund für die Aufständen in verschiedenen Gefängnissen war, dass der Anarchist Yannis Dimitrakis am Montag, den 23. April 2007 im Gefängnis von Malandrino zusammengeschlagen wurde.

Zunächst protestieren Mithäftlinge gegen diesen Vorfall, worauf die Wärter mit Gewalt reagierten. Das führte zur Revolte im gesamten Block des Gefängnisses. Eine Kettenreaktion setzte ein und es kam zu Rebellionen in sechs über ganz Griechenland verteilte Gefängnisse.

Gleich am nächsten Tag war z.B. das Gefängnis in Patra besetzt, ebenso ein Flügel des Gefängnis von Koridallos (Athen). Dann wurden in den Gefängnissen von Trikala und Larissa die Mahlzeiten verweigert, außerdem gab es Reaktionen in den Gefängnissen von Nafplio, auf der Insel Korfu und in Komotini.

Die Forderungen der Inhaftierten umfassten den Verzicht auf Disziplinierungsmaßnahmen, die Umwandlung der lebenslangen in 12-jährige sowie die Herabsetzung der 25 jährigen auf 10 Jahre Haft. Außerdem wurde die garantierte Entlassung nach Verbüßung eines bestimmten Stafanteils gefordert.

Am 25. April griff die Bereitschaftspolizei die Inhaftierten im Gefängnis von Malandrino an. Als Reaktion wurde Feuer gelegt und selbstgebastelte Verteidigungsausrüstung kam zum Einsatz. Einige Tage später, als mehr Polizei und spezielle Einsatzkräfte eingesetzt wurde, war die Ordnung wieder hergestellt. Es wurde nach einer Null-Toleranz Doktrin gehandelt. Auch in den anderen Gefängnissen folgten Polizeieinsätze (Koridallos, Diavata, Ag. Stefanos, Corfu), während an den anderen Unruheherden von selbst wieder Ruhe einkehrte.

Natürlich haben vorher schon ähnliche Aufstände stattgefunden – uns allen sind die schrecklichen Zustände der Zellen in den Gefängnissen bewusst. Auch wissen wir, dass Inhaftierte zusammengepfercht und zusammengeschlagen werden usw.usf., Trotzdem wurden nicht alleine bessere Haftbedingungen gefordert. Ziel war auch die Beseitigung aller Haftanstalten.

Am 24. April organisierte die »Initative für die Rechte von Gefangenen« eine Kunggebung außerhalb der Omonoia Polizeidirektion (Inntenstadt von Athen). Es versammelten sich einhundert Personen vor der Polizeiabsprerrung. In der Nacht zum 25. April fuhren einhundertfünfzig AktivistInnen im Motorradkonvoi zu dem Gefängnis von Diavata in Thessaloniki. Sie riefen Solidartätsparolen für den Aufstand in den Gefängissen, gegen Knäste und Inhaftierung. Am 26. nahmen schließlich mehr als 200 Menachen a einer Demo im Zentrum von Thessaloniki teil.

Athen war ebenfalls aktiv, Protestierende versammelten sich vor dem Haus des Präsidenten. Dann gab es noch eine Kundgebung vor dem Malandrino Gefängis. Die mit einem Bus angereisten DemonstrantInnen verhandelten sogar ein Gespräch mit 2 Gefangenen. Aktionen wurden auch aus anderen Städten gemeldet. (Patras, Alikarnassos, Volos, Mitilini, Larissa). In der zweiten Maiwoche fanden zweitägige Aktionstage gegen Gefängnisse in Athen stat.

Nichtzuletzt sollt noch erwähnt werden, dass alle Demos, die für spezielle inhaftierte Anarchist innen durchgeführt werden sich auch auch weiterreichendere Themen der Gefängnis problematik bezogen.

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