Neue Strafe für den Compa. Zu den drei Monaten Besuchsverbot und den acht Tagen Totalisolation wollen sie ihm nun weitere 38 Tage Zelleneinschluss hinzufügen. Das hatten sie ihm vor einem Monat mitgeteilt, die Nachricht hat uns erst vor wenigen Tagen erreicht.
Zum Tatbestand:
Am 15. August hatte der Gefangene Juankar einen Besuch mit seiner Compañera, ein vor Monaten geplantes Vis a Vis; am selben Tag teilt man ihm mit, dass der Vis a Vis nicht erfolgen kann. Auf den folgenden Protest wegen dieser Willkür antworten sie ihm, dass, da seine Compañera von so weit her gekommen ist (Italien), man ihnen einen Besuch mit Trennscheibe „gewähren“ würde. Die Arroganz und das Unrecht der Wärter lässt es hitzig werden. Juankar ist nicht bereit, die x-te Verschiebung seines Rechts auf Besuch hinzunehmen, schreit er habe dieses Recht und verlangt dessen Einhaltung. Als Antwort bringen sie ihn gewaltsam weg, schmeissen ihn zwei Tage in Isolation um ihn nachher in ein konfliktiveres Modul zu verlegen.
Später erreicht ihn die Mitteilung des Besuchsverbots in oben genannter Zeit und nun diese jüngste Rache der Kerkermeister gegen einen Gefangenen, den sie unterwerfen und annullieren möchten, aber es gelingt ihnen nicht. Ist es denn ein Privileg, die Einhaltung ihrer eigenen Normen zu fordern?
Einige Worte des Compas vom 15.09.2015
„(…) Heute Morgen haben sie mir einen Disziplinarentscheid wegen des vergangenen 15.08.2015 ausgehändigt, abgesehen von den zwei Tagen provisorischer Isolation und nicht zufrieden, dass mir jegliche Kommunikationen für drei Monate eingeschränkt wird(…), verfügen sie mir 38 Tage Isolation in der Zelle nur für einen Rapport mit zwei schwerwiegenden Verfehlungen (Angriff / Bedrohung / Nötigung von Personen und aktiver Widerstand / schwerwiegende Nichtbefolgung von Befehlen) mit zwei schweren Verfehlungen dazu (üble Nachrede / Beleidigung / Respektlosigkeit und unbrauchbar machen von Räumlichkeiten und alles wegen derselben Tat…“
Die Anklagen umfassen fast die gesamte Breite des Strafgesetzbuches: fehlende Anklagen sind Folter und Machtmissbrauch, die, so scheint es, einzig als ererbter Besitz der Autoritäten, in diesem Fall der Gefängnisbehörden .
Wegen all dem machen wir diese öffentliche Anzeige um gegen die Bedingungen, in denen sie unseren Genossen halten, zu protestieren. KeinE GenossIn ist allein und wir werden alles Mögliche tun, damit weder Juankar noch andere GenossInnen das durchmachen müssen, was er im Moment erleidet.
Gegen ihre Welt aus Knästen, Ketten und Hamsterrad.
Wir werden nicht ruhen, bis unser Compa Juankar frei sein wird!
Solidarität ist unsere Waffe!
AnarchistInnen gegen alle Knäste!
Üb. mc, Knast Menzingen, CH, Oktober 2015 aus dem spanischsprachigen Blog.