Einige Berichte gibt es auf Contrainfo zur Infrastrukturiniative zur regionalen Integration Südamerikas (IIRSA), die den südamerikanischen Kontinent ganz im Sinne des Kapitals erschließen soll. Die zerstörerischen Auswirkungen sind verheerend und können nicht genügend betont werden. Aus Bolivien erreicht uns die Nachricht, dass das Indigenen-Schutzgebiet und Nationalpark Isiboro-Secure (TIPNIS) durch IIRSA in Not gerät. Im Oktober 2011 wurde unter dem Eindruck eines brutal aufgelösten Protests tausender DemonstrantInnen gegen Errichtung einer Straße im Gebiet erreicht, dass ein Gesetz den Schutz des Gebietes garantieren soll. Am 8.August 2017 wurde es wieder zurückgenommen, um die IIRSA Forderungen durchsetzen zu können, die auch von Teilen der Indigena Gemeinden im Gebiet unterstützt werden. Ziel ist es, den noch fehlenden Abschnitt dieser Straße zu vervollständigen. Diese Verkehrsader soll mitten durch den Nationalpark gehen und wird auch weitere Ansiedlungen von Menschen mit sich bringen.
Die Natur als Grundlage des Lebens wird vollkommen, dem kapitalistischen Prinzip entsprechend, untergeordnet. Viele in der bolivanischen Bevölkerung sehen nur ihren eigenen Vorteil und sind Teil des Problems.
Diese kurzsichtigen egoistischen Motive beherrschen natürlich nicht nur Südamerika. Wäre das anders, wären bei uns Projekte, wie die Verwüstung der grünen Oase “Hambacher Forst” für den Braunkohletagebau, nicht durchführbar, sondern würden erfolgreich durch Massenprotest zurückgewiesen. Stattdessen kämpft dort eine Minderheit, auch gegen die Unvernunft und wird ihren Kampf wohl verlieren.
Weder Diktatur noch Demokratie, Selbstorganisation und Autonomie im Kampf
Jan jiwkampi TIPNIS (Stirb nicht, TIPNIS)
Text, inspiriert durch spanischsprachigen Beitrag auf Contrainfo