erhalten am 30.4.2016
Dieses ist unser zweites Kommuniqué und ein Aufruf aus aktueller Not heraus. (Das erste ist hier zu lesen)
Die Repression gegen die GegnerInnen des Fennovoima-Rosatom Atomkrafwerktprojektes gehen weiter: und es wird immer schlimmer: Am Freitag, den 29. April wurden zwei Protestcamps in Pyhäjoki geräumt. Der Polizeieinsatz war für finnische Maßstäbe riesig. Nicht groß. Riesig. Aufgeboten wurden um die 20 Polizeiwagen, Beamte und Beamtinnen in Kampfausrüstung, Grenzkontrollhubschrauber, Abteilungen von beiden nationalen SWAT Teams, Hundestaffeln und speziell ausgerüstete Transporter zur Aufstandsbekämpfung.
Die Polizei erklärte die Räumung der beiden Camps, indem sie eine rechtlich-diffuse, schriftliche Polizeianordnung präsentierte, sogar ohne nähere Ortsangaben oder andere Informationen.
Die Mehrheit der Protestcamper und die TeilnehmerInnen der „Reclaim the Cape“ -Aktionswoche teilten sich in Gruppen auf und verschwanden in den Wäldern, ohne mit der Polizei zu verhandeln.
Während wir hier sprechen, werden die beiden Lager nach Infrastruktur und Habseligkeiten durchforstet. GefährtInnen werden durchsucht und aus dem Wald herausgegriffen. Diejenigen, die inhaftiert wurden, erhalten Hilfe und werden außerhalb der Zellen erwartet. Ein neues Camp befindet sich im Aufbau, das geschieht aber nicht öffentlich.
Am Donnerstag, den 28.April haben mehrere TeilnehmerInnen eine klassische gewaltfreie Lock-on Blockade gegen die Fennovoima-Rosatom Baustelle durchgeführt. Nach mehreren Stunden kam die Polizei. Sie hat aber schnell das Interesse and dieser Aktion verloren und ist stattdessen zum Aktionswochen-Camp vorgerückt. Nachdem die Polizei es gelungen war, das Camp gewaltsam zu übernehmen, sind elf Personen immer noch in Haft. Acht von von ihnen sind internationale GefährtInnen, von denen wiederum einige von Untersuchungshaft bedroht sind. Bisher lauten die Tatvorwürfe auf „verschärfte Sabotage“, „Teilnahme an gewalttätigem Aufruhr“ und „(gewalttätiger) Angriff auf einen Polizeibeamten“.
Ein Gefährte ist noch immer im Krankrenhaus und in einem ernsten Zustand, offensichtlich weil er von der Polizei angegriffen wurde.
Wie gewohnt, hat die Mehrzahl der Massenmeiden kein Interesse neutral oder professionell zu sein. Systematische Diffarmierung der Fennovoima-Rosatom GegnerInnen betreibt vor allem YLE Oulu’s (lokaler Ableger des nationalen Rundfunks)
Wie gewohnt, sollen wir nicht unsere Köpfe senken, wenn wir mit staatlicher Repression und physischer Gewalt konfrontiert sind. Dieser Polizeiaktion war der dritte große Einsatz gegen die Fennovoim-Rosatom- GegnerInnen innerhalb vier Tagen. Das schiere Ausmaß von Polizei und Staatsmittel, die gegen uns eingesetzt werden, erzählt eine einfache Geschichte: Wir konnten Fennovoima-Rosatom erheblich schaden und haben die Trennungslinie von „unbequem“ zu „möglicherweise gefährlich“ überquert. . Nebeher ist es uns gelungen, eine Widerstandskultur zu entzünden, die es seit dem Bürgerkrieg im Jahre 1918 nicht gegeben hat und die zweifelsfrei die Mächtigen erschreckt.
Wenn es nie eine Zeit gab, alle GefährtInnen einzuladen, um sich an diesem Kampf zu beteiligen, ist es jetzt die Zeit zur praktischen Solidarität aufzurufen. In unseren Stunden der Not rufen wir dazu auf, die Verhafteten, wie auch die Menschen zu unterstützen, die das neue Camp, hier in Pyjhäjoki aufbauen und verteidigen. Unterstützt den Widerstand, indem ihr Fennovoima-Rosatom das gebt, was sie haben wollen Mit tiefer Achtung für die Verschiedenartigkeit der Taktiken, ermutigen wir Alle, dieser Firma und ihren Verbindungen, Reaktionen zu präsentieren, einschl. finnische Botschaften und die lokalen Polizeiverantwortlichen für ihre Beteiligung.
Solidarität ist ein Tätigkeitswort. Praktiziert sie. Wir rufen alle überall dazu auf, an eure gefangen genommenen und verwundeten GefährtInnen zu denken.
auf Englisch