Interview mit der anarchistischen Gefährtin Sofi über die anarchistische Organisierung und Solidarität innerhalb und außerhalb mexikanischer Gefängnisse

Es sind nicht die Rebellen, die die Probleme der Welt schaffen, es sind die Probleme der Welt, die die Rebellen schaffen

Das folgende Interview wurde von auf It’s going down (englische Übersetzung) auf Spanisch mit der anarchistischen Gefährtin Sofi aus Mexiko, die die sich stark an einer Vielfalt von Solidaritäts- und Organisierungsbestrebungen mit anarchistischen Gefangenen in Mexiko beteiligt. Im Interview berichtet sich über die anarchistische Organisierung und Solidarität innerhalb und außerhalb mexikanischer Gefängnisse.

Einleitung

(…)Wir starten diese Episode mit einem Gruß vom Cimarrón Kollektiv im Nord Gefängnis in Mexico-Stadt. Dann erörtert Sofi die Strafverfolgung und Repression, denen die anarchistische Bewegung in Mexiko-Stadt ausgesetzt ist und berichtet auch über die Situation von vier anarchistischen Gefangenen, die der Mexikanische Staat in Haft genommen hat. Wir betrachten die Korruption, Ausbeutung und Vernachlässigung, die sich in Mexikanischen Gefängnissen ereignet und was GefährtInnen von Innen unternehmen, um zurück zu kämpfen. Insbesondere richtet sich der Fokus auf das Cimarrón Kollektiv, das im Nord-Gefängis, automom, Raum zurückfordert und eine Vielzahl von Iniativen selbstverwaltet. Für Zuhörer*innen, wird evtl.  ihre Punkband Commando Cimarrón interessant sein, von der zwei Songs zum Download bereitstehen.

Abchließend fasst das Interview die Diskussion über Amnestievorschläge für Gefangene zusammen, wie sie von „linken“ politische Parteien in der Regierung von Mexiko-City vorgeschlagen werden und die Antwort unsere anarchistischen Gefährt*innen. Zuletzt gibt es Vorschläge dafür, wie der Kampf für ihre Freiheit von außerhalb Mexikos unterstützt werden kann. Im Verlauf dieses Beitrags schließen wir Links für mehr Information, hauptsächlich in Englisch und Photos von Kunst, die in von Cimarrón Kollektiv organisierten Workshops entstanden sind.

AnarchistInnen führen eine Veranstaltung für Kinder außerhalb des Gefängnisses in Mexiko-Stadt durch.

IGD: Zuerst werden wir einen Gruß vom Cimarrón Kollektiv aus dem Nord-Gefängnis in Mexico-Stadt hören.

Cimarrón: Grüße und guten Tag. Wir sind Commando Cimarrón und übertragen Live für Sofi in die USA. Wir senden unsere Grüße und wollen euch wissen lassen, dass es den Gefährten gut geht. Das ist ein Schreiben, dass allen Gefährt*innen gewidmet ist, die Gefangene sind, für alle, die ihre Freiheit aufgrund von Kapitalismus verloren haben, aufgrund von Unterdrückung, wegen dem Herrschaftsstaat.

Wir sind wilde Tiere und gezähmte Lebewesen langweilen uns. Es ist wahr, dass dieser domestizierte Planet die Wilden und Freien langweilt. Es ist auch wahr, dass viele Lämmer als Wölfe verkleidet umher gehen möchten und schnell in ihre Notizbücher über die Gräuel der Menschheit schreiben wollen. Hahaha. Sie versuchen andere zu beeinflussen. Aber sie sind Feiglinge, es nicht selbst zu tun. Sie reden alle und behaupten, dass es Wirklichkeit wäre. Aber es stimmt nur für Wenige. Lasst euch nicht betrügen, glaubt nicht ihren hübschen Worten. Erkennt den Wolf durch seine Zähne und nicht durch seine Geräusche, um nicht wieder in ihre Fallen von „modernen Gefängnissen“ oder ihrer Verteidigung sozialen Wohlstands reinzufallen.

Nein zu den Zwängen des Staates!

Nein zur Kriminilisierung der Armut!

Ja zu den Cimarrónes!

Ja zu Commando Cimarrón aus dem Nord-Gefängnis!

IGD: Hi Sofi, danke für deine Anwesenheit. Möchtest du zur Einleitung ein paar Wörter sagen?

Sofi: Hallo und danke für die Einladung. Ich bin kein Teil von Anarchist Black Cross in Mexiko, arbeite aber in Koordination mit der Gruppe und außerdem mit anderen GefährtInnen auf individuelle Weise. Ich gehöre keinem Kollektiv an, aber es ist eine Netzwerk von Einzelpersonen, dass die Verantwortung für die Freiheit unserer Gefährt*Innen übernommen hat.

IGD: Großartig und erfreulich. Könntest du uns ein wenig über die Situation der anarchistischen Gefangenen in Mexiko erzählen.

Sofi: Ja, die Situation ist sehr kompliziert. Jetzt haben wir vier anarchistische Gefährten, die in Mexiko inhaftiert sind. Ihre Bedingungen sind sehr schwierig, weil, es ist wert zu erwähnen, dass die Regierung von Mexiko-Stadt die anarchistische Bewegung seit Jahren auf verschiedenen Ebenen hart verfolgt.

Sie haben verschiedene sozial organisierte Räume angegriffen, wie das Che Guevara Auditorium, das sich in der Universitätsstadt befindet, die Teil der UNAM ist, (Nationale Autonome Universität von Mexiko), eine öffentliche Universität in Mexiko – Stadt. Und es gibt einen Raum, der 1999 von Student*innen besetzt wurde und über die Jahre haben anarchistische Gefährt*nnen die Verantwortung für diesen übernommen. Es ist eine der Räume, die angegriffen wurden. Wenige Wochen später wurde Chanti Ollin geräumt, eine Besetzung, die seit mehr als zehn Jahren existierte und wo ebenfalls AnarchistInnen involviert waren.

Anderseits gab es kontinuierliche Verfolgung von GefährtInnen, illegale Verhaftungen -gut Verhaftungen-, weil alle Verhaftungen illegal sind- und es gab eine gut geplante, ständige Serie von Verhaftungen. Es gab auch die Verleumdungen gegen die anarchistische Bewegung, wie fast überall auf der Welt. Sie wurde gebrandmarkt, als ob es bei ihr nur um Gewalt ging, indem sie uns dem neuen weltweiten Modell von Terrorismus entsprechend, mit Terrorismus zusammen brachten.

Sie haben sich gezielt auf eine paar Gefährt*innen konzentriert und versucht sie zu diskreditieren. Das ist sehr gefährlich, weil sie Fotos von Gefährt*innen in den Medien veröffentlicht haben, was dazu führen kann, dass irgendwelche Personen sie auf der Straße angreifen.

Es ist eine intensive Zeit gewesen, auch eine wichtige Zeit des Widerstands, der, meiner Meinung nach, gut organisiert gewesen ist. Nicht nur bei der Abwehr, sondern auch in der Offensive. Ich beziehe mich auf die Organisation konkreter anarchistischer Räume, so wie die Rückkehr der Bibliotheks des Sozialen Wiederaufbaus in Mexiko – Stadt, die sehr wichtig ist, weil er es uns gestattet Anarchismus zu studieren und generell ein Raum für die Öffentlichkeit ist. Andere Arbeit in gemeinsamen/ unabhängigen / freien Medien stärken unsere Räume, das Anarchist Black Cross macht weiter. Das ist etwas, worauf alle von uns einen Blick werfen sollten, weil es eine Initiative ist, die ihre Aufgabe erfüllt hat, ein beständiger Ort für die Unterstützung Gefangener zu sein und sie machen es seit Jahren sehr gut. Wie ich bereits erwähnte, gehöre ich selbst nicht zu dieser Initiative , aber ich arbeite in Zusammenarbeit mit ihnen und sie sind vertrauenswürdige Gefährt*innen für mich.

Das bedeutet auch, dass der Staat ebenfalls den Blick auf sie geworfen hat und mehrere von ihnen schikaniert. Wie z.B. die permanente Überwachung vor ihren Häusern und, was wir periodicazos nennen – wo du eines Tages aufwachst und es einen Artikel über Anarchist*innen gibt und GefährtInnen identifiziert werden, als ob sie Terrorist*innen währen. Obwohl die Hauptaufgabe vom ABC ist Gefangene zu unterstützen. Natürlich , wenn wir den Staat entgegentreten, , dann, sind wir gefährlich, aber in der Realität gibt es nichts so Geheimnisvolles, wie sie über unsere Arbeit behaupten, die es ist, uns öffentlich zu organisieren. Wir beschäftigen uns mit Sozialen und wir verstecken nichts. Aber der Staat benimmt sich so, als wären wir organisierter Terrorismus. So gab es eine konstante Periode von Verleumdung, Belästigung, bei ein paar GefährtInnen führte die Polizei Wohnungsdurchsuchungen durch, was ihre Angehörigen eingeschüchtert hat, Störung unserer Telefone usw.

Ein weiterer Teil ist der ständige Versuch Gefährt*nnen für irgendwelche Gründe zu verhaften. Gemeinsames Merkmal der Verhaftungen ist, dass sie viele Male zu Nichts führten. Sie versuchen Leute zu lähmen, weil wenn du bei laufendem Gerichtsverfahren, etwas machst, sich dich immer wieder einsperren können und dich nicht rauslassen werden. So wollen sie uns paralysieren, auch wenn sie die Anklagen nicht weiterverfolgen. Aber häufig klappt das nicht, weil es viele Gefährt*innen nur noch wütender macht und ihnen einen stärkeres Verlangen gibt, zu kämpfen.

Es ist es wert zu erwähnen, dass seitdem Enrique Peña Nieto Präsident geworden ist, bei den jüngsten Verhaftungen, es drei- oder vierhundert illegale, konstante Verhaftungen, mit Menschenrechtsverletzungen gegeben hat. Ich möchte den Fokus nicht zu sehr auf rechtliche Rahmenbedingungen setzen, aber nach rechtlichen Bestimmungen hat es konstante Menschenrechtsverletzungen gegeben. Es gibt keinen Respekt gegenüber dem Rechtsweg, sie sind alle vorbereitet, das ist offensichtlich. Das Gesetz existiert nicht in Mexiko, es ist nicht vorhanden. Für die ganze Welt sind hier das deutlichste Beispiel der Fall der 43 Verschwundenen. Dieses Beispiel zeigt deutlich, dass es in Mexiko keine Gerechtigkeit gibt, die einzige Möglichkeit dir Gerechtigkeit zu geben, ist Geld und wir haben kein Geld. So haben wir keine Gerechtigkeit.

Miguel Ángel Peralta Betanzos

Sofi: Wie ich gesagt habe, sind zur Zeit drei anarchistische Gefährten und ein Gefährte mit libertären Tedenzen, (es handelt es sich um Abraham Cortés) in Haft. Im Staat Oaxaca, haben wir unseren Gefährten Miguel Ángel Peralta Betanzos. Er sitzt im Cuicatlán Gefängnis und kommt aus der Gemeine Eloxochitlán de Magón. Es ist die Gemeinde, wo Ricardo Flores Magón und seine Brüder Enrique and Jesús geboren sind

Die Gemeinde hat eine wichtige Geschichte des anarchistischen Kampfes und Miguel Betanzos war mit ihm verbunden. Der Kampf ist für usos y costumbres (indigene soziale und organistorische Praktiken) und dafür, die Beseitigung natürlicher Ressourcen von der Gemeinde zu verhindern usw. In Mexiko ist die Sache mit politische Parteien sehr schwierig. Es gibt politische Parteien mit starker krimineller Geschichte, so wie die PRI. Die PRI ist eine der politischen Parteien in Eloxochitlán. Die Lage in der Gemeinde ist sehr angespannt und sie ist in zwei Lager gespalten, die Seite mit den politischen Parteien und die Seite zugunsten von Autonomie. Natürlich ist die Seite, die die Regierungsmacht besitzt, das Lager der politischen Parteien. Es gab heftige Angriffe auf Personen, die Autonomie suchen und unter ihnen ist Miguel Ángel Peralta Betanzos. Zuerst wurde sein Vater verhaftet. Glücklicherweise ist er jetzt frei. Später verhafteten sie elf weitere Gefährt*innen, die der Gemeindeversammlung angehörten. Und zum Schluss verhafteten sie Miguel.

Miguel wurde in Mexiko – Stadt verhaftet, wo seine Familie ein kleines Geschäft besitzt. An einem Tag war er im Geschäft, als die Polizei ankam und ihn ohne Haftbefehl oder andere Unterlagen mit Gewalt aus seinem Geschäft verschleppte. Er verschwand für viele Stunden, niemand wusste, wo er war. Das Auto, das ihn mitnahm, hatte keine Kennzeichen, es gab keinen Weg, es zu identifizieren. Bis zuletzt wurde niemand benachrichtigt. Sie überführten ihn nach Oaxaca und sie beschuldigten ihn des schweren Mordes, d.h. für einen Mord, der in Eloxochitlán geschehen ist, als er nicht einmal dort war. Wie wir sagen, sind sie „Integrant*innen“ Du kannst sagen, dass du nicht dort gewesen wärst und der Staat „Ja, du warst dort! Und du sagst“ Nein, aber schau, ich war nicht“ und sie sagen „Ja du warst! Und damit basta. ”

Sie verhafteten ihn am 30. April 2015 und erst vor ein paar Tagen hatte er seine erste Anhörung, die “Beweisanhörung ” In Anführungsstrichen, weil die Polizei nicht dort war, sie hat Anhörungen abgesagt und mehr als ein Jahr nach seiner Verhaftung ist er nicht verurteilt. Es gibt fast keine Bewegung in seinem Fall. Das betrifft uns, weil er in einem Gefängnis eingesperrt ist, das einen neuen Typ für Mexiko darstellt, auf dem zukünftig alle ihre Gefängnisse basieren sollen. Dieses Modell wurde aus den Vereinigten Staaten adaptiert, wo alle Gefangenen Uniform tragen, es wenig Kontakt mit Wachen gibt, weil alles elektronisch ist, Besuche verboten, Lesematerialien nicht erlaubt sind, sie kaum auf den Hof gehen können und Briefe nicht erlaubt sind. Es ist sehr schwer für jemanden, der nicht verwandt ist, zu besuchen und das verstärkt die Isolation unseres Gefährten.

An Miguel’s Fall sehen wir, dass sein Verbrechen der Einsatz für Autonomie ist und soziale Organisation. Wir sagen, dass unsere Gefährten weder schuldig noch unschuldig sind, weil wir auch nicht sagen wollen“ Unsere Gefährten sind unschuldig“ Unsere Gefährten kämpfen für soziale Gerechtigkeit, sie sind AnarchistInnen und natürlich kämpfen sie für eine andere Gesellschaft. Für das, was sie ihn vorwerfen, ist er nicht schuldig. Für das Kämpfen für soziale Gerechtigkeit, dafür ist er schuldig.

Fernando Bárcenas Castillo

Wir haben auch unseren Gefährten Fernando Bárcenas Castillo. Er ist 22 Jahre alt. Er wurde am 13. Dezember 2013 verhaftet. In Mexiko-Stadt gibt es ein öffentliches Verkehrsmittel, das die Metro genannt wird. Es ist das am meisten genutzte Transportmittel, weil es das vergleichsweise günstigste ist. Als Miguel Ángel Mancera Bürgermeister von Mexico – Stadt wurde, war eines seiner Versprechen, die Fahrpreise der Metro nicht zu erhöhen. Er kam zur Macht und erhöhte sie. So begannen politische Aktivitäten, um die Erhöhung anzuprangern und wie die Politiker*innen weiter lügen. Für viele scheint der Preis für die Metro niedrig zu sein, aber für eine(n) Arbeiter*in, der nur 75 Pesos am Tag verdient, ist das Zahlen für die Metro bedeutend.

Während der ersten Mobilisierung (gegen die Fahrpreiserhöhung) am 13. Dezember wurde der Coca-Cola Weihnachtsbaum abgebrannt und Fernando und zwei weitere junge Leute wurden verhaftet. Fernando war ein Erwachsener, er war 18 und die anderen waren 17, so schickten sie diese beide in den Jugendstrafvollzug und Fernando in ein Gefängnis für Erwachsene. Sie haben die beiden Minderjährigen auf Bewährung entlassen und sie mussten für ein Jahr durch ein psychologisches Verfahren gehen, um sich zu „rehabilitieren“. Sie klagten Fernando für Angriffe auf den öffentlichen Frieden mit Verstärkung durch eine Bande / kriminellen Vereinigung, weil er mit zwei anderen verhaftet wurde. Die höhere Strafe ist, weil er mit zwei anderen verhaftet wurde. Kurz werde ich erklären, warum das von Belang ist.

Unser Gefährte ist der Gründer einer Zeitung, die im Gefängnis, indem er sitzt, verteilt wird. Es handelt sich um das Untersuchungsgefängnis Nord, aber sie wird auch in anderen Gefängnissen verteilt. Kopien wurden für USA, Griechenland, Italien, Frankreich angefertigt. Selbstverständlich wurde sie in verschiedene Sprachen übersetzt, so dass die GefährtInnen sie lesen können. Er ist auch Teil eines Kollektivs, das die politische und bewussseinsschaffende Arbeit entwickelt, die Fernando im Gefängnis leistet.

Ein Kollektiv wurde erschaffen, das sich das Cimarrón „wildes Haustier“ Kollektiv nennt. Sie verwenden Cimarrón,weil es sich um ein Tier handelt, das sich in einem Zustand von Domestikation befand und dann in seinen wilden Zustand zurückkehrte. Das Kollektiv variiert, manchmal sind es sieben, zwölf, fünfzehn Gefährt*innen, manchmal weniger. Das war der kontinuierlichen Anstrengung von Fernando zu verdanken, innerhalb des Gefängnisses zu organisieren. Er ist der Gründer der Zeitung El Canero und gibt auch Workshops zum Kreativen Schreiben, Film-Club, Studienzirkel, Anarchismus – natürlich – und unter den Projekten des Kollektivs ist auch eine Punkband mit dem Namen Commando Cimarrón. (Kommando „verwildertes Haustier) Fernando ist der Gitarrist, er schreibt einige Texte.

Korruption, Ausbeutung und Vernachlässigung im Gefängnis

Fernando ist im konsequenten Kampf und Angriff gegen das Gefängnis System gewesen. Er prangert stets die Bedingungen im Gefängnis an. Es gibt keine medizinische Grundversorgung. Gefangene können an einfachen Krankheiten sterben, wie Brechdurchfall oder Fieber, die leicht geheilt werden könnten. Es gibt keine wirkliche Bildung. Das Gefängnis, in dem Fernando sitzt, steht für soziale Rehabilitation. Aber die Gefangenen werden nicht rehabilitiert. Die Gefangenen leben in einem gewalttätigen Umfeld. Es ist ein gewalttätiges System, wie bei fast allen Gefängnisse auf der Welt. Nach und nach verlieren sie die Hoffnung sich der Gesellschaft neu anzupassen und nach und nach lernen sie, noch gewalttätiger zu werden. Nicht, weil sie gewalttätig sind, sondern wegen der kleinen Gesellschaft, die sich im Gefängnis entwickelt. Sie werden immer gedemütigt und angeprangert.

Überfüllung ist ein großes Problem. In den Gefängnissen kann eine Zelle, die für fünf oder sechs Gefangene vorgesehen ist, zwanzig Insassen haben, die in ihr schlafen. Die Jüngsten schlafen viele Male im Stehen. Sie binden sich an die Gitter, weil es kein Platz zum Schlafen gibt. Stell dir eine junge Person vor, egal wie stark, ihre Gesundheit verschlechtert sich rapide. Viele von ihnen müssen über der Latrine schlafen, wo die Häftlinge ihren Darm entleeren und urinieren. Die Gefängnisse sind sehr schmutzig, sie sind ständiger Gefahr von Hautinfektionen durch Ratten und Kakerlaken ausgesetzt. Manchmal bekommen sie sehr schwere Hautinfektionen, mir fällt gerade der Name nicht ein, aber es ist ein Bakterium, das Wundbrand auslösen kann.

Das Gesundheitssystem ist in den Gefängnissen sehr problematisch. Für eine Pille gegen Fieber kann man den ganzen Tag in der Klinik warten, die Ärzte kommen und besuchen dich nicht. Wir hatten einen Gefährten, der zum Glück inzwischen draußen ist, der starke Zahnschmerzen hatte und wir wissen alle, dass Zahnschmerz einer der heftigsten Schmerzen ist, die man haben kann. Sie haben nichts für ihn getan, weil ihnen die nötigen Materialien fehlten. So haben wir gefragt, was sie bräuchten und sagten: “Wenn es an Material fehlen sollte, bringen wir es!“ Wir bekamen die Materialien zusammen und brachten sie in die Gefängnisklinik. So konnten sie unseren Gefährten behandeln. Weil wir von einer Solidaritätsplattform herkommen, verfügen wir über die Kapazitäten, um an Werkzeuge und teure Gegenstände zu kommen, die Familien mit wenig Mitteln, sich nicht leisten können. Das ein Beispiel für die Gesundheitsversorgung.

Das Essen ist sehr schlecht, es kann vergammelt sein. Das Fleisch macht sie fast immer krank. Es gibt ein Nahrungsmittel, das sie „radioaktives Ei“ nennen. Wenn du ein Ei kochst, ist das Ei weiß und gelb. Nun, dieses Ei ist grün, deshalb die Bezeichnung als „radioakives Ei“ und natürlich essen sie es nicht. Eine andere Sache ist, dass das Solidaritätsnetzwerk versucht, im Rahmen unserer Mittel, ihnen Lebensmittel zukommen zu lassen, die sie im Gefängnis zubereiten können, so dass sie nicht zwangsweise das Essen verzehren müssen, dass das Gefängnis ihnen gibt. Manchmal schaffen wir es nicht und sie müssen die regulären Lebensmittel verwenden. Aber wir arbeiten daran, dass es nicht geschieht.

Es gibt auch Ausnutzung in Form von Arbeit. Deshalb sagten, als die Gefangenen hier in der USA ihren Streik begannen, die GefährtInnen sofort: “Natürlich müssen wir solidarisch mit ihnen sein und mit ihnen Verbindungen aufnehmen.“ Sie werden auch ausgebeutet. Zum Beispiel, in Oaxaca, wo Miguel Ángel Peralta in Haft ist werden Fußbälle genäht und an eine Firma, wie Nike verkauft. Sie sind sehr teuer in den Geschäften. Wir werden mit drei oder vier Pesos per Ball, ungefähr 10 oder 15 Cent, bezahlt. Wenn du schnell bist, schaffst du zwei Bälle pro Tag, wenn du langsam bist, einen.

Es gibt auch sexuelle Ausbeutung. Das gilt vor allem für Frauengefängnisse. Wir arbeiten dort nicht, weil wir keine Verbindung zu einer Gefährtin haben, die sich in einem befindet. Wenn es eine Gefährtin im Gefängnis geben würde, natürlich, könnten wir uns vernetzen. Wir bedienen uns beim Zutritt in die Anstalt nicht institutioneller Mittel, wir besuchen als Verwandte. Weil ich die Anstalt nicht um Erlaubnis bitte, einen Workshop anbieten zu dürfen. Nicht, weil sie es uns nicht gewähren würden, sondern, weil ich es alles auf autonome und selbstverwaltete Weise tun möchte. Das reduziert die Möglichkeiten, andere Gefängnisse zu betreten. Aber wir möchten nicht die Position der Autorität stärken, so dass diese Autorität sagen kann “Schau, Ich gab ihnen Erlaubnis einzutreten. Nein, wir wollen nichts zu tun haben mit dem Staat. Aber wir wissen über die Ausbeutung von GefährtInnen, weil es bekannt ist. Die Leute wissen es, aber nichts wird dagegen getan.

Korruption ist auch ein Thema. Für Verwandte, die Gefangene besuchen wollen, wollen sie bezahlt werden. Ihr könntet denken, dass es nicht viel ist, wie fünf Pesos, aber… Zum Beispiel, du gibst ihnen beim Betreten deinen Ausweis. Und wenn ein Wärter glaubt, etwas daran aussetzen zu müssen, kann er sagen: “Nein, du kannst nicht eintreten“, was bedeutet, dass du ihm fünf Pesos geben musst. Du hast zwei Optionen, sich mit ihm zu streiten oder ihm fünf Pesos zu geben und einzutreten. Fast alle zahlen, weil der Besuch mit Verwandten wichtiger ist, als mit Wärtern zu streiten. Als nächstes geht es zur Kleidungsüberprüfung. Frauen ist es nicht erlaubt, Metall in ihren Büstenhalter zu haben und bestimmte Farben sind nicht erlaubt. Und wenn sie dort erzählen, dass du nicht eintreten darfst, zahlst du wieder. Und auf diese Weise passierst du eine Reihe von Stellen, wo du zahlen musst. Viele Arten von Nahrungsmitteln sind nicht genehmigt, um mit ihnen einzutreten, musst du zahlen. Es ist eine permanente Korruption. So, wenn eintausend Angehörige am Besuchstag eintreten und sie jedes Mal 5 Pesos verlangen, reden wir hier über eine große Summe Geld, die die Autoritäten erhalten. Eine Familie kann am Ende viel Geld für einen Besuch bezahlen, so wird es für einen Verwandten kompliziert, einen Gefangenen zu besuchen.

Über diese Dinge hat sich Fernando in Stellungnahmen und während Hungertreiks ausgesprochen Fernando hat vier Hungerstreiks durchgeführt. Für 12 Tage, 25 Tage, 56 Tage und 14 Tage. Das wurde für ihn zu einem Gesundheitsrisiko. Der letzte Streik hatte den Zweck das gesamte Gefängnissystem anzuprangern und wurde auch aus Solidarität mit den Gefangenen in den Vereinigten Staaten geführt. Die Gefährten Abraham Cortés, Fernando Sotelo and Fernando Bárcenas beendeten den Streik hauptsächlich, aufgrund der Sorge um den Gesundheitszustand von Fernando Bárcenas. Wenn dieser ihn nicht beendet hätte, hätte er ernsthafte Komplikationen mit seiner Bauchspeicheldrüse bekommen hätte. Jetzt hat er Probleme mit seinem Bauch und Nieren. Er ist sehr untergewichtig und war nicht in der Lage sein verlorenes Gewicht wieder zurück zu gewinnen. So müssen wir uns auch darum kümmern.

Wir haben noch einen anderen Fernando, Fernando Sotelo Zambrano. Er wurde am 5. November 2014, während solidarischer Aktionen zum Fall Ayotzinapa und den Verschwundenen, verhaftet. Und ohne Beweise oder oder Irgendetwas wurde unser Gefährte zu 33 Jahren Gefängnis verurteilt. (Nach diesem Interview, wurde die Strafe von Sotelo auf 13 Jahre reduziert.) Der einzig Beweis ist, dass ihn ein Bulle gesehen hat. Aber in seiner ersten Aussage, gab er an: Ich glaube, dass ich ihn erkenne.“, in seiner zweiten, „Gut, ich glaube ihn deutlicher zu erkennen“. Und in der dritten: „Ja, er war‘s“ Aber in Wirklichkeit reden wir über die Aussagen von jemandem, der noch nicht einmal sicher ist, ober er ihn gesehen hat. So verhafteten sie unseren Gefährten. 33 Jahre und 5 Monate im Gefängnis, eine Geldstrafe von 519,815 Pesos, was ungefähr $25,000 USD sind und Bezahlung für Schäden von 9 Millionen Pesos, was ungefähr $400,000 USD sind. Eine Summe, die wir niemals bezahlen können, aber das ist nicht alles.

Warum die Geldstrafe? Weil ein Mexico – City Linienbus, der Metrobus in Brand gesetzt wurde. Dieses Verkehrsmittel ist „öffentlich“ aber in Wahrheit wurde die Konzession einer privaten Firma überlassen, so dass die Strafe nicht einmal an Mexiko-City geht, sondern an eine private Firma. Der Bus wurde abgebrannt, der Gefährte wurde festgenommen und die Geldstrafe und alles gilt für die Zerstörung des Metrobusses. Und die Eigentümer*in des Metrobusses sagte: Nein, diese Strafe ist zu niedrig“ und sie gingen in Berufung und wollten, das er eine höhere Strafe erhält. So läuft bis jetzt die Berufung. Wir sehen dieses als ein Teil der Politik, über die wir am Anfang gesprochen haben, d.h. wie AnarchistInnen, die in dem Kampf involviert sind, das Leben schwer gemacht wird.

Fernando Sotelo ist Teil der Anderen Kampagne, die eine zapatistische Bewegung ist. Er ist auch Teil des Ollin Meztli Studierendenkollektivs. Er stürzt sich immer in die Arbeit, er partizipiert im Zapatismus, im Guevara Auditorium. Er ist politisch aktiv, jung. Das ist auch wichtig, zu erwähnen, der permanente Angriff auf die Jugend.

Abraham Cortés Ávila

Der andere Fall ist Abraham Cortés Ávila, ein Jugendlicher aus der Stadt Oaxaca, der am 2. Oktober 2013 während eines Marsches in Mexico – City verhaftet wurde. Die Demonstration erinnerte an das Massaker an tausenden Student*innen am 2. Oktober 1968 in Mexiko-City. Jedes Jahr gibt es einen Marsch, der den studentischen Kampf in der Stadt emporhebt. Abraham plante nicht aus diesem Grund auf den Marsch zu gehen. Er ist ein Kunsthandwerker und er wollte in der Stadt ein paar Dinge für seine Arbeit kaufen. Er sah den Marsch uns sagte sich „Natürlich werde ich teilnehmen, weik es wichtig ist.

Er hat sich den Marsch angeschlossen und als er mit den Gefährt*innen und an einer bestimmten Stelle war, griff die Polizei die Mobilisierung an. Als die Polizei auf Abraham zukam, hat er sich zuerst einmal eine Plastikwasserflasche geschnappt und sie instinktiv auf die Polizei geworfen und ist dann gerannt. Der Beweis gegen Abraham ist ein von Televisa (eine großes Medienunternehmen in Mexiko-City) redaktionell aufgearbeitetes Bild. Es zeigt Abraham, wie er die Wasserflasche wirft, den nächsten Teil haben sie weggeschnitten, und die nächsten Bilder sind, wie ein Molotow-Cocktail auf einen Bullen landet und ihn in Brand setzt. Obwohl es offensichtlich ist, dass Abraham eine Wasserflasche schmeißt und der nächste Ausschnitt einen Molotow-Cocktail zeigt, der einen Bullen verbrennt. Das ist der Beweis.

Als erstes wurde er zu mehr als 12 Jahren verurteilt, aber nach einem Berufungsverfahren wurde seine Strafe auf mehr als sechs Jahre reduziert, wegen des Versuches einen Bullen zu töten, was nicht wahr ist. Er ist auch Teil des Cimarrón Kollektivs. Er gibt Workshops über Kunsthandwerk, Zeichnen und er boxt.

Das sind unsere anarchistischen Gefährten, die aktuell Gefangene sind, inhaftiert in Mexiko-City und Oaxaca. In Mexiko gibt es mehr als 500 politische Gefangene. Oft sind ihre Namen nicht bekannt. Wir wissen in etwa, wer sie sind. Aber alle sind drinnen, weil sie für das Leben kämpfen und ihre natürlichen Ressourcen. Im wesentlichen, weil sie ums Überleben kämpfen, für ein würdiges, bedeutendes Leben im Kampf. Natürlich rufen wir für Freiheit für alle unsere Gefährten auf. Wir sind Abolitionist*innen. Aber unser Arbeit ist auf Anarchist*innen fokussiert. Nicht weil die anderen nicht wichtig wären, sondern weil unsere Arbeit im Gefängnis für unsere anarchistischen Gefährt*innen ist, weil wir Anarchist*innen sind.

Kunst des Cimarrón Kollektivs (auf einer Telefonkarte)

Die Arbeit des Cimarrón Kollektivs

IGD: Danke, Sofi. Und wie du gesagt hast, das Cimarrón Kollektiv hat eine Punkband im Nord-Gefängnis. Jetzt wreden wir uns eine Musikpause gönnen und einen ihrer Songs hören, mit dem Titel “Enajenación” (Entfremdung).

Anhören dieses Titels.

IGD: Kannst du uns ein wenig mehr über Cimarrón und ihre Tätigkeiten erzählen, wie diese aussehen und was sie machen?

Sofi: OK. Wie schon gesagt, ist Cimarrón ein Kollektiv männlicher Gefangener,- weil sie in Männer-Gefängnissen sind. Nach der Logik von Fernando über sozialer Arbeit in Gefängnissen. Schau, etwas was ich an Fernando mag, ist, dass er das Gefängnis nicht als eine Belastung ansieht. Er sagt, „Wir als Anarchist*innen können in der Gesellschaft arbeiten, in welcher Gesellschaft wir uns auch immer befinden. Momentan bin ich im Gefängnis und ich kann hier arbeiten.” Er sieht das Gefängnis nicht als etwas, was ihn runter zieht, er erkennt es als Gelegenheit, sich an anarchistische Politik im Gefängnis zu betätigen.

Innerhalb dieses Rahmens hat Fernando viele Verbindungen zu anderen Gefangenen geschlossen. Er arbeitete mit einigen und als der erste Hungerstreik begonnen hatte, bildete sich CIPRE, was die informelle Koordinierung von Gefangenen im Widerstand ist. Dank CIPRE, wurden einige sogenannte soziale / gewöhnliche Gefangene entlassen, obwohl jede*r Gefangene ein*e politische*r Gefangene*r. Ist. Später hat sich CIPRE aufgelöst und Fernando gründete mit anderen Gefangenen das Cimarrón Kollektiv.

Dieses verfügt über einen mehr kulturellen, als politischen Charakter. Seine Arbeit mit Gefangenen umfasst Workshops, was ein wenig bei den Anstrengungen aufmuntert, die die politische Arbeit leider mit sich trägt. Sie nutzen kulturelle Arbeit als Mittel der Bewusstseinsschaffung. Das Gefängnis hat seine Workshops, seine Kultur und all die Lehrer*innen kommen von Draußen um Workshops zu geben. So haben sie sich gesagt: „Wenn wir über Kenntnisse verfügen, Ding zu tun, warum geben wir keine Workshops?” So begannen sie ihre Workshops zu planen und eine*r sagte „Ich weiß etwas über das Tätowieren, so gebe ich ein Workshop darüber. Ein andere*r ergänzte: Ich weiß wie man zeichnet“. Ein Gefährte, Sinué Rafúl, malt mit Öl und er bietet ein Ölmal-Workshop an. Ein anderer zeichnet. Fernando bietet, wie wir bereits erwähnten, Workshops über Kreatives Schreiben an. Abraham fertigt Kunsthandwerke an. Ein anderer Gefährte, Ramón, macht Yoga. Gerardo Ramírez Tatoos und Malerei. Eine Vielzahl von ihnen bietet verschiedene Workshops an. Ich gebe einen über Kreatives Schreiben.

Kunst des Cimarrón Kollektivs (auf einer Telefonkarte)

Bald werden zwei Projekte auf uns zu kommen. Eine ist Gesundheitsförderung, so dass die Gefangenen die Fähigkeit haben, andere Gefangene zu untersuchen und bei einfachen Krankheiten, wie Erkältungen, Gastritis, Kopfschmerzen, Benutzung von Akkupunktur und natürlicher Medizin, wie Tinkturen, zu helfen. Was wir machen ist ganz einfach. Jemand trainiert mich und ich trainiere andere. Und falls ein Gefangener eine bestimmte Krankheit hat, gibt es Draußen eine Solidaritätsgruppe von Doktoren, die Unterstützung anbietet. Es gibt Gefährt*innen, die AnhängerInnen der Anderen Kampagne sind, die im Jahre 2006 Gefangene aus Atenco waren. Sie sind Allgemeinmediziner und Spezialist*innen, Ernährungsberater*Innen, Psycholog*innen. Sie sind alle in der sozialen Bewegung involviert.

Das bedeutet, dass den Gefangenen geholfen wird, wenn sie spezielle Probleme haben, wie der Gefährte mit den Zahnschmerzen. Oder als Fernando, nach dem letzten Hungerstreik, überführt wurde und während des Transports ihn die Wachleute geschlagen und seinen Kiefer gebrochen haben. Er war für elf Monate gebrochen und mit politischen Druck schafften wir unseren Gefährten, der Zahnarzt ist, ins Gefängnis zu bekommen, um Fernando zu untersuchen. Das Gefängnis wollte keine Material bereitstellen, so mussten wir alles hineinbringen, um ein Mini-Zahnarztpraxis im Gefängnis einzurichten, so dass sich um Fernando gekümmert werden konnte. Es gibt GefährtInnen, die Spezialist*innen in Chiropraktik, Akkupunktur sind und sie helfen.

Kunst des Cimarrón Kollektivs

Zudem geht es um Kommunikation und Gemeinschaftsradio. Wir bieten Workshops über Rede, Programmstruktur. Sie beginnen ihre Skripte zu verfassen, entscheiden, was sie diskutieren möchten und bald gibt es eine Radiosendung und ihr alle, könnt sie euch anhören. Gut, auf Spanisch, natürlich. Ich mag sie wirklich, weil wir viel an der Wiederaneignung von Sprache arbeiten. Sie haben eine Sprache im Gefängnis und wir erzählen ihnen, dass sie nicht auf andere Weise sprechen müssen, benutzt eure eigene Sprache

Es gibt auch eine anarchistische Buchhandlung mit dem Namen Xosé Tarrio, der in FIES (besondere Isolations- ) Gefängnissen in Spanien eingesessen hatte. Er war als Ausbrechkünstler bekannt, er versuchte immer auszubrechen. So wurde er als einer der fünf gefährlichsten Gefangenen in Spanien angesehen. Er starb in sehr schlechter Verfassung an HIV. Seine Mama, Pastora González, sagte, “Mein Sohn starb am Gefängnis, nicht an Aids.“ So erkannten die Gefährt*innen die Leistungen von Xosé Tarrio und benannten die Buchhandlung nach seinem Namen. Die Bibliothek ist öffentlich, jeder Gefangene kann sie nutzen. Die meisten Texte sind anarchistisch, aber es gibt auch andere Lektüre.

Ein anders ihrer Projekte ist die Punkband Commando Cimarrón. Einige schreiben die Texte, andere komponieren die Musik, andere spielen den Bass, die Gitarre, das Schlagzeug. Ihr habt eines ihrer Songs gehört.

Und es gibt ein Pamphlet, ein Zine, mit dem Namen „Wild und Kriminell“ Auf dem Cover ist eine Zeichnung von Fernando Bárcenas. Und all diese Gefährt*innen, stellen, jeden Dienstag, seit sechs Monaten, diese Arbeit zusammen. Es wurde entworfen und veröffentlicht durch das Anarchist Black Cross. Und editiert wurde von den Gefährt*innen Luna, Belarmino Fernández und von mir. Aber es war kein strenges editieren, mehr das Vorschlagen eines Stiles, den sie akzeptieren können. Manchmal sagten sie Nein, andere Male akzeptierten sie unsere Änderungen. Wir wollen nicht die Idee umsetzen, dass es ein perfektes Schreiben sein muss. Was uns interessierte ist, was die Gefährten schreiben.

Der Workschop hat die Absicht, Erinnerung durch die individuelle Person zu schaffen und durch diese Erinnerung können wir Kollektivität erzielen. Und es war ein großartiger Workshop für sie. Am Anfang sagten sie, sie wissen nicht, wie sie schreiben sollen und dachten immer, dass zu schreiben etwas für Fachleute wäre. Und wir sagten, dass das nicht wahr wäre und dass wir alle schreiben können. Wir gaben ihnen ein paar Übungen, um ihnen zu Beginn zu helfen. Und sie merkten, dass es leicht war, zu schreiben. Sie mochten es sehr, weil sie sagten, weil es emotionale Entspannung brachte. Ein Beispiel, das ich niemals vergessen werde. Wir waren im Workshop und sie mussten drei Mal am Tag unterschreiben, damit die Wachleute wussten, dass sie nicht geflohen sind. Um ca. drei Uhr, wird sich während des Workshops eingetragen. Dazu müssen sie den Workshop verlassen und sich eintragen und dann wieder zurückkehren. Einmal, war einer von ihnen extrem fokussiert am Schreiben und ein anderer Gefangener fragte “Hey, willst du dich eintragen?“ und er drehte sich um und erwiderte „Was?“ Worauf ihm entgegnet wurde: „Ja, wir werden uns eintragen. Kommst du mit oder nicht?“ und er drehte sich um und antwortete „Ah, ich bin im Gefängnis“ und er wendete mich mir zu und sagte “Sofi, Ich habe das Gefängnis verlassen“. Für mich war es wirklich eindringlich, weil Schreiben ihnen hilft, in bestimmten Momenten das Gefängnis zu verlassen.

Weiter ist wichtig zu erwähnen, dass sie in einer männlichen Gesellschaft leben. Die Gesellschaft ist patriarchal und erlaubt ihnen nicht, traurig zu sein. Sie haben immer stark, „Macho“ zu sein und sich gut zu fühlen. Sie dürfen niemals traurig sein, weil das für Schwäche steht. In den Workshop dürfen sie ausdrücken „Ich fühle mich wirklich schlecht..” Und sie durften weinen. Was für viele Leute eine einfache Aktion ist, aber für sie ist es nicht einfach. Wenn sie ihre Arbeiten lesen, bricht ihre Stimme ab und sie weinen, was für sie sehr befriedigend ist Das ist die Entspannung, die ihnen erlaubt, sich selbst als Individuum zu verstehen. Und ihnen die Schaffung von Kollektiven ermöglicht. Diese Arbeit ist recht simpel, hat aber eine soziale Wirkung für sie, nicht für andere, nur für sie. Das ist Wild und kriminell, es ist auch auf Spanisch.

Ich möchte euch etwas Kurzes vorlesen, das sie herausgebracht haben. Ich werde etwas von Hard lesen, das von einer Übung ist, die wir gemacht haben. Wir sagten “Wenn Cimarrón ein Tier wäre, welches Tier auch immer, das zu seiner Wildheit zurückkehrt, mit welchem Tier identifizierst du dich?” Und wir werden über das Tier schreiben, mit dem du dich identifizierst. Hard wählte den Kolibri. .

Im Cimarrón Project, sind wir alles, Malerei, Musik, Tod, unsere Vorstellungskraft ist unsere beste Qualität. Im Kommando, Projekt Cimarrón, bin ich ein Kolibiri der viel flattert, viel, sein Herz fängt Feuer, zu fliegen ist mein Merkmal, warum wünsche ich mir Füße zu haben, wenn ich Flügel zum Fliegen habe, sagte Frida Kahlo. Dieser Kolibri, der in dein Herz flattert, zeigt euch das Lächeln des Feuers, das in euren Herzen brennt, ganz wie das Flattern des unglaublichen Kollibris, der euch mit einem brennenden Herzen grüßt.Mit jedem Tag, mit jedem Flügelschlag, nach links und zur linken Seite, in die Kälte, in den Sommer, zum Mond, zur Sonne, zu all unseren Sternen. Ich bin der Kollibri. Der Kollibri, der Farben auf seinen Flügeln flattert, der Kollibri auf der linken Seite des Gewissens.

Wie wir sehen, ist es eine poetische Arbeit, nicht so einfach. Das Radioprogramm, das ihr hoffentlich bald hören könnt, ist sehr interessant, weil sie sehr gut Sounds einsetzen. Es lässt die Hörer*innen mehr verstehen, wie das Leben im Gefängnis so ist. Ihr werdet es mögen. Das ist „Wild und Kriminell“ die Gefängnis – Anthologie. Es gibt um die 43 Texte. Ich bin sehr stolz auf diese Arbeit, nicht nur, weil ich involviert war, sondern über das, was es für sie bedeutet. Hiernach sehe ich sie als menschlicher und weniger in ihren Tatvorwürfen, die der jüdisch-christlichen Staat ihnen anhängt und der Idee, sie sollten unter schlechten Bedingungen leben, weil sie es verdienen. Jetzt sind sie Gefährten, die würdiger leben, mehr lachen, ihre Körper sind weniger gebeugt, sie stehen gerader. Gewisse Aspekte haben sich verändert. Und das ist für mich sehr wichtig.

Kunst des Cimarrón Kollektivs

Es gibt auch El Canero, die Zeitung an der sie alle arbeiten. Sie ist politischer. Jeder Gefangene kann schreiben, anonym oder auch nicht und das Gefängnissystem oder ihren Fall verurteilen. Andere politische und anarchistische Gefangene haben für sie geschrieben.

Dieses sind die Projekte des Cimarrón Kollektivs. Und es ist in einem Raum, den das Gefängnis nicht zur Verfügung stellt, es ist ein Raum, den sie autonom geschaffen haben. Die Buchhandlung, alles ist geschaffen und wird autonom unterhalten. Aber es wird sehr unterstützt durch die Gemeinschaft. Sie haben uns zu einem Konzert eingeladen, dass sie gegeben haben und ich habe es wirklich gemocht, weil viele Gefangene kamen und sie begannen sich Lieder zu wünschen. Ihre Songs wurden im Gefängnis bekannt. So ist es weniger ihr eigenes Projekt, viele Gefangene sind mit ihm vertraut und wir mussten uns mit eine Menge von ihnen treffen

Ich fühl mich mit ihnen sehr sicher. Da ist immer diese Vorstellung, dass es gefährlich wäre, ein Gefängnis zu betreten. Das ist nicht wahr. Natürlich verfügt ein Gefängnis über Gefahren. Ich kann sagen, dass einer der Plätze, an denen ich mich am sichersten und unter Freunden fühle, mit ihnen ist. Ich weiß, dass sie nichts versuchen werden. Ein anderer Gefangener wird nichts versuchen, weil all meine Gefährten dort sind, die auf mich aufpassen und wir passen aufeinander auf. Sie haben gelernt, Frauen nicht wie Machos aus der Mexikanischen Machista-Traditon zu behandeln, sondern sie sehen uns als anarchistische Gefährtinnen. Ich mag das Wort Respekt nicht, aber mit irgend einer Art von Respekt. Es ist nicht, dass sie mich respektieren, es ist, dass sich mich mit mir als Gefährtin identifizieren.

Das ist mehr oder weniger die Arbeit des Kollektivs, und das Kollektiv ist dank der Arbeit von Fernando Bárcenas entstanden, die konstante „nicht-wie“ Arbeit. Und heute erreichte uns eine sehr schlechte Nachricht, die ist, dass Fernando’s letzter Rechtsweg abgewiesen wurde. Dieser würde ein gerichtliche Verfügung bedeuten, den zuständigen Richter aufzufordern, den Fall neu zu untersuchen. Falls er die Verfügung gewährt hätte, wäre ein neues Urteil die Folge, das bedeuten würde, dass Fernando nach Bezahlung einer Kaution praktisch freigelassen worden wäre. Aber sie wiesen diese einstweilige Verfügung zurück. Das bedeutet, dass unser Gefährte für weitere drei Jahre im Gefängnis sein wird. Am Dienstag, (13. Dezember) ist Fernando jetzt drei Jahre eingesperrt. So hat er drei weitere Jahre, weil er eine Strafe von sechs Jahren hat.

Wir wissen nicht, was der nächste rechtliche Schritt sein wird. Es gibt andere Möglichkeiten, wie den Fall vor den Interamerikanische Menschenrechtsgerichtshof oder den Obersten Gerichtshof zu bringen. Es ist sehr schwer die Verhandlung solcher Fälle zu erreichen, aber wir halten euch durch die GefährtInnen hier am Laufenden und wir bleiben in Alarmbereitschaft.Fernando setzt kein Vertrauen in die Gesetze, so dass diese Entscheidung nicht so schwer für ihn ist. Aber sie ist es für seine Mama, für sie ist es ein starker Schlag. Und für uns auch. Natürlich wollen wir unseren Gefährten frei haben. Aber Fernando ist ein starker junger Mann. Ihm ist klar, warum er einsitzt und ihm ist klar, dass der Kampf nicht für seine Freiheit ist. Der Kampf ist für die Umwandlung der Gesellschaft in eine freie, gerechtere, menschlichere, autonomere. So ist die Situation. Dieses Jahr haben wir zwei schlechte Nachrichten erhalten: Die 33 Jahre Gefängnis für Fernando Sotelo bedeuteten auch einen herben Schlag für uns und jetzt die Ablehnung von Fernando‘s Verfügung. Aber, nun, ja, der Kampf geht weiter.

Staatliche Amnestie für anarchistische Gefangene

IGD: Für mich ist es interessant zu sehen, dass jetzt jahrzehntelang die Regierung von Mexiko-Stadt angeblich linksgerichtet ist, aber AnarchistInnen hasst und sie immer unterdrückt. Aber jetzt empfehlen einige die Idee der Amnestie, natürlich ohne die involvierten Gefangenen selbst hinzuziehen. Kannst du uns etwas erzählen was mit dieser Idee von Amnestie geschieht?

Sofi: Ja gut, es ist wahr, dass sie nicht nur AnarchistInnen angreifen, sondern alle sozialen Bewegungen. Vermutlich ist die Linksorientierung sogar noch heuchlerischer. Ich denke, dass die PRD [die regierende Partei in Mexiko – Stadt. ] viel soziale Unterstützung verloren hat, seitdem Mancera an die Macht kam, mit der Metro Fahrpreiserhöhung, mit den Metrobussen, mit der Gentrifizierung, die sich in der Stadt ereignet. Sie versucht Unterstützung zu erhalten in sozialen Bereichen, die sie interessieren, weil sie Stimmen bringen können.

Wir wissen alle, dass die Gefangenenfrage eine sehr humane ist. Gefangene zu entlassen ist auch ein Weg der sozialen Versöhnung mit sozialen Bewegungen. Ich denke, dass die PRD und MORENA und andere angeblich linke Parteien versuchen Unterstützung für die nächsten Wahlen zurückgewinnen. Was könnte besser sein, als Gefangene zu befreien? Gefangene, die, wie sie sagen können, jung sind, Angegriffen ausgesetzt, verletzlich sind. Natürlich sind keine unserer GefährtInnen damit einverstanden. Und, wie du erwähnt hast, ist es wahr, dass sie nicht mit den Gefangenen gesprochen haben.

Troztzdem ist es wichtig zu erwähnen, dass einige der Familien an Amnestie interessiert sind. Zum Beispiel die Mutter von Fernando Bárcenas’. Es ist sehr vertrackt, weil Videos veröffentlicht wurden, in denen Fernando’s Mutter über seinen Fall mit Amnesty International spricht. Als Mutter strebt sie in jedem Fall nach Freiheit für ihren Sohn. Aber als ein anarchistischer Gefangener, möchte er keine Amnestie und ich denke, sie wird dieses weiter tun, jetzt wo sie die gerichtliche Verfügung abgelehnt haben. Aber Fernando möchte keine Amnestie, weil Amnestie auf eine Art sagt “Ich vergebe dir für deine Verbrechen und ich söhne mich mit dir aus und du kommst frei“. Fernando sagt, wie der Rest der Gefangenenen “Was müssen sie mir verzeihen?” Er will es nicht. .

Fernando Sotelo will es nicht. Abraham Cortés auch nicht. Unter den Gefangenen, die mit einer Amnestie frei kommen könnten, ist auch Alejandro Jamspa und es scheint mir, dass er es nicht möchte, aber ich bin nicht sicher, weil ich nicht mit ihm in Kontakt bin. Aber der Rest, Nein. Sie verstehen, dass es ein politisches Manöver ist, so dass jede Person sagen könnte, “Oh, es ist so großartig, die Regierung hat sie entlassen”. Ja, die Regierung sorgt sich über soziale Angelegenheiten und wir wissen, dass es eine Lüge ist.

So ist es sehr schwierig und in manchem Momenten wirst du Dinge über Amnestie für Fernando hören, aufgrund der Anstrengungen der Mutter von Fernando. Hier ist der Umgang mit dieser Angelegenheit schwer, wie etwa für das ABC, als einzelne anarchistische Gefährt*innen sind wir einer Meinung mit der Logik von Fernando Bárcena. Aber wir wollen seiner Mutter auch nicht erklären, „Mach es nicht“, weil am Ende, sie sich von einer Mutter zu einer Gefährtin im Kampf wandelt. Wir werden sehen, wie es weitergeht mit der Freiheit für Fernando. Er wird sich niemals mit Amnestie wohlfühlen. Wir werden sehen, ob sie Fernando von der Amnestieliste nehmen. Am Ende denke ich, dass diese politischen Parteien um Amnestie für Fernando bitten, obwohl er sie nicht möchte und wenn sie sie ihm gewähren, werden sie ihn gehen lassen. So wird er draußen sein, ob er möchte oder nicht.

Unterstützung und Solidarität

IGD: Meine letzte Frage ist, wo können Interessierte, ob spanisch-sprachig oder nicht, mehr erfahren und was können sie von hier, den Vereinigten Staaten aus, tun, um den Kampf bei euch zu unterstützen und Solidarität zu zeigen und diese Verbindungen im Kampf gegen Gefängnisse zu schaffen?

Sofi: Ich glaube, dass das Wichtigste ist, Informationen über die Fälle der Gefährten zu verbreiten. Dieses mit ihren Fällen zu tun, hebt die Freiheit unserer Gefährten auf die internationale Agenda, aber auch auf den Schirm jedes politischen Kollektivs und Individuum. Dinge, wie dieses Interview, was du gerade führst, sind sehr wichtig, weil es nicht nur auf Spanisch, sondern auch auf Englisch erscheinen wird. Die Leute können auch die Webseite abajolosmuros.org besuchen, die Homepage vom Anarchist Black Cross. Die Updates zu den Fällen unserer Gefährten können dort gefunden werden. Oder auf Facebook, die Kampagnen, Befreit Fernando Sotelo, Freiheit für Miguel Ángel Peralta oder Fernando Bárcenas, alle haben ihr Facebook Seite. Aber ich glaube eine Seite, wo du glaubwürdige Informationen über die Gefangenen findest, ist die Anarchist Black Cross – Mexico Seite. Ihr könnt auch dem ABC cna.mex [at] gmail [dot] com oder an birikota [at] riseup [dot] net schreiben. Ihr könnt dorthin Grüße übermitteln oder Briefe schreiben.

Es ist sehr wichtig, den Gefangenen zu schreiben. Es hilft ihnen, dass sie sich begleitet fühlen, in Organisierung und Koordination mit anderen. Wir wissen, dass es schwer ist einen Brief schreiben. Du weist nicht, wer sie sind, weißt nicht, was du sagen sollst. Aber ich habe die Gesichter unserer Gefährten gesehen, wenn sie ein Brief ausgehändigt bekamen. Selbst wenn er nur besagt, „Mein Name ist xyz, ich möchte, dass du weißt, dass ich bei dir bin und für deine Freiheit kämpfe.“ Etwas Kurzes. Es macht sie sehr glücklich. Auch kannst du einen Briefwechsel mit ihnen beginnen über die E-Mail Adressen, die ich genannt habe. Wir können helfen Briefe hin und her zu schicken, weil sie sie nicht erreichen, wenn du direkt ans Gefängnis schreibst.

So verbreitet eine*r das Wort, ein*e andere*r nimmt direkt Kontakt mit ihnen auf, ein*e andere*r unterstützt finanziell. Es ist notwendig und wichtig, aber es ist nicht das Wichtigste. Am Ende werden wir in der Lage sein, finanzielle Unterstützung auf verschiedene Weise zu erhalten. Wenn aber jemand den Familien helfen möchte, könnt ihr uns auch über die selben E-Mail Adressen kontaktieren und wir werden auf verschiedene Wege ökonomische Unterstützung zur Verfügung stellen. Ich glaube dieses sind die Wichtigsten, so wenn etwas ansteht, eine Kampagne oder sowas, du dich von dort, wo du bist, beteiligen kannst. Ich weiß nicht, das mexikanische Konsulat zu besuchen, ein Bild auf sozialen Medien herausbringen, einfache Dinge.I

Die wichtige Sache ist, dass das Anliegen unserer Gefährten Thema bleibt. Über allem steht, mit ihnen in Kontakt zu sein. Für sie ist ein Brief sehr wichtig, manchmal mehr, als finanzielle Unterstützung. Selbstverständlich werden unsere Gefährten hier zu einer wichtigen Quelle. Es ist eine Quelle, sie kümmern sich immer darum, Texte von Gefährten zu übersetzen. Spanisch und Englisch gleichermaßen. Sie übersetzen viel, und sie werden uns auch dabei helfen, dieses Interview zu übersetzen und wir sind sehr dankbar dafür. Und die Gefährten senden viele Grüße. Sie sind dankbar, dass Nachrichten über sie in den Vereinigten Staaten verbreitet werden. So schreibt ihnen!

IGD: Möchtest du sonst noch was sagen, oder gibt es etwas, was du noch nicht erwähnt hast?

Sofi: Ich glauche nicht. Ich denke, wir haben auf allgemein gehaltenen Level alles abgehandelt. Besonderen Dank für sie Sendezeit und Verbreitung der Informationen. Ein Aufruf, die Aufmerksamkeit auf die Gerichtsverfahren unsere Gefährten zu richten, nicht nur auf ihre, sondern auf jene, von all unseren Gefährt*innen. Ich weiß wenig über die Gefangenen in der USA. Hier in der USA gibt es eine Menge Gefangene. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns immer gegenseitig informieren. Ich denke, es ist ist die Verantwortung aller, sich am Kampf für die Freiheit unserer Gefangenen zu beteiligen. Es sollte einer der Hauptthemen sein, an dem wir arbeiten. Danke für die die Sendezeit. Die Gefährten senden ihre Grüße an alle Herzen, die offen sind für diese Informationen und diesen Kampf für die Freiheit aller unserer GefährtInnen. Danke.

Kunst des Cimarrón Kollektivs

Hier könnt ihr einen weiteren Song von Comando-Cimarron herunterladen.

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