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Spanischer Staat, Madrid: Sabotage an Bankautomaten in Solidarität mit Banc Expropriat

banc-expropriat-defensemIn der Nacht vom Sonntag 29. Mai wurden mit Hämmern 10 Bankautomaten von verschiedenen Bankfilialen im Quartier Carabanchel unbrauchbar gemacht, darunter von Caixa Catalunya und BBVA.

Von Madrid aus: der Widerstand, den die Compas gegen die Repression des Banc Expropriat leisten, erfüllt uns mit Stolz und Freude und wir möchten einen komplizenhaften Gruss voller Wut und Kraft zur Weiterführung des Krieges senden.

Auf das kein Angriff ohne Antwort bleibe. Zur Verbreitung der anarchistischen Revolte.
Weder Wohnungen ohne Leute, noch Banken ohne Enteignung…!! Banc Expropriat resiste!!

Üb. mc, Knast Salez, CH aus dem Spanischen

Barcelona: 2 Kommuniqués von El Banc

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erhalten am 27.4.16 und übersetzt aus dem Englischen

TEXT 1 vom 23. Mai: WIR WERDEN ZUR “EL BANC” ZURÜCKKEHREN

Gestern, am 23. Mai, wurde nach mehr als 160 Tagen Widerstand “El Banc Expropiat” durch die katalanische Polizei geräumt (mehr als 100 während der ersten Kampagne, und 87 dieses Mal) Das erste Mal entschied das Rathaus, im Geheimen, über 65.000 Euro an den Eigentümer der Banc Manuel Bravo Solano zu zahlen, um ein weiteres Can Vies vor den Kommunalwahlen zu vermeiden. Nachdem dieses krumme Geschäft enthüllt wurde, rechtfertigte sich das Rathaus mit der Erklärung, dass die Banc eine wichtige “soziale Rolle” hat. Sie räumten dann ein, dass diese Miete bezahlt wurde, um den sozialen Frieden zu erhalten, weil sie wissen, dass die Räumung von El Banc alle Arten von Reaktionen mit sich bringen würde. Das ist gestern letztendlich passiert.

Erst einmal möchten wir uns für die ganze Solidarität bedanken, die uns erreicht hat. Eine Solidarität, die viele verschieden Formen angenommten hat und die auch eine Unterstützung anderer aktueller Kämpfe bedeutete.

Der gestrige Wutausbruch geschah nicht nur wegen der “El Banc”, es ist eine Folge der letzten Verhaftungen, Überfälle auf Squats und libertäre Räume sowie der Ermordung von Juan Andrés Benítez, die die Straflosigkeit für die Polizei offengelegt hat.

Wir verstehen, dasss einige NachbarInnen verärgert über die Situation sind, die das Viertel durchlebt  oder über die möglicherweisen erlittenen materiellen Schäden. Aber, wie wir es viele Male gesagt haben, werden wir die Banc auf jede erdenkliche Weise verteidigen.

Alle die den Polizeieinsatz gesehen haben, können die Gewalt attestieren, die er verursacht hat. Über 50 Leute endeten mit kaputten Köpfen, Knien, Händen oder Armen als Ergebnis ihrer Aktionen. Das ist ein weiterer Grund, zu bleiben wo wir sind und zu versuchen sich die Bank zurückzuholen.

Wir werden zur Bank zürückkehren!

TEXT 2: (VIERTER TAG) WAS VON JETZT AN TUN, UM EL BANC EXPROPIAT ZURÜCKZUGEWINNEN?

Diese Tage waren sehr anstrengend, weshalb wir Schwierigkeiten haben als Kollektiv Informationen zu unterbreiten. Im Rahmen unserer Kapazitäten, werden wir unsere Version über die Fakten der letzten Tage, wie auch unsere Meinung zu vielen Aspekten des aktuellen Konfliktes ergänzen.

Zunächst möchen wir allen Leuten danken, die sich von der Solidarität zum expliziten Engangement für das Projekt El Banc Expropiat bewegt haben.

Viele von euch fragen, auf welche Weise sie sich an diesem Kampf beteiligen können. Das reicht von NachbarInnen, die mit uns Kontakt aufnehmen, bis hin zu Leuten von anderswo. Manchmal schreiben Leute von so weit weg, wie das kämpferische Viertel Gamonal, in Burgos.

Hier einige Ideen für euch:

  • Führt alle Formen von Protest durch, um die Verantwortlichen für diesen Konflikt unter Druck zu setzen und die das Projekt El Banc Expropiat insgesamt oder die Ereignisse der letzten Tage in Vila de Gràcia sichtbarer werden lassen.
  • Hängt Banderolen, Transparente oder Poster zur Unterstützung der Bank Expropiat von euren Balkonen oder Fenstern.
  • Verbreitet die Informationen, die wir veröffentlichen mit euren Bezugsgruppen.
  • Beteiligt euch von eurem Balkon, eurem Fenster an Topfschlage- Aktionen, die ab 22 Uhr stattfinden, oder versammelt auch dafür auf den nächsten Platz
  • Sendet uns alle Informationen, Bildern und Videos, von denen ihr glaubt, dass sie wichtig für uns sein könnten.

Wer steht hinter der Räumung?

  • Catalunya Caixa: Diese gerettete Bank (jetzt übernommen von der BBVA) war die Eigentümerin der Räume, die wir besetzt haben. Wenn sie nicht mit dem juristischen Verfahren begonnen hätten , um uns zu räumen, würden wir wahrscheinlich heute nicht hier stehen.
  • Manuel Bravo Solano: Diese Einzelperson steht verantworlich hinter dem bestehenden obskuren Netzwerk von, der Spekulation verschriebener, Immobilienunternehmen. Dieses Netzwerk besitzt die Räume rechtskräftig. Unternehmen wie diese und Leute, wie er sind verantwortlich für den Gentrifizierungsprozess, den wir in Gràcia ausgesetzt sind.
  • Mossos d’Esquadra: Wir lassen uns nicht täuschen. Das gewalttätige Eingreifen der Polizei ist keine Antwort auf die gewaltätigen Aktionen von den protestierenden Leuten. Es wurde am zweiten Tag deutlich, dass das Ziel der Polizei nicht die Vermeidung von Unruhen ist, sondern uns stattdessen von der Wiedereröffnung von El Banc Expropiat abzuhalten. Wenn es uns gelingen sollte unsere Räume zu betreten, wird deutlich werden, dass die Störungen aufgrund der Räumungen und dem späteren Eingreifen der Mossos d’Esquadra stattfinden.
  • Die Regionalregierung von Katalonien: Die Regierung von Junts pel Sí (CDC and ERC) sind die politischen Verantwortlichen, die die Mossos d’Esquadra kommandieren. Wenn die Regionalregierung es haben willl, dass die Polizei ihre Kräfte abzieht, wären wir in der Lage die El Banc Expropiat wieder zu öffnen .
  • Medien: Diese Akteure hätten nicht die Macht, die sie haben, wenn die Medien nicht als Verstärker ihrer Meldungen agieren würden. Die Manipultion durch die Medien wurde in diesen Tagen ziemlich offensichtlich. Nicht nur weil altes Filmmaterial von Tumulten genutzt wurde, oder aufgrund der verzweifelte Versuche der JournalistInnen NachbarInnen zu finden, die schlecht über die El Banc Expropiat reden, sondern auch wegen des kompletten Verschweigens von Polizeigewalt, ungeachtet von Bildern, Videos und Zeugenaussagen, die in bedeutsamer Anzahl innerhalb sozialer Netzwerke kursieren. Die Tatsache, dass wir keine Pressekonferenzen veranstalten bedeutet nicht, dass die Presse keinen Zugang zur riesigen Menge Informationen besitzt, die viele der Lügen wiederlegen, die Individuen, wie Batlle oder Collboni [lokale FernsehjournalistInnen) verbreiten.

All diese Akteure tragen ihren Teil der Verantwortung im gegenwärtigen Konflikt und deshalb laden wir alle ein, ihre Rolle sichtbar werden zu lassen und Druck auszuüben, dass sie ihr Verhalten ändern.

Bleibt dran für mehr Informationen

26. Mai 2016
Vila de Gràcia