Sie verängstigen uns nicht, sie lassen uns wütend werden.
Am Sonntag, den 24. Oktober gegen 1 Uhr brach im selbstverwalteten Raum in der Universität von Rethymnon (Kreta) ein Feuer aus. Alle Anzeichen zeigen, dass es sich um eine Brandstiftung durch Neo-Nazi handelt. Brennbares Material war in der Mitte des Freiraums angehäuft und faschistische Sprüche waren an die Wände geschmiert. Die Universität Rethymno wurde anlässlich des Treffens der Universitätsrektoren und der kommenden Ausbildungsreform von Studierenden besetzt. Obwohl die Wandparolen nicht auf eine bestimmte Neo-Nazi-Gruppe hindeuten, fällt der ganze Verdacht auf die O.E.P. (Organisation der Nationalisten von Rethymno), weil das jüngste Geschehen sich einreihen lässt in eine lange Geschichte von Angriffen auf AktivistInnen, MigrantInnen und Jugendliche in der Hauptstadt Kretas. Die FaschistInnen besitzen eine starke, durch die Polizei geschützte Präsenz. Die Autoritäten nutzen so etwas immer als reaktionäre Antwort auf die breitere Linke / anarchistische Bewegung.
Sonntagnacht, kurz vor Mitternacht gab es in Larissa einen faschistischen Angriff auf einen Nachbarschaftsladen, der im Besitz von Migranten ist. Vier Personen griffen mit Totschlägern und abgeschlagenen Flaschen zwei Angestellte an, stahlen ihre Mobiltelefone und sogar Geld aus der Kasse. Der am Kopf verletzte Kassierer wurde ins Krankenhaus gebracht, während einer der Angreifer aus dem Verkehr gezogen und der Polizei übergeben wurde. Danach eilten 20 AktivistInnen zum Ort der Attacke, sprachen mit den MigrantInnen und führten eine kleine Spontandemo zur Polizeistation durch, wo der Neo-Nazi festgehalten wurde. Eine Woche vor dem Angriff wurden die Außenlichter des Geschäfts beschädigt und rassistische Hasssprüche im Namen der “Xrysh Avgh” (Goldene Morgendämmerung, eine in Griechenland aktive Neonazi-Organisation) gesprüht. Der verhaftete Neo-Nazi ist ein 17 Jahre alter Minderjähriger.
Es gibt keinen Zweifel, dass in diesen entscheiden historischen Momenten der anhaltenden sozialen Kämpfe in Griechenland, Neonazis ihre Aktionen sowie Beeinflussung eines weiten Teils der griechischen Gesellschaft, verstärken wollen. Gegen diese Bedrohung organisieren wir (Einheimische und MigrantInnen) uns selbst, mit allen nötigen Mitteln und werden sie zurück in ihre Dreckslöcher jagen.
Am 26. Oktober fand in Rethymno eine antifaschistische Demonstration statt. Um die 250 Menschen liefen durch die Innenstadt und protestierten gegen die Neo-Nazi-Angriffe.