Griechenland: Brief der Zelle gefangener Mitglieder der CCF an Culmine und ParoleArmate bezüglich der kürzlich durchgeführten Razzien in Italien

Vor einigen Tagen begann in Italien ein weiteres repressives Verfahren gegen einige anarchistische GefährtInnen. Sie wurden verhaftet und verhört, während die einen unter Auflagen raus gelassen wurden und andere nun unter Hausarrest stehen. Die Bullen durchsuchten Häuser in Pisa, Chieti, Brescia, Genua, Catania, Ravenna und anderen Orten. Karabinieri aus Perugia, die Anti-Subversions-Einheit und die Kriminaltechnische Einheit aus Rom waren im Einsatz. Unter den Verhafteten befinden sich auch 4 GefährtInnen, die schon wegen „Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation subversiver Natur“ angeklagt wurden. Von all dem, aus den Häusern konfisziertem Material, schienen die Bullen dieses Mal ein besonderes Interesse am Email-Verkehr mit Gabriel Pombo da Silva, Marco Camenisch und den Mitglieder der „Verschwörung der Feuerzellen“ zu haben. Während den Ermittlungen wurde in den Email-Konto von Culmine und möglicherweise in den von Parole Armate eingebrochen und dessen Inhalt kopiert. Von den Bullen.

Sag nicht, dass es vorbei ist…

Mittels dieser wenigen Worte senden wir ein kameradschaftliches Signal an all die, die sich an Culmine und ParoleArmate beteiligten um Communiqués, Texte und Briefe aus dem Knast zu übersetzen und zu verbreiten, um die aufständische Anarchie zu streuen.

Gerade jetzt ist die Schwarze Internationale der AnarchistInnen der Praxis eine Tatsache. Nichts wäre das Gleiche ohne sie. Besonders letztes Jahr entstand eine anarchistische Galaxie aus Individuen und autonomen Gruppen, die die FAI/IRF unterstützen, oder nicht, das Bestehende angreifen, ihr Anliegen kommunizieren und Gedanken austauschen.

Es sind die GefährtInnen, die keinen Namen tragen, die FreundInnen, die kein Gesicht besitzen, all die unsrigen, die eine Kapuze trugen und zu BombenlegerInnen gegen autoritäre Symbole, BankräuberInnen, SaboteurInnen ihrer Normalität und BrandstifterInnen am sozialen Frieden wurden. Über Culmine und ParoleArmate teilten wir mit all den unbekannten GefährtInnen aus allen Teilen dieser Welt Erfahrungen und enge Beziehungen.

Dieser gemeinsame Austausch ist ein Moment des kontinuierlichen Angriffs gegen den dogmatischen Gedanken, die Kultur der Masse, die Gesellschaft der nicht zu gebrauchenden Information. Durch die Blüten Culmines und ParoleArmates ein echter, vielgestaltiger Dialog des aufständischen Anarchismus, und nicht nur durch Worte, sondern durch die Praxis.

Denn die Wörter füllen die Seiten wie Patronen, die in das Magazin einer Pistole gleiten. Bereit und bewaffnet um ihre eigene Schlacht zu führen. Wörter die die Normalität des Alltags treffen, Wörter die den Zellen des Knastes entweichen, Wörter die verschwörerisch vor dem Moment der Attacke geflüstert werden, Wörter die sich in Aktionen verwandeln, Wörter die sich nicht um den heißen Brei drehen, Wörter die rein sind, wie unser Blick und unser Bewusstsein.

Dieser Wind Tausender, unzähmbarer Worte und anarchistischer Taten suchte zahlreiche Male die Kreuzung von Culmine und ParoleArmate auf, für einen Moment, so dass es explodiert und erneut tausende neue Momente des Chaos und der Anarchie schaffen konnte. Culmine und ParoleArmate ist der geheime Hafen des Chaos, in dem sich die Worte mit den Taten mischen und sich Gedanken in Gesten kleiden, die sich kontinuierlich Vor und Zurück, in unbestimmten und informellen Formationen des Angriffs bewegen. So wie es einige GefährtInnen von ParoleArmate schon ähnlich formuliert haben, können auch wir sagen, dass das Projekt Culmines und ParoleArmates ein Resultat des Willens einiger anarchistischer GefährtInnen ist, die die Bedeutung des offiziellen syntaktischen Gespanns ablehnen und die an Stelle dessen dazu all die einladen, deren Interesse es ist, aufständisch anarchistische Texte zu verbreiten, um Beziehungen und Situationen zu schaffen, die befreien und bereit sind außerhalb des virtuellen Rahmens des Internets umgesetzt zu werden.

Unseres Erachtens nach entstanden die Unternehmungen von Culmine und ParoleArmate aus dem Gedanken und dem Verlangen einiger GefährtInnen, die diskutierten, und diese durch ein paar Hände erschafften, die sich von den Bedeutungen und Disputen befreiten und zu wem auch immer gehören, die sich als Teil eines individuellen und kollektiven Kampfes für Anarchie und Chaos sehen.

Was auch immer nun aufgrund des Angriffs der italienischen Polizei passieren wird, Culmine und ParoleArmate werden uns immer als ein Treffpunkt von GefährtInnen und FreundInnen in Erinnerung bleiben, eine nicht-gezeichnete Karte der Schwarzen Internationalen der AnarchistInnen der Praxis.

Bis wir uns wiedersehen

Solidarität mit den GefährtInnen,
die vom italienischen Staat verfolgt werden

Für immer in der Schlacht

Für die Realisation der Schwarzen Internationalen
der AnarchistInnen der Praxis

Zelle der gefangenen Mitglieder der Verschwörung der Feuerzellen/FAI-IRF

übersetzt von ABC Berlin

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