Hier sind wir also wieder, umgeben von diesen Mauern und Gittern, zwischen Kameras und Kerkermeistern. Hier sind wir wieder, ohne den Kopf einzuziehen und stolz auf das, was wir sind. Stolz darauf, ein Teil des unberechenbaren Sturms zu sein, der darauf zielt, jede Spur der Macht zu beseitigen. Deren Maske wurde einmal mehr herabgerissen und sie wurde sichtbar als das, was sie wirklich ist, in ihrer ganzen Brutalität und, warum nicht, auch in ihrer ganzen Schwäche. In diesem besonderen Fall zeigt die Kollaboration zwischen dem chilenischen und dem spanischen Staat mit dem Ziel unserer Einkerkerung, wie sie sich koordinieren können zum Zweck des Umgangs mit allem, was sie als Bedrohung wahrnehmen. Doch die Wichtigkeit, die diese Herren der Macht uns beimessen, ist nichts anderes als ein Zeichen ihrer Fragilität. Ihre widersprüchlichen Sicherheitsdiskurse sind nur der Deckmantel, der ihre Angst verbirgt, denn sie wissen, wie schnell ein Zufall um sich greifendes Chaos auslösen kann. Ihre Überfälle und Knebel geben uns nur noch mehr Stärke, unsere Ideen und unser Leben zu schärfen und befähigen uns, in permanenter Konfrontation zu sein.
Mit einer festen Umarmung begrüßen wir jeden Ausdruck von Unterstützung; sie sind ein Schub, der die Gefängnisgitter schwächt. Wir verstehen unter Solidarität, unsere anarchistischen Ideen konstant in die Tat umzusetzen, in allen ihren Formen, die dem Feind zu verstehen geben, dass nichts hier zu Ende ist, dass alles weitergeht, sei es im Gefängnis oder auf der Straße. Wo immer wir auch sein mögen: keine Minute Ruhe, und ein Leben im Kampf. Wir grüßen ganz besonders die immensen Zeichen der Solidarität von Genossen, die ihren eigenen Körper als Waffe gebrauchen, indem sie einen Hungerstreik durchführten [dies bezieht sich auf Marcelo Villarroel, Freddy Fuentevilla, Juan Aliste, Hans Niemeyer und Carlos Gutiérrez Quiduleo, Gefangene in Chile, die während der Internationalen Woche der Solidarität in einen symbolischen Hungerstreik getreten waren].
Wir grüßen jene, die weiterhin Komplizenschaften knüpfen, jene die ins Unbekannte aufbrechen, jene die durch Ungewissheit motiviert werden, jene, die auf Anarchie bestehen. Ihnen gilt unser Respekt und unsere Zuneigung.
Wir haben mit großer Trauer die Nachricht vom Tod Sebastiáns erhalten, doch zugleich sind wir von Freude erfüllt, denn wir wissen, dass sein Leben mit seinen Idealen übereinstimmte: voll und ganz ein Krieger. Wir wären herzlich gern bei den Genossinnen und Genossen, um mit ihnen um unseren Gefallenen zu trauern, doch wir können nur von hier aus viel Stärke und ein “Wir werden euch bald wiedersehen” senden.
Mónica Caballero
Francisco Solar