Am späten Abend des 24. November 2014 wurde ein Transparent in Solidarität mit den Kämpfern in Griechenland auf dem Rossio-Platz im Stadtzentrum Lissabons aufgehangen und Flugblätter an PassantInnen verteilt sowie in anarchistischen Treffpunkten ausgelegt.
Das Transpi schreibt: „Solidarität mit den Kämpfenden in Griechenland. Nikos Maziotis – Antonis Stamboulos. Freiheit (auf Griechisch).“
Es folgt das Kommuniqué, das ausgegeben wurde (hier als pdf auf Portugiesisch).
Nikos Maziotis, anarchistischer Kämpfer und Mitglied der Stadtguerillagruppe Revolutionärer Kampf, wurde in Athen (Griechenland) am 16. Juli 2014 gefangen genommen, nachdem er durch einen Schuss am Arm in einer bewaffneten Konfrontation mit den Cops verwundet wurde, die ihn verfolgt hatten. Nachdem man ihn aus dem Krankenhaus entließ, wurde er in die Knäste von Koridallos in Athen transferiert, wo er sich jedoch nicht lang aufhielt, da er am 26.7. in den Diavata-Knast in der Nähe von Thessaloniki in einem rachsüchtigen Akt des griechischen Staates weitergesendet wurde, weil in diesem Knast nicht einmal die Mindeststandards für die Behandlung mit ernsthaften Verletzungen gelten.
Antonis Stamboulos, ein Anarchist, wurde am 1. Oktober 2014 in Athen verhaftet in einem willkürlichen Akt unter der Anklage des Terrorismus und unter dem Verdacht zur Organisation Revolutionärer Kampf zu gehören. Ihm wurde gewaltsam eine DNA-Probe sowie Fingerabdrücke entnommen; er wurde im Gewahrsam gefoltert und ihm wurde es erst 24 Stunden nach seiner Festnahme erlaubt, mit einem Anwalt zu sprechen. Am 6. Oktober verkündete er in Athen, dass er einen Hunger- und Durststreik begonnen hatte, nachdem abzusehen war, dass er in U-Haft weit weg von seiner Familie und seinem Anwalt gehen würde und er somit forderte, in Athen zu bleiben. Er wurde trotzdem am 7. Oktober in die Knäste nach Larissa verlegt, weit weg von Athen. Er beendete den Hunger- und Durststreik am 11. Oktober – bereits im Larissa-Knast – in dem Verständnis, dass der Kampf mit anderen Mitteln fortgesetzt wird. Sein Streik mobilisierte viele Menschen in Griechenland, die gegen diese Bedingungen protestierten.
So wie in Griechenland, Portugal oder jedem anderen Teil der Welt beabsichtigt die geltende Ordnung mit allen möglichen Mitteln jene anzugreifen, die Widerstand leisten, und schonungslos alle Kämpfenden zu verfolgen, zu verhaften, zu foltern und notfalls auch zu töten. Die Hunde der Macht werden dafür bezahlt; die Gesetze sind dafür gemacht, alle Verbrechen des Staatsterrorismus und des Kapitalismus zu decken. Kapitalismus in allen Schattierungen reproduziert sich selbst durch solche Situationen, während die Bevölkerung reglos, verängstigt bleibt oder schläft und so das Ausmaß ignoriert, in dem ihre Inaktivität die Gesamtheit des Faschismus stärkt, welcher sich überall verfestigt.
Wir sind gegen jede Grenze, jede Form von Macht und Unterordnung, gegen alle Formen des Kapitalismus. Wir könnten nun an die Solidarität mit diesen Anarchisten oder mit anderen AnarchistInnen, die auf der ganzen Welt für die Zerstörung dieses Systems und für Freiheit kämpfen, aber wir glauben, dass der einzige Weg, ihre Freiheit und ihre Leben zu verteidigen jener ist, dass wir uns um unsere Freiheit und Leben sorgen. Es geht um das mutige Kämpfen mit Ehre gegen die globale Tyrannei; es geht darum, keinen Schritt zurück zu machen im Angesicht des fortschreitenden Staatsterrorismus. Der Kampf ist vielgestaltig – lasst ihn uns vorantreiben!
Die Leidenschaft für Freiheit ist stärker als alle Knäste!
Einige AnarchistInnen