Am frühen Sonntagmorgen, 29. April, maschierten Polizeimannschaften und Zivilbullen in den angrenzenden Straßen rund um die Panteion Universität für Politik- und Sozialwissenschaften (in der Syngrou Allee), auf. Die Bataillone der Demokratie umzingelten das Wohnprojekt an der Ecke Kallirrois Allee und Lagoumitzi Straße, überfielen das besetzte Haus und versiegelten den Eingang mit Stahlplatten. Berichte über Verletzte oder Verhaftete existieren nicht.
Dieses ehemals verlassene Gebäude, das einst ein StudentInnenwohnheim und eine lausige Mensa beherbergte, wurde 1999 von dem Erdbeben in Athen getroffen und war für viele Jahre zerstört. In diesem speziellen Fall (und nicht nur hier), stahlen die staatlichen Unibehörden in aller Öffentlichkeit die Subventionen, die für die Instandsetzung des mehrstöckigen Gebäudes gewährt wurden; gleichzeitig entkernten sie die Räume und verkauften die sanitären Einrichtungen, Türen, Altmetalle und alles, was sich irgendwie für ihren lukrativen Handel anbot. In den ersten Monaten des Jahres 2008 wurde das Gebäude angeeignet, um zwei Zwecken zu dienen; einem politischen Ort für Versammlungen, Vorbereitung von Aktionen etc. und auch, um den Wohnbedürfnissen seiner BesetzerInnen zu dienen.
In einer Vorwahlenperiode, die von allen Sorten faschistischer Vorfälle gezeichnet ist, kann die jetzige repressive Operation als weitere Anwendung des Räumungsbefehls gegen besetzte öffentliche Orte, der erst kürzlich vom Obersten Gericht Griechenlands erlassen wurde, angesehen werden. Aber sie ist auch als ein erneuter Schlag gegen die radikale Infrastruktur zu verstehen. Effektiv verteidigte besetzte Häuser sind auch die, die in den parallelen Kämpfen und ihrer benachbarten Communitys verwurzelt sind. Unterschiedliche selbstorganisierte Projekte haben schon immer ein berechtigtes Interesse am Überleben von anderen besetzten und wiedergewonnenen Räumen gehabt. Also kann es jetzt nur gut sein, ein starkes Solidaritätsnetzwerk, dass keine Grenzen kennt, zu aktivieren.