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Athen: Supermarkt im Stadtteil Vyronas enteignet als minimaler Akt des Widerstands

Alles ist gestohlen; alles gehört uns!

Wir holen uns ein paar von den Dingen, die wir mit harter Arbeit produziert haben und die uns unsere Bosse gestohlen haben, zurück…

Die Errichtung eines Notstands in Verbindung mit den räuberischen Angriffen der Bosse bei der Arbeit und in unserem Leben erzeugt sowohl Angst vor Repression als auch Elend in der Gesellschaft. Die Ungleichheiten im täglichen Leben haben eine tragische Dimension, wenn Hände sich zum Betteln ausstrecken oder in Müllbehältern wühlen, um etwas Essbares zu finden. Angesichts von Arbeitslosigkeit und konstanten Preissteigerungen der Produkte in den Supermarktregalen fragen wir uns, ob wir noch wenigstens unsere Grundbedürfnisse erfüllen können.

Wir akzeptieren diese Situation nicht; wir wehren uns dagegen.

Heute (am 11. April 2014) haben wir unsere Gesichter bedeckt und einen dieser großen Supermärkte enteignet. Wir haben unsere Gesichter durch unsere Aktion sichtbar gemacht, und weil sie (mehr noch) ihre Ruhe als ihre Profitabilität stört, werden sie versuchen uns aufzuspüren. Wir ergeben uns ihnen nicht, wir widersetzen uns ihrem Terrorismus, wir planen unsere Vorgehensweisen und antworten kollektiv auf den Straßen. Wir kollektivieren unseren Widerstand und rebellieren gegen unsere Unterdrücker.

Heute machten wir auch Zwischenstation bei der Arbeitsvermittlungsorganisation (OAED).

Wir überließen einige der Gegenstände, die wir aus dem Supermarkt geholt hatten, im lokalen Arbeitslosenbüro als Geste der Klassensolidarität gegenüber anderen Arbeiterinnen und Arbeitern sowie Arbeitslosen; ein gerechter Akt, den wir, die von unten, für uns und unseresgleichen tun, nämlich indem wir den Kuchen umverteilen. In diesem modernen System des Menschenhandels, auf dieser Galeere der Gegenwart werden Arbeiterinnen und Arbeiter in gemeinnützigen Projekten, die von der griechischen Arbeitsvermittlungsorganisation gefördert werden, gezwungen, fünf Monate lang wie Sklaven zu leben. Sie haben kein Recht auf Urlaub oder Krankschreibung, sie bekommen Krümel, und sie werden damit bedroht, aus dem Arbeitslosenregister entfernt zu werden, wenn sie sich einer Stelle, die ihnen zugewiesen wird, verweigern. Jede und jeder von uns sollte wissen, dass wir ihnen zahlenmäßig überlegen sind und dass wir, wenn wir uns organisieren, die Ausbeuter aus unserem Leben werfen können.

arm aber unehrlich

Athen: Weitere Enteignungen von Supermärkten

Am 19. November gab es in Athener Stadtteilen erneut zwei Enteignungen von Supermärkten. Um circa 18Uhr einteignete eine Gruppe von Aktivisten Nahrungsmittel eines Supermarktes in der Soultani-Straße in Exarchial. Bereits am Morgen nahmen andere Kolleg@s mehrere Güter aus einem Supermakrt in Galatsi und verteilten diese auf einem Markt ganz in der Nähe an die umstehendem Menschen. Aus dem Kommunique, welches während der direkten Aktion in Galatsi verteilt wurde heißt es: „Zahlungsunfähigkeit ist nicht nur ein Bild aus dem Fernsehen. Gewissen entsteht durch Attacken gegen die Herrschenden. Enteignungen jetzt!“

Am Samstag 26. November enteignete eine Gruppe von Kolleg@s eine Filiale der Sklavenitis Supermarktkette in der Charilaou-Trikoupi-Straße in Exarchia. Auf den während der Aktion verteilten Flyern konnte mensch folgendes lesen: „Ihr Wohlstand ist unser Blut. Enteignet das Kapital überall!“

Anarchisten verteilten die enteigneten Lebensmittel auf einem Markt in der Kallidromiou-Straße an Passanten, von denen die meisten die Aktion positiv aufnahmen.

Die einzige negative Reaktion kam von einem Angestellten eines Supermarktes, welcher die Aktivisten mit „Das ist eine Schande!“ anschrie. Die Kolleg@s schrieben in ihrem Kommunique, dass dieser Angestellte und seine Kollegen wissen sollten, dass sich nur die Kapitalisten und Bosse schämen müssten, denn sie werden immer reicher und reicher indem die Mehrheit der Menschen weiterhin ausgebeutet wird.

Quelle: a b c