Als ich in den frühen Morgenstunden des 17. November 2013 nach Hause zurückkehrte, sah ich, dass „Kalaitzidis : Grammos–Vitsi”, zusammen mit einem Keltenkreuz und den Initialen „X.A.“ über meinen Hauseingang gesprüht war.*
Offensichtlich haben die Schläger der Goldenen Morgendämmerung, die diese bedrohende Parole angebracht haben, meine Wohnung nicht selbst gefunden, sondern meine Privatadresse wurde ihnen direkt von jemandem innerhalb des Polizeiapparates gegeben. Ich möchte erwähnen, dass wenige Stunden später, am Morgen des 17. November (Datum des 40. Jahrestages des Athener Politechnikumaufstands) im Zusammenhang mit „Vorbeugehaftmaßnahmen“ vor der alljährlichen Demonstration, Männer der Staatssicherheit mich zum x-ten Male verhafteten und mich für sieben Stunden auf dem Athener Polizeipräsidium festhielten. Ich erinnere außerdem daran, dass im November 2012 das Sozialzentrum VOX (ein Hausprojekt in Exarchia), an dem ich mich beteilige, einer Veranstaltung zur Schaffung antifaschistischer politofilakés (ziviler Wächter oder Milizen) in den Vierteln organisiert hat. An dem Tag dieser offenen Versammlung hat das Parlamentsmitglied der Goldenen Morgendämmerung Lagos (derzeit ein Untersuchungshäftling) eine parlamentarische Anfrage an die Regierung eingereicht, die sich auf unsere Veranstaltung bezieht und die Behörden dafür angeklagt, dass sie diese erlauben.
Nach dem jüngsten Vorfall mit der besagten gemalten Parole auf der Mauer meines Hauses, ist es eindeutig, dass ich zum Ziel der FaschistInnen geworden bin. Deshalb erkläre ich, wenn mir etwas zustoßen sollte, dass die Polizeibehörde, die die Privatadresse den Neonazis ausgehändigt hat, unmittelbar verantwortlich ist.
* Erläuterung: „X.A.“ steht für Chrissi Avgi, der Nazipartei der Goldenen Morgendämmerung; Grammos und Vitsi sind zwei Berge in Nordgriechenland, wo die Demokratische Armee Griechenlands (DSE) heftige Verluste während der Kämpfe in 1949 erlitten hat, was das Ende des Griechischen Bürgerkriegs in militärischer Hinsicht bedeutete.