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LAUtonomia“ – Neubesetzung im Lausitzer Braunkohlerevier

B7wYdulwAm Samstag, den 05.03.16, haben Aktivist*innen eine Besetzung unter dem Namen „LAUtonomia“ im Abbaugebiet des Tagebaus Nochten errichtet. Ziel der Aktion ist es, den Fortgang des Tagebaus zu blockieren und ein langfristiges widerständiges Projekt in der Lausitz zu starten.

In den frühen Morgenstunden des Samstags hatten Aktivist*innen mehrere Plattformen in die Bäume gezogen. Die in ca. 8 Metern Höhe besetzten Bäume stehen an der unmittelbaren Rodungsgrenze am Tagebau Nochten. „Wir sind Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen, die mit der Besetzung LAUtonomia einen offenen Raum für widerständige Aktionen in der Lausitz schaffen möchten.“ erläutert Leonie Gruber, die an den Aufbauarbeiten beteiligt war.

Der Tagebau Nochten liegt südwestlich der Stadt Weißwasser in Sachsen und soll durch die Abbaufläche Nochten II erweitert werden. Durch die Erweiterung und den anstehenden Verkauf der Braunkohlesparte durch den Energiekonzern Vattenfall steht der Abbau in der Lausitz 2016 besonders im öffentlichen Fokus.

Auf ihrer Website kündigen die Besetzer*innen auch Widerstand gegen den Truppenübungsplatz Oberlausitz und gegen Massentierhaltung in der Region an. „In dieser ländlichen Region lassen sich an unterschiedlichen Orten die Auswirkungen der durch Herrschaft und Hierarchie geprägten kapitalistischen Wirtschaftsweise beobachten.“, so Gruber weiter. Seit Jahrzehnten wehren sich Bürgerinitiativen in der Lausitz gegen die Fortführung der Tagebaue.

Das Aktionsbündnis Ende Gelände hat ebenfalls Aktivitäten im Revier angekündigt. Laut eigenen Aussagen wollen die Aktivist*innen von LAUtonomia diesen Widerstand ergänzen und verbreitern. Dadurch sind diesen Sommer wohl unterschiedlichste Aktionsformen zu erwarten..

Weitere Infos zur Besetzung unter lautonomia

E-Mail Kontakt: lautonomia@systemausfall.org

Anfahrtsbeschreibung: Auf der Straße zwischen Schleife und Mühlrose (K8476) fahrt ihr bei Mühlrose Ausbau in den Weißwasserweg. Im Wald die Erste Abbiegung rechts nehmen und dann immer geradeaus. Der Wald ist bis zu einem gewissen Punkt frei befahrbar. Am Besten parkt ihr vor diesem Punkt entlang des Weges. Dann geht die Straße immer weiter geradeaus, bis ihr kurz vor der Rodungskante rechts vom Weg eine Lichtung steht. Dort befinden sich die besetzen Bäume. Der Weg wird zusätzlich ausgeschildert sein.

Essen: RWE-Zentrale im Zusammenhang mit COP 21 markiert

In der Nacht von Samstag (12.12.) auf Sonntag (13.12.) haben wir die Zentrale des Energiekonzerns RWE in Essen mit Farb- und Bitumenbomben verschönert, um RWE als Klimawandelverursacher zu markieren. RWE betreibt neben mehreren Steinkohlekraftwerken mit den Tagebauen und Braunkohlekraftwerken des Rheinischen Reviers die größte CO2-Schleuder Europas. Dadurch ist RWE mitverantwortlich für die Tausenden von Toten weltweit, die jetzt schon jedes Jahr an den Folgen des Klimawandels sterben.

Die Beschlüsse der UN-Klimakonferenz in Paris, die dieses Wochenende zu Ende ging, werden von Medien und NGOs als Erfolg gefeiert. Doch verbindliche Maßnahmen, durch die das darin formulierte 1,5-Grad-Ziel erreicht werden soll, fehlen. Deshalb ist für uns klar: Klimaschutz bleibt Handarbeit! Wir können nicht auf das Handeln der Regierungen warten, sondern müssen unsere Zukunft selbst in die Hand nehmen und klimafeindliche Technologien sowie das Wirtschaftssystem, das sie nötig hat, direkt bekämpfen. Wir begrüßen deshalb die Blockaden von Kohlebaggern in der Lausitz und bei Leipzig, die Besetzung des Verladekrans in der Lausitz, die Blockade der Einfahrt zum Kraftwerk Niederaußem sowie die Besetzung beider Verladebagger im Kohlebunker des Tagebaus Hambach und die vielen weiteren Aktionen, die während der Klimakonferenz im Rahmen der Climate Games liefen. Herzliche Grüße und Solidarität gehen auch an die Genoss*innen von der Wald- und Wiesenbesetzung im Hambacher Forst, insbesondere an die zwei, die noch immer in U-Haft sind.

Mit unserer Aktion wollen wir diese Aktionen ergänzen und die Verantwortlichen von RWE in Essen daran erinnern, dass wer das Klima zerstört, mit Widerstand rechnen muss!

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