Tag Archives: Waldbesetzung

Bure, Frankreich: Gerichtsverhandlung in Bar-le-Duc gegen zwei Aktivisten am 13. Febuar erfordert Solidarität

verschiedene Mobilisierungstexte auf französisch in den letzten Tagen erhalten

Anlässlich des Prozesses vor dem Gericht in Bar-le-Duc am 13. Februar bitten wir um zahlreiches solidarisches Erscheinen. Wir waren über 500 Demonstrant*innen am 14. August, 2016, um die gewaltige Anti-Besetzungs-Betonmauer niederzureißen. Diese wurde von Andra errichtet, um den Protest einzudämmen und zu verhindern, dass der Wald Lejuc wieder zurückgeholt wird. Für viele Leute war dieser Tag uberwältigend und auch heute noch fehlen die Worte, um zu beschreiben was er für die Teilnehmenden bedeutet hat. Es passiert nicht jeden Tag, dass wir eine gewaltige Mauer einreißen, um die Errichtung einer atomaren Wüste zu verhindern und auch nicht so oft, dass wir uns als Teil einer kollektiven Kraft fühlen können.

Vor allem hat dieser Fall der Mauer unsere Träume in einem Gebiet im Departement Maas erblühen lassen, in dem sich jeden Monat neue Leute ansiedeln und wo die Bäume des Waldes von Lejuc immer noch sehr lebendig und bewohnt sind.

Eineinhalb Jahre später, praktisch als Neujahrsgruß, hat die Staasanwaltschaft zwei Leute vorgeladen, um sie die gesamte Strafe für diesen kollektiven Akt der Sabotage zahlen zu lassen.

Das ist ein weiteres Manöver im Rahmen der systematischen (und in letzter Zeit häufiger angewendeten) Strategie, den Kampf durch das Geräusch von Stiefeln und den schwarze Roben in Gerichtssälen zu ersticken.

Am gleichen Tag wird ein weiterer Gefährte wegen Verleumdung des Kommandanten Bruno Dubois aussagen, weil er erklärt hat, während seiner Festnahme bei einer weiteren großen Demonstration vor den Toren von Andra am 18. Februar 2017 von ihm gewürgt worden zu sein.

Wenn jeder Moment polizeilicher oder juristischer Reprepression, wie wir sie seit Monaten erleben, eine Möglichkeit ist, uneingeschränkte Solidarität unter Beweis zu stellen, dann verfügt diese Gerichtsverhandlung am 13. Februar, in der versucht wird, zwei Rentner für den “Mauerfall” bezahlen zu lassen, über hohe Symbolkraft. Andra will den Prozess gegen den ganzen Widerstandssommer 2016, nämlich die gesamte vielfältige Widerstandsbewegung gegen Atommüll, die seitdem neue Kraft entwickelt hat und die Möglichkeit des Übergreifens auf weite Kreise ganz unterschiedlicher Leute entstehen lässt. Wie gewöhnlich wollen sie uns verängstigen, isolieren, auseinanderbringen. Aber wie werden uns niemals atomatisieren.

Als die Mauer fiel, waren wir dort (persönlich oder aus Unterstützung). Wir werdem am 13. Februar dort sein. Wir sind alle Mauer-Bezwinger*innen

weitere Infos (deutschsprachig) auf: http://de.vmc.camp/

Victoria, Australien: Solidarität mit den gefangenen Gefährt*innen der Besetzung des Hambacher Forstes

Solidarität aus dem sogenannten Victoria, Australien, mit den gefangenen Gefährt*innen der Besetzung des Hambacher Forstes in Deutschland.  Am 22. Januar haben die Bullen drei Baumhäuser und Barrikaden im Wald überfallen und neun Leute in Untersuchungshaft genommen. (von denen fünf inzwischen wieder frei sind).Wir haben dieses Foto am 3. Februar als einen kleinen Teil des Internationalen Solidaritätstages für die Hambi aufgenommen.

Die Besetzung ist nun schon seit Jahren ein großartiger und inspirierender Ort des Widerstandes gegen die Erweiterung von Europas größten Braunkohltagebau. Sie ist Teil eines globalen Kampfes gegen die durch den Kapitalismus bewirkte Zerstörung der Umwelt.

Freiheit für die Verteidiger*innen der Umwelt überall!

auf englisch / auf portugiesisch

Bure: Einladung zu einem Wochenende (2.-4. März) in Bure

französischsprachiger Einladungstext am 26.1. eingegangen

Der 17. Januar, als Tag, an dem das Flughafenprojekt von Notre-Dame-des-Landes offiziell aufgegeben wurde, hat gezeigt, dass eine große und vielfältige Bewegung in der Lage ist, mit der Beharrlichkeit des Staates fertig zu werden.

Diese Erfahrung soll auch den Kampf in Bure gegen das dortige Endlagerprojekt für hochradioaktiven Abfall, der französischen Atommüllagentur ANDRA, neuen Schwung verleihen. Deshalb wollen sich am Wochenende (3.-4. März) die  Initiativen des Widerstandes, Unterstützer*innen und Einzelpersonen vor Ort treffen, um die Besetzung zu stärken.

Es ist der richtige Moment, zusammenzukommen und sich zu organisieren und auch Hoffnung, den Kampf gegen Atomkraft überall zum Leben zu erwecken.

Wer dem Weg nach Bure zu weit sein sollte, ist herzlichst eingeladen, sich mit dem dortigen Widerstand unter burepartout (at) riseup.net in Verbindung zu setzen, um dort eigene Ideen vorzustellen oder Wünsche zu äußern. Evtl. bietet sich die Möglichkeit auch über Solidaritäsveranstaltungen oder Unterstützungsaktionen zu berichten.

Es folgt das provisorische Programm für das Wochenende

Freitag:

ist der Anreise- und Begrüßungstag. (Aber auch bereits vorher gibt es immer verschiedene Dinge zu tun und fantastische Mahlzeiten zu teilen)

Treffpunkt ist das BZL (la Maison de Résistance), Haus des Widerstands), in der “2 rue de l’Eglise” in Bure.


Samstag:

Treffen ab 10 Uhr zum Frühstück am Haus des Widerstands / Ab 10:30 geht es dann gemeinsam in den Wald, wo es eine “Kollektivküche” geben wird / weitere gemeinschaftliche Tägigkeiten sind u.a. Beteiligung an der Widerstands-Baustelle im Wald / Klettern, Malerei (auf freien Betonflächen)

Abends dann im  “Haus des Widerstands” Abendessen, Lieder und Lesungen

Sonntag:

Diskussionstag, Vorstellung der Initiativen / Überblick über den Widerstand / über das Vorhaben von ANDRA / über die nächsten Schritte, Fristen und Repression, Diskussion in Kleingruppen über Handlungsfelder der Initiativen.

Party-Abend, für alle, die noch bleiben wollen und die gemeinsamen Tätigkeiten am nächsten Tag (bzw. Tagen) fortsetzen können. 

Wichtige Infos zur Infrastruktur und Tipps:

Anreise:

Falls ihr Platz in eurem Auto haben solltet, oder eine Mitfahrgelegenzeit sucht, zögert nicht unsere „Mitfahrzentrale“ (https://covoit.vmc.camp/index.php) zu nutzen.

Wenig Plätze wird es im “Haus des Widerstands” geben, außerdem gibt es dort Zeltmöglichkeiten im Garten. Es gibt auch die Gelegenheit  im Wald in Hütten zu schlafen oder zu zelten. Wem das zu kalt sein sollte, der kann Kontakt unter logistiquedodobure (at) riseup.net aufnehmen.:

Mitgebracht werden sollten

  • (der gewählten Übernachtungsform entsprechend: Zelte, Isomatte, warme Schlafsäcke, Decken …) auf jeden Fall feste, warme Schuhe, warme Socken …
  • Farben für die Wand (Es ist noch Platz!)
    USB-Sticks,
    falls ihr Broschüren, Filme und andere Materialien für Unterstützungsveranstaltungen benötigt
  • Ihr sollte auch wissen, dass es im Umkreis von 15km keine Geschäfte, Geldautomaten, Tabakläden usw. gibt, und es deshalb besser ist, im Voraus zu planen.

Weitere Informationen auf: https://vmc.camp

Hambacher Forst: Was wir noch dringend benötigen

Liebe Menschen außerhalb vom Wald,
der Prozess am 21.11 rückt immer näher und wir stehen vor einer organisatorischen Herausforderung. Da immer mehr Menschen in den Wald strömen, um ihn zu verteidigen, müssen wir natürlich auch immer mehr Vorräte anlegen, falls wir belagert werden. Außerdem freuen wir uns über fertig gepackte Rucksäcke für spontane Aktionen (siehe unten).

In größeren Mengen brauchen wir gerade noch:

  • Schokolade (vegan, und palmfettfrei)
  • Trockenobst
  • Nüsse
  • Apfelmus (vegan und palmfettfrei)
  • Haferflocken
  • Mais (Konserven)
  • Bohnen (Konserven)
  • Linsen (Konserven)
  • Dosengerichte (vegan und palmfettfrei)
  • Energieriegel (vegan und palmfettfrei)
  • Vegane Drinks
  • Saft
  • Gaskartuschen
  • Wasser (5 Liter Packungen)
  • Sekundenkleber
  • Rasierklingen
  • Klopapier
  • Tomatensoße
  • Feuerzeug
  • Kerzen
  • Gaskocher
  • Sonnenblumenöl

Rucksackpackliste für Spontanbesetzungen

Schlafsack, Kopflampe, veganes energiereiches Essen für 2-3 Tage (Müsliriegel, Schokolade, Trockenfrüchte), Erstehilfetasche, Rettungsdecke, Plane, Isomatte, zwei Thermoskannen, Wärmepack ( Handwärmer)

Eventuell: Hängematte, Beschäftigungsmaterial (Bücher, Zeitschriften etc.) (…)
Ruft am besten beim Waldhandy an (0178/1637325) wenn ihr vorbeikommt, da die meisten Sachen für die Baumhäuser sind.
Falls ihr noch Sachen für uns besorgen könnt, würden wir uns freuen, wenn diese bis zum 19.11 bei uns eintreffen.

Danke an alle Menschen, die uns mit Sachspenden und Lebensmitteln in dieser Rodungssaison unterstützen.

Für alle, die es nicht in den Wald schaffen, aber dennoch den Kampf um den Hambacher Forst unterstützen wollen, gibt es hier noch das Spendenkonto:Spenden per Überweisung

Konto: 		Spenden und Aktionen
Betreff: 	Hambacher Forst
IBAN: 		DE29 5139 0000 0092 8818 06
BIC: 		VB­MH­DE5FXXX

Bure: Waldbesetzung ist seit Ende Januar 2017 räumungsbedroht. Demonstration am 18.Februar

Wenn sie uns aus dem Wald „Bois Lejuc“ vertreiben, werden ihn Hunderte wieder einnehmen!

Für eine große Demonstration zum besetzten Waldstück

Am 18.2.17 wird es in Bure eine Demonstration geben, die um 11 Uhr starten wird.

Hier das Programm des Demotages

 10.30 Uhr: gemeinsames Versammeln in Bure

11.00 Uhr:  Beginn der Demonstration in Richtung Wald

11:45 Uhr: Ankunft im Wald, Ortserkundung, Baustelle im Wald

12:30 Uhr: gemeinames Mittagessen

15.00 Uhr: Fortsetzung des Demonstrationszuges

17.30 Uhr – 18.00 Uhr: Zurück in Bure

20h00 : Abendessen am Konzertort

Konzertabend:: Großes Musikallerei (Instrumente mitbringen) am frühen Abend + Konzert / DJ zum Ende

Hinweis: Zu den Schlafplätzen ist ein Schuttledienst eingerichtet. Infos erhaltet ihr am Konzerteinlass sowie im Haus des Widerstands.

Die Waldbesetzung ist seit Ende Januar 2017 räumungsbedroht

Eine Gerichtsverhandlung fand am 8.2.2017 statt. Dort ging es um ein Räumungstitel gegen die Waldbesetzer*innen für die ANDRA. Sollte der ANDRA ein Räumungstitel zugesprochen werden und die Umweltbehörde eine Rodungsgenehmigung erteilen (diese Entscheidung wird ebenfalls bald bekannt gegeben), ist mit einer Räumung der Waldbesetzung durch die Polizei zu rechnen. Das Urteil wird am 22.02.2017 gesprochen.

Solidaritätsaktionen sind willkommen! Du kannst jetzt schon in den Wald kommen und die Verteidigung des Waldes mit vorbereiten. Am Tag X, dem Tag der Räumung, werden wir auch Unterstützung benötigen. Und wenn du es nicht nach Bure schaffst: Wir freuen uns über dezentrale Aktionen.

Schreibt euch die Nummer der Legal Team (Ermittlungsausschuss) auf!  0033 7 51 555 898 (neue Nummer, Stand Februar 2017). Erreichbar ist der Ermittlungsausschusss auch per Mail: arr (at) riseup (point) net.

Vor Ort gibt es Übernachtungsmöglichkeiten in den Boden- und Baumhäusern im Wald. Es gibt auch diverse Schlaflager in Häusern in der Umgebung.

Aktuelle Infos zur Waldbesetzung gibt es auf de-vmc.camp

Haltet euch bereit, es kann schnell gehen und wir brauchen alle Menschen!

Lejuc (Bure), Frankreich: Die Anspannung im befreiten Wald steigt, das Blaue Team hat das Spiel eröffnet – Verstärkung wird benötigt!

img_20160626_211058Vor kurzem haben wir einen Notruf hinsichtlich unserer erneuten, kleinen aber aktiven Waldbesetzung entsendet, die sich gegen das Atom-Monster Andra und seinen CIGEO – Plan richtet. Am 24. Dezember wurde unsere Räumungsbedrohung konkret. Die Umweltbehörde hat enschieden, Andra von der Notwendigkeit einer Umweltverträglichkeitsprüfung zu befreien und damit den Weg zur finalen Zerstörung des Waldes zu ebnen.

An diesem Morgen eröffnete das das Blaue Team das Spiel. Nach der letzten Entscheidung, versuchen sie mit allen möglichen Mitteln in den Wald einzudringen. Manchmal nutzen sie Entschuldigungen, wie „Wiederanpflanzung von Bäumen“ oder Zivilbullen kommen an den Sonntagsnachmittagen zu Spaziergängen mit ihren „Familien“. Heute statteten sie uns an der Eingangsbarrikade zwischen 6:30 Uhr und 8 Uhr drei Besuche ab. Schließlich versuchten sie sogar die Barrikade wegzuräumen, was wohl der komischen Versuch gewesen sein sollte, in unseren Augen überzeugend zu erscheinen.

Offensichtlich wollen sie unsere Reaktionen testen und uns zermürben, damit sie ihre nächsten Schritte planen können

So wie das blaue Team das Spiel eröffnet hat, bitten wir um MitspielerInnen. Wir benötigen dringende Verstärkung. Der erste offizielle Besetzer des Waldes von Lejuc, Sven Lindstrom möchte seinen Teil leisten und Andra die Räumung erschweren, indem er seine Wohnadresse „In die Wälder“ geändert hat und am 13. Dezember. eine themenbezogene Geburtstagsparty schmeißen wird. Weil die ersten „Party-Crasher” jetzt an den Zugängen gerüttelt haben, bitten wir unsere FreundInnen zu kommen, um sie beim nächsten Erscheinen gemeinsam aus dem Wald zu vertreiben

“Kommt vorbei, bringt euer eigenes Bier und viele FreundInnen!” wünscht Sven zu ergänzen.

Während wir Stellung beziehen gegen die Zerstörung des lebenden Planeten im Namen der kurzfristigen Profite, beziehen anderswo gute Menschen ebenfalls Stellung. Mit Liebe, Wut und Solidarität wollen wir diejenigen ermutigen, die härtester Repression in Standing Rock ausgesetzt sind. North Dakota – ein Kampf!

Wegbeschreibungen für BesucherInnen findet ihr unter: en.vmc.camp

* Glücklicherweise gibt es viele. Im ganzen Gebiet. Verteidigt sie mit uns!

auf Englisch

Waldbesetzung in Bure, Frankreich: Kommt vorbei und beteiligt euch!

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Am 1. August wurde das nukleare Monster Andra vom Gericht beauftragt den Kahlschlag einzustellen und auch die ohne Genehmigung errichteten Zäune wieder abzubauen. Am 24. November hat die Umweltbehörde bestimmt, dass Andra von der Verpflichtung zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsstudie über ihre Pläne befreit ist, sondern stattdessen einfach die endgültige Rodungsgenehmigung beantragen kann. Der alarmierende Teil ist, dass diese Genehmigung, neben der Abholzung, auch für die ganzen Arbeiten zur Vorbereitung für das CIGEO Gültigkeit besitzt, dem gigantischen unterirdischen Lager für hochradioaktiven Atommüll. So, wenn sie das nächste Mal mit ihren Bullen und Bulldozern kommen, werden sie zum Zerstören kommen. Großes Ding.

In dieser Angelegenheit wird es noch eine weitere Gerichtsanhörung am 15. Dezember geben. Wenn sie sich exakt an die Regeln halten, warten sie bis dahin ab, vielleicht sogar bis Januar. Wenn sie sich anders entscheiden, können sie ab sofort an jeden Morgen zur Räumung schreiten. Also, ja: Dieses ist ein Notruf, vorbeizukommen, vorzubereiten und ihnen die Stirn zu bieten!

Mehr Infos auf en.vmc.camp

auf Englisch

Bure, Frankreich: Aufruf, die erneute Waldbesetzung in Bure zu unterstützen

drapeau_foretMöchtet ihr vorbeikommen und uns unseren Kampf anschließen?

Der Herbst ist gekommen und so wie die Nächte länger werden, setzen wir unseren Kampf gegen das geplante unterirdische Endlager für hochradioaktive Abfälle (CIGEO) fort und halten den Atomkonzern aus den Wädern von Mandres (in Bure, Frankreich) heraus und davon ab, sie zu zerstören. Nach fast fünf Monaten voller Demonstrationen, (Wieder)besetzungen, Waldspaziergängen, Räumungen, Gerichtsverfahren, (Mauer)Sabotagen und Konstruktionen von Baumhäusern bis zu Wachtürmen, richten wir uns im Wald weiter ein. Unsere Waldfamilie ist klein, aber aktiv und wächst. Wir heißen neue BewohnerInnen und BesucherInnen willkommen, um mit uns in den Wald zu gehen.

Seit dem 1. August 2016 ist Andra, (ein staatlich finanziertes Atomunternehmen, das hochaktiven Müll als „Ressource“, anstatt als Gefahr betrachtet), durch Beschluss des Gerichts von Bar-Le-Duck beauftragt, den Kahlschlag sowie der Einzäunung des Waldes mit den Resten der späten Berliner Mauer (die ohne gesetzliche Erlaubnis begonnen wurde) zu beenden.Im Verfahren wurde entschieden, dass die Firma entweder die Genehmigung einholt oder bestenfalls, die verursachten Zerstörungen rekultiviert.

Um dem Gerichtsystem ein einziges Mal zu ermuntern, das Richtige zu tun und den Wald weiter stehen zu lassen, nutzten am 14. Augsut 500 von uns den Moment und rissen die 1,2 km lange Betonmauer ein, die den Wald umschließt. Nach dieser Aktion baute sich die neue Waldbesetzung von selbst auf, ohne jegliche Aufrufe- sachlich, nüchtern. Wenn du weißt, was als das Richtige zu tun ist, ist es einfach loszulegen.

Leider haben wir Andra immer noch nicht besiegt. Sie haben Berufung gegen die Gerichtsentscheidung eingelegt. Die Verhandlung war für den 3. November terminiert. Wenig überraschend wurde die Sitzung verschoben, so dass Andra noch mehr Zeit gegeben wird Gesetzeslücken für ihre Bedürfnisse zu finden. Hiermit wurde Vorschub geleistet, den Kahlschlag nachträglich zu genehmigen.

Mit unterschiedlichem Erfolg haben seit Oktober die GerichtsvollzieherInnen und Wachleute versucht, eigene Waldspaziergänge durchzuführen. In den umliegenden Dörfern fanden Polizeikontrollen statt und Hubschrauber schwirrten im Luftraum umher. Für ein an einem verfallenen Gebäude von Andra gesprühtes Graffit erhielten einige künstlerische GefährtInnen zwei Monate lange Bewährungsstrafen, während einem anderen für zwei Jahre ein Aufenthaltsverbot für das Gebiet von Meuse ausgesprochen wurde. Für den Fall der Mauer von Andra häufen sich Einladungen zum „freien Vorsprechen“. Ein neuer Präfekt trat sein Amt in Meuse an und CIGEO hat einen brandneuen Direktor. Andra hat auch einen neuen Experten für Öffentliches Recht eingestellt um die Fehler der Vergangenheit zu vermeiden.

Kurz gesagt, sie reorganisieren sich und die Bedrohung einer Waldräumung und Wiederaufnahme der Bohrungen wachsen in alarmierendem Maße an. Und weil der Wald sich nicht erheben und für sich selbst kämpfen kann, liegt es an uns, sich für ihn einzusetzen.

Mit diesem neuen Aufruf bieten wir nicht nur unseren alten und neuen FreundInnen und UnterstützerInnen ein Update. In erster Linie, laden wir euch ein, vorbeizukommen oder an anderen Orten eure Solidarität zu bekunden. Von Calais bis nach Notre-Dame-des-Landes geben aktive Menschen nicht, aufgrund von Repression, auf. Wir respektieren die Verschiedenartigkeit der Taktiken, Ob euer Ding ist die Clownsarmee aufzustellen, kreativ mit euren FreundInen zu sein oder ob ihre eine sonntägliche Fiesta mit gerösteten Kastanien für lokale Unterstützerinnen arrangiert- ihr seit hier willkommen.

Die neue Waldbesetzung hat ihre Infrastruktur nur für einige Monate gebaut. Wir bieten das übliche Ambiente: Küche, Toiletten, Material, mit dem ihr euer eigenes Nest bauen könnt. Aber die aufwärmbare Gemeinschaftshütte mit geräumigen Schlafraum ist noch in Arbeit. Wir empfehlen, dass ihr genug warme Kleidung und persönliche Schlafausrüstung mitbringt.
Ihr könnt uns unter via sauvonslaforet[at]protonmail.com or +33(0)7 5387 8161 erreichen. Mehr Informationan auf: en.vmc.camp

*Jeden Sonntag Nachmittag bieten wir ab 14:00 Waldspaziergänge, Kletter-Workshops, Konstruktion von Hütten und Diskussionen im Wald. Kommt und bringt eure FreundInnen und NachbarInnen mit!

*Um uns finanziell und materiell zu unerstützen, fühlt euch frei, dass zu spenden, was ihr könnt: Lebensmittel, Werkzeuge – und vor allem Holzpellets und Bretter sind immer begehrt.

Info: http://en.vmc.camp

auf Englisch

 

LAUtonomia“ – Neubesetzung im Lausitzer Braunkohlerevier

B7wYdulwAm Samstag, den 05.03.16, haben Aktivist*innen eine Besetzung unter dem Namen „LAUtonomia“ im Abbaugebiet des Tagebaus Nochten errichtet. Ziel der Aktion ist es, den Fortgang des Tagebaus zu blockieren und ein langfristiges widerständiges Projekt in der Lausitz zu starten.

In den frühen Morgenstunden des Samstags hatten Aktivist*innen mehrere Plattformen in die Bäume gezogen. Die in ca. 8 Metern Höhe besetzten Bäume stehen an der unmittelbaren Rodungsgrenze am Tagebau Nochten. „Wir sind Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen, die mit der Besetzung LAUtonomia einen offenen Raum für widerständige Aktionen in der Lausitz schaffen möchten.“ erläutert Leonie Gruber, die an den Aufbauarbeiten beteiligt war.

Der Tagebau Nochten liegt südwestlich der Stadt Weißwasser in Sachsen und soll durch die Abbaufläche Nochten II erweitert werden. Durch die Erweiterung und den anstehenden Verkauf der Braunkohlesparte durch den Energiekonzern Vattenfall steht der Abbau in der Lausitz 2016 besonders im öffentlichen Fokus.

Auf ihrer Website kündigen die Besetzer*innen auch Widerstand gegen den Truppenübungsplatz Oberlausitz und gegen Massentierhaltung in der Region an. „In dieser ländlichen Region lassen sich an unterschiedlichen Orten die Auswirkungen der durch Herrschaft und Hierarchie geprägten kapitalistischen Wirtschaftsweise beobachten.“, so Gruber weiter. Seit Jahrzehnten wehren sich Bürgerinitiativen in der Lausitz gegen die Fortführung der Tagebaue.

Das Aktionsbündnis Ende Gelände hat ebenfalls Aktivitäten im Revier angekündigt. Laut eigenen Aussagen wollen die Aktivist*innen von LAUtonomia diesen Widerstand ergänzen und verbreitern. Dadurch sind diesen Sommer wohl unterschiedlichste Aktionsformen zu erwarten..

Weitere Infos zur Besetzung unter lautonomia

E-Mail Kontakt: lautonomia@systemausfall.org

Anfahrtsbeschreibung: Auf der Straße zwischen Schleife und Mühlrose (K8476) fahrt ihr bei Mühlrose Ausbau in den Weißwasserweg. Im Wald die Erste Abbiegung rechts nehmen und dann immer geradeaus. Der Wald ist bis zu einem gewissen Punkt frei befahrbar. Am Besten parkt ihr vor diesem Punkt entlang des Weges. Dann geht die Straße immer weiter geradeaus, bis ihr kurz vor der Rodungskante rechts vom Weg eine Lichtung steht. Dort befinden sich die besetzen Bäume. Der Weg wird zusätzlich ausgeschildert sein.