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Die Besetzung des Taksim Gezi Parks in İstanbul begann am 28. Mai 2013. Nach einem Angriff der Polizei in dem Gebiet des Parks am 30. Mai haben Hacker von RedHack die Homepage der Beyoglu Polizeistation als Antwort auf den morgendlichen Angriff sabotiert.
Die Besetzung blieb weiterhin bestehen und tausende Menschen versammelten sich, um sich kollektiv den Plänen der Regierung (ein Shopping-Center zu errichten und den Park zu zerstören) zu widersetzen. Es entwickelte sich schnell zu einer der größten Mobilisierungen der letzten Jahre mit sehr verschiedenen Teilnehmenden (von radikalen AktivistInnen bis zu NGOs usw.), die der weltweiten Occupy-Bewegung glich.
Am 31. Mai begannen Straßenschlachten ab 5 Uhr morgens in Istanbul. Der Widerstand wuchs weiter, während die Polizei eine unglaubliche Anzahl von Tränengaskanistern abfeuerte. Vor einem weiteren Durchgreifen zogen auch nun UnterstützerInnen von drei zentralen Fußballvereinen (Besiktas, Galatasaray, Fenerbahce) vereint in die Straßen. Die Auseinandersetzungen setzten sich fort bis in den späten Abend. Die Anzahl der Menschen in den Straßen war enorm. Tausende von Menschen versuchten in welcher Art auch immer den Taksim Platz zu erreichen. Selbst nach 16 Stunden Straßenkampf, gehen die Auseinandersetzungen weiter.
Mittlerweile ist der Tod eines Mannes aufgrund eines Herzanfalls zu beklagen, dessen Tod nach Informationen von Angehörigen jedoch nicht in direktem Zusammenhang mit den Gasangriffen der Polizei steht. Nach noch unbestätigten Berichten wurden auch zwei weitere Personen auf dem Taksim-Platz getötet: eine junge Frau, die Berichten zufolge starb, nachdem ein von Cops abgefeuerter Gaskanister an ihrem Kopf explodierte, und eine weitere junge Frau, die ums Leben gekommen sei, nachdem sie von einem Wasserwerfer überfahren wurde.
Mindestens 6 Protestierende haben schwere Kopfverletzungen erlitten und müssen sich in intensive Behandlung begeben. Weiterhin wurden mehr als 100 Protestierende verletzt, die im Krankenhaus behandelt werden mussten. (unter ihnen auch Abgeordnete und Journalisten).
In der Zwischenzeit wurden Dutzende von Cops festgenommen. Während des Tages durchsuchten die Polizeikräfte ständig Menschen und nahmen jene fest, die Gasmasken, Antazidium, Zitronensaft dabeihatten, um sich selbst vor den Effekten der riesigen Menge von Tränengas zu schützen. Um besser verstehen zu können, was passiert, ist es wichtig zu wissen, dass sich das Militär nicht gegen die Protestierenden richtet.
Die anfänglichen Proteste haben sich in einen breiten Aufstand verwandelt, der seine Ziele jenseits von umweltbezogenen Forderungen steckt. Inzwischen wurden die Entwicklungen vollständig von lokalen Massenmedien vereinnahmt (einer der „alternativen“ Kommunikationskanäle, der derzeit benutzt wird ist #occupygezi auf Twitter und andere Hashtags).
Die Proteste haben sich landesweit ausgebreitet und es gibt Solidaritätskundgebungen in verschiedenen türkischen Städten mit den unterdrückten Menschen aus Istanbul. Demonstrationen wurden auch in Holland, Deutschland und anderen Ländern Europas anberaumt.
Die GenossInnen in der Türkei schätzen die Lage so ein, dass dies einer der größten Aufstände der letzten Jahre ist. Straßenkämpfe gehen weiter heute Nacht aus jeder Richtung des Taksim-Platzes. Niemand geht nach Hause. Es sieht aus, als wenn alle bis zum Morgen in den Straßen bleiben.
Verbreitet die Nachricht.
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