Am vergangenen 20. Mai, haben wir mit verschiedenenen Willigen eine neue Aktivität zur Erinnerung an Mauri, 9 Jahre nach seinem Tod in Aktion, durchgeführt. Wir sind zusammengekommen, damit die Erinnerung immer lebt, sich das latente Verlangen, die Ideen und das Gedenken an sich, sich verbreiten und kollektivieren.
Natürlich ist er kein Märtyrer, Held oder eine Figur der Bewunderung, sondern eher ein anarchistischer Gefährte, der in vielfacher Hinsicht (mit Erfolgen und Fehlern, wie jeder von uns) auf die Zerstörung aller Autorität abgezielt hat.
Wir begrüßen das Leben, das er sich zu leben traute und Jahr für Jahr stellen wir fest, wie seine Ideen und Überlegungen in diesem Zusammenhang niemals aufgehoben wurden, sondern sich mit uneingeschränkter Gültigkeit ausbreiten und in verschiedenen Ländern, innerhalb Generationen, des Anti-Gefängnis-Umfelds und militanter Lebenswirklichkeiten, Wirkung erzielen.
Schon frühzeitig gab es auffällige Aktivitäten der Polizei rund um den Veranstaltungsort. Sobald die Veranstaltung begonnen hatte, wurde das durch mehre Streifen und Identitätskontrollen offensichtlicher. Mehrere Gefährt*innen wurden bereits bei ihrer Anreise in Gewahrsam genommen. Sie wurden aber wieder entlassen, so dass sie noch zur Aktivität kommen konnten. Ein Gefährte, der in Haft genommen wurde, ist erst am nächsten Tag frei gekommen… Wir grüßen ihn mit geschwisterlicher Zuneigung.
Diese polizeiliche Dynamik ist weder neu, noch überrascht sie oder verängstigt uns. Sie ist typisch für jede Aktivität, die an den Gefährten Mauricio Morales erinnnert. Ein konfrontatives Gedenken, das nicht vorgibt, zu beschönigen oder sich den ruhigen Gewässern einer passiven Opferrolle anzupassen. Im Gegenteil, der Punky Mauri bleibt herausfordernd und unwiederbringlich für die Macht.
Wir danken den Gefährt*innen, die sich mit Schreiben aus anderen Ländern und von der anderen Seite der Gefängnismauer, beteiligt haben. Es gab diejenigen, die aufgrund von eigenen Strafmaßnahmen, Zeit (…)nicht mit dabei sein konnten. Trotz aller Schwierigkeiten werden wir uns stets weiter bemühen, weil eine Mauer nur eine Mauer ist und zerstört werden kann. … Mit Freude grüßen wir auch die Gefährt*innen, die das Gefängnis verlassen haben und Teil der Aktivität wurden.
Wir schätzen die Unterstützung aller, die sich auf vielfältige Weise an der Informationsverbreitung über diesen Tag beteiligt haben.
Nach 9 Jahren ist nichts vorbei und alles geht weiter…
Mauricio Morales ist gegenwärtig!!!
Bis die letzte Festung der Gefängnisgesellschaft zertört ist!!!
Kollektiv Sacco und Vanzetti
Mai 2018.