Tag Archives: ABC Mexiko

Mexiko: 50 Jahre Haft für Miguel Ángel Peralta

erhalten am 30.10.18

Am 26. Oktober wurde unserem Gefährten Miguel Ángel Peralta mitgeteilt, dass der Richter Juan León Montiel ihn im Sinnes des Straftatbestandes „Mordversuch zum Nachteil Eliza Zepeda Lagunas (ehemalige Vorsitzende des Stadtrates von Eloxochitlán und jetzige lokale Abgeordnete von Morena für den Wahlkreis 04 in Teotitlán, Oaxaca) und ihres Bruders Manuel Zepeda Lagunas, als verantwortlich sieht. Das Urteil lautet 50 Jahre Gefängnis plus Wiedergutmachung für entstandene Schäden in Höhe von 150.000 Pesos . Aus diesem Grund hat Miguel beschlossen, den Hungerstreik, der am 19. Oktober begann, zu beenden, um Kräfte zu sammeln und in die zweite des Kampfes für seine Freiheit  einzutreten.

Freiheit für alle!

Nieder mit den Mauern der Gefängnisse!

ABC Mexiko

auf Spanisch

Mexiko: Miguel Peralta im Hungerstreik

erhalten am 23.10.2018

Ab dem Morgen des 19. Oktober hat der Gefährte Miguel Peralta Betanzos einen Hungerstreik begonnen. Er fodert, dass der für Fall zuständige Richter einen Freispruch verkündet

Erinnern wir uns daran, dass Miguel der  “Gemeindeversammlung von Eloxochitlan de Flores Magón” (Asamblea Comunitaria de Eloxochitlan de Flores Magón) angehört, eine Gemeinschaft der Mazateken in Oaxaca, die sich seit Jahren im Widerstand befindet, um ihre gemeinschaftliche Organisationsform gegen die autoritäten und dorftyrannischen Methoden, politischer Parteien zu verteidigen.

Aufgrund diesen Widerstandes sitzen sieben Mitglieder der Versammlung, mehrere umgesiedelte Familien und dutzende Gefährt*innen mit offenen Haftbefehlen, in verschiedenen Gefängnissen des Staates Oaxaca.

Miguel’s Hungerstreik ist ein Weg, den Kampf für seine Freiheit und für die Freiheit seiner Gemeinschaft,  aus dem Gefängnis heraus, fortzusetzen,

Wir bekunden hiermit unsere Solidarität!

Für die Freiheit von Miguel Peralta!

Für die Autonomie von Eloxochitlan de Flores Magón

Freiheit für Alle!

ABC Mexiko

Mexiko: Abraham Cortés ist frei!

erhalten auf spanisch am 26.7.2017

Heute haben wir am Nachmittag einen Anruf vom Gefährten Abraham Cortes erhalten, indem er verkündete, dass er nach mehr als drei Jahren Einsperrung, aufgrund vorzeitiger Entlassung, wieder in Freiheit ist.

Wir sind sehr glücklich über die Nachricht, weil Abraham während seiner ganzen Zeit im Gefängnis ein rebellischer Gefangener war. Ein Gefährte, der immer eine kämpferische Haltung gegenüber der Einsperrung behielt.

Es gibt noch Gefährt*innen hinter den Mauern der Gefängnisse…. der Kampf geht weiter, bis wir alle frei sind.

Cruz Negra Anarquista México

Brief von Fernando Bárcenas über den Versuch, ihn in den Annex Nord zu überführen

Wieder einmal versucht die Institution Gefängnis umzustimmen und die rebellischen Überzeugungen zu mäßigen, indem sie meine Überführung ins Ausführungszentrum für strafrechtliche Sanktionen anordnet. Das erfolgte in Absprache mit der 43. Strafkammer, die den entscheidenden Entschließungsantrag übersandte, dass ich nicht im Gefängnis Nord verbleiben kann, nach dem vollstreckbaren (End)Urteil. Die vorherige Verwaltung, mit dem Direktor Rafael Oñate als Befehlsgewalt, besaß viele Gründe,aufgrund der ständigen Agitation und Proteste in dem Gefängnis, ihre Interessen in Gefahr zu sehen. Jedenfalls wussten sie, dass an jeden Ort, zu dem sie mich schicken, sich permanenter Konflikt und Infragestellen der alltäglichen Normen entwickeln würde, so dass es an jedem Ort immer einen Versuch der Rebellion geben wird.

Sie testeten es in der Zone 3 des Aufnahmemoduls und den Zonen 7 und 5 von “Segretation und institutioneller Sicherheit” des C.O.C Moduls..

Immer wenn ich rebellierte, versuchten sie mit mir zu spielen. Sie versuchten mich glauben zu lassen, sie wären meine Freunde, bis ich ihnen meinen Standpunkt zur Situation verdeutlichte, ,dass die Agression gegen die Gefängniswärter eine Notwendigkeit ist, hier zu überleben ist- eine ständige Notwendigkeit, um die notwendige Rebellion hinter diesen Mauern aufzuzeigen

Folglich, präsentierten sie mir nach zwei Jahren Absonderung in Bereichen der institutionellen Sicherheit meine, als “Privileg” verkleidete, Überführung ins Bestrafungsausführungszentrum Annex Nord, indem die Gefangenen mit dem Versprechen erpresst werden, im Austausch für perfekten Gehorsam gegenüber dem Gefängnisregime, Freiheit zu erlangen. Das bezieht obligatorisch Sklaverei und erzwungene Arbeit mit ein, weil dagegen nicht protestiert werden kann, weil der Prozess der Zähmung Gehirnwäsche mit einbezieht und uns glauben lässt, dass eine Möglichkeit gewährt wird. Es ist notwendig, sich schuldig zu fühlen und die ganze Zeit zu bereuen und sich für die Gnade des Gefängnissystems zu bedanken. Und wenn die Zähmung nicht akzeptiert wird, bist du davon bedroht in den Sicherheitsturm oder in den Knast überführt zu werden.

Aus diesem Grund habe ich es, als ich ankam und in die Verwaltung gebracht wurde, verweigert die “Behandlung” zu erhalten. Ich verweigerte es den Vertrag über Rechte und Pflichten zu unterschreiben und verweigerte es auch eine Matratze, Kleidung und alles andere, das mich verpflichten würde, Respekt für ihre Institution zu bewahren, entgegen zu nehmen. Ich erkenne das Gefängnis nicht an und ich möchte nicht, dass es optimiert wird.

Dieses Verhalten führte dazu, dass ich in den frühen Morgenstunden abermals in das Nord-Gefängnis überführt wurde und zu meiner Überraschung wurde ich nicht zum Eingangsmodul gebracht, wie es normalerweise beim Eintritt geschieht, um dann in den Schlafraum geschickt zu werden. Ich wurde direkt in die Zone 7 der Institutionellen Sicherheit gesteckt, wo ich seitdem separiert bin.

Mit all dem, fühle ich den Wunsch zu schreiben, nach der Reflektion, N, dass Gefängnisse wirklich unsere alltäglichen Verhältnisse sind und dass in jedem eröffneten Konflikt, sich das Potential befindet, sie zu zerstören.
Anmerkung: Die Überführung, über die Fernando spricht, geschah zwischen dem Nachmittag des 9.Februars und der Morgendämmerung des 10. Februar.

Quelle: ABC Mexiko

Interview mit der anarchistischen Gefährtin Sofi über die anarchistische Organisierung und Solidarität innerhalb und außerhalb mexikanischer Gefängnisse

Es sind nicht die Rebellen, die die Probleme der Welt schaffen, es sind die Probleme der Welt, die die Rebellen schaffen

Das folgende Interview wurde von auf It’s going down (englische Übersetzung) auf Spanisch mit der anarchistischen Gefährtin Sofi aus Mexiko, die die sich stark an einer Vielfalt von Solidaritäts- und Organisierungsbestrebungen mit anarchistischen Gefangenen in Mexiko beteiligt. Im Interview berichtet sich über die anarchistische Organisierung und Solidarität innerhalb und außerhalb mexikanischer Gefängnisse.

Einleitung

(…)Wir starten diese Episode mit einem Gruß vom Cimarrón Kollektiv im Nord Gefängnis in Mexico-Stadt. Dann erörtert Sofi die Strafverfolgung und Repression, denen die anarchistische Bewegung in Mexiko-Stadt ausgesetzt ist und berichtet auch über die Situation von vier anarchistischen Gefangenen, die der Mexikanische Staat in Haft genommen hat. Wir betrachten die Korruption, Ausbeutung und Vernachlässigung, die sich in Mexikanischen Gefängnissen ereignet und was GefährtInnen von Innen unternehmen, um zurück zu kämpfen. Insbesondere richtet sich der Fokus auf das Cimarrón Kollektiv, das im Nord-Gefängis, automom, Raum zurückfordert und eine Vielzahl von Iniativen selbstverwaltet. Für Zuhörer*innen, wird evtl.  ihre Punkband Commando Cimarrón interessant sein, von der zwei Songs zum Download bereitstehen.

Abchließend fasst das Interview die Diskussion über Amnestievorschläge für Gefangene zusammen, wie sie von „linken“ politische Parteien in der Regierung von Mexiko-City vorgeschlagen werden und die Antwort unsere anarchistischen Gefährt*innen. Zuletzt gibt es Vorschläge dafür, wie der Kampf für ihre Freiheit von außerhalb Mexikos unterstützt werden kann. Im Verlauf dieses Beitrags schließen wir Links für mehr Information, hauptsächlich in Englisch und Photos von Kunst, die in von Cimarrón Kollektiv organisierten Workshops entstanden sind.

AnarchistInnen führen eine Veranstaltung für Kinder außerhalb des Gefängnisses in Mexiko-Stadt durch.

IGD: Zuerst werden wir einen Gruß vom Cimarrón Kollektiv aus dem Nord-Gefängnis in Mexico-Stadt hören.

Cimarrón: Grüße und guten Tag. Wir sind Commando Cimarrón und übertragen Live für Sofi in die USA. Wir senden unsere Grüße und wollen euch wissen lassen, dass es den Gefährten gut geht. Das ist ein Schreiben, dass allen Gefährt*innen gewidmet ist, die Gefangene sind, für alle, die ihre Freiheit aufgrund von Kapitalismus verloren haben, aufgrund von Unterdrückung, wegen dem Herrschaftsstaat.

Wir sind wilde Tiere und gezähmte Lebewesen langweilen uns. Es ist wahr, dass dieser domestizierte Planet die Wilden und Freien langweilt. Es ist auch wahr, dass viele Lämmer als Wölfe verkleidet umher gehen möchten und schnell in ihre Notizbücher über die Gräuel der Menschheit schreiben wollen. Hahaha. Sie versuchen andere zu beeinflussen. Aber sie sind Feiglinge, es nicht selbst zu tun. Sie reden alle und behaupten, dass es Wirklichkeit wäre. Aber es stimmt nur für Wenige. Lasst euch nicht betrügen, glaubt nicht ihren hübschen Worten. Erkennt den Wolf durch seine Zähne und nicht durch seine Geräusche, um nicht wieder in ihre Fallen von „modernen Gefängnissen“ oder ihrer Verteidigung sozialen Wohlstands reinzufallen.

Nein zu den Zwängen des Staates!

Nein zur Kriminilisierung der Armut!

Ja zu den Cimarrónes!

Ja zu Commando Cimarrón aus dem Nord-Gefängnis!

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