Nach Mitternacht…
Am 20. Dezember haben wir, um ungefähr 2 Uhr am Morgen, eine Sprengladung vor dem Gebäude des Fraueninstituts in Mexiko-Stadt abgelegt, das sich in der José María Izazaga Str. 148, im Zentrum befindet. Diese detonierte erfolgreich und verursachte starken Schaden am Eingang des Gebäudes. Wir haben es getan, weil wir es einfach wollten
1. Die Pfade des Lebens sind nicht das, woran ich geglaubt habe…
Ein Netzwerk multifaktorieller Herrschaft seziert die Körper der Frauen tagtäglich. So wundern wir uns, wie es, mit diesem sozialen Skalpell über uns, möglich ist, dass einige Frauen – die Mehrheit- sich dafür entscheidet, es demütig zu ertragen. Und manchmal scheint es sogar so, als ob sie es wollten?
Wir haben Reden aus weiblichen Mündern gehört, die überall vom „Fortschritt“ bei der Suche nach „Gender-Gleichheit“ prahlen… aber gleichzeitig sehen wir die Kirchen voller kniender Frauen, die Demut anbieten.
Wir sehen Nachrichten von großen Demonstrationen gegen Frauengewalt… aber wir sehen Gerichte voller Frauen, die ihren Willen und ihre Schicksal in den Händen von verachtenswerten Wesen geben, die sie als Obere akzeptieren und was könnte mehr gewalttätig sein, als die Unterwerfung und Selbst-Unterwerfung des menschlichen Willens?
Wir bedauern so sehr die feminizide Grausamkeit, die sich über unsere Schwestern, Töchter, Tanten, Freundinnen, Paaren, Müttern.. zusammenbraut.. aber gleichzeitige sehen wir, wie die Kongresse und die „feministische Bewegung“ sich darum bemühen, mehr Rechtsvorschriften einzuführen, mehr Strafgesetze zu schaffen, mehr Übereinstimmung mit dem Staat zu erzielen. Obwohl es gerade die Existenz von Gesetzen und das beherrschende System von hierarchischer staatlicher Repräsentation ist, das der Grund dieses brutale Szenario ist!
Wenn diese Haltung der Unterwerfung jetzt das ist, was diese ‘Feministinnen’ jetzt Emanzipation nennen… wird es notwendig werden, sich von dieser emanzipierten Emanzipation zu emanzipieren!
(He, he)
Natürlich gibt es gute GefährtInnen, die ernsthaft denken, dass es möglich sei, mit Hilfe der Erschaffung von Gesetzen und Institutionen für Frauen, Veränderung unserer Bedingungen der patriarchalen Unterwerfung zu erreichen. Wir glauben aber, dass diese Gesetze stattdessen dafür geschaffen wurden, diese Verhältnisse aufrechtzuerhalten, weil sie Frauen der Macht berauben, über ihr Schicksal selbst zu entscheiden, sondern sie stattdessen überzeugen, ihr Leben zu übergeben, so dass andere sie beherrschen können.
Schwestern: Unterwerft euch nicht diesen verabscheuungswürdigen Wesen, die unsere Körper benutzen und uns erzählen, wie wir fühlen, denken und was wir tun sollen!
Wie kann ein Gesetz die herrschende Stellung verändern, wenn Gesetze Wörter sind, während soziale Beziehungen die Herrschaft sind. Unsere Sichtweise ist, dass wir uns damit brüsten in einer Epoche zu leben, die Magie zurückgelassen hat aber wir leben flatternd in einer Phantasiewelt.
‘Religion’, ‘der Staat’, ‘Wissenschaft’, ‘Ware’, ‘Vernunft’, ‘Menschlichkeit’, ‘die gerechte Sache“ alles Fiktionen, die sich dem menschlichen Willen unterwerfen. Fetische, die sich gegen ihre Erschaffer*innen wenden. Früchte der Angst, Aberglaube und Gewalt. Aber wenn wir den Fetisch wegnehmen würden, könnten wir sehen, dass unsere Körper, unsere Sinnlichkeit und unser Leben zerschmettert und vorbereitet werden, für die Reproduktion eines Systems, das uns zu Hunger, Elend, Tod und Verwüstung führt.
II. Und jetzt die Resultate…
Es liegt eine Idee in der Luft, die so falsch und pervers ist, dass sie uns an die heuchlerischen Debatten des letzten Jahrhunderts bez. der politischen Partizipation von Frauen erinnert. Es ist die Vorstellung, dass die Präsenz von Frauen innerhalb der hierarchischen politischen Machtpyramide genug ist, sie von aller patriarchaler Herrschaft zu reinigen. Und es ist auch der Gedanke, dass wenn die Sitze, präsidalen Sessel oder die Gerichtssäle von Frauen besetzt sind, dieses genug ist, Ungleichheit zu bekämpfen, Korruption zu reduzieren oder Gerechtigkeit zu vermitteln. Lasst dort eine Kanidatin antreten! Lasst dort eine Frau Urteile sprechen! Lasst dort Kongressfrauen sein. Die euphorischen Schreie der Heuchler, der Unvorbereiteten und der Komplizen
Selbstverständlich könnte niemand die Dummheit akzeptieren, zu denken, dass Frauen weniger intellektuell leistungsfähig sind als anderen, die diese niederträchtigen Arbeiten ausführen, aber das ist genau der Punkt. .
Die Präsenz von Frauen im politischen Machtgefüge kann nicht die geringste strukturelle Änderung des Systems sozialer Ungleichheit mit sich bringen und zwar aus dem einfachen Grund, dass diese Gesellschaft, in der wir gezwungen wurden zu leben, genau auf dieser Ungleichheit basiert. Deshalb ist die Gesellschaft selbst korrupt und ungerecht und ohne diese Eigenschaften würde die Gesellschaft aufhören zu existieren. Wie sollte eine auf Ungleichheit basierende Gesellschaft überleben, ohne auf das Stehlen des Lebens von Anderen zu beruhen
Unsere Argumente lassen sich durch einen kurzen Blick in die Vergangenheit verifizieren. Seit der Mitte des letzten Jahrhunderts haben die Frauen das Recht zu Wählen und auch die Gerichte mit ihrer wichtigen Rolle in der Aufteilung der politischen Macht wurden durch Frauen besetzt. Und hat das zur irgendeiner Verbesserung unserer schmerzhaften Position von Unterwerfung, Gewalt, Hunger und Elend geführt? Stattdessen scheint es, als ob diese Frauen so handeln, als ob sie, sobald sie ihre Position besetzten, ein giftiges Gebräu getrunken hätten und gleichgültig gegenüber unserer schrecklichen Situation geworden sind und auf uns von ihren priviligierten Plätzen mit Verachtung herabschauen. .
Welchen Kompromiss mit unserer Situation können wir von Frauen erwarten, die an einem Tag das ausgeben, was wir in einem Jahr mit unseren miserablen Löhnen verdienen? Wie können wir weiter glauben, dass durch wählen, Wahlen (gleichgültig um es sich um wählen oder sich zur Wahl stellen handelt) staatliche Einrichtungen oder Religion, wir eine Lösung für die Übel, die uns plagen, finden können? Und immer noch erzählen sie uns, dass wir kämpfen müssen, um die gleichen Gehälter zu haben, wie Männer. Niemand sagt, dass wir nicht arbeitsam sind, wie unsere männlichen GefährtInnen oder dass wir kämpfen sollten gegen unterschiedliche auf das Geschlecht basierende Aufteilung von Arbeit. Aber sollen wir unsere Anstrengungen nicht darauf fokussieren die Arbeit abzuschaffen, anstatt sie zu aufrechtzuerhalten? Der Raub unserer Leben funktioniert über Arbeit. Warum kämpfen, um unsere Ausbeutung durch Arbeit zu erhalten.?
III. An erster Stelle durch Mut, an zweiter aus einer Laune heraus, an dritter zum Vergnügen
Und noch einmal. So lang die Prinzipien hierarchischer Herrschaft in unserer Ideologie bestehen wird es Ungleichheit geben. Und politische Macht ist der Organisator des Prinzips von Herrschaft. Dann ist keine Ankunft oder Aufbruch möglich. Aber…. Hier draußen haben wir gehört, dass sie erwägen indigene Frauen als Kanonenfutter für die Bestien der Macht zu benutzen. Und hier ist wieder die Geringschätzung der Frauen, uns zu behandeln, als wären wir ein Anhang von etwas oder jemanden. Wieder einmal wollen sie uns und unsere Körper als ihre Lappen nutzen, um den Boden zu schrubben.
IV. Wir sagen nicht „Auf Wiedersehen“ hier werden wir weiter machen
Wir hoffen, dass uns die „freundlichen und hübschen“ Feministinnen uns nicht als AntifeministInnen labeln und uns ins Lagerfeuer werfen, obwohl sie es natürlich wohl tun werden. Nach allem, existiert immer noch der Glaube, dass es eine Feministin zu sein bedeutet, ein nettes Transparent zu malen, auf dem zu lesen ist „Sag Nein zur Gewalt und unterwerfe dich den Institutionen“ Als ob die Institutionen nicht die wichtigsten Organisatoren der Gewalt wären. Wir sind für direkte Aktion und Aufstand. Geht und kniet vor eurem Unterdrücker, wenn ihr wollt. Folge den Komplizen, indem ihr eure eigenen Fesseln ableckstAber seit sicher, dass so lange wir betroffen sind, unsere direkten Aktionen gegen eure bürgerliche feministischen Einrichtungen fortgesetzt werden. …
Wir hoffen auch, dass sie uns nicht als Rassistinnen labeln. Es ist wert anzumerken, dass einige von uns auch indigen sind. Aber keine von uns würde jemals darüber nachdenken, als Deckmantel zu dienen, für irgendeine Organisation und darüber hinaus.…wir spucken auf jede Organisation und jede Vortäuschung als Herrschaft über unsere Körper. Wir werden unsere Körper nicht unterwerfen oder unsern Willen, um die Wünsche von irgendjemand zu erfüllen.
Tod dem Staat, lang lebe die Anarchie!
Kein Gott, kein Staat, kein Ehemann, kein Herr!
Kraft allen entführten GefährtInnen in den Gefängnissen!
Kraft für Mónica Caballero und Francisco Solar!
Kraft den GefährtInnen in Korydallos!
Salvador Olmos, zur Erinnerung.
Durch die Zelle der Informationsverbreitung des informellen feministischen Kommandos antiautoritäter Aktion
Ana, ‘Der Schwarze Schmetteling“
auf Spanisch / (englischsprachige) Quelle für die Übersetzung