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Berlin: Intersquat Block auf den Chaos und Diskussions Tagen 10.5. – 13.5.2018

Ihr seid eingeladen zu einem Intersquat Block auf den Chaos und Diskussionstagen im Mai in Berlin. Wir wollen Raum bieten um uns im Rahmen der Chaos und Diskussionstage im Mai über Taktiken und Techniken auszutauschen, zu diskutieren und Infos weiterzugeben .

Wir haben nicht vor einen gleichwertigen Ersatz für die Instersquat Meetings der Vergangenheit zu schaffen, es sei denn ihr wolllt es dazu machen. Wir sehen in den Tagen eine gute Möglichkeit generelle Diskussionen über Sinnhaftigkeit und Zukunft urbaner Kämpfe mit Fragen zu verknüpfen, die über die Betrachtung von Besetzungen als bloßes Werkzeug zur Befriedigung von Wohnbedürfnissen hinausgehen. Wir hoffen auf eine Diskussion über die Relevanz von Besetzungen für andere freiheitliche Kämpfe, Häuser als politische Waffen, Fragen zur Arbeit in und mit Nachbarschaften und weiteres..

Räumungen, Repression, Überwachung, Knast, Maden die die Strukturen der Unterdrückung nutzen und unterstützen sind überall, lasst uns in gegenseitiger Unerstützung zusammenkommen und den Spielstein durch ihr Herz werfen statt sie damit weiter ziehen zu lassen.

Wenn du als Einzelperson oder Gruppe interessiert bist, einen Workshop, Diskussionsvorschläge, einen Infoevent oder irgendetwas anderes für den Intersquat Block oder den Rest der Tage im Kopf hast, schreib uns an rigaerstrasse [at] riseup [dot] net PGP-Key-ID 0x3971B260E4B15B69

Mehr informationen über das Wochenende sind auf gegenstadt.blackblogs.org zu finden

Es gibt eine Schlafplatzorga die unter sleepingchaos [at] riseup [dot] net mit PGP Schlüssel-ID 0xA9DE538A73306A20 zu erreichen ist.

Rigaerstrassen Plenum

Diese Nachricht kann gerne an dir bekannte Menschen, Gruppen oder Projekte weitergegeben werden! Wenn du uns kontaktierst hänge bitte deinen PGP Schlüssel an, wenn vorhanden.”

auf englisch

Stoppt die Auslieferung von Andreas Krebs!

eingegangen am 13.9.

Vor bald drei Jahren kam Andreas zu uns. Er war von seiner langjährigen Gefangenschaft geprägt und fand bei uns nicht nur Unterschlupf sondern auch Freunde. Wir haben Andreas‘ erste Schritte außerhalb der Knastmauern miterlebt. Von Freiheit wollen wir nicht reden. Wer einmal gesehen hat, wie langjährige Haft die Menschen zurichtet, eine tiefe Angst vor engen sozialen Bindungen erzeugt, gar eine Angst vor der so genannten Freiheit, dem wird der Begriff relativ. Zumal die Gesellschaft draußen alles dafür zu geben scheint, dem Wort Freiheit den Sinn zu rauben.

Es war schön zu sehen wie sich Andreas Stück für Stück die Freiheit wieder erkämpft hat. Er zog bald aus der Rigaer94 aus und nahm gemeinsam mit seiner jetzigen Lebensgefährtin das Leben wieder in die eigenen Hände. Bald zog es ihn nach Süd-Italien, dort wo Europa nicht existiert.

Als er die Mittel dafür zusammen hatte, machte er sein Versprechen wahr und kehrte der deutschen Gesellschaft, die wohl nie sein zu Hause war für immer den Rücken.

Doch das Schicksal meinte es nicht gut mit ihm. Er kam zwar gut mit seiner Partnerin an und sie richteten sich in der Nähe einer Kleinstadt 50 Kilometer nördlich von Neapel häuslich ein. Doch ein Streit mit dem Besitzer einer Tankstelle, für den er gearbeitet hatte endete unglücklich.

Seine Gefährtin beschreibt den Vorfall als Notwehr mit Todesfolge. Die Überwachungsvideos der Tankstelle scheinen das zu bestätigen. Denn nach dem er festgenommen und eingekerkert wurde hat ein italienisches Untersuchungsgericht ihn entlassen und unter Hausarrest gestellt.

Die Zeit in Untersuchungshaft war bis zu dieser Gerichtsentscheidung die Hölle. Ein Teil der Familie des Verstorbenen hatte eine Hetzkampagne gegen Andreas und seine Gefährtin gestartet. In sozialen Netzwerken wurde Andreas als kaltblütiger Mörder dargestellt, der die Tankstelle ausrauben wollte. Bis in die lokalen Medien reichte die Forderung nach Blut-Rache. Seine Gefährtin erhielt Todesdrohungen und Andreas durchlebte eine Tortur, da im Knast einige Familienmitglieder des
Verstorbenen als Schließer arbeiten. Er wurde täglich verprügelt und mit dem Tode bedroht.

Die Gerichtsentscheidung zum Hausarrest setzte dem ein vorläufiges Ende. Doch der Hausarrest war nur scheinbar eine Erleichterung. Zu permanenten unangekündigten – auch nächtlichen – Razzien der Polizei kam der Hass aus Teilen der Bevölkerung. Durch die Haftverschonung angestachelt mobilisierten die Feinde Andreas‘ zunehmend. Die Rede war von einem vollständigen Vertrauensverlust in die Justiz, die kriminelle Ausländer bevorzugen würde. Mit einem Lynchmob war zu rechnen. Mit der italienischen Polizei natürlich nicht.

So entschloss sich Andreas dazu, unterzutauchen. Auch seine Partnerin verließ Italien. Wir haben mit ihr gesprochen und die sozialen Medien verfolgt. Wir unterstützten die Auffassung von Andreas und seiner Partnerin, dass das Gerichtsverfahren in Italien unter starkem Druck deraufgehetzten Öffentlichkeit steht. Selbst wenn es in höheren Instanzen zu einer Wahrheitsfindung käme, so würde dies jahrelange Untersuchungshaft unter den beschriebenen Bedingungen bedeuten. Das
würde nach Aussage von Andreas seinen Tod bedeuten, und sei es weil er des Lebens dann müde wäre.

Nun aber wurde Andreas Anfang August in Sachsen-Anhalt von einem MEK festgenommen. Zunächst kam er in Strafhaft wegen Fahrens ohne Führerschein. Der eigentliche Grund dafür, dass ein Zielfahndungskommando ihm aufspürte ist aber, dass Andreas nach Italien ausgeliefert werden soll. Vor wenigen Tagen erhielt er einen
Gerichtsbeschluss, dass er in Abschiebehaft kommt. Ohne anwaltlichen Beistand wurde er bereits zu seiner Auslieferung „angehört“. Er verweigerte jedoch jegliche Kooperation und konnte so das Verfahren verzögern.

Wir gehen aber nach wie vor davon aus, dass Andreas ausgeliefert werden soll. Es steht auch im Raum, das er „nur“ zum Verfahren nach Italien gebracht wird und die Haftstrafe in Deutschland absitzen muss. Die von der italienischen Staatsanwaltschaft geforderte Strafe beträgt wohl 21 Jahre. Und nicht zu vergessen: Verfahren sind in Italien oft eine
langjährige Angelegenheit ,insbesondere bei Berufung.

Da wir nicht wissen, was der deutsche Staat mit seinen rebellischen Gefangenen Andreas Krebs vor hat, ist es dringend nötig, Hilfe zu leisten. Eine Abschiebung wäre Andreas‘ Todesurteil. Macht seinen Fall öffentlich und baut Druck bei den Justizbehörden auf, dass sie ihn nicht abschieben.

Der Familie des Verstorbenen, die die Entwicklung verfolgt, sei versichert, dass der Tod von Massimo und die Tatsache, dass zwei Kinder ohne Vater aufwachsen müssen, Andreas und auch seiner Gefährtin tiefen Schmerz bereitet. Es wird Massimo nicht rächen, wenn ein weiterer Mensch zum Opfer dieser Auseinandersetzung wird. Die Justiz wird niemals Gerechtigkeit herstellen! Im Gegenteil: sie hat einen Teil von Andreas bereits auf dem Gewissen!

Freiheit und Glück für die Hinterbliebenen!

Freiheit und Glück für Andreas Krebs und seine Gefährtin, die mit Würde
diese dunkle Zeit durchsteht!

Gegen alle Knäste und die Gesellschaft die sie benötigt!

HINTERGRUNDINFOS von der Festnahme von seiner Gefährtin

Berlin: Die Rigaer Straße im Schein des Helikopters – Ein Gefährte im Knast

eingegangen am 11.9.

veröffentlicht von: Rigaer Straßenplenum

Ein Gefährte wurde gefangengenommen, an einem Tag wie jedem anderen.

Das brummende, dumpfe Stottern der sich nähernden Helicopterrotoren über den Dächern des Nordkiezes in Einklang mit dem Tuckern der Wannen, die sich wie Kakerlaken rings um den Dorfplatz einnisten, bilden für viele eine vertraute Kulisse für die Ereignisse in der Rigaer Straße. Ereignisse, die für den Rest der Gesellschaft als terroristisches Spektakel isolierter Verrückter inszeniert werden.

So waren die ersten warmen Wochenenden im Juni dazu auserkoren, sich den Dorfplatz und seine Straßen zu erobern und den Bullen klar zu machen, dass der sogenannte rebellische Kiez aus dem Sommer der Belagerung nicht nur gestärkt, sondern mit geschürtem Hass herausgegangen ist.

Am 16. Juni dann, wurde ein Hip-Hop-Konzert aus den geschlossenen Hinterhöfen heraus auf die Straße verlegt. Um dort nach eigenen Regeln spielen zu können, wurde auf ein Szenario gesetzt, bei dem dem Aufmarsch der Staatsmacht offensiv entgegengetreten werden könnte.

Eine Regelmäßigkeit in der Rigaer Straße und ein Grund zur Hoffnung, dass die Ideen gegen Staat und Autorität hier einen Identifikationspunkt haben, von dem aus sie sich weiter verbreiten und den es nach Möglichkeit am Leben zu halten gilt.

Menschen begannen Barrikaden zu errichten, Pflastersteine wurden ausgebuddelt, Rauchschwaden zogen über die Dächer des Kiezes und mittendrin die letzten Songs für eine erwartungsvolle Menge.

Wenig später, wie schon zig Mal die Tage zuvor, war das Wummern des Helicopters über dem Kiez zu hören. Auch über dem Boxhagener Platz:

„Ein 22-Jähriger, der die Besatzung des Hubschraubers mehrfach geblendet haben soll, wurde wenig später im Nahbereich festgenommen. Bei ihm fanden die Beamten neben einem Laserpointer außerdem eine Zwille mit mehreren Stahlkugeln, Pyrotechnik, ein Einhandmesser, Handschuhe und eine Sturmhaube. Der Festgenommene wurde erkennungsdienstlich behandelt
und anschließend entlassen.“

….. Wochen später wurde er dann auf seiner Arbeitsstelle überrascht, festgenommen und sitzt seit Mitte Juli 2017 hinter den Mauern des Knastes in Berlin Moabit. Ihm wird vorgeworfen den Helicopter mit einem Laser geblendet zu haben und an den Ausschreitungen in der Rigaer Straße am selben Abend involviert gewesen zu sein.

Wir wollen uns nicht beschweren über diese Scheiße.

Wie können wir davon überrascht sein, von einem System, in dem Menschen sich dazu entschieden haben, sich nie sicher fühlen zu wollen, sondern als konspirative Feinde nur die Klandestinität oder als offene Gegner nur die mögliche Aussicht auf Gefängnismauern wählen zu können.

Den Einsatz eines Helicopters zu stören – der einerseits die Bewohnenden des Nordkiezes permanent terrorisiert, andererseits ein
Überwachungsmedium darstellt, dem wir uns als Widerständige oder Straßenkämpfer_innen schwer entziehen können und in dem zu guter Letzt Schweine Platz genommen haben – wird sich als Aktion immer der Sympathien der widerständigen und unangepassten Teile unserer Kieze sicher sein können.

Aus diesem Grund werden wir seine Verhaftung, wie auch immer die Beweislage aussehen wird, auch nicht nach Schuldkategorien bewerten und hoffen, dass auch er sich hinter den Mauern nicht darüber ärgern wird, dass das System ihn in dieser Weise zu bestrafen versucht für etwas, was sich jeden Abend aufs neue alle von uns wünschen. Er ist kein Opfer
irgendeines Rechtsstaates, sondern ein Feind dieser Logik. Und ob letztes Jahr der Lasereinsatz am Tag X oder letztens in Hamburg; alle möglichen Leute sind offensichtlich nicht bereit den Terror über ihren Köpfen tatenlos hinzunehmen.

Wir denken an dich hier draußen und hoffen, dass du deine Wege findest gegen das Knastsystem zu kämpfen.

Nur weil Widerständige die Gefangenschaft einkalkulieren, heißt das nicht, dass wir sie hinnehmen werden.

Wir werden hier draußen weitermachen. Wir rufen dazu auf von hier draußen solidarische Grüße zu senden. Werft Scheiben ein. Bemalt die Straßen. Kämpft gegen die Bullen in euren Vierteln!

Wir freuen uns auf viele weitere ausgedruckte Texte!

FREIHEIT FÜR NERO!

Quelle: Indymedia

Berlin: Info- und Diskussionsveranstaltung am 22. Dezember über den anarchistischen Kampf in Exarchia und der Rigaer Straße

Am 6. Dezember war der Stadtteil Exarchia in Athen wieder Ort massiver Konfrontationen zwischen Anarchist_innen und der Polizei. Mittlerweile ist das Gebiet um den zentralen Platz, die „Platia“, eine No-Go-Area für uniformierte Staatsdiener_innen. Einige Wegpunkte der Entwicklung dorthin sollen vorgestellt und diskutiert werden. Und wie wird mit dem entstandenen Machtvakuum umgegangen?
Die Situation in Exarchia kann durchaus mit der Situation in der Rigaer Straße verglichen werden, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu erkennen. Bisher sprechen hier leider hauptsächlich unsere Feinde vom rechtsfreien Raum in der Rigaer Straße. Unsere Aufgabe ist es, diesen Raum tatsächlich zu schaffen, um vom defensiven Teilbereichskampf zum offenen Angriff im Kontext einer internationalen anarchistischen Offensive überzugehen.

Donnerstag, 22. Dezember um 21 Uhr in der Kadterschmiede
Rigaer Straße 94, Berlin Friedrichshain