Nach dem Transfer von fast 400 MigrantInnen in ein Korinther Militärcamp (über 80 km südwestlich Athens), der buchstäblich mitten in der Nacht stattfand, veröffentlichten antirassistische/antifaschistische BürgerInnen den folgenden Aufruf zum sofortigen Protest und Widerstand:
“Die Antirassistische Initiative von Korinth” verurteilt die buchstäblich über Nacht stattgefundene Umfunktionierung des Korinther Militärcamps in ein von Nazis inspiriertes Konzentrationslager, in das bereits 400 MigrantInnen eingesperrt wurden.
Wir verurteilen den rassistischen Pogrom unter dem Namen “Xenios Zeus”, der sich heute auch in unserer Stadt begab. Im Verlauf dieser Polizeioperation werden unsere MitbürgerInnen festgenommen und nach Athen überführt. Das einzige Kriterium für die Massenverhaftungen ist ihre Hautfarbe – über 100 wurden schon verhaftet.
Unsere Antwort ist klar: niemals und nirgendwo Konzentrationslager. Wir verwehren uns dagegen, den Faschismus wieder zu erleben. Die Herrschaft will, dass wir aufeinander losgehen und uns gegenseitig die Schuld geben. Wir sagen nein zum sozialen Kannibalismus. Wir müssen gegen die Verarmung kämpfen, nicht gegen die Verarmten!
Kommt heute alle zur Protestkundgebung gegen die faschistischen Pogrome und Konzentrationslager: Donnerstag, 23.08, um 18:30 Uhr auf dem Perivolakia Platz in Korinth
Weder in Korinth, noch woanders – Stoppt Konzentrationslager und rassistische Pogrome”
siehe Plakat
Es muss erwähnt werden, dass am frühen Morgen (laut einem Video der Massenmedien) Faschos, offizielle Mitglieder von der Goldenen Morgendämmerung/Chrissi Avgi, vor dem Militärcamp auftauchten und versuchten, die Einfahrt der Xenios Zeus-Fahrzeuge zu blockieren. Angeblich “protestierten” sie, weil eine Militäreinrichtung vom Staat als Konzentrationslager für MigrantInnen ausgewählt wurde… Es ist sehr wahrscheinlich, dass die angespannte Lage in der Stadt Korinth in den nächsten paar Stunden eskalieren wird.