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Hambacher Forst: Wir haben Manheim besetzt! Kommt vorbei!

Quelle: hambacherforst.org/

Wir haben Manheim besetzt.

Zwei Wochen ist es jetzt her, dass Menschen gewaltsam aus ihren Lebensräumen im Hambacher Forst vertrieben wurden. Während sich die öffentliche Aufmerksamkeit vorallem auf die Proteste im Forst konzentriert, werden schon seit Jahren Menschen aus ihren Lebensräumen in den umliegenden Dörfern vertrieben. So auch hier in Manheim.

Der Kohleabbau hier im rheinischen Braunkohlegebiet hat jedoch nicht nur Auswirkungen auf die unmittelbare Umgebung, sondern ist ein globales Problem.

Egal, ob die Haselmaus ihre alte Eiche fallen sieht, der*die rheinische Bauer*Bäuerin seine*ihre Felder vertrocknen und seinen*ihren Hof zerstört sieht, ob Menschen die Straßen hinter sich lassen müssen, auf der sie das erste mal Fahrrad gefahren sind, oder ob peruanische Dörfer von schmelzenden Gletschern bedroht sind. Der Schmerz, den alle Lebewesen dahingehend fühlen, ist überall der Gleiche.

Genau wie die Verursacher. Großkonzerne, wie zum Beispiel RWE, und Politiker*innen sind dafür in Verantwortung zu  ziehen.Wenn diese nicht bereit sind, eine Veränderung in ihren Vorgehensweisen zur Energiegewinnung zu leisten, müssen wir
unsere Verantwortung erkennen, sie zu stoppen.

Wir können und wollen diese Zerstörung von Lebensräumen so nicht hinnehmen und fordern deshalb die Häuser in den Dörfern zurück.

Mit den Hausbesetzungen in Manheim wollen wir Platz schaffen für ein freies und selbstorganisiertes Leben. Hier sollen Lebensräume gestaltet werden, die Kreativität und Lebensqualität zulassen. Wir wollen ein neues Gefühl für Dorfgemeinschaft schaffen, in der wir füreinander da sind und uns gegenseitig im Kampf für unsere Lebensräume und gegen RWE unterstützen. Wir fordern von RWE die Zurückgabe der Häuser an diejenigen, die zurückkommen wollen. Sollte dies geschehen, werden auch
wir die Wünsche der ursprünglichen Bewohner*innen respektieren.

Das Landleben ist attraktiv. Weg von unbezahlbaren, winzigen Wohnungen im Großstadtdschungel, hin zu einem Dorfleben, indem sich die Menschen untereinander helfen und auch generationsübergreifende Wohnprojekte möglich werden.
Dies möchten wir gemeinsam schaffen. Mit Menschen, die seit Jahrzehnten hier Leben. Mit Menschen, die hier mit ihren Familien lebten und schon gegangen sind. Mit Menschen, die hierhergekommen sind, um sich gegen die Zerstörung der Natur zu stellen. Und mit Menschen, die gezwungen wurden erst ihr Zuhause zu verlassen und sich auf eine lebensgefährliche Flucht zu begeben, nur um jetzt wieder von hier vertrieben zu werden.

Gegen die respektlose Zerstörungswut jeglicher Lebensräume.
Leerstand zu Wohnraum.
Lasst uns gemeinsam neue Perspektiven für uns alle schaffen!
Kommt vorbei!

*Weitere Informationen: www.hambacherforst.org*

auf englisch / auf französisch

Lausitzer Braunkohlerevier: AktivistInnen ketten sich an Abraumförderbrücke F60 im Tagebau Nochten

2097746359_002Am frühen Morgen des 4. April 2016 gegen 4:15 Uhr  haben sich drei Aktivist_innen mit einer Metallrohrkonstruktion und zwei Fahrradschlössern an den Punkt der Abraumförderbrücke F60 im Tagebau Nochten gekettet, an dem die zwei Abraum-transportierenden Förderbänder zusammenlaufen. Sie hängten ein Banner mit der Aufschrift „Wann begreift ihr endlich, dass man Geld nicht essen kann?”  auf. Erst  nach zehn Stunden Besetzung räumte die Polizei die Brücke und nahm die drei BlockiererInnen mit auf die Wache in Weißwasser. Der Vorwurf gegen sie lautet Hausfriedensbruch und Nötigung. Am späten Abend wurden sie noch zur Polizeidienstelle Görlitz gebracht und dort gegen 12 Uhr entlassen

Aktuelle Meldungen findet ihr auf  LAUtonima.

Aktionserklärung:

Heute, am 04. April 2015 haben wir im Tagebau Nochten die Abraumförderbrücke F60 besetzt. Wir bezwecken damit eine Störung der Maschienen. Diese Aktion richtet sich nicht gegen die Angestellten von Vattenfall. Wir wollen zu keiner Zeit Mitarbeiter_innen gefährden.

Durch unser Vorgehen wollen wir der täglichen Zerstörung durch den Braunkohleabbau eine Weile Einhalt gebieten. Uns ist bewusst dass wir mit der Besetzung der Geräte die Grenze der Legalität überschritten haben. Dennoch sehen wir unser Handeln als legitim an, da das Unrecht in der legalisierten Zwangsumsiedlung, globalen und lokalen Zerstörung und Verschmutzung zu finden ist.

Erst kürzlich endete das Bieteverfahren für Vattenfalls Braunkohlesparte in der Lausitz. Aber letztendlich macht es keinen Unterschied, wer von der Braunkohleverstromung profitiert, denn die katastrophalen Auswirkungen bleiben gleich. Auch der Nachfolge-Investor wird weder die Vernichtung von Lebensraum vor Ort stoppen, noch Verantwortung für sein Zutun zur globalen Erwärmung übernehmen. Denn das würde einen sofortigen Ausstieg aus der Braunkohle bedeuten. Energiegewinnung ist eine veraltete Technik die sich nur noch durch massive staatliche Subventionen rentiert. Sind ein paar Jahre befristete Arbeit es Wert künftigen Generationen die Lebensgrundlage zu entziehen?

Mit dieser Aktion solidarisieren wir uns außerdem mit Huba, der für sein Einsatz gegen die Machenschaften der Braunkohlekonzerne mit Gefängnis bestraft wird.

Auch die drohenden rechtlichen Konsequenzen werden uns nicht davon abbringen zu handeln wie wir es in dieser Situation für notwendig halten.

Wir möchten in all unseren Aktivitäten die Existenzgrundlage aller Lebewesen über die Profitinteressen von Konzernen stellen.

Was vor 5, 10 oder 15 Jahren bereits der Braunkohle zum Opfer fiel können wir nicht mehr retten. Aber wir können im Hier und Jetzt versuchen etwas zu bewegen.

Denn zu spät ist es erst wenn man aufgibt.

Eine Aktionsgruppe