In der Nacht vom 14.02.2014 haben wir, wie Schatten, ein Holzfällerlager infiltriert.
Es war 3 Uhr Nachts, aber die Knechte ruhten noch nicht. Ein Grubenbagger war noch in Betrieb, Arbeiter liefen im Lager verstreut herum, während ein Wachmann TV schaute und Bier trank. Unserer Erfahrung nach, war das ein ziemlich grosses Lager mit etwa 6-7 Bauwägen, einem Werkzeugschuppen, 2 Autos, 3 Bagger und einer Planierraupe. Als wir zwischen Bauwägen und Autos waren, entschieden wir uns für zwei Bagger, da sie das wertvollste waren, was in der örtlichen Fauna herumstand. Danach lief alles nach dem Standardschema ab. Ihre Motoren und Abdeckungen wurden mit Lumpen bedeckt, die mit reichlich Benzin getränkt waren. Dann setzten wir uns erfolgreich ab und positionierten uns, um das Schauspiel einige Minuten lang zu genießen. Zwei schwarze Rauchsäulen stiegen von den Maschinen auf. Den Schaden schätzen wir auf 6-8 Millionen Rubel.
Wir hoffen, dass die Sabotage die Erweiterung der Sandgrube unterbrechen wird. In dem Landstrich gibt es schon einige verlassene Gruben. Seit unserer letzten Nachforschung dort wurde zur Erweiterung der Grube ein großes Waldstück trockengelegt und vernichtet. Der hier geförderte Sand wird zum Verkauf exportiert, weil die Baubranche Profit abwirft und keine Zeit für Kleinigkeiten wie Natur, saubere Luft usw. hat.
Allen, die an diesem Thema dran sind viel Erfolg. Setzt eure Köpfe durch.
In der Nacht vom 31. Dezember – 1. Januar fackelten wir zwei Maschinen ab, die im Süden Moskaus für ein Bauprojekt im Einsatz standen. Die Security erwartete und entdeckte uns nicht, da sie sich im Wachhaus in die Bewusstlosigkeit soffen. So zerstörten wir mit 2 Kanistern Benzin und einigen Lumpen die unbeaufsichtigten Maschinen. Durch unserere Aktion wurde niemand verletzt (der einzige Schaden entstand im Geldbeutel des Bauunternehmens).
Wir widmen diese Aktion den Anarchisten aus Weißrussland, denen, die gefangen sind. Jungs, wir denken an Euch, wir vermissen Euch und erwarten Eure Befreiung. Wir bitten ABC Belarus uns mit der Verbreitung dieser Info zu helfen und unseren gefangenen Compas unsere Worte und Tat mitzuteilen. Wir hoffen, dass die Nachricht helfen wird, eure Stimmung aufzuhellen und euch im grauen Knastalltag Wärme und ein Lächeln bringt.
Was unseren Umweltschutzaktivismus angeht, planen wir keine Kehrtwende. Im Gegensatz zu Frau Chirikova [selbsternannte Leaderin der Massenproteste während des Kampfes um den Khimkiwald] trachten wir nicht nach einem bequemen Sessel in der Lokalverwaltung. So können wir es uns leisten das zu tun, was getan werden muss. Wir akzeptieren kein Gejammer wie: „Gewalt ist schlecht, wir sollen keine Maschinen anzünden, wir müssten mehr Unterschriften für Petitionen sammeln um uns bei der Bundesregierung Gehör zu verschaffen.“ Das erinnert uns an die Ängste einer Person, die den Goodwill-Verlust der bestehenden Macht befürchtet. Wenn wir jemandem Gewaltausübung gegen uns erlauben, heißt das, dass wir die weiße Flagge hissen. Es ist an der Zeit, das Grundprinzip des Zurückweichens unter den Schlägen der Behörden in Frage zu stellen. Es ist an der Zeit aufzuhören, unsere Handlungsunfähigkeit hinter Phrasen wie: “wir sollten nicht agieren, das ist eine gewalttätige Taktik“ oder „das ist zu machoartig“ oder „das ist illegal“ zu verstecken.
Wenn du für den Protest um Erlaubnis bittest, muss dir bewusst sein, dass du dich faktisch verkaufst. Nur unkontrollierte Widerstandsformen können hoffen frei zu bleiben. Jeder Protest, der unter dem Schirm einer liberalen Organisation koordiniert wird, ist zum Scheitern verurteilt.
Sammle deine Kräfte, bleib frei und wild, verdammt nochmal!
In Moskau versammelten sich am 5. März AnarchistInnen auf dem Manege- und Lubjanka Platz. Als die AnarchistInnen bemerkten, dass auch dem Lubjanka Platz nur circa 100 Menschen versammelt waren (und die Hälfte der Versammelten recht schnell von einem OMON-Großaufgebot verhaftet wurden), entschlossen sie sich gegen 19 Uhr russischer Zeit zum Puschkin Platz zu gehen. Im Laufe der genehmigten Kundgebung auf dem Puschkin Platz schwenkten die AnarchistInnen schwarz-rote und schwarze Fahnen mit der Aufschrift “Freiheit oder Tod”, andere ihre Sichtweise der aktuellen Entwicklungen mit Plakaten aus, auf denen geschrieben stand: “Alle zurücktreten (ohne Neuwahlen)”, “Wozu brauchen wir einen Präsidenten?”, “Alle PolitikerInnen sind GaunerInnen und DiebInnen”. Aber die meisten Leute hatten nicht viel Mobilisierungsmaterial bei sich, um auf Zusammenstöße mit Bullen vorbereitet zu sein.
Die Zusammenstöße begannen um circa 20.40 Uhr. Die Oppositionellen erklärten, dass sich alle im Anschluss an die Kundgebung auf dem Puschkin Platz friedlich zum Manege Platz bewegen sollen, wo vor den Kremlmauern ein Zeltlager errichtet wurde. Aber als der Protest beendet wurde, riefen die RednerInnen die Menschen dazu auf, auf dem Puschkin Platz zu bleiben und an einem Treffen ohne vorgegebenen Ende, mit der kürzlich “gewählten” Duma-Abgeordneten Ilja Ponomarev teilzunehmen
Die Behörden hatten sich auf Riots vorbereitet und überfluteten das Zentrum Moskaus mit Unmengen OMON-Kräften und gepanzerten Fahrzeugen. Die Bullen brüllten die DemonstrantInnen mit Megaphonen an, dass die Kundgebung jetzt zu Ende ist und sich alle in die U-Bahnstation zu begeben haben. Die Polizei begann die Menschen, die sich außerhalb der Metalldetektoren, die am Eingang des Versammlungsortes aufgestellt waren, aufhielten, zurückzudrängen. Um zur Kundgebung durchzubrechen und entschlossen, an den Drehkreuzen zu bleiben, wurde einfach einer der Metalldetektoren niedergerissen, daran waren auch AnarchistInnen beteiligt. Die Bullen schnappten sich die Leute, die am dichtesten an dem zu Boden gerissenen Metalldetektor waren. In der gröbsten Art und Weise verhafteten sie elf Protestierende.
Kleinere Menschengruppen versuchten in Richtung Kremlseite durchzubrechen und einigen gelang das auch. Die Entschlossensten unter ihnen wurden verhaftet, der Rest wurde zurückgedrängt. Zu der Zeit standen tausende Menschen auf dem Puschkin Platz. OMON-Einheiten umzingelten bald den gesamten Versammlungsort. Die hartnäckigsten Protestierenden bildeten im inneren eines im Winter stillgelegten Springbrunnens Ketten. Am Ende trennten die Bullen die Menschenkette; ein Teil der Leute wurde in Gefangenentransportern weggekarrt, der Rest vom Platz vertrieben.
In der Innenstadt wurden fast 250 DemonstrantInnen festgenommen, unter ihnen waren 25 AnarchistInnen und ihre UnterstützerInnen. An dem Protest beteiligten sich insgesamt circa 30.000 Menschen (unter ihnen auch Ultranationalisten und Neonazis). Das sind sehr viel weniger, als in den vorangegangenen Protesten im Dezember und Februar, an denen sich fast 100.000 Menschen teilnahmen. Linke Analysten prognostizierten allerdings einen Rückgang der Protestierenden während des Frühjahrs und erwarten eine zweite Protestwelle im Sommer, wenn die staatlichen Behörden die Preise für Lebensmittel, Dienstleistungen der Stadtwerke und Benzin erhöhen.
Live Performance der Punkband Pussy Riot am 21. Februar 2012 in der Christ-Erlöser-Kathedrale, wo sie in ihrem Song Putin als “den Kopf des KGB” besangen
Außerdem wurden am selben Tag in Moskau auch zwei Mitglieder der feministischen Punk-Band Pussy Riot (die stark in die Proteste involviert ist), die bereits seit dem Wochenende wegen einer Live-Performance (siehe Video) eingesperrt waren, dem Richter vorgeführt. Ihr Anwalt teilte mit, dass seine KlientInnen noch bis zum 24. April in U-Haft bleiben werden.
GenossInnen, wie sie von den Bullen während der Anti-Wahlen Demo in St. Petersburg verfolgt wurden
In St. Petersburg war eine der Parolen “UNSERE LÖSUNG: SELBSTREGIERUNG!”. Dort wurden laut Berichten fünf Leute verhaftet. Die Bullen griffen die Menschenmenge insbesondere zu dem Zeitpunkt an, als Mollis flogen und verhafteten dafür die Leute, die am nahesten dran waren.