Quelle: FdA-IFA
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Moskau: ELF fackelt Bagger und Bulldozer während den Neujahrsfeiern ab
In der Nacht vom 31. Dezember – 1. Januar fackelten wir zwei Maschinen ab, die im Süden Moskaus für ein Bauprojekt im Einsatz standen. Die Security erwartete und entdeckte uns nicht, da sie sich im Wachhaus in die Bewusstlosigkeit soffen. So zerstörten wir mit 2 Kanistern Benzin und einigen Lumpen die unbeaufsichtigten Maschinen. Durch unserere Aktion wurde niemand verletzt (der einzige Schaden entstand im Geldbeutel des Bauunternehmens).
Wir widmen diese Aktion den Anarchisten aus Weißrussland, denen, die gefangen sind. Jungs, wir denken an Euch, wir vermissen Euch und erwarten Eure Befreiung. Wir bitten ABC Belarus uns mit der Verbreitung dieser Info zu helfen und unseren gefangenen Compas unsere Worte und Tat mitzuteilen. Wir hoffen, dass die Nachricht helfen wird, eure Stimmung aufzuhellen und euch im grauen Knastalltag Wärme und ein Lächeln bringt.
Was unseren Umweltschutzaktivismus angeht, planen wir keine Kehrtwende. Im Gegensatz zu Frau Chirikova [selbsternannte Leaderin der Massenproteste während des Kampfes um den Khimkiwald] trachten wir nicht nach einem bequemen Sessel in der Lokalverwaltung. So können wir es uns leisten das zu tun, was getan werden muss. Wir akzeptieren kein Gejammer wie: „Gewalt ist schlecht, wir sollen keine Maschinen anzünden, wir müssten mehr Unterschriften für Petitionen sammeln um uns bei der Bundesregierung Gehör zu verschaffen.“ Das erinnert uns an die Ängste einer Person, die den Goodwill-Verlust der bestehenden Macht befürchtet. Wenn wir jemandem Gewaltausübung gegen uns erlauben, heißt das, dass wir die weiße Flagge hissen. Es ist an der Zeit, das Grundprinzip des Zurückweichens unter den Schlägen der Behörden in Frage zu stellen. Es ist an der Zeit aufzuhören, unsere Handlungsunfähigkeit hinter Phrasen wie: “wir sollten nicht agieren, das ist eine gewalttätige Taktik“ oder „das ist zu machoartig“ oder „das ist illegal“ zu verstecken.
Wenn du für den Protest um Erlaubnis bittest, muss dir bewusst sein, dass du dich faktisch verkaufst. Nur unkontrollierte Widerstandsformen können hoffen frei zu bleiben. Jeder Protest, der unter dem Schirm einer liberalen Organisation koordiniert wird, ist zum Scheitern verurteilt.
Sammle deine Kräfte, bleib frei und wild, verdammt nochmal!
Üb. mc, Lenzburg
23.-30. August 2014 – Woche für Anarchistische Gefangene – Aufruf für eine internationale Mobilisierung
Im Sommer 2013 haben Mitglieder verschiedener ABC Gruppen die Notwendigkeit eines Internationalen Tages für Anarchistische Gefangene diskutiert. Angesichts der Tatsache, dass es bereits etablierte Termine für die Rechte der politischen Gefangenen oder Antiknasttage gibt, fanden wir es wichtig, auch auf die Geschichten unserer GefährtInnen hinzuweisen. Viele inhaftierte AnarchistInnen werden niemals von offiziellen Menschenrechtsorganisationen als „politische Gefangene“ anerkannt, weil deren Verständnis von Gerechtigkeit streng kapitalistischen Gesetzen unterworfen ist, die geschaffen wurden, um den Staat zu verteidigen und jede soziale Veränderung zu verhindern. Gleichzeitig wissen wir – selbst innerhalb unseren eigenen Strukturen – so wenig über die Repression, die in anderen Ländern herrscht. Ganz zu schweigen von den Namen und Fällen, in die viele unserer eingekerkerten GefährtInnen involviert sind.
Deshalb haben wir uns entschieden vom 23.-30 August eine jährliche Woche für Anarchistische Gefangene bekannt zu machen. Wir haben den 23. August als Beginn gewählt, weil an diesem besagten Tag im Jahre 1927 die italienisch-amerikanischen Anarchisten Nicola Sacco und Bartolomeo Vanzetti im Gefängnis hingerichtet wurden. Sie waren beschuldigt, zwei Männer während eines bewaffneten Raubüberfalls auf eine Schuhfabrik in South Braintree, Massachusetts, (Vereinigte Staaten) ermordet zu haben. Ihre Verhaftung war Teil einer größeren Anti-Radikalen-Kampagne der amerikanischen Regierung. Es gab fast keine Beweise des Staates gegen die beiden und viele glauben auch heute noch, dass sie aufgrund ihrer starken anarchistischen Überzeugungen bestraft wurden.
In Anbetracht der Art und Vielfalt von anarchistischen Gruppen rund um den Globus haben wir eine Woche gemeinsamer Aktionen vorgeschlagen anstatt eine einzelne Kampagne an einem bestimmten Tag. Dadurch ist es für Gruppen leichter, eine Veranstaltung innerhalb eines längeren Zeitraums zu organisieren.
Wir rufen deshalb alle auf, die Information über die Woche für anarchistische Gefangene unter anderen Gruppen und Gemeinschaften zu verbreiten und Veranstaltungen in eurer Stadt oder an eurem Ort zu organisieren. Die Veranstaltungen können Infoabende, Vorführungen, Solikonzerte und direkten Aktionen umfassen. Lasst eurer Fantasie freien Lauf.
Bis alle frei sind.
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Wuppertal: Solidaritätskonzert für das ABC Belarus
Weißrussland: Internationaler Solidaritätsaufruf für anarchistische Gefangene
Im Folgenden dokumentieren wir einen Aufruf des ABC Belarus und rufen zur Unterstützung unserer GenossInnen auf:
Es ist schon ein Jahr vergangen, seitdem wir aufgerufen haben, eure Solidarität mit gefangenen Anarchist*innen aus Belarus zu zeigen. Heute sehen wir, dass die Gefangenen eine neue Solidaritätswelle brauchen. Es kann ihnen helfen früher aus dem Knast zu kommen. Deswegen rufen wir alle dazu auf, an den Solidaritätsaktionstagen von 30.6 bis 2.7 teilzunehmen.
Die Aktivisten Igor Olinewitsch, Nikolaj Dedok, Alexander Fratskewitsch, Artem Prokopenko, Pawel Syromolotov, Eugenij Waskowitsch wurden im Herbst 2010 festgenommen und später zu Haftstrafen von 3 bis 8 Jahren
verurteilt. Sie haben Angriffe auf die Symbole der Macht und des Kapitals verübt und sind schon seit fast zwei Jahren in Haft. In dieser Zeit haben die Genoss*innen und Verwandten dafür gesorgt, die Haft möglichst erträglich zu machen und eine möglichst schnelle Freilassung zu erwirken. Im Oktober 2011 wurden Nikolaj Dedok, Igor Olinewitsch und Alexander Frantskewitsch als politische Gefangene von Menschenrechtler*innen anerkannt. In den Urteilen von Artem Prokopenko, Pawel Syromolotow und Eugenij Waskowitsch sehen die Menschenrechts-NGO’s auch eine politische Motivation, die die Höhe der Strafe bestimmt hat.
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