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Ioannina, Griechenland: Säuberungsaktion gegen MigrantInnen

Gegen 7 Uhr morgens am Sonntag 26.Mai umstellte eine große Polizeikontingente den Gebäudekomplex des ehemaligen in der zentralen Papandreou-Allee gelegenen Chatzikostakrankenhauses in der Stadt Ioannina. In diesem Komplex finden MigrantInnen und Flüchtlinge eine vorübergende Bleibe, die Antiviosi-Hausbesetzung ist ebenfalls hier beheimatet.

Verschiedenerlei Bereitschafts- und Einsatzkräfte, darunter auch Einheiten aus anderen Städten, sowie Feuerwehreinheiten und städtische Angestellte führten den Befehl des Bürgermeisters Filippas Filios, des Gouverneurs der Region Epirus, Alexandros Kachrimanis, des Direktors des Chatzkostaskrankenhauses, Fotis Vavvas, zur Versiegelung der Eingänge des Komplexes in Anwesenheit eines Staatsanwaltes aus.

Im Vorfeld der Repression wurde das entsprechende Klima von der örtlichen rechten Zeitung Proinos Logos und dem Fernsehsender TV1 geschaffen. Diese verbreiten systematisch den neonazistischen und ausländerfeindlichen Diskurs des Chrissi Avgi-Kandidaten Christos Pappas. Unter der Parole der Säuberung der “Gesundheitsbombe”, die MigrantInnen angeblich darstellen, haben die örtlichen Behörden, die Staatsanwaltschaft, die Bullen, die Neonazis, und die Denunziantenschweine der lokalen Medien eine regelrechte Menschenjagd auf sog. “Illegale” losgetreten. Diese Repressionswelle in Ioannina kommt ein paar Tage nach den Pogromen und Ausschreitungen der Neonazis in der ehemaligen Fabrik Peiraiki-Patriaki in Patras.

Wie vom gegeninformativen Autonomen Radio von Ioannina live berichtet wird, ist es bisher zu zwei Festnahmen und Durchsuchungen von GenossInnen gekommen. Derweil findet eine antifaschistische Demo zur Unterstützung der MigrantInnen seit 10 uhr vor dem Rathaus statt. Gleichzeitig sind weitere GenossInnen in der Antiviosi-Hausbesetzung verblieben, um jedem versuchten Angriff durch die Bullen Widerstand zu leisten.

Während die Gemeindeangestellten die Eingänge des ehemaligen Krankenhauses weiterhin versiegeln, bewegten sich weitere Repressionskräfte in Richtung der alten Militärgefängnisse in der Gennimata-Allee  auf der Suche nach sog. Illegalen, die dort Zuflucht gesucht haben könnten. Bislang ist den Bullen nämlich keine einzige Verhaftung gelungen. Dieser Komplex sollte ebenfalls geräumt und versiegelt werden, wir warten allerdings immer noch auf eine Bestätigung (bis 13 Uhr sollen dort weder Polizeimannschaften, noch MigrantInnen gewesen sein).

Trotz der behördlichen “Säuberungs”-Aktionen, inmitten einer skrupellosen Kampagne im Vorfeld der Wiederholungswahlen am 17. Juni, wurde keinE ImmigrantIn in den besagten Gebäuden aufgefunden. Unsere GenossInnen und weitere antifaschistische UnterstützerInnen beschützen immer noch das besetzte Haus Antiviosi. Allerdings wurden trotzdem 30 ImmigrantInnen (anscheinend ohne und mit Papieren) überall in der Stadt festgenommen. Die Polizei stürmte sogar ihre Wohnungen.

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Ioannina: „Unterstützt die MigrantInnen“ (gemeinsames Poster)

Die AuswanderInnen von gestern
sind die heutigen EinwanderInnen

Am 9. Juni 2011, evakuierte und zerstörte die Polizei gewaltsam die Siedlungen der MigrantInnen in Igoumenitsa. Dutzende wurden verhaftet, während viele dazu gezwungen wurden aufs Festland zu fliehen. Einige kamen in unsere Stadt [Ioannina, im Nordwesten Griechenlands].

MigrantInnen –sie sind der unterschätzte und ausgenutzte Teil der ArbeiterInnenklasse– sie sollten nicht mehr verfolgt werden.

MigrantInnen nicht mehr den Appetit von Bullen, RichterInnen, RassistInnen und geruhsamen BürgerInnen aussetzen! Solidarität und gegenseitige Hilfe gegen die einsetzen, die die Ausbeutung und Unterdrückung sowohl der MigrantInnen als auch Einheimischen organisieren. Es darf sich nicht mehr über das universelle Recht auf Bewegungsfreiheit und Ansiedlung rücksichtslos hinweggesetzt werden.

Die durch Grenzen und Heimat errichteten Trennlinien sind zu brechen.

Sachlich – Materiell – Politisch

Unterstützt die MigrantInnen

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Quelle: Autonomes Radio von Ioannina