Tag Archives: Squats

Mailand: Update zur Villa Vegan

Heute Morgen ist die Räumung der Villa nicht erfolgt. Wir werden weiter bereit sein, den Raum zu verteidigen.

In den letzten Tagen kamen viele Leute und zeigten sich solidarisch  und gemeinsam haben wir weiter den Widerstand organisiert, an Barrikaden gearbeitet und diskutiert, was im Fall einer Räumung zu tun ist.

Die, vom Telos Kollektiv aus Saronno, organisierte Halloween Nacht, wird in die Villa Vegan verlegt. Auf ihrem Blog findet ihr ein Kommuniqué über die Notwendigkeit von Besetzung als eine Praxis und die Entscheidung, diese Veranstaltung umziehen zu lassen.

Wir wiederholen den Aufruf, direkte Unterstützung zu leisten, hier anwesend zu sein und gemeinsam zu organisieren.

Nützliche Sachen, zum Mitbringen: Essen, Baumaterialien und Werkzeuge

Die nächsten Termine in der Villa:

  • Mittwoch, 31. Oktober: Punk Show, um die Gefangenen der Operation Scripta Manent zu unterstützen
  • Freitag , 2. November: Abendessen und öffentliche Versammlung gegen die Räumung

Für weitere Updates, checkt den Blog: villavegansquat.noblogs.org

Um uns zu kontaktieren, schreibt an: villavegansquat at inventati.org

auf Italienisch / auf Englisch

Madrid: Solidarität und Kampf für das anarchistische Soziale Zentrum La Gatonera!

Besetzung ist Angriff auf Privateigentum, auf die Vermittlung mit dem Staat, auf ihre Polizist*innen und Schläger*innen

eingegangen am 31.7.2018

Das anarchistische CSO La Gatonera wird von den neuen Eigentümer*innen des Gebäudes, mit Hilfe der Sicherheitsfirma “Loman”, unter Druck gesetzt.

Das Ziel der neuen Besitzerin, der Immobilenfirma Lamero SL ist es, durch Bedrohung die Aufgabe des Gebäudes zu erreichen, um einen neuen Immobilien-Coup, in einem Viertel (Carabanchel) zu vollenden, indem kapitalistische Spekulationsgeschäfte ihren Schwerpunkt haben.

Die Eigentumsverhältnisse waren klar. Sie wollen nicht den legalen Weg der Räumung begehen. Ziel ist es, das rechtliche Verfahren abzukürzen und es zu vermeiden, auf die gerichtliche Anordnung einer Vertreibung oder Räumung zu warten. Eine zunehmend Verbreitung findende Praxis durch Eigentümer*innen, die eine starke Reaktion erfordert. Bekanntere Firmen von Schläger*innen, wie “Desokupa” oder, wie in diesem Falle, einer weniger bekannten, wie “Logan”, sind für die Drecksarbeit verantwortlich. Der Staat hat dies seinerseits zur Kenntnis genommen und ein neues Gesetz auf den Weg gebracht, das die Räumungen von besetzten Räumen erleichtern soll.

Wir verstehen diesen Angiff, insbesondere auf dieses seit mehr als 10 Jahren besetzte Projekt, als einen neuen Schlag gegen Hausbesetzungen. Er geschieht im Rahmen der Pläne für urbane Umwandlung, die Kapitalimus und der Staat für die Städte entwickeln. Die Viertel der armen, sogenannten “Arbeiter*innen” sind Gebiete, die durch den gierigen Kapitalimus, der versucht neue Verfahren von Ausbeutung und Herrschaft zu schaffen, zurückerobert werden. Strafverfolgung der migrantischen Bevökerung und Armut, Ausbau der sozialen Kontrolle, Mietpreissteigerungen und selbstverständlich die Repression, gegen solche Elemente, wie Besetzungsprojekte. Die Verfolgung besetzter Räume durch den Staat ist der Versuch, Projekte zu beeinträchtigen, die als Form des Kampfes dienen, der die Gesamtheit dieser Verfahren in Frage stellt: Privatbesitz, den Staat uns seine demokratische Vermittlung und kapitalistische Spekulant*innen (Banken, Unternehmen, Immobilienfirmen …)

Gleichzeitig, passen sich die Viertel den Interessen eines Einwohner*innenprofils mit ausreichend hoher Kaufkraft an, um sich die Freuden der neuen Konsumangebote leisten zu können: Der Raum, die Straße, Beziehungen, sind auf den konstanten Fluss des Geldes und der Waren durch multinationale Unternehmen und Ketten reduziert.Die einzig tolerierte Beziehung ist die für den Konsum vermittelte. Dies alles in einer Umgebung der Befriedung und sozialer Domestizierung, perfekt überwacht und geregelt.

Angesichts dessen, tätigen wir eine Aufruf zur Solidarität mit dem anarchistischen Sozialen Zentrum La Gatonera, der als Ausweitung des Konflikts und des Kampfes verstanden wird. Es gibt keine Verhandlung, weder mit den Eigentümer*innen, noch mit dem Staat und seine Repräsentant*innen: Nur direkte Aktion und Selbstorganisation. Leistet Widerstand gegen die Schläger*innen, leistet Widerstand gegen die Sicherheitsunternehmen, leistet Widerstand gegen die Räumungen…Es ist ein Vorschlag, der die Verbreitung des Kampfes verlangt und die Krallen schärft.

Geschlossene Faust dem Feind, offene Hand den Gefährt*innen. Solidarität und Kampf für das La Gatonera!

auf spanisch

Zur Verteidigung der besetzten Räume Solidarität Anarchistisches Soziales Zentrum La Gatonera

Setúbal, Portugal: Programm der Feier zum zweijährigen Bestehens des À da Maxada (30.03-1.04.2018)

Freitag, 30.03.2018

10:00 Yoga/Tai-chi (Bringt eure Matte mit)
12:00 Jonglier-Workshop*
13:00 Schweiß-Workshop (bringt eure Maske mit, falls ihr eine habt)
15:00 Tattoo-Session mit Ouch Tattoo
16:00 Hoola Hoop Workshop* (bringt euren Reifen mit, falls ihr einen habt)
17:00 DJ Workshop
19:00 Circus Workshop*
19:00 Filmzyklus “Nu Sta Djunto”
22:00 Performance
– Hephaistos Träume
– Trash Circus
* = kinderfreundliche Aktivitäten

31.03.2018 Samstag

10:00 Yoga/Tai-chi (bringt eure Matte mit)
12:30 Bio Gas workshop 1. Termin (bringt euren Behälter mit Dung)
– Einführung in die Biovergärung
–  Zusammenbau einer Biovergärung
– Füllung einer Biovergärung
– Betriebsbedingungen
– Sicherheit
14:00 Gitarren-Workshop für Anfänger*innen (bringt eure Gitarre mit, falls ihr eine habt)
16:00 Hoola Hoop workshop* (Bringt euren Reifen mit, falls ihr einen habt)
16:30 Henna Tattoos*
16:30 Workshop über Fermentation und  zur Herstellung  von Ingwer-Bier (bringt Zucker, Ingwer, Flaschen, Gläser, Blumenkohl mit)
17:30 Poetry Slam*
19:00 Rechtsberatungs-Stunde

20:00 PIZZA TIME! (bringt Zutaten mit)
22:00 Konzert  + After Party
* = kinderfreundliche Aktivitäten
TK (Hip Hop, Lourinhã)
Branco (Hip Hop, Setúbal)
Descubriendo a Mr.Mime (Metal/Screamo, Spanien)
777Negative111 (Experimental Ambient Drone Noise, LX)
Dj BPM (Grime, ResonanceFM, IE)
Naomi (Techno, LX)
DJ Kababel (NL)
Dj Crash_01 (Digital Junk/ATNT SS)
Dj Fucking Nice Name 44a di
Dj Amoxymma
Dj Babz 22.99
Dj Haagse Slijper

1.04.2018  Sonntag

10:00 Yoga/Tai-chi (bringt eure Matte mit)
15:00 Free Wi-Fi Workshop (bringt leere CD oder USB-Stick mit)
16:00 Konzerte:

Didge Vibe (LX)
265 Fusion Experience (Jazz Fusion, Setúbal)
Mafia Do Caril (Hip-Hop, Almada)
Ordinary Guest Melting Pot Ambiental, DJ set, PT)
EVAMUSS (Experimental Noise, Peru)
Zen Baboon (Electro-Organic-Chillout-Uplifting-Downtempo, Setúbal)
Freddy Locks (Reggae, LX)
Grilowsky (1-Man-band)
Phantom (Rap Anti rap, LX)
Tutti Morti ( Live Techno Set, LX)

KEINE PARKPLÄTZE!!! Lasst eure Fahrzeuge vor dem Feldweg!!

adamaxada

Á da Maxada – Setúbal

auf portugiesisch / auf englisch

Setúbal, Portugal: Das A Cosa zeigt Solidarität mit dem in Porto besetzten Travêssa

 

Solidarität durchdringt alles

Um unsere Gefährt*innen zu stärken, wollen wir unsere Solidarität mit ihren Zielen zum Ausdruck bringen. Wir halten zusammen. Mit diesen und anderen Initiativen überwinden wir Barrieren / Hindernisse des Alltags. Indem wir etwas Wurzel schaffen, das von uns, ohne die vorherrschenden Machtstrukturen gestaltet wird, befinden wir uns in einem Prozess, der uns eine andere sozialpolitische Dynamik garantiert. Wir unterstützen alle, die weitermachen wollen und fordern alle auf, diese subversiven Abenteuer auszuprobieren, um auf diese Weise unser Leben zurück zu gewinnen

1 Räumung = 1000 Besetzungen !!!

Solidarität mit dem besetzten Travessa *atravessaokupada.noblogs.org

auf portugiesisch

Setúbal, Portugal: Feier des siebzenjährigen Bestehens des C.O.S.A. vom 13.-15. Oktober 2017

17. Jahrestag des C.O.S.A.

Vom 13. bis 15. Oktober 2017

Freitag, der 13. Oktober

18h – Ausstellung: Kontinuierliche Ursprünge: Widerspenstigkeit für immer!
Wir möchten einige der Momente präsentieren, die das Leben von C.O.S.A. füllen und den rebellischen Geist bewahren, durch den sie gewachsen sind.
20h – Pitéu Coseiro (Eintopf) entzückt den Widerstand

22 Uhr – Vorstellung von A.T.I.T.U.D.E.
Schreie heraus, was du auf dem Herzen hast!

Samstag, der 14. Oktober

16h – Workshops des Widerstands
Von der Schablone bis zu hausgemachten Ratschlägen

18h – Diskussion: Information
Angriffswerkzeug oder Kontrollwerkzeug?

20h – Essen á la COSA

22 Uhr – Konzerte
Duarte Vicios (Hommage an Eskorbuto)
TRADITION (Dark PunkRap)
SUKATA (Punk Ferrugento Setúbal)
Scúru Fitchádu (Wenn du Punk mit Funana Almada kreuzt*)       

*Funana ist ein Musikstil der Kapverden

Sonntag, der 15. Oktober

15:00 Uhr – Straßenaktion
Verteilung von Flyern, Präsentation

17:00 Uhr – Picknick in der Serra
Bringt euren Imbiss und ihr werdet einen großartigen Nachmittag haben

auf portugiesisch

Setúbal, Portugal: Alle nach Setúbal zu Aktionstagen in Solidarität mit dem C.O.S.A

Wir werden weiterhin Widerstand leisten und unseren Vorstellungen Ausdruck verleihen. Keine Gericht wird über unser Leben entscheiden.

Es sind wir, die durch Aktionen, Solidarität und Vertrautheit, über das Ziel unseres Weges bestimmen.

Donnerstag, 29. Juni
15 Uhr „Covil Aberto“ – „Geöffnete Spelunke“

Freitag, 30. Juli
20 Uhr Gespräch:
Was passiert mit dem
COSA? (Lisssabon)

Samstag, 1. Juli
17 Uhr Widerstands-Workshop
Essen, Performance und Musik im Á da Maxada die ganze Nacht

Sonntag, 2. Juli
17h Solidaritäsversammlung für die C.O.S.A.
20h Tafel auf der Straße vor dem COSA
im Anschluss Konversation und geselliges Beisammensein

-Weitere Infos folgen-

C.O.S.A. Rua Latino Coelho nº2 Setúbal

Internationaler Solidaritätsaufruf aus Madrid: Solidarität und Kampf für Besetzungen

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Aufruf zu einem Monat der Solidarität und des Kampfes für die Besetzung

Vom 19. November bis 19. Dezember…

Das Webangebot okupamadrid.espivblogs.net wurde inzwischen aus Sicherheitsgründen eingestellt, wie auf der Seite nachzulesen ist. Der Aktionsmonat soll aber weitergehen. 

Wir verstehen Besetzungen als ein Werkzeug des Kampfes, dessen Hauptzweck nicht die Gestaltung von Freizeiträumen ist. Sie sind eine Strategie des theoretischen und praktischen Kampfes gegen das Eigentum, als einen wichtigen Grundpfeiler der kapitalistischen Demokratie.

Die Bedeutung von Besetzungen geht über die reine Logistik hinaus, indem sie die Annäherung zwischen GefährtInnen erleichtern sowie Netzwerke der Verbundenheit und Solidarität schaffen. Sie sind Treffpunkte, um gemeinsam zu debattieren, Selbstkritik zu üben und Erfahrungen auszutauschen. Die Besetzungen sind nicht das Ziel, sondern dass Mittel, das es uns ermöglich, uns zu organisieren und zu konspirieren. Sie sind konkreter Ausdruck der Idee des “Do It Yourself”.

Die Macht hat alles getan, um jegliche Selbstverwaltungsprojekte auszulöschen, weil sie unsere Fähigkeit beweisen, sich außerhalb des Systems zu organisieren. Zu diesem Zweck wurden viele Strategien entwickelt. Von harter Repression, Razzien, Verhaftungen, Polizeieinsätzen, zu „freundlicheren“ Strategien, die auf Verhandlung basieren. Ungeachtet oberflächlicher Unterschiede ist letzten Endes das Ziel all dieser Strategien die Kontrolle und Zähmung (unserer Ideen und Praktiken) von sozialen Bewegungen.

Was als Beispiel für Toleranz und Verständnis und dem Bemühen der Schaffung einer tragfähigen Sozialstruktur verkauft werden soll, ist stattdessen der Versuch alle zu demotivieren und zu destabilisieren, die sich ihren Bedingungen nicht unterwerfen.

Innerhalb bürokratischer Mechanismen wie Begutachtungen des Zustands der Gebäude oder die Überprüfung der Tätigkeiten, bietet der Stadtrat zwei Optionen: Regulierung oder Räumung. Sie bieten an, die Fortsetzung der Aktivitäten in Sozialen Zentren zu genehmigen, so lange sie von einer zuständigen Behörde überwacht werden. Ihnen wird die Möglichkeit geboten, sich als rechtsmäßig gegründeter Verein zu etablieren oder einen Antrag auf Überlassung eines öffentlichen Ortes zu stellen. Verwaltungsstrafen, Identitätsüberprüfungen und regelmäßige Besuche der Stadtpolizei werden als Druckmittel genutzt.

Im Februar 2016 genehmigte der Stadtrat die Überlassung öffentlicher Räume für Kollektive unter bestimmten rechtlichen Rahmenbedingungen und lieferte damit die Basis, um wieder einmal die Besetzungsbewegung in legal oder illegale Projekte zu polarisieren.

Als AnarchistInnen, glauben wir, dass Besetzungen nicht legalisiert werden können, weil es ihr Ziel ist, alle Regeln zu übertreten, die die politische, soziale und wirtschaftliche Struktur ihnen auferlegt

Ihre Regeln zu akzeptieren, würde ihre Vormundschaft legitimieren. Wir positionieren uns gegen die Schaffung von besetzten Orte unter den Mantel jeglicher Regierungsinstitution und wir lehnen jede Verhandlung, Vereinbarung oder Dialog ab. Es würde bedeuten vollständig oder teilweise unsere Perspektive von Aktion und direkter Konfrontation aufzugeben. Wir glauben an Konflikt. Wir glauben, dass der Stadt nicht von Innen besiegt werden kann. Deshalb rufen wir zu Solidarität für die besetzten Sozialen Zentren in Madrid auf, die von Räumung bedroht sind und darüber hinaus mit allen Besetzungen, die sich der Macht widersetzen und trotz ihrer Bedrohungen nicht aufgeben.

Die Art und Weise, wie Unterstützung ausgedrückt wird, hängt von den Mitteln und Möglichkeiten ab, die jed(e)r von uns hat, aber wir ermutigen dazu, während diesen Monats oder auch für einen längeren Zeitraum, Aktionen und Aktivitäten durchzuführen, die auf unsere Positionierung aufmerksam machen und unsere Entschlossenheit demonstrieren, weder dem Staat noch seinen Bedrohungen nachzugeben.

Vervielfacht antiautoritäre Ideen und Praktiken der Solidarität und lasst uns den Kampf ausweiten.
10,100,1000 besetzte Soziale Zentren!

Internationaler Solidaritätsaufruf aus Madrid: 19. November bis 19. Dezember 2016 “Monat der Solidarität und Kampf für die Besetzungen”

images-duckduckgo-com_Aus Madrid erreicht uns der Vorschlag, dass der „Monat der Solidarität und des Kampfes für Hausbesetzungen“ auch überregionalen Anklang finden könnte. Anlass ist die aktuelle Räumungsbedrohung, die derzeit selbstverwaltete Soziale Zentren in der spanischen Metropole ausgesetzt sind.

Dort wird der Monat genutzt breit gegen die im weiteren Textverlauf näher eingegangenen erpresserischen Legalisierungsbestrebungen zu mobilisieren, die das Ende der Selbstverwaltung bedeuten können, wenn wir uns nicht gemeinsam klar positionieren und Widerstand leisten.

Setzen wir uns gemeinsam gegen den Angriff auf selbstverwaltete Soziale Zentren zur Wehr und zeigen uns solidarisch- Jenseits ihrer Grenzen!

Das aufgrund von Sicherheitsbedenken leider inzwischen eingestellte Webangebot okupamadrid.espivblogs.net wurde erstellt, um alle Aktionen, Erklärungen und Aufrufe zu sammeln.

Vervielfacht antiautoritäre, Ideen und Praktiken der Solidarität und lasst uns den Kampf ausweiten.
10,100,1000 besetzte Soziale Zentren!

Es folgt eine kurze Hintergrundinformationen über die aktuelle Entwicklung in Madrid, die eng an dem spanischprachigen Mobilisierungstext für den Solidaritätsmonat angelehnt ist.

Seit einiger Zeit hat die Stadtverwaltung der spanischen Metropole , die sich selbst als eine der „Stadtverwaltungen“ bezeichnet, die für den „Wechsel“ steht, eine Kampagne von Schikanierung, Einschüchterung und Zermürbung gegen die besetzten Sozialen Zentren eingeleitet.

Ihr Angebot eines angeblichen „Dialogs“ mit dem Ziel einer Legalisierung unter bestimmten Voraussetzungen beinhaltet tatsächlich die Erpressung, sich ihren Vorgaben (z.B. Begutachtung des Zustands der Gebäude) und Regeln (z.B. Einflussnahme auf das Tätigkeit des Projekts) anzupassen oder geräumt zu werden. Was als Beispiel für Toleranz und Verständnis und dem Bemühen der Schaffung einer tragfähigen Sozialstruktur, verkauft werden soll, ist stattdessen der Versuch alle zu demotivieren und zu destabilisieren, die sich ihren Bedingungen nicht unterwerfen. Ganz gleich ob es sich um offensichtliche Angriffe auf selbstorganisierte Freiräume, wie Razzien, Verhaftungen, Polizeieinsätze usw. oder um Verhandlungen mit dem Ziel einer „Legalisierung“ geht; das Ziel all dieser Strategien heißt letztendlich nichts anderes, als die Kontrolle und Zähmung der (Ideen und Praktiken) sozialer Bewegungen.

AnarchistInnen, glauben dass Besetzungen nicht legalisiert werden können, weil es ihr Ziel ist, alle Regeln zu übertreten, die die politische, soziale und wirtschaftliche Struktur ihnen auferlegt. Besetzungen sind Instrument des Kampfes, dessen Hauptziel nicht die Schaffung von Räumen für spielerisch-kulturelle Aktivitäten ist, sondern eine Strategie einen Grundpfeiler der kapitalistischen Demokratie anzugreifen- das Eigentum. Ihre Bedeutung geht über die reine Logistik hinaus, indem sie die Annäherung zwischen GefährtInnen erleichtern, indem sie Netzwerke der Verbundenheit schaffen. Sie sind Treffpunkte, um gemeinsam zu debattieren, Selbstkritik und Erfahrungen auszutauschen. Die Besetzung ist nicht das Ziel, sondern dass Mittel, dass es uns ermöglicht uns zu organisieren und zu konspirieren. Ein konkreter Ausdruck der Idee des “Do It Yourself”.

(Athen) 1. November: Morgenversammlung zur Verteidigung der besetzten Prosfygika

31oct2016Am Montag, den 31. Oktober war auch eine Gruppe von GefährtInnen vom Themistokleous 58 Squat anwesend, um angesichts des von Nazis und Bullen gemeinsam koordinierten Angriffes die Verteidigung des Viertels zu unterstützen. Im andauernden sozialen Krieg haben wir uns mit Steinen, Körperkontakt-Scharmützeln und unseren antipatriotischen Überzeugungen, die in Auseinandersetzungen mit den Bullen deutlich werden, zur Wehr gesetzt.

Konkrete Solidarität mit den besetzten Prosfygika.

Allen Stärke, die mit dem uniformierten Abschaum der Griechischen Demokratie zusammengestoßen sind

Sofortige Freilassung aller Gefangenen. Und morgen, am 1. November. Lasst uns auf Alles vorbereitet sein.

Themistokleous 58 Squat

*

Übersetzunghinweis: Die besetzten Prosfygika befinden sich auf der Alexandras Alle in unmittelbarer Nähe zum Polizeipräsidium und dem Gerichtsgebäude in der Degleri Straße, wo zur Zeit der Großprozess gegen die Goldene Morgendämmerung stattfindet. Am frühen Morgen des 31. Oktobers, stürmten Kräfte der Bereitschaftspolizei, gemeinsam mit einer großen Gruppe Nazis die Prosfygika. Später schafften es GefährtInnen die Bullen abzuwehren (in Uniform und in Zivl) und heftige Auseinandersetzungen waren die Folge. Im Tagesverlauf wurden mehrere Personen in Haft genommen (mindestens zwei von den Gefangenen, gegen die Anklage erhoben wurde, wurde schwer zusammengeschlagen). Mehrere mit den Prosfygika solidarische Kollektive und Einzelpersonan rufen zu einer Morgenversammlung am 1. November auf, um das Viertel zu verteidigen.

Griechenland: Dann lasst uns sie zuerst zerstören! Stellungnahme nach den Räumungen in Thessaloniki

erhalten am 19.08.2016

Dies ist eine individuelle Stellungnahme nach dem Prozess, der auf die Aktion gegen die orthodoxe Kirche in Thessaloniki folgte. Wenn auch diese Stellungnahme niemanden repräsentiert ausser mir selber und ein unvollständiges Bild enthalten könnte, habe ich entschieden, dass es verbreitet werden sollte. Vertrau niemals den Medien!

Die drei Räumungen in Thessaloniki am 27. Juli resultierten – wenig überraschend – in wilden Aktionen. Die Squats wurden durch eine koordinierte Polizeioperation geräumt, um der Kirche einen Gefallen zu machen und ihre Rachgier zu stillen. Die Kirche ist in diesem Fall nicht nur ein Anstifter, sondern auch verantworltlich für die Räumung und Abriss der Besetzung Orfanotrofio (ein selbstorganisiserter Raum und besetzter Wohnraum für Immigranten seit dem Dezember 2015).

Am 31. Juli wurden 25 solidarische Menschen bei der Metropolitankirche im Zentrum von Thessaloniki verhaftet. Dank den Autoritäten der orthodoxen Kirche mussten alle am 01. August für eine Aktion vor Gericht erscheinen, die die Sonntagsmesse unterbrach. Die meisten der Verhafteten widersetzten sich in Anbetracht der Konsequenz, eine weitere Anschuldigung zu erhalten, der Abnahme von Fingerabdrücken. Während dem Prozess drückte eine grosse Menge ihre Solidarität aus und unterstützte lautstark. Nach ein paar Stunden im Gericht war die Show zu Ende und nur diejenigen, die beim Prozedere der Fingerabdrücke/Photografie nicht teilnahmen, wurden verurteilt. Alle wurden freigelassen, doch ist dieser Prozess nur ein kleines Kapitel im Drehbuch, das das Gericht jeden Tag aufführt. Und wir wissen auch, dass das Gericht die grausamen Interessen des Staates und der Bosse befriedigt.

Neben all dem beabsichtigen wir nicht, die Autorität der Kirche harmlos aussehen zu lassen. Die Kirche hat die gleichen Stützen wie alle anderen Institutionen: Gehorsam, moderne Leibeigenschaft und Bestrafung unter anderen. Alle, die ihre autoritäre, patriarchale und koloniale Ideologie verachten, werden zu einem Feind. Natürlich sind auch wir ihre Feinde. Dass die Leidenschaft für Freiheit nicht mit konservativen Werten und der Pflicht zum Gehorsam kompromittierbar ist, sollte klar sein.

Wenn es zur Religion kommt, ist es nicht mehr so klar für alle, teilweise nicht einmal unter denen, die zusammen kämpfen. Freie Ausübung der Religion zu fordern oder von einer Utopie ohne religiösen Konflikte zu träumen, ist keine neutrale Position. Dies ist eine Position, die Religion nur als eine Idee betrachtet. Religion ist nicht eine Idee, die jeder kreieren, transformieren und verwenden kann, es ist ein Instrument der Macht. Die Bedeutungen werden von jenen gegeben, die die Macht haben, Werte, Gesetze und ungeschriebene Gesetze zu definieren. Es ist wahrscheinlich, dass Gläubige Beauftragte für ihre Religion werden, aber Macht ist in jedem Fall eine Voraussetzung, die herrschenden Definitionen zu umrahmen. Die Kirche strebt seit Jahrhunderten nach Vorherrschaft, ohne irgendwelche Schranken zu kennen und erlang Macht durch die Expansion ihres Glaubens. Eine anarchistische Perspektive sollte demnach gegen Religion als solche und nicht (nur) gegen Religion, die als Vehikel für Propaganda oder für religiös motivierte Konflikte verwendet wird, gerichtet sein.

Anarchie ist etwas, dass wir nicht auf eine Ideologie oder eine einzige Idee runterbrechen können. Deshalb bestehen im Anarchismus viele verschiedene Tendenzen, doch sind da sicher Praktiken, die wir als vollständig widersprüchlich ansehen können. Unterstützung für politische Parteien und Wahlen zum Beispiel untergrabt die anarchistischen Grundlagen. Wir sollten definitv mehr über ein anarchistisches Vorgehen bezüglich Religion diskutieren. Die indoktrinierte Gewohnheit, jeglichen Angriff gegen die Religion in Frage zu stellen, ist etwas, dass neu überdenkt werden und als Verharmlosung verstanden werden sollte. In meinem Verständnis ist „Religionsfreiheit“ als Gesetz und Konzept reine Täter-Opfer-Umkehr.

Als wir das Gerichtsgebäude betraten, wurde es offensichtlich, dass der Staat und die Kirche den gleichen repressiven Organismus bilden. Ein Bild von Jesus Christus (Scheiss auf den Künstler!) über dem Richter und der heilige Kaugummi vor dem Richter symbolisieren die Macht der Kirche und die starke Verbindung mit den staatlichen Institutionen. Wo auch immer Menschen für den religiösen Glauben einzahlen, werden es die Autoritäten versuchen, sie für ihr Unternehmen eines Risenreiches zu verwenden.

Es war nicht das erste Mal, dass die Kirche selbstorganisierte Strukturen der bedingungslosen Solidarität und des Widerstands attackierten. Im Wissen, dass dies auch nicht die letzte Räumung war, sollten wir als minimale Reaktion Syriza mit unserer Wut konfrontieren und für die Kontinuität von rebellischen Gemeinschaften kämpfen. Wenn die Karikaturen im Parlament, in der Kirche und in den Medien uns mit Lügen über die humanitären Kriegszonen/Grenzen/Militärlager füttern wollen: Dann lasst uns sie zuerst zerstören!

Zuletzt muss ich sagen, dass ich die Fingerabdrücke verweigert habe, weil da absolut keine Gründe bestehen, wieso ich den bewaffneten Hunden bei ihrer dreckigen Arbeit helfen sollte. Ich habe mich entschieden. Es ist eine Entscheidung gegen das Gesetz, das den Staat und das Kapital repräsentiert. Gesetze, die faschistische Mörder und Bullen, die unbewaffnete Menschen töten, beschützen. Dieses Mal waren wir alle erfolgreich in den entscheidenen Momenten, als sie versuchten, unsere Fingerabdrücke zu nehmen. Während sie dieses Mal die Fingerabdrücke nur von wenigen Menschen nahmen, die dem Verfahren zustimmten, haben sie sie früher schon oft mit extremer Gewalt genommen.

Wenn sie versuchen, die Solidarität zwischen uns zu brechen – Dann lasst uns sie zuerst zerstören!
Nichts ist vorbei, alles geht weiter!
Scheiss auf Charity! Squat the world!

Vor kurzem wurden zwei Anarchisten, Marios Seisidis und Kostas Sakkas, in der Umgebung von Sparta verhaftet und von der Polizei zusammengeschlagen, da sie die Fingerabdrücke und Photografien verweigert haben.

Kraft für Marios Seisidis und Kostas Sakkas!

Das letzte Update zur Festnahme von M. Seisidis and K. Sakkas findet ihr hier.

auf Englisch

Komotini, Griechenland: Transparent und Plakataktion aus Solidarität mit der Biblioteca KAOS in Brasilien

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Der Biblioteca KAOS droht am 4. August 2016 die Räumung.

Solidarität mit dem anarchistischen Squat Biblioteca KAOS in Brasilien!
Konflikt ist die einzige Antwort!

SOLIDARITY-KAOZDas Utopia A.D. hat eine Plakataktion in Komotini durchgeführt, aus Solidarität mit der Biblioteca KAOS in Porto Alegre, die von Räumung bedroht ist. Auch Fuck Nations Squat the World’  Poster wurden aus Solidarität mit den von harter Repression betroffenen BesetzerInnen in Thessaloniki plakatiert.

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Heraklion, Kreta: Brandstiftung aus Solidarität mit Squats

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Am frühen Morgen des 1. August haben wir in der Stadt Heraklion auf Kreta an einer Kirche einen Brandsatz gelegt. Diese Aktion wurde von uns als minimale Antwort auf die letzten Operationen der Kirche in Kooperation mit den Strafverfolgungs- und Polizeikräften in Thessaoloniki ausgeführt, wo besetzte Freiräume geräumt und einer von ihnen abgerissen wurde. Wir sehen diese Vorgehensweise als Beitrag zum Aufruf von GefährtInnen der Rigaer 94 in Deutschland für einen Schwarzen Juli.

“Am 22. Mai 2008 wurde Mauricio Morales beim Transport einer Bombe getötet, die für die Schule für Gefängniwärter in Chile vorgesehen war. Mauricio beteiligte sich am besetzten Sozialen Zentrum und Bilblithek “Sacco und Vanzetti” und setzte die Begegnung von öffentlicher und illegaler Aktion in die Praxis um. Ein Hausbesetzer und ein Bombenleger, er unterschied weder zwischen den Handlungsmitteln, noch verfing er sich innerhalb Inseln voller Pseudo-Freiheit .” (Verschwörung der Feuerzellen/FAI-IRF, Zelle der Stadtguerilla)

Solidarität mit Squats
Solidarität mit  inhaftierten GefährtInnen weltweit

Gegen jede(n), der / die die Freiheit verletzt
Diese Welt wird nicht  verbessert, sondern zerstört

PS. Am Donnerstag, den 4. August droht der Biblioteca Kaos in Porto Alegre die Räumung. Die GefährtInnen werden das Squat nicht aufgeben und werden es verteidigen. Von ganzem Herzen wünschen wir ihnen Kraft und senden Ihnen kameradschaftliche Umarmungen der Solidarität.

auf Englisch  / auf

Griechenland: Besetzte Hausprojekte in Thessaloniki geräumt

Cephalonia28.07.2016
‘Solidarität mit Squats – Squat the World’ (gesprühte Parole auf der Insel Kefalonia, Griechenland, 28.07.2016)

Beim Tagesanbruch am 27. Juli 2016 haben griechische Polizeikräfte gleichzeitig drei besetzte Häuser in Thessaloniki gestürmt und geräumt. Das besetzte Hausprojekt Orfanotrofio für MigrantInnen (Eigentümer ist die Kirche), die Community Hurriya auf der Karolou Diehl Straße (Gebäude im Privatbesitz) sowie ein weiteres Gebäude, das sich auf dem Leoforos Nikis befindet (im Besitz der Universität)

Mehrere Dutzend Menschen wurde verhaftet, die in den Freiräumen lebten. Wohl alle, die keine Papiere vorweisen konnten, wurden in Internierungslager überführt, während eine hohe Zahl von AktivistInnen dem Gericht überstellt wurde. Später am Tag wurde das Orfanotrofio Gebäude von den Behörden komplett abgerissen.

Seitdem gab es verschiedene Aktionen, als Antwort auf diese repressive Operation.

Am 28. Juli erhielten einige BesetzerInnen des Nikis Gebäude viermonatige Bewährungsstrafen. Die Verhafteten vom Orfanotrofio und dem Hurriya werden am 3. bzw. 5. August getrennt vor Gericht stehen. Alle verhafteten AktivistInnen wurden freigelassen.

Hier eine Stellungnahme des Orfanotrofio Squat, die auf Räumung und Abriss des Haues erfolgte:

Am 27. Juli 2016 wurde das in Thessaloniki besetzte Hausprojekt für MigrantInnen „Orfanotrofio“ unter dem Vorwand einer eingereichten Klage der Kirche geräumt. Kurz darauf begann der vollständige Abriss des Gebäudes.

Gleichzeitig wurden zwei weitere Squats geräumt, die Flüchtlinge untergebracht hatten. ( Nikis Boulevard und K.Diel- Hurriya Community

Infolgedessen wurden in allen drei Squats´insgesamt 74 Leute verhaftet.

Was sich sehr deutlich zeigt, ist die Kriminalisierung von Solidarität und natürlich die politische Entscheidung des Staats den Fokus auf selbstorganisierte Solidaritätsstrukturen und auf widerständige Gemeinschaften zu setzen. Dass diese Strukturen ins Visier genommen werden, wurde auch wenige Stunden nach den drei Räumungen in Thessaloniki offensichtlich, als der Bürgermeister Athens Giorgos Kaminis verkündete, dass er einen Beschwerdebericht vorlegen wird, angesichts der Tatsache, dass MigrantInnen in besetzten städtischen Gebäuden leben: Zudem erklärte er, dass sie das Ansehen der Stadt Athen „verschandeln“

Für unseren Teil glauben wir, dass Hausbesetzungen für MigrantInnen nicht unsere Städte herabwürdigen, sondern sie, ganz im Gegenteil, beleben.

Aus diesem Grunde werden wir weiterhin Strukturen der Solidarität und des Widerstands aufbauen. Wir werden weiterhin mit MigrantInnen zusammenleben und kämpfen. Weil wir Solidarität nicht auf MigrantInnen ausweiten; Wir praktizieren sie zusammen mit MigrantInnen. Weil wir uns nicht als privilegiert gegenüber MigrantInnen empfinden; Sehen wir uns eine gemeinsame Position gegen Chefs und Staaten wahren. Zusammen teilen wir, was wir haben und kämpfen für das, was wir haben sollten.

Weil wir MigrantInnen innerhalb der Strukturen unserer Städte haben wollen und nicht ghettoisiert. Wir wollen sie in unseren Schulen und Vierteln …

NICHTS IST VORBEI
ALLES GEHT WEITER

Versammlung des Orfanotrofio Squats, Wohnraum für MigrantInnen.

auf Portugiesisch

Griechenland: Termita Squat in Volos signalisiert Solidarität mit dem von Räumung bedrohten Vancouver Apartman Squat in Athen

termita

TELEGRAMM

Absender: Termita Squat

Empfänger: Regierung, ParlamentarierInnen, Bullen, RichterInnen, UniversitätsrektorInnen, Spitzel und andere Interessierte

HINSICHTLICH DER SOMMERSAISON MÖCHTEN WIR DIE FOLGENDEN ABSICHTEN VERDEUTLICHEN-(STOP)- FALLS IHR ES WAGEN SOLLTET EINEN FUẞ IN DAS  VANCOUVER APARTMAN SQUAT ODER IRGENDEIN ANDERES SQUAT ZU SETZEN -(STOP)- GIBT ES GENÜGEND VERRRÜCKTE MÄNNER UND VERRÜCKTE FRAUEN HIER IN VOLOS-(STOP)- SIE WERDEN ALLES IN IHRER MACHT STEHENDE TUN, DAMIT IHR EUREN SCHLAF VERLIERT-(STOP)-

PS. AN ALLE SQUATS -(STOP)- BLEIBT WACHSAM, IHR ZWIELICHTIGES GESINDEL-(STOP)-

Berlin: Ein Brief aus der belagerten Rigaerstr. 94

ClwgN6jWkAAvlt5erhalten am 27.06.

Tag 4 (26.6.2016)

Was bisher geschah: Am Mittwoch, den 22.06.2016 wurde die Kadterschmiede und der dazugehörige Garten, das Erdgeschoss des Hinterhauses und der gesamte Dachboden der Rigaerstr.94 geräumt. Gegen 7.30h stürmten SEK, private Securities und Bauarbeiter das Hinterhaus. Während Bullen die darauf folgenden Maßnahmen „sicherten“. Jegliche Zeichen der Veränderung, welche in Richtung zu vermietetem Wohnraum ausschauen haben noch nicht stattgefunden. Jedoch herrscht hier ein permanenter Ausnahmezustand. Unsere Haustüren sind vollkommen entfernt, während Bullen und Securities in den Hausfluren patrouillieren. Der Bürgersteig vor den Häusern Rigaerstr. 94-96 ist komplett abgesperrt.

In den letzten Tagen wurden neue Sicherheitstüren in das Erdgeschoss (Kadterschmiede und Werkstatt) und am Dachboden eingebaut, sowie der Gartenzugang verriegelt.

Seit gestern Abend sperrt sich hinter jeweils jeder dieser Sicherheitstüren ein Security ein, um die Räume zu bewachen. Die restlichen Securities sind meistens im Vorderhausdurchgang versammelt und warten auf Ereignisse. Einen Großteil der Zeit stehen sie genauso ratlos wie dumm herum und wissen nicht was sie machen sollen. Ansonsten erhalten sie von den Bullen Befehle. Vor allem unsere nicht männlichen Bewohner*innen werden von Secus und Bauarbeitern belästigt. Was sich dauerhaft durch verbale sexualisierte Gewalt äußert und gestern in eine physische Grenzüberschreitung gipfelte. Des weiteren kam es gestern Nachmittag zum wiederholten male zu einer körperlichen Bedrohung von 6 Securities gegen eine hier lebende Person. Die Securities wurden daraufhin für kurze Zeit von uns aus dem Haus vertrieben und konnten sich den Zutritt nur durch die Hilfe von den Cops wieder beschaffen. Zusätzlich werden durchgehend willkürliche Anzeigen gegen einzelne Bewohner*innen und Gäste aufgegeben.

Das tägliche nach Hause kommen gestaltet sich für alle sehr schwierig und ist oft nur durch lange Diskussion möglich. Gäste wurden unter anderem von Bullen durchsucht und deren Ausweise kontrolliert. Es wird auf die Securities verwiesen, welche dann nicht weiter wissen oder die Bullen lassen ganz einfach Mensch nicht zu den Gastgeber*innen durch.

In einer Wohnung mit gültigem Mietvertrag wurde der Strom abgedreht und verplombt. Die Schikanen der Schergen kennen also hier im Haus im Moment keine Grenzen.

Doch zusammen werden wir ihnen den Wind aus den Segeln nehmen! Das hier ist unser Haus und wir werden uns das kollektive Leben nicht von ein paar Staatsschergen und den Kettenhunden von John Dewhurst vermiesen lassen! Solange eure vielen lieben feurigen und süßen Grüße der Solidarität uns weiter so im Munde zergehen, aber auch in dieser kalten Umgebung das Herz erwärmen!

Eure Rigaer94

Athen: Kleous 96 Squat in Exarchia von Bullen überfallen, drei verhaftet, Haus wiederbesetzt

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“Hände vom Kleous 96 Squat – Sofortige Freilassung der drei Verhafteten”; Transparent auf der Alexandras Allee während einer Versammlung außerhalb der GADA (Athens Polizeipräsidium) aus Solidarität mit den drei verhafteten Besetzern.

Im Viertel Exarchia wurde in der Themistokleous Straße vor ein paar Tagen ein privates Gebäude besetzt.

Am 14. Juni 2016, wurde das neue Kleous 96 Squat von den Bullen geräumt. Drei Besetzer wurden verhaftet und zum Athener Polizeipräsidium gebracht.

Noch am gleichen Tag wurde das Gebäude wieder besetzt

Kleous96Stellungnahme vom KLEOUS 96 Squat

96 Themistokleous St., Exarchia | Email: Kleous96@riseup.net

Wir sind eine Gruppe von Leuten aus aller Welt mit unterschiedlichen Hintergründen. Einige von uns „mit Papieren“ und einige „ohne“. Aber wir sind durch unsere Überzeugungen und dem gemeinsamen Wunsch verbunden, ein auf Prinzipien selbstorganisierter Versammlungen und Selbstorganisation basierendes Kollektiv aufzubauen, mit dem Langzeitziel diese Lebensform auszubauen und Teil einer globalen Bewegung zu sein, die dieses zerstörerische und barbarische System stürzen will. Ein System, das rassistische Grenzen schafft, um durch Geschäftemacherei und Kriegstreiberei erworbenen Wohlstand zu verteidigen.

Wir haben uns entschieden im Viertel Exarchia ein leeres Gebäude zu besetzen, das seit einigen Jahren leer steht und Reparaturen benötigt. Zusammen planen wir, dieses alte Gebäude zum Leben zu erwecken und nicht nur darin zu leben, sondern es für die Gemeinschaft zu öffen und es in einen sicheren Ort zu verwandeln, an dem Nationen, Staaten, Grenzen und Dokumente nicht anerkannt werden und Selbstbefähigung und Selbstentwicklung durch Bildung und Kreativität erreicht werden können.

Wir glauben, dass Privatbesitz im Allgemeinen und Besitztum von Land und Gebäude in Besondern ein absurdes Konzept darstellt. Besonders zu einer Zeit, wo extreme Armut, Sparmaßnahmen, Kriege und geschlossenen Grenzen so viele Mensche auf der Welt betreffen und Menschen dazu gebracht werden, in unakzeptablen Bedingungen zu leben. Wir haben uns einfach entschieden, Regeln außer Acht zu lassen sowie Regulierungen, die nicht der Mehrheit der Bevölkerung des Planeten zum Nutzen sind.

Weiterhin glauben wir, dass ein Raum für einen politischen Dialog, die Planung von politischen Aktionen und Zusammenarbeit zwischen all den verschiedenen Versammlungen gebraucht wird. AktivistInnen aus aller Welt kommen nach Exarchia und sind von der selbstorganisierten Struktur vor Ort und den engen Solidiaritätsbeziehungen inspiriert. Wir möchten ein Teil dieser Gemeinschaft sein, um zu lernen und uns Fähigkeiten anzueignen, um in unseren jeweiligen Herkunftsländern diese Lebensart zu verbreiten und Gemeinschaft zu organisieren. Auch wollen wir uns an dieser beteiligen, helfen sie zu stärken und behilflich sein die Grenzen von Exarchia zu erweitern.

Obwohl wir alle aufgrund unserer gemeinsamen Anstrengungen gegen die gegenwärtige Flüchtlingskrise zusammen gekommen sind, sind wir der Ansicht, dass die wirkliche Krise das System selbst ist. Deshalb werden wir nicht mit politischen Parteien, Regierungsstellen, staatlichen Organisationen oder Nichtregierungsorganisationen kooperieren. Wir sind hier in Griechenland, weil wir glauben, dass größte Bedürfnis und auch der Moment für die Mobilisierung aller unterdrückten Menschen hier und jetzt ist.

Allgemeinen möchten wir daran arbeiten, folgenden Ziele zu errreichen. :

Keine rassistischen Grenzen
Keine Nationen
Befreiung der Frauen
Enteignung von Privatbesitz z.B. Besitz von Produktionsmitteln, Kapital, Land und Umverteilung aller verfügbarer Ressourcen. .
Gerechtigkeit lieber als Gleichberechtigung

Wir erwarten, das alle, die sich im Freiraum aufhalten, (gleich ob sie Teil der Versammlung oder nur UnterstützerInnen sind ) die folgenden Regelungen beachten.

Keine Drogen

kein Alkohol

Keine Sprache oder Handlungen von Rassimus, Sexismus, Homophobie, Transphobie oder Ableismus,

Phyhische Gewalt oder beleidigende Sprache werden nicht toleriert

Keine Medien und keine Fotografien

auf griechisch / auf englisch

Athen: Eine kurze Mitteilung des Squats “Cat’s Spirit”

catSeit dem 21. April 2016 haben wir ein leerstehendes privates Hous in der Zoodochou – Pigis – Straße 119 besetzt. Es ist das Cat’s Spirit, wo wir eine Basis für anarchistische Menschen haben wollen. Vor allem für neue Menschen, die in Exarchia ankommen. Der Plan ist es, einen offenen Raum für AnarchistInnen und FlüchtlingsaktivistInnen gleichermaßen zu schaffen, aber auch für Menschen, die dringend eine Unterkunft benötigen.

Hausbesetzung ist immer eine politische Aktion. Wir bekämpfen Privateneigentum in einem kapitalistischen System, das ihn schafft. Wir vesuchen auf andere Weise zu leben: kollektiv, würdevoll und selbstorganisiert.

Nachdem das Gebäude seit Jahren verlassen wurde, präsentierte sich eine Frau als eine der EigentümerInnen und drohte damit, die Polizei zu rufen, wenn wir in den nächsten Tagen keine Miete zahlen. Die Realität ist, dass wir ein leeres und zerstörtes Haus enteignet haben und dort versuchen zu leben. So verweigern wir jegliche Verhandlungen mit den EigentümerInnen.

Wir glauben an die Solidarität mit allen selbstorganisierten Plätzen in in Exarchia, um dem System zu zeigen, dass wir weiter Widerstand leisten und für Autonomie und Freiheit kämpfen werden.

Lasst uns alle bereit sein, überall selbstorganisierte Räume zu unterstützen!

SQUAT THE WORLD!
WIDERSTAND!

Cat’s spirit

auf Griechisch / Englisch

Athen: Geste der Solidarität mit den BesetzerInnen im Vancouver Apartman

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Solidarität mit dem Vancouver Squat / Scheiß auf die Nation

Am späten Abend des 13. März 2016 wurde auf das, seit etwas mehr als einem Jahrzehnt besetzte Vancouver Apartman Gebäude, ein Brandanschlag verübt. Ein Molotow-Cocktail landete vor einer Tür auf der Mavromataion Straße.

In einer Zeit, in der das Vancouver Apartman Gebäude aufgrund von Sanierungsplänen der Athener Wirtschaftsunivierität und – vor allem durch „Business“ von Räumung bedroht ist, überrascht es nicht, dass der nationalistische Abschaum sich beeilt hat, der institutionellen Repression Beistand zu leisten.

Vancouver Apartman Squat – das eine Wohnungsinfrastruktur mit selbstverwalteten Räume, in denen öffentliche Aktivitäten stattfinden, kombiniert – ist ein integraler Teil unsere ständigen Kampfes für individuelle und und kollektive Befreiung und wird unter allen Umständen verteidigt.

Solidarität mit den BesetzerInnen im Vancouver Apartman!

GEGEN DEN STAAT UND KAPITAL

TOD DEM NATIONALISMUS

auf Griechisch,  Portugiesisch, Englisch

Athen: Solidarität mit dem Vancouver Apartman Squat

Das Squat im Vancouver Apartman existiert seit 2005. Es hat sich ursprünglich im ersten Stock des gleichnamigen Gebäudes befunden, das im Besitz der Athener Wirtschaftsuniversität (AUEB; bekannter als ASOEE) ist. Das Projekt wurde später vergrößert und umfasst jetzt fast das ganze Gebäude, bis auf einen Raum, der die Theater-Gruppe der AUEB beherbergt.

Seitdem die Eigemtümerin (AUEB) Maßnahmen gegen den besetzten Freiraum ergreift, ist das Squat  von Repression und Räumung bedroht. Das geschieht unter dem Vorwand, das Gebäude im Sinne der „Bedürfnisse“ der Studierenden umzubauen. Konkret möchten sie StudentInnen – Fraktionen von politischen Parteien unterbringen, wenn sie sich weigern, in einen Raum außerhalb des Hauptgebäudes der Universität umzuziehen. Im Zusammenhang mit diesem Umbauprojekt wurden mehr als 200.000 Euro für eine Studie ausgegeben, deren ArchitektInnen noch nicht einmal vollständigen Zutritt in das Gebäude haben. Außerdem wird auf Basis dieser Studie geschätzt, dass mehr als 2.8 Millionen Euros ausgegeben werden, um ein eingetragenes, denkmalgeschütztes Gebäude zu zerstören. An dessen Standort ist ein fünfstöckigen Gebäude geplant und nur die äußeren Mauern des neoklassischen dreistöckigen Residenz sollten stehen bleiben.

Vom Anfang an haben GefährtInnen, Studierende und prekäre ArbeiterInnen das Gebäude besetzt, um in einer Zeit ökonomischen „Wohlstands“ ihren Wohnraum zu finden. Eine Zeit, die einem heute als längst vergangen erscheint. Seit über einem Jahr besteht der Übergang in eine neue Phase. Der Freiraum hat jetzt auch den Zweck eines politischen Zentrums, das zum Teil auch den Bedürfnissen des anarchistischen Umfelds dient.

Unsererseits ist die bewusste Entscheidung für Hausbesetzung nicht nur eine Lösung unseren Wohnbedarf zu decken, sondern auch eine Form von Widerstand gegen die kapitalistische Barberei, die verlangt, dass wir uns einem elendigen Leben unterwerfen. Wir sind gefangen in einem Triptychon, Arbeit – Konsum – Überleben; von uns wird verlangt zu arbeiten, um zu leben und zu leben, um zu arbeiten. Gleichzeitig, kann sie auch als Form des Kampfes eines Teils der StudentInnengemeinschaft für das Recht auf Wohnen gesehen werden, das die griechischen Universitäten ihnen nicht gewährt, was wirtschaftliche Erstickung bei den Studierenden selbst und ihren Familien zur Folge hat.

Als AnarchistInnen erkennen wir uns selbst auch als Teil eines vielfältigen politischen Umfelds, das gegen Kapitalismus und jede Form von Macht, gegen Sexismus, Rassismus, Vorurteile, Bigotteri und gegen die Ausbeutung von Menschen durch Menschen kämpft. Wir setzen uns für Gleichheit, Solidarität und Freiheit als wichtige Werte für eine horizontale, selbstorganisierte, klassen-, und staatenlose Gesellschaft ein.

Seit Jahrzehnten sind Squats befreiter Boden zur Förderung all dieser Werte. Sie sind antihierarchische Strukturen, in denen eine Vielzahl politischer, sozialer und unkommerzieller kultureller Aktivitäten realisiert werden, die für die gesamte Gesellschaft zugänglich sind. Wir erleben eine Zeit heftiger kapitalisitischer Krisen, die auch mit einer Verschärfung der Angriffe der Bosse auf die untere Gesellschaft einhergeht. Während der Staat immer härtere, antisoziale Maßnahmen durchzusetzen versucht, ist er fortwährend mit Widerstand von Unten konfrontiert.

Um diesen zu brechen, wendet er eine Reihe von Maßnahmen an, wie jede Form von Widerstand zum Schweigen zu bringen, Verleumdung und Repression. So ist es nicht überraschend, dass Squats ebenfalls ins Visier geraten, weil diese Räume, selbst in Zeiten des Rückgangs von Arbeits- und Sozialen Kämpfen, die Flamme des Kampfes lodern lassen. Ganz zu schweigen in Zeiten intensivierter Mobilisiersung und Klassen-Wachsamkeit.

Das ist der Grund warum Squats immer von Repression des Staates betroffen sind oder faschistischen bzw. parastaatlichen Angriffen ausgesetzt sind.

Auch wenn die linke Regierung des Landes auf einer kommunikativen Ebene uns vom Gegenteil zu überzeugen versucht, findet die Repression gegen gegen all diejenigen, die nicht  im Allgemeinen Widerstand leisten und speziell gegen die Squats kein Ende. Das Bestreben die Streikenden von der Chemiefabrik SKOT zu unterdrücken, die Zerstörung des Kentavros Squats, die Bedrohung des besetzten Orfanotrofeio Hausprojekts für MigrantInnen sind hier nur Beispiele.

Angesichts der bevorstehenden Repression rufen wir widerständige und solidarische Leute auf, das Squat auf eigene Art und Weise zu verteidigen. Zudem ist das Vancouver Squat, wie jedes andere Squat, Teil des Kampfes, weshalb wir die anderen Freiräume genauso verteidigen müssen.

10, 100, 1000 SQUATS
GEGEN DIE WELT ORGANISIERTER LANGEWEILE

Initiative anarchistischer BesetzerInnen aus dem Vancouver Apartman

auf Griechisch  auf Englisch

Athen: Molotow-Angriff auf das Zaimi 11 Squat in Exarchia

Das Zaimi 11 Squat Polymorpher Aktionsraum von AnarchistInnen wurde von unbekannten Personen mit zwei Molotow-Cocktails angegriffen.

Am Dienstag, den 16. Februar 2016 haben unbekannte Personen am frühen Morgen um ca. 04:40 Uhr den besetzten Zaimi 11 Polymorphen Aktionsraum von AnarchistInnen mit zwei Molotow-Cocktails angegriffen, von denen einer gegen die Außentür aufschlug und der andere im vorderen Teil des Hofes landete. Es entstanden keine Materialschäden, weil das Feuer rasch von im Squat anwesenden Leuten gelöscht werden konnte, die sofort reagierten.

Angriffe, mit der Absicht Squats zum Schweigen zu bringen, verängstigen uns nicht und werden nicht unbeantwortet bleiben.

Wir sind im Krieg mit allen VerräterInnen und KannibalInnen.

Individualitäten aus dem Polymorphen Aktionsraum von AnarchistInnen -Zaimi 11-

auf Griechisch (veröffentlicht am 16. Februar 2016 um 05:16)

Exarchia, Athen: Der erste Monat des Squats Themistokleous 58 – ein Update

(Die erste Bekanntgabe des Squats könnt ihr hier lesen)

Im Januar hat das Themistokleous 58 Squat an verschiedenen Aktionen / Demonstrationen teilgenommen:

Am 16. Januar 2016 gingen wir zum ersten Mal mit einem eigenen Block von fast dreißig Leuten am Ende der Demonstration  zum Gedenken an Shahzad Luqman im Viertel Petralona gemeinsam auf die Straße. Verschiedensprachige Parolen wurden gerufen und an Wände gesprüht und auf dem Weg wurde eine Bankautomat zerstört. Nach Beendigung der Demo wurde das Schild über dem örtlichen Büro der regierenden Partgei SYRIZA abgenommen.

Am 23. Januar beteiligten wir uns an der Solidaritätsdemonstration für den migrantischen Gefangenen Sanaa Taleb, die vom Victoria-Platz, in der Innenstadt von Athen startete. Unter anderem wurden die folgenden Parolen gerufen: Gemeinsamer Kampf von Einheimischen und MigrantInnen; lasst uns die bürgerlichen Reichtümer enteignen // Solidarische Strukturen, Zellkerne des Aufstands, Krieg gegen den Krieg der Mächtigen //Alerta, Altera, Antipatriota // Hört zu, ihr elenden Patrioten: wir setzen eure nationalen Grenzen in Brand// kollektive Küchen, verbrannte Bullenautos, vielgestaltige Kämpfe für Freiheit// Die Sonderangebote sind bei weitem nicht genug; lasst uns gemeinsam enteignen // Die (nationale) Flagge sieht gut aus, nachdem sie verbrannt wurde // Freiheit für diejenigen (Frauen) in Gefängnszellen // Nationale Einheit ist eine Falle, wir, die Ausgeschlossenen haben kein Vaterland // Sanaa, bleib stark bis zur Freiheit, usw.

Am 30. Januar beteiligten wir uns mit einem Block von ungefähr 30 Personen (HausbesetzerInnen und solidarische Leute) an der Verteidigung der linken unteren Ecke des Viktoria-Platzes, um zu garantierern, dass der Platz unbehelligt von Messerstechern der Goldenen Morgendämmerung bleibt. Wir blieben von 18.00 bis 23.30 auf dem Platz. Dann verließen wir ihn, zusammen mit dem Rest der Gruppierungen / Kollektive, die zusammen den Platz verteidigten sowie der überwiegenden Mehrheit der MigrantInnen, die vor Ort waren, auf koordinierte Weise und liefen gemeinsam nach Exarchia.

Zudem sind wir mitverantwortlich für den Umzug einer Gruppe von fast fünfzig papierlosen Personen vom Viktoria-Platz nach Exarchia. Auf Eigenintiative von Leuten des Squats wurde auf das Gelände des Athener Polytechnikums eingedrungen, so dass die Menschen die Nacht dort ohne Bedrohung durch griechische Polizeischläger in Uniform oder Nazigruppen, die auf der Jagd waren, verbringen konnten. Am nächsten Morgen verließen die ungefähr 50 MigrantInnen das Polytechnikum und kehrten zum Viktoria-Platz zurück.

Am 4. Februar, unterstützten wir die Verteidigungsgruppe des Anarchistischen Schwarzen Blocks, der and der Streikdemonstration in der Innenstadt von Athen teilnahm. Wie in allen Fällen zuvor, war die Gruppe von HausbesetzerInnen und Leuten in Solidarität, die auf die Straße ging, international und multirassisch.

Am 10. Februar hängten wir ein Transparent aus Solidarität mit dem Prager Auntonomen Sozialen Zentrum Klinika auf, das vor kurzem von Faschisten angegriffen wurde.

Am 11. Februar nahm eine kleine Gruppe von uns an der Solidaritätsdemo für das Squat Vancouver Apartman teil. Sie führte ein Transparent mit der Aufschrift: “Squats sind ein Kampf für Leben“ mit sich.

Ergänzend zu den bereits genannten Aktivitäten, erklären wir unsere Solidarität mit selbstorganisierten Strukturen und Projekten, die von Repression bedroht oder in letzter Zeit vom Staat oder FaschistInnen angegriffen wurden.

So weit der Betrieb des Gebäudes selbst gesichert ist, sind die gemeinschaftlichen Nutzungsräume (Versammlungsraum & Küche im Erdgeschoss) täglich ab 08:30 geöffnet (außer an den Sonntagen, an denen die Öffnungszeit 10:00 ist). Die Türen des Squats schließen pünktlich um Mitternacht. Bis auf Weiteres ist das Haus voll und wir schaffen ein effektives selbstorganisiertes Gemeinschaftsleben. Drogen, Alkohol sowie das Rauchen sind innerhalb der Räume des besetzten Hauses nicht erlaubt. Die besonderen Vereinbarungen zwischen allen Mitwirkenden im Squat entsprechen unserem Bedarf, dass alle in unserem Projekt involvierten Menschen in einem Wohnumfeld, ungeachtet ihren Alters, frei von Prügeleien untergebracht sind. Wir weisen darauf hin, dass das Squat nicht die Anforderungen für die Unterbringung von Menschen mit ernsthaften Mobilitätsbeeinträchtigungen, psychischen Gesundheitsproblemen und Drogenabhängigkeit erfüllt. Der „Umsonstladen“ im Erdgeschoss (Gib & Nimm – Raum für den Tausch von Kleidung und anderer Gegenstände) hat täglich von 12:00 bis 20:00 geöffnet. Die offene Versammlung findet jeden Montag um 20 Uhr im Raum im Erdgeschoss statt, wo solidarische Menschen verschiedene Themen rund um das Sqauat diskutieren, sich in den verschieden Arbeitsgruppen einbringen und Ideen für die Verbesserung der Funktion des Projektes vorschlagen können.

Es folgt eine aktuelle Bedarfsliste:

Technische Belange: Farbe, Paletten/ Holzwaren, Spenden für Installationsarbeiten

Küche: Mini-Kühlschränke, Mini-Öfen, Gasflaschen zum Kochen, Gabeln, Löffel, Messer, Teller, Tassen / Gläser

Lebensmittel: Olivenöl (dringend benötigt), für die Vorratskammer (Reis, Nudeln, Hülsenfrüchte), Milch, Gemüse und Obst

Reinigungsmittel: Waschmittel, Spülmittel, Seifen, Toilettenpapier

Für den Garten: Erde, Saat, Töpfe & Untersätzer

allgemeiner Bedarf: Heizapparate, Bastelmaterial, Nähmaschine

Abschließend möchten wir allen danken, die das Projekt bisher unterstützt haben. Der Kampf geht weiter, bis zur vollständigen Zerstörung des Staates und seiner Grenzen

Themistokleous 58 Squat
th58[at]riseup.net

Griechisch, Englisch