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Italien: Große repressive Operation gegen AnarchistInnen

Seit dem 13. Juni gab es in Italien einen repressiven Angriff, Operation „Ardire“, auf AnarchistInnen und deren Projekte, wie z. B. Culmine, ParoleArmate und Informa-Azione. Über 40 Wohnungen wurden durchsucht, gegen 24 Personen wird ermittelt, unter anderem wegen der Mitgliedschaft in einer „terroristischen Vereinigung“. Acht AnarchistInnen sitzen seitdem in Untersuchungshaft.

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(und auf Englisch hier)

Ein Brief von Tomo, bezüglich der kürzlich durchgeführten Razzien gegen AnarchistInnen in Italien

Am Donnerstag, in der Nacht des 29. März, wurden diverse Häuser von vier AnarchistInnen in verschiedenen Städten (Pisa, Ravenna, Genua, etc.) durchsucht. Angeordnet wurde dies von der Leitung der Staatsanwaltschaft in Perugia und von der pubblico ministero (Staatsanwältin) Manuela Comodi. Verschiedene Einheiten der Carabinieri wurden dafür angefordert, inklusive der Abteilung für Verbrechensbekämpfung aus Bologna, der „Anti-eversione“ (Anm. d. Ü.: ähnlich einer Anti-Terror-Einheit der paramilitärischen Carabinieri gegen umstürzlerische Kräfte) und der Kriminaltechnischen Einheiten des Spezial-Einsatz-Kommandos (Raggruppamento Operativo Speciale, ROS) aus Rom.

Um 4:05 Uhr befand ich mich mit sechs Carabinieri (2 Lokale, 2 ROS und 2 von der oben genannten Abteilung für Verbrechensbekämpfung), die in mein Haus eindrangen, auf der Suche nach dokumentarischen Material, verwertbaren Materialien zur Herstellung explosiver Pakete und so weiter. All das nur aufgrund meiner affinen Beziehungen zu den GefährtInnen von Culmine und zu meinem/r Gefährten/in, der/die sich zusammen mit mir am Projekt von ParoleArmate beteiligt.

Während der Razzia gaben die Bullen sarkastische Kommentare zu allem, was sie zwischen ihre Finger bekamen, was mein Gefühl der Übelkeit, der Abscheu und des Ekels ihnen gegenüber nur verstärkte.

Nach drei Stunden des Durchsuchens und des Herumstöberns, kehrten sie mit 2 Pappkartons voll mit Material zur Polizei-Station zurück (den einen Karton bekam ich umgehend zurück, während sie den Anderen behielten, da der Inhalt als brauchbar für beabsichtigte Ermittlungen angesehen wurde).

Sie nahmen alles: einen Computer, 3 Handys, um die 40 Bücher, Pamphlete, Flyer, Briefe (mit besonderer Hinsicht auf Material zu den GefährtInnen der „Verschwörung der Feuerzellen“/CCF, was zwei Briefe und einige Broschüren umfasste), ein Paar Handschuhe, alte handschriftlich beschriebene Zettel, und so weiter.

Ich wurde an diesem Morgen genötigt zur lokalen Wache der Carabinieri zu kommen, wo ich die Unterlagen zur Hausdurchsuchung und die Liste der beschlagnahmten Gegenstände bekam; das war der Zeitpunkt, als ich erfuhr, dass ich im Gegensatz zu den anderen 4, deren Häuser ebenfalls durchsucht wurden, der Einzige bin, gegen den nicht ermittelt wird.

Meine GefährtInnen wurden aufgrund der Artikel 110, 112, 270bis und 280 (des Italienischen Strafgesetzbuches) angeklagt.

Diese Operation ist nichts weiter als ein zigster Versuch jene zu unterdrücken und einzuschüchtern, die widerspenstig und rebellisch sind, ein Versuch das anarchistische und aufständische Feuer zu löschen, das in uns brennt. Es ist unnötig hier zu betonen, dass sie dieses Ziel nicht im Geringsten erfolgreich umsetzen konnten. Wir gehen den Weg weiter, der kein Weg ist, den der Flammen und der Abscheu, ohne nur einen Millimeter zurück zu weichen.

Auf dass sich die Wörter, Gedanken und Hände bewaffnen; konkretisieren wir unsere Wut, unser Verlangen und die Notwendigkeit der Zerstörung.

Eine verschwörerische Umarmung des Feuers an all die verfolgten GefährtInnen und all denen, die ihnen affin sind und ihre Nähe und ihre Solidarität bewiesen, unter denen sich auch die GefährtInnen von Cerberus Editionen (Edizioni Cerbero) und die GefährtInnen der „Verschwörung der Feuerzellen“/CCF befinden. Möge sich die Feuersbrunst des anarchistischen Aufstands verbreiten und vermehren, aus dem Herzen und den Augen der Unbeugsamen in die Straßen der Städte und Metropolen der ganzen Welt, ungeachtet all den Versuchen sie einsperren und löschen zu wollen.

Deswegen schließe ich mich dem Ruf meiner GefährtInnen an:

VIVA L’ANARCHIA! LANG LEBE DIE ANARCHIE!
LASST DAS PULVER TOSEN UND DIE FLAMMEN ZERSTÖREN!

Tomo, 2. April, 2012 al Culmine del Nulla
… auf dem Höhepunkt von Nichts.

übersetzt von ABC Berlin

Griechenland: Brief der Zelle gefangener Mitglieder der CCF an Culmine und ParoleArmate bezüglich der kürzlich durchgeführten Razzien in Italien

Vor einigen Tagen begann in Italien ein weiteres repressives Verfahren gegen einige anarchistische GefährtInnen. Sie wurden verhaftet und verhört, während die einen unter Auflagen raus gelassen wurden und andere nun unter Hausarrest stehen. Die Bullen durchsuchten Häuser in Pisa, Chieti, Brescia, Genua, Catania, Ravenna und anderen Orten. Karabinieri aus Perugia, die Anti-Subversions-Einheit und die Kriminaltechnische Einheit aus Rom waren im Einsatz. Unter den Verhafteten befinden sich auch 4 GefährtInnen, die schon wegen „Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation subversiver Natur“ angeklagt wurden. Von all dem, aus den Häusern konfisziertem Material, schienen die Bullen dieses Mal ein besonderes Interesse am Email-Verkehr mit Gabriel Pombo da Silva, Marco Camenisch und den Mitglieder der „Verschwörung der Feuerzellen“ zu haben. Während den Ermittlungen wurde in den Email-Konto von Culmine und möglicherweise in den von Parole Armate eingebrochen und dessen Inhalt kopiert. Von den Bullen.

Sag nicht, dass es vorbei ist…

Mittels dieser wenigen Worte senden wir ein kameradschaftliches Signal an all die, die sich an Culmine und ParoleArmate beteiligten um Communiqués, Texte und Briefe aus dem Knast zu übersetzen und zu verbreiten, um die aufständische Anarchie zu streuen.

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[Italien] Die Staatsmacht hat sich Zugang zu Culmines E-Mail Konto verschafft und es kopiert

Culmine teilt euch mit, dass im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen anarchistische GenossInnen aus Italien unsere E-Mail verletzt und kopiert wurde. Wir geben euch also bekannt, dass wir culmine(at)distruzione(dot)org nicht länger benutzen werden und wir uns in den nächsten Tagen entscheiden, wie wir zukünftig mit dem blog culmine.noblogs.org verfahren werden.

Wir bitten alle Personen und/oder Gruppen nichts mehr an Culmines E-Mail Adresse zu schicken, die zurzeit in den Händen der ROS Technische Ermittlungseinheit der Carabinieri in Rom ist, die jetzt die gesamte Datenübertragung von Computer an uns, mit Spytech Spyagent Software überwacht.

Wir empfehlen auch allen GenossInnen, die mit uns in Kontakt getreten sind, dringend ihre Passwörter oder sogar die E-Mail Adresse selbst zu ändern.

Wir werden die neue E-Mail Adresse unter der ihr Culmine kontaktieren könnt veröffentlichen, sobald wir es geschafft haben, sie zu ändern. Was wichtiger ist, ob mit oder ohne Technologien, ist unsere Angriffe, die mit Wut und Hass gefüllt sind, fortzusetzen!

In Gedenken an die GenossInnen, die im Kampf gefallen sind! Eine kräftige und herzliche Umarmung für alle anarchistischen Geiseln in den Gefängnissen dieser Welt.

Rebellische Grüße
Culmine, 30. März 2012
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Vorsicht! Wegen der Polizeiermittlungen; schreibt uns nicht mehr!
parolearmate(at)distruzione.org