Tag Archives: Revolutionäre Anarchistische Aktion (DAF)

Türkei: Mitteilung der DAF zum Angriff vom 10. Oktober 2015 in Ankara

certain_days_political_prisoner1-e1444613412412Es darf nicht vergessen werden, es darf nicht vergeben werden.

Heute am 10. Oktober wurde das „Arbeit, Demokratie und Friedenstreffen“ angegriffen, das von verschiedenen Gewerkschaften, Zusammenhängen und Organisationen veranstaltet wurde. Wie in Amed im Juni und in Suruc im Juli haben die Bomben, die heute in Ankara explodierten, dutzende Menschen getötet.

Tausende Menschen kamen aus verschiedenen Städten gegen die Kriegspolitik sowie das Profitieren vom Krieg durch verschiedene Machtgruppen zusammen. Heute ermordete die Bombe, die explodierte, Menschen, die Frieden. Leben und Freiheit gegen Krieg wollten.

Diese Explosion, in der bis jetzt mehr als 30 Personen [es wird geschätzt, dass mehr als hundert Personen getötet wurden] ihr Leben verloren haben, ist ein Abbild der blutrünstigen Gier der Machthaber.

Diejenigen, die in Amed, in Pirsus, in Cizir morderten, versuchen jetzt die Leute durch die Ermodung dutzender Menschen in Ankara einzuschüchtern und mit Kriegspolitik zu behindern und vom Kampf für Frieden abzuschrecken.

Die Mächtigen sollten wissen, dass wir auf keinen Fall, sei es durch Verhaftungen oder Mord, Angst vor ihnen bekommen oder uns ihrer Kriegspolitik fügen werden.

Für eine neu Welt, ein Leben in Freiheit, den Mördern in Amed Amed, in Pirsus, Cizir and Ankara,

die Ermordeten dürfen nicht vergessen werden, den Mördern darf nicht vergeben werden.

Revolutionäre Anarchistische Aktion (DAF)

auf portugiesisch

Türkei: Erklärung der Revolutionären Anarchistischen Aktion (DAF) über die Soma Minenarbeiter

15. Mai 2014

Vom Staat ermordet – Unser Schmerz ist die Saat unserer Wut

Das Feuer, das am 13. Mai im Kohlenbergwerk in Manisa-Soma ausbrach, wurde zu einem der größten Massaker in diesem Land. In dem Feuer erstickten Hunderte von Minenarbeitern durch Kohlenmonoxid. Die Zahl der Arbeiter, die gestorben waren, stieg mit jeder Stunde. Der Energieminister, der Arbeitsminister und der Premierminister versuchten die reale Zahl der verstorbenen Minenarbeiter zu verschweigen und erklärten, es habe sich „um einen traurigen Arbeitsunfall“ gehandelt. Der Premierminister erklärte, dass „diese Art Unfälle jederzeit passieren können“.

Während Tausende von Menschen bei der Kohlenmine warteten und versuchten, etwas über ihre Verwandten in der Mine zu erfahren, war an den Krankenwagen, den Leichenwagen und den Kühlfahrzeugen die Schwere des Massakers zu sehen. Die Zahl der toten Bergwerksarbeiter stieg: 78, 151, 245, 282…

Und die Zahl steigt. Die Verantwortlichen für dieses Massaker versuchen die „Todesfälle“ zu rechtfertigen, indem sie behaupten, „das ist Schicksal“. Im gesamten Land gibt es Proteste. Die Menschen sind auf der Straße, um zum Ausdruck zu bringen, dass es weder Schicksal noch ein Unfall ist, sondern ein Massaker des Staates und der Unternehmen.

Am 14. Mai attackierte die Polizei die Menschen, die gegen die Verursacher dieses Massakers protestierten. Der Staat und seine bewaffneten Kräfte meinten, sie könnten diese Wut mit Plastikgeschossen, Tränengas und Gasgranaten unterdrücken. Aber die Menschen in den Straßen rufen zusammen: „Mörderstaat“.

Staatsbeamte und Bosse der Energiekonzerne geben vor, zu trauern. Doch sie sind die Mörder, die die Menschen gezwungen haben, Hunderte von Metern unter der Erdoberfläche zu arbeiten, um Geld zum Überleben zu verdienen. Sie sind die Mörder, die die Menschen gezwungen haben, unter Bedingungen zu arbeiten, in denen der Tod unvermeidlich ist.

Wir sind betrübt über diejenigen, die von Kapitalisten und dem Staat in den Minen ermordet wurden. Wir sind in den Straßen aus Wut gegen diese Mörder. Wir trauern nicht, dies ist Rebellion.

Unser Schmerz ist die Saat unserer Wut!

Revolutionäre Anarchistische Aktion (DAF)

Quellen: Anarşist Faaliyet, Anarkismo

Istanbul: Am 11. Juni stürmten die Bullen den Taksim

Stellungnahme der Revolutionären Anarchistischen Aktion
(Devrimci Anarşist Faaliyet, DAF):

Gegen den Staat und Polizeiterror: Unsere Wut wächst, unser Kampf auch.

Die andauernde Besetzungen des Taksim Platzes und Gezi Parks wurden heute Morgen von der Polizei angegriffen (11. Juni 2013). Nach dem gestrigen Treffen des Ministerrats kam die Polizei am frühen Morgen, ungefähr um 7 Uhr, zum Platz. Während die Repressionsorgane Tränengas verschossen, gaben sie die Erklärung ab, dass sie den Park nicht angreifen werden. Hunderte Polizeibeamte betraten den Taksim Platz und proklamierten, dass es keinen Angriff auf den Park geben wird, sondern dass nur Transparente entfernt werden. Während diese am Atatürk Kulturzentrum abgenommen wurden, wollte eine andere Gruppe Polizisten die Zelte auf dem Platz beseitigen. Die Leute versuchten es zu unterbinden und die Polizei griff die Protestierenden mit Tränengas an. Während der Polizeiattacke kamen viele Leute zum Platz, um sich gegen diesen faschistischen Angriff zu wehren. Um die Menschen hiervon abzuhalten, feuerte die Polizei Tränengas in die U-Bahn und die Haltestelle Taksim wurde geschlossen.

Während die Polizei mit hartem Strahl aus Wasserwerfern schoss, wurde(n) massiv Tränengas, Lärmknallkörper (Blendgranaten) und Plastikgeschosse eingesetzt. Eine Gruppe Widerständiger bildete eine Kette und stand Arm in Arm, und die Polizei verschoss Tränengaskartuschen aus kurzer Distanz. Viele Menschen wurden durch Gas-Kartuschen verletzt, aber nachdem die Wirkung des Tränengases nachgelassen hatte, kamen wieder viele DemonstrantInnen zusammen und bildeten erneut die Kette.

Obwohl die Polizei verkündete, es erfolgt keine Intervention gegen den Park, haben sie massiv Tränengas in den Park geschossen, sogar in die provisorische Krankenstation. Die Verletzten wurden aus dem Gebiet gebracht.

Viele Leute wurden durch Tränengaskartuschen und Plastikgeschosse verletzt. Alp Altinörs, der Mitglied der Taksim Solidaritätsinitiative ist, wurde durch ein Plastikgeschoss an der Stirn getroffen und mit einem Krankenwagen ins Krankenhaus evakuiert. Es ist bekannt, dass die Polizei direkt auf Personen gezielt hat.

Außerdem begann die Polizei politische Räume und Büros zu attackieren. Das Büro der SDP (Sozialdemokratische Partei) wurde überfallen und viele Personen gewaltsam in Gewahrsam genommen. Die Polizei legte den Protestierenden Handschellen an und schlug sie während ihrer Verhaftung heftig.

Trotz des brutalen Angriffs leisteten die Menschen auf dem Taksim Platz und im Gezi Park weiter Widerstand. Der faschistische Staat, Unterdrückung und Polizeiterror kann uns nicht entmutigen, unser Kampf geht weiter, unsere Wut wächst.

İstanbul ist überall; überall gibt es Widerstand gegen Staatsterrorismus, Polizeigewalt und kapitalistische Ausbeutung.

AUFSTAND, REVOLUTION, ANARCHIE!

İstanbul: Gedenken an das Beyazit- und Halabjamassaker

Am 16. März fand in Beyazit/İstanbul ein Protest zum Jahrestag der Massaker von Beyazit (16. März 1978) und Xalabja (16. März 1988) statt. Die Demo wurde von der 16 Mart Platformu (Plattform 16. März) organisiert. Die Revolutionäre Anarchistische Aktion (DAF) war eine der TeilnehmerInnen, die sich an der Plattform beteiligten. Der Protest wurde in Laleli abgehalten, dann wurde ein Kommuniqué mit Bezug dazu vorgelesen.

„…Wir werden den Kampf der RevolutionärInnen, die vom Staat ermordet wurden, fortsetzen. Wir werden die Stimme der Brüderlichkeit der Menschen gegen Rassismus erheben.

Wir werden Beyazit, Maraş, Çorum, Dersim, Halabja, Roboski, Çukurca, Ranya und Pontus nicht vergessen. Diejenigen, die für diese Massaker verantwortlich sind/waren, werden dafür bezahlen.“

Das Massaker von Bayazit: Am 16. März 1978 warf eine nationalistische Gruppe in der Universität von İstanbul eine Bombe auf revolutionäre StudentInnen. 7 RevolutionärInnen starben und 41 weitere Menschen wurden verletzt.

Das Halabja Massaker: Der Halabja Giftgas-Angriff, auch bekannt als „Halabja Massaker“ oder „Blutiger Freitag“, war ein genozidales Massaker gegen die kurdische Bevölkerung. Es fand am 16. März 1988, während der letzten Tage des Iran-Irak Krieges statt, als die irakischen Regierungkräfte in der kurdischen Stadt Halabja (irakisches Kurdistan) chemische Waffen einsetzten. Bei dem Angriff wurden 3200 bis 5000 Menschen getötet und 7000 bis 10000 Menschen verletzt. Die meisten davon waren ZivilistInnen. In den Folgejahren des Angriffs, starben weitere tausende Menschen an Komplikationen, Krankheiten und Geburtsfehlern.

Quelle: Anarşist Faaliyet / übersetzt von Anarşi Haber