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Lausanne: Interview mit dem Kollektiv „la Loc(A)motive“

Es folgt ein Interview mit GenossInnen des Loc(A)motive-Squats anlässlich der Soliveranstaltungen in Lausanne. Seit dem 8. April 2013 ist die Loc(A)motive räumungsbedroht und die HausbesetzerInnen organisieren die Verteidigung des Hauses.

Contra Info: Was ist „la Loc(A)motive“?
Loc(A)motive: Das Kollektiv besteht aus den BewohnerInnen des Hauses in Chasseron 1 sowie den Menschen, die in den diversen Projekten des Hauses organisiert sind. 15 Individuen leben momentan im Squat und ca. 10 weitere Menschen beteiligen sich an den Aktivitäten im Haus. Das Haus war ein ehemaliges spanisches Kollegium, Eigentum des so genannten spanischen Staates.

C: Wann startete das Projekt?
L: am 21 September 2012

C: Kannst du uns mehr über die ersten Tage des Projektes erzählen?
L: Die Nacht, in der wir das Haus betraten, waren wir ca. 30 Leute und unsere erste Aktion war das Haus für den Fall zu verbarrikadieren, dass die Bullen versuchen sollten uns zu räumen. In derselben Nacht besuchten uns tatsächlich 3 Patrouillenfahrzeuge nachdem ein Nachbar diese gerufen hatte. Die Bullen verließen den Ort nach einiger Zeit wieder.

C: War das Haus für eine lange Periode verbarrikadiert?
L: Die Barrikaden standen für ca. 2 Monate. In diesem Zeitraum wurden zudem Wachschichten organisiert falls die Bullen versuchen sollten die BesetzerInnen zu identifizieren. Dies taten wir da bei einer Anzeige des Besitzenden normalerweise eine ID-Feststellung durch die Bullen erfolgt, damit ein/e RichterIn einen Prozess beginnen kann. Dies war etwas, was wir um jeden Preis vermeiden wollten, auch um mehr Zeit zu gewinnen. Nach einem Monat erschienen die Bullen erneut, doch wir weigerten uns ihnen unsere Daten preiszugeben. Sie kündigten uns einen Prozess an, zu dem wir jedoch nicht erschienen. Dann 2 Wochen nachdem wir eine zweite Vorladung ignoriert hatten, erreichte uns ein dritter Brief, in dem uns mitgeteilt wurde, dass, da wir den Prozess ignorierten, eine richtende Person zusammen mit anderen Gerichtsmitgliedern sowie Repräsentanten der „besitzenden“ Partei in der Besetzung vorbeikommen würden. Nach einer sehr langen Haussitzung beschloss das Kollektiv schlussendlich diesen Prozess in Loc(A)motive zu akzeptieren. Continue reading Lausanne: Interview mit dem Kollektiv „la Loc(A)motive“

Athen: Bzgl. des Skaragmaga Squats (geräumt durch die Polizei am 9. Januar)

Die 8 Gefangenen von dem Angriff auf dem Skaramaga Squat (von denen vier angaben, Bewohner des besetzten Hauses zu sein und einer minderjährig war) wurden am 10. Januar freigelassen. Es folgt ein Text der Versammlung für die Antispeziesistische  Aktion (eine Gruppe von Teilnehmenden an Hausprojekten) und ein Update durch das Kollektiv des Skaramaga Squats.

NICHTS IST BEENDET; ALLES BEGINNT JETZT… SOLIDARITÄT MIT DER VILLA AMALIAS – Antispeziesistische Aktion (Das Transpi wurde vor den Toren des Polytechnikums in der Patission Str. im Januar 2013 aufgehangen)

  • Mitteilung bzgl. des Angriffs auf den Skaramaga Squat und die Verhaftung unserer GenossInnen

10. Januar, 03:36 Uhr

Am Mittwochnachmittag, dem 9.1., griff der Staat das besetzte Haus Patission 61 & Skaramaga durch eine weitere Machtdemonstration von den finsteren Gestalten der Repression und ihren Bossen an, nachdem am selben Morgen eine Klage von Christos Fotiou, Präsident der NAT (Pensionsfond der kaufmännischen Seeleute) und selbsternannter Eigentümer des Gebäudes, beim Gericht einging.

Sieben unserer GenossInnen waren im Gebäude während der Invasion und mehrere Stunden später wurden sie in die Polizeihauptverwaltung (GADA) überstellt. Ein weiterer Genosse, der sich gerade außerhalb des Gebäudes befand, wurde ebenfalls festgenommen und in die Polizeiwache in Omonia transferiert und wurde daraufhin in die Polizeihauptverwaltung weitergeleitet.  Wir wissen, durch die Kommunikation mit einem Antwalt, der sich in der GADA befand, dass sie immer noch im 11. Stockwerk festgehalten werden [Stand: 10.01]. Zuvor versuchten wir vegane Esswaren zu unseren GenossInnen zu bringen, aber die Cops verweigerten dies gegen 02:30, obwohl alle von ihnen ohne Nahrung bereits seit 12 Stunden – dem Zeitpunkt des Angriffs – gefangen waren.

Sieben von diesen Verhaftungen wurden in Arreste umgewandelt und sie werden wegen Hausfriedensbruch, Verstöße gegen das Waffen- und Sprengstoffrecht angeklagt. Sie werden einem Gerichtsverfahren am Morgen [10.01.] an den Evelpidon Gerichten unterzogen.

Sofortige Freilassung der Festgenommenen aus dem Skaramaga Squat
Sofortige Freilassung der Festgenommenen aus dem Villa Amalias Squat
Solidarität mit allen besetzten Häusern

KAMPF FÜR DIE TOTALE BEFREIUNG

Versammlung der Antispeziesistischen Aktion / Athen

VILLA AMALIAS SQUAT FÜR IMMER – SOLIDARITÄT MIT DEN GEFANGENEN (Transpi, das am Skaramaga Squat angebracht wurde, nachdem die Cops die Villa Amalias am 20. Dezember 2012 gestürmt hatten)

  • Update von den Evelpidon Gerichten

10. Januar, 19:59 Uhr

Die Gefangenen von der gestrigen Wiederbetzung der Villa Amalias wurde in das Polizeihauptquartier zurückgebracht (somit sind insgesamt 92 GenossInnen immer noch in U-Haft; der 93. Gefangene war minderjährig und wurde entlassen).

Die Gefangenen bei der gestrigen Razzia im Skaramaga Squat wurden freigelassen. Auf 6 von ihnen (alle Erwachsene) wartet der Prozess am 24.01.2013. Unser siebter (minderjährige) Genosse wird wahrscheinlich schon morgen (11.1.) seine Verhandlung haben. Updates darüber werden folgen.

Der achte Genosse, der gestern auf der Straße gefangen genommen wurde, wurde schließlich ohne Anklage wieder freigelassen.

Heute baten die Anwälte eine Verzögerung der Verfahren und forderten, dass Christos Fotiou (Präsident der NAT) das Gericht besucht, da er es war, der die Klage gegen die HausbesetzerInnen einreichte. Die Richter werden ihn als Zeugen in der nächsten Sitzung anhören.