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Zypern: “Würden Sie gerne für uns arbeiten? Dann müssen Sie 25 Euro im Voraus zahlen!”

Auf der Webseite der Cyta Hellas erfahren wir, “Die Telekommunikationsbehörde Zyperns, auch bekannt als Cyta, wurde 2007 als Tochtergesellschaft der Nationalen Telekommunikationsorganisation Zyperns in Griechenland gegründet, mit dem Ziel ihre Strategie der Expansion ihrer Aktivitäten im Ausland umzusetzen.”

Und wie könnte dieses bekannte Unternehmen auch nicht expandieren, wenn es von Bewerber_innen 25 € im Voraus, als Voraussetzung für die Zusendung von Bewerbungsunterlagen verlangt?

Ja, du liest richtig; wenn potentielle Mitarbeiter_innen sich gerne um eine der Stellenausschreibungen in dem speziellen Geschäft bewerben möchten sind sie, mit den eigenen Worten des Unternehmens verpflichtet, “den Betrag von 25 € zu zahlen, um ihre Bewerbung einzureichen (der betreffende Preis muss vor der endgültigen Abgabe für jede einzelne Bewerbung in voller Höhe bezahlt werden).” Die Klammern wurden offensichtlich ausschließlich dazu benutzt, um uns verständlich zu machen, was von uns gefordert wird.

Um die Sache noch klarer zu machen fügt das Unternehmen in derselben Notiz in hechtender Eile noch hinzu, dass “Die verlangte Gebühr für die Einreichung der Bewerbung beträgt 25 € und wird nicht erstattet.” Dieses Unternehmen ist so schlicht und einfach…

Jene, die dachten, dass die konstant erweiterte Offensive gegen Arbeiter_innen nicht zu “wir werden bevor wir arbeiten bezahlen, um arbeiten zu dürfen” ausgeweitet wird, denkt noch einmal nach. Cyta zeigt den Weg.

Ohne jeglichen weiteren Kommentar, ihr könnt euch die betreffende Mitteilung der Stellenausschreibungen in Zypern selbst auf der Webseite des Unternehmens cyta.com.cy durchlesen (auf Griechisch).

Quelle: Katalipsi Esiea
“Katalipsi Esiea” steht für die Versammlung der Lohnarbeiter_innen, verschiedener prekärer Arbeiter_innen, Erwerbsloser und Student_innen der Mainstreammedia-Sparte in Griechenland. Dieses Projekt wurde kurz nach den Riots im Dezember 2008 gegründet, genauer während der Besetzung des ESIEA-Gebäudes in Athen (dem Hauptsitz der Journalistengewerkschaft der Athener Tageszeitungen), die vom 10. bis zum 16. Januar 2009 dauerte. Die Genoss_innen veranstalten wöchentliche Versammlungen und führen bis zum heutigen Tage Aktionen zur Gegeninformation durch.

Für die sofortige Freilassung von Fee Marie Meyer und allen politischen Gefangenen!

Letztendlich akzeptierte die Justiz –blind vor Klassenhass– den Antrag der Staatsanwaltschaft Fee Marie Meyer aufgrund von Fluchtgefahr für einige Zeit verhaften zu lassen. So wurde die 27 – jährige Genossin ins Gefängnis überführt. Ihr Verteidiger erklärte: Nach ihrer öffentlichen Demütigung in Form ihrer „angeblichen terroristischen Vergangenheit ihrer Familie“ wurde Fee Marie Mayer am 9. Februar mittags vor ihrem Haus durch Polizeikräfte „entführt“. Der Beschluss wurde durch das zuständige Athener Gericht erst eine halbe Stunde vorher bekannt gegeben. Bei der ersten Festnahme von Fee Marie Meyer am 17. Januar 2011 war es nach der Stellungnahme der Beschuldigten noch zu einem Konflikt zwischen für den Fall zuständigen Stellen gekommen. Obwohl der Staatsanwalt für Haft bis zum Prozessbeginn plädierte, wurde sie zunächst wieder freigelassen.

Am 10. Februar besetzten zahlreiche GenossInnen für vier Stunden das Gebäude der Journalistengewerkschaft der ESIEA, einer Athener Tageszeitung. Diese Aktion ist als direkte Antwort auf die Verhaftung von F.M. Meyer zu verstehen. Der folgende Text wurde von UnterstützerInnen vor dem Gebäude verteilt: Continue reading Für die sofortige Freilassung von Fee Marie Meyer und allen politischen Gefangenen!