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Pyhäjoki, Finnland: “Reclaim the Cape” Aktionswochenende startet mit Pfefferspray gegen Mutter und getaserten “Lock-On”-Aktivisten

pepperErhalten am 24. April:

Jemandes Mutter wurde mit Pfeffergas eingenebelt und inhaftiert. Reclaim the Cape – Aktionswoche startete mit echten polizeilichen Dialog.

(Dieses Video zeigt das Vorgehen der Polizei)

Die verschiedenen GegnerInnen des Atomkraftwerksprojekt von Fennovoima-Rosatom haben sich jetzt auf der Halbinsel Hanhikiviin Pyhäjoki, Finnland versammelt, schön nahe an Mordor selbst. Die Aktionswoche vom 22. April bis 1. Mai fand einen frühen Beginn. Zahlreiche Teilnehmende trafen bereits Wochen früher ein und überzogen Baustelle und Region mit Aktionen von ELF-ischer Art.

Es ist keine ethnische Profilerstellung, es ist nur Willkür

Selbstverständlich hat das Ganze die Aufmerksamkeit der Polizei geweckt. Lokale Zeitungen präsentierten gut konstruierte Propaganda der Polizei-VertreterInnen, die mit viel „Blah-blah-Blah“ davon schwadronierten, dass sie sich einen „Dialog wünschten“ mit den TeilnehmerInnen der Aktionswoche.

Folglich, tat die Polizei ihr Bestes, um Fahrradfahr,-, Fußgänger,- und FahrerInnenn zu stoppen, um in einen Dialog mit Personalienfesstellung und Blutuntersuchungen zu treten. Sie bemühte sich Personen zu finden, die unter Alkoholeinfluss fahren oder was sonst ihre Idee ist, die niemand genau kennt. (Vielleicht lieben sie es nur Steuergelder fast genaus so effizient zu verschwenden, wie die Baustelle des Atomkraftwerks selbst?)

All das wäre eher lustig. Wir meinen, dass es nicht so schwer ist mit einem Fahrrad nicht anzuhalten oder in den Wald zu springen, wenn ein finsterer Transporter neben dir anhält. Nicht so lästig wäre es, wenn sie nicht ethnische Profilerstellung so stark priosieren würden. Personen mit „europäischen“ Merkmalen konnten sich erfolgreich ihrer Identitätsfeststellung widersetzen. Sie wurden für 24 Stunden festgehalten und konnten ohne Fingerabdrücke oder Ausweis gehen. Für Leute, mit ewas weniger Weiß, gilt eine andere Logik. Die eine internationale Person, die ihre Identitätfeststellung verweigerte, blieb für volle drei Tage eingeschlossen. Ihr wurde angedroht sie ins nächste Flüchtlingslager zu bringen und dass sie einen Freiflug zurück erhält. Gut, was immer sie als Zuhause bestimmen würden– es wäre von einer etwas weniger weißen europäischen Sorte.

Das, natürlich, bedeutet nicht, dasss die Polizei ethnische Profilerstellung durchführt: Es ist eine vollkommene Zufälligkeit, da sind wir uns sicher.

Wie wärś damit, diese Muter dort mit Tränengas zu besprühen
Am Morgen des 22. April hat eine Gruppe von zehn Personen eine kleine Eröffnungszeremonie für die Aktionswoche geplant. Die gewählte Form war zur Baustelle zu gehen, um klassische Methoden gewaltfreien zivilen Widerstands zu leisten. Wir wissen nicht, ob diese Gruppe Tripods, Lock-Ons oder Superkleber nutzen wollte. Was wir wissen, ist, dass sie nie mit ihrer Zerenomie beginnen konnten.

Ein besonders anfällige Stelle von Fennovoima-Rosatom ist ihr Verkehr. Es gibt nur eine Straße, die stabil genug ist, die schweren Fahrzeuge und die Transport zur Deponie zu tragen. Deshalb hat sich diese kleine Gruppe von Leuten auch zusammengetan, um die Zufahrtstelle zu blockeren. Als sie auf der Straße waren, trafen sie eine Polizei-Patrouille, die es mental nicht schaffte, mit choreographierenden, klassisch- gewaltfreien DemonstrantInnen umzugehen. ”Zwei oder drei leerten Spraydosen in Lichtgeschwindigkeit, während einer sich dazu entschied Kreise zu ziehen und dabei den Griff seiner Pistole hielt. Ein kompletter Fall von von nicht „alle Tassen im Schrank zu haben“. Wenn das die Art ist, auf ein Haufen Hippies zu reagieren, was würde folgen, wenn sie auf einen wirklich schwergewichtig Kriminellen treffen?“ kicherte ein Teilnehmender.

Während sie noch nach ihren fehlenden Tassen suchten, schaffte es die Polizei Pfeffer gegen eine Mutter einzusetzen und sie festzunehmen. Die Frau nahm gemeinsam mit ihrer Tochter an der Aktion teil. (BürgerInnen, bleibt ruhig: die Nation bleibt sicher)

Jetzt-Taser und eine Halskette, das wäre eine Idee
Traurigerweise ist es nicht der erste Fall von nicht alle Tassen im Schrank zu haben. Am 4. haben zwei internationale GefährtInnen zwei Bagger blockiert, indem sie sich an die Fahrzeuge ketteten.Einer von beiden nutze ein D-Lock und befestigte sich mit seinem Hals an die Hydraulikleitung des Machinenarmes. Diese Person lehnte es ab, ihre Hand vom D-Lock zu nehmen, um zu verhindern, dass die Polizei den Lock aufschneiden konnte. Die „Glockenblumen“ entschieden sich, sie zu tasern. – drei Mal. In Folge.

Ja, Dialog ist ein Modewort. Während die Aktionswoche eingeleitet wird, schützen sich TeilnehmerInnen vor Fällen von Dialogen, die stattgefunden haben, indem sie angemessenen Augenschutz tragen und Kleidung verwenden, die den Dialog davon abhält, die Haut zu schädigen.

Wir möchten eine Sache klarstellen.

Wenn die Polizei einen Dialog darbietet, der auf Gewalt basiert, müssten sie eine einfache Regel menschlicher Interaktion berücksichtigen ”Affe sieht, Affe macht“ Als Protestcamper ist es nicht unser Standpunkt etwas herauszubringen, das als Bedrohung jeglicher Art interpretiert werden kann.

Aber für einige ist Pazifismus eine gewählte Taktik, keine tief empfundene Ideologie.

auf Englisch

Finnland: “Reclaim The Cape” Aktionswoche in Pyhäjoki (22.4 – 1.5.2016)

rtc-blogEnde April 2016 ist es ein Jahr her, dass Fennovoima damit begann Gebiete des Hanhikivi Kaps für den neuen Atomkraftwerksbau in Nordfinnland vorzubereiten. Zur gleichen Zeit feierte das Protestcamp gegen Fennovoima ersten Geburtstag. Das Camp konnte über fünf Monate im Baustellenreich bestehen und war in der Lage die Bauarbeiten zu verlangsamen. Während des Sommers fanden dutzende Blockaden statt und die Zeitungen schrieben über zahreiche Sabotagen.

Nach achttägiger Räumung im September 2015 zog das Camp außerhalb des Baugeländes, um mit Hilfe lokaler UnterstützerInnen seine Aktivitäten fortzusetzen. Blockaden und andere Aktivitäten gegen Atomkraft hielten die ganze Zeit über an.

Ende April werden wir zur Baustelle zurückkehren. Das Ziel ist es sie für lange Zeit lahm zu legen. Mit einer ausreichend großen Gruppe können wir das Gebiet wiederbesetzen und hier bleiben. Wir wollen nicht nur das Gebiet wiederbesetzen, sondern auch die umliegende Gegend mit Aktivitäten gegen Fennovoima , Atomkraft, Zerstörung der Natur, Kapitalismus, bei Respektierung der Pluralität von Taktiken, bereichern.

Kommt und besucht uns, um dieses zu ermöglichen. Kommt um euer Knowhow in einem Workshop zu teilen oder von den Erfahreneren zu lernen. Startet euren Sommer mit zahlreichen GefährtInnen inmitten der Natur, in der gerade der Frühling erwacht.

Das Ereignis startet am Freitag, den 22. April mit einer Party über das ganze Wochenende. Die folgende Woche wird ausgefüllt mit Aktion und Workshops, mit dem Austausch von Kenntnissen und Knowhow, dem Kennenlernen neuer GefährtInnen, einhergehend mit Aktionen. Dienstag, der 26. April ist der 30. Jahrestag von Tschernobyl – symbolisch perfekter Moment ein Atomprojekt zu stoppen. Am Tschernobyltag werden zahreiche Organisationen ihren Protest vornehmen und auch wir werden unseren Teil dazu beitragen. Am darauf folgenden Wochenende zum 1. Mai wird der Höhepunkt erreicht, wenn das Ziel sein wird eine bisher unerreichte aufständige 1. Mai Party von Nordfinnland zu organisieren. In Städten in der Nähe werde auch 1. Mai Märsche stattfinden, an denen wir auch teilnehmen können.

Ihr könnt über unsere Aktivitäten lesen und den Planungen folgen auf:
fennovoima.no.com

Falls ihr für Teilnahmen entscheiden sollet, schickt uns eine e-mal. Informiert uns, wenn ihr ein Workshop oder andere Aktiviäten organisieren wollt.
hanhikivi [at] tutanota.com

Den englischsprachigen Flyer zum Ausdrucken findet ihr auf: PDF

Pyhäjoki, Finnland: Auf dem Hanhikivi Anti-Atom-Camp ist seit dem 19. September ein Öko-Anarchist im Hungerstreik

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Eingegangen am 21. September:

Am 15. September räumte die Polizei (geschickt von der Atomfirma Fennovoima) den größten Teil des Anti-Atom- Aktionscamps in Pyhäjoki. Bei diesem Einsatz wurden fünf Leute verhaftet. Seit fünf Monaten leistet das Camp erfolgreichen Widerstand gegen das Atomkraftwerkprojekt. Einen der Protestierenden hat die Polizei bisher noch nicht geräumt. Die Person ist jetzt in einem Baumhaus. Fennovoima wird den Wald zerstören, wenn der Demonstrant geräumt ist. Die Sicherheitsfirmen G4S und Arlia haben alle davon abgehalten, dieser Person im Baumhaus zu helfen und auch die Rettungssanitäter haben keine Hilfeleistung übernommen. Die Person, die sich seit dem 19. September im Hungerstreik befindet, ist in einer kritischen Situation, weil Flüssigkeiten nicht mehr in ihrem Körper verbleiben.

Wir rufen jetzt überall für sofortige Solidarität von GefährtInnen auf. Solidarität ist unsere Waffe

Nachtrag vom 25.9:

Hungerstreik beendet!

Die Person im Baumhaus wurde von den Bullen geräumt. Dieserr Einsatz erforderte das Fällen von Bäumen, den Bau einer neuen Straße, Spezialeinheiten von Polizei und Feuerwehr. drei große Fahrzeuge, den Sicherheitsdienst und viele Stunden. Zum Schluss fing der Mob von Baummardern das Eichhörnchen. Unser Gefährte wurde ins Krankenhaus gebracht, um Flüssigkeit zu erhalten, konnte aber bereits in der Nacht wieder entlassen werden. Wir sind glücklich, dass es der Person insgesamt ganz gut geht. Der Hungerstreik ist damit beendet.

Danke für die Solidarität und Aufmerksamkeit.
Diese Räumung ist die längste, die es bisher in Finnland gegeben hat. Sie dauerte 9 Tage.

 

Finnland: Repression & Widerstand in Hanhikivi Cape, Venetsia Squat geräumt

Venetsia

Finnland: Die Polizei greift die Besetzung in Pyhäjoki und das besetzte Venetsia in Helsinki an.

Am 15. September begannen die Bullen und Wachleute der lokalen Sicherheitsfirmen Arlia und G4S die Protestierenden von der Großbaustelle der von Fennovoima geplanten Atomanlage auf Hanhikivi Cape in Pyhäjoki zu räumen. Es kam zu vier Verhaftungen, alle Betroffenen wurden am folgenden Tag entlassen. Updates von einem Baumhaus besagen, dass es den Bullen bis 23 Uhr nicht gelungen war, das Gebiet erfolgreich zu räumen, die Zerstörung aber im Gange ist.

Räumung des Squats Venetsia

Am selben Tag, an dem die Räumung in Pyhäjoki begann, zeigte das Squat Venetsia in Helsinki Solidarität mit dieser Besetzung. Am darauf folgenden Tag wurde das Venetsia geräumt.

Dieser Freiraum plante auch zukünftig Solidaritätsveranstaltungen für die Pyhäjoki Besetzung und sollte auch eine wichtige Rolle dabei spielen, Leute während der großen Streiks, Proteste und Anti-Regierungsaktivitäten, die in Finnland für Freitag, den 18.9. geplant sind, eine Unterkunft zu bieten.

Der Widerstand in Hanhikivi Cape, Pyhäjoki

Das Protestcamp, dass seit April besteht, ist jetzt an einem anderem Ort im übriggebliebenden Wald gezogen. Durch die unterschiedlichen Aktivitäten (u. a. Blockaden, Baumbesetzungen und Sabotageaktionen) die in Hanhikivi Cape stattgefunden haben, wurde Fennovoima´s Vorhaben erheblich verzögert, mit dem Bau der Atomanlage in Zusammenabeit mit den Energiefirmen Fortum und Rosatom (Staatseigene russische Betriebe, die auf die Herstellung nuklearer Waffen spezialisiert sind) zu beginnen. Seit Beginn der Besetzung ist die Situation in Hanhikivi Cape immer beklemmender. Vor einigen Wochen haben mit Messern bewaffnete Wachleute der Sicherheitsfirma Arlia in der Nacht das Camp betreten. Eine Person wurde an den Haaren weggeschleift und 2 BesetzerInnen von der Polizei verhaftet.

Beide- das Camp auf dem Hanhikivi Cape und das Squat Venetsia (als Teil der finischen HaubesetzerInnen Szene) haben eine wichtige Rolle darin gespielt Autonome Kultur aktiven Widerstands und direkte Aktionen gegen Staat und Kapital zu verbreiten Es ist kein Zufall, dass sie jetzt zum Repressionsziel wurden, kurz vor den Protesten am Freitag.

Mehr Infos und Bilder auf Takku und Hyökyaalto.

Finnland: Wieder einmal Maschinen auf der AKW-Baustelle zerstört

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Irgendwann in der dritten Juniwoche, wurden wieder einmal auf der AKW-Baustelle von Fennovoima in Hanhikivi, nördliches Ostbottnien Maschinen sabotiert. .

An einem Bagger und einen Bulldozer wurde einiger teurer Schaden verursacht, indem Maschinenkabel zerstört wurden. Die Personen, die diese Aktion durchgeführt haben, repräsentieren kein Netzwerk, Gruppe oder Organisation.

Solidarität mit den Leuten, die gegen den AKW – Bau in Pyhäjoki Widerstand leisten und Gefährtinnen die Überall kämpfen.

Finnland, Hanhikivi: Sabotage auf der AKW-Baustelle des Konsortiums Fennovoima

nuclearsabotageIn der Nacht auf Montag den 8. Juni haben wir eine Maschine (Bagger) auf der Baustelle des von Fennovoima vorgesehenen AKWs sabotiert. Wir haben Kabel und Drähte gekappt und die Scheiben eingeschlagen.

Die Individuen, die diese Aktion am 8. Juni durchgeführt haben, stehen für sich selbst und für keine AktivistInnen-Organisation oder -Netzwerk.

Die Mainstream-Medien, die als erste über den Angriff berichteten (die Zeitung Kaleva), haben entschieden die Aufmerksamkeit von den Verbrechen abzulenken. Für die war diese Aktion eine Antwort, um sich hingegen auf ein Leck von hydraulischen Öl in einem Kieswerk auf den Kahlschlag zu konzentrieren, wo einmal der Wald von Hanhikivi Cape stand, der von etlichen gefährdeten Spezies bewohnt war. Wie üblich setzte man die Methoden der Individuen, welche die Aktion durchgeführt haben, in den Fokus und nicht das massiv destruktive AKW-Projekt selbst. Was die Medien „Vandalismus“ nennen, war ein bewusster Akt der Sabotage, eine Methode, die schon immer eine wichtige Rolle spielte und spielt, um gegen die unterdrückerischen Ausbeutungssysteme vorzugehen, in denen die Machtinteressen der Grossunternehmen immer vor den Bedürfnissen und der Existenz der lokalen Bevölkerung und Natur kommen.

Die während des laufenden Projekts abgefassten neuen Gesetze, die den Gesellschaften wie Fennovoima das Recht geben Land gewaltsam zu enteignen, zeigen auf wie weit entfernt das Ganze von einem demokratischen Prozess ist und auch wie Gesetze gemacht sind, um den Interessen der grossen Unternehmen und nicht der Leute zu dienen.

Bisher hatten die vom sogenannten demokratischen System angebotenen Kanäle keinerlei Wirkung auf den Lauf des Projektes und auf die Vorbereitung des Standortes für den geplanten Reaktor. Mit Betonung auf „geplant“ – der Antrag für die Gebäude ist noch nicht durch. Das Projekt hat die notwendigen Prozente an inländischen Investoren noch nicht damit der Staat seine Bewilligung geben kann.

Jetzt ist der kritische Punkt um den schon beteiligten Gesellschaften und den möglichen Investoren zu zeigen, dass es ein schwieriger Weg wird. Alle beteiligten Unternehmen, die kleinen und die grossen – die von der Zerstörung von Cape Hanhikivi und der Schaffung eines weiteren massiven nuklearen Problems für die bestehenden und zukünftigen Generationen profitieren – müssen spüren, dass es keine gute Idee ist.

Das ist nur der Anfang.

In Solidarität mit dem Protestcamp von Hanhikivi Cape und den Lokalen, die gegen die Zwangsenteignungen Widerstand leisten.

auf Französisch, Italienisch, Griechisch

Üb. mc, Menzingen, CH, Juni 2015