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ZAD: Maxime hat bei der Verteidigung der ZAD seine Hand für immer verloren

Info am 25.5.18 auf französisch erhalten

Am Dienstag den 22. Mai hat Maxime bei der Verteidigung der ZAD von Notre-Dame-des-Landes seine rechte Hand verloren. Er war auf der Flucht vor einem Angriff der Polizei, nicht weit vom zerstörten Weiler „De La Chateigne“. Diese Verstümmelung erfolgte im Zusammenhang mit einer militärischen Operation, die mittlerweile schon anderthalb Monate andauert. Bereits seit dem 9. April, setzt die Polizei täglich diese, in ihrem Fachjargon, als GLI-F4 bezeichnete Waffe ein. Sie enthält 25 Gramm TNT. Überall sehen wir die schwarzen Einschlagskrater, die sie im Boden des Bocage verursacht hat. Es war offensichtlich, dass sie zu Verwundungen und Schwerverletzten führt. Innerhalb weniger Wochen haben dutzende Personen Splitter in ihrer Haut gespürt. (Siehe auch Bericht vom Medizinischen Team / Sanitäter*innen der ZAD vom 29. April)

Heute ist es eine Hand, die abgerissen wurde.

ZAD, Notre-Dame-des-Landes. Reaktionen auf die 2. Phase der Räumungen / Zerstörungen

Anlässlich der zweiten Welle der Räumungen  und Zerstörungen von Wohn- und Aktionsraum in der ZAD rufen die lokalen Aktivist*innen dazu auf,  dass sich alle, denen sich die Möglichkeit bietet, sich zur Unterstützung direkt vor Ort versammeln.

In Nantes ist für kommenden Freitag, den 18.Mai um 18 Uhr eine Kundgebung geplant. Gleichzeitig wird es an diesem Tag auch in anderen Städten zu Kundgebungen / Besetzungen auf Plätzen, vor Rathäusern und Präfekturen kommen. Die Unterstützungskommitees können ihre Termine und Aktionen an die Internetseite zad.nadir übermitteln.

Für Samstag, den 26. Mai wird dann zu einer  größeren Demonstration in Nantes moblilisiert.  An diesem Wochenende wird auch erneut appelliert, die ZAD vor Ort zu unterstützen / zu verteidigen.

Frankreich: Bilanz der Woche vom 23. – 29 April 2018 – Zad von Notre Dame des Landes – Polizeiarbeit verletzt!

erhalten am 2.5.18

Diese Woche, während dieser Periode der „Feuerpause“ und der einfachen “Säuberung der zerstörten Lebensräume und der Aufrechterhaltung der Ordnung”, beklagen wir, das „Medizinische Team der Zad“ & das Kollektiv von Sanitäter*innen , 33 Verwundete, wobei 14 Personen, von „Grenades de Désencerclements“ getroffen wurden, darunter eine Bauch- und eine Gesichtsverletzung und ein Person, die evakuiert werden musste. 12 von Flash-Balls getroffene Personen, einschließlich Bauchverletzung und Fraktur. 2 Personen mit Verletzungen im Brustraum, eine Person, die eine Panikattacke erlitten hat, gefolgt von einem Zustand einer postraumatischen Belastungsstörung aufgrund eines Gasangriffs und körperlicher Handlung: Atemnot durch Einwirkung der Polizei, ; 2 Personen mit Hörtrauma durch die Granate des Typs GLI-F4 ; 1 Person erleidet Verbrennungen durch den Fall einer heißen Tränengaskartusche, ; 1 Person ist vom Gas intoxiniert.

Hinzu kommen die kurz-, mittel- und langfristigen Folgen der verschiedenen Verwundungen, Schwierigekeiten sich zu bewegen, beim Fahren, ,heftiger und anhaltender Schmerz, Narbenbildung, Arbeitsunfähigkeit, zahlreiche posttraumatische Belastungssyndrome …
Wir erinnern daran, dass seit dem 9. April, dem Beginn der Zwangsräumungen, 305 Verletzte registriert wurden. Diese Zahl ist immmer noch zu niedrig, weil nicht alle Verletzten durche unseren medizinischen Stationen unterstützt wurden.

Genauer möchten wir über den Evakuierungsfall dieser Woche berichten. Eine Person ging zu einem medizinischen Posten und hatte einen tiefen Riss am unteren Oberschenkel, über dem Knie. Zwei Tage später zeigten sich Anzeichen einer Infektion. Also haben wir uns entschieden, die betreffende Person ins Krankenhaus zu überführen. Sie musste operiert werden, um den Splitter von zwei Zentimeternn zu entfernen. Sie wurde mit vier Stiche genäht und benötigte eine Antibiotikatherapie.

Dieser Splitter ist eines der Teile, das für den Mechanismus einer Art Granate verwendet wird. Dies ist der vierte Fremdkörper dieser Art, den wir seit Beginn der Vertreibungen im Fleisch finden. Einer wurde aus einem Oberschenkel extrahiert. Für die anderen drei Verletzten war die operative Entfernung im Operationssaal notwendig (wie oben beschrieben). Die zweite Person, die in den Krankenhausdienst überwiesen worden war, hatten Splitter in gefährlicher Nähe zur Wirbelsäule (1 oder 2 cm). Die dritte Person hatte den Splitter in der Wade.

Wir sind deshalb heute sehr besorgt, Splitter im tiefe Gewebe zu finden und auch in der Nähe lebenswichtiger Bereiche. Diese üngünstig liegenden Splitter können dramatische Folgen für die Betroffenen haben. Wir warnen die Präfektur und die Gendamerie erneut: Es ist für die Sicherheit der Menschen unbedingt notwendig, dass es aufhört!

Hier sehen wir seit dem 9. April weiterhin den potenziell tödlichen Einsatz von Polizeiwaffen, die verletzen, verstümmeln, traumatisieren und bald töten, wenn diese Brutalität des Einsatzes fortdauert.

auf französisch

Aufruf aus Notre-Dame-des-Landes: Kommt in die ZAD!

La Chèvrerie, zerstört am 10. April
Die kollektive Hütte von Vraies Rouges, von Zerstörung bedroht
Eine Hütte von Vraies Rouges, die die englischsprachige Bücherei der ZAD beherbergt, von Zerstörung bedroht
Eine weitere Hütte von Vraies Rouges, von Zerstörung bedrohter Wohnraum

Durch den Schlag des faschistoiden Staates wurden selbstverwaltete Strukturen im Osten des Gebiets zerstört.  Kommt zahlreich in die ZAD, um die Verteidigung zu verstärken oder unterstützt die Bewegung dezentral in euren Städten.

Treffen wir uns im “Camp Des Cheveux Blanc” um eine möglichst kollektive Aktion als Antwort zu organisieren.

Die Bullen haben ein weites Gebiet umstellt, das Zentrum liegt östlich bis zur Grée und den “Vrai Rouges”.

Die Gefährt*innen bitten um Verstärkung, um der ständigen Repression, die vom Staat auferlegt wird, zu widerstehen. (…)Angesichts einer ungleichen und dominanten Kraft, versuchten die Gefährt*innen  auf jede mögliche Art Widerstand zu leisten. Die Chevrerie (*wurde inzwischen leider bereits zerstört)  und Les Vrais Rouges sind immer noch in Gefahr, zerstört zu werden. Wir rufen zur Unterstützung auf!

Wir müssen uns auch verschiedenen technischen Problemen stellen

Vergesst nicht eure Ausrüstung, die eure Identifikation erschwert und eure Gesundheit schützt.

Wenn ihr euch eigenverantwortlich organisiert,  wäre das perfekt, es gibt aber Begrüßungsstrukturen, die euch nützliche Informationen geben können.

Quelle: zadresist.antirep.net / auf italienisch