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Brasilien: In den Straßen von Porto Alegre

 

erhalten am 30.10.2018

Ein Tag nach den Wahlen, tauchten, im neuen Regime, in Porto Alegre, zwei Transparente, mit den Aussagen auf:

“Bolsonaro ist Faschist. Faschismus ist Tod, Aufstand jetzt!” und “Es gibt etwas Größeres als Freiheit, es ist der Hass von denjenigen, die sie uns stehlen”.

An unserer Haltung, die Herrschaft abzulehnen, ändert sich nichts! Der Kampf gegen den Autoritarismus wird lediglich verschärft! Für die Ausweitung der Revolte gegen den neuen Tyrann!!!

Porte Alegro: Transparent und Flugblatt für Santiago Maldonado

erhalten am 7.8.2018

Aus den Straßen Porte Alegros:

Santiago Maldonado, wer kämpfend stirbt, lebt in jede* Gefährt*in!

Verteiltes Flugblatt: Download pdf im Original (port.)

Santiago Maldonado, unsere Aktionen und unsere Herzen!

Wer kämpfend stirbt, lebt in jede* Gefährt*in!

Santiago Maldonado, ein anarchistischer Gefährte, wurde seit dem 1. August 2017 vermisst. Er befand sich in der Mapuche-Gemeinde Pu Lof, in Chubut, südliches Argentinien, als repressive Truppen in die Gemeinde entsendet wurden. Ihr Ziel war es, die Mapuche von ihrem angestammen Gebiet, (“Eigentum” des Unternehmers Luicano Benetton), das sie sich wieder zurückgenommen hatten, zu verdrängen.Der argentinische Staat versteckte Santiago für mehr als sechs Monate, bis seine Leiche im Oktober im Chubut River “gefunden” wurde.

Sein Mord war weder ein “Unfall” noch eine “Polizeiliche Misshandlung”! Sein Mord wurde vom argentinischen Staat angeordnet, der für das Unternehmen Benetton eingetreten ist und das ist ein eindeutiges Beispiel für staatlich-unternehmerischen Korporatismus in dem unser Leben stets viel weniger wert ist, als ihre Gewinne. Aber die Mächtigen haben sich geirrt und die Anarchist*innen aller Lände reagierten empört und aufständisch!
Ein Jahr nach seinem Tod im Kampf fordern wir weder “Gerechtigkeit”, noch “Wiedergutmachung” für seinen Mord. Andernfalls würden wir die Arbeit seiner Henker*innen bestätigen. Wir sind Anarchist*innen und verlangen nichts. Es gibt keine Möglichkeit zur Gerechtigkeit, die von unseren Feind*innen kommt, dieselben, die uns töten. Wir werden zufrieden sein, wenn Herrschaft und Macht zusammenbrechen und ihre  Ruinen jene untergehen lassen, die sie aufrechterhalten…  und das liegt in unseren Händen, nicht in den Händen von Dritten …
Für Santiago, für die Erde und die Freiheit. Lasst uns aus seinem Andenken einen ewigen Aufruf zu kämpfen  machen. 

Porto Alegre, Brasilien: Razzien gegen Anarchist*innen

eingegangen auf englisch und portugiesisch am 25.10.2017

Anarchistische Häuser und Soziale Räume waren am Morgen des 25. Oktober die Ziele einer großen Polizeioperation in Porto Alegre, im Süden Brasiliens. Die Polizei beschlagnahmte zahlreiches Material und erklärte, dass es sich um Beweismittel für verschiedene  Angriffe handeln würde. Wir würden uns freuen, wenn diese Nachricht Verbreitung finden könnte.

Zwei Tage vor der Anarchistischen Buchmesse in Porto Alegre führte die Polizei mehrere Razzien von Häusern und bei anarchistischen Freiräumen durch.

An diesem Mittwoch Morgen stürmte die Polizei mehrere Häuser und soziale Zentren in Porto Alegre, südliches Brasilien. Es wurde nach Beweisen für eine laufende Ermittlung gesucht. Die Polizei gab bekannt, dass diese Orte, mit einer Gruppe in Verbindung stehen würden, die angeblich für Brandanschläge auf Polizeiautos, Parteizentralen, Polizeiwachen, Banken und Autohäuser verantwortlich wäre. Einige Leute wurden in Gewahrsam genommen, aber später entlassen und die Polizei ging aggressiv gegen die Bewohner*innen dieser Räume vor.

Es gab insgesamt zehn Durchsuchungsbefehle und Beschlagnahme anarchistischer Materialien, wobei u.a. Bücher, Zines, Poster, Transparente, Computer, Masken, Spraydosen und Plastikflaschen mitgenommen wurden. Die Polizei behauptet, dass diese PLASTIK(!)-Flaschen als Molotow-Cocktails genutzt werden sollten. Nicht einmal die Bullen sind so unwissend, dass sie glauben, dass Molotow-Cocktails aus Plastikflaschen und unbrennbarer Flüssigkeit gebaut werden können. Tatsächlich waren diese Flaschen dazu gedacht, sie als recycelte Bausteine für Gebäude in ökologischer Bauweise zu verwenden.

Die Vorwürfe gegen die Gefährt*innen sind versuchter Mord, kriminelle Organisation und Bandenbildung. Es gibt keine Beweise, die die Ziele der Ermittlungen mit den angeblichen Verbrechen in Verbindung bringen. Wie viele Male zuvor erfindet die Polizei Beweise und verfälscht die Fakten, womit auch die öffentliche Meinung beeinflusst werden soll. Sie versuchen ernsthafte Anschuldigungen auf Indizien, wie den Besitz von Büchern oder anderen anarchistischen Materialien zu stützen.

Diese Polizeiaktion wird nur zwei Tage vor der 8. Anarchistischen Buchmesse in Port0 Alegre durchgeführt und soll uns einschüchtern und demobilisieren.

Wir schreiben diesen Bericht, um zur Solidarität mit den den von der Polizeiaktion Betroffenen aufzurufen. Die Repression ist weder lokal, noch auf räumliche Landesgrenzen beschränkt.

Unser Kampf wird nicht gebeugt, gebändigt oder aufgehalten.  

Wir sind überall!

auf englisch

Brasilien, Porte Alegre: Aktionen für Santiago Maldonado

Für das lebendige Erscheinen von Santiago Maldonado. Wenn ihr einen berührt, berührt ihr uns alle!

Simultane Aktionen in einer Straße der Bourgoisie und gegen das argentinische Generalkonsulat in Porte Alegre, bei denen auch Pamphlete auf den Gehwegen hinterlassen wurden.  Außerdem wurde an einer Brücke ein Transparent aufgehängt.   

Santiago Maldonado ist verschwunden und wir stehen dem nicht gleichgültig gegenüber.

Brasilien: Aufruf und Einladung zur 8. Anarchistischen Buchmesse (FLAPOA) von Porto Alegre (28. und 29. Oktober 2017)

Wir laden alle ein, die anarchistische Praxis und Ideen teilen, leben oder ausprobieren wollen, dazu ein, mit uns gemeinsam, die 8. anarchistische Buchmesse (FLAPOA) zu gestalten. Sie findet am 28. und 29. Oktober 2017 statt.

Liebt ihr die Freiheit und wollt frei von den Fesseln dieses Systems sein?

Bringt euch ein, bringt euren Infotisch, Veröffentlichungen und Ideen mit, organisiert eine Debatte oder ein Gespräch, eine Video-Vorführung, Workshop oder andere Aktivitäten!

Anarchistische Buchmessen finden auf der ganzen Welt statt und sind traditionelle Treffpunkte der Geschwisterlichkeit, Reflexion, Debatte und Organisierung. Sie bringen Leute verschiedener Strömungen zusammen, die Anarchismus und neue Wege des Lebens und der Beziehungsaufnahme suchen. Die Anarchistische Buchmesse von Porto Alegre ist (gemeinsam mit der von São Paulo), die älteste auf dem Gebiet, das vom brasilianischen Staat besetzt ist und findet seit 2010 statt. Es handelt sich um eine Bewegung von Santiago bis Salvador, Bahia, von Montevideo bis Curitiba, von Medellin bis nach Belo Horizonte.

Diese Gesellschaft, die die unaufhörliche Suche nach Geld und Macht schätzt, tötet uns. Durch wortwörtlich, direkte Tötung der marginalisierten Bevölkerung, durch den Genozid an schwarzen und indigenen Menschen durch Polizei und Militär. Sie tötet unsere Herzen und Träume durch Isolation und Depression, die durch eine Art zu leben entsteht, die uns keine Erfüllung als Menschen bringt.

Sie tötet nicht nur uns, sondern alles was lebt und den Planeten selbst. Wir müssen die Maschinen der Herrschaft und Zerstörung stoppen, die von Regierungen und machthungrigen Unternehmen koordiniert werden. Sie wollen uns Glauben schenken, dass das die einzige mögliche und beste Art zu leben ist; jegliche Träume oder Perspektiven für ein besseres Leben zu beenden.

Die Anarchistische Buchmesse ist ein Riss, der sich im Herzen des Systems öffnet, nach Anarchie schreit und den Werten von gegenseitiger Unterstützung, Autonomie und Solidarität neuen Schwung gibt. Es ist ein Raum diese Ideen und Ideale zu verbreiten, durch Treffen oder Publikation, um neue Strategien und Taktiken der Konfrontation, für eine konkrete Veränderung der Welt, in der wir leben, zu finden. Anarchie existiert nur in der Praxis. Diese Praxis führt zu den Gefährt*innen, die der Staat entführt und in seine Gefängnisse einsperrt hat und vereint uns auch mit denjenigen, die zum Opfer geworden sind, weil sie die Macht herausgefordert haben.

An Anarchie zu glauben, bedeutet, an unserer Möglichkeit zu glauben, die Realität zu verändern.

Beteiligt euch an der Anarchistischen Buchmesse in Porto Alegre!
Bringt eure Ideen,  Bücher, Pflanzensamen zum Tauschen, Kunst, Materialien, die ihr herstellt.

Beschreibt euren Materialstand oder eure Aktivität auf unsere Seite oder, indem ihr eine Mail an
flapoa@libertar.se sendet.

Falls ihr nicht kommen könnt, zur 8. FLAPOA, aber Material schicken wollt (Bücher, Kunst, Poster) kontaktiert flapoa@libertar.se and sendet das Material an:

Juçara da Mata
Caixa Postal 22237
CEP 90050-972
Porto Alegre – RS. Brazil

Solidaritätsunterkunft:

Falls ihr nicht aus Porto Alegre seit, könnt ihr, anstatt Geld an die Hotelindustrie zu geben, unsere Solidaritätsschlafbörse nutzen. Füllt das Formular auf unserer Seite aus oder sendet uns eine E-Mail, in der ihr euch vorstellt und sagt, was eure Bedürfnisse sind.

Wenn ihr aus Porto Alegre seit, praktiziert gegenseitige Hilfe und bietet Unterstützung für Leute von außerhalb an, die zur 8. FlAPOA kommen. Füllt das Formular auf unserer Seite aus oder sendet eine E-Mail in der ihr schreibt, was ihr anbieten und wie viele Person ihr unterbringen könnt.

http://flapoa.libertar.se

auf portugiesisch / auf englisch